Begriff/ Autor/Ismus |
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Bon sens | Bergson | Gadamer I 31 Bon sens/Bergson/Gadamer: Das moralische Motiv im Begriff des common sense oder des bon sens ist bis zum heutigen Tage wirksam geblieben und unterscheidet diese Begriffe von unserem Begriff des „gesunden Menschenverstandes“. Ich verweise als Beispiel auf die schöne Rede, die Henri Bergson 1895 anlässlich der großen Preisverteilung an der Sorbonne über den bon sens gehalten hat(1). Seine Kritik an den Abstraktionen der Naturwissenschaft wie an denen der Sprache und des Rechtsdenkens, sein stürmischer Appell an die »énergie intérieure d'une intelligence qui se reconquiert a tout moment sur elleméme, éliminant les idéesfaites pour laisser la place libre aux idées qui se font« (88), konnte in Frankreich auf den Namen des bon sens getauft werden. Vgl. >Common sense. Die Bestimmung dieses Begriffs enthielt zwar, wie es natürlich ist, eine Bezugnahme auf die Sinne, aber es ist für Bergson offenbar selbstverständlich, daß im Unterschied zu den Sinnen der bon sens auf das "milieu social geht. » Tandis que les autres sens nous mettent en rapport avec des choses, le bon senspréside nos relations avec des personnes«(85). Er ist eine Art Genie für das praktische Leben, aber weniger eine Gabe als die beständige Aufgabe des »ajustement toujours renouvelé des situations toujours nouvelles«, eine Art der Anpassung der allgemeinen Prinzipien an die Wirklichkeit, durch die sich die Gerechtigkeit realisiert, ein »tact de la vérité pratique«, eine »rectitude du jugement, qui Vient de la droiture de l'äme« (88). Der bon sens ist nach Bergson als die gemeinsame Quelle von Denken und Wollen ein sens social, der ebensosehr die Fehler der wissenschaftlichen Dogmatiker, welche soziale Gesetze suchen, wie die der metaphysischen Utopisten vermeidet. (BergsonVsMetaphysik). Vgl. >Sensus communis, >Common sense. Gadamer I 32 Wissenschaft/Hermeneutik/Bergson: Bergson spricht zwar auch über die Bedeutung der klassischen Studien für die Ausbildung dieses bon sens - er sieht in ihnen die Bemühung, das „Eis der Worte“ zu brechen und darunter den freien Strom des Gedankens zu entdecken(91), aber er stellt freilich nicht die umgekehrte Frage, wie weit zu den klassischen Studien selber bon sens erforderlich ist, d. h. er spricht nicht von seiner hermeneutischen Funktion. Seine Frage ist ganz und gar nicht auf die Wissenschaften gerichtet, sondern auf den selbständigen Sinn des bon sens für das Leben. 1. Henri Bergson, Ecrits et paroles I (RM Mossé-Bastide), S. 84ff. |
Bergs I Henri Bergson Dauer und Gleichzeitigkeit: Über Einsteins Relativitätstheorie Hamburg 2014 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Common Sense | Reid | Breidert I 216 Common sense/Breidert: Die Philosophie des Common sense war besonders stark im Schottland des 18. Jahrhunderts. Vertreter: Thomas Reid. Gadamer I 30 Common sense/Reid/Gadamer: Eine wirklich zentrale systematische Funktion hat der Begriff des common sense in der Philosophie der Schotten gefunden, die sich polemisch gegen die Metaphysik wie gegen ihre skeptische Auflösung richtet und auf dem Grunde ursprünglicher und natürlicher Urteile des common sense ihr neues System aufbaut (Thomas Reid)(1). Ohne Zweifel ist darin die aristotelisch-scholastische Begriffstradition des sensus communis wirksam geworden. Die Untersuchung Gadamer I 31 der Sinne und ihrer Erkenntnisleistung wird aus dieser Tradition geschöpft und soll letzten Endes dazu dienen, die Übertreibungen der philosophischen Spekulation zu korrigieren. (Thomas ReidVsMetaphysik). >Metaphysik, >Vernunft, >Empirismus, >Rationalismus. Gadamer: Aber gleichzeitig wird dabei der Bezug des common sense auf die society festgehalten: Reid: » They serve to direct us in the common affairs of life, where our reasoning faculty would leave us in the dark«. Die Philosophie des gesunden Menschenverstandes, des good sense, ist in ihren Augen nicht nur ein Heilmittel gegen die der Metaphysik - sie enthält auch die Grundlage einer Moralphilosophie, die dem Leben der Gesellschaft wirklich gerecht wird. >Moral, >Ethik. Gadamer: Das moralische Motiv im Begriff des common sense oder des bon sens ist bis zum heutigen Tage wirksam geblieben und unterscheidet diese Begriffe von unserem Begriff des "gesunden Menschenverstandes". >Bon sens/Bergson, >Sensus communis. 1. Thomas Reid, The philosophical Works, ed. Hamilton, eighth edition, 1895. |
Reid I Th. Reid An Inquiry into the Human Mind on the Principles of Common Sense: A Critical Edition 2000 Ber I W. Breidert Berkeley In Grundprobleme der großen Philosophen, J. Speck (Hg) Göttingen 1997 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Metaphysik | Bubner | I 19 Metaphysik/Bubner: ihr Höhepunkt bei Hegel (nach Kants Verwerfung) verkündete die Wiederaufnahme des antiken Projekts. Erneuerung der Metaphysik. Provokation: dass sie nicht in Gegensatz zur Wissenschaft, sondern als notwendige Vervollkommnung zu sehen sei. I 134 Metaphysik/Heidegger: Woher kommt sie? (Heidegger VsMetaphysik). BubnerVsHeidegger: die Frage widerspricht einer philosophia perennis, die die ewigen Fragen verwaltet. Woher kommt das Bedürfnis, so offenkundig leere Fragen wie die nach dem Sein schlechthin, zu thematisieren? Metaphysik/Bubner: 1. These sie war keineswegs ein ewiger Begleiter der Menschheit, sondern hat sich als Aufgabe der Philosophie herausgebildet angesichts besonderer Erfahrungen. Die ältesten Dokumente der Philosophie sind einerseits so tiefsinnig andererseits so unspezifisch, dass das Etikett Metaphysik nicht darauf passt. Metaphysik/Antike: erstmals bei Platon genannt. Die Vorsokratiker scheitern seiner Meinung nach vor der Aufgabe wirklichen Begreifens. so entsteht Metaphysik. Metaphysik/Bubner: Krise bei Descartes und Kant. I 136 Skepsis/Antike/Bubner: bedeutete ursprünglich nur genaue Prüfung und Urteilsenthaltung (>Epoché)! Metaphysik/Bubner: als oberste Erkenntnis aus Kräften reiner Vernunft kann sie gar nicht anders als dogmatisch verfahren. So ist Skepsis der natürliche Feind der Metaphysik. I 144 Metaphysik/Bubner: 3. These die transzendentale Revolution Kants entspringt nicht einem genialen Einfall, sondern der Erfahrung mit dem Misslingen der Metaphysik in ihrer bisherigen Geschichte, sie dient der Beseitigung dieses Mangels und der Einsicht in die Leistungsfähigkeit der Vernunft selber. I 149 Metaphysik/Bubner: 4. These auch den Beginn der Metaphysik leitet eine Erfahrung, welche die neue Disziplin auf den Weg bringt Es ist dies freilich keine Erfahrung mit der Metaphysik, sondern eine ursprüngliche Erfahrung, die das Wissen mit sich macht, wenn es in Verfolgung seiner Intention seine Mängel diagnostiziert. So realisiert die Metaphysik ein Urinteresse jeglichen Wissens. |
Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Metaphysik | Carnap | VI 235 Metaphysik/Carnap: alle Probleme der "Deutung"; "Erklärung"; "Grundlage" fallen in ihr Gebiet - Bsp Parallelität: solche Parallelreihen (Bsp zwischen Seh- und Hörerlebnissen) (Bsp Bericht der Versuchsperson) können einfach aufgestellt werden - ihre Deutung fällt aber nicht in das Gebiet der Wissenschaft, sondern in das der Metaphysik. VI 260 Das "Rätsel des Lebens" ist keine Frage, sondern eine Situation. Flor II 167 ff PositivistenVsMetaphysik: eine Wirklichkeit, die der Erfahrung grundsätzlich verschlossen bleibt, kann es nicht geben. Entscheidung über letzten Bezugspunkt: Brasilien-Bsp > Stegmüller I 385 Solipsismus/Carnap: Vs vulgären Solipsismus: Bsp Zwei Geographen, ein Realist, ein Solipsist. Für den Realisten existieren die Dinge "an sich". - Für den Solipsisten ist alles irreal. Beide werden auf der Suche nach einem angeblichen See in Zentralbrasilien zu einem identischen Ergebnis gelangen, z.B. den See finden. Für den Realisten ist der See "an sich" vorhanden, für den Solipsisten irreal. Beide sprechen als Metaphysiker. Da in der Suche alle empirischen Verfahren erschöpft sind, keine weitere Entscheidung möglich. >Empirismus, >Realismus, >Rationalismus, >Solipsismus. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Flor I Jan Riis Flor "Gilbert Ryle: Bewusstseinsphilosophie" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Flor II Jan Riis Flor "Karl Raimund Popper: Kritischer Rationalismus" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A.Hügli/P.Lübcke Reinbek 1993 Flor III J.R. Flor "Bertrand Russell: Politisches Engagement und logische Analyse" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Flor IV Jan Riis Flor "Thomas S. Kuhn. Entwicklung durch Revolution" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 |
Metaphysik | Duhem | I 3 Metaphysik/Duhem: Bsp Akustische Theorien sind Erklärungen und daher metaphysisch ((s) da sie Wahrnehmbares mit Nichtwahrnehmbarem erklären oder begründen). Erklärungen sind immer metaphysisch, da sie die Wirklichkeit zum Gegenstand haben. Die Wissenschaft muss sich an die Ergebnisse des Experiments halten. Duhem: meistens kann eine physikalische Theorie nicht einen solchen Grad an Vollkommenheit erlangen, dass sie eine sichere Erklärung unserer Sinneswahrnehmung bietet. Sie begnügen sich damit, darzutun, dass alle unsere Wahrnehmungen so auftreten, wie wenn die Wirklichkeit so beschaffen wäre: hypothetische Erklärung. Bsp Wellentheorie des Lichts, Äther. I 6 Die physikalischen Theorien sind den metaphysischen untergeordnet. >Theorien. I 19 DuhemVsMetaphysik: bleibt für ihre eigenen Anhänger unerklärlich, da sie Annahmen macht, die durch ihr eigenes System nicht gegeben sind. I 20 Duhem: Metaphysik erklärt, Physik beschreibt. >Physik, >Beschreibung, >Erklärung. |
Duh I P. Duhem Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Hamburg 1998 |
Metaphysik | Heidegger | Tugendhat II 25 Sein/Heidegger: HeideggerVsMetaphysik: Die Metaphysik habe das Sein in das Seiende verlegt. Gadamer I 262 HeideggerVsMetaphysik: Das Fragen, das sich auf dieses Grundlegende, dass es das hinwendet, ist zwar selbst ein Fragen nach dem Sein, aber in einer Richtung, die in aller bisherigen Frage nach dem Sein des Seienden notwendig ungedacht blieb, ja gerade durch die von der Metaphysik gestellte Frage nach dem Sein verdeckt und verborgen wurde. Heidegger/Gadamer: Indem [Heidegger] die Frage nach dem Sein zugleich als die Frage nach dem Nichts aufweist, hat er Anfang und Ende der Metaphysik miteinander verknüpft. Dass sich die Frage nach dem Sein von der Frage nach dem Nichts her stellen konnte, setzte das Denken des Nichts, an dem die Metaphysik versagt, voraus. >Sein/Heidegger, >Nichts/Heidegger. Figal I 116ff Metaphysik/Heidegger: 1928 ist Metaphysik für Heidegger noch ein positiver Begriff. Figal I 165 Metaphysik/Heidegger: Christentum und Nihilismus unterscheiden sich in ihrer Orientierung auf Gott nicht. Die Metaphysik deutet die Präsenz in die Absenz um. Nietzsches Tod Gottes bringt das Abendland erst in die Situation, mit der Metaphysik Schluss machen zu können. >Gott, >F. Nietzsche, >Nihilismus, >Christentum, >Sein/Heidegger. |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 Figal I Günter Figal Martin Heidegger zur Einführung Hamburg 2016 |
Metaphysik | Nietzsche | Adorno XII 136 Metaphysik/Nietzsche/Adorno: Nietzsche hat gezeigt oder zu zeigen geglaubt, dass (…) der Oberfläche des ein einem jeglichen Sinne sinnlichen Lebens zugerechnete Kategorien nach dem Maß seiner eigenen Metaphysik, nämlich einer Metaphysik eben des Lebendigen, das Tiefere seien gegenüber dem, was diese Oberfläche verleugnet und ihr gegenüber nur auf Verborgenes pocht, das doch dadurch dass man auf es pocht, sogleich in Ideologie sich verwandele. Bsp Carmen/Nietzsche: sei tiefer als der ‚Ring‘ von Wagner. Adorno: In ihrem wesentlich Oberfläche-Sein, in ihrem wesentlich Sinnlich-Sein werden bestimmte mythische Verhaltensweisen getroffen. Dies begreift Nietzsche als angemessener im Gegensatz zum Wagnerischen, wo die Mythen zu einer Art von Hinterwelt oder latenter Bedeutung werden. >Musik/Nietzsche. XII 137 Gehalt/Nietzsche/Adorno: Die Pointe von Nietzsches Philosophie ist gewissermaßen, dass die Oberfläche, will sagen, das unmittelbare, leidenschaftliche, sinnlich sich manifestierende Leben selber gerade der Gehalt sei. Vgl. >Ästhetik/Adorno. Ries II 46 Transzendentales/"Ideale Dinge"/Nietzsche: Philosophie, Religion, Kunst, Moral - alles "höherer Schwindel“, - da sie auf ihren Ursprung im Niederen, allzu menschlichen zurückgeführt werden. >Transzendentales. NietzscheVsMetaphysik: Bedeutungslosigkeit erhält Scheinbedeutung. Ries II 77 Metaphysik/Moral/Jenseits von Gut und Böse(1)/Nietzsche: Problem der Legitimität: in der bisherigen »Wissenschaft der Moral« fehlte noch das Problem der Moral selbst! Der Argwohn dafür, dass es hier etwas Problematisches gäbe«. Ries II 78 Der abendländische metaphysische Gegensatz Gott/Teufel fällt fort. Damit auch die Grundlage einer metaphysisch fundierten Moral des »Guten an sich«. >Gott/Nietzsche. Ries II 87 Metaphysik/Götzen-Dämmerung/Nietzsche: die gesamte Verfallsgeschichte der abendländische Metaphysik wird von Nietzsche auf einem einzigen Blatt zu Ende erzählt: »wie die wahre Welt endlich zur Fabel wurde. Geschichte eines Irrtums«. Ries II 88 Metaphysik/Götzen-Dämmerung/Nietzsche: Entwicklung: Platon: räumliches Modell der Wahrheitsverhältnisse: »hier« und »dort« werden abgelöst von der zeitlichen Bestimmung »jetzt« und »dann«. Verzeitlichung der Metaphysik durch das Christentum, verfallener Platonismus. Ries II 89 Kant/Götzen-Dämmerung/Nietzsche: Kant macht Gott und die »wahre Welt« unerreichbar, weil unbeweisbar. >Kant/Nietzsche. 1. F. Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, KGW VI. 2. Danto III 210 Metaphysik/Moraltheorie/Nietzsche/Danto: Es ist gibt einen komplexen Zusammenhang zwischen Nietzsches Moraltheorie und Metaphysik: Bsp Wenn ein Falke sich wie ein Lamm verhält, ist er – nach dieser Theorie – ein Lamm, weil ein Lamm das ist, was ein Lamm tut. So verhalten sich die starken unter allen Umständen stark. >Moral/Nietzsche. Sprache/Nietzsche/Danto: Nietzsche war klar, dass es schwierig sein würde, eine Sprache für all das auszuarbeiten – eine Sprache, die sich, wie ich denke, aus Verben und Adverbien zusammensetzt, nicht jedoch aus Substantiven und Adjektiven. >Sprache/Nietzsche. Danto III 209 Danto: Etwas Ähnliches hatte Thrasymachos in der Politeia aufgestellt: er trivialisierte seine Definition von Gerechtigkeit als Handeln im Interesse der stärkeren Partei. Analog ist ein Mathematiker kein Mathematiker, wenn er einen Fehler macht. >Gerechtigkeit/Thrasymachos, DantoVsThrasymachos/DantoVsNietzsche: beide sind über die Grammatik gestolpert: sie haben eine Trivialität der Logik zu einer Metaphysik der Moral erhoben. NietzscheVsThrasymachos/Danto: Dennoch ist Nietzsche subtiler als Thrasymachos: für Nietzsche besteht die Welt in gewisser Weise eher aus Pulsationen als aus pulsierenden Gegenständen. Eine Pulsation kann aber sozusagen nicht pulsieren, das können nur Gegenstände. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Metaphysik | Stalnaker | I 1 Metaphysik/Stalnaker: Die Metaphysik fragt, wie die Welt ist, aber nicht wie wir darüber denken. >Realismus. I 2 CarnapVsMetaphysik: In der Metaphysik gib es eine Verwechslung von Entdeckung und Stipulation. >Entdeckungen, >Wissen. I 15 Def Metaphysik/Stalnaker: Die Metaphysik betrifft die Unterscheidungen, die zwischen Möglichkeiten gemacht werden müssen. >Möglichkeit, >Logische Möglichkeit, >Metaphysische Möglichkeit. Def Verstehen/Stalnaker: These: Wir verstehen den informationalen oder propositionalen Inhalt in Begriffen des Unterscheidens zwischen Möglichkeiten. >Verstehen, >Propositionaler Gehalt, >Information. Def Semantik/Stalnaker: Die Semantik (oder breiter: das Studium der Intentionalität von Gedanken und Sprechen) betrifft unsere Fähigkeit, Möglichkeiten zu repräsentieren und zwischen ihnen zu unterscheiden. >Semantik, >Intentionalität, >Meinen. Metaphysik/Stalnaker: Unsere metaphysischen Fragen können wir nur mit unseren repräsentationalen Fähigkeiten angehen. >Repräsentation. I 84 Metaphysik/Stalnaker: Obwohl der theoretische Apparat, den ich hier entwickelt habe, schamlos metaphysisch ist, geht das ganze vollkommen gegen meine eher positivistischen Instinkte. >Positivismus. Mögliche Welten/Stalnaker: Manchmal bin ich versucht zu sagen, es gibt nur eine aktuale Welt. Aber dennoch repräsentieren wir für uns abweichende Weisen, wie Dinge sein könnten, und diese Praxis ist nicht nur eine müßige Übung unserer Vorstellungskraft. >Mögliche Welt, >Aktualismus. I 85 Es ist Teil unserer ernsthaften Handlungen wie z.B. wissenschaftlicher Erklärungen dessen wie die wirkliche Welt ist. I 101 Logischer Raum/Lokalisation/Metaphysik/Quine/Stalnaker: Quine hat uns gelehrt, dass es nicht so leicht ist, zwischen der metaphysischen Aufgabe der Beschreibung der Struktur des logischen Raums und der wissenschaftlichen Aufgabe, die wirkliche Welt in diesem Raum zu lokalisieren, zu trennen. >Logischer Raum, >Realität/Quine, >W.V.Q. Quine. I 181 Metaphysik/Essentialismus/Kripke/Stalnaker: These: Die einzige Rolle der Theorie bei Kripke ist, dass sie der Zurückweisung falscher Argumente dient, die auf der Verwechslung zweier verschiedener Fragen beruht (metaphysischer und semantischer Fragen). >Wesen/Kripke, >Metaphysik/Kripke, >Essentialismus/Kripke, >Essentialismus. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Nichts | Heidegger | Gadamer I 261 Nichts/Heidegger/Gadamer: Heideggers These war: Das Sein selber ist Zeit. Damit wurde der gesamte Subjektivismus der neueren Philosophie - ja, wie sich bald zeigen sollte, der gesamte Fragehorizont der Metaphysik, die von dem Sein als dem Anwesenden eingenommen ist, gesprengt. >Zeit, >Sein, >Subjektivismus, >Metaphysik. Gadamer I 262 HeideggerVsMetaphysik: Das Fragen, das sich auf dieses Grundlegende, dass es das hinwendet, ist zwar selbst ein Fragen nach dem Sein, aber in einer Richtung, die in aller bisherigen Frage nach dem Sein des Seienden notwendig ungedacht blieb, ja gerade durch die von der Metaphysik gestellte Frage nach dem Sein verdeckt und verborgen wurde. Heidegger/Gadamer: Indem er die Frage nach dem Sein zugleich als die Frage nach dem Nichts aufweist, hat er Anfang und Ende der Metaphysik miteinander verknüpft. Dass sich die Frage nach dem Sein von der Frage nach dem Nichts her stellen konnte, setzte das Denken des Nichts, an dem die Metaphysik versagt, voraus. Vorläufer/Gadamer: [weder Dilthey noch Husserl], sondern am ehesten noch Nietzsche. Nietzsches radikale Kritik am „Platonismus“ auf die Höhe der von ihm kritisierten Tradition zu heben, der abendländischen Metaphysik auf ihrem eigenen Niveau zu begegnen, die transzendentale Fragestellung als eine Konsequenz des neuzeitlichen Subjektivismus zu erkennen und zu überwinden - das waren die Aufgaben, die dem Ansatz nach schon in „Sein und Zeit“ lagen. >Kehre/Heidegger, >F. Nietzsche, >Platonismus. |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Ontologische Verpflichtung | Davidson | Horwich I 463 DavidsonVsOntologische Verpflichtung/DavidsonVsMetaphysik/DavidsonVsQuine/DavidsonVsTatsachen: die "ontologische Verpflichtung" ist wie Dummetts "Tatsachen": Relikte der Metaphysik. - Sie gehören zum Dualismus Schema/Inhalt. >Schema/Inhalt, >Tatsachen/Dummett, vgl. >Metaphysik. Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in: Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994 |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Positivismus | Hacking | I 77 Def Positivismus/Hacking: 1. Verifikation 2. Beobachtung 3. VsKausalität 4. VsErklärung (bringt nur Phänomene in eine Ordnung, erklärt nicht warum) 5. VsTheoretische Entitäten 6. VsMetaphysik (nichts Unprüfbares stehen lassen.) >Verifizierung, >Beobachtung, >Kausalität, >Erklärungen, >Theoretische Entitäten, >Metaphysik. I 80 Popper: VsBezeichnung "Positivist", VsSinnesdaten, nicht VsMetaphysik: Nicht prüfbare Sätze sind als erster Schritt akzeptabel. Eine spätere Prüfung ist immer noch möglich. >Sinnesdaten, >K. Popper. I 80 Empirismus: Beim Empirismus geht es um das Messen. (These: Theoretische Entitäten existieren.) >Empirismus, >Messungen. Positivismus: Beim Positivismus geht es um das Sehen, Schmecken, Hören, Riechen, Fühlen. (These: theoretische Entitäten existieren nicht.) |
Hacking I I. Hacking Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996 |
Prinzipien | Strawson | V 13 Def "Sinnprinzip"/Strawson: Es gibt keinen legitimen Gebrauch von Vorstellungen oder Begriffen, der sie nicht auf die empirischen Bedingungen ihrer Anwendung bezöge. - (VsMetaphysik). >Sprachgebrauch, >Sprachverhalten, >Sinn, >Sinnloses, >Fundierung, >Metaphysik, vgl. >Privatsprache, >Käfer-Beispiel. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Terminologien | Heidegger | Aus M. Heidegger. Sein und Zeit. Berlin 2006 Ableben: Uneigentliche Form des Todes (Furcht vor dem Ableben, Angst vor Tod) Alltäglichkeit: (Durchschnittlichkeit) Ausgangspunkt für alle Untersuchungen (vom Ontischen zum Ontologischen) Angst: Angst vor In der Welt Sein - Angst um In der Welt Sein (führt zum eigentlichen in der Welt sein können) - das »Wovor« der Angst ist »nichts und nirgends« aber immer »schon da« Ausstand: z. B. Schulden. Tod steht nicht aus, sondern ist immer schon da (faktisch) Besorgen: Alltäglicher Umgang mit Zeuge (Umsicht) aber auch »Sein des Daseins zur Welt« Bestand: Nicht Substantialität einer Substanz, sondern Selbständigkeit des existierenden Selbst Bewandtnis: Seinscharakter des Zuhandenen, Verweisung, Dienlichkeit, Verwendbarkeit, ontologische Bestimmung des Seins - des innerweltlich Seienden cogito sum: nicht »ich denke« sondern »ich denke etwas« Dasein: Sein des Menschen Die Anderen: nicht: »der Rest der übrigen« sondern die, von denen man sich zumeist nicht unterscheidet Ekstasen der Zeitlichkeit: Zukunft; Gewesenheit; Gegenwart (»außer sich«, »an und für sich selbst« »auf zu« »zurück auf« »Begegnenlassen von«) Ende: Ende des Daseins nicht »Reife«; auch nicht »Vollenden« Entdecktheit: bezieht sich nicht auf Daseinsmäßiges Entschlossenheit: Ganzheit des Daseins: angstbereites sich entwerfen auf die eigens der Schuldigkeit (nicht Handeln!) - Sich Angst zumutendes nichtiges Grundsein einer Nichtigkeit Erschlossenheit : befindliches Verstehen Evidenz: erschließt nicht Existenzial: Die Strukturen des Seins betreffend Existenzialien: (statt Kategorien) das Dasein betreffend Existenziell: Das Sein betreffend Faktisch: Immer schon so und so entschieden Faktizität: Tatsächlich in der Welt, innerweltlich - Geschick (dazu gehören Verschlossenheit und Verdecktheit) »schon sein bei« Furcht: (Modus der Befindlichkeit) Herannahen innerhalb der Nähe (Furcht vor Alltäglichem, z. B. Gefahr) - vor innerweltlichen Seiendem Fürsorge: Seinscharakter des Mitseins Rücksicht, Nachsicht Geburt: existential ist die Geburt nicht vergangen und der Tod kein Ausstand Gerede: Absonderungen des Man Geschichtlichkeit: (eigentliche) »Wiederkehr des möglichen« Historie liefert keinen Maßstäbe für Wahrheit Gewaltsamkeit: Eroberung des Seins gegen Verdeckungstendenz Gewärtigen: uneigentliche Form der Zukunft (besorgen) ermöglicht die Erwartung Gewesenheit: solange Dasein existiert, ist es nie vergangen, aber immer schon gewesen Gewissen: Erzeugung des eigensten Seinkönnens (Erschlossenheit) »Gutes Gewissen« ist gar kein Gewissensphänomen Gewissenhabenwollen: existentielles Wählen einer Wahl Entschlossenheit - sich selbst wählen; Übernahme der Gewissenlosigkeit Gewissheit: resultiert aus dem Vorlaufen der Evidenz aus Vorhandenem überlegen Geworfenheit: Tatsache, dass wir uns die Existenz nicht selbst gewählt haben. Geworfenheit des Seins in sein »Da«: »dass es ist« (ohne woher und wohin) Geworfenheit: Tatsache, dass wir uns die Existenz nicht selbst gewählt haben Grund: Boden der bereiteten Möglichkeiten, aus dem man wählen muss Jemeinigkeit: »ich bin«, »du bist« Bedingung der Seinsmodi - eigentlich/uneigentlich, Unmöglichkeit der Vertretung im Tod Kategorien: nur auf Vorhandenes anwendbar »Man«: »Subjekt« der Alltäglichkeit, Daseinsweise der Alltäglichkeit (Existential) Metaphysik - HeideggerVsMetaphysik: es gibt grundsätzlich kein »Dahinter« Mitdasein: Dasein wesenhaft Mitdasein Mitsein: existential ontologische Bestimmung des Mitdaseins (Dasein umwillen Anderer) Möglichkeit: steht höher als Wirklichkeit Neugier: Entspringen der Gegenwart (uneigentliche) Form der Zeitigung Nicht: Existentialer Sinn der Geworfenheit Nichtigkeit: nicht auch wählen können (Entwurf, Geworfenheit) - nicht Mangel; gehört zur Möglichkeit eigensten Seinkönnens Ontisch: Frageweise der positiven Wissenschaften, die Existenz betreffend Ontologisch: Frage nach dem Sein es seien den (ursprünglicher) das Existenz Verständnis betreffend Ruf (Gewissensruf): Anruf des Daseins auf sein eigenstes Selbstseinkönnen. Aufruf zum eigenen Schuldigsein (Modus der Rede) sagt nichts aus. »Es ruft« Schicksal: das in der Entschlossenheit liegende fortlaufende Sichüberliefern an den Augenblick Schuldig: Grund-sein einer Nichtigkeit (Seinsart des Daseins) ursprünglich erst Verschuldung im alltäglichen; das Sein soll sich aus der Verlorenheit zurückholen Selbstheit: Weise zu existieren, nicht vorhandenes Seiendes Selbstsein: Modifikation des Man Seyn: Schreibweise im Spätwerk, Vs traditionelle Ontologie Situation: Das je in der Entschlossenheit erschlossene Da. (Eigentlich) - (Entschlossenheit bringt das Sein in die Situation) Sorge: Beweisweise des Daseins (Sinn)/ sich vorgenommen sein des Daseins zum Sein können, dass es ist. Bedingung der Möglichkeit des Freiseins Sterben: Dasein stirbt, solange es existiert in der Seinsweise des Verfallens Stimmung: Zurückbringen auf Subjekt/Objekt: bei Heidegger höchstens als Hilfsbegriffe verwendet (statt dessen Dasein und Vorhandensein) Substanz: Existenz ist die Substanz des Menschen Substanzialität: Seinscharakter der Naturdinge Tod: Eigenste, unbezüglichste, unüberholbare Möglichkeit - Eine Weise zu sein, die das Dasein übernimmt, als äußerstes Noch nicht immer schon einbezogen Uneigentlich: (Seinsmodus) Verfallenheit, »Unbewusstes« (kein benutzter Begriff) - Alltägliches Dasein (besorgend statt sorgend) Geschäftigkeit, Genussfähigkeit (nicht wertend) Verenden: Tiere verenden, sie sterben nicht Verfallenheit: Zustand des Daseins in der Alltäglichkeit (z. B. dem Gerede glaubend) Verschlossenheit: Geworfenheit, vor die das Dasein eigentlich gebracht werden kann, bleibt verschlossen kein Nichtwissen, sondern sie konstituiert die Faktizität des Daseins Vertretbarkeit: Seinsmöglichkeit des Miteinanderseins, geht nicht im Falle des Todes Vorhandensein: alles andere Sein Vorlaufen: Ermöglichen der Möglichkeit (Möglichkeit der eigentlichen Existenz) Wahrheit: Nichtübereinstimmung, sondern Hervortreten des Verborgenen (Aleithia, Apophansis) »Welt«: ontologisch: Charakter des Daseins selbst - ontologisch: das All des Seienden das innerhalb der Welt - vorhanden sein kann Welt: ontisch: »worin« man lebt (öffentlich und privat) Werden: z. B. Reifen einer Frucht Wiederholung: eigentliches Gewesensein (uneigentliches Vergessen) Zeitigung: kein Nacheinander der Ekstasen; Zukunft nicht später als Gewesenheit, diese nicht früher als Gegenwart Zeitlichkeit: Ursprünglich ontologischer Grund der Existenzialität des Daseins Zirkel: Grundstruktur der Sorge; Zuvor Seiendes in seinem Sein bestimmen müssen und auf diesem Grund die Frage nach dem Sein erst stellen. (Heidegger verwehrt sich gegen den Vorwurf des circulus vitiosus) Zuhandensein: Zeug (was im Besorgen begegnet) Zukunft: eigentlich endlich (gewisse Priorität gegenüber Gegenwart und Gewesenheit) auf sich zu |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 |
Terminologien | Strawson | I 134 M-Prädikate/Strawson: Prädikate, die ebenfalls korrekt auf rein mathematische Körper angewendet werden können: Bsp "wiegt 5 kg" "befindet sich im Wohnzimmer". P-Prädikate: auf Personen anwendbar: Bsp "lächeln", "Schmerzen erleiden", "spazieren gehen", "an Gott glauben". VII 118/19 Beschreibung/Bedeutung/Strawson: Bsp "Er" hat minimale deskriptive Bedeutung - Bsp "Blaue Grotte" hat maximale deskriptive Bedeutung. Bsp "Die Blaue Grotte": Mittelstellung, "unreiner" Eigenname. I 185 A-Ausdrücke: sind substantivisch B-Ausdrücke: sind prädikativ. I 239f Universale/Einzelding/Einführung: Klasse (1): (U): Ausdrücke, von denen man (ohne empirische Tatsachen) nicht wissen kann, was sie einführen. Klasse (2) (Einzelding): auch ohne empirische Tatsache möglich zu wissen, was sie einführen. Beide sind unvollständig. (1) setzen implizite Aussagen voraus, haben faktisches Gewicht (2) haben kein faktisches Gewicht. I 241 Subjekt/Prädikat/Ding/Einzelding/Universale: 3. Kriterium: Ausdrücke zur Einführung von Einzeldingen können niemals Prädikat-Ausdrücke sein. I 32f Logisch-individuierende Beschreibung/Strawson: "der erste", "der einzige" usw. Reine individuierende Beschreibung: "der einzige Hund, der auf See geboren wurde". Quasi-reine Beschreibung: "der größte Mann, der bisher gelebt hat". Außer Wahrscheinlichkeits-Überlegungen gibt es keine Gründe dafür, dass rein-individuierende Bedingungen auf etwas zutreffen. I 215 a) Art-Universalien: liefern Klassifikationsprinzip, setzt keins voraus-Bsp Gattungsnamen. b) charakterisierende Universalien (Ch-U): Bsp Verben, Adjektive: liefern Klassifikations-Prinzipien nur für zuvor eingeteilte Einzeldinge. Aber auch Einzeldinge selbst liefern ein Prinzip der Zusammenfassung: Bsp Sokrates ebenso wie Weisheit. Newen I 93 Def Implikation/Strawson: A imp B gdw. es nicht sein kann, dass A wahr aber B falsch ist. Def Präsupposition/Strawson: A präsupponiert B gdw. B wahr sein muss, damit A überhaupt einen Wahrheitswert hat. V 13 Def "Sinnprinzip"/Strawson: es gibt keinen legitimen Gebrauch von Vorstellungen oder Begriffen, der sie nicht auf die empirischen Bedingungen ihrer Anwendung bezöge. - (VsMetaphysik). |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 |
Transzendentales | Nietzsche | Ries II 46 Transzendentales/"Ideale Dinge"/Nietzsche: Philosophie, Religion, Kunst, Moral - alles "höherer Schwindel“, da sie auf ihren Ursprung im Niederen, allzu menschlichen zurückgeführt werden. Ries II 46 NietzscheVsMetaphysik: Bedeutungslosigkeit erhält Scheinbedeutung. >Metaphysik>/Nietzsche, >Kunst/Nietzsche, >Philosophie/Nietzsche, >Religion/Nietzsche, >Moral/Nietzsche. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 |
Wesen | Searle | V 246 Wesen/SearleVsMetaphysik: Ein Gegenstand ist keine Kombination von eigenschaftslosem Wesen und Eigenschaften. >Essentialismus, >Metaphysik. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Pro/Versus |
Eintrag |
Literatur |
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Metaphysik VsMetaphysik | Pro | Hume II 241 HumeVsMetaphysik. |
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