Begriff/ Autor/Ismus |
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Morozov | I 29 Google/Morozov: wie die letzten Jahre zeigen, wird Google nicht von einer Ideologie der Offenheit oder Öffentlichkeit getrieben; an dieser Stelle scheint es sich nur um den Wettbewerb auf dem Markt zu kümmern. Als es sich so weit vor Facebook und Apple fühlte, baute es offene Plattformen auf und startete unrentable, aber nützliche Dienste. Aber diese Zeiten sind längst vorbei: Sie hat viele der von Jarvis (Siehe Google/Jarvis) gefeierten Plattformen abgeschaltet und ist viel vorsichtiger geworden, indem sie jetzt für einige Dienste Gebühren verlangt und andere ganz eliminiert hat. I 147 Google/Morozov: Google fühlt sich vielleicht nicht wohl in seiner Rolle als Wächter (…) unseres öffentlichen Lebens. (…) Sein Geschäftsgebaren ist im ständigen Konflikt mit seiner Verantwortung im öffentlichen Leben, wobei ersteres bisher immer gewann. I 148 Eric Schmidt ((s) damaliger Google-Chef) bezeichnet die Menschen als Googles Kunden, die er nicht für das kritisieren will, was sie tun, auch wenn es idiotisch sei (1). MorozovVsSchmidt: indem er die Menschen als Kunden bezeichnet, nimmt er viel Druck von Googles Schultern. (…) Es lässt seine öffentliche ((s) politische) Rolle verschwinden. Diese Neutralität ist Schwindel… Algorithmen/Filter/Suchalgorithmen/Suchfilter/Morozov: wir müssen aufhören zu denken, neue Filter (…) seien früheren Praktiken überlegen – sie sind vielleicht nur schneller, billiger und effizienter. Algorithmen/Filter/Weinberger/Morozov: David Weinberger irrt sich vollkommen, wenn er schreibt, die Filter „des Internets“ würden nicht länger etwas herausfiltern, sondern etwas nach vorne bringen. (2). I 149 MorozovVsWeinberger: er stellt dem Silicon Valley einen moralischen Freifahrtschein aus und begeht außerdem den Fehler des Internetzentrismus (Siehe Terminologie/Morozov) zu glauben, dass solche Filter, einfach weil sie aus „dem Internet“ stammten, irgendwie göttlich und frei von Tendenzen seien. 1. Julie Moos, “Transcript of Google CEO Eric Schmidt’s Q& A at NAA,” Poynter.org, April 7, 2009, http:// www.poynter.org/ latest-news/ top-stories/ 95079/ transcript-of-google-ceo-eric-schmidts-qa-at-naa. 2. David Weinberger, Too Big to Know: Rethinking Knowledge Now that the Facts Aren’t the Facts, Experts Are Everywhere, and the Smartest Person in the Room Is the Room (New York: Basic Books, 2012), 11. |
Morozov I Evgeny Morozov To Save Everything, Click Here: The Folly of Technological Solutionism New York 2014 |
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Internet | Morozov | I 14 Internet/Morozov: Die physische Infrastruktur, die wir als "das Internet" kennen, hat wenig Ähnlichkeit mit dem mythischen "Internet" - jenem, das angeblich die Regierungen Tunesiens und Ägyptens zu Fall gebracht hat und angeblich unser Gehirn zerstört -, das im Zentrum unserer öffentlichen Debatten steht. Die Infrastruktur und das Design dieses Netzwerks von Netzwerken spielen eine gewisse Rolle bei der Sanktionierung vieler dieser Mythen - zum Beispiel die Idee, dass das Internet" gegen Zensur resistent ist, kommt von den einzigartigen Qualitäten seines paketvermittelnden Kommunikationsmechanismus - aber „das Internet", das der Fluch der öffentlichen Debatten ist, enthält auch viele andere Geschichten und Erzählungen - über Innovation, Überwachung, Kapitalismus -, die wenig mit der Infrastruktur an sich zu tun haben. I 15 Ich möchte verstehen, warum und wie iTunes oder Wikipedia - einige der mythischen Kernbestandteile des "Internets" - zu Vorbildern geworden sind, um über die Zukunft der Politik nachzudenken. Wie sind Zynga und Facebook zu Vorbildern geworden, um über bürgerschaftliches Engagement nachzudenken? I 38 Wissen/Internet/Morozov: das Internet selbst verändert überhaupt nichts an dem, was als Wissen zählt. (Siehe Wissen/Weinberger, MorozovVsWeinberger). I 208 Internet/Morozov: „das Internet“ ist die Folge unserer Lebenswelt – nicht ihre Ursache. |
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Theorien | Weinberger | Morozov I 265 Theorien/Wissen/Weinberger/Morozov: für Weinberger ist die Behauptung, dass 75% der Leute, die ((s) die TV-Serie) „Mad Men“ mögen, auch „Breaking Bad“ mögen revolutionär, weil sie „theoriefrei“ sei, anders als Darwins Evolutionstheorie. (1) MorozovVsWeinberger: solch „theoriefreies“ Wissen hat eine lange Tradition: Markforschung, Volkszählung, Erhebungen; die Leute füllen Fragebögen aus, jetzt auch online – aber ist das revolutionär? Ist das die Art Wissen, die Krebs heilt? Weinberger mag Recht haben, dass es hier keine Hypothese gibt, aber es gibt auch gar keine Vermutung. 1. David Weinberger, Too Big to Know: Rethinking Knowledge Now that the Facts Aren’t the Facts, Experts Are Everywhere, and the Smartest Person in the Room Is the Room (New York: Basic Books, 2012), 35. I’ve discussed Weinberger’s claims about Hunch in my review of his book: Evgeny Morozov, “What Lies Beneath,” The Daily, January 1, 2012, http:// www.thedaily.com/ page/ 2012/ 01/ 01/ 010112-opinions-books-weinberger-morozov-1– 3. |
Weinberg I David Weinberger Too Big to Know: Rethinking Knowledge Now That the Facts Aren’t the Facts, Experts Are Everywhere, and the Smartest Person in the Room Is the Room New York 2011 Morozov I Evgeny Morozov To Save Everything, Click Here: The Folly of Technological Solutionism New York 2014 |
Wissen | Morozov | I 38 Wissen/Internet/Morozov: das Internet selbst verändert überhaupt nichts an dem, was als Wissen zählt. MorozovVsWeinberger: nach seiner Logik ((s) dass es die Netzwerke selbst sind, die Wissen generieren) (1) müssten wir sagen, dass das Wissen den Flughäfen und Postämtern gehört, weil diese Institutionen das Hervorbringen von Wissen in der Vergangenheit erleichtert haben. Aber: Internet/Morozov: „Das Internet“ ist nicht die Ursache des vernetzten Wissens – es ist seine Konsequenz. 1. David Weinberger, Too Big to Know (New York: Basic Books, 2012) |
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Wissen | Weinberger | Morozov I 37 Knowledge/Internet/Weinberger, David/Morozov: Weinberger These: (...) dass "das Internet" die Art und Weise, wie Wissen produziert wird, grundlegend verändert hat - nein, es hat sogar das, was als Wissen gilt, verändert. Das jedenfalls argumentiert David Weinberger vom Berkman Center in Harvard in seinem kürzlich erschienenen Buch Too Big to Know. (1) Weinberger hat, wie Eric Schmidt, das Kernstück des "Internets" gesehen und nie wieder zurückgeschaut. Wissen nimmt die Gestalt des Netzes an, also des Internets", verkündet er mit unerschrockenem Enthusiasmus. Weinberger These: Wissen lebt heute nicht mehr nur in Bibliotheken, Museen und wissenschaftlichen Zeitschriften. Es lebt nicht nur in den Schädeln von Individuen. Unsere Schädel und unsere Institutionen sind einfach nicht groß genug, um Wissen zu enthalten. Das Wissen ist nun Eigentum des Netzwerks, und das Netzwerk umfasst Unternehmen, Regierungen, Medien, Museen, kuratierte Sammlungen und Köpfe in der Kommunikation. (1) MorozovVsWeinberger: es sieht fast so aus, als ob der Internetzentrismus unsere klügsten Köpfe in Marsianer verwandelt hätte, die gerade auf der Erde gelandet sind, und die sich nicht vorstellen können, wie das Leben bei uns bisher abgelaufen ist. (..) Die Marsianer sollten dann glauben, das Wissen selbst würde vom Netzwerk produziert. 1. David Weinberger, Too Big to Know: Rethinking Knowledge Now that the Facts Aren’t the Facts, Experts Are Everywhere, and the Smartest Person in the Room Is the Room (New York: Basic Books, 2012), 17. Also, this is my review of Weinberger’s book: Evgeny Morozov, “What Lies Beneath,” The Daily, January 1, 2012, http:// www.thedaily.com/ page/ 2012/ 01/ 01/ 010112-opinions-books-weinberger-morozov-1– 3. |
Weinberg I David Weinberger Too Big to Know: Rethinking Knowledge Now That the Facts Aren’t the Facts, Experts Are Everywhere, and the Smartest Person in the Room Is the Room New York 2011 Morozov I Evgeny Morozov To Save Everything, Click Here: The Folly of Technological Solutionism New York 2014 |
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