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Privatsprache | Privatsprache: Nach L. Wittgenstein ist eine Privatsprache, d.h. eine Sprache, die ein Individuum nur für sich selbst entwickelt und gebraucht, um seine Empfindungen auszudrücken, nicht möglich. (Vgl. L. Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, 1953, § 243, 258). |
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Privatsprache | Dummett | I 127 Privatsprache/Dummett: Es hat keinen Sinn zu sagen, es gebe etwas, wovon wir nicht reden können. I 143 Bsp angenommen, es gäbe eine neue Sprache, ähnlich wie Esperanto: "Interlingua". Von einem Sprecher zum rein privaten Gebrauch erfunden: Sie unterliegt nicht Wittgensteins Verdikt gegen eine private Sprache, da die Privatheit dieser Sprache ja nur ein kontingentes Merkmal ist. Sie ist eben de facto nur einer Person bekannt, Wittgensteins Argumente richten sich gegen die Möglichkeit einer wesentlich privaten Sprache. Vgl. >Regelfolgen. Dummett: Aber Interlingua wäre gar nicht unabhängig von anderen Sprachen, sie würde nicht im luftleeren Raum existieren. I 143 Privatsprache: WittgensteinVs. - DummettVsWittgenstein: Eine künstliche Privatsprache ist möglich und erlernbar. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Privatsprache | Lewis | II 227 VsLewis: Bsp Angenommen, ein zeitlebens isolierter Mensch könnte aufgrund seiner genialen Begabung eines Tages spontan beginnen, eine Sprache zu verwenden, z.B. um Tagebuch zu führen. Privatsprache: Dies wäre eine zufällig private Sprache, sie verfiele nicht dem Verdikt Wittgensteins. Und hier wäre keine Konvention involviert. Vgl. >Kripkes Wittgenstein, >Regelfolgen, >Konvention/Lewis. II 227/28 LewisVs: Auch der isoliert lebende Mensch hält sich immer wieder an eine gewisse Regularität. Er weiß auch, dass er sich in der Vergangenheit an diese Regularität gehalten hat und hat ein Interesse daran, sich die ganze Zeit über gleich zu verhalten. >Regularität/Lewis. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Privatsprache | Logik-Texte | Re III 275 Wittgenstein/Read: eine private Sprache würde private, nicht mitteilbare Regeln erfordern. Private Versuche, diesen Regeln zu gehorchen, würden nicht zwischen korrektem Verhalten und Brechen der Regeln unterscheiden. Alles was dem privaten Linguisten richtig erschiene, würde richtig sein. Infolgedessen kann es keinen Aspekt der Bedeutung geben, der nicht öffentlich manifestierbar ist. >Regel-Folgen, >Kripkes Wittgentein (Kripkenstein). |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 |
Privatsprache | McDowell | I 43 Privatsprache/Wittgenstein: Vs Die Vorstellung, "es gäbe einfach Gegenstände, die die Sprache gar nicht erfassen könne". - "Könnte die Sprache sie erfassen, wären sie ja innerhalb der begrifflichen Sphäre und könnten so keine Kontrolle ausüben". >Privatsprache/Wittgenstein. I 43/44 Wittgenstein: (laut McDowell): Bei solchen Begriffen würde es sich dann um eine Privatsprache handeln. (Die nach Wittgenstein nicht möglich ist). WittgensteinVs "private Abstraktion" von einem Mannigfaltigen die dann nur durch "private Ostension" geleistet werden könnte, die nach Wittgenstein unmöglich, bzw. sinnlos ist. McDowell: Bei "privaten Begriffen" reicht die Spontaneität nicht so weit wie der Begriff. >Begriff/McDowell, >Spontaneität. |
McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Privatsprache | Millikan | I 303 Empfindungssprache/Empfindung/Privatsprache/Wittgenstein/MillikanVsWittgenstein/Millikan: das Problem ist nicht ganz das, was Wittgenstein gemeint hat. Es ist nicht unmöglich, eine Privatsprache zu entwickeln, sondern man kann keine Sprachen entwickeln, die nur von dem sprechen, was nur einmal und von einem einzigen Gesichtspunkt aus gesehen werden kann. >Privatsprache/Wittgenstein, >Regelfolgen, >Beobachtung/Millikan, >Wahrnehmung/Millikan. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Privatsprache | Nietzsche | Danto III 142 Denken/Körper/Nietzsche/Danto: Nietzsche neigt zur Annahme, dass sich- ebenso wie ein Gedanke kommt, wenn er will und nicht, wenn ich will – mein Körper bewegt, wenn er, und nicht, wenn ich will. >Körper/Nietzsche. Danto III 150 Das Denken als solches braucht nicht bewusst zu sein. Der Begriff unbewusstes Denken ist nicht widersprüchlich.(1) Privatsprache/Sprache/Nietzsche: paradoxerweise folgt daraus, dass angeblich private Worte – also Worte, die sich auf unsere eigenen inneren Zustände beziehen – die Grundlage und Hauptbestandteil unserer gemeinsamen und öffentlichen Sprache bilden. >Unbewusstes. 1. F. Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, KGW V, 2. S. 274. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Privatsprache | Wittgenstein | Newen I 36 Privatsprache/Wittgenstein/Newen/Schrenk: Eine Sprache, die um Ausdrücke für private Empfindungen bereichert ist. - Käfer-Beispiel: das Ding in der Schachtel gehört nicht zum Sprachspiel - es könnte auch fehlen - oder sich ständig ändern - eine Person allein kann keine Bedeutung verleihen. >Bedeutung, >Sprachspiel. Hintikka I 308 Privatsprache/privat/Wittgenstein/Hintikka: Zeigen, Regeln, können privat sein - Sprachspiele jedoch nicht. >Regeln, >Regelfolgen. I 308/309 Privatsprache/WittgensteinVsPrivatsprache/Wittgenstein/Hintikka: weil man das ganze Sprachspiel verstehen muss, nicht bloß seine hinweisende Definition, oder die Regel für den Gebrauch eines Worts, kann die Sprache nicht privat sein - wenn die Sprachspiele nicht Vorrang vor den Regeln hätten, wäre Privatsprache doch möglich. I 309 Privatsprache/Wittgenstein/Hintikka: Verstehen ist nur durch das ganze Sprachspiel möglich, daher nicht rein phänomenologisch (nicht "privat") möglich. >Verstehen. I 310 Selbstgespräch/Wittgenstein/früh: Selbstgespräche sind nur möglich, wenn ich schon auf dem (öffentlichen) Sprachklavier spielen kann. >Selbstgespräch. I 311 Privatsprache/Wittgenstein/Hintikka: es geht nicht um die Unmöglichkeit einer phänomenologischen Sprache. - Wir können uns selbst ermutigen, befehlen, tadeln usw. - Ein externer Forscher könnte auch unsere Selbstgespräche übersetzen. >Übersetzung. I 314 Privatsprache/Wittgenstein/HintikkaVsStegmüller/Hintikka: es ist aber nicht so, dass es hinreichend wäre, nur auf die Rolle der Äußerungen im Leben achten müssten - als ob die privaten Erlebnisse von der Bildfläche verschwänden. - > Käfer-Beispiel: VsStegmüller: Wittgenstein bestreitet nicht die Existenz privater Erlebnisse. - Der Wechsel zur physikalischen Sprache tastet den ontologischen Status der phänomenologischen Erlebnisse gar nicht an. - Die Gegenstände bleiben, auch wenn wir in einer anderen Sprache über sie reden müssen. Privatsprachenargument: soll zeigen, wie wir dies Kunststück vollbringen. I 337 Privatsprache/Wittgenstein/Hintikka: falsch: Die Privatsprache wegen der Unmöglichkeit intersubjektiven Vergleiche privater Erlebnisse auszuschließen. - Man könnte eine private Sprache haben, in der man nur über seinen Käfer spricht und sich weigern, sie in die öffentliche Sprache zu übersetzen. - Das wäre Solipsismus. - Es wäre aber noch keine untaugliche Sprachphilosophie. >Solipsismus. Erklärung/(s): Käfer-Beispiel/Wittgenstein: Angenommen, jeder Mensch hat eine Schachtel mit einem Käfer, die er niemals jemand anderem zeigt. Er selbst kann aber jederzeit nachsehen, ob der Käfer noch in der Schachtel ist. Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen § 293. „Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel, auch nicht einmal als ein Etwas. Durch dieses Ding in der Schachtel kann gekürzt werden. Es hebt sich weg, was immer es ist." - Das Beispiel soll zeigen, dass vollständig privat gehaltene Entitäten nicht als etwas Objektives existieren. Weitere Autoren zu >Privatsprache, weitere Autoren zu > Intersubjektivität. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Privatsprache | Wright | I 180/81 Privatsprache/Wittgenstein/Wright: Eine Privatsprache besitzt nicht die erforderliche Disziplin, da es keine Unterscheidung gibt zwischen richtig Scheinen und richtig Sein. >Regelfolgen, >Objektivität, >Meinen, >Humpty-Dumpty-Theorie, vgl. >Sprecherbedeutung, >Sprachgemeinschaft, >Konventionen. Wright: Aber natürlich ist z.B. Empfindung nicht epistemisch privat. (Das ist ein häufiges Missverständnis.) >Empfindung, >Epistemisch/ontologisch, >Erste Person, >Intentionalität. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor Vs Autor |
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privatspracheprivatsprache | Dewey Vs Privatsprache | Quine XII 42 DeweyVsPrivatsprache: über die Möglichkeit einer Privatsprache dachte Dewey schon in den 20er Jahren nach. (Vor Wittgenstein): Selbstgespräche sind sekundär, sie kommen nach der Kommunikation. ((s) Da die Bedeutungen der Wörter hier erst gelernt werden.) Wittgenstein vertrat damals noch seine traditionellere Abbildtheorie der Sprache. |
Dew II J. Dewey Essays in Experimental Logic Minneola 2004 Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
privatspracheprivatsprache | Stegmüller Vs Privatsprache | Stegmüller IV 120 VsPrivatsprache/Regelfolgen/Wittgenstein: Behauptbarkeitsbedingungen für privates Regelfolgen unmöglich, da Gemeinschaft nicht vorhanden. |
Carnap V W. Stegmüller Rudolf Carnap und der Wiener Kreis In Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987 St I W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989 St II W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987 St III W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987 St IV W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989 |