Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Beweise Chalmers I 93/94
Beweis/Argument/Chalmers: Um gegen etwas zu argumentieren, kann man auf drei Ebenen vorgehen: 1. Der Unvorstellbarkeit
2. Der fehlenden Erkennbarkeit (epistemisch)
3. Der Begriffsanalyse.
Für die Irreduzibilität des bewussten Erlebens werde ich auf allen drei Ebenen argumentieren.
>Erleben, >Vorstellbarkeit, >Wissen, >Gewissheit, >Begriffe, >Analyse/Chalmers.
Hier wird es um eine a priori-Version der logischen Notwendigkeit in Bezug auf primäre Intensionen gehen.
>Intensionen.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Gehalt Chalmers I 203
Gehalt/Inhalt/Erlebnis/phänomenale Überzeugung/Chalmers: 1. Was greifen unsere Begriffe wie „Bewusstsein“ oder „rotes Erlebnis“ eigentlich (in einer gegebenen Welt) heraus?
>Erleben, >Bewusstsein/Chalmers, >Referenz.
2. Was konstituiert den Inhalt dieser Begriffe, wird er durch die psychologische Natur allein bestimmt, oder auch durch die phänomenale?
>Begriffe, >Phänomene.
I 204
Zombie: Könnte ein Zombie dieselben Intensionen von Überzeugungen haben wie ich? >Zombies, >Intensionen.
Wenn der Zombie einer begrifflichen Verwirrung unterliegt, könnte das genauso für mich gelten. Der Zombie könnte keine wahren oder falschen Urteile über Bewusstsein bei ihm selbst abgeben, aber auch nicht in Bezug auf mich! Denn er könnte den Begriff nicht richtig gebrauchen. Aber der Begriff des Bewusstseins unterscheidet sich von dem Begriff „Wasser“ insofern, als die „Bekanntschaft“ mit dem Gegenstand im Fall von Bewusstsein viel direkter ist.
>Bekanntschaft, >Wissen wie, >Erste Person, >Fremdpsychisches, >Unkorrigierbarkeit.
I 205
Erlebnis: Gibt es einen öffentlichen Sprachgebrauch, der z.B. den Begriff „Rotes Erlebnis“ regelt? >Sprachgebrauch.
Problem: Vertauschte Spektren.
>Vertauschte Spektren.
Lösung: Standardbedingungen für Standardbeobachter. Außerdem wollen wir den Begriff nicht auf meine persönlichen Erlebnisse beschränken sondern jedermanns Erlebnisse betrachten können. >Beobachtung, >Standardbedingungen.
I 206
Qualia: Sekundäre Intensionen sind nicht genug. Wir lernen auch etwas, wenn wir lernen, wie es ist etwas Rotes zu erleben: das Erlebnis von etwas Rotem hätte auch anders sein können, aber es ist so. Damit schränken wir den Raum der Möglichkeiten ein. Dazu brauchen wir aber verschiedene primäre Intensionen. Vgl. >Farbenforscherin Mary.
I 207
Kommunikation/Qualia: Nur wenn andere auch solche Erlebnisse (unter relevanten kausalen Bedingungen) haben können, sind meine Qualia kommunizierbar. >Verstehen, >Intersubjektivität.
Gehalt/Inhalt/Bewusstsein/Fazit/Chalmers: Überzeugungen über Erlebnisse sind zentral. Und diese können bei meinem Zombie-Zwilling nicht die gleichen sein wie bei mir. Aber dafür brauchen wir keine Kausaltheorie des Wissens. Wir können sogar unter Annahme eines Eigenschaftsdualismus auf Erlebnisse referieren.
>Kausaltheorie des Wissens, >Eigenschaftsdualismus.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Intensionen Chalmers I 54
Def Intension/Chalmers: Eine Intension ist eine Funktion die festlegt, wie ein Begriff in verschiedenen Situationen angewendet wird. Das ist nicht dasselbe wie „Bedeutung“ und auch keine Definition. >Bedeutung, >Definitionen, >Situationen, >Referenz, >Gebrauch, vgl. >Extension.
I 57
Intension/Chalmers: Je nachdem, ob es darum geht, dass ein Begriff einen Gegenstand in der aktualen Welt herausgreift, oder in einer kontrafaktischen Welt werde ich von primärer und sekundärer Intension sprechen. >Begriffe, >Mögliche Welten, >Aktuale Welt.
Sekundäre Intension/Chalmers: Ist daher unabhängig von empirischen Faktoren. Sie beschreibt, wie Referenz davon abhängt, wie sich die äußere Welt entpuppt. >Zwillingserde, >Starrheit.
I 61
Wenn kontrafaktische Welten im Spiel sind, ist es nicht a priori bestimmt, was die Referenz ist, da die aktuale Welt von verschiedenen Sprechern jeweils als ihre eigene bestimmt sein kann (spiegelbildlich). >Zentrierte Welten/Chalmers, Zentrierte Welten/Quine.
Die Festlegung als primäre bzw. sekundäre Intension wird dann ebenfalls spiegelbildlich variieren.
Vgl. >Intensionen/Stalnaker, >Propositionen/Chalmers.
I 62
Bedeutung/Chalmers: Beide, primäre wie sekundäre Intension sind Kandidaten für die „Bedeutung“ eines Begriffs. „Wasser“ könnte H2O oder aber Zwillingserden-Wasser bedeuten, je nachdem, was mit dem Begriff in der jeweiligen Welt herausgegriffen wird.
I 63
Notwendige Wahrheit/Chalmers: Beide können sogar als notwendige Wahrheit konstruiert werden, wenn mögliche Welten als Äußerungskontexte aufgefasst werden. Vgl. >Charakter/Kaplan, >Inhalt/Kaplan, >Zweidimensionale Semantik.
I 200
Primäre Intension/Chalmers: Bsp Der größte Stern im Universum: greift in jeder gegebenen zentrierten Welt einen Stern heraus. Auch nichtexistente Gegenstände haben eine primäre Intension Bsp der Nikolaus, (Santa Claus). Diese primäre Intension hätte einen Gegenstand herausgreifen können, wenn die Welt sich entsprechend herausgestellt hätte. Vgl. >Nichtexistenz, >Possibilia.
Für meinen Begriff von Bewusstsein ist die primäre Intension wichtiger als eine kausale Beziehung zu einem Gegenstand.
>Bewusstsein/Chalmers.
I 205
Auch ein Zombie kann primäre Intensionen haben, die sich mit meinen decken. >Zombies.
I 206
Qualität/Qualia: Primäre Intensionen spezifizieren keine Qualia. >Qualia.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Moral Chalmers I 83
Moral/Ästhetik/Chalmers: Es wird oft gesagt, dass es keine begriffliche Verbindung von physikalischen Eigenschaften und moralischen oder ästhetischen Eigenschaften gibt. Das heißt aber nicht, dass moralische und ästhetische Eigenschaften so problematisch wie bewusstes Erleben sind. Vgl. >Bewusstsein/Chalmers, >Erleben.
Erstens ist eine mögliche Welt vorstellbar, die physikalisch von unserer ununterscheidbar, aber moralisch verschieden ist.
>Vorstellbarkeit.
Zweitens sind moralische Tatsachen keine Phänomene, die sich uns aufzwingen. Wir können sie leugnen. Das machen moralische Antirealisten wie Blackburn (1971)(1) und Hare (1984)(2).
I 84
Moral/Supervenienz/Boyd/Brink/Chalmers: Boyd (1988)(3) und Brink (1989)(4) These: Moralische Tatsachen supervenieren auf natürlichen Tatsachen mit einer a posteriori Notwendigkeit. D.h. sie supervenieren in Bezug auf die sekundäre, nicht die primäre Intension moralischer Begriffe. (>Horgan und Timmons 1992a (5), 1992b (6)). >Intensionen;

Primäre Intensionen, Sekundäre Intensionen
>Terminologie/Chalmers, >Propositionen/Chalmers, >Supervenienz, >a posteriori Notwendigkeit.

1. S. Blackburn, Moral realism. IN. J. Casey (Ed) Morality and Moral Reasoning, London 1971.
2. R. M. Hare, Supervenience. Proceedings of the Aristotelian Society, suppl.58, 1984: pp. 1-16
3. R. N. Boyd, How to be a moral realist. In G. Syre-McCord (Ed), Essays on Moral Realism. Ithaca, NY 1988
4. D. Brink, Moral Realism and the Foundations of Ethics. Cambridge 1989.
5. T. Horgan and M. Timmons, Troubles for new ware moral sentiments; The "open question argument" revived. Philosophical Papers 1992.
6. T. Horgan and M. Timmons, Trouble on moral twin earth: Moral Queerness revived. Synthese 92, 1992: pp. 223-60.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Wissen Tye Chalmers I 141
Wissen/Farbenforscherin Mary/Frank Jackson/Qualia/TyeVsJackson/Tye/Chalmers: (Tye 1986)(1): Es gibt einen Unterschied in der Intensionalität zwischen "Diese Flüssigkeit ist Wasser" und "Diese Flüssigkeit ist H2O". In einer Weise drücken beide Sätze dieselbe Tatsache aus, aber ein Satz kann gewusst werden, ohne dass der andere gewusst wird. >Intensionen, >Intensionalität, >Referenz.
Chalmers: Diese Lücken entstehen wegen der Differenz zwischen primärer und sekundärer Intension (lokalisiert bzw. nicht-lokalisiert in der aktualen bzw. in einer möglichen Welt).
>Primäre Intensionen, >Sekundäre Intensionen, >Farbenforscherin Mary, >Qualia.

1. Tye, Michael (1986). The subjective qualities of experience. Mind 95 (January):1-17.

Tye I
M. Tye
Consciousness Revisited: Materialism Without Phenomenal Concepts (Representation and Mind) Cambridge 2009

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Wissen wie Chalmers Chalmers I 142
Wissen-wie/Qualia/Intension/primäre/sekundäre Intension/LoarVsJackson/ LoarVsMaterialismus/Loar/Chalmers: Loar (1990)(1) geht in seiner Kritik tiefer als Horgan (1984b)(2), Tye (1986)(3), Churchland (1985)(4), Papineau (1993)(5), Teller (1992)(6), McMullen (1985)(7): die Beispiele mit Wasser/H2O, Superman/Clark Kent usw. erlauben immer noch, dass die physikalischen bzw. phänomenalen Begriffe unterschiedliche primäre Intensionen haben. Bsp Wärme und z.B. mittlere kinetische Energie designieren dieselbe Eigenschaft (sekundäre Intension) aber führen gleichzeitig verschiedene Eigenschaften (primäre Intensionen) ein! Aber das wird nicht a priori gewusst. Pointe: dann war Marys Wissen über die phänomenalen Eigenschaften von Farben
I 143
schon ein Wissen über physikalische bzw. funktionale Eigenschaften, aber sie konnte die beiden zuvor nicht verbinden. >Farbenforscherin Mary, >Qualia, >Wissen, >Propositionales Wissen, >Kennen, >Erleben, >Intentionen; "Primäre Intension": >Terminologie/Chalmers.
VsJackson/Chalmers: Weitere Einwände: (Bigelow/Pargetter (1990)(8): BigelowVsJackson, PargetterVsJackson: Selbst für ein allwissendes Wesen gibt es eine Lücke zwischen physikalischem und indexikalischem Wissen (siehe Beispiel: Rudolf Lingens mit Gedächtnisverlust liest in der Bibliothek seine eigene Biografie).
I 144
ChalmersVsBigelow/ChalmersVsPargetter/ChalmersVsLoar: Der Mangel an phänomenalem Wissen ist ein ganz anderer als der an indexikalischem Wissen. Wissen/Indexikalität/Nagel/Chalmers: (Nagel 1983)(9): es gibt hier eine ontologische Lücke.
ChalmersVsNagel: Wir können viel direkter argumentieren: es gibt keine vorstellbare Welt, in der die physikalischen Fakten sind wie in unserer Welt, in der jedoch die indexikalischen Fakten sich von unseren unterscheiden.
>Vorstellbarkeit, >Mögliche Welten.

1. B. Loar, Phenomenal states. Philosophical Perspectives 4, 1990: pp. 81-108
2. T. Horgan, Jackson on physical information and qualia. Philosophical Quarterly 34, 1984: pp. 147-83
3. M. Tye, The subjective qualities of experience. Mind 95, 1986: pp. 1-17
4. P. M. Churchland, Reduction, qualia and the direct introspection of brain states. Journal of Philosophy 82, 1985: pp. 8-28
5. D. Papineau, Philosophical Naturalism, Oxford 1993
6. P. Teller A contemporary look at emergence. In: A. Beckermann, H. Flohr and J. Kim (Eds) Emergence or Reduction? Prospects for Nonreductive Physicalism, Berlin 1992
7. C. McMullen, "Knowing what it's like" and the essential indexical. Philosophical Studies 48, 1985: pp. 211-33
8. J. Bigelow and R. Pargetter, Acquaintance with qualia. Theoria 56, 1990: pp. 129-47
9. Th. Nagel, The objective self. In. C. Ginet and S. Shoemaker (eds) Knowledge and Mind: Philosophical Essayys. New York 1983.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Wissen wie Loar Chalmers I 142
Wissen-wie/Qualia/Intension/primäre/sekundäre Intension/LoarVsJackson/ LoarVsMaterialismus/Loar/Chalmers: Loar (1990)(1) geht in seiner Kritik tiefer als Horgan (1984b)(2), Tye (1986)(3), Churchland (1985)(4), Papineau (1993)(5), Teller (1992)(6), McMullen (1985)(7): die Beispiele mit Wasser/H2O, Superman/Clark Kent usw. erlauben immer noch, dass die physikalischen bzw. phänomenalen Begriffe unterschiedliche primäre Intensionen haben. Bsp Wärme und z.B. mittlere kinetische Energie designieren dieselbe Eigenschaft (sekundäre Intension) aber führen gleichzeitig verschiedene Eigenschaften (primäre Intensionen) ein! Aber das wird nicht a priori gewusst. Pointe: dann war Marys Wissen über die phänomenalen Eigenschaften von Farben
I 143
schon ein Wissen über physikalische bzw. funktionale Eigenschaften, aber sie konnte die beiden zuvor nicht verbinden. VsJackson/Chalmers: Weitere Einwände: (Bigelow/Pargetter (1990)(8): BigelowVsJackson, PargetterVsJackson: Selbst für ein allwissendes Wesen gibt es eine Lücke zwischen physikalischem und indexikalischem Wissen (siehe Beispiel: Rudolf Lingens mit Gedächtnisverlust liest in der Bibliothek seine eigene Biografie).
I 144
ChalmersVsBigelow/ChalmersVsPargetter/ChalmersVsLoar: Der Mangel an phänomenalem Wissen ist ein ganz anderer als der an indexikalischem Wissen. Wissen/Indexikalität/Nagel/Chalmers: (Nagel 1983)(9): es gibt hier eine ontologische Lücke.
ChalmersVsNagel: Wir können viel direkter argumentieren: es gibt keine vorstellbare Welt, in der die physikalischen Fakten sind wie in unserer Welt, in der jedoch die indexikalischen Fakten sich von unseren unterscheiden.



1. B. Loar, Phenomenal states. Philosophical Perspectives 4, 1990: pp. 81-108
2. T. Horgan, Jackson on physical information and qualia. Philosophical Quarterly 34, 1984: pp. 147-83
3. M. Tye, The subjective qualities of experience. Mind 95, 1986: pp. 1-17
4. P. M. Churchland, Reduction, qualia and the direct introspection of brain states. Journal of Philosophy 82, 1985: pp. 8-28
5. D. Papineau, Philosophical Naturalism, Oxford 1993
6. P. Teller A contemporary look at emergence. In: A. Beckermann, H. Flohr and J. Kim (Eds) Emergence or Reduction? Prospects for Nonreductive Physicalism, Berlin 1992
7. C. McMullen, "Knowing what it's like" and the essential indexical. Philosophical Studies 48, 1985: pp. 211-33
8. J. Bigelow and R. Pargetter, Acquaintance with qualia. Theoria 56, 1990: pp. 129-47
9. Th. Nagel, The objective self. In. C. Ginet and S. Shoemaker (eds) Knowledge and Mind: Philosophical Essayys. New York 1983.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Zentrierte Welten Chalmers I 133
Zentrierte Welt/Indexikalität/Chalmers: Wenn eine zentrierte Welt einmal determiniert ist, d.h. wenn die Lokalisierung des Zentrums (z.B. ich) festgelegt ist, dann liefert eine primäre Intension, (z.B. Wasser und H2O) eine perfekte nicht-indexikalische Eigenschaft. Vgl. >Identität zwischen Welten, >Identifikation, >Indexikalität, >Intensionen/Chalmers, >Terminologie/Chalmers.
Begriffe: Nun könnte man annehmen, der Begriff Zombie würde einfach nicht in einer Zombie-zentrierten Welt gebraucht.
>Zombies.
ChalmersVs: Die Situation ist komplizierter: primäre Intensionen erfordern gar nicht die Anwesenheit des ursprünglichen Begriffs. Das spricht dafür, dass a posteriori Notwendigkeit für meine Argumente in Bezug auf Bewusstsein nicht notwendig ist.
>Notwendigkeit a posteriori.
Intensionen: Das Auseinanderfallen primärer und sekundärer Intensionen bewirkt eine Unsicherheit in Bezug auf Wasser: etwas Wässriges muss nicht H2O sein. Aber das gilt nicht für das Bewusstsein. Wenn sich etwas als bewusstes Erleben anfühlt, dann ist es bewusstes erleben, egal in welcher Welt.
>Bewusstsein/Chalmers.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Zombies Chalmers I 94
Zombies/Roboter/Chalmers: Zombies und Roboter sind logisch möglich. Es könnte einen Zwilling von mir geben, der molekülidentisch mit mir ist, aber ohne inneres Erleben. >Roboter, >Erleben, >Qualia, >Phänomene, vgl. >Künstliches Bewusstsein, >Künstliche Intelligenz, >Starke KI.
I 95
Zombie-Identität/Chalmers: Die Identität zwischen meinem Zombie-Zwilling und mir wird auf folgenden Ebenen bestehen 1. Funktional: Er wird die gleichen Informationen verarbeiten wie ich
2. Psychologisch: Er wird das gleiche Verhalten an den Tag legen.
Phänomenal: Phänomenal wird der Zombie nicht mit mir identisch sein: er wird nicht die gleichen inneren Erlebnisse haben (können).
I 96
Zombies/Chalmers: Es geht nicht darum, ob die Annahme ihrer Existenz plausibel ist, sondern darum, ob sie begrifflich inkohärent ist. Es gibt jedenfalls keine versteckten begrifflichen Widersprüche. >Analytizität.
I 97
Vorstellbarkeit: Da ein solcher Zombie nicht begrifflich ausgeschlossen ist, folgt, dass mein bewusstes Erleben nicht logisch aus der funktionalen Verfassung meines Organismus folgt. >Vorstellbarkeit/Chalmers.
Fazit: (phänomenales) Bewusstsein superveniert nicht logisch auf dem Physischen.
>Bewusstsein/Chalmers.
I 131
Zombies/Notwendigkeit a posteriori/VsChalmers: Man könnte einwenden, dass eine Zombiewelt bloß logisch, aber nicht metaphysisch möglich wäre. Außerdem wird zwischen Vorstellbarkeit und wahrer Möglichkeit unterschieden. >Notwendigkeit a posteriori, >Metaphysische Möglichkeit.
Notwendig a posteriori/Kripke: Bsp dass Wasser H2O ist, diese Notwendigkeit ist nur a posteriori wissbar. Dann ist es logisch, aber nicht metaphysisch möglich, dass Wasser nicht H2O ist.
VsChalmers: Es sei unnatürlich, dasselbe für Zombies anzunehmen, und das wäre hinreichend, um den Materialismus zu retten.
ChalmersVsVs: Der Begriff der Notwendigkeit a posteriori kann die Last dieses Argument nicht tragen und ist nur ein Ablenkungsmanöver. ((s) Es wird übrigens nicht von Kripke selbst ins Spiel gebracht).
I 132
ChalmersVsVs: Das Argument gegen mich hätte nur Aussicht auf Erfolg, wenn wir primäre Intensionen (Bsp Wasser und H2O) gebraucht hätten, wir haben es aber mit sekundären Intensionen (Bsp Wasser und „Wässrigkeit“) zu tun. Daher könnten psychisch/physische Begriffe a posteriori andere Dinge herausgreifen als der a priori-Unterscheidung entsprechen würde.
I 180
Zombie/Verhalten/Erklärung /Chalmers: Da die Verhältnisse im Innern meines Zombie-Zwillings die exakte Spiegelung meines Inneren sind, wird jede Erklärung seines Verhaltens auch als eine Erklärung meines Verhaltens zählen. Dann folgt, dass die Erklärungen meiner Behauptungen über das Bewusstsein ebenso unabhängig sind von der Existenz von Bewusstsein wie die Erklärungen der Behauptungen des Zombies. Mein Zombie-Zwilling kann sich diese Argumentation zu eigen machen und über mich als Zombie lamentieren. Er kann die ganze Situation spiegeln.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014