Begriff/ Autor/Ismus |
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Daten | Zittrain | I 175/176 Daten/Datenübertragbarkeit/Zittrain: Der Umstieg auf vernetzte Anwendungen und Webservices bedeutet, dass immer mehr unserer Erfahrungen im Informationsraum kontingent sein werden. Eine Dienstleistung oder ein Produkt, das wir in einem Moment nutzen, könnte sich im nächsten völlig anders verhalten, da sie ohne unsere Zustimmung so schnell umprogrammiert werden kann. (....) Ältere Modelle der Softwareproduktion sind weniger problematisch. Da herkömmliche Software klar abgegrenzte Updates hat, können Benutzer bei einer älteren Version bleiben, wenn sie die Kompromisse einer neueren nicht mögen. Diese Anwendungen verfügen in der Regel über Dateiformate, die von anderen Anwendungen gelesen werden können, so dass Daten aus einem Programm in einem anderen verwendet werden können. >Software, >Datenschutz. Es wurde immer wieder darüber diskutiert, wie problematisch das Einbinden einer Technologie sein kann.(1) Der Kompromiss eines langfristigen Mobilfunkvertrages gegen einen hohen Rabatt auf ein neues Handy ist einer, den der Verbraucher zumindest im Voraus kennt. Viel weniger bekannt sind die Grenzen für die Extraktion von Informationen, die Verbraucher in eine nicht-generative Plattform hinterlegen. Der Wettbewerb kann behindert werden, wenn Menschen sich gezwungen sehen, eine Plattform zu behalten, nur weil ihre Daten dort gefangen sind. >Soziale Medien, >Netzwerke, >Netzwerkeffekt. 1. ( VsZittrain) : Für die Gegenseite dieser Debatte siehe Paul A. David, Clio and the Economics of QWERTY, 75 AM. ECON. REV. 332 (1985), with Stan J. Liebowitz & Stephen E. Margolis, Should Technology Choice Be a Concern of Antitrust Policy?, 9 HARV. J. L. & TECH. 283 (1996) (arguing that it is difficult for “inappropriate” technology to become established as a standard and that antitrust policy should not be used to improve on even imperfect results). See also Seth Schoen, Trusted Computing: Promise and Risk, http://www.eff.org/Infrastructure/trusted_computing/20031001_tc.php (last visited May 15, 2007). |
Zittrain I Jonathan Zittrain The Future of the Internet--And How to Stop It New Haven 2009 |
Kapazitätsmanagement | Wirtschaftstheorien | Mause I 462f Kapazitätsmanagement/Wirtschaftstheorie: Beispiel Verkehrspolitik: Auf den ersten Blick führt eine Reduzierung von Verspätungen zu einer Wohlfahrtssteigerung. Problem: das ist zu kurz gedacht: Bsp Zuteilung von Zeitnischen an Flughäfen: diese werden eingeteilt in: a) verursacht durch Fluggesellschaft (technische Probleme am Flugzeug) Mause I 463 b) verursacht durch den Flughafen (Infrastruktur), c) Abweichungen von der geplanten Flugroute, d) reaktionäre Verspätungen (ausgelöst durch frühere Verspätungen); Letzteres ist die häufigste Ursache. Reaktionäre Verspätung: a) rotational: der Rückflug verzögert sich wegen des verspäteten Hinflugs derselben Fluglinie), b) nicht-rotational: eine nicht-rotationale Verspätung tritt auf, wenn ein Flug auf Passagiere eines verspäteten Flugs (evtl. einer anderen Gesellschaft) warten muss. Auf diese Weise können sich Verspätungen weltweit ausbreiten. Kosten: a) Zeitkosten der Passagiere, b) „harte“, c) „weiche“ Kosten der Fluggesellschaft. Harte Kosten der Fluggesellschaft: Betriebs- und Personalkosten, Kosten für Umbuchungen und Erstattungen. Weiche Kosten der Fluggesellschaft: Kundenverluste durch Unzufriedenheit. Zeitkosten der Passagiere: können weitgehend als Opportunitätskosten verstanden werden. Opportunitätskosten: in diesem Fall die monetär bewertete Zeit, die man anders hätte besser nutzen können. (1) (2) Zeitnischen: werden von der Europäischen Union verwaltet. Kapazitätsengpässe können durch freiwillige Koordination gelöst werden. Daneben gibt es viele Regionalflughäfen, die nicht ausgelastet sind. Durch Reduzierung von Genehmigungen und Entzerrung des Flugplans kann eine Minimierung von Verspätungen erreicht werden. Problem: eine Minimierung von Verspätungen auf diese Art ist aus ökonomischer Sicht nicht per se wohlfahrtssteigernd: die maximale Zahl an Ankünften und Abflügen wird reduziert und damit a) die Durchschnittskosten pro Flug erhöht, sondern auch b) Netzwerkeffekte an Drehkreuzen gesenkt. Netzwerkeffekte: Fluggesellschaften haben an Drehkreuzflughäfen ein Interesse, da damit viele Flüge in einem Zeitfenster gebündelt werden können. Es besteht dann ein Trade-off zwischen den Netzwerkeffekten durch zusätzliche Genehmigungen und der gestiegenen Anfälligkeit für Verspätungen. Mause I 465 Kapazitätsreduzierung: ist aus theoretischer Sicht sinnvoll, je nachdem, ob sich der Flughafen bei der momentanen Kapazitätsauslastung rechts oder links vom optimalen Wert befindet, der sich aus der Gesamtkostenkurve ergibt. (vgl. Swaroop et al. 2012, S. 1240) (3) Dieses Beispiel lässt sich auch auf Schienenverkehrt bzw. Bahnsteige an Bahnhöfen übertragen. Problem: die bestehende Praxis wird aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht kritisiert, da Genehmigungen kostenlos sind und der Handel mit ihnen verboten ist. (Siehe auch Emissionsrechtehandel). Das System wird als „marktfern“ bezeichnet. Lösung: durch eine Auktion der Zeitnischen könnten Gewinne erzielt werden. Ein Sekundärmarkt könnte sicherstellen, dass die Fluggesellschaft mit dem höchsten Nutzen (und damit der höchsten Zahlungsbereitschaft) eine Genehmigung erhält. 1. University of Westminster. 2015. The cost of passenger delay to airlines in Europe. http:// ansperformance. eu/ references/ library/ passengerdelayco st. pdf. (Access date 25.11.2016 2. Bratu, Stephane, und Cynthia Barnhart. 2006. Flight operations recovery: New approaches considering passenger recovery. Journal of Scheduling 9( 3): 279– 298. 3. Swaroop, Prem, Bo Zou, Michael O. Ball, und Mark Hansen. 2012. Do more US airports need slot controls? A welfare based approach to determine slot levels. Transportation Research Part B: Methodological 46( 9): 1239– 1259. |
Mause I Karsten Mause Christian Müller Klaus Schubert, Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018 |
Netzwerke | Varian | I 905 Netzwerke/Wert/Varian/Shaipro: Netzwerkeffekte: Wenn der Wert für eine Person davon abhängt, wie viele andere Mitglieder seiner Gruppe das Produkt verwenden, wird es einen Wert für die Standardisierung auf ein einzelnes Produkt geben. Diesen Wunsch nach Standardisierung hat sich Microsoft mit seiner Microsoft Office Suite zunutze gemacht. >Microsoft. Aus: Information Rules Shapiro, Carl. Information Rules: A Strategic Guide to the Network Economy Harvard Business Review Press. Kindle Edition. |
EconVarian I Hal R. Varian Carl Shapiro Information Rules: A Strategic Guide to the Network Economy Cambridge, MA 1998 |
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