Begriff/ Autor/Ismus |
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Dispositionen | Schurz | I 102 Dispositionsbegriffe/Disposition/Schurz: Es ist unmöglich, Dispositions Begriffe durch extensionale Definitionen vollständig auf Beobachtungsbegriffe zurückzuführen. >Beobachtung, >Beobachtungssätze >Extension, >Extensionalität. I 103 Carnaps Paradox/Problem: wenn die Umstände gar nicht eintreten, ist die Implikation wegen EFQ wahr. >EFQ = ex falso quodlibet. Lösung/Carnap: bilateraler Reduktionssatz: „gegeben, die Umstände sind erfüllt...“ >Reduktion. Gesetzesartige Implikation/Schreibweise/Schurz: >g: Soll bloß zufällig eingetretene Umstände ausschließen. Ist äquivalent mit Kontrafaktische Konditionalen. Lösung für: „Wenn dieser Diamant nie mit Wasser in Berührung kommt, löst er sich in Wasser auf.“ Richtig: Würde er mit Wasser in Berührung kommen, würde er sich auflösen. Gesetzesartige Implikation/(s): ist intensional. >Implikation. Dispositionsbegriff /Schurz: ist ein funktionales Merkmal Theoretischer Begriff /Schurz: ist ein Strukturmerkmal. Strukturmerkmal: ist Ursache vieler Dispositionen, aber nicht mit ihnen identisch. I 104 Semantisch: werden Dispositions-Begriffe durch eine einzige gesetzesartige Regelmäßigkeit (Regularität) definiert. Theoretische Termini/semantisch: TT äußern sich dagegen in vielen gesetzesartigen Regularitäten. >Theoretische Termini. Disposition/Quine: sollte mit verursachender Mikrostruktur identifiziert werden. >Mikrostruktur. SchurzVsQuine: Verschiedene Strukturmerkmale können dieselbe Disposition erzeugen. Bsp Angenommen, eine außerirdische wasserlösliche Substanz. Bsp Elastizität des Metalls ist durch andere Mikrostruktur verursacht als die des Gummis. Problem: Wasserlöslichkeit von Zucker wäre dann eine andere Wasserlöslichkeit als die der außerirdischen Substanz. |
Schu I G. Schurz Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006 |
Ex falso quodlibet/EFQ | Logik-Texte | Sainsbury V 200 EFQ/ex falso quodlibet/Sainsbury : das ist für den klassischen Logiker gar kein Problem, weil kein Widerspruch wahr ist! Auch wenn die Argumente klassisch gültig sind, sind sie nicht schlüssig. Wir könnten sie niemals dazu verwenden, etwas abzuleiten, da wir niemals die Prämissen beweisen könnten. Sobald man auch nur einen wahren Widerspruch gestattet, wäre die absurde Konsequenz, dass alle Aussagen wahr sind. >Implikation, >Paradox der Implikation, >Strikte Implikation. Die Dialethisten lehnen daher die klassische Schlussregel ab. >Dialethismus. Es ist überraschend, wie wenig durch diese Modifikation der klassischen Logik verloren geht. EFQ/Klassische Logik: ein Argument, dessen Prämissen einen Widerspruch enthalten, ist ein Argument, dessen Prämissen nicht alle wahr sein können, und also eines, was die Möglichkeit ausschließt, dass das Argument von Wahrheit zu Falschheit führt. EFQ/Dialethismus: nimmt nicht an, dass ein Widerspruch nicht wahr sein kann, und ist daher nicht zu der Auffassung gezwungen, dass jeder Schluss mit einem Widerspruch unter den Prämissen gültig ist. >Widerspruch, >Dialethismus, >Bivalenz. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 Sai I R.M. Sainsbury Paradoxien Stuttgart 1993 |
Ex falso quodlibet/EFQ | tchakounte | ||
Implikation, Paradox | Logik-Texte | Problem: Paradoxie der Implikation/ex falso quodlibet: Aus einer falsche Prämisse kann nach der klassischen Logik alles gefolgert werden. >ex falso quodlibet/EFQ. Hoyningen-Huene II 118 Hier gehen die Meinungen auseinander. Problem: wenn kein Wahrheitstransfer stattfindet. Prämissen und Konklusionen sind [manchmal] inhaltlich völlig unabhängig voneinander. II 119 Nach der Argumentation mit dem Wahrheitstransfer sind [solche] Schlüsse inkorrekt. Mögliche Lösung: Verschärfung durch den Gesichtspunkt der Relevanz: II 123 "Strikte Implikation": [Ein Schluss] ist inkorrekt, weil aus A u ~A nichts gefolgert werden kann. Vorsicht: man könnte jetzt A u ~A umformulieren als A u B! (~A = B) Hier zerstört die (eigentlich nicht verbotene) Substitution die Charakteristik. >Strikte Implikation, >Relevanz. II 127 Obwohl es für den Fall B = ~A inkorrekt ist, kann es sinnvoll sein, aus A u B ohne Skrupel A zu folgern, auch wenn man nicht weiß, ob B = ~A. II 128 Die klassische Aussagenlogik erweist sich hier als möglicherweise inadäquat. >Aussagenlogik. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 |
Konditional | Jackson | Lewis V 153 Konditional/Grice/Lewis: wenn P(A > C) hoch ist vor allem weil P(A) niedrig ist (>ex falso quodlibet), was ist dann der Sinn davon "Wenn A, dann B" zu sagen? Warum sollte man nicht das Stärkere sagen: dass es fast so wahrscheinlich wie Nicht A ist? JacksonVsGrice/JacksonVsLewis: wir behaupten oft Dinge, die viel schwächer sind als wir eigentlich behaupten könnten, und das aus gutem Grund. Ich nehme dabei an, dass Dein Glaubenssystem ähnlich wie meins ist, aber nicht völlig gleich. Bsp Angenommen, du weißt etwas, was mir heute sehr unwahrscheinlich vorkommt, ich möchte aber dennoch etwas Nützliches sagen. so sage ich etwas schwächeres, so dass du mich auf jeden Fall beim Wort nehmen kannst. >Behauptungen, >stärker/schwächer. Lewis V 153 Def robust/Jackson/Lewis: A ist robust im Verhältnis zu B, (in Bezug auf jemandes subjektive Wahrscheinlichkeit zu einer Zeit) gdw. die Wahrscheinlichkeit von A und die Wahrscheinlichkeit von A konditional auf B nahe beieinander liegen und beide hoch sind, V 154 so dass man, wenn man erfährt, dass B, immer noch A für wahrscheinlich hält. >Wahrscheinlichkeit, >Subjektive Wahrscheinlichkeit, >Objektive Wahrscheinlichkeit. Jackson: das Schwächere kann dann mehr robust sein in Bezug auf etwas, das man für unwahrscheinlicher hält, aber dennoch nicht ignorieren möchte. Wenn es nun nutzlos ist, das Schwächere zu sagen, wie nutzlos ist es dann erst, das Schwächere und das Stärkere zusammen zu behaupten! Und dennoch tun wir es! Bsp Lewis: "Bruce schläft in der Kleiderkiste oder sonst wo im Erdgeschoß". Jackson: Erklärung: es hat Zweck, das Stärkere zu behaupten und genauso Zweck, das Robustere zu behaupten. Wenn beide differieren, behaupten wir beide. Robustheit/indikativisches Konditional/Lewis: ein indikativisches Konditional ist ein wahrheitsfunktionales Konditional, das konventionell Robustheit impliziert (Konventionsimplikatur) im Hinblick auf das Antezedens. Deshalb müssen die Wahrscheinlichkeit P(A > C) und P(A > C) beide hoch sein. Das ist der Grund warum die Behauptbarkeit des indikativischen Konditionals mit der entsprechenden konditionalen Wahrscheinlichkeit einhergeht. >Bedingte Wahrscheinlichkeit, >Wahrheitsfunktionen. |
Jackson I Frank C. Jackson From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000 Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Logik | Logik-Texte | Hoyningen-Huene II 148f A: Niemand kann dieses Buch in drei Tagen lesen. - B: Eine fleißige Studentin kann dieses Buch in drei Tagen lesen. Ob es fleißige Studentinnen gibt, ist etwas, das mit der Aussagenlogik nicht erfasst werden kann. Die Inkonsistenz des Beispiels wird erst mit der Prädikatenlogik erfassbar. Andere Inkonsistenzen können mit den Mitteln der Logik überhaupt nicht erfasst werden: A: Hans ist ein Riese. - B: Hans ist ein Zwerg. Read III 62f Unterschied kompakt/nicht-kompakt: die klassische Logik ist eine Logik 1. Stufe. Eine kategorische Menge von Axiomen für die Arithmetik muss eine Logik zweiter Stufe sein. (Quantoren auch für Eigenschaften). >Logik zweiter Stufe. Logik 1./2. Stufe nicht syntaktisch, sondern semantisch unterschieden! Bsp Napoleon alle Eigenschaften: syntaktisch nicht zu unterscheiden, ob Logik 1. oder 2. Stufe! Read III 70ff VsKlassische Logik: Diese Reduktion schlägt freilich fehl. Denn »nichts ist rund und quadratisch« ist notwendig wahr, aber seine nicht-logischen Komponenten können in keiner Weise interpretiert werden, die diese Aussage falsch machen. Das Zulassen von veränderlichen Definitionsbereichen für die klassische Darstellung war eine Katastrophe. Die Modalität ist zurückgekehrt. Wir können eine Ersetzung vornehmen, aber wir können nicht wirklich den Bereich verändern. >Reichweite, >Modalität. Wenn ein Objekt rund ist, dann folgt, dass es nicht quadratisch ist. Aber diese Folgerung ist nicht gültig dank der Form, sondern dank des Inhalts. Read III 79 Es war ein Fehler, das Wahrheitserhaltungskriterium als »es ist unmöglich, dass die Prämissen wahr sind und die Schlussfolgerung falsch« auszudrücken. Denn es ist nicht so offensichtlich, dass eine Notwendigkeit besteht von A nach B zu folgern. Vorausgesetzt, er ist feige, folgt, dass er entweder feige ist oder - was man will. Aber einfach aus der Tatsache, dass er feige ist, folgt nicht, dass wenn er nicht feige ist - was man will. >ex falso quodlibet/EFQ. Read III 151f Logik 1.Stufe: Individuen, 2.Stufe: Variablen für Prädikate, Verteilung der Prädikate durch Quantoren. 1.Stufe lässt beschränktes Vokabular 2. Stufe zu: Existenz- und Allquantor! >Existenz-Quantifikation, >All-Quantifikation, >Existenz-Prädikat, >Existenz. Read III 161 Freie Logik: keine Existenzannahmen- kein Schluss vom Fehlen des Wahrheitswertes zur Falschheit - Globalbewertung. >Wahrheitswerte, >Wahrheitswertlücke, >Wahrheitswertballung, >Bewertung. Menne I 26 Begründung der Logik/Menne: die so genannten logischen Prinzipien der Identität, des Nicht-Widerspruches und des ausgeschlossenen Dritten reichen nicht aus, um die Logik herzuleiten - zusätzlich werden noch zehn Theoreme und Regeln der Aussagenlogik benötigt, allein um die Syllogistik exakt herzuleiten - diese Axiome stellen keine evidenten ontologischen Prinzipien dar. Kant: transzendentale Begründung der Logik. Sie muss a priori gelten. >Logik/Kant. I 28 Begründung aus der Sprache: übersieht, dass es gar keiner expliziten Logik bedürfte, wenn die Sprache selbst schon die Logik enthielte. - Gerade weil die Sprache nicht stets logisch verfährt, bedarf es der Logik zur Normierung der Sprache. Menne: Es muss ein rekursives Verfahren zur Begründung geben. >Rekursion, >Rechtfertigung. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 Re III St. Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Me I A. Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1997 |
Prämissen | Genz | II 322 Ex falso quodlibet/EFQ/Genz: Ex falso quodlibet (EFQ) kann zu einem falschen "Beweis" benutzt werden: Bsp "Wenn 2+2=5, dann 2+3=6." EFQ/Genz: EFQ ist deshalb richtig, weil die Konklusion erhalten bleibt, wenn wir die falsche Prämisse wegnehmen. Und zwar, weil sie ja nicht von der Gültigkeit oder Ungültigkeit der Prämisse abhängt. >Gültigkeit. Prämisse/Genz: Eine Prämisse muss nicht zur Grundlage ihrer Folgerung gemacht werden, sie kann es nur. >Folgebeziehung, >Schlussfolgerung, >Logik, >Implikation, >Paradox der Implikation. |
Gz I H. Genz Gedankenexperimente Weinheim 1999 Gz II Henning Genz Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002 |
Unmögliche Welt | Logik-Texte | Read III 113 Unmögliche Welt/kontradiktorische Bedingungssätze/Stalnaker/Read: (nicht kontrafaktische! hier ist das Vorderglied unmöglich wahr). Lösung: unmögliche Welt, in der jede Aussage wahr ist. - Dann sind die kontradiktorischen Konditionalsätze auch alle wahr. Lewis: solche sind auf leere Weise wahr. Read: Welten (oder Theorien) sind unter logischer Folge abgeschlossen. Dann gibt es nur eine unmögliche Welt. Problem/Read: wenn wir EFQ (ex falso quodelibet) verwerfen, brauchen wir einen Bereich von Welten, die sowohl möglich als auch unmöglich sind. >ex falso quodlibet/EFQ, >Mögliche Welt. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 Re III St. Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 |
Wahrheitswert | Dummett | I 11 f Def Wahrheitswert/Frege: Der Wahrheitswert des Satzes ist der Bezug - die (Fregesche) "Bedeutung" - des Satzes. I 20f Wahrheitswert/Dummett: Angenommen, die Bedingungen für wahr/falsch wären genannt, die beiden Wahrheitswerte aber nur mit A und B kenntlich gemacht, dann wäre es unmöglich, herauszubekommen, welcher - A oder B - für wahr stünde. Man müsste mindestens an einem Mustersatz erkennen, welches Gewicht die Sprecher der assertorischen Äußerung dieses Satzes beimessen. (>Manifestation), >Theorie der Kraft/Dummett. II 112 Def nicht-ausgezeichneter Wahrheitswert/Dummett: Die Weise, wie ein Satz falsch sein kann. Def ausgezeichneter Wahrheitswert/Dummett: Die Weise, wie ein Satz wahr sein kann. - Das ist irrelevant für Atomsätze, nur relevant für die Weise, wie sie zu einem komplexen Satz beitragen - d.h. was die Bedingung für einen ausgezeichneten Wahrheitswert für einen zusammengesetzten Satz ist. - Der Wahrheitswert des Gesamtsatzes erwächst nicht einfach aus den Wahrheitswerten der Teilsätze - bzw. die Teilsätze tragen nicht nur ihre eigenen Wahrheitswert bei. - Wenn wir eine Bedeutungstheorie für die ganze Sprache hätten, könnten wir vielleicht dennoch nicht die Bedeutungen der logischen Konstanten durch Verifikation der Teilsätze erklären. - ((s) Dies sind drei Formulierungen für denselben Sachverhalt). Vgl. >Kompositionalität. III (a) 20 Wahrheitswert/Dummett: Der Wahrheitswert erwächst nicht aus der Eigenschaft von Aussagen, sondern aus dem Verhalten. - Vergleich mit Wette/Befehl: bedingt: Das Antezedens liegt in der Macht des Empfängers: II (a) 21 Bedingter Befehl: hier gibt es eine Lücke: Bsp Wenn das Kind nicht hinausgeht, kann es den Mantel nicht vergessen haben. "Unbedingter Befehl": = materiales Konditional: hier gibt es keine Lücke III (a) 20 Bedeutung/Wahrheitswert/Wette/Befehl/Dummett: Es gibt eine Asymmetrie: Angenommen, Ungehorsam führt eindeutig zum Recht auf Missbilligung - Gehorsam führt nicht zum Recht auf Belohnung. Konsequenz: Wahrheitswerte können eher aus Wetten (Gewinn/Verlust) als aus Befehlsverhalten gewonnen werden. III (a) 28 Ausgezeichneter Wahrheitswert/Dummett: wahr oder Konditional mit falschen Vorderglied (EFQ, >ex falso quodlibet). Nichtausgezeichneter Wahrheitswert: falsch oder der Bezugsgegenstand existiert nicht ( Bsp >Einhörner, >Nichtexistenz). Gültig/mehrwertige Logik: Gültig in mehrwertiger Logik sind die Formeln, die für jede Zuordnung einen ausgezeichneten Wahrheitswert haben. >Mehrwertige Logik. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Wahrheitswert-Lücke | Quine | I 307 Warhehitswertlücke/Nicht-Existenz/Quine: Wir haben " existiert" als (Ex)(y=x) aufgefasst was ebenso wie "x=x" auf alles zutrifft. Aber auch bei diesem Vorgehen ergeben sich Anomalien. Es scheint doch seltsam, dass "Pegasus existiert" falsch sein soll, wenn "(x)(x existiert) wahr ist und "Pegasus" eine rein bezeichnende Position einnimmt. Irgendwas ist faul, wenn man Pegasus die rein bezeichnende Position zubilligt. I 308 Der Sinn sollte ja sein, dass der betreffende Term ausschließlich zur Angabe eines Gegenstands verwendet wird, über den der übrige Satz etwas aussagen kann. Wir können das "Wahrheitswertlücken" (der Ausdruck stammt von Strawson) nennen. Bei offenen Sätze haben wir uns nicht daran gestört, dass sie keinen Wahrheitswert besitzen, doch die sind schon an der Schreibweise zu erkennen. Hier sind die Lücken gerade deshalb störend, dass man sie nicht erkennt. Vielleicht am besten mit dreiwertiger Logik („unentscheidbar“)? QuineVs: man nehme nun nicht an, die Schwierigkeiten kämen aus einer pedantischen Unterscheidung zw. wahr und dem, was weder wahr noch falsch ist. Würde man beide Kategorien unter der Rubrik des Falschen zusammenfassen, so wäre damit nichts gewonnen. Denn sie sind dadurch voneinander unterschieden, dass die eine Kategorie die Negationen aller ihrer Elemente enthält, während die andere keine einzige Negation ihrer Elemente enthält. I 318 Singuläre Kennzeichnungen "der" "die" "das" Bsp "der Untergang der Sonne" Iota Operator "i" (umgedreht, ohne Punkt) (ix)(...x...) "Dieses x, für das gilt" Hier wird durch Zusatzinformationen (wie in § 33) keine Synonymie beansprucht. Die durch den kanonischen Rahmen ermöglichte logische Theorie behandelt mehrdeutige Termini und Indikatorwörter so, als hätten sie festgelegte Bezugsgegenstände. I 319 Vergleichen wir nun die Identitätsaussage "y = (ix)(...x...)" mit der Quantifikation: (1) (x)(...x...dann und nur dann, wenn x = y) kann man kurz lesen als "...y...und ausschließlich y". Wenn entweder (1) oder die Umformulierung auf einen Gegenstand y zutreffen, sind vermutlich beide wahr. Dennoch können sich beide in Bezug auf Wahrheitswertücken in ihren Falschheitsbedingungen unterscheiden! Denn diese Lücken kann man so auffassen, dass "y = (ix)(...x...)" in Bezug auf jeden Gegenstand y kein Wahrheitswert zukommt, wenn es auf keinen zutrifft, während "...y...und ausschließlich y" in Bezug auf jeden Gegenstand einfach falsch ist, wenn es auf keinen zutrifft. Also können wir unsere Abneigung gegen Lücken einfach in die Tat umsetzen und "y = (ix)( ...x...) mit "...y...und ausschließlich y" gleichsetzen und dementsprechend die Wahrheitswertlücken von "y = (ix)(...x..)" mit dem Wahrheitswert falsch füllen. Dieser Schritt ermöglicht es uns, die singulären Kennzeichnungen überhaupt zum Verschwinden zu bringen. I 327 Definition/Singuläre Termini/Wahrheitswertlücken/Quine: wenn wir Definitionen als Anweisungen zur Transformation singulärer Termini auffassen, können wir das Ärgernis der Wahrheitswertlücken vermeiden: I 328 Die Definition der singulären Kennzeichnungen ist dann einfach wie folgt: Def Singuläre Kennzeichnung: Schreibe "y = (ix)(...x...)" und " (ix)(...x...) existiert" als Notationsvarianten von "...y...und ausschließlich y". Und unter Rückgriff auf §37: Schreibe " (ix)(...x...) " als Abkürzung von (7) (Ey)[y = (ix)(...x...) und y ], (In dieser Darstellung haben wir " y " als beliebigen offenen Satz.) Wenn man die drei Teile der oben genannten Definition nacheinander und wiederholt anwendet, so reichen sie aus, um "(ix)(...x...)" jeder Position, in der freie Variablen vorkommen können wieder zugänglich zu machen. I 389/90 Konditional: Das indikativische Konditional ist unproblematisch. In unquantifizierter Form " wenn p dann q" wird es vielleicht am besten so wiedergegeben, dass es eine Wahrheitswertlücke enthält (§ 37), wenn sein Antezedens falsch ist.(Siehe auch EFQ (ex falso quodlibet): ex falso quodlibet). I 449 Im Fall des indikativischen Konditionals sind die Ausgangsprobleme die Wahrheitswertlücken, und die Unklarheit der Wahrheitsbedingungen. Sie werden gelöst, indem wir zugunsten einer Wahrheitsfunktion auf das indikativische Konditional verzichten können. I 447 StrawsonVsRussell: Strawson hat Russells Theorie der Kennzeichnungen falsch genannt aufgrund ihrer Behandlung der Wahrheitswertlücken. III 282 Wahrheitswertlücke/Quine: stammt aus der Alltagsprache, in der Logik müssen wir sie füllen. Und sei es willkürlich. Jeder Satz soll einen Wahrheitswert (wahr oder falsch) haben. XI 39 Kanonische Notation/Quine/Lauener: schließt Wahrheitswertlücken. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
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