Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Epiphänomenalismus Jackson Schiffer I 152
Epiphänomenalismus/Jackson/Schiffer: MaterialismusVsEpiphänomenalismus/ MaterialismusVsGlaubenseigenschaften: (Jackson 1982(1), 135): Glaubenseigenschaften (als Epiphänomene) tun nichts, sie erklären nichts sie besänftigen nur die Intuitionen des Dualisten. Es ist ein Mysterium, wie sie in die Wissenschaft passen sollen. >Dualismus, >Monismus.
JacksonVsMaterialismus: pro Epiphänomenalismus: im Bezug auf mentale Eigenschaften: die Kritik des Materialismus beruht auf einer zu optimistischen Sicht es Tiers, das der Mensch ist, und seinen Fähigkeiten.
Epiphänomenalismus/Qualia/Jackson: argumentiert nur dafür, dass Qualia Epiphänomene seien.
Materialismus/SchifferVsJackson: der Materialismus sagt nur, dass es schlechte Wissenschaft ist anzunehmen, dass Dinge Eigenschaften einer bestimmten Art instanziieren, wenn man gar keine kohärente Darstellung hat, wie und warum das geschehen soll.
>Materialismus.
SchifferVsEpiphänomenalismus: tieferes Problem: wenn P zu haben verursacht, B zu haben, dann sollte das unter einem psychophysikalischen ausgewachsenen Kausalgesetz subsumiert werden können. Zumindest irgendein Mechanismus müsste die Verbindung zwischen B und P erklären.
I 153
Aber so etwas gibt es höchstwahrscheinlich nicht (besonders wenn man bedenkt, dass es möglich sein sollte, dass verschiedene physikalische Zustände B haben könnten!) Und was sollte überhaupt ein nicht-gesetzlicher Mechanismus sein? >Phänomenalismus.


1. Jackson, Frank. 1982). Epiphenomenal qualia. Philosophical Quarterly 32 (April):127-136

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Farben Nida-Rümelin Metzinger I 264
Farbenforscherin Mary/Terminologie/Nida-Rümelin(1): nicht-phänomenal glauben: aus dem Sprachgebrauch heraus - Bsp der Himmel ist blau - dabei kann man selbst glauben, es gehe um rot - phänomenal glauben: "Die gleiche Farbe wie dieses" oder auch "Wissen-wie". >Farbenforscherin Mary, >Wissen wie, >Phänomene, >Qualia.
Metzinger I 273
Aber sie erwirbt neues Wissen nicht einfach dadurch, dass sie Farben aus eigener Erfahrung kennen lernt. >Wissen, >Propositionales Wissen.

Farbwahrnehmung/Farbwörter/Farben/Mary/Marianna/Nida-RümelinVsJackson: Es ist besser, zwei Stufen anzunehmen:
1. Sie sieht endlich Farben im Haus - jetzt erst kann sie fragen, ob der Himmel für Normalsichtige rotp, blaup, grünp oder gelbp aussieht. - Früher konnte sie die Alternativen nicht erwägen. - Das ist aber noch kein Erwerb von Wissen.
2. Stufe: Sie tritt ins Freie und sieht, dass der Himmel blau ist - damit weiß sie, welche Alternative zutrifft. - Damit wird ihre eigene de se-Überzeugung widerlegt, dass der Himmel rotp ist - damit korrigiert sie ihren Irrtum über die Bedeutung von Farbwörtern.

1. Martine Nida-Rümelin: Was Mary nicht wusste in Th. Metzinger (Hg.) Bewusstsein Paderborn, München 1995

Nida I
Martine Nida-Rümelin
Was Mary nicht wissen konnte. Phänomenale Zustände als Gegenstand von Überzeugungen
In
Bewusstein, Thomas Metzinger

Metz I
Th. Metzinger (Hrsg.)
Bewusstsein Paderborn 1996
Identitätstheorie Jackson Peter Lanz Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie Das Leib Seele Problem in der angelsächsischen Philosophie des Geistes von 1949 bis 1987 in Hügli/Lübcke (Hrsg) Philosophie im 20. Jahrhundert, Reinbek 1993

Lanz I 285
Frank JacksonVsIdentitätstheorie: Bsp Angenommen, ein perfekt informierter Neurophysiologe hat nur über Schwarzweißbildschirme Zugang zur Welt. Er weiß alles, was es in den Begriffen der Wissenschaft über das visuelle System der Menschen zu wissen gibt. Nehmen wir an, er erhalte nun einen Farbbildschirm. Ist es nicht offenkundig, dass er jetzt etwas Neues lernt, nämlich wie farbige Gegenstände aussehen? VsMaterialismus: Dieser lässt das aus. >Materialismus, >Qualia.
MaterialismusVs: (VsNagel, VsJackson, VsKripke): es geht nicht um verschiedene Typen von Information (subjektive contra objektive), sondern um verschiedene Unterscheidungsfähigkeiten!
>Unterscheidungen, >Information.
Der eine erkennt ein Merkmal aufgrund propositionalen Wissens über es ein anderer erkennt ein Merkmal aufgrund sensorischer Zustände.

Also geht es nicht um verschiedene Typen von Objekten in der Welt, die sondern um verschiedene Typen von Repräsentation von Objekten in der Welt! (> Repräsentation).
((s) Zur Identitätstheorie siehe auch >Type/Token-Identität, >Type/Token, >Physikalismus, >Token-Physikalismus, >Reduktionismus.)

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993
Implikation Jackson Read III 92
Implikation/Jackson/Def Robustheit: (Jackson) einer Aussage ist robust, wenn ihre Behauptbarkeit von dem Erwerb von Informationen unberührt bleibt.
III 93
Die Pointe für Jackson: bei Bedingungssätzen kommt der modus ponens ins Spiel. Bedingungssätze sind nicht robust im Hinblick auf die Falschheit ihrer Hinterglieder.
>modus ponens, >Konditional, >Paradox der Implikation.
III 94
Jackson: Behauptbarkeit wird durch bedingte Wahrscheinlichkeit gemessen. Es gibt eine spezifische Konvention über Bedingungssätze: nämlich, dass sie robust im Hinblick auf ihre Vorderglieder sind, und deshalb nicht unter Umständen behauptet werden können, wo bekannt ist, dass ihre Vorderglieder falsch sind. >Behauptbarkeit.
ReadVsJackson/ReadVsGrice: beides ist unhaltbar. Die problematischen Bedingungssätze treten bei eingebetteten Kontexten auf. Bsp
Entweder, wenn ich recht hatte, hattest du auch recht, oder, wenn du recht hattest, hatte auch ich recht.
Behauptung und Behauptbarkeit: sind Begriffe, die auf vollständige Aussagen angewendet werden, nicht auf deren Teile! Bedingungssätze sind nicht wahrheitsfunktional.
>Wahrheitsfunktionen.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Materialismus Chalmers Stalnaker I 242
Def Typ-A-Materialismus/Chalmers/Stalnaker: (Chalmers 1996(1), 165-6) These: Bewusstsein, so weit es existiert, superveniert logisch auf dem Physischen, aus funktionalistischen oder eliminativistischen Gründen. Def Typ-B-Materialismus: These: Bewusstsein superveniert nicht logisch auf dem Physischen, also gibt es keine a priori-Implikation vom Physischen auf das Phänomenale, dennoch wird der Materialismus behauptet.
>Supervenienz.

1. Chalmers, D. (1996). The Conscious Mind. Oxford: Oxford University Press.


Chalmers I XIII
Materialismus/Chalmers: Um das Bewusstsein zu erfassen, müssen wir über die Ressourcen hinausgehen, die es bereitstellt.
Chalmers I 41
Def Materialismus/Physikalismus/Chalmers: Die These, dass alle positiven Tatsachen über die Welt global logisch supervenieren auf physikalischen Tatsachen. >Supervenienz/Chalmers.
I 42
Der Materialismus ist wahr wenn alle positiven Tatsachen über die Welt von den physikalischen Tatsachen beinhaltet (entailed) sind. (Siehe auch Chalmers I 364). Das heißt, wenn für jede logisch mögliche Welt W, die physikalisch von unserer Welt ununterscheidbar ist, alle positiven Tatsachen, die wahr von unserer Welt sind, auch wahr von Welt W sind. Das entspricht Jacksons Physikalismus:
Def Physikalismus/Jackson: (Jackson 1994)(1): Kriterium: Jedes minimal physikalische Duplikat unserer aktualen Welt ist simpliciter ein Duplikat unserer Welt (Siehe auch Chalmers I 364).
>F. Jackson, >Mögliche Welten.
I 123
Materialismus/ChalmersVsMateialismus: Wenn meine Annahmen über bewusstes Erleben (phänomenales Bewusstsein) richtig sind, muss der Materialismus falsch sein: 1. Es gibt bewusste Erlebnisse in unserer Welt
2. Es gibt eine logisch mögliche Welt, die physikalisch identisch mit unserer aktualen Welt ist, in der die positiven Tatsachen über Bewusstsein in unserer Welt nicht gelten.
3. Daher sind Tatsachen über Bewusstsein zusätzliche Tatsachen, jenseits der physikalischen Tatsachen.
4. Daher ist der Materialismus falsch.
>Bewusstsein/Chalmers.
I 124
Die gleiche Schlussfolgerung kann aus der logischen Möglichkeit von Welten mit vertauschten bewussten Erlebnissen gezogen werden. >Vertausche Spektren.
Wenn Gott also die Welt erschuf hatte er, nachdem er die physikalischen Fakten sicherstellte, noch mehr zu tun, wie Kripke sagt: Er musste bewirken, dass die Tatsachen über das Bewusstsein bestehen.
>S. A. Kripke.
Das Fehlschlagen dieser Art von Materialismus führt zu einer Art Dualismus.
>Dualismus, >Eigenschaftsdualismus.
I 139
MaterialismusVsChalmers: Der Materialismus könnte argumentieren, dass die Unvorstellbarkeit gewisser Welten (s.o.) nur auf unsere kognitiven Beschränkungen zurückzuführen sei. Dann wäre die entsprechende Welt nicht einmal logisch möglich! (Das wäre eine mögliche Interpretation von McGinn 1989 (2).)
Vorstellbarkeit.
Analogie: Man könnte vermuten, dass die Entscheidung Bsp über die Kontinuumshypothese oder ihre Negation jenseits unserer kognitiven Fähigkeiten liegt. ChalmersVsVs: Diese Analogie greift nicht im Fall unseres Verständnisses von Modalitäten (Spielarten von Notwendigkeit und Möglichkeit).
>Modalitäten, >Möglichkeit, >Notwendigkeit.
Bsp Es ist auch nicht so, dass eine smartere Version der >Farbenforscherin Mary besser wüsste, wie es ist, eine Farbe zu sehen.
I 144
Materialismus/Chalmers: Der Materialismus müsste schlichtweg leugnen, dass Mary überhaupt irgendwelche Entdeckungen macht. Das ist die Strategie von Lewis (1990)(3) und Nemirow (1990)(4): Mary erwirbt nur eine zusätzliche Fähigkeit (zum Wiedererkennen), kein Wissen. ChalmersVsNemirow/ChalmersVsLewis: Bei dieser Strategie gibt es zwar keine internen Probleme, sie ist aber unglaubwürdig.
I 145
Mary lernt sehr wohl neue Tatsachen über die Natur der Erfahrung. Sie hat den Raum epistemischer Möglichkeiten verringert. Allwissenheit/Chalmers: Für ein allwissendes Wesen gibt es keine solche Verengung der Möglichkeiten.
Loar (1990)(5) leitet aus diesem neuen Wissen von Mary Konditionale ab: „Wenn das Sehen roter Dinge so ist, und das Sehen blauer Dinge so, dann ist das Sehen violetter Dinge wahrscheinlich so.“
DennettVsJackson: (Dennett 1991)(6) Mary lernt überhaupt nichts. Man könnte sie nicht hinters Licht führen, z.B. indem Experimentatoren einen blauen Apfel statt eines roten hochhalten. Sie hat schon das Nötige aus den Reaktionen Anderer in ihrer Umwelt gelernt.
ChalmersVsDennett: Das zeigt aber nicht, dass sie das entscheidende (phänomenale) Wissen hatte.
>Wissen wie, >Phänomene, >Qualia.

1. F. Jackson, Finding the mind in the natural world. In: R. Casati, B. Smith and G. White, eds. Philosophy and the Cognitive Sciences, Vienna: Holder-Pichler-Tempsky
2. C. McGinn, Can we solve the mind-body problem? Mind 98, 1989: pp.349-66
3. D. Lewis, What experience teaches. In: W. Lycan (Ed) Mind and Cognition. Oxford 1990
4. L. Nemirow, Physicalism and the cognitive role of acquaintance. In: W. Lycan (Ed) Mind and Cognition. Oxford 1990
5. B. Loar, Phenomenal states. Philosophical Perspectives 4, 1990: pp. 81-108
6. D. Dennett, Consciousness Explained, Boston, 1991

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Notwendigkeit Jackson Schwarz I 226
A posteriori NotwendigkeitenJackson /Schwarz: folgen a priori aus kontingenten Wahrheiten über die aktuelle Situation. (Lewis 1994b(1),296f, 2002b(2), Jackson 1998a(3): 56 86).
Stalnaker I 18
Notwendig a posteriori/Jackson: ist ein Resultat von relativ oberflächlichen linguistischen Tatsachen. Es entsteht aus einer optionalen beschreibenden Semantik die zufällig natürliche Sprachen charakterisiert: ein Mechanismus der Festlegung von Referenten. These: es könnte auch Sprachen ohne festgelegte Referenz geben, die sogar in gewissem Maße sagt, wie die Dinge sind, und zwar ohne notwendige Wahrheiten a posteriori. >Notwendigkeit a posteriori, >Referenz, vgl. >Referenzsemantik.
StalnakerVsJackson: wenn aber die Referenz-festlegenden Mechanismen Teil der metasemantischen Geschichte sind, sind sie nicht optional. Sie sind Teil der Darstellung dessen, was die Tatsache ausmacht, dass unsere Äußerungen und internen Zustände überhaupt repräsentationale Eigenschaften haben können. Notwendig a posteriori Wahrheiten sind ein Merkmal unserer Intentionalität.

Zweidimensionale Semantik/Stalnaker: kann zeigen, wie das Mögliche und das Wahre interagieren, d.h. semantische von faktischen Fragen im Kontext voneinander trennen.
>Zwei-dimensionale Semantik.
I 19
Sie liefert aber nicht eine kontext-freie kanonische Sprache, in der wir eine neutrale Darstellung des Möglichkeitsraums geben könnten. >Kontext.

1. David Lewis [1994b]: “Reduction of Mind”. In Samuel Guttenplan (Hg.), A Companion to the Philosophy of Mind, Oxford: Blackwell, 412–431
2. David Lewis [2002b]: “Tharp’s Third Theorem”. Analysis, 62: 95–97
3. Frank Jackson [1998a]: From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis. Oxford: Clarendon Press.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Notwendigkeit Stalnaker I 18
Notwendig a posteriori/Jackson: Notwendig a posteriori ist ein Resultat von relativ oberflächlichen linguistischen Tatsachen. Es entsteht aus einer optionalen beschreibenden Semantik, die zufällig natürliche Sprachen charakterisiert: ein Mechanismus der Festlegung von Referenten. >Notwendig a posteriori, >Referenz.
StalnakerVsJackson: Als Teil der Metasemantik sind die Referenz-festlegenden Mechanismen nicht optional. Sie sind Teil der Darstellung, wieso interne Zustände überhaupt repräsentational sein können.
>Repräsentation, >Mentaler Zustand.
I 53
Notwendige Proposition/Lewis/Stalnaker: Nach Lewis gibt es nur eine einzige notwendige Proposition: die Menge aller möglichen Welten (MöWe). >Notwendigkeit/Lewis.
Um zu wissen dass sie wahr ist, d.h. ob sie die wirkliche Welt innerhalb dieser Menge ist, dafür braucht man keine Tatsachen über die modale Realität zu kennen. Notwendige Wahrheit wird nicht durch Tatsachen wahr gemacht.
>Tatsachen, >Wahrmacher, >Wirkliche Welt/Lewis.
I 64
Metaphysisch notwendig/metaphysische Möglichkeit/Lewis/Louis/Stalnaker: Metaphysisch notwendig bedeutet: wenn man einen Bereich aller Möglichkeiten hat, kann man dann darüber quantifizieren. Die Modaloperatoren sind dann die Quantoren. >Metaphysische Möglichkeit.
Irrtum: Man kann sich dann auch irren, aber nur darüber, wie man einen Satz verstehen muss - nicht darüber, wie eine mögliche Situation beschaffen sein müsste.
>Verstehen, >Situationen.
I 189
Notwendig a posteriori/kontingent a priori/Stalnaker: Angenommen, der Erfinder hieß Judson, dann sind beide Sätze, sowohl "Judson erfand den Reißverschluss" als auch "Julius erfand den Reißverschluss" beide notwendig und beide kontingent. >Referenz/Stalnaker.
Beide sind kontingent, weil die Aussage über Judson a priori äquivalent ist mit der über Julius. Sie sind auch notwendig, weil die Aussage "Julius ist Judson" eine Aussage mit zwei starren Designatoren ist. Dabei ist die Referenz durch verschiedene Kausalketten festgelegt.
>Namen, >Starrheit, >Kennzeichnungen, >Kontingenz.
I 201
Notwendigkeit/Quine/Kripke/Stalnaker: Vor Quine und Kripke hielt man alle Notwendigkeiten für verbal bzw. begrifflich. >de dicto, >Notwendigkeit/Kripke, >Notwendigkeit/Quine, >de re.
Quine: Man muss überhaupt skeptisch sein in Bezug auf Notwendigkeit, Analytizität und a priori. Kripke/Stalnaker: Erst Kripke zog Empirie und Begrifflichkeit auseinander, indem er Beispiele fand für kontingent a priori und notwendig a posteriori. Dadurch entstand die Trennung epistemisch/metaphysisch.
>epistemisch/ontologisch, >Metaphysik.
I 202
Def nomologisch notwendig/mögliche Welt/Stalnaker: In der möglichen Welt x heißt wahr in allen möglichen Welten, die dieselben Gesetze wie die Welt x haben ((s) relativ auf Welt x). Naturgesetze/Stalnaker: These: Naturgesetze (NG) sind kontingent. Sie gelten nicht in allen Welten.
>Naturgesetze, >Mögliche Welten.
Einige Autoren: Naturgesetze seien metaphysisch notwendig.
Logik/Stalnaker/(s): Die Logik kann nicht zeigen, was metaphysisch möglich ist.
>Metaphysische Möglichkeit.
I 204
Notwendigkeit/begrifflich/metaphysisch/Stalnaker: Die ganze Unterscheidung beruht auf einer Verwechslung einer Eigenschaft von Propositionen mit einer Eigenschaft der sprachlichen und mentalen Repräsentationen. Proposition: Die Kontingenz oder Notwendigkeit der Proposition hat nichts mit unseren Begriffen und ihren Bedeutungen zu tun.
>Begriffe, >Propositionen.
Möglichkeiten: Die Möglichkeiten wären dieselben, selbst wenn wir nie daran gedacht hätten. Begrifflich möglich: Begrifflich möglich sind einfach metaphysische Möglichkeiten, die wir uns vorstellen können.
>Vorstellbarkeit.
I 205
Notwendig a posteriori/Kripke/Stalnaker: Die Notwendigkeit rührt daher, dass die sekundäre Intension notwendig ist. Der a posteriori-Charakter kommt daher, dass die primäre Intension eine kontingente Proposition ist. >Intensionen/Stalnaker.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Qualia Jackson Pauen I 179
Farbenforscherin Mary/Jackson/Pauen: JacksonVsMonismus! Anders als Nagel. Bsp Fred vermag innerhalb des Rotspektrums zwei ganz unterschiedliche Farben zu sehen.
Bsp Farbenforscherin Mary: sie lernt "wie es ist", wenn sie ihren Schwarz-Weißraum verlässt.
These 1. Neurobiologisches Wissen ist im Hinblick auf phänomenale Erfahrungen prinzipiell unvollständig.
2. Der Monismus ist falsch, phänomenale Eigenschaften können nicht identisch mit neuronalen Eigenschaften sein! Phänomenale Eigenschaften sind kausal wirkungslose Nebeneffekte mentaler Zustände. (Epiphänomenalismus).
>Mary-Beispiel, >Epiphänomenalismus, >Monismus, >Wissen wie.
I 180
Jackson: zwei unterschiedliche Thesen 1. erkenntnistheoretische These, wonach neurobiologisches Wissen kein phänomenales Wissen impliziert (wie Nagel). LewisVsJackson/Pauen: Mary erwirbt kein neues Wissen, sondern nur die Fähigkeit, sich von nun an Farben vorzustellen. Das relevante Wissen hat sie bereits vorher.
JacksonVsLewis/Pauen: das Wissen geht offensichtlich über die Fähigkeit hinaus: neuerdings kann Mary sich Gedanken darüber machen, ob sie dieselben Farbempfindungen hat wie andere Menschen.
Entscheidend ist hier der Gegenstand der Überlegung: die Frage, ob ihre Vorstellungen von den phänomenalen Zuständen anderer zutreffen oder nicht.
Nida-Rümelin/Jackson/Pauen: (pro): das phänomenale Wissen ist hier ein echtes Wissen: es erlaubt die Entscheidung zwischen zuvor offenen Möglichkeiten.
I 181
LycanVsJackson/Pauen: liefert gar kein Argument VsMonismus: das Wissen muss sich nicht auf neuartige Tatsachen außerhalb der Physik beziehen, es kann sich einfach um einen neuen Zugang handeln. Mary kannte schon vor ihrer Befreiung "sämtliche Tatsachen", aber sie hatte nur begrenzten Zugang zu ihnen. Das ist also wieder eine epistemische, keine ontologische Beweisführung. Daher ist kein Einwand gegen den Monismus zu erwarten.
Ein physisches Duplikat von Mary müsste die gleichen Empfindungen haben. Jedenfalls wird das von Jackson nicht ausgeschlossen.
I 182
So zeigt Jackson nur die schwächere Variante der Unterscheidung von neurobiologischem und phänomenalem Wissen: sie zeigen, dass die Kluft besteht, aber nicht, dass sie unüberbrückbar ist.
Fehlende Qualia/Pauen: Bsp zwei ansonsten physisch identische Organismen unterscheiden sich mental völlig voneinander: der eine hat keinerlei phänomenale Empfindungen.
Pointe: wenn das möglich ist, dann kann physiologischen Wissen keinerlei Auskünfte über die mentalen Zustände geben.
LenzenVs: es ist nicht klar, in welchem Sinne dieser Fall "möglich" ist: es gibt wohl Menschen, deren gesamtes Verhalten ohne Bewusstsein vonstatten geht, andere, bei denen zumindest einige Tätigkeiten bewusst sind.
Fehlschluss jeder/alle/Pauen: nun kann man vielleicht behaupten, dass jede einzelne Handlung auch ohne Bewusstsein ausgeführt werden könnte, aber nicht alle Handlungen!
I 183
Das geht auch schon deshalb nicht, weil viele Handlungen Lernen voraussetzen. Wir hätten sie also niemals lernen können! VsVs: der Vertreter der fehlenden Qualia muss nicht auf Lenzen eingehen, er kann ganz einfach behaupten, die Vorstellung sein "intuitiv plausibel".
Damit setzt das Argument der Vorstellbarkeit gewisse Szenarien voraus.
Jedenfalls kann darf man aus der Vorstellbarkeit nicht die Möglichkeit folgern. Nur eine solche reale Möglichkeit würde aber einen ernsthaften Einwand VsIdentitätstheorie begründen.
VsFehlende Qualia: mentale Zustände werden hier de facto zu Epiphänomenen degradiert.
1. Dualistische Unterscheidung zwischen mentalen und physischen Eigenschaften.
I 184
2. Es wird unterstellt, dass die mentalen Eigenschaften nicht kausal wirksam sind, sonst würde sich ihr Ausbleiben bemerkbar machen. >Qualia/Chalmers.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001
Repräsentation Kant Lanz in Hügli/Lübke, Philosophie des 20. Jahrhunderts, Reinbek 1993
I 279 ff
Repräsentation/Lanz: MaterialismusVs: (VsNagel, VsJackson, VsKripke): es geht nicht um verschiedene Typen von Information (subjektive kontra objektive), sondern um verschiedene Unterscheidungsfähigkeiten. Der eine erkennt ein Merkmal aufgrund propositionalen Wissens über es - ein anderer erkennt ein Merkmal aufgrund sensorischer Zustände. Also geht es nicht um verschiedene Typen von Objekten in der Welt, die sondern um verschiedene Typen von Repräsentation von Objekten in der Welt. (>Identitätsthese).

Brandom I 156
Repräsentation/Kant: ist in Folgerungsbeziehungen zwischen Urteilen eingebunden. >Urteil/Kant.
Hegel: dreht das um: geht von Erfahrung als folgernder Tätigkeit aus.

Danto I 211
Kant/Danto: Kant ist ebenfalls Representational. Es gibt keinerlei Phänomen der Kontinuität, welches die Kontinuität der Phänomene erklärt hätte. Geistige Synthesis. >Synthesis/Kant.
Wir brauchen ein x um die Kontinuität darauf zu beziehen, auch wenn Kontinuität selber nur das Ergebnis einer Arbeit des Geistes wäre.
Diese Mechanismen sind niemals dem Bewusstsein gegenwärtig.
>Bewusstsein/Kant.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005
Supervenienz Jackson Stalnaker I 106
Globale Supervenienz/WilliamsonVsJackson/Stalnaker: so wie Jackson globale Supervenienz definiert, ist sie nicht hinreichend für starke Supervenienz. Def Globale Supervenienz/Ethik/Jackson:
für alle Welten w und w’ wenn w und w’ deskriptiv exakt gleich sind, dann sine sie auch in ethischer Hinsicht exakt gleich.
((s) D.h. das Ethische superveniert auf dem Deskriptiven.) > WilliamsonVsJackon.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Wissen Horgan Chalmers I 141
Wissen/HorganVsJackson/Horgan/Chalmers: (Horgan 1984b) Bsp Das Wissen über Clark Kent und das Wissen über Superman unterscheiden sich intensional. >Intensionen, >Inhalt, >Begrifflicher Gehalt, >Gehalt, >Inferentieller Gehalt, >Glaubensobjekte, >Gedankenobjekte, >Existenz, >Nichtexistenz, >Beschreibungsebenen,
Wissen/ChurchlandVsJackson: Ebenso unterscheidet sich das Wissen über Temperatur von Wissen über mittlere kinetische Energie. (Churchland 1985)(2).
Lösung/Chalmers: a posteriori fallen die Intensionen zusammen.

1. Terence E. Horgan (1984). Jackson on physical information and qualia. Philosophical Quarterly 34 (April):147-52.
2. Patricia Smith Churchland. (1985). From Folk Psychology to Cognitive Science: The Case against Belief. Philosophical Review 94 (3):418.

Horgan I
T. Horgan
Austere Realism: Contextual Semantics Meets Minimal Ontology (Representation and Mind) Cambridge 2009

Horgan II
T. Horgan
The Epistemic Relevance of Morphological Content 2010

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Wissen Jackson Martine Nida-Rümelin: Was Mary nicht wusste in Th. Metzinger (Hrsg.) Bewusstsein, Paderborn, München 1995

Metzinger II 274
"Wissen wie es ist"/Qualia/Jackson/LewisVsJackson: Wissen-wie ist kein Wissen: da es hier keinen Ausschluss von Alternativen ermöglicht. Stattdessen: Wissen-wie: Fähigkeit, etwas wiederzuerkennen.
>Wissen wie.

Nida-Rümelin II 280
Argument des unvollständigen Wissens/Jackson: das Argument sollte in der ursprünglichen Fassung zeigen, dass es nicht physikalische Tatsachen gibt, d.h. solche Tatsachen, die in physikalistischem Vokabular nicht formuliert werden können. >Qualia/Chalmers.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Metz I
Th. Metzinger (Hrsg.)
Bewusstsein Paderborn 1996
Wissen Lycan Chalmers I 141
Wissen/Farbenforscherin Mary/Frank Jackson/Qualia/LycanVsJackson/Lycan/Chalmers: (Lycan 1995)(1): Es gibt einen Unterschied in der Intensionalität zwischen "Diese Flüssigkeit ist Wasser" und "Diese Flüssigkeit ist H2O". In einer Weise drücken beide Sätze dieselbe Tatsache aus, aber ein Satz kann gewusst werden, ohne dass der andere gewusst wird. >Intensionen, >Intensionalität, >Zwillingserde, >Implikation, >Stärker/schwächer.
Chalmers: Diese Lücken entstehen wegen der Differenz zwischen primärer und sekundärer Intension (lokalisiert bzw. nicht-lokalisiert in der aktualen bzw. in einer möglichen Welt).
>Primäre Intension, >Sekundäre Intension, >Mögliche Welt, >Aktuale Welt.

1. William G. Lycan (1995). A limited defense of phenomenal information". In: Thomas Metzinger (ed.), Conscious Experience. Imprint Academic. pp. 243--58 (1995)

Lyc I
W. G. Lycan
Modality and Meaning

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Wissen Tye Chalmers I 141
Wissen/Farbenforscherin Mary/Frank Jackson/Qualia/TyeVsJackson/Tye/Chalmers: (Tye 1986)(1): Es gibt einen Unterschied in der Intensionalität zwischen "Diese Flüssigkeit ist Wasser" und "Diese Flüssigkeit ist H2O". In einer Weise drücken beide Sätze dieselbe Tatsache aus, aber ein Satz kann gewusst werden, ohne dass der andere gewusst wird. >Intensionen, >Intensionalität, >Referenz.
Chalmers: Diese Lücken entstehen wegen der Differenz zwischen primärer und sekundärer Intension (lokalisiert bzw. nicht-lokalisiert in der aktualen bzw. in einer möglichen Welt).
>Primäre Intensionen, >Sekundäre Intensionen, >Farbenforscherin Mary, >Qualia.

1. Tye, Michael (1986). The subjective qualities of experience. Mind 95 (January):1-17.

Tye I
M. Tye
Consciousness Revisited: Materialism Without Phenomenal Concepts (Representation and Mind) Cambridge 2009

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Wissen wie Chalmers Chalmers I 142
Wissen-wie/Qualia/Intension/primäre/sekundäre Intension/LoarVsJackson/ LoarVsMaterialismus/Loar/Chalmers: Loar (1990)(1) geht in seiner Kritik tiefer als Horgan (1984b)(2), Tye (1986)(3), Churchland (1985)(4), Papineau (1993)(5), Teller (1992)(6), McMullen (1985)(7): die Beispiele mit Wasser/H2O, Superman/Clark Kent usw. erlauben immer noch, dass die physikalischen bzw. phänomenalen Begriffe unterschiedliche primäre Intensionen haben. Bsp Wärme und z.B. mittlere kinetische Energie designieren dieselbe Eigenschaft (sekundäre Intension) aber führen gleichzeitig verschiedene Eigenschaften (primäre Intensionen) ein! Aber das wird nicht a priori gewusst. Pointe: dann war Marys Wissen über die phänomenalen Eigenschaften von Farben
I 143
schon ein Wissen über physikalische bzw. funktionale Eigenschaften, aber sie konnte die beiden zuvor nicht verbinden. >Farbenforscherin Mary, >Qualia, >Wissen, >Propositionales Wissen, >Kennen, >Erleben, >Intentionen; "Primäre Intension": >Terminologie/Chalmers.
VsJackson/Chalmers: Weitere Einwände: (Bigelow/Pargetter (1990)(8): BigelowVsJackson, PargetterVsJackson: Selbst für ein allwissendes Wesen gibt es eine Lücke zwischen physikalischem und indexikalischem Wissen (siehe Beispiel: Rudolf Lingens mit Gedächtnisverlust liest in der Bibliothek seine eigene Biografie).
I 144
ChalmersVsBigelow/ChalmersVsPargetter/ChalmersVsLoar: Der Mangel an phänomenalem Wissen ist ein ganz anderer als der an indexikalischem Wissen. Wissen/Indexikalität/Nagel/Chalmers: (Nagel 1983)(9): es gibt hier eine ontologische Lücke.
ChalmersVsNagel: Wir können viel direkter argumentieren: es gibt keine vorstellbare Welt, in der die physikalischen Fakten sind wie in unserer Welt, in der jedoch die indexikalischen Fakten sich von unseren unterscheiden.
>Vorstellbarkeit, >Mögliche Welten.

1. B. Loar, Phenomenal states. Philosophical Perspectives 4, 1990: pp. 81-108
2. T. Horgan, Jackson on physical information and qualia. Philosophical Quarterly 34, 1984: pp. 147-83
3. M. Tye, The subjective qualities of experience. Mind 95, 1986: pp. 1-17
4. P. M. Churchland, Reduction, qualia and the direct introspection of brain states. Journal of Philosophy 82, 1985: pp. 8-28
5. D. Papineau, Philosophical Naturalism, Oxford 1993
6. P. Teller A contemporary look at emergence. In: A. Beckermann, H. Flohr and J. Kim (Eds) Emergence or Reduction? Prospects for Nonreductive Physicalism, Berlin 1992
7. C. McMullen, "Knowing what it's like" and the essential indexical. Philosophical Studies 48, 1985: pp. 211-33
8. J. Bigelow and R. Pargetter, Acquaintance with qualia. Theoria 56, 1990: pp. 129-47
9. Th. Nagel, The objective self. In. C. Ginet and S. Shoemaker (eds) Knowledge and Mind: Philosophical Essayys. New York 1983.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Wissen wie Loar Chalmers I 142
Wissen-wie/Qualia/Intension/primäre/sekundäre Intension/LoarVsJackson/ LoarVsMaterialismus/Loar/Chalmers: Loar (1990)(1) geht in seiner Kritik tiefer als Horgan (1984b)(2), Tye (1986)(3), Churchland (1985)(4), Papineau (1993)(5), Teller (1992)(6), McMullen (1985)(7): die Beispiele mit Wasser/H2O, Superman/Clark Kent usw. erlauben immer noch, dass die physikalischen bzw. phänomenalen Begriffe unterschiedliche primäre Intensionen haben. Bsp Wärme und z.B. mittlere kinetische Energie designieren dieselbe Eigenschaft (sekundäre Intension) aber führen gleichzeitig verschiedene Eigenschaften (primäre Intensionen) ein! Aber das wird nicht a priori gewusst. Pointe: dann war Marys Wissen über die phänomenalen Eigenschaften von Farben
I 143
schon ein Wissen über physikalische bzw. funktionale Eigenschaften, aber sie konnte die beiden zuvor nicht verbinden. VsJackson/Chalmers: Weitere Einwände: (Bigelow/Pargetter (1990)(8): BigelowVsJackson, PargetterVsJackson: Selbst für ein allwissendes Wesen gibt es eine Lücke zwischen physikalischem und indexikalischem Wissen (siehe Beispiel: Rudolf Lingens mit Gedächtnisverlust liest in der Bibliothek seine eigene Biografie).
I 144
ChalmersVsBigelow/ChalmersVsPargetter/ChalmersVsLoar: Der Mangel an phänomenalem Wissen ist ein ganz anderer als der an indexikalischem Wissen. Wissen/Indexikalität/Nagel/Chalmers: (Nagel 1983)(9): es gibt hier eine ontologische Lücke.
ChalmersVsNagel: Wir können viel direkter argumentieren: es gibt keine vorstellbare Welt, in der die physikalischen Fakten sind wie in unserer Welt, in der jedoch die indexikalischen Fakten sich von unseren unterscheiden.



1. B. Loar, Phenomenal states. Philosophical Perspectives 4, 1990: pp. 81-108
2. T. Horgan, Jackson on physical information and qualia. Philosophical Quarterly 34, 1984: pp. 147-83
3. M. Tye, The subjective qualities of experience. Mind 95, 1986: pp. 1-17
4. P. M. Churchland, Reduction, qualia and the direct introspection of brain states. Journal of Philosophy 82, 1985: pp. 8-28
5. D. Papineau, Philosophical Naturalism, Oxford 1993
6. P. Teller A contemporary look at emergence. In: A. Beckermann, H. Flohr and J. Kim (Eds) Emergence or Reduction? Prospects for Nonreductive Physicalism, Berlin 1992
7. C. McMullen, "Knowing what it's like" and the essential indexical. Philosophical Studies 48, 1985: pp. 211-33
8. J. Bigelow and R. Pargetter, Acquaintance with qualia. Theoria 56, 1990: pp. 129-47
9. Th. Nagel, The objective self. In. C. Ginet and S. Shoemaker (eds) Knowledge and Mind: Philosophical Essayys. New York 1983.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 4 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Farbforscherin Jackson, F. Metzinger II 259
Frank Jackson: "Knowledge Argument" - "Argument des Unvollständigen Wissens": Bsp Farbenforscherin Mary wächst in einem abgeschlossenen Raum auf, einziger Kontakt zur Außenwelt ist ein Schwarz-Weiß-Monitor. Sie lernt alles über Farben, aber nicht, "wie es ist" Farben zu sehen.
These dadurch, daß sie freigelassen wird und zum ersten Mal Farben sieht, erwirbt sie neues Wissen.
VsJackson: die Mehrzahl der Autoren argumentiert, dass das Argument nicht zu dem intendierten Resultat des Existenz nicht-physikalischer Tatsachen führe.
Problem: wie der Wissenszuwachs überhaupt zu beschreiben wäre.
Nida-RümelinVsNagel: These: die Formulierung "Wie es ist" verfehlt den Kern.
II 265
Nida-Rümelin: es läßt sich aus allen diesen Fällen oder Beispielen nicht ableiten, dass eine Qualia-Vertauschung bei funktionaler Übereinstimmung möglich wäre.
II 275
Wissen/Glauben/Nida-Rümelin: bei phänomenalem Wissen handelt es sich um Wissen im strengen Sinne: nämlich, um Wissen über etwas, das der Fall ist.
II 280
Argument des unvollständigen Wissens/Jackson: sollte in der ursprünglichen Fassung zeigen, dass es nicht-physikalische Tatsachen gibt, d.h. solche Tatsachen, die in physikalistischem Vokabular nicht formuliert werden können.
Pauen I 179
Farbenforscherin Mary/Jackson/Pauen: JacksonVsMonismus - These 1. Neurobiologisches Wissen ist im Hinblick auf phänomenale Erfahrungen prinzipiell unvollständig - 2. Der Monismus ist falsch, phänomenale Eigenschaften können nicht identisch mit neuronalen Eigenschaften sein! Phänomenale Eigenschaften sind kausal wirkungslose Nebeneffekte mentaler Zustände - Epiphänomenalismus.

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001
notwendig .a post Jackson, F. Staln I 18
notwendig a posteriori/Jackson: These: ist ein Resultat von relativ oberflächlichen linguistischen Tatsachen - es entsteht aus einer optionalen beschreibenden Semantik die zufällig natürliche Sprachen charakterisiert: ein Mechanismus der Festlegung von Referenten - StalnakerVsJackson: als Teil der Metasemantik, sind die Referenz-festlegenden Mechanismen nicht optional - sie sind Teil der Darstellung, wieso interne Zustände überhaupt repräsentational sein können - These: es könnte auch Sprachen ohne festgelegte Referenz geben, die sogar in gewissen Maße sagt, wie die Dinge sind, und zwar ohne notwendige Wahrheiten a posteriori.
notw. a post Stalnaker, R. I 18
Notwendig a posteriori/Jackson: ist ein Resultat von relativ oberflächlichen linguistischen Tatsachen. Es entsteht aus einer optionalen beschreibenden Semantik die zufällig natürliche Sprachen charakterisiert: ein Mechanismus der Festlegung von Referenten. StalnakerVsJackson: als Teil der Metasemantik, sind die Referenz-festlegenden Mechanismen nicht optional. - Sie sind Teil der Darstellung, wieso interne Zustände überhaupt repräsentational sein können. - These: Es könnte auch Sprachen ohne festgelegte Referenz geben, die sogar in gewissen Maße sagt, wie die Dinge sind, und zwar ohne notwendige Wahrheiten a posteriori.
Zweidim. Semant. Stalnaker, R. I 201/202
zwei-dimensionale Semantik/Stalnaker VsJackson/StalnakerVsChalmers: These ich denke, das zeigt etwas über die Natur mentaler Repräsentation und nicht nur über das kontingente Funktionieren von Sprachen.
I 204
zwei-dimensionaler Rahmen/Stalnaker: ich werde die zwei Arten, ihn zu interpretieren aufzeigen a) semantisch
b) metasemantisch.
These mit dieser Unterscheidung möchte ich Notwendigkeit a posteriori reduzieren wie es Jackson und Chalmers getan haben. Damit kann das Problem der Intentionalität gelöst werden.