| Begriff/ Autor/Ismus |
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| Allquantifikation | Cresswell | I 162f Allquantifikation/Cresswell: Lewis: Bsp "Ein Esel schläft immer": Quantifikation durch "immer". Cresswell: starke Änderung der Logik. Vgl. >Zeitpunkte/Quine. I 163 Immer/Quantifikation/Lewis: immer ist ein Allquantor. Unselektiver Quantor: bindet einfach alle Variablen in seinem Bereich - Bsp immer: Zeitpunkte. I 179 Allquantifikation/Existenzquantifikation/Cresswell/(s): sind äquivalent, wenn es nur einen eindeutigen Gegenstand gibt. |
Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
| Beobachtungssätze | Quine | II 43 Kategorische Beobachtungssätze: sind unabhängig von Raum und Zeit "Wo Rauch ist, da ist Feuer". Dies ist durch das Sprachlernen, dennoch braucht Wissenschaft Raum und Zeit. Aber diese sind theoretische Begriffe! Die Wahrheit von kategorischen Sätzen ergibt sich nicht durch Beobachtung! Wohl aber Falsifikation. Darin besteht die Asymmetrie. II 43ff Empirischer Gehalt entspricht kategorischen Beobachtungssätzen. Es ist die Verknüpfung von Theorie und Beobachtung. Zwei Theorien sind äquivalent, wenn alle kategorischen Beobachtungssätze identisch sind. Die Theorie impliziert kategorische Beobachtungssätze, ohne von ihnen impliziert zu werden. Theoretische Termini kommen in kategorischen Beobachtungssätzen gar nicht vor! >Theorien/Quine, >Beobachtung/Quine. II 218f Beobachtungssätze handeln nicht von der Erfahrung, sondern von Sprache, Lernen, Situation, Umständen. Quine: Beobachtungssätze sind aber der Erfahrung leidlich analog. Einzelne Beobachtungssätze sind ziemlich unabhängig voneinander. VI 6 Beobachtungssatz/zusammengesetzt/Quine: komplexer Beobachtungssatz: ist nicht bloß Konjunktion "Da ist blau, und da ist Kiesel.". Sondern lautet Bsp "Dieser Kiesel ist blau.". VI 9 Sätze gehen als ganze in die Verknüpfung mit Reizspielräumen ein. Pointe: in diesem Fall enthalten sie keine Wörter, sondern nur Silben! (> Sprachlernen, >Konditionierung) VI 10 Beobachtungssatz/Theoriebeladenheit/Quine: im Zusammenhang mit der Reizsituation gelernt, ist der Satz frei von Theorie. Wort für Wort betrachtet, enthält er jedoch Theorie! VI 11/12 Sprachlernen/Beobachtungssatz/Ontologie/Quine: wir gehen von ganzen Sätzen aus. Wären wir von einzelnen Wörtern ausgegangen, hätten wir das Problem der Ontologie übergangen und aus dem hohlen Bauch heraus schon Gegenstände unterstellt. VI 12f Kategorischer Beobachtungssatz/Quine: der kategorische Beobachtungssatz bringt Hypothese: "sobald das, dann das", (VI) 13 aber keine Reifizierung von Zeitpunkten. VI 15 Umstände: sollen konstant einhergehen. Das macht Pronomen und Anapher notwendig, aber kein Beobachtungskonditional: dieser wird aus entzeitlichten (zeitlosen) Sätzen mit Hilfe der Theorie gewonnen. VI 59ff Beobachtungssatz/Quine: neu: der Beobachtungssatz ist nicht mehr intersubjektive Übereinstimmung als Kriterium, (VI 61) sondern Flüssigkeit der Kommunikation und Effizienz des praktischen Umgangs. Darin liegt die "Sachhaltigkeit". XII 101 Def Beobachtungssatz/naturalisierte Erkenntnistheorie/Quine: Beobachtungssätze sind die Sätze, die den Rezeptoren kausal am nächsten stehen. Problem: wie überflüssige Information ausscheiden? XII 102 Besser: Satz, der innerhalb einer Gemeinschaft gegenüber Unterschieden in vergangenen Erfahrungen unempfindlich ist. XII 103 In größeren Gemeinschaften nimmt die Zahl der anerkannten Beobachtungssätze ab, (XII 105 )entscheidend ist: die Identität des Spielraums der Reizungen. Die Menge möglicher Abweichungen muss bei allen Mitgliedern gleich sein. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Bewegung | Bigelow | I 63 Bewegung/Veränderung/Bigelow/Pargetter: Veränderung war immer ein Problem, Bsp Bewegung als Ortsveränderung: diese scheint einen Widerspruch zu implizieren. >Veränderung, >Widersprüche. Bsp Die Veränderung einer Scheibe von rund zu quadratisch: scheint zu implizieren, dass sie sowohl rund als auch quadratisch ist. Widerspruch. Lösung/Ockham/Mittelalter/Bigelow/Pargetter: verschiedene Zeitpunkte. (Doktrin der wechselnden Formen, forma fluens). Problem: Was ist der Unterschied zwischen a) einer wechselnden Form und b) dem Wechsel von Formen? Veränderung: ist einmal selbst das Thema, einmal ist es die Form. >Formen. I 64 NewtonVsOckham: die Gegenposition war, dass ein sich bewegender Körper nicht nur eine Position zu einer Zeit besitzt, sondern auch eine Geschwindigkeit. Flux/Newton/Bigelow/Pargetter: Theorie des „fluxus“ war der Ausdruck von Newton für die Differentialrechnung. Bewegung/Newton: Newton schrieb sich bewegenden Körpern instantane Geschwindigkeiten zu: einen Vektor. >I. Newton. Vektor/Ockham/Bigelow/Pargetter: auch die Ockhamisten schrieb Vektoren zu, aber in einem schwächeren Sinn: als Sequenz von Positionen. Aber das ist dann eine Abstraktion und entspricht keiner intrinsischen Eigenschaft der Bewegung. Bewegung/Newton/Bigelow/Pargetter: ist nach ihm eine vollwertige Eigenschaft 1. Stufe eines Objekts, nach den Ockhamisten eine Eigenschaft 2. Stufe. Und diese ist bei Newton unabhängig von Vorgeschichte und „Bestimmung“, bei den Ockhamisten nicht. >Wilhelm von Ockham. I 65 Sphären/Aristoteles/Bigelow/Pargetter: Nach Aristoteles war jenseits der Sphären (der Sterne) nichts, nicht einmal leerer Raum, der nach Aristoteles ein Widerspruch in sich war. >Aristoteles. Bewegung/Aristoteles/Bigelow/Pargetter: Das Universum als Ganzes kann keine Geschwindigkeit haben. Dann kann Gott ihm auch keine gegeben haben. VsAristoteles: Der Kirche erschien das als eine Beschränkung von Gottes Allmacht. >Vektoren. |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |
| Bewegung | Deutsch | I 199ff Veränderung/Bewegung: Diskrete Variablen kommen in der klassischen Physik nicht vor. Wie kann man von Null nach eins gelangen? In der klassischen Physik muss man unstetig springen, das verträgt sich nicht damit, wie Kräfte und Bewegungen in der Mechanik wirken. In der Quantenphysik ist keine unstetige Veränderung nötig. Vor der Veränderung hat sie in allen Universen den Wert null. Nach der Veränderung hat sie in allen Universen den Wert 1. Während der Veränderung sinkt der Bruchteil der Universen, in der denen der Wert null ist, stetig von 100 Prozent auf 0, und umgekehrt. Auf der Ebene des Multiversums ist die Bewegung objektiv stetig - subjektiv aus der Sicht eines einzelnen Universums unstetig. I 200 Bewegung: Der Gedanke, etwas bewege sich durch ein Diagramm, indem die Zeit schon dargestellt wird, ist einfach falsch. Die Abbildung zeigt all diese Universen zu allen Zeiten. Sie bewegen sich nirgendwohin. I 253 Veränderung: Der Zeitfluss ist nur [sinnvoll] im Zusammenhang mit Ursachen und Wirkungen. Veränderung: Ein Teil der Raum-Zeit kann einen anderen so wenig verändern, wie ein Teil eines festen dreidimensionalen Objekts einen anderen Teil dieses Objekts verändern kann. ((s) Also keine Ursachen-Wirkungen). >Zeit, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft, >Veränderung, >Prozesse, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte. I 260 Augenblick: Es ist sinnlos zu sagen, ein Augenblick sei nach dem anderen "hingelegt" worden. Das wäre der Strom der Zeit. Wir sehen also, dass die Raumzeit selbst mit der Existenz von Ursache und Wirkung unvereinbar ist. (s.o. Bsp Puzzle). >Ursache, >Wirkung, vgl. >Vierdimensionalismus. |
Deutsch I D. Deutsch Die Physik der Welterkenntnis München 2000 |
| de re | Wiggins | II 293 Müssen de re/Wiggins: These: Um (4) (x)(y) [(x = y) > N(y = x)] von opaken Kontexten fernzuhalten, müssen wir von müssen de re ausgehen: Bsp "Die Zahl der Planeten, die 9 ist, muss größer als 7 sein". Wenn wir das auf die Relation der Identität (λx)(λy)(x = y) anwenden, erhalten wir notw[(λx)(λy)(x = y)] bzw. die Relation, die alle r und alle s haben, wenn sie notwendig identisch sind. Dann ist die Variante von (4): (4l) (x)(y)(x = y) > (y hat (λz)[[notw[(λr)(λs)[s = r]]],[x,z]])). Das braucht die Kontingenztheorie: dann hängt die Definition von "ist notwendig identisch mit" nicht mehr von der möglichen Welt ab. >Mögliche Welten, >Notwendigkeit. Problem: das gibt es vielleicht gar nicht im Englischen. II 309f Notwendigkeit de re/Wiggins: Problem: Bsp sicher kann Cäsar wesentlich ein Mensch sein, ohne dass er wesentlich derart ist, dass jede Sequenz mit Cäsar an zweiter Stelle erfüllt: (Mensch(x2)). Grund: Es könnte sein, dass "Mensch" nicht Mensch bedeutet hätte. II 310 Allgemeines Problem: Asymmetrie, de re - Bsp Kripke: Elisabeth II. ist notwendigerweise (de re) die Tochter von Georg VI. - aber Georg VI. musste nicht notwendigerweise überhaupt eine Tochter haben. Bsp Chisholm: Wenn ein Tisch T ein Bein L hat, dann muss T de re L als Teil haben - Bsp Chisholm: aber: von dem Tisch zu sagen, dass er notwendigerweise aus Unterbau und Platte besteht, ist nicht dasselbe, wie von Unterbau und Platte zu sagen, dass sie notwendigerweise Teile des Tisches sind - und auch nicht, dass die Platte notwendigerweise mit dem Unterbau verbunden ist. Wiggins: dennoch, wenn irgend etwas sicher ist, dann ist es dies: [(λx)(λy)[xRy] = [(λy)(λx)[y konverse-Rx]. Es wäre ein perverses Extrem in der anderen Richtung, wollte man das entsprechende Bikonditional aus der Wahrheitstheorie für L verbannen. >Bikonditional. Wiggins: egal, was man von diesem mereologischen Essentialismus hält, es geht darum, dass wenn die Beine existieren, der Rest des Tisches nicht auch existieren muss. >Essentialismus, >Mereologie, >Mereologischer Essentialismus. Lösung: Spezifischere Beschreibung der wesentlichen Eigenschaften, z.B. über Zeitpunkte: (t)(Tisch existiert zu t) > (Bein ist Teil von Tisch zu t)) dann Nec[(λy)(λw)[(t)((y existiert zu t) > (w ist Teil von y zu t)))],[Tisch, Bein]. II 311 Das sichert die angestrebte Asymmetrie. Problem: Wegen Existentieller Generalisierung geht das nicht für die Notwendigkeit-des-Ursprungs-Doktrin. >Existentielle Generalisierung. Allgemeinere Lösung: Unterscheidung: falsch: [Nec[(λx)(λy)(x besteht aus y],[Bein, Tisch]. Das ergibt unerwünschte Konsequenzen für die Existenz, die daraus bewiesen würde. - Und [Nec[(λx)(x besteht aus Tisch],[Bein] (das ist auch falsch) und letztlich: [Nec(λy)(Bein besteht aus y],[Tisch]. (Was richtig oder falsch ist, je nachdem ob Kripke oder Chisholm recht hat). >Notwendigkeit, >Notwendigkeit/Kripke. |
Wiggins I D. Wiggins Essays on Identity and Substance Oxford 2016 Wiggins II David Wiggins "The De Re ’Must’: A Note on the Logical Form of Essentialist Claims" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
| Empirischer Gehalt | Quine | Quine II 39 ff Empirischer Gehalt = kategorische Beobachtungssätze: die Verknüpfung von Theorie und Beobachtung. Zwei Theorien sind äquivalent, wenn alle kategorischen Beobachtungssätze identisch sind. Eine Theorie impliziert kategorische Beobachtungssätze, ohne von ihnen impliziert zu werden. Theoretische Termini kommen in kategorischen Beobachtungssätzen gar nicht vor. II 43 Dennoch kann die Wissenschaft ohne die Angabe von Orten und Zeitpunkten nicht auskommen. Wir haben sie aber ins Reich der theoretischen Begriffe hinaufgestupst, wo sie, in behaglichem Abstand von der Beobachtung, hingehören. Das ist ein weiterer Fortschritt, die Theorie in Beziehung zu setzen, zu ihren sensorischen Belegen. Die Beziehung besteht darin, dass wahre kategorische Beobachtungssätze durch die Theorieformulierung impliziert werden. Und woher wissen wir, dass ein kategorischer Beobachtungssatz wahr ist? Durch Beobachtung bekommen wir das nie schlüssig heraus! Aber falsifizieren können wir. >Beobachtung/Quine; >Beobachtungssätze/Quine. VI 22 Empirischer Gehalt/Quine: der empirischer Gehalt ist etwas, das Sätzen gemeinsam ist, und woran mittelbar sogar mathematische Sätze teilhaben. >Holismus/Quine. VI 23/24 Def prüfbar/Quine: ein Satz oder eine Satzmenge ist prüfbar, wenn sie einige kategorische Beobachtungssätze impliziert, die synthetisch sind. (Es können durchaus auch einzelne Sätze prüfbar sein, aber meistens sind es beachtliche Satzmengen. Diese Bürde erlegt uns der Holismus auf). Def synonym/Quine: zwei kategorische Beobachtungssätze sind synonym, wenn die betreffenden Komponenten jeweils dieselbe Reizbedeutung haben. Def empirischer Gehalt/Quine: der empirischer Gehalt ist die Menge aller synthetischen kategorischen Beobachtungssätze, die von diesem Satz für einen einzelnen Sprecher impliziert werden. Sie sind für die Gemeinschaft äquivalent, wenn sie für jeden einzelnen Sprecher äquivalent sind. Der Gehalt gilt nur für Sätze und Satzmengen, die prüfbar sind. VI 24/25 Wissenschaft/Überprüfung/Quine: ein Großteil der Wissenschaft ist durch Entschuldigungen, wie der Vagheit von irrealen Bedingungssätzen oder Dispositionen, von simplen Erfahrungsproben abgeschirmt. VI 75 Unbestimmtheit/Logik/logische Junktoren/Übersetzung/Bedeutung/Quine: in der Tat haben Übersetzungen bis hin zu den kategorischen Beobachtungssätzen und sogar die Junktoren eine gewisse Bestimmtheit. Doch der empirischer Gehalt kommt allein prüfbaren Sätzen zu. >Bedeutung/Quine. XI 27 Empirischer Gehalt/Quine/Lauener: keinem isolierten Satz kann ein eindeutiger empirischer Gehalt zugeschrieben werden. Dies ist der Fall wegen der Aufhebung der Trennung von analytisch und synthetisch. Nur die Totalität der Wissenschaft ist sinnstiftend. >Analytizität/Synthetizität/Quine. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Ereignisse | Montague | Lewis V 246 Def Ereignis/Richard Montague/Lewis: (Montague 1969)(1): Ereignisse sind bestimmte Eigenschaften von Zeit. Lewis: Das heißt das Ereignis wird mit der Eigenschaft identifiziert, eine Zeit zu sein, wann es passiert. >Eigenschaften, >Zeit, >Zeitpunkte, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte, >Zeitliche Identität. LewisVsMontague: 1.In der Relativitätstheorie ist nicht immer klar, was Zeit überhaupt ist. >Relativitätstheorie. 2. Bei Montague müssen wir den Ort erst finden, bei D. Lewis ist die Region schon gegeben. >Lokalisierung, >Raumzeit-Region. Ereignis/Quine: (wie Lewis): Ein Ereignis kann einfach mit der Region identifiziert werden. - Dann können in einer Region keine zwei Ereignisse stattfinden. - Wenn zwei in derselben stattfinden, ist es ein einziges. >W.V.O. Quine. Falsch: zu sagen, Bsp Das eine Ereignis sei "qua Konferenz" das andere "qua Schlacht" (wenn es dasselbe ist). >Qua-Objekte. 1. Richard Montague. On the Nature of Certain Philosophical Entities. The Monist 53 (2):159-194 (1969) |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
| Existenzprädikat | Simons | Chisholm II 181 Existenz/Simons: Simons ist pro Existenzprädikat. >Existenz. --- Simons I 178 Zeit/Simons: wir nehmen Zeit als dicht und leer an - nicht auf Ereignisse relativiert. Singulärer Term: Ein singulärer Term ist auch nicht zeitlich relativiert. Identitätsprädikat: Das Identitätsprädikat ist nicht zeitlich relativiert (anders als ein Existenzprädikat). >Singuläre Termini, >Identität, >Zeit. Zeitlich relativiert: wird ausgedrückt durch "wahr-zu-t". Zeitpunkte sind selbst nicht zeitlich relativiert. >Raumzeit-Punkte. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 Chisholm I R. Chisholm Die erste Person Frankfurt 1992 Chisholm II Roderick Chisholm In Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986 Chisholm III Roderick M. Chisholm Erkenntnistheorie Graz 2004 |
| Ganzes | Inwagen | Schwarz I 28ff Gegenstand/Ding/van Inwagen: (1990b)(1) These: Teile setzen sich nur dann zu einem Gegenstand zusammen, wenn dieser ein Lebewesen ist. Danach gibt es Menschen Fische, Katzen, aber nicht Computer, Wände und Bikinis. Gegenstand/Ding/Lewis: bessere Antwort: zwei Fragen: 1. Unter welchen Bedingungen setzen Teile ein Ganzes zusammen? Unter allen! Def mereologischer Universalismus: für beliebige Dinge gibt es immer ein Ding, das sie zusammensetzen. ((s) > Quine: verteilte Gegenstände; Gegenstände können verteilt sein, Bsp Eintrittsgeld. --- Quine II 156 ff Gegenstand (physikalisch)/Quine: Ein physikalischer Gegenstand ist beliebig verstreut und kann beliebig herausgegriffen werden, Bsp Tascheninhalt, einzelne Münze zu verschiedenen Zeitpunkten, Kombination mit Eiffelturm, R-Z-Punkte, alles mögliche. Diese sind nicht so stark körperorientiert. Identifizierung wie von einer möglichen Welt zur anderen: ohne Inhalt, solange keine Anweisungen gegeben sind; bildet den Wert einer Variable. --- Schwarz I 28ff 2. Welche dieser Aggregate zählen wir im Alltag als eigenständiges Ding? Dass wir einige Aggregate nicht als Alltagsdinge betrachten, heißt nicht, dass diese Aggregate nicht existieren. (Allerdings überschreiten sie die normalen Bereiche unserer normalen Quantoren). Aber diese Beschränkungen variieren von Kultur zu Kultur. Nicht die Realität ist damit kulturabhängig, sondern der jeweils beachtete Teil der Realität. (1986e(2), 211 213, 1991(3):79 81). >Mereologie, >Teile, >Teil-von-Relation, >Mereologische Summe, >Ontologie. LewisVsInwagen/Schwarz: Wenn nur Lebewesen echte Gegenstände bilden können, konnte die Evolution nicht beginnen. LewisVsInwagen: Kein Kriterium für „Lebewesen“ ist so präzise, dass es einen scharfen Schnitt ziehen könnte. Schwarz I 30 Lewis: Für ihn ist das kein Problem: Die Konventionen des Deutschen bestimmen eben nicht mit atomarer Genauigkeit, auf welche Aggregate „Lebewesen“ zutrifft. (1986e(2), 212) LewisVsInwagen: Für ihn steht diese Erklärung nicht zur Verfügung. Für ihn ist die Grenze zwischen Lebewesen und Nicht-Lebewesen die Grenze zwischen Existenz und Nichtexistenz. Wenn vage ist, was ein Lebewesen ist, dann ist auch Existenz vage. Existenz/van Inwagen: (1990b(1), Kap. 19) These: Manche Dinge sind Grenzfälle von Existenz. LewisVsInwagen: (1991(3), 80f, 1986e(2), 212f): Wenn man schon „es gibt“ gesagt hat, dann ist das Spiel schon verloren: wenn man sagt, „etwas existiert in geringerem Grade“. Def Existenz/Lewis: Existenz heißt einfach, eins von den Dingen zu sein, die es gibt. 1. Peter van Inwagen [1990b]: Material Beings. Ithaca, London: Cornell University Press. 2. D. Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell. 3. D. Lewis [1991]: Parts of Classes. Oxford: Blackwell. |
Inwagen I Peter van Inwagen Metaphysics Fourth Edition Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Gegenstände | Frege | II 30 Gegenstand/Frege: Der Gegenstand ist die Bedeutung eines Behauptungssatzes. Er ist auch gleichzeitig der Wahrheitswert und der Wertverlauf einer Funktion. >Wahrheitswert, >Werteverlauf. (Eine schulgemäße Definition eines Gegenstands ist unmöglich, weil er sich - aufgrund seiner Einfachheit - nicht zerlegen lässt.) Gegenstand ist alles, was nicht Funktion ist, dessen Ausdruck also keine leere Stelle mit sich führt. Wahrheitswert: Ein Wahrheitswert kann nicht ein Teil eines Gedankens sein, sowenig wie etwa die Sonne, weil er kein Sinn, sondern ein Gegenstand ist. (Wahrheitswert/Frege: = Gegenstand) Gegenstand/Frege: Orte, Zeitpunkte, Zeiträume sind, logisch betrachtet, Gegenstände. Mithin die, die sprachliche Bezeichnung eines Ortes oder Zeitpunkts als Eigenname aufzufassen. Def Gegenstand: Ein Gegenstand ist, was nie die ganze Bedeutung eines Prädikats, wohl aber die Bedeutung eines Subjekts sein kann. >Subjekt, >Prädikat, >Bedeutung. II 72 "Die Funktion f(a)" ist keine Funktion (sondern ein Gegenstand). "Der Begriff F" ist kein Begriff (sondern ein Gegenstand). Ich sage nicht, es sei falsch, von einem Gegenstand das auszusagen, was hier von einem Begriff ausgesagt wird, sondern unmöglich, sinnlos, weder falsch noch wahr. Existenssatz/Frege: Bsp "Es gibt Julius Cäsar" ist weder wahr noch falsch, sondern sinnlos. Aber: "Es gibt einen Mann mit Namen Julius Cäsar" hat einen Sinn. (Begriff wird benötigt). Brandom I 584 Gegenstand/Frege: Ein Gegenstand sollte sich als das ergeben, worauf die Prädikate sich nach dem Urteil beziehen. >Urteil. Frege II 57 Gegenstand/Frege: Bsp Orte Zeitpunkte, Zeiträume - daher sind ihre sprachlichen Bezeichnungen Namen. II 74 Begriff/Gegenstand/Satz/Frege: Ein und derselbe Satz kann aufgefasst werden a) als Aussage von einem Begriff - b) von einem Gegenstand - die Aussagen sind dann verschieden. Bsp Man kann in dem Satz "Es gibt mindestens eine Wurzel aus 4" nicht ersetzen: "Es gibt mindestens eine (n Begriff) Wurzel aus 4" - > Begriff/Frege. I 98 Gegenstand/Begriff/Eigenschaft/Frege: Bsp Richtung: ist ein Gegenstand! "Gleiche Richtung wie": ist dagegen ein Prädikat (Begriff). IV 70/71 Körper/Frege: Körper sind nicht ergänzungsbedürftig. ((s) Gegenstände sind gesättigt). >Ungesättigt. |
F I G. Frege Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987 F II G. Frege Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
| Gegenstände | Quine | I 102 Goodman: "Kaninchenheit": ist ein diskontinuierliches Raum-Zeitsegment, das aus Kaninchen besteht. >Universalien/Quine. I 372f Gegenstände der propositionalen Einstellungen eliminiert: Thomas glaubt (Cicero hat...): nicht mehr Form "Fab" a = Thomas, b = ( ), sondern: "Fa" wobei "F" ein komplexer Ausdruck ist - "glaubt" ist nicht mehr Term, sondern Operator. I 402 Existenz: erwächst nicht aus Dichotomie von "Einzelding" und "Universale". Es kommt nicht darauf an, ob es sie gibt "Äquator", "Nordpol". Die Verknüpfung mit Reizen ist ein schwaches Argument für die Vorrangstellung physikalischer Gegenstände, macht die Termini aber allen Positionen zugänglich. I 412 Gegenstand: das, was singuläre Terme bezeichnen, benennen, als Werte annehmen. (Aber singuläre Termini eliminiert!). Bsp "Schimmer", nicht aber: "Schimmrigkeit". >Bezeichnen/Quine. >Universalien/Quine. I 438 Ideale Gegenstände werden nicht zugelassen, wohl aber geometrische Gegenstände!(Es besteht keine Identität ohne Lokalisierung.) I 435 Relativität: zusätzliche Dimension: Raum-Zeit: Punkt-Momente sind absolut verschieden, unabhängig von der relativen Bewegung des Gesichtspunkts. II 30 Gegenstand/Quine: das Raumzeit-Stück, kann auch verteilt oder verstreut sein. (Nominalismus, Goodman) >Nominalismus/Goodman. II 23 Physikalische Gegenstände sind trügerisch. Besser sind Raum-Zeit-Stücke, "Raum" und "Orte an sich": sind unhaltbar, sonst gäbe es absolute Ruhe und absolute Bewegung. Vierstellige Koordinaten reichen aus. Die Ontologie der reinen Mengenlehre - keine physikalischen Gegenstände mehr. II 156 ff Gegenstand (physikalisch)/Quine: beliebig verstreut und beliebig herausgegriffen. Bsp Tascheninhalt, einzelne Münze zu verschiedenen Zeitpunkten, Kombination mit Eiffelturm, R-Z-Punkte, alles mögliche - ist nicht so stark körperorientiert. Identifizierung wie von einer möglichen Welt zur anderen: ohne Inhalt, solange keine Anweisungen gegeben sind - Wert einer Variable. VI 32 Gegenstand/Ontologie/Quine: Körper konstituieren sich als ideelle Knoten in den Zentren einander überschneidender Beobachtungssätze. Problem: Beobachtungssätze sind nicht dauerhaft, daher ist die Vergegenständlichung (Reifizierung) immer schon eine Theorie. VI 34 Frage: was soll als echte Vergegenständlichung gelten und nicht bloß als theoretisch nützliche (wie Klassen) VI 35 Abstrakte Gegenstände: es ist sinnlos, von dauerhaften Reizphasen zu sprechen. Lösung: Pronomen und gebundene Variablen. VsSinguläre Termini: sind oft nicht referierend. Es muss unspezifizierbare irrationale Zahlen geben. Lösung: gebundene Variable statt singulärem Term. VI 38f Vergegenständlichung/Reifizierung/Quine: erstmals bei prädikativer Verbindung von Beobachtungssätzen, statt ihrer bloßen Konjunktion. "Das ist ein blauer Kiesel": verlangt eine Einbettung des Kiesels ins Blaue. VI 41 Abstrakte Gegenstände/Modallogik/Putnam/Parsons: Modaloperatoren können abstrakte Gegenstände einsparen. QuineVsModallogik: stattdessen Quantifikation (Postulieren von Gegenständen). Damit straffen wir die Wahrheitsfunktion. >Quantifikation/Quine; >Wahrheitsfunktionen/Quine. VII (d) 69 Gegenstand/Quine: ein Gegenstand kann unverbunden sein: Bsp USA mit Alaska. XII 36 Eigenschaften/Identität/Quine: Problem: (anders als bei Gegenständen) Eigenschaften sind letztlich auf Synonymie innerhalb einer Sprache gegründet. Es ist somit eine eher sprachabhängige Identität. V 39 Wir verzichten letztlich auf strenge Individuation von Eigenschaften und Propositionen. (Anderes Begriffsschema.) Frege dito: (Grundgesetze): Identität nicht auf Begriffe ausdehnen. XII 68 Gegenstand/Theorie/Quine: was ein Gegenstand letztlich ist, kann man nicht sagen. Es ist immer nur in Bezug auf eine Theorie (letztlich Gesamttheorie, d.h. Sprachgebrauch). Es ist aber falsch, zu sagen, dass Rede über Dinge immer nur innerhalb eines größeren Bereichs sinnvoll wäre. Das entspräche der falschen These, dass kein Prädikat auf alle Dinge zuträfe. Es gibt universelle Prädikate. >Prädikate/Quine. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Geist/ Geistzustand | Putnam | V 11 Geist/Referenz/Putnam: Der Geist bildet die Welt nicht ab. Geist und Welt erschaffen zusammen Geist und Welt. Referenz: Jemand der Fachbegriffe einer fremden Sprache plappert, bezieht sich auf nichts. V 28 Bsp Eine Ameise zeichnet ein Bild von Churchill im Sand. Das ist keine Referenz. Turingtest: Der Turingtest setzt gemeinsame Referenz voraus. Aber die anhaltende Existenz von Äpfeln ist der Maschine egal. Die Maschine bezieht sich nicht auf Äpfel. V 41 Meinen/Referenz/Absicht/mentaler Zustand/Putnam: Was im Kopf vorgeht, ist nicht bestimmend dafür, was wir meinen und worauf sich unsere Wörter beziehen: Bsp Der (engere) Geisteszustand "ich bin spät dran" ist an verschiedenen Wochentagen derselbe, bezieht sich aber auf verschiedene Zeitpunkte. Außerdem ist der globale Geistzustand verschieden: "Es ist Dienstag", aber die Bedeutung der Wörter ändert sich nicht, sonst hätten Wörter niemals Bedeutung. V 45 Was in den Köpfen vorgeht, ist nicht bestimmend für Referenz (weder individuell noch kollektiv). >Referenz. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
| Generationengerechtigkeit | Rawls | I 128 Generationengerechtigkeit/Rawls: es ist die Frage, ob die Personen in einem angenommenen Anfangszustand einer zu errichtenden Gesellschaft Pflichten und Verpflichtungen gegenüber Dritten, insbesondere ihrer direkten Nachkommen haben. Das Prinzip der Gerechtigkeit als Fairness möchte seine Prinzipien aber nicht aus solchen Erwägungen ableiten. >Fairness/Rawls, >Gesellschaft/Rawls, >Gerechtigkeit/Rawls. Dennoch nehme ich an, dass die Personen zwar nicht ihre eigene Lebensspanne in Kontinuität berücksichtigen, aber dennoch wird sich ihr Goodwill über wenigstens zwei Generationen erstrecken. I 208 Generationengerechtigkeit/Rawls: Da die Mitglieder der Gesellschaft ein Interesse haben, ihren Abkömmlingen gleiche Freiheitsrechte zu sichern, gibt es keinen Konflikt über die Wahl des Prinzips gleicher Freiheiten. Ein Sohn könnte z.B. nicht argumentieren, dass der Vater seine Interessen vernachlässigte, würde er das Prinzip gleicher Freiheiten akzeptieren. Der Vater müsste bei einer Abweichung davon zuungunsten anderer argumentieren, dass diese anderen Vorteile entstünden, wenn sie erwachsen werden. I 284 Generationengerechtigkeit/Rawls: Diese Frage fordert jede ethische Theorie heraus. Sie hängt davon ab, wie die sozialen Mindeststandards definiert werden. I 286 Soziale Mindeststandards/Rawls: hier gibt es zwei Probleme: a) es kann nicht genug angespart werden oder b) die Besteuerung greift bei einer Anhebung des Minimums zu stark. Dann beginnt die Situation der am schlechtesten Gestellten, sich zu verschlechtern. Die Frage der Sparrate ist oft diskutiert worden(1)(2)(3)(4)(5). I 287 Generationengerechtigkeit/Rawls: Die Schlussfolgerung ist, dass die größeren Vorteile künftiger Generationen hinreichend groß sein werden, um die gegenwärtigen Opfer zu kompensieren. Das kann allein deshalb schon wahr sein, weil spätere Generationen bessere Technologie zur Verfügung haben. RawlsVsUtilitarismus: Der Utilitarismus zwingt uns dazu, den Ärmeren größere Opfer aufzuerlegen für die Späteren, denen es vielleicht schon aufgrund anderer Umstände besser gehen wird. Das gegenseitige Aufrechnen macht aber zwischen Generationen nicht so viel Sinn wie zwischen Zeitgenossen. >Utilitarismus, >VsUtilitarismus. Vertragstheorie/Vertragsdoktrin/Rawls: Die Vertragsdoktrin betrachtet das Problem aus Sicht der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft. Hier wissen die Beteiligten nicht, zu welcher Generation sie gehören, wenn sie sich für die Gesellschaftsform und ihre Ausgestaltung entscheiden sollen. Nun sollen sie sich fragen, wieviel sie bereit sind, anzusparen, wenn alle anderen dasselbe tun. Dadurch sollen sie ein Prinzip des gerechten Sparens aufstellen, dass für alle gilt. >Vertragstheorie. I 288 Einzig die Angehörigen der allerersten Generation profitieren nicht davon, aber niemand weiß, zu welcher Generation er gehört. I 289 Das Prinzip des gerechten Sparens zwingt aber nicht dazu, auf ewig weiter zu sparen. Details sind zu späteren Zeitpunkten zu klären. Jede Generation hat ihre eigenen, angemessenen Ziele. Generationen sind einander ebenso wenig unterworfen wie Individuen es sind. Keine Generation hat besondere Ansprüche. I 290 Sparen/Sparrate/Wohlstand/Rawls: Das letzte Stadium muss keines des Überflusses sein. Das Prinzip der Gerechtigkeit fordert nicht frühere Generationen zu sparen, damit spätere mehr haben. Vielmehr geht es beim Sparen um die Ermöglichung einer besseren Ausprägung einer gerechten Gesellschaft und gleicher Freiheiten. Wenn mehr angespart wird, ist es für andere Zwecke. Es wäre ein Missverständnis zu denken, die Verwirklichung einer guten und gerechten Gesellschaft müsse warten bis ein hoher Lebensstandard erreicht ist. I 291 Generationengerechtigkeit/Alexander Herzen/Rawls: Herzen These: Die menschliche Entwicklung ist eine Art chronologischer Unfairness, denn die Späteren profitieren von der Arbeit der Früheren, ohne denselben Preis zu zahlen.(6) >A. Herzen. Generationengerechtigkeit/Kant: Kant sah es als befremdlich an, dass frühere Generationen ihre Last lediglich zugunsten der späteren tragen und das diese als einzige das Glück haben werden, in einem vollendeten Gebäude wohnen zu dürfen(7). >Generationengerechtigkeit/Kant. 1. Siehe A. K. Sen „On Optimizing the Rate of Saving“, Economic Journal, Bd. 71, 1961. 2. J. Tobin, National Economic Policiy, New Haven, 1966, Kap. IX. 3. R.M. Solow, Growth Theory, New York, 1970, Kap. V. 4. Frank P. Ramsey, „A Mathematical Theory of Saving“, Economic Journal, Bd. 38, 1928, Nachdruck in Arrow and Scitovsky, Readings in Welfare Economics. 5. T.C. Koomans, „On the Concept of Optimal Economic Growth“ (1965), In: Scientific Papers of T. C. Kopmans, Berlin, 1970. 6. Zitat aus Isaiah Berlin’s Einführung zu Franco Venturi, Roots of Revolution, New York, 1960 S. xx. 7. Kant: „Idea for a Universal History with a Cosmopolitan Purpose“, Zitiert aus Hans Reiss (Hrsg.) Kant, Political Writings, Cambridge, 1970, S. 44. |
Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
| Gesetzesartigkeit | Schurz | I 237 Naturgesetze/NG/Schurz: Naturgesetze nehmen auf keine spezifischen physikalischen Systeme Bezug sondern drücken aus, was für beliebige Systeme in allen physikalisch möglichen Universen gilt. Bsp die Newtonschen Kernaxiome (Bsp Gesamtkraft = Masse mal Beschleunigung, Bsp Kraft = Gegenkraft, Bsp Gravitationskraft ist proportional zum Produkt der Massen). Erst wenn sie Systembedingungen eingesetzt werden, die die anwesenden Kräfte explizit auflisten, erhalten wir eine konkret lösbare Differentialgleichung. Es gibt nur wenige fundamentale und man findet sie nur in der Physik. Die meisten physikalischen Gesetze sind aber: Def Systemgesetze/Schurz: involvieren konkrete kontingente Systembedingungen. Daher sind sie nicht physikalisch notwendig sondern kontingent. Bsp Fallgesetz, Bsp Pendelgesetz, Bsp Planetengesetz usw. Gesetzesartigkeit/gesetzesartig/Schurz: a) im weiten Sinn: die Gesetzesartigkeit von raumzeitlich beschränkten generellen Sätzen ist graduell. In diesem Sinn sind nicht nur die Naturgesetze sondern auch alle Systemgesetze gesetzesartig. Kontrafaktische Konditionale: wenn wir ihnen zustimmen würden, sind ein Hinweis auf Gesetzesartigkeit. Problem: der Kontrafaktischen Konditionale charakterisiert auch raumzeitlich beschränkte Gesetze Bsp „Alle Raben sind schwarz“. Kontrafaktische Konditionale/Schurz: andererseits: wir würden nicht sagen Bsp „Wäre dieser Apfel nicht in dem Korb gewesen, wäre er nicht grün“. >Kontrafaktische Konditionale, >Naturgesetze, >Gesetze. I 237 Ähnlichkeitsmetrik/Mögliche Welten/Kontrafaktisches Konditional/RescherVsLewis/Schurz: (Lewis 1973b(1)): für die Wissenschaftstheorie gibt Lewis’ logische Semantik für Kontrafaktische Konditionale wenig her, denn die inhaltliche Interpretation der Ähnlichkeitsmetrik zwischen Möglichen Welten setzt voraus, dass wir schon eine Unterscheidung zwischen Gesetzen und kontingenten Tatsachen kennen. (Stegmüller 1969(2), 320-334). I 238 Gesetzesartigkeit/gesetzesartig/Schurz: b) im engeren Sinn: = physikalische Notwendigkeit (um der Vagheit bzw. Gradualität des weiten Begriffs zu entgehen). Problem: Nicht alle raumzeitlich unbeschränkten Gesetze sind gesetzesartig im engeren Sinn. Universell aber nicht physikalisch notwendig: Bsp „Kein Klumpen Gold hat einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer“. Universalität: ist also keine hinreichende, aber eine notwendige Bedingung für Gesetzesartigkeit. Bsp der Allsatz „Alle Äpfel in diesem Korb sind rot“ ist nicht universell, auch dann nicht, wenn man ihn durch seine Kontraposition ersetzt: Bsp „Alle nicht-roten Gegenstände sind keine Äpfel in diesem Korb“. (Hempel 1965(3), 341). Starke Hume-These/Hume/Schurz: Universalität ist eine hinreichende Bedingung für Gesetzesartigkeit. SchurzVs: das ist falsch Schwache Hume-These/Schurz: Universalität ist eine notwendige Bedingung für Gesetzesartigkeit. >Kausalität/Hume. Stärker/schwächer/(s): Die Behauptung, dass eine Bedingung hinreichend ist, ist stärker als die, dass sie notwendig ist. BhaskarVsschwache Hume These. Lösung/Carnap/Hempel: Def Maxwell-Bedingung/Gesetzesartigkeit: Naturgesetze bzw. nomologische Prädikate dürfen keinen analytischen Bezug auf bestimmte Individuen oder Raumzeitpunkte (Raumzeit Punkte) enthalten. Das ist viel stärker als die Universalitätsbedingung. (stärker/schwächer). Bsp „Alle Smaragde sind glau“: ist zwar raumzeitlich universell, aber erfüllt nicht die Maxwell-Bedingung. >Glauheit. I 239 Naturgesetze/Armstrong: These: Naturgesetze sind Implikationsbeziehungen zwischen Universalien. Daher kein Bezug auf Individuen. >Naturgesetze/Armstrong, >Kausalität/Armstrong. Maxwell-Bedingung/Wilson/Schurz: (Wilson 1979): stelle ein physikalisches Symmetrieprinzip dar: d.h. Naturgesetze müssen invariant sein unter Translation ihrer Zeitkoordinaten und Translation bzw. Rotation ihrer Raumkoordinaten. Daraus lassen sich Erhaltungssätze gewinnen. Symmetrieprinzipien/Prinzip/Prinzipien/Schurz: physikalische Symmetrieprinzipien sind jedoch nicht a priori, sondern erfahrungsabhängig! >Symmetrien/Feynman, >Symmetrien/Kanitscheider. Maxwell-Bedingung/Schurz: ist für Gesetzesartigkeit zu schwach: Bsp „kein Klumpen Gold hat einen Durchmesser von mehr als 1 km“ auch dieser Allsatz erfüllt sie. Gesetzesartigkeit/Mill/Ramsey/Lewis/Schurz: Vorschlag: alle jene generellen Sätze, die aus jenen Theorien folgen, die die beste Vereinheitlichung der Menge aller wahren Sätze erzeugen. (Lewis 1973b(1), 73). Vs: Problem: Es bleibt unklar, warum man den Satz Bsp „Kein Klumpen Gold hat einen Durchmesser von mehr als 1 km“ nicht hinzufügen sollte. Denn auch daraus folgen viele wahre singuläre Sätze. Lösung/Schurz: Wir brauchen einen klaren Begriff von physikalischer Möglichkeit. Problem: wir haben keine durchgängige Abgrenzung von Naturgesetzen und Systemgesetzen. 1. Lewis, D. (1973b). Counterfactuals. Oxford: Basil Blackwell 2. Stegmüller, W. (1969). Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie. Band I:Wissenschaftliche Erklärung und Begründung. Berlin: Springer. 3. Hempel, C. (1965). Aspects of Scientific Explanation and other Essays in the Philosophy of Science, New York: Free Press. |
Schu I G. Schurz Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006 |
| Identifikation | Hintikka | II 56 Identifikation/Individuation/Wissen-was/logische Form/Hintikka/(s): Die Identifikation entspricht “weiß, dass (x = y)“ ((s) >Einerklasse, Einermenge). Bsp Wissen, dass „soundso es getan hat“ hilft nicht zu wissen, wer es war, außer man weiß, wer soundso ist ((s) d.h. aber, dass man y kennt). Lösung/Hintikka/(s): Die Menge der mit dem Wissen kompatiblen Welten) >Relevanz). (>Semantik möglicher Welten). II 77 Identität/Objekt/Ding/Gegenstand/Semantik möglicher Welten/Kripke/Hintikka: Kripke These: Die Existenz von permanenten (dauerhaften enduranten) Objekten muss einfach als Grundbegriff vorausgesetzt werden. HintikkaVsKripke: Diese Forderung ist nicht wohlfundiert. Vielleicht muss man aber die Kriterien der Identifikation und der Identität nur für traditionelle Logik und logische Semantik voraussetzen. Aber das heißt auch nicht, dass das Problem der Identifikation nicht ein bleibendes Problem für die Philosophen wäre. Querwelteinidentität/Hintikka: These: Die Querwelteinidentität ist verbunden mit dem Problem der Re-Identifikation. >Identität zwischen Möglichen Welten. II 78 Einmal geht es um verschiedene Zeitpunkte innerhalb derselben Geschichte, das andere Mal um verschiedene Welten. Dabei geht es aber immer um Interrelationen und Eigenschaften von Individuen. Individuation/Hintikka: These: Identifikation kann nicht unabhängig von Individuation behandelt werden. II 90 Objekt/Ding/Identifikation/Identität/Individuation/Raumzeit/Hintikka: Die Raumzeit ist immer noch nur ein Mittel zur Identifikation. >Raumzeit. Entscheidend für das Ergebnis der Identifizierung ist das Tripel der Funktionen f, g, h. Diese Funktion spezifiziert die Gesamtheit der Bewegungen der Massenpunkte in unserem Modell. Sie sind der harte Kern der Identifikation und Individuation. Materie/Hintikka: Identifikation und Individuation basieren auf der materiellen Realität. II 117 Ich/Hintikka: Descartes‘ cogito lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Doppelleben des Pronomen der ersten Person Singular. >cogito, >Erste Person. „Ich“ kann von einer der beiden Weisen der Identifikation (perspektivisch/öffentlich) abhängen. Bsp: „Ich, Hintikka, schwöre…“ ist keine Tautologie! II 125 Öffentliche Identifikation/Quine/Hintikka: Eine öffentliche Identifikation ist „ein Gesicht mit einem Namen zusammen[zu]bringen“. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
| Indexwörter | Lewis | IV 226 Index/Semantik/Grammatik/Lewis: Indices sind Pakete von allem außer Bedeutung, die in die Bestimmung von Extensionen eingehen. >Bedeutung/Lewis, >Referenz/Lewis, >Extension/Lewis. IV 230 Index/Kontext/Wahrheitsbedingungen/WB/Lewis: Kontexte können Indices (Ort, Zeit, Welt, Sprecher) nicht ersetzen, denn es kann sein, dass wir Zeit und Welten verschieben müssen, um die Wahrheitswerte (wahr/falsch) von Sätzen herauszufinden. Am kürzesten: Wir nehmen Kontext als erste Koordinate, die anderen sind verschiebbar. Dann: a) Original-Index mit verschiebbaren Eigenschaften, b) verschobene Indices. >Kontext. --- Schwarz I 206 Index-Koordinaten/Lewis: Bsp Für Operatoren wie "streng genommen", "irgendwo" ist der vollständige semantischer Wert die Funktion von Situationen, Zeitpunkten, Welten, Orten und Präzisionsstandards auf Wahrheitswerte. Äquivalent: Eine Zuweisung von Funktionen von Zeitpunkten, Welten, Orten und Präzisionsstandards auf Wahrheitswerte zu Situationen ist äquivalent: letzteres nennt man oft Proposition, bzw. eigentlicher semantischer Wert (Montague, Cresswell, Kaplan, Stalnaker). >Semantischer Wert, >Proposition. Hier variiert der semantische Wert von Situation zu Situation, von Kontext zu Kontext. Schwarz: Wir brauchen eine Zweiteilung des Möglichkeitsraums ((s) Immer wahr/falsch). |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
| Individuen | Lewis | IV 40 Individuum/Lewis: Ein Individuum kann z.B. die Vereinigung meiner selbst und aller meiner Gegenstücke sein. Das ist eine mereologische Summe. Dagegen: etwas anderes: ein Querweltein-Individuum, das eine maximal gegenstück-bezogene Summe von möglichen Individuen ist, von denen ich eins bin > Weltzustand. Es ist nur verboten, dass ein Individuum vollständig in mehreren Welten ist. Daher könnte es modale continuants geben (Lewis letztlich Vs). >Gegenstücke/Lewis, >Gegenstücktheorie/Lewis, >Gegenstückrelation/Lewis, >Continuants. --- Schwarz I 60 Individuum/Lewis/Schwarz/(s): Zeitpunkte, Raumpunkte und Raumzeitpunkte sind keine Individuen. Bsp Leibniz: Es ist sinnlos, die ganze Welt einen Meter nach links verschoben zu denken. Wenn Zeit verloren sein sollte, dann müsste es andere Prozesse geben, die von dem "Sprung" nicht betroffen wären, dann gibt es eine Verschiebung von Prozessen, nicht von Zeitpunkten ((s) > Davidson: > Beispiel: "Wenn alles anders wäre..."). ((s) Sinnlos: "Dieser Raumpunkt ist ein anderer"). Sinnlos: dieser Raumzeitpunkt hätte anders sein können. Sinnvoll: Dieser Gegenstand hätte woanders sein können. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
| Individuenkalkül | Field | III 36 Regionen/Punkte/Field: Lösung für die Nominalisten: Individuenkalkül/Goodman: Regionen können als Summen von Punkten gesehen werden. Dann gibt es aber keine leeren Regionen. Die Region braucht dann nicht zusammenhängend oder messbar zu sein. >Nominalismus, >Relationismus, >Substantivalismus, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte, cf. >Vierdimensionalismus, >Mathematische Entitäten. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
| Kalibrierung | Klepper | Krugman III 102 Kalibrierung/Klepper: Üblicherweise werden die Kostenunterschiede zwischen den Herstellern nach Marktanteilen kalibriert: Ein Hersteller mit einem großen Marktanteil hat vermutlich niedrigere Kosten. Die Ursache für solche Kostenunterschiede bleibt ungeklärt. In diesem Papier(1) wird angenommen, dass technisches Know-how allen Produzenten gleichermaßen zur Verfügung steht und dass die Faktorpreise zwischen Europa und Nordamerika nicht stark voneinander abweichen. Krugman III 103 Die Frage ist also, ob sich die bestehenden und die für die nächsten Jahre erwarteten Marktanteile der Segmente ohne Faktorpreis- oder Technologieunterschiede sinnvoll erklären lassen. Wir zeigen, dass dies möglich ist, indem wir unterschiedliche Zeitpunkte des Markteintritts in die drei Marktsegmente durch zwei Hersteller berücksichtigen: einen neuen und einen etablierten Hersteller. Wenn das Modell jedoch auf eine solche Situation kalibriert wird, kann die Behauptung der Airbus-Verantwortlichen, dass Airbus profitabel wird, sobald es eine komplette Flugzeugfamilie liefern kann, durch die Simulationen nicht bestätigt werden. >Modelle, >Modelltheorie, >Ökonomische Modelle, >Simulation, >Internationaler Handel, >Neue Handelstheorie, >Wettbewerb, >Handelspolitik, >Industriepolitik. 1. Gernot Klepper. „Industrial Policy in the Transport Aircraft Industry.“ In: Paul Krugman and Alasdair Smith (Eds.) 1994. Empirical Studies of Strategic Trade Policy. Chicago: The University of Chicago Press Gernot Klepper. „Industrial Policy in the Transport Aircraft Industry.“ In: Paul Krugman and Alasdair Smith (Eds.) 1994. Empirical Studies of Strategic Trade Policy. Chicago: The University of Chicago Press |
EconKrug I Paul Krugman Volkswirtschaftslehre Stuttgart 2017 EconKrug II Paul Krugman Robin Wells Microeconomics New York 2014 Krugman III Paul Krugman Alasdair Smith Empirical Studies of Strategic Trade Policy Chicago: The University of Chicago Press 1994 |
| Kalkül | Field | III 36 Regionen/Punkte/Field: Lösung für die Nominalisten: Individuenkalkül/Goodman: Die Lösung ist, Regionen als Summen von Punkten anzunehmen, dann gibt es aber keine leeren Regionen. >Leerer Raum, >Raum, >Geometrie, >Relationismus, >Substantivalismus, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte. Die Region braucht dann nicht zusammenhängend oder messbar zu sein. >Messen. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
| Kapital | Solow | Harcourt I 7 Kapital/Messungen/Kapitalrendite/Fisher/SolowVsFisher/Solow/Harcourt: Solow [1963a(1), 1966(2), 1967(3), 1970(4)]: Solows Ziel war es unter anderem, die Hindernisse der Kapitalmessung und die damit verbundenen Probleme zu überwinden, indem er stattdessen das Konzept der Investitionsrendite entwickelte. >Kapitalrendite. Seine eigenen Beiträge bestanden darin, den technischen Fortschritt auf Fishers Analyse zu übertragen und die daraus resultierenden Konzepte empirisch anzuwenden, um Schätzungen der Größenordnungen der Investitionsrenditen in den Nachkriegs-USA und Westdeutschland zu erhalten. >Irving Fisher. Joan RobinsonVsSolow: Es wird argumentiert, dass Solow weder in der Theorie noch in der empirischen Arbeit in der Lage war, sich vollständig von der Notwendigkeit zu befreien, das Gesamtkapital zu definieren und zu messen und innerhalb der Grenzen eines Ein-Waren-Modell zu arbeiten. >Aggregiertes Kapital. Harcourt I 46 Kapital/SolowVsRobinson/Solow/Harcourt: Solows Kommentar in Solow [1956a](5) zu Joan Robinsons [1953-4](6) Artikel: Solow untersuchte die Bedingungen, unter denen es legitim wäre, heterogene Kapitalposten zu einer einzigen Zahl zu aggregieren, zweifellos mit Blick auf seine späteren ökonometrischen Studien. >Ökonometrie. Er stellte fest, dass die Bedingungen sehr streng waren - die Rate, mit der ein Kapitalgut durch ein anderes ersetzt werden konnte, musste unabhängig von der Menge an Arbeit sein, die anschließend für jedes einzelne eingesetzt wurde. (Er erörtert in diesem Zusammenhang ein neoklassisches Modell, in dem eine kontinuierliche Substitution möglich ist, nicht den diskreten Fall des Artikels von Joan Robinson, aber er geht gegen Ende seines Artikels auch auf letzteren ein). >Neoklassiker. Seine Schlussfolgerung wird im Folgenden vollständig zitiert, da sie den Standpunkt, den er in den anschließenden Debatten vertritt, sehr deutlich zum Ausdruck bringt: „Ich komme zu dem Schluss, dass Vollständigkeit wahrscheinlich nicht hilfreich ist. Nur in sehr speziellen Fällen wird es möglich sein, ein einheitliches Maß für das Kapital im Allgemeinen zu definieren. Ein gewisser Trost mag aus der Überlegung erwachsen, dass wir bei großen Unterschieden im Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit kaum einen subtilen Index brauchen, der uns das sagt, und dass wir bei geringen Unterschieden kaum glauben werden, was ein bestimmter Index sagt.“ (p. 108.)(5) Harcourt: Für Solow ist „Kapital als Zahl keine prinzipielle Frage. Alle rigoros gültigen Ergebnisse stammen aus n-Kapital-Gut-Modellen. Insbesondere gibt es keine Rechtfertigung für die Annahme, dass der Output zu einer Funktion der Arbeit und des WERTES des Kapitals gemacht werden kann, dessen partielle Ableitungen das Richtige tun'. Das Kapital als Zahl ist lediglich ein Hilfsmittel für die empirische Arbeit, „und man möchte mit der kleinstmöglichen Dimensionalität auskommen“ (Solow [1969](7)). >Kapital, >Ökonomische Modelle. Harcourt: Hätten sich die Teilnehmer damit begnügt, die Diskussion hier zu belassen, hätte die Literatur der folgenden Jahre vielleicht viel mehr Licht - und sicherlich viel weniger Hitze - gebracht.* >Kapitalkontroverse. Harcourt I 92 Kapital/Solow/Swan/Harcourt: Solows grundlegendes Rätsel bezüglich eines einfachen, einzigartigen Kapitalmaßes, das in Wirklichkeit viele Dimensionen und Eigenschaften hat, wurde von Swan [1956](11) wie folgt treffend formuliert: „Es ist nicht verwunderlich, dass es große Schwierigkeiten bei der Handhabung des Kapitalbegriffs in einem Prozess der Veränderung gibt. Ein langlebiges Gerät oder eine Pipeline mit unfertigen Erzeugnissen hat zeitliche Dimensionen, die Sequenzen von Inputs und Outputs verbinden, die zu verschiedenen Zeitpunkten gemeinsam angefordert oder geliefert werden. Die Aggregation des Kapitals zu einem einzigen Bestand zu einem bestimmten Zeitpunkt ist somit das Korrelat einer Aggregation des gesamten Wirtschaftsprozesses, nicht nur im Querschnitt (was zu den üblichen Indexzahlenproblemen führt), sondern auch in der Zeit selbst: mit anderen Worten, die Reduktion eines sehr komplexen Systems von verzögerten Gleichungen - in dem jedes Ereignis, seine vergangenen Ursprünge und seine zukünftigen Folgen ordnungsgemäß datiert und in der Zeit zurück- und vorwärtsverfolgt werden können - auf ein handlicheres System mit weniger Verzögerungen. Diese zweite Art der Aggregation führt eine weitere Reihe von Unklarheiten ein, die im Prinzip denen von Indexzahlen ähneln, aber bisher kaum untersucht wurden... Von der Vorstellung des Kapitals als einem einzigen Bestand gibt es im Prinzip keinen plötzlichen Übergang zum „riesigen Who is Who aller existierenden Güter“. Zwischen den beiden Extremen liegt eine aufsteigende Skala dynamischer Systeme n-ter Ordnung, in der das Kapital wie alles andere immer feiner unterteilt und datiert wird, mit aufsteigenden Graden von (potenziellem) Realismus und (tatsächlicher) Komplexität. Tatsächlich bleiben die meisten von uns auf dem Boden der Tatsachen, auf dem Boden, der sich unter unseren Füßen bewegt.“ (p. 345.) >Trevor W. Swan. Solow/Harcourt: Als bekennender Durchschnittsbürger sieht Solow in der Kapitalrendite das Bindeglied zwischen der anspruchsvollen Kapitaltheorie - und dem Kapitalismus - Harcourt I 93 die mikroökonomische Theorie der Ressourcenallokation und der Preise, die der Tatsache Rechnung trägt, dass Güter im Laufe der Zeit in andere umgewandelt werden können, und die nur dann vollständig ist, wenn sie auch die Verteilung zwischen den Faktoren erklärt - und die einfache Theorie, die sich mit Aggregation und Annäherung befasst und sich auf die empirischen Auswirkungen von Spar- und Investitionsentscheidungen bezieht. Indem wir diese Probleme in Bezug auf eine Rendite, d. h. einen Preis, analysieren, tragen wir der Tatsache Rechnung, dass „die Kapitaltheorie als ihr ‚‘Zwilling‚‘ eine Theorie der intertemporalen Preisbildung hat“ (Solow [1963a](11), S. 14.) > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details_wirtschaft_politik.php?id=4556025&a=t&autor=Solow&vorname=Robert&thema=Kapitalrendite">Kapitalrendite/Solow. * Solows letzte Stellungnahme zu diesen Ansichten findet sich in Solow [1970](8), S. 424 und 427-8 (siehe aber auch Pasinetti [1970](9), S. 428-9). 1. Solow, R. M [1963] 'Heterogeneous Capital and Smooth Production Functions: An Experimental Study', Econometrica, xxxi, pp. 623-45. 2. Solow, R. M., Tobin, J., von Weizsacker, C. C. and Yaari, M. [1966] 'Neoclassical Growth with Fixed Factor Proportions', Review of Economic Studies, xxxm, pp. 79-115. 3. Solow, R. M. [1967] 'The Interest Rate and Transition between Techniques', Socialism, Capitalism and Economic Growth, Essays presented to Maurice Dobb, ed. by C. H. Feinstein (Cambridge: Cambridge University Press), pp. 30-9. 4. Solow, R. M [1970] 'On the Rate of Return: Reply to Pasinetti. Economic Journal, LXXX, pp.423-8. 5. Solow, R. M. [1956a] 'The Production Function and the Theory of Capital', Review of Economic Studies, xxin, pp. 101-8. 6. Robinson, Joan (1953-4). 'The Production Function and the Theory of Capital', Review of Economic Studies, xxi. 7. Solow, R. M. [1969] Letter to author. 8. Solow, R. M. [1970] 'On the Rate of Return: Reply to Pasinetti Economic Journal, LXXX, pp.423-8. 9.Pasinetti, L.L. [1970] 'Again on Capital Theory and Solow's "Rate of Return" ', Economic Journal, LXXX, pp. 428-31. 10. Swan, T. W. [1956] 'Economic Growth and Capital Accumulation', Economic Record, xxxn, S. 334-61. 11. Solow, Robert M. [1963a] (Professor Dr. F. De Vries Lectures, 1963) Capital Theory and the Rate of Return (Amsterdam: North-Holland). |
Solow I Robert M. Solow A Contribution to the Theory of Economic Growth Cambridge 1956 Harcourt I Geoffrey C. Harcourt Some Cambridge controversies in the theory of capital Cambridge 1972 |
| Kognition | Quine | II 67 Kognitiv: ohne Berücksichtigung der Umstände. II 70f Kognitive Synonymie: Zustimmung zu einer Äußerung zu verschiedenen Zeitpunkten - Individuum > Gemeinschaft > Wortaustauschbarkeit. (>Substitution). Gleiche Urteile (Wahrnehmungsurteile): erhalten wir nicht bei Übersetzung! >Übersetzung, >Urteile, >Wahrnehmung. Def kognitive Synonymie: Beziehung der Gleichheit mit Bezug auf die Gesamtreizung des Individuums zu verschiedenen Zeitpunkten. (= Gleichheit der erregten Rezeptoren). Kognitive Äquivalenz der Gelegenheitssätze im Hinblick auf das Individuum. (Disposition zu Verdikten) Kognitive Äquivalenz für die Sprachgemeinschaft (kognitive Äquivalenz mit Bezug auf jedes Individuum) kognitive Synonymie eines Wortes mit einem anderen Wort oder komplexen Ausdruck . (Austauschbarkeit in Gelegenheitssätzen salva veritate). Wenn wir wollen, können wir auch noch den weiteren Schritt vollziehen: Def Kognitive Bedeutung eines Worts: Menge seiner kognitiven Synonyme. >Synonymie. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Langlebige Güter | Rothbard | Rothbard III 289 Gebrauchsgegenstände/Langlebige Güter/Rothbard: Jede Art von Konsumgut liefert eine bestimmte Menge an Dienstleistungen pro Zeiteinheit. Diese können als Einheitsleistungen bezeichnet werden. Wenn sie austauschbar sind, können diese Dienstleistungen einzeln verkauft werden. Handelt es sich bei einem Gut hingegen um ein physisches Gut und ist es langlebig, so kann es dem Verbraucher in einem Stück verkauft werden und verkörpert damit eine erwartete künftige Ansammlung von vielen Dienstleistungseinheiten. Welche Wechselbeziehungen bestehen zwischen den Märkten und den Preisen für die einzelnen Dienstleistungen und das dauerhafte Gut als Ganzes? Unter sonst gleichen Bedingungen ist es offensichtlich, dass ein langlebigeres Gut wertvoller ist als ein weniger langlebiges Gut, da es mehr künftige Dienstleistungseinheiten verkörpert. Nehmen wir an, es gibt zwei Fernsehgeräte, die beide die gleiche Leistung für den Zuschauer erbringen, aber A hat eine erwartete Lebensdauer von fünf Jahren und B von 10 Jahren. Obwohl die Leistung identisch ist, hat B dem Verbraucher doppelt so viele Leistungen zu bieten wie A. Auf dem Markt wird der Preis von B daher in der Regel doppelt so hoch sein wie der von A. Nicht-Güter/Verbrauchsgüter: Bei Verbrauchsgütern stellt sich das Problem des getrennten Verkaufs der Dienstleistung des Gutes und des Gutes selbst nicht. Da sie Dienstleistungen über eine relativ kurze Zeitspanne verkörpern, werden sie fast immer als Ganzes verkauft. Bei dauerhaften Gütern wie Häusern, Klavieren, Smokings, Fernsehern usw. stellt sich das Problem, ob Dienstleistungen separat oder zusammen mit der Ware verkauft werden sollten. Miete/Ausleihe/Dienstleistung/Rothbard: Der Preis der Dienstleistungseinheit wird als Miete bezeichnet. Rothbard III 290 Langlebiges Gut: Da das Gut selbst nur ein Bündel von erwarteten Dienstleistungseinheiten ist, ist es angemessen, unsere Analyse auf die Dienstleistungseinheit zu stützen. >Leihvertrag/Rothbard. Marktpreis: Beispiel: Angenommen, ein Haus hat eine voraussichtliche Lebensdauer von 20 Jahren. Nehmen wir an, dass die Miete des Hauses für ein Jahr einen Marktpreis von 10 Unzen Gold hat, wie er sich aus den Angebots- und Nachfrageplänen des Marktes ergibt. Wie hoch ist nun der Marktpreis des Hauses selbst, wenn es verkauft wird? Da der jährliche Mietpreis 10 Unzen beträgt (und wenn man davon ausgeht, dass diese Miete fortgesetzt wird), erhält der Käufer des Hauses 20 × 10, also 200 Unzen an voraussichtlichen Mieteinnahmen. Nehmen wir an, der Marktpreis des Hauses als Ganzes beträgt 180 Unzen. In diesem Fall wird es einen Ansturm auf das Haus geben, da durch den Kauf für 180 Unzen und die anschließende Vermietung für ein Gesamteinkommen von 200 Unzen ein monetärer Gewinn zu erwarten ist. >Gleichgewichtspreis, >Relativer Preis. Rothbard III 291 Im Fall des dauerhaften Gutes und seiner Dienstleistungen gibt es ein Gleichgewichtspreisverhältnis, das der Markt tendenziell herstellt. Der Marktpreis des Gutes als Ganzes ist gleich dem Gegenwartswert der Summe seiner erwarteten (zukünftigen) Mieteinnahmen oder Mietpreise. Zeit/Zukunft: Die erwarteten künftigen Mieteinnahmen sind natürlich nicht unbedingt eine einfache Extrapolation der gegenwärtigen Mietpreise. Da sich die Preise immer ändern, werden sich die Mietpreise in der Zukunft fast immer ändern.(1) 1. Es muss beachtet werden, dass es streng genommen keinen „gegenwärtigen“ Preis gibt, der vom Markt festgelegt wird. Wenn ein Mensch den Preis einer Ware betrachtet, dann betrachtet er den Preis, der bei der letzten aufgezeichneten Transaktion auf dem Markt vereinbart wurde. Der „gegenwärtige“ Preis ist in Wirklichkeit immer der historisch aufgezeichnete Preis der unmittelbaren Vergangenheit (etwa vor einer halben Stunde). Was den Akteur immer interessiert, ist, wie die verschiedenen Preise zu verschiedenen Zeitpunkten in der Zukunft sein werden. |
Rothbard II Murray N. Rothbard Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995 Rothbard III Murray N. Rothbard Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009 Rothbard IV Murray N. Rothbard The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988 Rothbard V Murray N. Rothbard Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977 |
| Leihvertrag | Rothbard | Rothbard III 291 Leihvertrag/Miete/Gebrauchsgüter/Rothbard: Im Falle des dauerhaften Gutes und seiner Dienstleistungen gibt es ein Gleichgewichtspreisverhältnis, das der Markt tendenziell herstellt. Der Marktpreis des gesamten Gutes ist gleich dem Barwert der Summe seiner erwarteten (zukünftigen) Mieteinnahmen oder Mietpreise. Zeit/Zukunft: Die erwarteten künftigen Mieteinnahmen sind natürlich nicht unbedingt eine einfache Extrapolation der gegenwärtigen Mietpreise. Da sich die Preise immer ändern, werden sich die Mietpreise in der Zukunft fast immer ändern.(1) >Kapitalwert/Rothbard. Rothbard III 293 Nachfrage/Vermietung: Die Nachfrage nach dem dauerhaften Gut (...) wird jetzt nicht nur für den direkten Gebrauch sein, sondern auch, von Seiten anderer, die Nachfrage für die Investition in die zukünftige Vermietung. In ähnlicher Weise wird die reservierte Nachfrage nach dem Gut insgesamt nicht nur für den direkten Gebrauch oder für spekulative Preiserhöhungen sein, sondern auch für die zukünftige Vermietung des Gutes. Rothbard III 294 Lagerhaltung: Der Kapitalwert der Ware wird so hoch sein, dass der Gesamtbestand geräumt wird, und die Summe all dieser Nachfragen nach der Ware wird im Gleichgewicht sein. Die zurückhaltende Nachfrage der Käufer wird wie bisher auf ihre zurückhaltende Nachfrage nach Geld zurückzuführen sein, während die Verkäufer sowohl des Gutes als Ganzes als auch seiner einzelnen Leistungen Geld im Austausch verlangen werden. Markt: (...) bei jedem Konsumgut haben die Besitzer die Wahl, es entweder direkt zu konsumieren oder es gegen Geld zu verkaufen. Bei langlebigen Konsumgütern können die Besitzer eine der folgenden Möglichkeiten nutzen: Sie können das Gut direkt verbrauchen, es als Ganzes verkaufen oder es vermieten, d. h. seine einzelnen Leistungen über einen bestimmten Zeitraum hinweg verkaufen. Angebot/Gleichgewicht: Die Form der Angebotskurven sowohl auf dem Kapital- als auch auf dem Mietmarkt ist entweder rechts- und aufwärtsgerichtet oder vertikal, denn je größer das erwartete Einkommen ist, desto geringer ist der Betrag, der für die direkte Verwendung reserviert wird. Es ist klar, dass die Angebotskurven auf den beiden Märkten miteinander verbunden sind. Sie werden sich tendenziell ausgleichen, wenn die Gleichgewichtspreisbeziehung zwischen ihnen hergestellt ist. >Gleichgewichtspreis. Rothbard III 295 Mietvertrag/Preis/Kapitalwert: (...) in einigen Fällen nimmt der Mietvertrag selbst die Eigenschaften eines Kapitalvertrags und die Schätzung der zukünftigen Rendite an. Dies ist der Fall bei einem langfristigen Mietvertrag. Nehmen wir an, dass A plant, ein Haus für 30 Jahre zu einem festgelegten jährlichen Preis an B zu vermieten. In diesem Fall wird der Mietpreis nicht ständig geändert, sondern ist im ursprünglichen Vertrag festgelegt. Auch in diesem Fall werden die Nachfrage- und Angebotspläne entsprechend den verschiedenen individuellen Schätzungen der Entwicklung anderer unterschiedlicher Mieten für dieselbe Art von Gütern festgelegt. Wenn es also zwei identische Häuser gibt und erwartet wird, dass die Summe der variierenden Mieten für Haus A in den nächsten 30 Jahren 300 Unzen betragen wird, dann wird der langfristige Mietpreis für Haus B tendenziell auf 10 Unzen pro Jahr festgelegt. Auch hier gibt es einen ähnlichen Zusammenhang zwischen den Märkten. Der Preis der gegenwärtig festgelegten langfristigen Mieten wird tendenziell gleich dem Gegenwartswert der Summe der erwarteten schwankenden Mieten für identische Güter sein. Rothbard III 297 Zeitpräferenz: (...) der Faktor Zeitpräferenz führt nicht, wie die relativ korrekte Vorhersage einer unsicheren Situation, zu monetären Gewinnen oder Verlusten. Wenn die Zeitpräferenzrate 10 Prozent beträgt, stellt es keinen monetären Gewinn dar, wenn man das oben erwähnte Gut für 59,4 Unzen kauft, es behält und 10 Jahre lang vermietet, um 100 Unzen zu erwerben. Das gegenwärtige Geld hatte diesen Aufschlag gegenüber dem zukünftigen Geld, und was dieser Mann verdiente, war einfach der Betrag des zukünftigen Einkommens, den der Markt als gleichwertig mit 59,4 Unzen gegenwärtigen Geldes bewertet hatte. >Unternehmertum/Rothbard, >Allokation/Rothbard. Rothbard III 316 Investitionen/Rothbard: Nicht nur die Vermietung und der Verkauf von Konsumgütern beruhen auf Schätzungen und auf der Hoffnung auf monetäre Gewinne, sondern auch die Tätigkeit aller investierenden Produzenten, der Grundpfeiler des gesamten produktiven Systems. (...) Der Begriff „Kapitalwert“ gilt nicht nur für die dauerhaften Konsumgüter, sondern auch für alle nicht-menschlichen Produktionsfaktoren, d.h. Boden und Kapitalgüter, einzeln und in verschiedenen Aggregaten. Die Nutzung und der Kauf dieser Faktoren beruhen auf der Einschätzung ihrer möglichen Erträge in Form von Geldeinkommen auf dem Markt durch die Unternehmer, und es wird sich zeigen, dass ihr Kapitalwert auf dem Markt auch tendenziell gleich der abgezinsten Summe ihrer künftigen Erträge in Form von Geldeinkommen sein wird.(2) >Kapitalwert/Rothbard. 1. Es muss beachtet werden, dass es streng genommen keinen „gegenwärtigen“ Preis gibt, der vom Markt festgelegt wird. Wenn ein Mensch den Preis einer Ware betrachtet, dann betrachtet er den Preis, der bei der letzten aufgezeichneten Transaktion auf dem Markt vereinbart wurde. Der „gegenwärtige“ Preis ist in Wirklichkeit immer der historisch aufgezeichnete Preis der unmittelbaren Vergangenheit (etwa vor einer halben Stunde). Was den Akteur immer interessiert, ist, wie die verschiedenen Preise zu verschiedenen Zeitpunkten in der Zukunft sein werden. 2. Zu Einschätzung und Bewertung vgl. Mises, Human Action, New Haven, Conn.: Yale University Press, 1949. Nachdruck Ludwig von Mises Institut, 1998. S. 328-30. |
Rothbard II Murray N. Rothbard Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995 Rothbard III Murray N. Rothbard Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009 Rothbard IV Murray N. Rothbard The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988 Rothbard V Murray N. Rothbard Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977 |
| Logische Form | Quine | IX 24 Def Identität/Quine: können wir jetzt vereinfachen: anstatt "y = z": - "y = z" steht für "∀x(x ε y <> x ε z)" weil wir die Individuen mit ihren Einerklassen identifiziert haben. >Einerklassen, >Individuen. X 48 Namen/Quine: über sie kann nicht quantifiziert werden, deshalb sind sie eine andere Kategorie als Variablen. Namen können durch Variablen ersetzt werden, aber nicht immer umgekehrt. >Substitution, >Namen. III 101 "Generalisiertes Konditional"/Quine: Bsp "Alle F sind G". (Kategorischer Satz). Beispiele: "Nirgends"/logische Form/Quine: kein F ist ein G "Irgendwo"/logische Form/Quine: "einige F sind G "Immer"/logische Form/Quine: "Alle F sind G". "Wie auch immer"/"was auch immer"/"wann auch immer"/logische Form/Quine: "Alle F sind G". (bzw. "generalisiertes Konditional": "wenn etwas ein F ist, ist es ein G". "Jeder"/logische Form/Quine: "alle F sind G". "Niemals"/logische Form/Quine: "kein F ist ein G". III 102 "Überall"/logische Form/Quine: Bsp "Ich gehe überallhin, wohin du gehst": "Alle F sind G". Ebenso: "Bsp "Was sie will, das kriegt sie". III 103 "Bevor"/"während"/logische Form/Quine: "einige F sind G": Bsp "ich kannte ihn, während er bei der Firma arbeitete": Einige Zeitpunkte sind Zeitpunkte zu denen ich ihn kannte und zu denen er bei der Firma arbeitete". I 283 "Kein", "niemand","nichts" entspricht "jeder" plus Negation. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Notwendigkeit de re | Wiggins | II 309f Notwendigkeit de re/Wiggins: Problem: Bsp sicher kann Cäsar wesentlich ein Mensch sein, ohne dass er wesentlich derart ist, dass jede Sequenz mit Cäsar an zweiter Stelle erfüllt: (Mensch(x2)) - Grund: es könnte sein, dass "Mensch" nicht Mensch bedeutet hätte. >Mögliche Welten, >Bedeutung. II 310 Allgemeines Problem: Asymmetrie, de re: Bsp Kripke: Elisabeth II. ist notwendigerweise (de re) die Tochter von Georg VI. - Aber Georg VI. musste nicht notwendigerweise überhaupt eine Tochter haben. Bsp Chisholm: wenn ein Tisch T ein Bein L hat, dann muss T de re L als Teil haben. Aber: von dem Tisch zu sagen, dass er notwendigerweise aus Unterbau und Platte besteht, ist nicht dasselbe, wie von Unterbau und Platte zu sagen, dass sie notwendigerweise Teile des Tisches sind - und auch nicht, dass die Platte notwendigerweise mit dem Unterbau verbunden ist. Wiggins: dennoch, wenn irgend etwas sicher ist, dann ist es dies: [(λx)(λy)[xRy] = [(λy)(λx)[y konverse-Rx] Es wäre ein perverses Extrem in der anderen Richtung, wollte man den entsprechenden Bikonditional aus der Wahrheitstheorie für L verbannen. Wiggins: Egal, was man von diesem mereologischen Essentialismus hält, es geht darum, dass wenn die Beine existieren, der Rest des Tisches nicht auch existieren muss. Lösung: Spezifischere Beschreibung der wesentliche Eigenschaft, z.B. über Zeitpunkte: (t)(Tisch existiert zu t) > (Bein ist Teil von Tisch zu t)) dann Nec[(λy)(λw)[(t)((y existiert zu t) > (w ist Teil von y zu t)))],[Tisch, Bein]. II 311 Das sichert die angestrebte Asymmetrie. Problem: Wegen existentieller Generalisierung geht das nicht für die Notwendigkeit-des-Ursprungs-Doktrin. >Existentielle Generalisierung. Allgemeinere Lösung: Unterscheidung: falsch: [Nec[(λx)(λy)(x besteht aus y],[Bein, Tisch] unerwünschte Konsequenzen für Existenz, die daraus bewiesen würde - und [Nec[(λx)(x besteht aus Tisch],[Bein] (das ist auch falsch). Und letztlich: [Nec(λy)(Bein besteht aus y],[Tisch] (was richtig oder falsch ist, je nachdem ob Kripke oder Chisholm recht hat). >Notwendigkeit/Kripke, >Ontologie/Chisholm. |
Wiggins I D. Wiggins Essays on Identity and Substance Oxford 2016 Wiggins II David Wiggins "The De Re ’Must’: A Note on the Logical Form of Essentialist Claims" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
| Paradoxien | Logik-Texte | Read III 187f Paradoxien: Hierarchie (Tarski): - Problem: Der >Kreter weiß nicht, welche Stufe seine eigene Aussage annimmt - sinnvoll nur, wenn Wahrheitszuschreibung über eine niedrigere Stufe erfolgt - setzt Kenntnis voraus! (>Wissen / >Verstehen). Selbstbezüglichkeit: ist gar nicht immer schlecht oder fehlerhaft. >Selbst-Bezüglichkeit. Read III 192f Curry-Paradox: Wenn A und wenn A. dann B, dann B - Wenn dieser Bedingungssatz wahr ist, dann ist Schnee schwarz - ponendo ponens - Lösung: Kontraktion: zwei Anwendungen durch eine ersetzt - Veränderung der Logik. Bsp Wenn dieser (Bedingungs-)Satz wahr ist, dann ist Schnee schwarz. consequentia mirabilis: Wenn A, dann ~A, also ~A - Kontraktion: Wenn A,dann wenn A, dann 0=1; also wenn A, dann 0=1. Kontraktion führt zur Trivialität: macht jede Aussage aus Curry-Paradox wahr. Read III 196 Semantisch abgeschlossen: Sprache enthält eigene Wahrheitsprädikate - Vermeidung von Paradox: Trennung der Wahrheitsbedingungen von Falschheitsbedingungen. >Metasprache, >Objektsprache, >Semantische Geschlossenheit. Sainsbury V 17 Zenon/Sainsbury: Zenon These: kein Bereich des Raums ist unendlich teilbar, sodass er eine unendliche Anzahl von Teilen hat, wenn jeder Teil eine gewissen Ausdehnung hat: denn dann ist die Summe unendlich groß - Zenon versuchte damit zu zeigen, dass es nicht wirklich viele Dinge gibt - überhaupt könne kein Gegenstand Teile haben, denn dann müsse er unendlich groß sein. - V 19 Sainsbury: unendliche Teilung geht nur geistig. - Problem: dann keine Zusammensetzung zum Raum - bei der Zusammensetzung muss der Raum aber nicht unendlich wachsen. - Bsp Folgen mit Grenzwert Sainsbury V 38f Pfeil/Paradoxie/Zenon: zu jedem Zeitpunkt nimmt der fliegende Pfeil einen mit ihm identischen Raum ein. Der Pfeil kann sich also in einem Moment nicht bewegen, da Bewegung eine Zeitspanne erfordert, und eine Moment als Punkt gesehen wird - das gilt auch für alles andere: nichts bewegt sich. >Zenon als Autor, >Kommentare zu Zenon. Zeit/AristotelesVsZenon: Zeit besteht nicht aus Punkten. SainsburyVsAristoteles: heute: wir versuchen ständig, Zeitpunkte zuzulassen: Bsp Beschleunigung an einem Punkt usw. >Grenze, >Bewegung. Sainsbury V 39 Die Frage, ob sich der Pfeil in einem Moment bewegt oder ruht, bezieht auch andere Momente mit ein - Def Ruhe/Sainsbury: Ein Gegenstand ruht unter der Bedingung, dass er sich auch in allen nahe liegenden Momenten am selben Punkt befindet. - Keine Information über den einzelnen Moment kann feststellen, ob sich der Pfeil bewegt. - Die Prämisse ist annehmbar: keine Bewegung im Moment - aber die Folgerung ist unannehmbar. Sainsbury V 184 Satz/Aussage: nur bei bestimmter Gelegenheit zirkulär. - Die Paradoxie liegt daher nicht in der Bedeutung, sondern in der Gelegenheit. - ((s) Abhängig vom Gebrauch). >Zirkel, >Äußerung. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 Re III St. Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sai I R.M. Sainsbury Paradoxien Stuttgart 1993 |
| Prozess/ Fluss | Quine | VII (d) 65ff Fluss/Ostension/Bewegung/Veränderung/QuineVsHeraklit: Lösung: Unterscheidung Flußstadien - Wasserstadien: 2 getrennte Zeitpunkte: a: jetziges Flußstadium, b: Flußstadium später c: späteres Wasserstadium Flusszustand a) a und b: stehen in Fluss-Verwandschaft a und c: Wasser-Verwandtschaft. Fluss: als Entität wird dadurch als Einzelding, namentlich als Prozess oder zeitverbrauchendes Objekt eingeführt, dass man Identität statt "Fluss-Verwandtschaft" sagt. Identität: man kann aber nicht sagen, dass a und b identisch sind, diese sind bloß fluss-verwandt - wenn wir aber auf a und nach zwei Tagen auf b zeigen, dann sollten wir ausdrücken, dass wir nicht auf Stadien, sondern auf denselben Fluss zeigen, der beide enthält. Die Unterstellung der Identität ist wesentlich - es ist nicht so, dass die Stadien entfernt wurden, der Fluss wurde hinzugefügt. - Ein momentanes Objekt war Teil desselben Flusses, aber nicht desselben Wassers oder umgekehrt. >Identität, >Zeigen. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Pubertät | Entwicklungspsychologie | Upton I 112 Pubertät/Entwicklungspsychologie/Upton: Aktuelle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass "Sturm und Drang" nicht die typische Erfahrung eines Jugendlichen beschreibt. Die Pubertät ist eine Zeit der schnellen körperlichen Veränderung, die hormonelle und körperliche Veränderungen mit sich bringt. Es handelt sich jedoch nicht um ein einziges plötzliches Ereignis, sondern um eine erweiterte Reihe von Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit vollziehen (Dorn et al., 2006)(1). Zu diesen Veränderungen gehören die Zunahme von Körpergröße und -gewicht sowie das Erreichen der Geschlechtsreife. Die spezifischen Änderungen sind für Jungen und Mädchen unterschiedlich, ebenso wie die Zeitpunkte, zu denen solche Änderungen auftreten. Im Allgemeinen treten Mädchen etwa zwei Jahre vor dem Jungen in die Pubertät ein. Erste Änderungen sind mit einer Zunahme von Größe und Gewicht verbunden. Im Durchschnitt beginnt dieser Wachstumsschub bei Mädchen im Alter von neun Jahren, während er bei Jungen eher bei elf Jahren liegt. Der Höhepunkt dieses Wachstumsschubs liegt etwa drei Jahre später, sodass Mädchen zwischen 12 und 13 Jahren am schnellsten wachsen, während Jungen zwischen 14 und 15 Jahren am schnellsten wachsen. Während der Wachstumsspitze wachsen Mädchen um etwa 9 cm pro Jahr und Jungen um 10 cm. Upton I 113 Der jugendliche Wachstumsschub beginnt an der Außenseite des Körpers und wirkt nach innen, sodass sich die Hände und Füße zuerst vergrößern, gefolgt von Armen und Beinen, die dann länger werden. Danach streckt sich die Wirbelsäule. Die letzte Entwicklung ist eine Verbreiterung der Brust und der Schultern bei Jungen und der Hüften und des Beckens bei Mädchen. Hormonelle Veränderungen: Ausgelöst wird dieser Wachstumsschub durch eine Flut von hormonellen Veränderungen, die durch den Hypothalamus und die Hypophyse ausgelöst wird. Die Haupthormone, die mit pubertären Veränderungen in Verbindung gebracht werden, sind Testosteron und Östrodiol. Beide Stoffe sind in der hormonellen Zusammensetzung von Jungen und Mädchen vorhanden, aber Testosteron dominiert bei männlichen pubertären Veränderungen und Östrodiol bei weiblichen pubertären Veränderungen. Bei Jungen sind Steigerungen des Testosterons mit einer Erhöhung der Körpergröße, einer Vertiefung der Stimme und einer genitalen Entwicklung verbunden. Bei Mädchen sind steigende Östrodiolwerte mit der Entwicklung von Brust, Gebärmutter und Skelett verbunden (z.B. Verbreiterung der Hüften). Es wurde angenommen, dass dieselben Hormone zur psychologischen Entwicklung beitragen können in der Adoleszenz (Rapkin et al... 2006)(2). So haben Studien beispielsweise Zusammenhänge zwischen Testosteronspiegel und wahrgenommener Sozialkompetenz bei Jungen (Nottelmann et al., 1987)(3) sowie zwischen Östrodiolspiegel und den emotionalen Reaktionen von Mädchen gezeigt (Inoff-Germain et al., 1988)(4). (...) es gibt Hinweise darauf, dass der Zusammenhang zwischen Verhalten und Hormonen auch in die entgegengesetzte Richtung wirken kann, da Verhalten und Stimmung den Hormonspiegel beeinflussen (Susman. 2006)(5). Tatsächlich scheint es unwahrscheinlich, dass Hormone allein die psychologischen Veränderungen in der Adoleszenz erklären können (Rowe et al... 2004)(6). Im Allgemeinen (...) scheint es, dass alle Jugendlichen während der Pubertät eine gewisse Körperunzufriedenheit zeigen (Graber and Brooks Gunn, 2001)(7). Die Evidenz deutet darauf hin, dass Mädchen tendenziell immer unzufriedener werden, wenn sie sich durch die Pubertät bewegen, während Jungen immer zufriedener werden. (McCabe et al. 2002)(8). Im Alter von 11 bis 12 Jahren haben frühreifende Mädchen tendenziell eine größere Zufriedenheit mit ihrer Körperform als spätreifende Mädchen. Dies ändert sich jedoch, wenn Mädchen 15 bis 16 Jahre alt werden, wenn spät reifende Mädchen beginnen, Upton I 114 von einer größeren Zufriedenheit mit ihrer Körperform zu berichten (Simmons and Blyth, 1987)(9). Frühreifende Mädchen sind auch anfälliger für emotionale und Verhaltensprobleme, einschließlich Depressionen, Essstörungen und risikoreichem Gesundheitsverhalten wie Rauchen, Trinken und Drogenkonsum sowie frühem sexuellen Verhalten (Wiesner und Ittel. 2002)(10). Diese Mädchen haben auch eher einen geringeren Bildungs- und Berufsabschluss (Stattin and Magnusson, 1990)(11). Es scheint, dass Mädchen, die in jungen Jahren körperlich reif sind, mehr Zeit mit ihren älteren Peers verbringen und leicht in Problemverhalten hineingezogen werden, weil sie nicht die emotionale Reife haben, die langfristigen Auswirkungen eines solchen Verhaltens auf ihre Entwicklung zu erkennen (Sarigiani und Petersen. 2000)(12). Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die negativen psychosozialen Folgen der frühen Pubertät nicht bis in die spätere Pubertät oder das Erwachsenenalter andauern können (Blumstein Posner. 2006)(13). >Selbstbeschreibung/Entwicklungspsychologie. Upton I 122 Kognitive Fähigkeiten/Jugendliche: Es gibt auch Hinweise darauf, dass sich verändernde kognitive Fähigkeiten die laufende strukturelle und funktionelle Gehirnentwicklung widerspiegeln. Strukturelle MRT-Studien (Magnetresonanztomographie) haben beispielsweise gezeigt, dass das Gehirn in der Adoleszenz eine erhebliche Entwicklung durchläuft, insbesondere im präfrontalen Kortex (z.B. Huttenlocher et al., 1983)(14). Es wird angenommen, dass die Produktion von Synapsen im präfrontalen Kortex bis in die Pubertät andauert, gefolgt von Synapseneliminierung in der Pubertät. Dies geht einher mit einer Zunahme der Myelinisierung in diesem Bereich des Kortex. Es wird angenommen, dass diese strukturellen Veränderungen die Feinabstimmung dieser Hirnschaltungen repräsentieren und so die Effizienz der von ihnen bedienten kognitiven Systeme erhöhen (Blakernore und Choudhury, 2006)(15). Es gibt auch einige Hinweise darauf, dass die Funktionsfähigkeit im frontalen Kortex mit zunehmendem Alter steigt (z.B. Rubia et al. 2000)(16), obwohl dies von einigen Forschern infrage gestellt wurde (z.B. Durston et al., 2006)(17). Upton I 123 (...) die Fähigkeit, sich mit abstraktem Denken zu beschäftigen, steigt (...); das jugendliche Denken ist nicht mehr wie in der späten Kindheit an konkrete Beispiele gebunden, so dass sie sich mit hypothetisch deduktivem Denken beschäftigen können. >Egozentrismus/Psychologische Theorien, >Egozentrismus/Elkind, >Selbstbewusstsein/Entwicklungspsychologie, >Risikowahrnehmung/Entwicklungspsychologie, >Moralität/Entwicklungspsychologie, >Egozentrismus/Elkind, >Jugendkultur/Entwicklungspsychologie, >Selbst/Entwicklungspsychologie, >Freundschaft/Entwicklungspsychologie,>Partner-Beziehungen/Entwicklungspsychologie, >Selbstachtung/Entwicklungspsychologie, >Identität/Marcia. 1. Dorn. LD. Dahi, RE. Woodward, HR and Biro. F (2006) Defining the boundaries of early adolescence: a user’s guide to assessing pubertal status and pubertal timing in research with adolescents. Applied Developmental Science, 10: 30-56. 2. Rapkin A, Tsao, JC, Turk, N Anderson, M and Zelter, LK (2006) Relationships among self -rated tanner staging, hormones, and psychosocial factors in healthy female adolescents. Journal of Pediatric Adolescent Gynecology, 19: 181-7. 3. Nottelmann, ED, Susman, EJ, Blue,JH, Inoff-Germain, G and Dorn, LD (1987) Gonadal and adrenal hormone correlates of adjustment in early adolescence, in Lerner, RM and Foch, TT (eds) Biological-psychosocial Interactions in Early Adolescence. Hifisdale, NJ: Lawrence Erlbaum. 4. Inoff-Germain, G, Chrousos, G, Arnold, G, Nottelmann, E, and Cutler, G (1988). Relations between hormone levels and observational measures of aggressive behavior of young adolescents in family interactions. Developmental Psychology, 24: 1 29-39. 5. Susman, EJ (2006) Puberty revisited: models, mechanisms and the future. Paper presented at the Society for Research on Adolescence, San Francisco. 6. Rowe, R, Maughan, B, Worthman, C, Costello, E and Angold, A (2004) Testosterone, antisocial behaviour, and social dominance in boys: pubertal development and biosocial interaction. Biological Psychiatry, 55: 546-52. 7. Graber, JA and Brooks-Gunn, J (2001) Body image, in Lerner, RM and Learner, JV (eds.) Adolescence in America. Santa Barbara, CA: ABC-CLIO. 8. McCabe, MR Ricciardelli, LA and Finemore, ¡(2002) The role of puberty, media, and popularity with peers as strategies to increase weight, decrease weight and increase muscle tone among adolescent boys and girls. Journal of Psychosomatic Research, 52: 145-53. 9. Simmons, RG and Blyth, DA(1987)Moving into Adolescence: The impact of pubertal change and school context. New York: Aldine De Gruyter. 10. Wiesner, M and Ittel, A (2002) Relations of pubertal timing and depressive symptoms to substance use in early adolescence. Journal of Early Adolescence, 22: 5-23. 11. Stattin, H and Magnusson, D (1990)Paths Through Life, Vol.2: Pubertal Maturation in Female Development. Hillsdale NJ: Lawrence Erlbaum. 12. Sarigiani, AC and Petersen, PA (2000) Adolescence: puberty and biological maturation, in Kazdin, A (ed.) Encyclopedia of Psychology. Washington, DC, and New York: American Psychological Association/Oxford University Press. 13. Blumstein Posner, R (2006) Early menarche: a review of research on trends in timing, racial differences, etiology and psychosocial consequences. Sex Roles, 5 4(5-6): 315-22. 14. Huttenlocher. PR and Kubicek. L (1983) The source of relatedness effects on naming latency. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory and Cognition, 9(3): 486-96. 15. Blakemore, ST and Choudhury. S (2006) Development of the adolescent brain: implications for executive function and social cognition. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 47: 296-312. 16. Rubia, K, Overrnever, S, Taylor, E, Brammer, M, Williams, SC R, Simmons, A, Andrew, C and Bullmore, ET (2000) Functional frontalisation with age: mapping neurodevelopmental trajectories with fMRI. Neuroscience and Biobehavioral Reviews, 24 (1): 13-19. 17. Durston, S, Davidson. MC, Tottenham, N, Galvan, A, Spicer, J, Fossella, JA and Casey, BJ (2006) A shift from diffuse to focal cortical activity with development. Developmental Science, 9(1): 1-8. |
Upton I Penney Upton Developmental Psychology 2011 |
| Semantischer Wert | Lewis | Schwarz I 199 Semantischer Wert/Lewis/Schwarz: Der semantische Wert ist neutraler als der Wahrheitswert (WW). >Wahrheitswert. Semantischer Wert: 1. Für jede grammatische Kategorie gibt es eine Funktion (N, S, V, Adverb usw.). Bsp für N: von möglichen Situationen auf Dinge. Wir nehmen semantische Werte statt Referenz, Bedeutung, Intension, Extension. >Intension/Lewis, >Extension/Lewis, >Bedeutung/Lewis, >Eigennamen/Lewis. Bsp Die Bedeutung von "Frieda" ist nicht der Träger, sondern eine Funktion von Situationen auf Individuen. Die Aufgabe des semantischen Werts ist es, Hilfe bei der Konstruktion der richtigen (zu den Konventionen passenden) Wahrheitsbedingungen zu leisten. Bsp "Die Venus ist die Venus" und "Der Morgenstern ist die Venus" haben denselben semantischen Wert. I 200 Zwei Ausdrücke haben dieselbe Bedeutung, wenn sie auf dieselbe Weise aus Teilen mit demselben semantischen Wert zusammengesetzt sind. I 206 Index-Koordinaten/Lewis: Bsp Für Operatoren wie "streng genommen", "irgendwo": gibt es einen vollständigen semantischer Wert: Funktion von Situationen, Zeitpunkten, Welten, Orten und Präzisionsstandards auf Wahrheitswerte (WW). Äquivalent ist die Zuweisung von Funktionen von Zeitpunkten, Welten, Orten und Präzisionsstandards auf Wahrheitswerte zu Situationen. Letzteres nennt man Proposition, bzw. eigentlicher semantischer Wert: (Montague, Cresswell, Kaplan, Stalnaker): Hier variiert der semantische Wert von Situation zu Situation, von Kontext zu Kontext. Schwarz: Zweiteilung des Möglichkeitsraums ((s) ist immer wahr/falsch). |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
| Sparen | Rawls | I 291 Sparen/Generationengerechtigkeit/Reziprozität/Rawls: Die Generationen sollen sich fragen, wieviel sie bereit sind, anzusparen, wenn alle anderen dasselbe tun. Dadurch sollen sie ein Prinzip des gerechten Sparens aufstellen, dass für alle gilt. >Generationengerechtigkeit. I 288 Einzig die Angehörigen der allerersten Generation profitieren nicht davon, aber niemand weiß in der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft, zu welcher Generation er gehört. I 289 Das Prinzip des gerechten Sparens zwingt aber nicht dazu, auf ewig weiter zu sparen. Details sind zu späteren Zeitpunkten zu klären. >Gerechtigkeit/Rawls, >Gesellschaft/Rawls. Jede Generation hat ihre eigenen, angemessenen Ziele. Generationen sind einander ebenso wenig unterworfen wie Individuen es sind. Keine Generation hat besondere Ansprüche. I 290 Sparen/Sparrate/Wohlstand/Rawls: Das letzte Stadium einer Gesellschaft muss keines des Überflusses sein. Das Prinzip der Gerechtigkeit fordert nicht frühere Generationen zu sparen, damit spätere mehr haben. >Prinzipien/Rawls. Vielmehr geht es beim Sparen um die Ermöglichung einer besseren Ausprägung einer gerechten Gesellschaft und gleicher Freiheiten. Wenn mehr angespart wird, ist es für andere Zwecke. Es wäre ein Missverständnis zu denken, die Verwirklichung einer guten und gerechten Gesellschaft müsse warten bis ein hoher Lebensstandard erreicht ist. Reziprozität/Rawls: Das Prinzip der Reziprozität wird meist angewendet, wenn es um einen Ausgleich von Vorteilen geht. Aber man kann der früheren Generation nichts zurückgeben. Das ist der Spezialfall für die Reziprozität beim Sparen. >Reziprozität/Rawls. I 291 Alexander Herzen und auch Kant beklagten die Ungerechtigkeit, dass die Späteren von den Leistungen der Früheren profitieren, ohne etwas zurückzugeben(1)(2). >A. Herzen. >I. Kant. RawlsVsKant/RawlsVsHerzen: Diese Gefühle sind fehl am Platze: die Relation ist asymmetrisch, aber das ist zu beheben. Zunächst stellt sich die Frage der Gerechtigkeit wegen der zeitlichen Erstreckung in nur einer Richtung gar nicht. Was gerecht oder ungerecht sein kann ist die Weise, wie Institutionen mit dieser Situation und mit historischen Möglichkeiten umgehen. Wenn nun alle Generationen mit Ausnahme der ersten profitieren, und jeder von seinen Vorfahren erbt, muss nur ein gerechtes Spar-Prinzip gewählt werden, das sicherstellt, dass Spätere auch von seinen Leistungen profitieren. Die einzige Reziprozität zwischen Generationen ist virtuell. Die Einzelheiten kann jede Generation jedoch für sich selbst regeln. I 292 Spargerechtigkeit/Gerechtes Sparen/Rawls: wir nehmen die fiktive Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft als Gegenwart und uns selbst als Teilnehmer an. Diese Situation beinhaltet Angehörige aller möglichen Generationen. Niemand weiß, welcher Generation er selbst angehört. So gibt es für niemand einen Grund, zu sparen – entweder haben frühere Generationen gespart oder nicht. Daran kann man jetzt nichts ändern. Lösung/Rawls: Individuen als Teil einer Familienlinie anzunehmen, die sich fortsetzt. Das weitere wird von den beiden Prinzipien der Gerechtigkeit geregelt. >Prinzipien/Rawls. So wie das erste Gerechtigkeitsprinzip und das Prinzip der fairen Chancengleichheit die Anwendung des Differenzprinzips innerhalb einer Generation begrenzt, so begrenzt das Prinzip des gerechten Sparens seine Anwendung zwischen den Generationen. >Differenzprinzip/Rawls. I 293 Kein Benachteiligter aus irgendeiner Generation kann sich dann beklagen, dass andere nicht ihren Teil beitragen. 1. Kant, „Idea for a Universal History with a Cosmopolitan Purpose“, Zitiert aus Hans Reiss (Hrsg.), Kant, Political Writings, Cambridge, 1970, S. 44. 2. Zitat A. Herzen aus Isaiah Berlin’s Einführung zu Franco Venturi, Roots of Revolution, New York, 1960 S. xx. |
Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
| Stanford-Prison-Experiment | Zimbardo | Haslam I 130 - I 133 Stanford-Prison-Experiment/SPE/Zimbardo: In seinem Experiment vom August 1971 in einem Keller der Stanford University brachte Philip Zimbardo zwei Gruppen von je 20 Männern aus einer Gruppe von 70 Männern zusammen, die sich freiwillig für eine psychologische Studie für ein Experiment gemeldet hatten, das zwei Wochen dauern sollte. Die Männer in einer Gruppe sollten Gefangene sein, die anderen Wachen. Es gab auch einen (angeblichen) Vorgesetzten, den stellvertretenden Direktor, der in Wirklichkeit Zimbardo selbst war. Wenige Tage nach der Vorbesprechung wurden die Mitglieder der "Gefängnisgruppe" von verkleideten "Polizisten" verhaftet und mit verbundenen Augen in den Keller der Stanford University gebracht. Sie sollten somit glauben, dass es eine realistische Situation war. Das Verhalten beider Gruppen sollte zu einer sich selbst entwickelnden Dynamik führen. Nach einigen Tagen entwickelten sich solche übermäßigen Verhaltensweisen, dass das Experiment am sechsten Tag gestoppt werden musste. >Tyrannei/Psychologische Theorien, >Tyrannei/Reicher, >Methode/Zimbardo. Haslam I 134 Ergebnisse: Die Studie wurde nie im Detail in einer von Experten begutachteten psychologischen Zeitschrift veröffentlicht, und daher bietet keine einzige "autorisierte" Veröffentlichung eine endgültige Darstellung der Ereignisse. Stattdessen werden die Schlüsselberichte der Ergebnisse der Studie in verschiedenen Outlets bereitgestellt, die für verschiedene Zielgruppen und in verschiedenen Formen produziert werden, Haslam I 135 und zu verschiedenen Zeitpunkten. Phasen: 1) weder Gefangene noch Wachen waren "vollständig in ihre Rolle eingegliedert", und beide Gruppen zeigten "erhebliches Zögern und etwas Unbeholfenheit" (Zimbardo, 2007(1): 54). 2) Rebellion. Wütend und frustriert über die Behandlung, die die Wachen an Tag legten, fingen einige der Gefangenen an, Pläne für eine Rebellion zu formulieren. 3) Tyrannei. Die Wachen begannen mit dem Ruf nach Verstärkung, und gemeinsam beschlossen sie, der Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Haslam I 136 Auf dem Weg zum Abschluss der Studie erlagen also nicht nur die Wachen und Gefangenen der Macht ihrer Rolle, sondern auch die Experimentatoren. Haslam I 135 (...) der Rahmen wurde dafür geschaffen, dass die Wachen die Gefangenen nach und nach dominieren, unterdrücken und brutalisieren. Haslam I 136 Wichtig ist, dass nicht alle Wachen diesen Weg eingeschlagen haben. Zimbardo bemerkte, dass "etwa ein Drittel in ihrer willkürlichen Machtausübung tyrannisch geworden ist... [sie wurden] ziemlich erfinderisch in ihren Techniken, die Gefangenen zu verletzen und sie sich wertlos fühlen zu lassen" (Zimbardo 1971(2): 154). Von den verbleibenden Wachen strebten einige danach, "hart, aber fair" zu sein, während andere sich bemühten, "gute Wachen" zu sein, freundlich zu den Gefangenen zu sein und ihnen kleine Gefälligkeiten zu tun. Für das Verhalten der am stärksten übergriffigen Wachen - verkörpert durch "John Wayne" - ist die Studie jedoch am bekanntesten. >Milgram-Experiment, >Kooperation, >Konformität, >Gehorsam. 1. Zimbardo, P. (2007) The Lucifer Effect: How Good People Turn Evil. London: Random House. 2. Zimbardo, P.G. (1971) ‘The psychological power and pathology of imprisonment’, Hearings before Subcommittee No.3 of the Committee on the Judiciary House of Representatives Ninety-Second Congress, First sessions on corrections – Part II, Prisons, prison reform, and prisoners’ rights: California (Serial No. 15, 25 October). Washington, DC: US Government Printing Office. S. Alexander Haslam and Stephen Reicher, „Tyranny. Revisiting Zimbardo’s Stanford Prison Experiment“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications |
Haslam I S. Alexander Haslam Joanne R. Smith Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017 |
| Synonymie | Quine | I 77 Synonymie: selbst bei bevorzugten Gelegenheitssätzen unzulänglich! (Zusatzinformationen nötig). >Kontext, >Umstände. I 78 Synonymie ist nicht Gleichheit der Reizbedeutung - Wir haben kein Kriterium. >Reizbedeutung, >Kriterien, >Gleichheit. I 92 Reizsynonymie: für jeden Sprecher:"Junggeselle" = "Unverheirateter Mann" - Aber nicht Reizbedeutung! I 99 Synonymie: für den Experten sind Dinge syn. die es für den Neuling nicht sind. - zwei Termini können auf dasselbe referieren - Gelegenheitssätze verschieden, Dinge dieselben (Vorder- Rückseite einer Münze). I 103 Synonymie von "Gavagai" und "Kaninchen" hängt von Zustimmung zu Reizen ab, nicht von Synonymie der Termini! I 126 Reizsynonymie verbessert durch Vergesellschaftung(Zustimmung) - ebenso Reizanalytizität: aber jetzt: "2+2=4" auf gleicher Stufe wie "Es gibt schwarze Hunde"(Zustimmungsfähigkeit). I 351 Synonymie und Analytizität abgestuft, Identität absolut! I 358 Synonymie: bei Paraphrase unangebracht! II 61 ff Kognitiv Synonymie: verschiedene Zeitpunkte, Individuum > Gemeinschaft > Wortaustauschbarkeit - gleiche Verdikte - nicht bei Übersetzung! VII (b) 24 Synonymie/Quine: nicht durch (empirisches) Lexikon geliefert - Synonymie muss vor jeder Definition kommen - vielleicht aus Verhalten? - Erklärung beruht immer auf anderen Synonymien. VII (b) 28ff Synonymie/Quine: Ersetzbarkeit bewahr nicht vor Vagheit - dennoch: Ersetzen von Synonymen führt von analytischen Sätzen zu logischen Wahrheiten - das führt zur kognitiven Synonymie. VII (b) 29 Kognitive Synonymie/Quine: Bsp "Junggeselle" und "unverheirateter Mann" seien kognitiv synonym, ist dieselbe Aussage wie (3) "Alle und nur Junggesellen sind verheiratet ist analytisch" ("gdw.", Äquivalenz) - Problem: das setzt Analytizität voraus .- hinreichende Bedingung für kognitive Synonymie: (4) "es ist notwendig, dass alle und nur Junggesellen Junggesellen sind - dann (5) "unverheiratet". einsetzen - dann ist zu sagen, dass (5) wahr, zu sagen, dass (3) analytisch ist - daher Junggeselle und Unverheirateter Mann kognitiv synonym. - (s) Kognitive Synonymie: = Wahrheit der Analytizität. - Singuläre Termini sind kognitiv synonym, wenn die Aussage der Identität, die durch das Gleichheitszeichen "=" zwischen ihnen ausgesagt wird, analytisch ist. - Aussagen sind kognitiv synonym, wenn ihr Bikonditional analytisch ist. - Kognitive Synonymie können wir so Ersetzbarkeit salva analyticitate nennen. VII (c) 56 Synonymie/Quine: a) innerhalb einer Sprache - b) zwischen Sprachen - für Wörter: meist nur Teil-Synonymie plus Regieanweisungen Bsp "verdorben" für Speisen und Individuen - Ketten müssen lang genug sein für echte Synonymie - scheint vage in ungefährer Gleichheit der Äußerungssituationen zu bestehen - außerdem in Ähnlichkeit der Hörerreaktion. VII (c) 58 Homonymie/Quine: Bsp Kiefer, Mark - Problem: wenn a mit b synonym ist und b mit c, dann ist auch a synonym mit c, - Wenn nun b zwei Bedeutungen hat, dann kann es in einer Bedeutung mit a in der anderen mit c synonym sein. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Terminologien | Russell | ad Putnam II 133 ~ Russell: Terminologie: Aussage: entspricht wahrem Sachverhal.t Grundkonstituenten jeder Aussage: logische Eigennamen - Singuläre Termini: alle Ausdrücke. - Später Selbstkritik: nicht alle Aussagen können auf Sinnesdaten reduziert werden. I XXXII (Anmerkung) Def Extensionalitätsprinzip: Keine zwei verschiedenen Eigenschaften gehören zu genau demselben Ding. I XVI Def Intensionalitätsprinzip: zu verschiedenen Definition gehören verschiedene Begriffe. Def Zirkelfehlerprinzip/Russell: Keine Totalität kann Glieder enthalten, die nur in Termini dieser Totalität definierbar sind, oder Glieder, die diese Totalität umfassen oder voraussetzen. Hintikka I 180 Def Scheinveränderliche/Russell/Hintikka: = gebundene Variable. II 46 Def "raumartig"/Russell: zwei Ereignisse sind raumartig, wenn es für einen Körper unmöglich ist, sich so schnell zu bewegen, dass er bei beiden Ereignissen anwesend sein kann - er kann aber "auf halber Strecke" sein und beide als gleichzeitig wahrnehmen. Def "zeitartig"/Russell: zwei Ereignisse sind zeitartig, wenn es für einen Körper physikalisch möglich ist, bei beiden Ereignissen anwesend zu sein. Grenzfall: Bsp Zwei Ereignisse als Teil eines Lichtstrahls oder - Bsp ein Ereignis = Wahrnehmung des anderen Ereignisses: dann Abstand 0. Def Abstand/Russell: ist ein physikalischer Tatbestand, der zu den Ereignissen gehört und nicht von den Umständen des Beobachters abhängt. Paradox des Tristram Shandy: Die Beibehaltung des Axioms (dass es zwischen zwei Zeitpunkten unendlich viele weitere gibt) führt zu (...) Paradoxa, von denen ich eins Paradox des Tristram Shandy nenne: Es ist die Umkehrung des Zenonschen Paradox und lautet, dass die Schildkröte überall hinkommt, wenn man ihr nur genug Zeit lässt. Tristram Shandy brauchte bekanntlich zwei Jahre um den Verlauf der ersten beiden Tage seines Lebens aufzuzählen und beklagte, dass sich das Material schneller ansammelte, als er es erfassen könnte. |
Russell I B. Russell/A.N. Whitehead Principia Mathematica Frankfurt 1986 Russell II B. Russell Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989 Russell IV B. Russell Probleme der Philosophie Frankfurt 1967 Russell VI B. Russell Die Philosophie des logischen Atomismus In Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993 Russell VII B. Russell On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit" In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
| Theorien | Field | I 249ff Theorie/Objektebene/Field: Wir nehmen hier eine Theorie selbst an statt die Wahrheit der Theorie. Problem: Die Theorie verlangt mathematische Entitäten. >Mathematische Entitäten, >Wahrheit, >Beschreibungsebenen. I 262 Physik/Theorie/Sprache/Ontologie/Field: These: In der typischen physikalischen Sprache sind Sätze für die Beschreibung von Beobachtungen wesentlich, die mathematische Entitäten (mE) enthalten. Dann erlaubt eine Theorie ohne mE keine Inferenzen über Abstände und Massen. >Physik, >Ontologie. Lösung: neue (vergleichende) Prädikate: Bsp der Abstand zwischen x und y ist r-mal der Abstand zwischen z und w usw. - Bsp die Geschwindigkeit von y relativ zu y multipliziert mit der zeitlichen Differenz zwischen z und w ist r-mal der räumliche Abstand zwischen u und v (Def Beschleunigung ohne Zahlen). - r: ist eine rationale Zahl. Diese unterschiedet die Prädikate in der Familie. >Prädikate. NominalismusVs: Das sind zu viele Prädikate. >Nominalismus. II 46 Theorie/Wahrheit/Field: Es ist die Behauptung, dass die Axiome der Theorie wahr von ihren Gegenständen zu bestimmten Zeitpunkten (oder alle Zeitpunkten) sind - nicht die Theorie selbst. >Axiome. Variablen: lassen wir hier oft weg, aber sie müssen als implizit vorhanden verstanden werden. >Variablen. Statt "Schmerz hat die und die kausale Rolle" müssen wir sagen: "Für jedes t und jedes c (Organismus) von Typ S zu t, Schmerz hat die und die kausale Rolle in c zu t". II 187 Ideale Theorie/Quine/Field: (Quine 1960(1),23-4): Bsp angenommen, es gäbe eine ideale Theorie (in der Zukunft) die als vollständig wahr betrachtet werden könnte: Problem: Diese ideale Theorie könnte die Wahrheitswerte unserer aktualen (jetzigen) einzelnen Sätze nicht korrigieren. >Referenz, >Theoriewechsel, >Bedeutungswandel, >Idealisierung. Grund: Es gibt keinen allgemeinen Sinn, in dem man einen einzelnen Satz einer Theorie mit einem einzelnen Satz einer anderen Theorie gleichsetzen kann. Quine/(s): Es gibt keine inter-theoretische Übersetzbarkeit. Damit gibt es kein Wahrheits-Prädikat für einzelne Sätze einer Theorie. Die Falschheit ist auf die ganze Theorie verteilt. Es gibt keine Tatsache, die Falschheit auf einzelne Sätze verteilt. FieldVsQuine: Deshalb sind die Sätze aber nicht "intertheoretisch bedeutungslos". Lösung/Field: "partielle Denotation": Newtons Masse denotierte partiell. >Partielle Denotation. FieldVsKuhn/FieldVsInkommensurabilität: denotationale Verfeinerung: (später nur noch Teilmenge) bedeutet keine Inkommensurabilität. >Inkommensurabilität. 1. Quine, W. V. (1960). Word and Object. MIT Press. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
| Übersetzung | Quine | Rorty I 217 Quine: Unbestimmtheit der Übersetzung: betrachten wir die Gesamtheit aller Wahrheiten über die Natur, auch unbekannte und nicht beobachtbare sowie zukünftige. Meine These besagt, dass die Unbestimmtheit der Übersetzung sich sogar der Gesamtheit dieser Wahrheiten widersetzt, der ganzen Wahrheit über die Natur. Es gibt die Frage der richtigen Wahl nicht wirklich. Es gibt auch innerhalb der zugestandenen unter Bestimmtheit jeder Theorie über die Natur hier keinen objektiven Tatbestand. VsQuine: viele Kritiker halten das für ein Überbleibsel des traditionellen Empirismus (Chomsky). PutnamVsQuine: warum sollten wir nicht einfach sagen: Übersetzung nach Maßgabe derjenigen Handbücher, die dieser Eigenschaft haben? Das ist eine Variante des Essentialismus: derzufolge wir von vornherein wissen, dass etwas, dass sich nicht ins Vokabular der Physik des Tages packen lässt, so unwesentlich ist, das ist bloß »in den Augen des betreffenden« besteht. (Subjektive Konvenienz). >Unbestimmtheit, >Tatsachen, >Objektivität, >Theorien. Quine I 90 Reizbedeutung/RB: objektive Realität, die der Sprachforscher braucht - Übersetzung, nicht Identität sondern Annäherung an Reizbedeutung. I 81 Übersetzung: Unabhängig von Reizbedeutung "soltero"= "Junggeselle" nicht wegen eines bestimmten Gesichts - aber Wörter lernen wir zunächst durch Reizbedeutung, später Abstraktion. I 117 Wahrheit von kategorischen Sätzen hängt von den Gegenständen ab. - Unser spezieller Apparat des Bezeichnens - aber Reizbedeutung für Eingeborene gleich - Goodmans Individuenkalkül übersetzbarer als Syllogistik. I 129ff Übersetzung: übersetzbar: Beobachtungssätze, Wahrheitsfunktionen (Konjunktion, Negation, Alteration) - identifizierbar: reizanalytische Sätze, reizsynonyme Gelegenheitssätze der Eingeborenen. - Nicht übersetzbar: reizsynonyme Gelegenheitssätze. I 368 Tier: Furcht entspricht deutschem Satz - Church: viele unterschiedliche Übersetzungen. I 431 Paraphrase (keine Synonymie): man könnte Newton relativistisch umformulieren - wie Kirche: "in höherem Sinne wahr" = manchmal akzeptabel. II 34 Permutation: möglich, wenn Satz-für-Satz-Struktur erhalten bleibt. II 37 Tatsächliches: radikale Übersetzung: kein Tatbestand entscheidet, welches der Handbücher recht hat - Tatsächliches ist ontologisch, naturalistisch, weder transzendental noch epistemologisch. - Es geht um physikalische Bedingungen, nicht empirische Fähigkeiten. - Uminterpretation gelingt nur bei anderen, nicht bei uns selbst! - Tatsächlichkeit wie Schwerkraft ist unserer Natur intern. >Radikale Interpretation. II 61 ff Kognitive Synonymie: verschiedene Zeitpunkte, Individuum > Gemeinschaft > Wortaustauschbarkeit - gleiche Verdikte - nicht bei Übersetzung! >Synonymie. VII (c) 60f Übersetzung/Quine: (früh): a) Lautsequenz mit Umständen in Verbindung bringen - b) eine Synonymie dieser Lautsequenz mit englischer Lautsequenz, die mit ähnlichen Umständen verknüpft ist, vermuten - Problem: die relevanten Eigenschaften der Umstände sind in der Person des Sprechers verborgen (>Gavagai). Cassirer/Whorf/Quine: Sprache ist nicht vom Rest der Welt zu trennen. - Die Unterschiede entsprechen Unterschieden der Lebensform. Bsp "Morgenstern" kann dennoch eine gute Übersetzung von "Abendstern" sein.- Wir verwechseln Bedeutung und Referenz, weil wir gewohnt sind, auf Dinge zu zeigen. - Problem: während der Arbeit erleben wir eine Entfernung von direkten Berichten, dadurch nimmt die Klarheit möglicher Konflikte ab. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
| Umstände | Quine | I 233 Umstände/Quine: wichtig bei Mehrdeutigkeiten. I 317 Dass Sokrates nur auf einen zutrifft, ist nicht so zufällig. - allgemeine Termini aus Gesetzen - nicht aus Umständen. I 391 Umstände (der Äußerung): wichtig für Beurteilung des Wahrheitsgehalts. II 61 ff Reizumstände: Gesamtheit der äußeren Kräfte, sehr unbestimmt - Lösung: Gleichheit zu verschiedenen Zeitpunkten (nicht Personen, nicht dieselben Rezeptoren). X 112 Übersetzung/Logik/logische Konstanten/Bedeutung/RI/Gavagai/Quine: Bsp Analyse einer fremden Sprache anhand des Verhaltens. Konjunktion: wenn jemand einem zusammengesetzten Satz, aber nicht einem seiner Bestandteile zustimmt, dann ist das ein Grund, den zusammengesetzten Satz nicht als Konjunktion aufzufassen. Wir zwingen dem anderen unsere Logik auf, indem wir seine Sprache in unsere übersetzen. Wir bauen unsere Logik in unserer Übersetzungsregeln ein. Umstände: auch sie sind in die Übersetzungsregeln eingebaut: Bsp stimmt jemand einem bestimmten Satz nicht zu, während es regnet, sind wir geneigt, diesen Satz nicht als „es regnet“ zu übersetzen. >Übersetzung/Quine. X 128 QuineVsAnalytizität; das ist ein Schwelgen in Worten. Frage. worauf wollen wir eigentlich hinaus, wenn wir einen Satz als wahr aus analytischen oder rein sprachlichen Gründen nennen? Wenn wir die Frage so stellen, verschiebt sich die Analyse auf das neue Prädikat „wahr aufgrund von“. Können wir dann entscheidende Umstände identifizieren? Könnten wir zeigen, dass der Satz aus diesen Umständen logisch folgt? Vs: die logischen Wahrheiten folgen aus jedem Satz! |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Universalgrammatik | Deacon | I 38 Universalgrammatik/Pinker/Deacon: Pinker ist ein Vertreter vieler Ideen von Chomsky über die Einmaligkeit der menschlichen Sprache. >St. Pinker. Sprachinstinkt/Pinker/Deacon: These: Angeborenes grammatisches Wissen ist nicht unvereinbar mit einer adaptionistischen Interpretation seines Ursprungs. Dieser Instinkt könnte sich graduell im Verlauf der natürlichen Selektion herausgebildet haben. Damit vermeiden wir, unwahrscheinliche Zufälle annehmen zu müssen(1). Deacon: andererseits versieht uns das noch nicht mit einer formalen Erklärung von Sprachkompetenz und wie sie in der Selektion entstand. DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. I 103 Universalgrammatik/Chomsky/Deacon: (Chomsky 1972(2); 1980(3); 1988(4)) Chomsky ging von drei Einsichten aus: 1. Die logische Struktur der Grammatik ist viel komplexer als man bis dahin angenommen hatte, dennoch stellt sie kein Problem für Sprecher einer Sprache dar. 2. Obwohl Sprachen an der Oberfläche stark unterschiedliche Züge aufweisen, I 104 haben sie eine gemeinsame Tiefenstruktur (Tiefenlogik). Dies erschwert wiederum die Entdeckung dieser Regeln, die erst indirekt erschlossen werden müssen. 3. Man kann beobachten, dass Kinder schnell ein beachtliches Wissen der komplexen grammatischen Regeln lernen, und zwar ohne Trial-and-Error-Verfahren. Einige Autoren haben das ausgeweitet zu der These, dass die abstrakten Regeln für eine natürliche Sprache niemals entdeckt werden könnten. Andere Autoren wendeten ein, dass man die Regeln niemals induktiv aus Texten erschließen könnte, gäbe es nicht vorher vorhandenes Wissen über die Grammatik. (Siehe Chomsky und Miller, 1963 für eine formale Darstellung dieses Arguments). DeaconVsUniversalgrammatik: diese Kur ist radikaler als das Leiden, dass sie beseitigen soll. Ihre Annahmen über Gehirne und Evolution sind viel zu stark. Sie macht aus Kindern super-intelligente Lernsubjekte. I 105 Manche Autoren VsUniversalgrammatik: nehmen an, dass hier Strohmänner aufgebaut werden: eine eingeschränktes Modell von Spracherwerb als Induktion und die Behauptung, dass Spracherfahrung ohne Feedback erfolgt. I 138 Universalgammatik/DeaconVsUniversalgrammatik/Deacon: Def Pidgin-Sprache/pidgin languages/Deacon: das sind Sprachen, die aus einer Kollision von angestammten Sprachen eines Gebiets mit Einwanderersprachen entstanden. Pidginsprachen sind niemandes Muttersprache. Sie können innerhalb von einer Generation zugunsten von „kreolischen Sprachen“ verschwinden. Erstaunlicherweise ähneln sich die syntaktischen Strukturen verschiedener kreolischer Sprachen. I 139 Unter anderem Bickerton (1981(5), 1984(6), 1990(7)) nimmt das als Beleg für angeborene grammatische Muster. DeaconVsBickerton/DeaconVsUniversalgrammatik: Wir können die Sprachlernfähigkeiten anders erklären als durch eine angeborene Universalgrammatik: die Kinder nehmen viele Phrasen zunächst als unanalysiertes Ganzes, um sie später zu zerlegen. I 140 Gehirne haben sich so entwickelt, dass sie verschiedene Lernstrategien zu verschiedenen Zeitpunkten anwenden können. Diese Strategien konkurrieren um neuronale Ressourcen. >Grammatik. 1. Pinker, Steven: Der Sprachinstinkt, Deutsch 1996, Englisch: The Language Instinct, Neuauflage 2000) 2. Chomsky, Noam (1972) 3. Chomsky, Noam (1980) 4. Chomsky, Noam (1988) 5. Bickerton, Derek (1981): Roots of language. Ann Arbor: Karoma Publishers, Inc., Pp. xiii + 351. 6. Bickerton, Derek (1984): The Language bioprogram hypothesis, June 1984, Behavioral and Brain Sciences 7(02): 173 - 188. 7. Bickerton, Derek (1990): Language & Species. University of Chicago Press. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
| Verallgemeinerung | Verallgemeinerung: Eine Verallgemeinerung ist die Ausdehnung einer Aussage (einer Zuschreibung von Eigenschaften) die auf einen Bereich D von Gegenständen zutrifft, auf einen Gegenstandsbereich E, der größer als D ist und D enthält. Zum Gegenstandsbereich können in diesem Fall auch Zeitpunkte gehören. Eine Eigenschaft, die voll auf die Gegenstände eines Gegenstandsbereichs zutrifft, kann partiell auf die Gegenstände eines größeren Bereichs zutreffen. Siehe auch Gültigkeit, Allgemeingültigkeit, Allgemeines, Prädikation, Methoden. |
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| Vierdimensionalismus | Field | III 36 Raum/Quantifikation/Vierdimensionalismus/Zeitscheiben/Field: Wir können über Punkte oder Regionen quantifizieren, ohne Verpflichtung auf absolute Ruhe. Lösung: Wir betrachten eine Aussage über den Raum als eine Abkürzung für eine Aussage über jede Zeitscheibe. Zeitscheibe/Field: Die Zeitscheibe wird durch die Relation der Gleichzeitigkeit generiert. Bsp der Satz, dass der Raum euklidisch ist, ist ein Satz darüber, dass jede Zeitscheibe der Raum-Zeit euklidisch ist. Pointe: Dann sind die Objekte im Bereich der Quantoren wirklich Raumzeit-Punkte und nicht mehr bloße Raum-Punkte. >Reichweite, >Domänen, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte, >Quantoren, >Quantifikation, >Ontologie, >Mathematische Entitäten. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
| Vorhersage | Quine | VI 2 Voraussage/Vorhersage/Quine: es sind stets Beobachtungen, was wir voraussagen. >Beobachtung. VI 137 Begriffe/Theorie/Quine: Exotische Termini wie "Phlogiston" oder "Entelechie" haben keine Vorhersagekraft. IV 413 Theorie: als Ganze hat eine Theorie Konsequenzen, die als Vorhersagen dienen können. I 45 Theorie/Voraussage/Begriffe/Sätze/Beobachtung/Quine: Gegenseitige Belebung von Sätzen Eine Vorhersage ist eigentlich eine Vorwegnahme weiterer Belege. Stellt sich eine Vorhersage als falsch heraus, haben wir es mit einer abweichenden und störenden Sinnesreizung zu tun, die die Konditionierungen von einem Satz zum anderen, die zu der Vorhersage geführt haben, löscht. So kommt es, dass Theorien dahinsterben, wenn ihre Vorhersagen versagen. >Theorien. I 232 Wahrheit: Es gibt Philosophen, die hartnäckig behaupten, dass die Äußerung "wahr" in Bezug auf logische oder mathematische Gesetze und die Äußerung "wahr" in Bezug auf Wettervorhersagen oder Geständnisse seien zwei verschiedene Verwendungsweisen des einen mehrdeutigen Terminus "wahr". QuineVs: Was mich verblüfft, ist vor allem die Hartnäckigkeit. Weshalb sollte man "wahr" nicht als eindeutig, aber sehr allgemein auffassen, und im Unterschied zwischen wahren logischen Urteilen und wahren Geständnissen nicht lediglich den zwischen logischen Gesetzen und Geständnissen sehen? >Wahrheit. I 335 Theoretische Aussagen der Wissenschaft und der Mathematik sind gewöhnlich zeitlos, auch Berichte und Vorhersagen von spezifischen Einzelereignissen sind zeitlos, wenn Zeitpunkte, Orte und Personen objektiv angegeben werden und nicht dem Wechsel der Bezugsgegenstände von Indikatorwörtern unterliegen. Von einem zeitlosen Satz kann man erwarten, dass er keine Indexwörter enthält. >Zeitloses. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Wahrheitstheorie | Peacocke | II 162ff Wahrheitstheorie/WT/PeacockeVsDavidson/VsTarski: Die Wahrheitstheorie ist eigentlich empirisch.- Es geht darum, einen W-Satz auf Personen und Zeitpunkte relativieren. Das Kriterium der Akzeptanz von Wahrheitstheorien für beliebige Sprachen setzt schon einen allgemeinen Wahrheitsbegriff voraus. >Wahrheit, >Wahrheitsdefinition, >Sprachgebrauch, >Akzeptierbarkeit. Umgekehrt wissen wir nicht, welche interpretierte Sprache die Gemeinschaft benutzt, wenn wir die Wahrheitsbedingungen der Sätze kennen. >Wahrheitsbedingungen, >Sprachgemeinschaft. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
| Wahrnehmung | Quine | Münch III 296 Def Wahrnehmung/Quine/Schnelle: Gewahrwerden einer Reizung. Münch III 298 Quine: Bsp "Das Tier reagiert auf den Halbkreis auf dem Bildschirm". - SchnelleVsQuine: woher weiß er das? - Vielleicht nur Schmerzvermeidung. Helmut Schnelle, Introspection and the Description of Language Use“, in: Florian Coulmas (Ed) Festschrift for native speaker, Den Haag 1981, 105-126. – dt: Introspektion und Beschreibung des Sprachgebrauchs, in: Dieter Münch (Hg) Kognitionswissenschaft, Frankfurt 1992 Quine VI 2 Wahrnehmung/Quine: Input: nicht Gegenstände, sondern Aktivierung unserer Sinnesrezeptoren. - Wir müssen uns mit Reizeinflüssen selbst begründen. - Reizeinflüsse statt "Beobachtung" und statt Belegen. >Reize/Quine. VI 100 Wahrnehmung/Quine: im Prinzip neurophysiologisch beschreibbar - Überzeugungen nicht. V 15 Wahrnehmung/Quine: hier geht es um Gestalt, nicht um Reize (diese fallen unter Rezeption). V 18 Wahrnehmung/Quine: hat mehr mit Bewusstsein zu tun als Rezeption von Reizen. Aber auch sie ist Verhaltenskriterien zugänglich. Sie zeigt sich in der Konditionierung von Reaktionen. V 33 Ähnlichkeit/Wahrnehmung/Ontologie/Quine: der Übergang von Wahrnehmung zu Wahrnehmungsähnlichkeit bringt ontologische Klarheit: die Wahrnehmung (das Ergebnis des Wahrnehmungsakts) fällt weg. V 36 Wahrnehmungs-Ähnlichkeit/WÄ/Quine: man ist geneigt, hier von Ähnlichkeit in bestimmten Hinsichten zu sprechen. V 37 Quine: das ist in der Praxis bequem, doch in der Theorie entbehrlich, wenn man Ähnlichkeit wie oben vielstellig ausdehnt. Lernen/Wahrnehmung/Ähnlichkeit/WÄ/Quine: beim Lernen müssen unterschiedliche Grade von Ähnlichkeit eine Rolle spielen. Pointe: sonst würde jede verstärkte Reaktion gleichermaßen auf jedwede zukünftige Episode konditioniert, da diese einander alle gleich ähnlich wären! Pointe: daraus folgt, dass die Maßstäbe der Wahrnehmungsähnlichkeit angeboren sein müssen. VI 1 Wahrnehmung/Sprache/Welt: unsere systematische Theorie über die Außenwelt hat sich über Generationen hinweg gebildet. Sie erlaubt uns, zukünftige Sinnesreizungen vorherzusagen. So haben wir inmitten des Gewirrs von Reizungen eine Theorie, die uns hilft, Voraussagen zu überprüfen. >Vorhersagen/Quine. VI 2 Wahrnehmung/Beobachtung/Quine: was Beobachtung ist, ist nicht leicht zu analysieren. Unser Input besteht nicht in Gegenständen, sondern in der Aktivierung unserer Sinnesrezeptoren. Wir müssen uns mit Reizeinflüssen selbst begründen, und auf die Gegenstände verzichten! (Ebenso auf entsprechenden singulären Termini). Def Reizeinfluss/Quine: die zeitlich geordnete Menge aller Wahrnehmungsrezeptoren des Subjekts, die bei einem Anlass aktiviert werden. VI 3 Beobachtung/Quine: so gelingt es uns, auf den Begriff der "Beobachtung" als eigenständigen Terminus Technicus zu verzichten! (Zugunsten von Reizeinfluss). VI 26 Wahrnehmung/Quine: ich habe immer von neuronalen Rezeptoren und ihrer Reizung gesprochen und niemals von Sinnesdaten. (>Naturalisierte Erkenntnistheorie). Sinnesdaten/Quine: sind cartesianisch! >Cartesianismus. VI 86 Wahrnehmung/Lernen/Sprache/Quine: zwei Wahrnehmungssituationen von Otto, dass es regnet, werden sich nicht nur in den Zeitpunkten unterscheiden, sondern auch in neuronaler Hinsicht. Wahrscheinlich zu kompliziert, um überhaupt neuronal beschrieben werden zu können, da es viele unterschiedliche Anzeichen für Regen gibt. Aber es muss dennoch irgendein neuronales gemeinsames Merkmal für die Klasse dieser Vorgänge geben, denn schließlich waren es Reizverallgemeinerungen, die dafür verantwortlich waren, dass Otto es gelernt hat. Danach können wir diese Klasse auf eine ganze Population übertragen. Allerdings ist sie noch unzugänglicher, weil die Nervensysteme verschiedener Individuen unterschiedlich vernetzt sind. VI 89 Wahrnehmung/Kriterien/Quine: von Dingen: Bsp "x nimmt wahr, dass p". Problem: das Licht, in dem wir einen Gegenstand sehen, stammt immer auch von der Sonne oder einer anderen Quelle. VI 90 Können wir auf Kriterien zurückgreifen? Nein: denn wir wollen ja auch zulassen, dass eine Schüssel dadurch wahrgenommen wird, dass sie sich in etwas spiegelt. Lösung: Brennpunkt: wir wollen unterscheiden zwischen dem Sehen eines Glases und dem Sehen durch dieses Glas hindurch. Doch Kausalbeziehungen und Brennpunkt reichen noch nicht aus. Irgendein Teil der Oberfläche unserer Schüssel würde dieser Bedingung nicht minder genügen als die ganze Schüssel selbst. VI 91 Daher brauchen wir ganze Sätze, um durch sie zu den Termini zu gelangen. VI 92 Wahrnehmung/Quine: Bsp "x nimmt wahr, dass p" treibt die Rede von Wahrnehmungen in ungeahnte Höhen. So sollen wir gar bemerken, dass die Newtonschen Gesetze die Keplerschen implizieren! Aber Bedingung: nur anlässlich der Situation, in der wir erstmalig zur Kenntnis nehmen, dass p, sagt man von uns, wir bemerkten. dass p. VI 93 Wahrnehmung/Quine: ist nur ein Ereignis in einem Subjekt zu einem Zeitpunkt. Fremde Wahrnehmungen registrieren wir durch das Verhalten eines Subjekts und unsere Einfühlung. VI 94 Sich in fremden Glauben einzufühlen ist schwerer: zwar verstehen wir den Glauben des Hundes, er werde sein Fressen bekommen, aber wie verstehen wir, dass jemand an die Transsubstantiation während der Eucharistie glaubt? >Behaviorismus. VI 100 Wahrnehmung/Quine: wir haben schon gesehen, dass eine neurologische Verallgemeinerung unserer Wahrnehmungen wegen der unterschiedlichen Situationen, Standpunkte und verschiedener neuronaler Vernetzung nicht möglich ist. Dennoch ist jede Wahrnehmung im Prinzip vollständig beschreibbar unter Verwendung strikt neurologischer Termini! Das gilt aber nicht für Überzeugungen. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
| Willensfreiheit | Frith | I 85 Libet/Experiment/Frith: (Libet 1983)(1): Bsp Einen Finger heben, wenn man den Wunsch dazu verspürt. Die Gehirnaktivität wurde mit einem EEG gemessen. Es war bereits bekannt, dass es eine Aktivität vor der Spontanbewegung gibt (das Bereitschaftspotential). Es kann sich bis zu einer Sekunde vor dem Heben einstellen. Neu: Libet: Die Personen sollten sich den Zeitpunkt merken, zu dem sie den Wunsch verspürten. I 86 Diese Zeitpunkte konnten sie auf einer speziellen Uhr ablesen. Das Experiment wurde mit andersartigen Uhren wiederholt und bestätigt. Wunsch: Der Wunsch trat ca. 200 msec vor dem tatsächlichen Heben auf. Pointe: Die charakteristische Veränderung der Gehirnaktivität, das Bereitschaftspotential trat ca. 500 msec vor dem tatsächlichen Heben auf. Interpretation: Zeigt das Experiment, dass wir keinen freien Willen haben? Problem: Die Alternativen sind extrem trivial. I 87 Willensfreiheit/Frith: Das Experiment zeigt nicht, dass wir keinen freien Willen haben, sondern dass wir uns nicht bewusst sind, die Wahl zu einem früheren Zeitpunkt getroffen zu haben. >Bewusstsein, >Entscheidungen, >Wille. I 204 Libet/Experiment/Versuche/Zeit/Uhr/Frith: Variante: auf einen Ton mit Drücken reagieren. Die zu beobachtende Uhr war ein spezielles Ziffernblatt auf einem Computerbildschirm. Pointe: Die „mentale“ und die physikalische Zeit stimmten nicht überein. In ihrem Kopf tritt das Drücken des Knopfes etwas später und das Ertönen der Glocke etwas früher ein. Mentale Zeit/Frith: Hier sind die Komponenten der Handlung miteinander verbunden. >Zeit, >Subjektivität, >Zeitempfinden. I 205 Variante: Das Fingerzucken wird von außen durch einen magnetischen Puls ausgelöst. Dann hat man nicht das Gefühl, selbst der Urheber zu sein. >Urheberschaft. I 206 Handlung: Das Fingerzucken ist dann keine Handlung. Das Gehirn verbindet auch nicht mehr den Ton und das Zucken. >Handlungen, >Verhalten. Mentale Zeit: Die mentale Zeit wird hier auseinandergezogen. Pointe: Dadurch erkennt das Gehirn, dass Sie nicht der Urheber sind. >Gehirn/Frith, >Gehirnzustände, >Gehirn. I 249 Libet/Experiment/Freiheit/Willensfreiheit/Wille/Frith: Die Anweisung, sich selbstbestimmt zu verhalten führt zu einer illusorischen Freiheit. Stattdessen wird ein komplexes Spiel mit dem Experimentator gespielt. >Experimente, >Methode. 1. B Libet, C A Gleason, E W Wright, D K Pearl (1983). Time of conscious intention to act in relation to onset of cerebral activity (readiness-potential). The unconscious initiation of a freely voluntary act. Brain Sep;106 (Pt 3):623-42. doi: 10.1093/brain/106.3.623. |
Frith I Chris Frith Wie unser Gehirn die Welt erschafft Heidelberg 2013 |
| Wirtschaftliche Entwicklung | Acemoglu | Acemogu I 83 Wirtschaftliche Entwicklung/Acemoglu/Robinson: Politische und wirtschaftliche Institutionen, die letztlich die Wahl der Gesellschaft sind, können integrativ sein und wirtschaftliches Wachstum fördern. Oder sie können extraktiv sein und zu Hindernissen für das Wirtschaftswachstum werden. Nationen scheitern, wenn sie über extraktive Wirtschaftsinstitutionen verfügen, die von extraktiven politischen Institutionen unterstützt werden, die das Wirtschaftswachstum behindern oder sogar blockieren. Dies bedeutet jedoch, dass die Wahl der Institutionen - d.h. die Politik der Institutionen - von zentraler Bedeutung für unser Bemühen ist, die Gründe für den Erfolg und das Scheitern von Nationen zu verstehen. >Institutionen/Acemoglu, >Wohlstand/Acemoglu, >Politische Institutionen/Acemoglu. Acemogu I 106 Die divergierenden Pfade der englischen, französischen und spanischen Gesellschaften im siebzehnten Jahrhundert veranschaulichen die Bedeutung des Zusammenspiels kleiner institutioneller Unterschiede mit kritischen Zeitpunkten. >Institutionen/Acemoglu. Während kritischer Verzweigungspunkte stört ein größeres Ereignis oder der Zusammenfluss von Faktoren das bestehende politische oder wirtschaftliche Machtgleichgewicht in einer Nation. Diese können nur ein einzelnes Land betreffen, wie z.B. der Tod des Vorsitzenden Mao Zedong 1976, der zunächst nur für das kommunistische China eine kritische Phase schuf. Häufig betreffen kritische Verzweigungspunkte jedoch eine ganze Reihe von Gesellschaften, so wie z.B. die Kolonisierung und dann die Dekolonisierung den größten Teil der Welt betraf. Solche kritischen Punkte sind wichtig, weil es gewaltige Barrieren gegen allmähliche Verbesserungen gibt, die sich aus der Synergie zwischen extraktiven politischen und wirtschaftlichen Institutionen und der Unterstützung, die sie einander geben, ergeben. Zur wirtschaftlichen Entwicklung siehe auch >Wirtschaftliches Wachstum/Acemoglu, >Technologie/Acemoglu, >Wirtschaftliche Institutionen/Acemoglu, >Politische Institutionen/Acemoglu. Acemoglu I 109 Die stark divergierenden Muster der wirtschaftlichen Entwicklung auf der ganzen Welt hängen vom Zusammenspiel von kritischen Momenten und institutioneller Drift ab. Die bestehenden politischen und wirtschaftlichen Institutionen - manchmal durch einen langen Prozess der >institutionellen Drift geprägt und manchmal das Ergebnis divergierender Reaktionen auf frühere >kritische Verzweigungspunkte - bilden den Amboss, auf dem zukünftige Veränderungen geschmiedet werden. So waren z.B. der Schwarze Tod und die Ausweitung des Welthandels nach 1600 beides wichtige kritische Wendepunkte für die europäischen Mächte, die in Wechselwirkung mit den verschiedenen ursprünglichen Institutionen zu einer großen Divergenz führten. Acemoglu I 272 Umgekehrte Entwicklung in den Entwicklungsländern: Z.B. Indien: Die Ostindische Kompanie plünderte lokale Reichtümer und übernahm, vielleicht sogar verstärkt, die Einrichtungen der Moghul-Herrscher Indiens zur Besteuerung der Rohstoffvorkommen. Diese Expansion fiel mit dem massiven Schrumpfen der indischen Textilindustrie zusammen, denn schließlich gab es in Großbritannien keinen Markt mehr für diese Waren. Die Verkleinerung ging einher mit der Enturbanisierung und der zunehmenden Armut. Sie leitete eine lange Periode umgekehrter Entwicklung in Indien ein. Bald schon kauften die Inder, anstatt Textilien zu produzieren, diese von Großbritannien und bauten Opium an, das die East India Company in China verkaufen konnte. >Entwicklungsländer/Acemoglu. Afrika: Der atlantische Sklavenhandel wiederholte das gleiche Muster in Afrika, auch wenn er von weniger entwickelten Bedingungen ausging als in Südostasien und Indien. Viele afrikanische Staaten wurden in Kriegsmaschinen verwandelt, die darauf abzielten, Sklaven zu fangen und an Europäer zu verkaufen. Der südafrikanische Staat schuf eine duale Wirtschaft, die 80 Prozent der Bevölkerung daran hinderte, sich in qualifizierten Berufen, in der kommerziellen Landwirtschaft und im Unternehmertum zu betätigen. All dies erklärt nicht nur, warum die Industrialisierung an großen Teilen der Welt vorbeigegangen ist, sondern zeigt auch, wie die wirtschaftliche Entwicklung manchmal von der Unterentwicklung in einem anderen Teil der Binnen- oder Weltwirtschaft zehrt und diese sogar hervorruft. Acemoglu I 282 Entwicklung in einzelnen Ländern: Australien hat, wie die Vereinigten Staaten, einen anderen Weg zu integrativen Institutionen eingeschlagen als England. ((s) Für "integrative Institutionen" siehe >Terminologie/Acemoglu) Dieselben Revolutionen, die England während des Bürgerkriegs und dann der Glorreichen Revolution erschütterten, waren in den Vereinigten Staaten oder Australien aufgrund der sehr unterschiedlichen Umstände, unter denen diese Länder gegründet wurden, nicht nötig - obwohl dies natürlich nicht bedeutet, dass inklusive Institutionen konfliktfrei geschaffen wurden und die Vereinigten Staaten dabei den britischen Kolonialismus abwerfen mussten. In England gab es eine lange Geschichte absolutistischer Herrschaft, die tief verwurzelt war und eine Revolution erforderte, um sie zu beseitigen. In den Vereinigten Staaten und Australien gab es so etwas nicht. Die in den Vereinigten Staaten und Australien geschaffenen integrativen Institutionen bedeuteten, dass sich die industrielle Revolution schnell auf diese Länder ausbreitete und sie reich werden ließ. Dem Weg, den diese Länder einschlugen, folgten Kolonien wie Kanada und Neuseeland. Literatur: Die Vorstellung, dass die Entwicklung der reichen Länder des Westens das Spiegelbild der Unterentwicklung des Rests der Welt ist, wurde ursprünglich von Wallertsein (1974-2011)(1) entwickelt, obwohl er ganz andere Mechanismen als wir hervorhebt. 1. Wallerstein, Immanuel (1974–2011). The Modern World System. 4 Vol. New York: Academic Press. |
Acemoglu II James A. Acemoglu James A. Robinson Economic origins of dictatorship and democracy Cambridge 2006 Acemoglu I James A. Acemoglu James A. Robinson Why nations fail. The origins of power, prosperity, and poverty New York 2012 |
| Zeit | Deutsch | I 243 ff Es gibt keinen Strom der Zeit, aber die Vorstellung davon ist doch höchst vernünftig Selbst subjektiv bewegt sich "jetzt" nicht durch die Zeit. Bewegung: nichts kann sich von einem Augenblick zum anderen bewegen. Wenn etwas in einem bestimmten Augenblick existiert, dann existiert ist immer. - Augenblick: die Schnappschüsse des Beobachters sind nicht nacheinander in der Gegenwart. Sie sind sich nicht nacheinander ihrer Gegenwart bewusst. Sie sind alle bewusst, und subjektiv sind sie alle in der Gegenwart. Objektiv gibt es keine Gegenwart. Wir nehmen die Zeit auch nicht als fließend oder vergänglich war. ...dass sich das Universum im Lauf der Zeit ändert. Aber es bewegt sich nicht durch die Zeit. I 250 Es gibt nichts, dass sich bewegen, anhalten oder fließen könnte. Da es keine Zeit außerhalb von ihr gibt, ist es nicht stimmig, sich vorzustellen, man könne sie verändern, oder es gebe sie in mehreren Fassungen. Augenblick: Ein bestimmter Augenblick verändert sich nicht. Daher kann er auch nicht Gegenwart werden, oder aufhören, Gegenwart zu sein, dies wären ja Veränderungen. Strom der Zeit: wenn wir sagen, wann etwas passiert ist, brauchen wir genauso wenig einen "Zeitfluss" wie wir einen "Raumfluss" brauchen, wenn wir sagen wo etwas geschah. >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft, >Veränderung, >Prozesse, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte. I 265 Im Multiversum/Quantenmechanik: haben Schnappschüsse keine "Zeitstempel". Andere Zeiten sind lediglich Spezialfälle anderer Universen. "Andere Augenblicke in unserem Universum" unterscheiden sich von "anderen Universen" nur aus unserem Blickwinkel. >Quantenmechanik. I 265 Zukunft: Relativ zu einem Beobachter ist die Zukunft in der Tat offen und die Vergangenheit festgelegt. I 279 Führt eine Beschleunigung in die Vergangenheit, wenn eine Verlangsamung in die Zukunft führen würde? Nein. Die Außenwelt würde sich nur scheinbar verlangsamen. Selbst wenn das Gehirn unendlich schnell arbeitete, erschiene die Außenwelt in einem bestimmten Augenblick eingefroren. I 284 Zeitmaschine: Eine Zeitmaschine wäre ein Ort und nicht ein Fahrzeug. >Zeitreisen. I 299 Die Veränderung der Vergangenheit unterscheidet sich hier aber nicht von einer Veränderung der Zukunft, wie wir sie immerzu vornehmen. Gribbin III 236 Zeit/Deutsch/Gribbin: Wenn die Zeit "flösse", bräuchten wir eine zweite Art von Zeit, die misst, wie das "jetzt" von einem Augenblick zum nächsten übergeht - und eine dritte, um diese Zeit zu messen usw. III 236 Zeit/Deutsch: Es gibt keinen Unterschied zwischen Schnappschüssen aus verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Welten - Vergangenheit und Zukunft wären Spezialfälle von Everetts Welten. >Viele-Welten-Deutung/Everett. |
Deutsch I D. Deutsch Die Physik der Welterkenntnis München 2000 Gribbin I John Gribbin Schrödingers Kätzchen und die Suche nach der Wirklichkeit Frankfurt/M. 1998 Gribbin II John Gribbin Auf der Suche nach Schrödingers Katze. Quantenphysik und WIrklichkeit München 1987 |
| Zeit | McTaggart | Geach I 305 Zeit/McTaggart: These: Zeit ist eine Illusion! GeachVsMcTaggart: Wenn nun meine Unterscheidungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine falsche Wahrnehmung eines veränderungslosen Ganzen wäre, dann bleibt es wahr, dass ich verschiedene und unvereinbare Illusionen habe in Bezug darauf, was für Realitäten gegenwärtig sind. - ((s) Ich hätte zum Zeitpunkt t eine andere Illusion als zum Zeitpunkt t.) >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft. McTaggartVs: Zeitliches Bewusstsein muss nicht selbst zeitlich verfasst sein. >Bewusstsein. GeachVs: einzelne zeitliche Eindrücke müssen nicht zeitlich verfasst sein, aber ihr Vergleich - Bewusstsein: muss bei McTaggart dimensionslos sein. GeachVs: Wir können unsere Aufmerksamkeit auch rückwärts richten. Meixner I 141 Zeit/McTaggart: B Theorie: B Reihe: Folge der Zeitpunkte gemäß ihrer Ordnung relativ zueinander A Reihe: Vergangenheit Gegenwart Zukunft. Frage: Ist die B Theorie vollständig oder muss sie durch eine A Theorie ergänzt werden? Meixner: Das gehört zur allgemeinen Metaphysik, nicht zur hier untersuchten speziellen Metaphysik. >Metaphysik. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 Mei I U. Meixner Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004 |
| Zeit | Simons | I 90f Intervall/Zeit/Zeitintervall/Mereologie/van Benthem/Needham/Simons: Intervall ist ein Zeitbegriff und Begriff von zeitlichen Intervallen. Needham: Ein Intervall ist zeitliches Zwischensein. Benthem: Der Begriff "Intervall" gehört zur Zeitordnung. >Zeit, >Teile, >Temporale Identität. I 117 Objekt/Ding/Gegenstand/Alltagssprache/Zeit/Existenz/Veränderung/Terminologie/Simons: Wir sagen, ein gewöhnliches materielles Objekt dauert in der Zeit (Engl. enduring in time), aber es ist nicht in der Zeit ausgedehnt (entwickelt, erstreckt, Engl. extended in time). Vgl. >Endurantismus, >Perdurantismus. Die Teilnehmer am Rennen (continuants) haben keine zeitlichen Teile. Das Rennen hat zeitliche Teile. I 178 Zeit/Simons: Zeit nehmen wir als dicht und leer an. Zeit ist nicht auf Ereignisse relativiert. >Ereignisse. Singulärer Term: Ein singulärer Term ist auch nicht zeitlich relativiert. Identitätsprädikat: Ein Identitätsprädikat ist nicht zeitlich relativiert (anders als ein Existenzprädikat). >Singuläre Termini. Zeitlich relativiert wird wie folgt ausgedrückt: "wahr-zu-t". Zeitpunkte selbst sind nicht zeitlich relativiert. >Raumzeit-Punkte. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
| Zinsen | Bortkewitsch | Kurz I 158/159 Zins/Bortkiewicz/Böhm-Bawerk/Kurz: Bortkiewicz (1906)(1) kritisiert in seinem Aufsatz „Der Kardinalfehler der Böhm-Bawerkschen Zinstheorie“ die „Drei Gründe“, die Böhm-Bawerk in seiner Kapital- und Zinstheorie zugunsten eines positiven Zinssatzes anführt: Böhm-Bawerk: (1) die Unterschiede zwischen Bedarf und Versorgung in verschiedenen Zeiträumen; (2) die systematische Unterschätzung der zukünftigen Bedürfnisse und der zu ihrer Befriedigung verfügbaren Mittel und (3) die technische Überlegenheit gegenwärtiger gegenüber zukünftigen Gütern gleicher Qualität und Quantität. Bortkiewicz richtete die Aufmerksamkeit auf den dritten Grund - nach Böhm-Bawerk (1889](2) 1902, 286) der „Hauptpfeiler“ seiner Zinstheorie - der sich auf einen „rein objektiven Faktor“ bezog (Bortkiewicz 1906(1), 945). Konnte man daraus ein Wertagio zugunsten der Gegenwartsgüter als Grundlage eines positiven Zinssatzes ableiten? Bortkiewicz war nicht dieser Ansicht - vielmehr sah er in der entsprechenden Argumentation Böhm-Bawerks den „Kardinalfehler“ seiner gesamten Konstruktion. Um dies zu zeigen, griff er auf ein Zahlenbeispiel in der Positiven Kapitaltheorie zurück, das die Überlegenheit „umständlicherer“ Produktionsprozesse verdeutlichen sollte. Bortkiewicz: Um dies zu zeigen, griff er auf ein Zahlenbeispiel in der Positiven Theorie des Kapitals zurück, das die Überlegenheit „umständlicherer“ Produktionsprozesse illustrieren sollte. Das Beispiel, so Bortkiewicz, sei irreführend, weil Böhm-Bawerk nur ein unvollständiges Bild des betrachteten Falles gegeben habe. Das Beispiel betrifft Produktionsprozesse, die in Kurz I 159 aufeinanderfolgenden Jahren. Leider habe Böhm-Bawerk ohne jede Begründung angenommen, dass alle Prozesse am Ende des zuerst begonnenen Prozesses enden. Nimmt man stattdessen an, dass jeder Prozess nach der gleichen Anzahl von Jahren abbricht wie der erste, kommt man zu einem gleichmäßig gestaffelten Produktionssystem. Nun ist der zuerst gestartete Prozess nicht mehr allen anderen Prozessen in Bezug auf alle zukünftigen Zeiträume überlegen, weil nach seinem Abbruch die anderen Prozesse noch Outputs erzeugen, der erste aber nicht mehr. Ohne Kenntnis der Wertverhältnisse zwischen den zu verschiedenen Zeitpunkten gewonnenen Gütern entsteht ein „non liquet“ (Bortkiewicz 1906(1), 954). Bortkiewicz kommt zu dem Schluss, dass er (Böhm-Bawerk) rein formal gesehen nicht richtig argumentiert hat. Seine Argumentation, auf die er das Hauptgewicht legt, leidet an einem inneren Fehler: Es scheint, dass wir nicht über das sehr abstrakte Schema von v. Böhm-Bawerk hinausgehen müssen, um zu beweisen, dass der Zins nicht in der Weise bestimmt werden kann, wie er es versucht (und, wie ich glaube, auch nicht in irgendeiner anderen die technischen Bedingungen der Produktion. (958)(1) Kurz I 160 Zins/StolzmannvsBöhm-Bawerk: Wert des Produkts konnte durch ihn nicht reguliert werden. Wie Rudolf Stolzmann (1896)(3) bereits dargelegt hatte, hatte dies die fatale Folge, dass Böhm-Bawerks Einwand nun auch für seine eigene Theorie galt. Wenn Böhm-Bawerk Recht hatte, dass mit der allgemeinen Anwendung der kapitalistischeren Methode der Wert des Produkts zwangsläufig sinken musste, dann war unklar, ob dieser Rückgang überhaupt noch Raum für Zinsen ließ. Jedenfalls kann, wie Stolzmann zu Recht betont hatte, der Zins „nicht mehr aus der Differenz zwischen der Produktmenge, die ohne das kapitalistische Karussell erzielt werden kann, und der Produktmenge, die mit seiner Hilfe erzielt werden kann, abgeleitet werden“ (zitiert in Bortkiewicz 1906(1), 959). Bortkiewicz schloss: Mit diesen Bemerkungen hat Stolzmann, glaube ich, wirklich den schwächsten Punkt der Böhm-Bawerkschen Zinstheorie aufgezeigt. Die objektive Grundlage dieser Theorie könnte in der Tat für gültig gehalten werden, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, feststellt, dass Produktionsmethoden verschiedener Produktivitätsgrade nebeneinander angewandt werden, oder, genauer gesagt, unter der Bedingung angewandt werden müssen, dass jeder Produzent kompromisslos dem ökonomischen Prinzip folgt. (960)(1). 1. Bortkiewicz, L. v. 1906. Der Kardinalfehler der Böhm-Bawerkschen Zinstheorie. Schmollers Jahrbuch 30: 943-972. 2. Böhm-Bawerk, E. v. [1889] 1902. Kapital und Kapitalzins. Vol. 2, Positive Theorie des Kapitales. 2nd ed. Innsbruck: Wagner'sche Universitätsbuchhandlung. 1909-14. Kapital und Kapitalzins. 3rd ed. 3 vols. Innsbruck: Wagner'sche Universitätsbuchhandlung. (Sraffa 761, 762, and 763) -I1889] 1959. Capital and Interest. 2 vols English translation of the fourth edition of Kapital und Kapitalzins South-Holland, 111.: Libertarian Press. 3. Stolzmann, Rudolf, 1896. Die soziale Kategorie in der Volkswirtschaftslehre. Berlin: Puttkamer & Mühlbrecht. Kurz, Heinz D. „Keynes, Sraffa, and the latter’s “secret skepticism“. In: Kurz, Heinz; Salvadori, Neri 2015. Revisiting Classical Economics: Studies in Long-Period Analysis (Routledge Studies in the History of Economics). London, UK: Routledge. |
Kurz I Heinz D. Kurz Neri Salvadori Revisiting Classical Economics: Studies in Long-Period Analysis (Routledge Studies in the History of Economics). Routledge. London 2015 |
| Zustand | Lewis | I (a) 11 Def Zustand/Lewis: Ein Zustand ist eine spezielle Art von Eigenschaften: Eigenschaften von Dingen zu gewissen Zeitpunkten. >Zeit/Lewis, >Eigenschaft/Lewis. --- IV 40 Weltzustand/Weltstadium/Lewis: X ist ein Weltzustand von Y dann und nur dann, wenn: 1. X ein mögliches Individuum ist, das ganz in einer Welt ist und Teil von Y und 2. X kein echter Teil von irgend einem anderen Individuum ist, von dem dasselbe wahr ist. Def gegenstück-relativ/Lewis: Y ist gegenstück-relativ dann und nur dann, wenn jede zwei GZ von Y Gegenstücke sind. Def maximal gegenstück-relativ/Lewis: Y ist maximal gegenstück-relativ dann und nur dann, wenn: 1. Y gegenstück-relativ ist und 2. kein echter Teil irgend eines anderen Individuums ist, von dem dasselbe wahr ist. >Individuum/Lewis, >Gegenstück/Lewis, >Gegenstücktheorie/Lewis. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
| Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
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| Adverb d. Quantifik. | Lewis, D. | V 348 "Adverbs of Quantification" ï·" (1975) Quantifikation /Adverb/Lewis: Bsp "immer", "manchmal", "oft", "nie", "gewöhnlich", "selten" sind Quantoren. aber sie quantifizieren nicht über Zeitpunkte sondern sie sind "unselektiv" und binden alle variablen in ihrer Reichweite. Verschiedene Sätzen können dann als umgewandelte wennï·"Sätze angesehen werden. |
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| intensionale Logik | Lewis, D. | V 348 "Intensional Logics without Iterative Axioms" (1974) intensionale Logik/Lewis: kann so axiomatisiert werden, daß kein intensionaler Operator in der Reichweite eines anderen ...+... "Adverbs of Quantification" ï·" (1975) Quantifikation /Adverb/Lewis: Bsp "immer", "manchmal", "oft", "nie", "gewöhnlich", "selten" sind Quantoren. aber sie quantifizieren nicht über Zeitpunkte sondern sie sind "unselektiv" und binden alle variablen in ihrer Reichweite. Verschiedene Sätzen können dann als umgewandelte wennï·"Sätze angesehen werden. |
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