Begriff/ Autor/Ismus |
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Bedeutungstheorie | Wiggins | Avramides I 26 f Bedeutungstheorie/BT/Wiggins: (Wiggins, 1995) These: Schichtenmodell der Bedeutungstheorie: 1. Ebene: isoliert, was buchstäblich gesagt wurde (z.B. in Begriffen von Wahrheitsbedingungen). (Ebene des >Sinns, formale Theorien, Frege, Davidson usw., >"Semantik"). I 27 2. Ebene: hier geht es um die >behauptende Kraft. (>Gebrauchstheorien, >"Pragmatik") Weitere Ebenen: perlukotionärer Effekt, Konversationsimplikaturen usw. McDowell/Avramides: (McDowell 1998) kann man als Weiterentwicklung des Ansatzes von Wiggins sehen: 1. Theorie des Sinns: interagiert mit Theorie der Kraft. Ein Weg: wir beginnen mit der Kerntheorie, Th.d.Sinns (Zentralbegriff: Wahrheit). Dann entwickeln wir die Theorie der Kraft als Ergänzung. Ein anderer Weg: wir beginnen mit einem Bild des Ganzen das Sinn und Kraft enthält und arbeiten uns dann zu Kern vor. Avramides: Frage: ob eine Theorie auf der ersten (Wigginsschen) Stufe isoliert ausgearbeitet werden kann. McDowell: Weiterentwicklung von Wiggins: 1. Theorie des Sinns 2. Theorie der Kraft. Kraft, weil wir auf Sprecher achten müssen. |
Wiggins I D. Wiggins Essays on Identity and Substance Oxford 2016 Wiggins II David Wiggins "The De Re ’Must’: A Note on the Logical Form of Essentialist Claims" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 |
Geltungsansprüche | Parsons | Habermas IV 415 Geltungsansprüche/Parsons/HabermasVsParsons/Habermas: Parsons berücksichtigt nicht, und er kann auch im Rahmen seiner Handlungstheorie nicht berücksichtigen, dass sich der Begriff der Sanktionen auf Ja/Nein-Stellungnahmen zu kritisierbaren Geltungsansprüchen nicht anwenden lässt. Die Strategiepaare Anreiz/Abschreckung und Überzeugung/Ermahnung unterscheiden sich nämlich: im einen Fall ist Ego allein an den Konsequenzen seines Handelns orientiert, im anderen Fall muss er mit Alter sprechen und ihn über das Bestehen von Sachverhalten aufklären oder überzeugen. Habermas IV 416 Im ersten Fall geht es um erfolgsorientiertes Handeln, im zweiten Fall um verständigungsorientiertes Handeln. (Siehe auch Illokutionäre Akte, Perlokutionäre Akte). |
ParCh I Ch. Parsons Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014 ParTa I T. Parsons The Structure of Social Action, Vol. 1 1967 ParTe I Ter. Parsons Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Grice | Searle | V 69 Bedeutung/SearleVsGrice: Es ist unzureichend, Bedeutung an Absicht und deren Erkennen zu binden: 1. Es ist unbestimmt, wie stark Bedeutung von Regeln oder Konvention abhängt. 2. Grice differenziert nicht zwischen illokutionären und perlokutionären Akten. >Illokutionärer Akt, >Perlokutionärer Akt, >Regeln, >Konvention. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Illokutionäre Akte | Habermas | III 375 Illokutionäre Akte/illokutionäre Kraft/Habermas: These: die illokutionäre Rolle von Äußerungen sollte nicht als eine irrationale Kraft dem geltungsbegründenden propositionalen Bestandteil gegenübergestellt werden. III 376 Illokutionärer Akt/Habermas: gibt an, welchen Geltungsanspruch (Wahrheit, Richtigkeit oder Wahrhaftigkeit) ein Sprecher erhebt, wie er ihn erhebt und für was er ihn erhebt. Illokutionäre Kraft: mit ihr kann ein Sprecher einen Hörer motivieren, sein Sprechaktangebot anzunehmen und damit eine rationale motivierte Bindung einzugehen. Dieses Konzept setzt voraus, dass sprach- und handlungsfähige Subjekte auf mehr als nur eine Welt Bezug nehmen können und dass sie, indem sie sich miteinander über etwas in einer Welt verständigen, ihrer Kommunikation ein gemeinsam unterstelltes System von Welten zugrunde legen. III 394 Illokutionäre Erfolge werden auf der Ebene interpersonaler Beziehungen erzielt, auf der sich Kommunikationsteilnehmer miteinander über etwas in der Welt verständigen. Sie sind in diesem Sinn nichts Innerweltliches, sondern extramundan, anders als perlokutionäre Effekte, die sich als Zustände in der Welt beschreiben lassen. IV 114 Illokutionäre Akte/Habermas: der Bindungseffekt von illokutionären Kräften kommt ironischerweise dadurch zustande, dass die Interaktionsteilnehmer zu Sprechaktangeboten „Nein“ sagenkönnen. Der kritische Charakter dieses Nein-Sagens unterscheidet eine solche Stellungnahme von einer auf bloßer Willkür beruhenden Reaktion. Der Hörer kann (…) gebunden werden, weil er sie nicht beliebig ablehnen, sondern nur verneinen, d.h. mit Gründen zurückweisen darf. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Kommunikatives Handeln | Habermas | III 128 Kommunikatives Handeln/Habermas: der Begriff bezieht sich auf die Interaktion von mindestens zwei sprach- und handlungsfähigen Subjekten, die (mit sprachlichen oder nichtsprachlichen Mitteln) eine interpersonale Beziehung eingehen. Die Aktoren suchen eine Verständigung um ihre Pläne und damit ihre Handlungen zu koordinieren. Hier erhält die Sprache einen prominenten Stellenwert. III 143 Problem: es besteht die Gefahr, dass soziales Handeln auf die Interpretationsleistungen der Kommunikationsteilnehmer reduziert, Handeln an Sprechen, Interaktion an Konversation angeglichen wird. Tatsächlich ist aber die sprachliche Verständigung nur der Mechanismus der Handlungskoordinierung, der die Handlungspläne und Zwecktätigkeiten der Beteiligten zusammenfügt. III 157 Bei kommunikativen Handeln wird der Ausgang der Interaktion selbst davon abhängig gemacht, ob sich die Beteiligten untereinander auf eine intersubjektiv gültige Beurteilung ihrer Weltbezüge einige können. III 158 Interpretation: Problem: für das Verständnis kommunikativer Handlungen müssen wir zwischen Bedeutungs- und Geltungsfragen trennen. Die Interpretationsleistungen eines Beobachters unterscheiden sich von die Koordinationsbestrebungen der Teilnehmer. Der Beobachter bemüht sich nicht um eine konsensfähige Deutung. Aber vielleicht unterschieden sich hier nur die Funktionen, nicht die Strukturen der Interpretation. III 385 Kommunikatives Handeln/Habermas: hier sind die Beteiligten nicht primär am eigenen Erfolg orientiert; sie verfolgen ihre individuellen Ziele unter der Bedingung, dass sie ihre Handlungspläne auf der Grundlage gemeinsamer Situationsdefinitionen aufeinander abstimmen können. Insofern ist das Aushandeln von Situationsdefinitionen ein wesentlicher Bestandteil. III 395 Kommunikatives Handeln/Sprechakte/Perlokution/Illokution/Habermas: Strawson hat gezeigt, dass ein Sprecher sein illokutionäres Ziel, dass der Hörer das Gesagte versteht, erreichen, ohne dass er sein perlokutionäres Ziel verrät. Das verleiht Perlokutionen den asymmetrischen Charakter von verdeckt strategischen Handlungen, in denen sich mindestens einer der Beteiligten strategisch verhält, während er andere Beteiligte darüber täuscht, dass er diejenigen Voraussetzungen nicht erfüllt, unter denen normalerweise illokutionäre Ziele nur erreicht werden können. Daher eigenen sich Perlokutionen nicht zur Analyse von Handlungskoordinationen, die durch illokutionären Bindungseffekt erklärt werden sollen. Dieses Problem wird gelöst, wenn wir Kommunikatives Handeln als Interaktion verstehen, bei der alle Beteiligten ihre individuellen Handlungspläne aufeinander abstimmen und ihre illokutionären Ziele vorbehaltlos verfolgen. III 396 Nur solche Interaktionen sind kommunikatives Handeln, in denen alle Beteiligten illokutionäre Ziele verfolgen. Ansonsten fallen sie unter strategisches Handeln. III 397 HabermasVsAustin: dieser hat dazu geneigt, Sprechakte mit Akten der Verständigung, also den sprachlich vermittelten Interaktionen selber zu identifizieren. III 400 Def Verstehen/Kommunikation/Habermas: im Rahmen unserer Theorie des Kommunikativen Handelns beschränken wir uns auf Sprechakte unter Standardbedingungen, d.h. wir gehen davon aus, dass ein Sprecher nichts anderes meint als die wörtliche Bedeutung dessen, was er sagt. Verstehen eines Satzes definieren wir dann als das Wissen, was diesen Satz akzeptabel macht. III 457 Kommunikatives Handeln/Rationalisierung/HabermasVsWeber/Habermas: erst wenn wir im “Gesellschaftshandeln” zwischen verständigungs- und erfolgsorientiertem Handeln differenzieren, lassen sich die kommunikative Rationalisierung des Alltagshandelns und die Subsystembildung für zweckrationales Wirtschafts- und Verwaltungshandeln als komplementäre Entwicklung begreifen. Zwar spiegeln beide die institutionelle Verkörperung von Rationalitätskomplexen, aber in anderer Hinsicht handelt es sich um gegenläufige Tendenzen. IV 223 Kommunikative Handlungen/HabermasVsSystemtheorie/Habermas: kommunikative Handlungen gelingen nur im Lichte kultureller Überlieferungen – dies ist es, was die Integration der Gesellschaft sichert, und nicht etwa systemische Mechanismen, die dem intuitiven Wissen ihrer Angehörigen entzogen sind. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Perlokutionäre Akte | Bennett | Bennett I Jonathan Bennett "The Meaning-Nominalist Strategy" in: Foundations of Language, 10, 1973, pp. 141-168 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 |
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Perlokutionäre Akte | Habermas | III 394 Perlokutionäre Akte/Habermas: perlokutionäre Effekte lassen sich als Zustände in der Welt beschreiben, die durch Intervention herbeigeführt werden. Dagegen werden illokutionäre Erfolge auf der Ebene interpersonaler Beziehungen erzielt, auf der sich Kommunikationsteilnehmer miteinander über etwas in der Welt verständigen. Sie sind in diesem Sinn nichts Innerweltliches, sondern extramundan. III 395 Strawson hat gezeigt, dass ein Sprecher sein illokutionäres Ziel, dass der Hörer das Gesagte versteht, erreichen, ohne dass er sein perlokutionäres Ziel verrät. Das verleiht Perlokutionen den asymmetrischen Charakter von verdeckt strategischen Handlungen, in denen sich mindestens einer der Beteiligten strategisch verhält, während er andere Beteiligte darüber täuscht, dass er diejenigen Voraussetzungen nicht erfüllt, unter denen normalerweise illokutionäre Ziele nur erreicht werden können. Daher eigenen sich Perlokutionen nicht zur Analyse von Handlungskoordinationen, die durch illokutionären Bindungseffekt erklärt werden sollen. Dieses Problem wird gelöst, wenn wir Kommunikatives Handeln als Interaktion verstehen, bei der alle Beteiligten ihre individuellen Handlungspläne aufeinander abstimmen und ihre illokutionären Ziele vorbehaltlos verfolgen. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Sanktionen | Parsons | Habermas IV 415 Sanktionen/Handlungstheorie/Geltungsansprüche/Parsons/HabermasVsParsons/Habermas: Parsons berücksichtigt nicht, und er kann auch im Rahmen seiner Handlungstheorie nicht berücksichtigen, dass sich der Begriff der Sanktionen auf Ja/Nein-Stellungnahmen zu kritisierbaren Geltungsansprüchen nicht anwenden lässt. Die Strategiepaare Anreiz/Abschreckung und Überzeugung/Ermahnung unterscheiden sich nämlich: im einen Fall ist Ego allein an den Konsequenzen seines Handelns orientiert, im anderen Fall muss er mit Alter sprechen und ihn über das Bestehen von Sachverhalten aufklären oder überzeugen. Habermas IV 416 Im ersten Fall geht es um erfolgsorientiertes Handeln, im zweiten Fall um verständigungsorientiertes Handeln. (Siehe auch >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte). Habermas: unter Bedingungen der Sanktionierung kann der Handelnde sein eigenes Ja zu einem Geltungsanspruch (Zustimmung zu einer Behauptung, Empfehlung usw.) nicht ernstnehmen. Das Sanktionsschema kann nur solche Interaktionsmodi aufnehmen, bei denen es um empirische Anstrengungen zur Fortsetzung einer Interaktion geht. Lösung: Siehe Sanktionen/Habermas). |
ParCh I Ch. Parsons Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014 ParTa I T. Parsons The Structure of Social Action, Vol. 1 1967 ParTe I Ter. Parsons Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Sprechakttheorie | Austin | Sprechakttheorie: Ausdrucksfunktion, Richtigkeit, Angemessenheit VsRedundanztheorie (p = "Es ist wahr dass p"). Husted III 240f Sprechakttheorie/Austin: def lokutionärer Akt: Äußerungsakt - Bsp Man gibt ein Beispiel für den sinnvollen Satz "Der Stier ist los" perlokutionär: Wirkung mittels Äußerung - Bsp Warnung mit diesem Satz >Perlokutionärer Akt. illokutionär: Man erschreckt damit die Hörer. >Illokutionärer Akt. Husted III 245 zusätzlich: Gelingsbedingungen als "Plus" zur Äußerung: die Garantie, die der Sprecher übernimmt - >Kontoführungsmodell/Brandom. Husted III 247 SprechakttheorieVsLogischer Positivismus: mehr als nur die zwei Funktionen 1. Beschreibung der Wirklichkeit, 2. Ausdruck von Emotionen - Sprechakte gehören zu keiner dieser beiden Kategorien. Husted III 248 AustinVsWittgenstein: pro durchgehende Ähnlichkeit - Sprechakttheorie: zeigt hier ihre Stärke. |
Austin I John L. Austin "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Austin II John L. Austin Ein Plädoyer für Entschuldigungen In Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Husted I Jörgen Husted "Searle" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted II Jörgen Husted "Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted III Jörgen Husted "John Langshaw Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted IV Jörgen Husted "M.A. E. Dummett. Realismus und Antirealismus In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Hamburg 1993 Husted V J. Husted "Gottlob Frege: Der Stille Logiker" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Reinbek 1993 |
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