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Regeln | Lyons | I 157 Regeln/Grammatik/Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: Verschiedene Grammatiken beurteilen die Grammatizität bestimmter Sätze verschieden. Chomsky scheint dies abzulehnen: ChomskyVsGrammatische Regeln: Chomsky These: Die grammatische Struktur der Sprache ist bestimmt ((s) nicht nach den obigen Regeln) und wird vom muttersprachlichen Sprecher „intuitiv“ (unbewusst) beherrscht. (ChomskyVsRegeln wegen der Konsequenz der „Unbestimmtheit der Grammatik“ /ChomskyVsUnbestimmtheit der Grammatik). Lyons: Die Meinungsverschiedenheiten sind hier übertrieben. Nicht die ganze Grammatik ist unbestimmt. I 219 Phrasenstrukturgrammatik/Konstituentengrammatik/Regeln/Chomsky/Lyons: Jede Regel klammert die Konstituenten ein, die die durch sie definierten Konstruktion bilden und bezeichnet sie auch. >Konstituentenstrutkurgrammatik, >Phrasenstrukturgrammatik. Schichten: Schichten (der Struktur) werden durch die Reihenfolge festgelegt, in der die Regeln angewendet werden. Def Anfangssymbol/initial symbol/Terminologie/Grammatik/Chomsky/Lyons: Bsp ∑ für Satz ((s) steht am weitesten links bzw. über einer Verzweigung). Grammatik: Die Grammatik produziert durch die Anwendung der Regeln eine Kette von Symbolen. Def Endsymbol/Grammatik/Lyons: Das Endsymbol gibt die Klasse von Elementen des Lexikons an Bsp Adjektiv. >Lexikon. Def Endkette/terminal string/Grammatik/Terminologie/Lyons: besteht aus Endsymbolen. >Terminologie/Lyons. I 220 Satz/Grammatik/Chomsky/Lyons: Ein Satz entsteht, wenn wir die Endsymbole aus der Endkette durch ein Element der durch sie bezeichneten lexikalischen Klasse ersetzen. Seine Konstituentenstruktur ist völlig durch die Ersetzungsregeln bestimmt, die die Endkette erzeugen. I 220 Ersetzungsregeln/Grammatik/Alternativregeln/Erweiterung/Chomsky/Lyons: Um transitive und intransitive Verben zu unterscheiden, führen wir ein: (1) ∑ > NP + Vp (2a) VP > V intr + Adv 2b) VP > V tr + Adv (3) Np > A + N. I 221 Wenn wir die Wahlmöglichkeit zwischen (2a) und (2b) einführen, müssen wir die Wortklassifikation im Lexikon ändern: V intr = [{ran, usw.} V ir = {love, kill, usw.}. >Wortklassen. Grammatik/Problem: sie ist immer noch unbefriedigend: 1. sie produziert immer noch unzulässige Sätze wie Bsp Poor John kill old women ((s) keine besondere Form für 3. Person singular). Lösung: Wir müssen die Kongruenz zwischen „Subjekt“ und dem Verb berücksichtigen. >Kongruenz/Lyons. 2. So wie sie jetzt steht, können wir mit der Grammatik nur Sätze mit fünf Wörtern wie Bsp Old men love young women oder Sätze mit vier Wörtern wie Bsp Poor John ran away produzieren. Folgende Sätze sind nicht möglich: Bsp John ran away, Bsp Men love young women, Bsp Old men love women, Bsp Old men love young women passionately. Fakultative Regel/Erweiterung/Grammatik/Ersetzungsregeln/Lyons: Bsp wir erweitern Regel (3) indem wir zwei Regeln aus einer machen: (3) NP > N (4) N > A + N Dabei sagen wir, dass (3) obligatorisch ist, (4) aber fakultativ. Neu: dann erhalten wir auch: Bsp John ran away, Bsp Men love young women, Bsp Old men love women usw. Alle diese Sätze sind Untertypen des Satztyps. ∑(NP + VP). D.h. dass ihre Strukturen auf einer bestimmten Stufe der Analyse identisch sind. Stammbaum/Strukturbaum: Bsp (I) John ran away (II) Poor John ran away (III) Men love women (IV) Old men love women (V) Men love young women, (VI) Old men love young women I 223 Regeln/Ersetzungsregeln/Reihenfolge/Grammatik/Chomsky/Lyons: Die Priorität einer bestimmten Rangordnung der Regeln gegenüber einer anderen kann das Resultat der Grammatik erheblich verändern. fakultativ: Bsp (1) ∑ > NP + VP (2a) VP > V intr + Adv 2b) VP > V tr + Adv (3) Np > A + N. (4) N > T + N (5) N > Adj + N Regeln (4) und (5) sind fakultativ. Neu: Daher erzeugt die Grammatik nun Bsp men, the men, good men, und the good men. Reihenfolge: wenn (5) vor (4) kommen dürfte, gäbe es Bsp good the men. Reihenfolge: Auch die von (3) ist wesentlich: wenn sie nämlich vor (2b) stünde, müsste sie nachher noch mal wiederholt werden, um die Erweiterung für den aus VP > V tr + NP resultierenden Komplex zu garantieren. Die Reihenfolge kann also unzulässige Sätze verhindern und den Umfang des Regelkorpus reduzieren. Reihenfolge: Angenommen, (6) N > N + and + N Wenn (6) vor (5) operiert, erhalten wir Bsp (old men) and women und men and (old women) Wenn (6) nach (5) operiert, erhalten wir Bsp old (men and women). I 224 Semantisch ist das dasselbe, trotz der unterschiedlichen Klammerung. Def Rekursive Regeln/rekursiv/Rekursion/Lyons: Rekursive Regeln ermöglichen unendlich wiederholte Anwendung. (Nur im unendlichen Fall heißen sie rekursiv). Bsp (6b) N > N + and + N + and + N (6c) N > N + and + N + and + N + and + N (6d) … Bsp So kann man Geschichten erzählen: Bsp He came in and he sat down and he said that …and he… Rekursion/Grammatik/Lyons: Ein „realistisches“ Modell der Grammatik I 225 wird so angelegt sein, dass es mehr Beispiele rekursiver Strukturen mit zwei Konstituenten als mit drei, mehr mit drei als mit vier, usw. gibt. ((s) die einfachsten Formen sollen die wahrscheinlichsten sein). >Konstituentenstrukturgrammatik. Wahrscheinlichkeit/Grammatik/Korrektheit/Lyons: die Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens darf nicht mit seiner Korrektheit verwechselt werden. Koordination/rekursive Regeln/Grammatik/Lyons: Problem: Koordination mithilfe einer rekursiven Regel: Mehrdeutigkeit durch verschiedene mögliche Klammerung Bsp Tom and Dick and Harry, (Tom and Dick) and Harry, Tom and (Dick and Harry). Dilemma: a) Intuition: rekursive Regeln geben nicht an, was die intuitiv als korrekt empfundene strukturelle Beschreibung ist. b) und doch sind rekursive Regeln notwendig. I 227 Formationsregeln/Phrasenstrukturregeln/Konstituentenstrukturgrammatik/Chomsky/Lyons: Schreibweise/Terminologie: PSG Phrasenstrukturgrammatik PS-Regeln. Phrasenstrukturregeln. a) Formationsregeln = PS-Regeln b) Transformationsregeln: geben an, wie die Endketten in reale Sätze transformiert werden. I 249 Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. >Kontext/Lyons. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: Beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt. >Korrektheit/Lyons. |
Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
Transformationsgrammatik | Lyons | I 157 Regeln/Grammatik/Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: Verschiedene Grammatiken beurteilen die Grammatizität bestimmter Sätze verschieden. Chomsky scheint dies abzulehnen. Seiner Meinung nach ist: ChomskyVsGrammatische Regeln: These: Die grammatische Struktur der Sprache ist bestimmt ((s) nicht nach den obigen Regeln) und wird vom muttersprachlichen Sprecher „intuitiv“ (unbewusst) beherrscht. (ChomskyVsRegeln wegen der Konsequenz der „Unbestimmtheit der Grammatik“ /ChomskyVsUnbestimmtheit der Grammatik). Lyons: Die Meinungsverschiedenheiten sind hier übertrieben. Nicht die ganze Grammatik ist unbestimmt. I 252 Transformationsgrammatik/transformationelle/Lyons: Jede Grammatik die den Anspruch erhebt, eine Analyse der Tiefen- wie auch der Oberflächenstruktur zu liefern, ist eine transformationelle Grammatik. I 252 Mehrdeutigkeit/transformationelle/Grammatik/Lyons: Hier gibt es viele weitere Arten, zusätzlich zu den verschiedenen Klammerungen. Bsp amor dei: die Liebe Gottes: a) von Gott, b) zu Gott. Subjektiver oder objektiver Genitiv. I 253 Chomsky: berühmtes Beispiel: Flying planes can be dangerous a) Flugzeuge können gefährlich sein b) Fliegen kann gefährlich sein. Tradition: Die Tradition würde das nach dem Unterschied von Partizip und Gerundium erklären: Def Partizip/Lyons: ist ein Wort, das von einem Verb abgeleitet ist und als Adjektiv gebraucht wird Def Gerundium/Lyons: ist ein Wort, das von einem Verb abgeleitet ist, und als Nomen gebraucht wird. Lösung: a) Flying planes are dangerous b) Flying planes is dangerous. I 254 Lexem/Lyons: Ein bestimmtes Wort (hier im abstrakten Sinn) kann in einem Satz verbal und in einem transformationell verwandten Satz nominal sein. (Partizip/Gerundium). Lösung/Transformation/Lyons: Dann können wir sagen, dass Bsp das Syntagma Flying planes durch eine Regel abgeleitet wird, die die dem Satz Flying planes can be dangerous zugrundeliegende Struktur transformiert. I 256 Subjekt/Objekt/Grammatik/Transformationsgrammatik/Lyons: Bsp John eats the apples, John is eating: dann hat The eating of the apples eine Objektbedeutung. Problem: Ob es auch eine Subjektbedeutung hat hängt davon ab, ob ein Satz wie The apples are eating erzeugt werden kann. ((s) Grammatisch, nicht semantisch!). Lösung: Ob es geht hängt dann davon ab, ob das Nomen apple und das Verb eat im Lexikon (durch grammatische Merkmale) so subklassifiziert werden kann, dass die grammatischen Regeln die Zuordnung eine Merkmals (z.B. unbelebt) zu einem Nomen als Subjekt jener Verbklasse, der eat angehört, zulassen oder nicht. I 258 Aktiv/Passiv/Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: obwohl Subjekt und Objekt vertauscht werden, herrscht zwischen den beiden entsprechenden Sätzen in der Tiefenstruktur Identität oder Ähnlichkeit. Dies ist aber auch die Voraussetzung, dass man die Vertauschen von Subjekt und Objekt überhaupt feststellen kann. Problem: Es herrscht Uneinigkeit darüber, ob hier Dissimilation herrscht oder nicht. Bsp Angenommen, the shooting of the hunters sei nicht mehrdeutig. Problem: Dann würden wir immer noch von der Grammatik verlangen, dass sie a) Zwischen the shooting of the hunters und dem transitiven Satz NP1 shoot the hunters sowie b) Zwischen the hunters shooting und dem intransitiven the hunters shoot Beziehungen herstellt. I 270 Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: Die Transformationsgrammatik verbindet eigentlich nicht Sätze, sondern die den Sätzen zugrundeliegenden Strukturen. Konjunktionstransformation: verbindet dagegen auch Sätze innerhalb eines größeren Satzes. Dabei wird aber kein Satz untergeordnet sondern beide bewahren ihren Satzstatus. Der P-Marker für den größeren Satz wird also zwei (oder mehr) miteinander koordinierte ∑ unter dem obersten ∑ enthalten. >Terminologie/Lyons. |
Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
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Regeln | Chomsky, N. | I 272 Chomsky: These: dann könnte man vorschlagen, daß eine Sprache Regeln enthält, die Tiefenstrukturen zu Repräsentationen aus der universalen Semantik in Beziehung setzen. (Analog zur Phonologie). Lyons I 157 Regeln/Grammatik/Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: Chomsky scheint dies abzulehnen. Seiner Meinung nach ist: ChomskyVsgrammatische Regeln: die grammatische Struktur der Sprache ist bestimmt ((s) nicht nach den obigen Regeln) und wird vom muttersprachlichen Sprecher "intuitiv" (unbewußt) beherrscht. (ChomskyVsRegeln wegen der Konsequenz der "Unbestimmtheit der Grammatik" /ChomskyVsUnbestimmtheit der Grammatik). Lyons: die Meinungsverschiedenheiten sind hier übertrieben. Nicht die ganze Grammatik ist unbestimmt. |
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