Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 25 Einträgen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Akzeptierbarkeit Habermas III 400/401
Akzeptierbarkeit/Kommunikatives Handeln/Habermas: Ein Sprechakt soll dann „akzeptabel“ heißen, wenn er die Bedingungen erfüllt, damit ein Hörer mit „Ja“ Stellung nehmen kann. Diese Bedingungen können nicht einseitig, weder sprecher- noch hörerrelativ erfüllt sein. Es sind vielmehr Bedingungen für die intersubjektive Anerkennung eines sprachlichen Anspruchs, der ein inhaltlich spezifiziertes Einverständnis über Verbindlichkeiten begründet, die für die Folgen der Interaktion relevant sind. >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
Innerhalb der Theorie des Kommunikativen Handelns gehen wir von dem Spezialfall aus, dass der Sprecher seine Äußerungen im wörtlichen Sinne meint. Diesen Fall nenne ich die Standardbedingungen.
>Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
III 406
Ein Sprecher kann einen Hörer zur Annahme rational motivieren, wenn er aufgrund eines internen Zusammenhangs zwischen Gültigkeit, Geltungsanspruch und Einlösung des Geltungsanspruchs die Gewähr dafür übernehmen kann, gegebenenfalls überzeugende Gründe anzugeben, die einer Kritik am Geltungsanspruch standhalten. >Geltungsansprüche, >Rationalität, >Motivation.
Die bindende Kraft des illokutionären Erfolgs entstammt dann nicht der Gültigkeit des Gesagten, sondern dem Koordinationseffekt der Gewähr, die er dafür bietet, den Geltungsanspruch gegebenenfalls einzulösen. Dies gilt für Fälle, wo kein Macht- sondern ein Geltungsanspruch zu Ausdruck kommt.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Bedeutung Habermas III 412
Def Bedeutung/Kommunikatives Handeln/Habermas: innerhalb unserer Theorie des kommunikativen Handelns besteht die Bedeutung eines elementaren Ausdrucks in dem Beitrag, den dieser zur Bedeutung einer akzeptablen Sprechhandlung leistet. Und um zu verstehen, was ein Sprecher mit einem solchen Akt sagen will, muss der Hörer die Bedingungen kennen, unter denen er akzeptiert werden kann. >Akzeptierbarkeit/Habermas, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
Insofern weist bereits das Verständnis eines elementaren Ausdrucks über die Minimalbedeutung des Ausdrucks „Verständigung“ hinaus.
>Verständigung/Habermas, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Bedeutungstheorie Wiggins Avramides I 26 f
Bedeutungstheorie/BT/Wiggins: (Wiggins, 1995) These: Schichtenmodell der Bedeutungstheorie: 1. Ebene: isoliert, was buchstäblich gesagt wurde (z.B. in Begriffen von Wahrheitsbedingungen). (Ebene des >Sinns, formale Theorien, Frege, Davidson usw., >"Semantik").
I 27
2. Ebene: hier geht es um die >behauptende Kraft. (>Gebrauchstheorien, >"Pragmatik") Weitere Ebenen: perlukotionärer Effekt, Konversationsimplikaturen usw.

McDowell/Avramides: (McDowell 1998) kann man als Weiterentwicklung des Ansatzes von Wiggins sehen:
1. Theorie des Sinns: interagiert mit Theorie der Kraft.
Ein Weg: wir beginnen mit der Kerntheorie, Th.d.Sinns (Zentralbegriff: Wahrheit). Dann entwickeln wir die Theorie der Kraft als Ergänzung.
Ein anderer Weg: wir beginnen mit einem Bild des Ganzen das Sinn und Kraft enthält und arbeiten uns dann zu Kern vor.
Avramides: Frage: ob eine Theorie auf der ersten (Wigginsschen) Stufe isoliert ausgearbeitet werden kann.
McDowell: Weiterentwicklung von Wiggins:
1. Theorie des Sinns
2. Theorie der Kraft.
Kraft, weil wir auf Sprecher achten müssen.

Wiggins I
D. Wiggins
Essays on Identity and Substance Oxford 2016

Wiggins II
David Wiggins
"The De Re ’Must’: A Note on the Logical Form of Essentialist Claims"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
Behauptungen Habermas IV 102
Behauptungen/Aussagesatz/Habermas: Zu einem Satz wie „Dieser Ball ist rot“ gibt es keinen bedeutungserhaltenden Satz in einem nichtassertorischen Modus. Es gibt eine Asymmetrie: Der semantische Gehalt eines beliebigen illokutionären oder expressiven Sprechaktbestandteils kann durch einen deskriptiven Satz ausgedrückt werden – nicht aber Behauptungssätze durch Sätze eines anderen Modus. >Gehalt, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Aktet.
Diese Asymmetrie erklärt, warum wir die für illokutionäre oder expressive Bestandteile konstitutiven sprachlichen Ausdrücke so lernen, dass wir sie gleichzeitig in der Einstellung der ersten und der dritten Person verwenden können.
>Erste Person, >Lernen, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Gebrauchstheorie Habermas III 374
Gebrauchstheorie/Habermas: Die Gebrauchstheorie geht über die Beschränkung auf assertorische Sätze hinaus macht auch die pragmatischen Aspekte des sprachlichen Ausdrucks einer begrifflichen Analyse zugänglich. >Analyse, >Behauptungen, >Sprachverhalten, >Pragmatik, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Geltungsansprüche Parsons Habermas IV 415
Geltungsansprüche/Parsons/HabermasVsParsons/Habermas: Parsons berücksichtigt nicht, und er kann auch im Rahmen seiner Handlungstheorie nicht berücksichtigen, dass sich der Begriff der Sanktionen auf Ja/Nein-Stellungnahmen zu kritisierbaren Geltungsansprüchen nicht anwenden lässt. Die Strategiepaare Anreiz/Abschreckung und Überzeugung/Ermahnung unterscheiden sich nämlich: im einen Fall ist Ego allein an den Konsequenzen seines Handelns orientiert, im anderen Fall muss er mit Alter sprechen und ihn über das Bestehen von Sachverhalten aufklären oder überzeugen.
Habermas IV 416
Im ersten Fall geht es um erfolgsorientiertes Handeln, im zweiten Fall um verständigungsorientiertes Handeln. (Siehe auch Illokutionäre Akte, Perlokutionäre Akte).

ParCh I
Ch. Parsons
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014

ParTa I
T. Parsons
The Structure of Social Action, Vol. 1 1967

ParTe I
Ter. Parsons
Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Grice Searle V 69
Bedeutung/SearleVsGrice: Es ist unzureichend, Bedeutung an Absicht und deren Erkennen zu binden: 1. Es ist unbestimmt, wie stark Bedeutung von Regeln oder Konvention abhängt.
2. Grice differenziert nicht zwischen illokutionären und perlokutionären Akten. >Illokutionärer Akt, >Perlokutionärer Akt, >Regeln, >Konvention.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Heiliges Habermas IV 136
Heiliges/Sozialisation/Sprache/Habermas: In der grammatischen Rede sind die illokutionären Bestandteile mit den propositionalen und expressiven so zusammengefügt, dass sich illokutionäre Kräfte mit allen Sprechhandlungen verbinden. Daran kann man sich klarmachen, was es bedeutet, wenn die sakral begründeten Institutionen nicht nur lenkend, präformierend und präjudizierend durch Verständigungsprozesse hindurch greifen, sondern über die intersubjektive Anerkennung der mit Sprechhandlungen erhobenen Geltungsansprüche. Den Sprechakten wächst damit eine eigenständige, von bestehenden normativen Kontexten unabhängige illokutionäre Kraft zu. Die Autorität des Heiligen, die hinter den Institutionen steht, gilt nicht mehr per se. Sie wird vielmehr von den Begründungsleistungen der religiösen Weltbilder abhängig. Das kulturelle Wissen übernimmt, indem es in die Situationsdeutungen (...) eingeht, Funktionen der Handlungskoordinierung. >Handlungskoordinierung, >Kommmunikatives Handeln, >Handlungstheorie, >Geltungsansprüche, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte, >Verstehen, >Verständigung, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas, >Institutionen.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Illokutionäre Akte Habermas III 375
Illokutionäre Akte/illokutionäre Kraft/Habermas: These: Die illokutionäre Rolle von Äußerungen sollte nicht als eine irrationale Kraft dem geltungsbegründenden propositionalen Bestandteil gegenübergestellt werden.
III 376
Illokutionärer Akt/Habermas: Der illokutionäre Akt gibt an, welchen Geltungsansprüche, (Wahrheit, Richtigkeit oder Wahrhaftigkeit) ein Sprecher erhebt, wie er ihn erhebt und für was er ihn erhebt. >Geltungsanspruche, >Wahrheit, >Richtigkeit, >Wahrhaftigkeit.
Illokutionäre Kraft: Mit ihr kann ein Sprecher einen Hörer motivieren, sein Sprechaktangebot anzunehmen und damit eine rationale motivierte Bindung einzugehen. Dieses Konzept setzt voraus, dass sprach- und handlungsfähige Subjekte auf mehr als nur eine Welt Bezug nehmen können und dass sie, indem sie sich miteinander über etwas in einer Welt verständigen, ihrer Kommunikation ein gemeinsam unterstelltes System von Welten zugrunde legen.
>Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
III 394
Illokutionäre Erfolge werden auf der Ebene interpersonaler Beziehungen erzielt, auf der sich Kommunikationsteilnehmer miteinander über etwas in der Welt verständigen. Sie sind in diesem Sinn nichts Innerweltliches, sondern extramundan, anders als perlokutionäre Effekte, die sich als Zustände in der Welt beschreiben lassen. >Perlokutionäre Akte.
IV 114
Illokutionäre Akte/Habermas: Der Bindungseffekt von illokutionären Kräften kommt ironischerweise dadurch zustande, dass die Interaktionsteilnehmer zu Sprechaktangeboten „Nein“ sagen können. Der kritische Charakter dieses Nein-Sagens unterscheidet eine solche Stellungnahme von einer auf bloßer Willkür beruhenden Reaktion. Der Hörer kann (…) gebunden werden, weil er sie nicht beliebig ablehnen, sondern nur verneinen, d.h. mit Gründen zurückweisen darf. >Begründung, >Gründe, >Rationalität.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Innenwelt Habermas III 131/132
Innenwelt/Handlung/Habermas: Strategisch handelnde Subjekte müssen kognitiv so ausgestattet sein, dass für sie in der Welt nicht nur physische Gegenstände, sondern auch Entscheidungen fällende Systeme auftreten können. Sie müssen ihren konzeptuellen Apparat für das, was der Fall sein kann, erweitern, aber sie brauchen keine reicheren ontologischen Voraussetzungen. Mit der Komplexität der innerweltlichen Entitäten wird der Begriff der objektiven Welt selbst nicht komplexer. >Objektivität, >Welt, >Außenwelt, >Komplexität, >Realität.
III 376
Innenwelt/inner world/Habermas: These: Für die Zwecke unserer soziologischen Untersuchungen sollten wir die Außenwelt in eine objektive und eine soziale Welt differenzieren und die Innenwelt als Komplementärbegriff zu dieser Außenwelt einführen. Die entsprechenden Geltungsansprüche (Wahrheit, Richtigkeit, Wahrhaftigkeit) können als Leitfaden für die Wahl der theoretischen Gesichtspunkte für die Klassifizierung der Sprechakte dienen. >Geltungsansprüche, >Wahrheit, >Richtigkeit, >Wahrhaftigkeit, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Kommunikatives Handeln Habermas III 128
Kommunikatives Handeln/Habermas: Der Begriff bezieht sich auf die Interaktion von mindestens zwei sprach- und handlungsfähigen Subjekten, die (mit sprachlichen oder nichtsprachlichen Mitteln) eine interpersonale Beziehung eingehen. Die Aktoren suchen eine Verständigung um ihre Pläne und damit ihre Handlungen zu koordinieren. Hier erhält die Sprache einen prominenten Stellenwert. >Verständigung, >Sprache/Habermas.
III 143
Problem: Es besteht die Gefahr, dass soziales Handeln auf die Interpretationsleistungen der Kommunikationsteilnehmer reduziert, Handeln an Sprechen, Interaktion an Konversation angeglichen wird. Tatsächlich ist aber die sprachliche Verständigung nur der Mechanismus der Handlungskoordinierung, der die Handlungspläne und Zwecktätigkeiten der Beteiligten zusammenfügt.
III 157
Bei kommunikativen Handeln wird der Ausgang der Interaktion selbst davon abhängig gemacht, ob sich die Beteiligten untereinander auf eine intersubjektiv gültige Beurteilung ihrer Weltbezüge einige können. >Welt/Denken, >Realität.
III 158
Interpretation: Problem: Für das Verständnis kommunikativer Handlungen müssen wir zwischen Bedeutungs- und Geltungsfragen trennen. Die Interpretationsleistungen eines Beobachters unterscheiden sich von die Koordinationsbestrebungen der Teilnehmer. Der Beobachter bemüht sich nicht um eine konsensfähige Deutung. Aber vielleicht unterschieden sich hier nur die Funktionen, nicht die Strukturen der Interpretation. >Beobachtung, >Methode, >Interpretation, >Praxis.
III 385
Kommunikatives Handeln/Habermas: Hier sind die Beteiligten nicht primär am eigenen Erfolg orientiert; sie verfolgen ihre individuellen Ziele unter der Bedingung, dass sie ihre Handlungspläne auf der Grundlage gemeinsamer Situationsdefinitionen aufeinander abstimmen können. Insofern ist das Aushandeln von Situationsdefinitionen ein wesentlicher Bestandteil. >Situationen.
III 395
Kommunikatives Handeln/Sprechakte/Perlokution/Illokution/Habermas: Strawson hat gezeigt, dass ein Sprecher sein illokutionäres Ziel, dass der Hörer das Gesagte versteht, erreichen, ohne dass er sein perlokutionäres Ziel verrät. Das verleiht Perlokutionen den asymmetrischen Charakter von verdeckt strategischen Handlungen, in denen sich mindestens einer der Beteiligten strategisch verhält, während er andere Beteiligte darüber täuscht, dass er diejenigen Voraussetzungen nicht erfüllt, unter denen normalerweise illokutionäre Ziele nur erreicht werden können. >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
Daher eigenen sich Perlokutionen nicht zur Analyse von Handlungskoordinationen, die durch illokutionären Bindungseffekt erklärt werden sollen.
Dieses Problem wird gelöst, wenn wir Kommunikatives Handeln als Interaktion verstehen, bei der alle Beteiligten ihre individuellen Handlungspläne aufeinander abstimmen und ihre illokutionären Ziele vorbehaltlos verfolgen.
III 396
Nur solche Interaktionen sind kommunikatives Handeln, in denen alle Beteiligten illokutionäre Ziele verfolgen. Ansonsten fallen sie unter strategisches Handeln.
III 397
HabermasVsAustin: Austin hat dazu geneigt, Sprechakte mit Akten der Verständigung, also den sprachlich vermittelten Interaktionen selber zu identifizieren.
III 400
Def Verstehen/Kommunikation/Habermas: Im Rahmen unserer Theorie des Kommunikativen Handelns beschränken wir uns auf Sprechakte unter Standardbedingungen, d.h. wir gehen davon aus, dass ein Sprecher nichts anderes meint als die wörtliche Bedeutung dessen, was er sagt. >Meinen.
Verstehen eines Satzes definieren wir dann als das Wissen, was diesen Satz akzeptabel macht.
>Verstehen.
III 457
Kommunikatives Handeln/Rationalisierung/HabermasVsWeber/Habermas: Erst wenn wir im “Gesellschaftshandeln” zwischen verständigungs- und erfolgsorientiertem Handeln differenzieren, lassen sich die kommunikative Rationalisierung des Alltagshandelns und die Subsystembildung für zweckrationales Wirtschafts- und Verwaltungshandeln als komplementäre Entwicklung begreifen. Zwar spiegeln beide die institutionelle Verkörperung von Rationalitätskomplexen, aber in anderer Hinsicht handelt es sich um gegenläufige Tendenzen.
IV 223
Kommunikative Handlungen/HabermasVsSystemtheorie/Habermas: Kommunikative Handlungen gelingen nur im Lichte kultureller Überlieferungen – dies ist es, was die Integration der Gesellschaft sichert, und nicht etwa systemische Mechanismen, die dem intuitiven Wissen ihrer Angehörigen entzogen sind. >Kulturelle Überlieferung, >Kultur.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Negation Habermas IV 114
Negation/Illokutionäre Akte/Habermas: Der Bindungseffekt von illokutionären Kräften kommt ironischerweise dadurch zustande, dass die Interaktionsteilnehmer zu Sprechaktangeboten „Nein“ sagen können. Der kritische Charakter dieses Nein-Sagens unterscheidet eine solche Stellungnahme von einer auf bloßer Willkür beruhenden Reaktion. Der Hörer kann (…) gebunden werden, weil er sie nicht beliebig ablehnen, sondern nur verneinen, d.h. mit Gründen zurückweisen darf.(1) >LuhmannVsHabermas, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.

1.Von Herder über Nietzsche bis zu Heidegger und Gehlen ist das „Nein-Sagen-Können“ als anthropologisches Monopol immer wieder hervorgehoben worden. Auf diese Einsicht stützt sich auch die von Popper und Adorno in verschiedenen Versionen vertretene kritizistische These, dass zuverlässige Erkenntnis nur auf dem Wege der Negation von Aussagen zu gewinnen sei.
>Negation/Adorno, Falsifikation/Popper, >Kritische Theorie, >Th. W. Adorno, >M. Heidegger, >F. Nietzsche, >K. Popper.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Perlokutionäre Akte Bennett
Bennett I
Jonathan Bennett
"The Meaning-Nominalist Strategy" in: Foundations of Language, 10, 1973, pp. 141-168
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979
Perlokutionäre Akte Habermas III 394
Perlokutionäre Akte/Habermas: Perlokutionäre Effekte lassen sich als Zustände in der Welt beschreiben, die durch Intervention herbeigeführt werden. Dagegen werden illokutionäre Erfolge auf der Ebene interpersonaler Beziehungen erzielt, auf der sich Kommunikationsteilnehmer miteinander über etwas in der Welt verständigen. Sie sind in diesem Sinn nichts Innerweltliches, sondern extramundan. >Illokutionäre Akte/Habermas, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
III 395
Strawson hat gezeigt, dass ein Sprecher sein illokutionäres Ziel, dass der Hörer das Gesagte versteht, erreichen, ohne dass er sein perlokutionäres Ziel verrät. >Sprechakte/Strawson, >P.F. Strawson.
Das verleiht Perlokutionen den asymmetrischen Charakter von verdeckt strategischen Handlungen, in denen sich mindestens einer der Beteiligten strategisch verhält, während er andere Beteiligte darüber täuscht, dass er diejenigen Voraussetzungen nicht erfüllt, unter denen normalerweise illokutionäre Ziele nur erreicht werden können.
Vgl. >Meinen/Grice, >P. Grice.
Daher eigenen sich Perlokutionen nicht zur Analyse von Handlungskoordinationen, die durch illokutionären Bindungseffekt erklärt werden sollen.
>Handlung/Habermas, >Handlungssysteme/Habermas.
Dieses Problem wird gelöst, wenn wir kommunikatives Handeln als Interaktion verstehen, bei der alle Beteiligten ihre individuellen Handlungspläne aufeinander abstimmen und ihre illokutionären Ziele vorbehaltlos verfolgen.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Propositionaler Gehalt Tugendhat I 74
Propositionaler Gehalt/pG/Tugendhat: Bsp das, was "er kommt", "er komme!", "wenn er doch käme", "kommt er?" gemeinsam ist. >Propositionen, >Bedeutung, >Übersetzung.
Verstehen: hat immer die Struktur von Ja/Nein-Stellungnahmen zum propositionalen Gehalt.
>Verstehen.
Kein propositionaler Gehalt ist: Bsp "hurra", "danke", "Guten Tag".
I 241
Propositionaler Gehalt/Searle/Tugendhat: Searle verwendet »p« gar nicht für den assertorischen Satz, sondern für den propositionalen Gehalt! (Tugendhat: so wie ich [p] verwendet habe). - Wer nach Searle "p" verwendet, will damit sagen, dass der Sachverhalt (SV), dass p, wirklich besteht. >Tatsachen/Searle, >Äußerungen/Searle, >John Searle.
TugendhatVsSearle: Es ist unklar, was Sachverhalte sind.
>Behauptungen, vgl. >Sprechakte, >Illokutionärer Akt, >Perlokutionärer Akt.
I 290
Propositionaler Gehalt/Tugendhat. = Behauptetes. - Propositionaler Gehalt hat keine Wahrheitsbedingungen - propositionaler Gehalt ist nicht der Satz. >Sätze, >Wahrheitsbedingungen.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Religion Habermas III 281
Religion/Habermas: Weltreligionen entwickeln sich nur in Hochkulturen, also im Rahmen von staatlich organisierten Gesellschaften, wo neue, vom Verwandtschaftssystem unabhängige Produktionsweisen und entsprechende Formen ökonomischer Ausbeutung entstehen.(1) Vgl. >Mythos/Habermas, >Magisches Denken.

IV 135
Religion/Heiliges/Sprache/Habermas: In der grammatischen Rede sind die propositionalen Bestandteil mit den illokutionären und den expressiven so zusammengefügt, dass der semantische Gehalt zwischen ihnen fluktuieren kann. Alles, was sich sagen lässt, kann auch als Aussagesatz dargestellt werden. Daran kann man sich klarmachen, was ein Anschluss religiöser Weltbilder ans kommunikative Handeln bedeutet. >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
Das Hintergrundwissen geht in die Situationsdefinitionen (…) ein.
>Hintergrund.
Da die semantischen Gehalte sakraler und profaner Herkunft im Medium der Sprache frei fluktuieren, kommt es zu einer Fusion der Bedeutungen: Die moralisch-praktischen und die expressiven Inhalte verbinden sich mit den kognitiv-instrumentellen in der Form kulturellen Wissens. Und zwar
a) als kulturelles Wissen
b) als Basis für instrumentelles Handeln.
Dieses letztere macht aus der Religion erst ein Totalität beanspruchendes Weltbild.
>Sprache/Habermas, >Weltbilder.


1.K. Eder, (Hrsg.) Die Entstehung von Klassengesellschaften, Frankfurt, 1973.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Sanktionen Parsons Habermas IV 415
Sanktionen/Handlungstheorie/Geltungsansprüche/Parsons/HabermasVsParsons/Habermas: Parsons berücksichtigt nicht, und er kann auch im Rahmen seiner Handlungstheorie nicht berücksichtigen, dass sich der Begriff der Sanktionen auf Ja/Nein-Stellungnahmen zu kritisierbaren Geltungsansprüchen nicht anwenden lässt. Die Strategiepaare Anreiz/Abschreckung und Überzeugung/Ermahnung unterscheiden sich nämlich: im einen Fall ist Ego allein an den Konsequenzen seines Handelns orientiert, im anderen Fall muss er mit Alter sprechen und ihn über das Bestehen von Sachverhalten aufklären oder überzeugen.
Habermas IV 416
Im ersten Fall geht es um erfolgsorientiertes Handeln, im zweiten Fall um verständigungsorientiertes Handeln. (Siehe auch >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte). Habermas: unter Bedingungen der Sanktionierung kann der Handelnde sein eigenes Ja zu einem Geltungsanspruch (Zustimmung zu einer Behauptung, Empfehlung usw.) nicht ernstnehmen. Das Sanktionsschema kann nur solche Interaktionsmodi aufnehmen, bei denen es um empirische Anstrengungen zur Fortsetzung einer Interaktion geht. Lösung: Siehe Sanktionen/Habermas).

ParCh I
Ch. Parsons
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014

ParTa I
T. Parsons
The Structure of Social Action, Vol. 1 1967

ParTe I
Ter. Parsons
Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Sozialisation Habermas Habermas IV 65
Sozialisation/Subjektivität/Mead/Habermas: Mead erklärt die Herausbildung der Identität aus dem Prozess der Vergesellschaftung des heranwachsenden Kindes so, dass es lernt, Handlungsnormen zu befolgen und immer weitere Rollen zu übernehmen. Der Heranwachsende kann mit einem kommunikativen Akt erst dann auf etwas in der sozialen Welt Bezug nehmen, wenn...
Habermas V 66
...er weiß, wie man eine normenkonforme Einstellung einnimmt und sein Handeln an normativen Geltungsansprüchen orientiert. >G.H. Mead, >Adoleszenz/Mead, >Entwicklungsphasen/Psychologie.
IV 136
Sozialisation/Sprache/Habermas: In der grammatischen Rede sind die illokutionären Bestandteile mit den propositionalen und expressiven so zusammengefügt, dass sich illokutionäre Kräfte mit allen Sprechhandlungen verbinden. >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
Daran kann man sich klarmachen, was es bedeutet, wenn die sakral begründeten Institutionen nicht nur lenkend, präformierend und präjudizierend durch Verständigungsprozesse hindurchgreifen, sondern über die intersubjektive Anerkennung der mit Sprechhandlungen erhobenen Geltungsansprüche. Den Sprechakten wächst damit eine eigenständige, von bestehenden normativen Kontexten unabhängige illokutionäre Kraft zu.
Die Autorität des Heiligen, die hinter den Institutionen steht, gilt nicht mehr per se. Sie wird vielmehr von den Begründungsleistungen der religiösen Weltbilder abhängig. Das kulturelle Wissen übernimmt, indem es in die Situationsdeutungen (...) eingeht, Funktionen der Handlungskoordinierung.
>Weltbilder, >Religion/Habermas.
IV 143
In dem Maße, wie sich die Sprache als Prinzip der Vergesellschaftung durchsetzt, konvergieren die Bedingungen der Sozialität mit Bedingungen der kommunikativ hergestellten Intersubjektivität. Da die Autorität des Heiligen in die bindende Kraft normativer Geltungsansprüche, die allein diskursiv eingelöst werden können überführt wird, wird der Begriff der Sollgeltung von empirischen Beimengungen gereinigt. Die Gültigkeit einer Norm bedeutet am Ende nur noch, dass diese von allen Betroffenen mit guten Gründen akzeptiert werden könnte. >Normen, >Geltungsansprüche.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Sprache Habermas Rorty II 94
Sprache/Habermas/Rorty: Habermas unterscheidet zwischen einem strategischen und einem genuin kommunikativen Gebrauch von Sprache. es gibt eine Skala von Vertrauensgraden. >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
II 94/95
Rorty: Wenn wir aufhören, Vernunft als eine Autoritätsquelle zu deuten, löst sich die platonische und Kantische Dichotomie zwischen Vernunft und Gefühl auf. >Autorität, >Vernunft, >I. Kant, >Platon.
II 96
RortyVsHabermas: Die Idee des »besseren Arguments« ist nur sinnvoll, wenn man eine natürliche, transkulturelle Relevanzbeziehung ausfindig machen kann. >Argumentation, >Letztbegründung.

Habermas IV 41
Sprache/Habermas: Wir müssen zwischen a) Sprache als Medium der Verständigung und
b) Sprache als Medium der Handlungskoordinierung und Vergesellschaftung von Individuen
unterscheiden.
IV 42
Die Bildung von Identitäten und die Entstehung von Institutionen kann man sich so vorstellen, dass der außersprachliche Kontext der Verhaltensdispositionen und der Verhaltensschemata gewissermaßen sprachlich durchdrungen d.h. symbolisch durchstrukturiert wird. >Identität/Henrich, >Institutionen.
IV 43
Dabei fungiert Sprache als Medium nicht der Verständigung und der Überlieferung kulturellen Wissens, sondern der Sozialisation und der sozialen Integration. Diese Vorgänge sedimentieren sich nicht, wie Verständigungsvorgänge, in kulturellem Wissen, sondern in den symbolischen Strukturen des Selbst und der Gesellschaft, in Kompetenzen und Beziehungsmustern. >Kulturelle Überlieferung/Habermas, >Hintergrund/Habermas, >Kompetenz, >Fähigkeiten.
Die Signalsprache entwickelt sich zur grammatischen Rede, indem sich das Medium der Verständigung gleichzeitig vom symbolisch strukturierten Selbst der Interaktionsteilnehmer wie von der zur normativen Realität verdichteten Gesellschaft ablöst.
>Signalsprache.
IV 100
Sprache/Medium/Vergesellschaftung/Habermas: Sprechhandlungen stellen nur dann ein geeignetes Medium der gesellschaftlichen Reproduktion dar, wenn sie die Funktionen der Überlieferung, der sozialen Integration und der Vergesellschaftung von Individuen gleichzeitig übernehmen können. >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
Das können sie nur, wenn der propositionale, der illokutionäre und der expressive Bestandteil in jeder einzelnen Sprechhandlung zu einer grammatischen Einheit so integriert sind, dass der semantische Gehalt nicht in Segmente zerfällt, sondern zwischen den Komponenten frei konvertiert werden kann.
>Gehalt, >Inhalt, >Semantischer Gehalt.
IV 135
Religion/Heiliges/Sprache/Habermas: In der grammatischen Rede sind die propositionalen Bestandteil mit den illokutionären und den expressiven so zusammengefügt, dass der semantische Gehalt zwischen ihnen fluktuieren kann. Alles, was sich sagen lässt, kann auch als Aussagesatz dargestellt werden. Daran kann man sich klarmachen, was ein Anschluss religiöser Weltbilder ans kommunikative Handeln bedeutet. >Religion/Habermas, >Heiliges/Durkheim.
Das Hintergrundwissen geht in die Situationsdefinitionen (…) ein. Da die semantischen Gehalte sakraler und profaner Herkunft im Medium der Sprache frei fluktuieren, kommt es zu einer Fusion der Bedeutungen: die moralisch-praktischen und die expressiven Inhalte verbinden sich mit den kognitiv-instrumentellen in der Form kulturellen Wissens. Und zwar a) als kulturelles Wissen – b) als Basis für instrumentelles Handeln. Dieses letztere macht aus der Religion erst ein Totalität beanspruchendes Weltbild.
>Hintergrund/Habermas.
IV 273
Sprache/Medien/Steuerungsmedien/Kommunikationsmedien/Habermas: Die Umstellung von Sprache auf Steuerungsmedien (Geld, Macht (Einfluss, Reputation)) bedeutet eine Abkoppelung der Interaktion von lebensweltlichen Kontexten. >Lebenswelt/Habermas.
Medien wie Geld und Macht setzen an den empirisch motivierten Bindungen an; sie codieren einen zweckrationalen Umgang mit kalkulierbaren Wertmengen und ermöglichen eine generalisierte strategische Einflussnahme auf die Entscheidungen anderer Interaktionsteilnehmer unter Umgehung sprachlicher Konsensbildungsprozesse.
>Steuerungsmedien, >Kommunikationsmedien.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Sprechakttheorie Austin Sprechakttheorie: Ausdrucksfunktion, Richtigkeit, Angemessenheit VsRedundanztheorie (p = "Es ist wahr dass p").
Husted III 240f
Sprechakttheorie/Austin: def lokutionärer Akt: Äußerungsakt - Bsp Man gibt ein Beispiel für den sinnvollen Satz "Der Stier ist los"
perlokutionär: Wirkung mittels Äußerung - Bsp Warnung mit diesem Satz >Perlokutionärer Akt.
illokutionär: Man erschreckt damit die Hörer. >Illokutionärer Akt.
Husted III 245
zusätzlich: Gelingsbedingungen als "Plus" zur Äußerung: die Garantie, die der Sprecher übernimmt - >Kontoführungsmodell/Brandom.
Husted III 247
SprechakttheorieVsLogischer Positivismus: mehr als nur die zwei Funktionen 1. Beschreibung der Wirklichkeit, 2. Ausdruck von Emotionen - Sprechakte gehören zu keiner dieser beiden Kategorien.
Husted III 248
AustinVsWittgenstein: pro durchgehende Ähnlichkeit - Sprechakttheorie: zeigt hier ihre Stärke.

Austin I
John L. Austin
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Austin II
John L. Austin
Ein Plädoyer für Entschuldigungen
In
Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Husted I
Jörgen Husted
"Searle"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Husted II
Jörgen Husted
"Austin"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Husted III
Jörgen Husted
"John Langshaw Austin"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Husted IV
Jörgen Husted
"M.A. E. Dummett. Realismus und Antirealismus
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Hamburg 1993

Husted V
J. Husted
"Gottlob Frege: Der Stille Logiker"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Reinbek 1993
Sprechakttheorie Cresswell I 12
CresswellVsGrice/CresswellVsSearle/CresswellVsSprechakttheorie: Die Sprechakttheorie ist eher eine Theorie der semantischen Performanz als der semantischen Kompetenz. >Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Sprechakttheorie Strawson II 272
StrawsonVsSprechakttheorie/StrawsonVsAustin: Fehler: Die Annahme, dass wir mit dem Gebrauch des Wortes "wahr" behaupten, dass die Bedingungen für den Gebrauch vorliegen. "Wahr" zeigt nicht eine bestimmte Art einer Kommunikation.
>Kommunikation, >Wahrheit, >Sprechen, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte, >Behauptbarkeit.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993
Täuschungen Strawson Meg I 318
Strawson: Täuschung/Lüge: Eine Lüge ist eine Ausnahme von der Regel. HungerlandVsStrawson: Täuschung gibt es nur vor richtigem Hintergrund.
Strawson: Lügen: ist kein korrekter Sprachgebrauch.
>Hintergrund, >Richtigkeit, >Korrektheit, >Sprechakt, >Illokutionärer Akt, >Perlokutionärer Akt, >Irrtümer.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993
Verständigung Habermas III 386
Verständigung/Konsens/agreement/Habermas: Im Rahmen einer Handlungstheorie kann Verständigung nicht mit Hilfe psychologischer Begriffe charakterisiert werden. >Handlungstheorie.
Es geht auch nicht um empirisch charakterisierte Verhaltensdispositionen sondern um die Erfassung allgemeiner Strukturen von Verständigungsprozessen, aus denen sich Teilnahmebedingungen ableiten lassen.
Dabei geht es nicht um die Prädikate, die ein Beobachter verwendet, wenn er Verständigungsprozesse schreibt, sondern um das vortheoretisch Wissen kompetenter Sprecher, die selber intuitiv unterscheiden können, wann sie auf andere einwirken und wann sie sich mit ihnen verständigen. Die Sprecher wissen zudem, wann Verständigungsversuche fehlschlagen. Es geht darum, Standards für diese Unterscheidungen zu finden.
Zwar gilt Verständigung als auf sprachlichem Wege zustande gekommen, die Beteiligten können sich aber auch in einer Weise eins fühlen, die es schwer macht, einen propositionalen Gehalt zuzuschreiben. Eine solche kollektive Gleichgestimmtheit erfüllt nicht die Bedingungen eines auf kommunikativem Wege erzielten Einverständnisses. Das Verständnis kann dank seiner sprachlichen Struktur nicht allein durch Einwirkung von außen induziert sein, es muss von den Beteiligten als gültig akzeptiert werden. Darin unterscheidet sich Verständigung von bloß faktisch bestehender Übereinstimmung.
III 387
Ein kommunikativ erzieltes Einverständnis hat eine rationale Grundlage. Es kann nämlich nicht durch erfolgskalkulierte Einflussnahme auferlegt werden. Wohl kann ein Einverständnis objektiv erzwungen sein, aber was ersichtlich durch äußere Einwirkung oder Gewalt zustande kommt, kann subjektiv nicht als Einverständnis zählen. Einverständnis beruht auf gemeinsamen Überzeugungen. Alle Beteiligten stützen ihre Entscheidungen auf potentielle Gründe. Ohne auf Sprache bzw. das Modell der Rede Bezug zu nehmen, kann Verständigung nicht analysiert werden. Allerdings verhalten Sprache und Verständigung sich nicht wie Mittel und Zwecke zueinander. Aber den Begriff der Verständigung können wir nur erklären, wenn wir angeben was es heißt, Sätze in kommunikativer Absicht zu verwenden.
>Sprache/Habermas, >Sprachgebrauch, >Absicht, >Intentionen, >Intentionalität.
III 394
Da Sprechhandlungen nicht immer teleologisch angelegt sind, müssen die Strukturen der sprachlichen Kommunikation auch ohne Bezugnahme auf Strukturen der Zwecktätigkeit geklärt werden können. >Zwecke, >Teleologie.
Was wir mit Verständigung meinen, muss allein anhand illokutionärer Akte - Akte, mit denen gehandelt wird, nicht immer aber etwas bewirkt wird - geklärt werden.
>Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
((s) Das ermöglicht es überhaupt, von Versuchen der Verständigung zu sprechen, auch wenn sie fehlschlagen.)
III 412
Verständigung/Kommunikatives Handeln/Habermas: Wenn der Hörer ein Sprechaktangebot akzeptiert, kommt zwischen sprach- und handlungsfähigen Subjekt ein Einverständnis zustande. Dieses beruht aber nicht nur auf der intersubjektiven Anerkennung eines einzigen...
III 413
...thematisch hervorgehobenen Geltungsanspruchs. >Intersubjektivität.
Vielmehr wird das Einverständnis gleichzeitig auf drei Ebenen erzielt: über
a) eine im normativen Kontext richtige Sprechhandlung,
b) eine wahre Aussage,
c) eine wahrhaftig geäußerte Meinung, Absicht, Gefühl oder Überzeugung.
>Normen, >Wahrhaftigkeit.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Wahrhaftigkeit Habermas III 42
Wahrhaftigkeit/Habermas: In vielen Situationen hat ein Aktor gute Gründe, seine Erlebnisse vor anderen zu verbergen oder den Interaktionspartner über seine „wahren“ Erlebnisse zu täuschen. Dann erhebt er keinen Wahrhaftigkeitsanspruch, er simuliert ihn allenfalls, indem er sich strategisch verhält. Äußerungen dieser Art können objektiv nicht wegen ihrer Unwahrhaftigkeit kritisiert werden, sie müssen vielmehr nach ihrem intendierten Erfolg beurteilt werden.
>Erfolg, >Wahrheit, >Äußerungen, >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981