Lexikon der Argumente


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Äquivalenztheorem Barro Mause I 277
Äquivalenztheorem/Staatsverschuldung/Ricardo/Barro: These: die Finanzierung von Staatsausgaben über Steuern bzw. über Staatsschulden ist äquivalent. Dazu bedarf es aber eine Reihe restriktiver Annahmen. Das Theorem geht auf Ricardo zurück, ist aber erst von Barro in seine heutige Form gebracht worden. (1) Pointe: Es geht darum, ob zusätzliche Ausgaben in Abwägung des zu ihrer Finanzierung stets nötigen privaten Konsumverzichts sinnvoll sind, aber nicht, auf welche Art und Weise sie finanziert werden.
Begründung: private Haushalte werden im Fall einer ansteigenden öffentlichen Verschuldung zukünftige Steuererhöhungen antizipieren und ihren Konsumpfad entsprechend anpassen.
VsÄquivalenztheorem: die empirische Relevanz dieser Fragen kann in Frage gestellt werden.
Es könnten z. B. einen Altruismus zwischen den Generationen geben: Eltern planen mit einem im Prinzip unendlichen Zeithorizont.
Weiteres Problem: es wird zusätzlich angenommen, dass der Pfad der Ausgabenpolitik unabhängig vom verwendeten Finanzierungsinstrument ist. Das ist nur dann plausibel, wenn der intergenerationale Altruismus wirkt und die Wähler perfekt informiert sind.
Behavioral Economics/BuchananVsRicardo/BuchananVsBarro/ BuchananVsÄquivalenztheorem: wenn die öffentliche Verschuldung weniger stark wahrgenommen wird als die Steuern, lassen sich schuldenfinanzierte höhere Ausgaben politisch möglicherweise durchsetzen. Dann bricht die Äquivalenz von Ricardo zusammen. (2)
Dieses Problem besteht auch, wenn die Kapitalmärkte nicht perfekt sind die es den Haushalten auch ohne öffentliche Schuldtitel ermöglichen, problemlos Konsum zwischen Gegenwart und Zukunft zu verschieben.
VsBarro: weiteres Problem: verzerrende Steuern: Geht man von einem erstbesten Steuersystem ab, so kann es für die Wohlfahrt der Individuen durchaus eine Rolle spielen, ob der Staat sich verschuldet. Hierauf
Lösung/Barro: hat im Anschluss das Argument der Steuerglättung in die Diskussion eingeführt. (3) Es ist dann sinnvoll, ein Schwanken des Steueraufkommens über einen Auf- und Abbau öffentlicher Schuld aufzufangen, die Steuersätze aber relativ konstant zu halten.
BarroVsKeynesianismus: Der Grund dafür ist nicht etwa ein konjunkturpolitisches Gegensteuern aus keynesianischen Motiven, sondern die Tatsache, dass die Wohlfahrtsverluste, die von verzerrenden Steuern verursacht werden, überproportional mit den Steuersätzen zunehmen. Für weitere Probleme: siehe Wachstum/Diamond.


1. Robert J. Barro. 1974. Are government bonds net wealth? Journal of Political Economy 82 (6): 1095– 1117.
2. James M. Buchanan & Richard E. Wagner. Democracy in deficit. The political legacy of Lord Keynes. New York 1977.
3. Robert J. Barro. 1979. On the determination of the public debt. Journal of Political Economy 87 (5): 940– 971.

EconBarro I
Robert J. Barro
Rational expectations and the role of monetary policy 1976

EconBarro II
Robert J. Barro
David B. Gordon
Rules, discretion and reputation in a model of monetary policcy 1983

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018
Äquivalenztheorem Ricardo Mause I 277
Äquivalenztheorem/Staatsverschuldung/Ricardo/Barro: These: die Finanzierung von Staatsausgaben über Steuern bzw. über Staatsschulden ist äquivalent. Dazu bedarf es aber eine Reihe restriktiver Annahmen. Das Theorem geht auf Ricardo zurück, ist aber erst von Barro in seine heutige Form gebracht worden. (1) Pointe: Es geht darum, ob zusätzliche Ausgaben in Abwägung des zu ihrer Finanzierung stets nötigen privaten Konsumverzichts sinnvoll sind, aber nicht, auf welche Art und Weise sie finanziert werden.
Begründung: private Haushalte werden im Fall einer ansteigenden öffentlichen Verschuldung zukünftige Steuererhöhungen antizipieren und ihren Konsumpfad entsprechend anpassen.
VsÄquivalenztheorem: die empirische Relevanz dieser Fragen kann in Frage gestellt werden.
Es könnten z. B. einen Altruismus zwischen den Generationen geben: Eltern planen mit einem im Prinzip unendlichen Zeithorizont.
Weiteres Problem: es wird zusätzlich angenommen, dass der Pfad der Ausgabenpolitik unabhängig vom verwendeten Finanzierungsinstrument ist. Das ist nur dann plausibel, wenn der intergenerationale Altruismus wirkt und die Wähler perfekt informiert sind.
Behavioral Economics/BuchananVsRicardo/BuchananVsBarro/ BuchananVsÄquivalenztheorem: wenn die öffentliche Verschuldung weniger stark wahrgenommen wird als die Steuern, lassen sich schuldenfinanzierte höhere Ausgaben politisch möglicherweise durchsetzen. Dann bricht die Äquivalenz von Ricardo zusammen. (2)
Dieses Problem besteht auch, wenn die Kapitalmärkte nicht perfekt sind die es den Haushalten auch ohne öffentliche Schuldtitel ermöglichen, problemlos Konsum zwischen Gegenwart und Zukunft zu verschieben.
VsBarro: weiteres Problem: verzerrende Steuern: Geht man von einem erstbesten Steuersystem ab, so kann es für die Wohlfahrt der Individuen durchaus eine Rolle spielen, ob der Staat sich verschuldet. Hierauf
Lösung/Barro: hat im Anschluss das Argument der Steuerglättung in die Diskussion eingeführt. (3) Es ist dann sinnvoll, ein Schwanken des Steueraufkommens über einen Auf- und Abbau öffentlicher Schuld aufzufangen, die Steuersätze aber relativ konstant zu halten.
BarroVsKeynesianismus: Der Grund dafür ist nicht etwa ein konjunkturpolitisches Gegensteuern aus keynesianischen Motiven, sondern die Tatsache, dass die Wohlfahrtsverluste, die von verzerrenden Steuern verursacht werden, überproportional mit den Steuersätzen zunehmen. Für weitere Probleme: siehe Wachstum/Diamond.


1. Robert J. Barro. 1974. Are government bonds net wealth? Journal of Political Economy 82 (6): 1095– 1117.
2. James M. Buchanan & Richard E. Wagner. Democracy in deficit. The political legacy of Lord Keynes. New York 1977.
3. Robert J. Barro. 1979. On the determination of the public debt. Journal of Political Economy 87 (5): 940– 971.

EconRic I
David Ricardo
On the principles of political economy and taxation Indianapolis 2004

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018
Interventionen Kalecki Mause I 231
Interventionen/Post-Keynesianismus/Kalecki: KaleckiVsNeue Politische Ökonomie/KaleckiVsBarro/KaleckiVsGordon: Während die Neue Politische Ökonomie (Public Choice) (1) punktuelle Staatsinterventionen an institutionelle Rahmenbedingungen knüpfen will, um den Handlungsspielraum der Geldpolitik einzugrenzen, wird vom Post-Keynesianismus vielmehr die Gefahr gesehen, dass diskretionäre ((s) punktuelle) Geld- und Fiskalpolitiken zu passiv bleiben und daher das Output-Niveau aus politischen Gründen unnötig lange unter dem Produktionspotenzial bleibt, verbunden mit konjunkturell bedingter Arbeitslosigkeit.(2) John B. TalyorVsKalecki: Siehe Taylor-Regel/Taylor.


1. Barro, Robert J., und David B. Gordon, Rules, discretion and reputation in a model of monetary policy. Journal of Monetary Economics 12, (1), 1983. S. 101– 121.
2. Vgl. Michal Kalecki, In Collected works of Michal Kalecki, Hrsg. Jerzy Osyatinski. Oxford 1973.

EconKale I
Michal Kalecki
The political aspects of full employment
In
Collected Works of Michal Kalecki Bd 1, Jerzy Osyatinski Oxford 1973

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018
Interventionen Neue Politische Ökonomie Mause I 230f
Interventionen/Neue Politische Ökonomie/Public Choice: Die Gefahr der dynamischen Inkonsistenz wird insbesondere von der Neuen Politischen Ökonomie betont. Probleme: mangelnde Glaubwürdigkeit, Zeitinkonsistenz ((s) Verzögerung oder Ausbleiben von Effekten). (1)
Bsp Eine unzureichende Erwartungsbildung und -antizipation kann auf den Märkten für das Erreichen des Beschäftigungsziels temporär genutzt werden.
Problem: Mangelnde Glaubwürdigkeit: Bsp Die Ankündigungen der Notenbank werden nicht mehr als glaubwürdig betrachtet und die Marktteilnehmer berücksichtigen höhere als die angekündigten Inflationsraten in ihren Wirtschaftsplänen.
Lösung/Neue Politische Ökonomie: institutionelle Rahmenbedingungen, die das Entscheidungskalkül der Notenbank verändern. Dementsprechend muss entweder der Handlungsspielraum der geldpolitischen Entscheidungsträger durch Regelbindungen und gesetzliche Vorgaben eingegrenzt oder aber die Kosten der Inflation müssen (…) erhöht werden.
Post-KeynesianismusVsNeue Politische Ökonomie: Hier wird vielmehr die Gefahr gesehen, dass diskretionäre ((s) punktuelle) Geld- und Fiskalpolitiken zu passiv bleiben und daher das Output-Niveau aus politischen Gründen unnötig lange unter dem Produktionspotenzial bleibt, verbunden mit konjunkturell bedingter Arbeitslosigkeit. (2)
John B. TalyorVsBarro: Siehe Taylor-Regel/Taylor.


1. Barro, Robert J., und David B. Gordon, Rules, discretion and reputation in a model of monetary policy. Journal of Monetary Economics 12, (1), 1983. S. 101– 121.
2. Vgl. Michal Kalecki, In Collected works of Michal Kalecki, Hrsg. Jerzy Osyatinski. Oxford 1973.

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018
Staatsverschuldung Buchanan Mause I 279
Staatsverschuldung/Buchanan: Frage: Ist es für den Bürger grundsätzlich zustimmungsfähig, seinen Repräsentanten die Möglichkeit zur Defizitfinanzierung ihrer Budgets zu eröffnen? (Voraussetzung: das Ricardianische Äquivalenztheorem gilt nicht; Siehe Terminologie/Wirtschaftstheorien). Brennan/Buchanan: Nein: Defizitfinanzierung würde systematisch genutzt, um Ausgaben über das gewünschte Maß hinaus und am Steuerwiderstand der Bürger vorbei zu finanzieren. (1) Siehe auch Generationengerechtigkeit/Diamond, Äquivalenztheorem/Barro. Siehe auch BuchananVsBarro.


1. Geoffrey Brennan & James M. Buchanan, The power to tax. Analytical foundations of a fiscal constitution. Cambridge 1980.

EconBuchan I
James M. Buchanan
Politics as Public Choice Carmel, IN 2000

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018