Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriffe Jackson Schwarz I 234
Begriffsanalyse/Lewis/Schwarz. während sie für die meisten Autoren von der Philosophie getrennt ist, ist sie für Lewis und auch für Jackson mit ihr verbunden. SchwarzVs: Vs beide Positionen: wie Bsp Panprotopychismus und der Welt wie sie ist zeigen, gibt es sehr wohl metaphysische Supervenienzbeziehungen, die nicht mit analytischer Reduzierbarkeit einhergehen.
Pointe: daran zeigt sich, dass sie den philosophischen Status nicht verdienen: der Panprotopsychismus ist keine eigentlich physikalistische Position, die Supervenienz aller Wahrheiten auf der „Welt wie sie ist“ ist eine belanglos formale Kuriosität.
>Panprotopsychismus, >Begriffsanalyse, >Supervenienz.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Bekanntschaft Hintikka II 22
Beschreibung/Bekanntschaft/Identifikation/Individuation/Hintikka: Der Unterschied wird oft so dargestellt: a) einem Gesicht einen Namen zuordnen.
b) einem Namen ein Gesicht zuordnen.
a) eine Was-Frage beantworten.
b) eine Wo-Frage beantworten.
Modelltheorie/Hintikka: Die modelltheoretische Situation wird damit aber nicht vollständig wiedergegeben. Daher sollten „Bekanntschaft“ und „Beschreibung“ nur mit Abstrichen genommen werden.
>Identifikation, >Individuation, >Modelltheorie, >Beschreibung.
II 23
Bekanntschaft/Beschreibung/Hintikka: dem entspricht: Psychologie/psychologisch: a) semantisches Gedächtnis und b) episodisches Gedächtnis.
II 144
Bekanntschaft/Reduktion/Reduzierbarkeit/Russell/Hintikka: Russell sah nur den Quantor der Bekanntschaft als irreduzibel an. Das entspricht dem, dass er nur logische Eigennamen „dies“ usw. als echte Namen ansieht.
II 149
Bekanntschaft/Beschreibung/Querwelteinidentifikation/Querwelteinidentität/Hintikka: (7) kann so paraphrasiert werden:
(7) Ich weiß, wer der Mann dort drüben ist.
(11) (Ex) KI (der Mann dort = x)
(12) (∃x) KI (Sir Norman Brook = x)
Der unerwartete Parallelismus zwischen den alltagssprachlichen Übersetzungen für (11) und (12) zeigt, dass die Eindeutigkeitsbedingungen mutatis mutandis für beide Weisen der Identifikation (Bekanntschaft/Beschreibung) auf dieselbe Weise funktionieren.
Weltlinien dürfen nur nicht im Verlauf wechseln.
Vgl. >Vierdimensionalismus.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Epiphänomenalismus Chalmers I 150
Epiphänomenalismus/Bewusstsein/Chalmers: Frage: Wenn Bewusstsein nur natürlich (aber nicht logisch) auf dem Physischen superveniert, ist anscheinend keine Kausalität im Spiel. Dann wäre Bewusstsein nur ein Nebeneffekt und müsste gar nicht existieren. Huxley (Huxley (1874)(1) argumentiert so. >Supervenienz, >Bewusstsein/Chalmers.
ChalmersVs: Kausale Geschlossenheit unserer physikalischen Welt sieht nur nach Epiphänomenalismus aus.
>Abgeschlossenheit.
I 151
VsEpiphänomenalismus/Chalmers: Eine Strategie gegen den Epiphänomenalismus wäre, die kausale Geschlossenheit der physikalischen Welt zu leugnen. Das sollten wir nicht tun. Es gibt bessere Wege, die von angemesseneren Annahmen als von Metaphysik und Verursachung ausgehen. 1. Regularitätsbasierte Verursachung/Chalmers: Statt Kausalität könnten wir mit Hume eine Regularität annehmen. Dann könnte man behaupten, das Verhalten wäre selbst ohne phänomenales Bewusstsein dasselbe gewesen.
>Regularität, >Bewusstsein, >Verhalten, >Verursachung.
ChalmersVs: Es gibt sehr viele systematische Regularitäten zwischen bewussten Erlebnissen und späteren physikalischen Ereignissen, von denen jede uns dazu bringt, eine kausale Verknüpfung zu schließen.
>Kausalität.
I 152
2. Kausale Überdetermination: Man könnte annehmen, das ein physikalischer und ein phänomenaler Zustand, obwohl völlig getrennt, einen späteren physikalischen Zustand hervorrufen könnten. Problem: kausale Redundanz.
>Redundanz.
Lösung: Tooley (1987)(2) Wir könnten eine irreduzierbare kausale Verbindung zwischen zwei physikalischen und eine separate irreduzible kausale Verbindung zwischen einem phänomenalen und einem physikalischen Zustand annehmen. Das ist eine nichtreduzierbare Sicht auf Verursachung.
>Reduktion, >Unreduzierbarkeit.
ChalmersVsTooley: Es ist nicht leicht zu zeigen, dass daran etwas falsch ist. Ich verfolge das nicht weiter, aber es muss ernst genommen werden.
3. Nichtsupervenienz der Verursachung: Tatsachen über das Bewusstsein und solche über Verursachung sind die einzigen Tatsachen, die nicht logisch auf bestimmten physikalischen Tatsachen supervenieren.
Chalmers: Es ist ganz natürlich darüber zu spekulieren, ob diese beiden Arten von Nichtsupervenienz eine gemeinsame Wurzel haben.
Rosenberg: (Rosenberg 1966)(3) hat das entwickelt. Rosenberg These: Erfahrung erkennt Verursachung oder einige Aspekte von ihr. Danach braucht Verursachung das Erkennen durch irgendjemand oder irgendetwas.
ChalmersVsRosenberg: Das ist natürlich äußerst spekulativ und führt unter anderem zum Panpsychismus.
>Panpsychismus, >Aspekte.
I 153
Außerdem bliebe das Zombieproblem bestehen. >Zombies.
4. Die Intrinsische Natur des Physischen: These: Eine physikalische Theorie charakterisiert vor allem die Relationen ihrer Entitäten, d.h. ihre Propensitäten, mit anderen Elemente zu interagieren.
>Propensität, >Intrinsisches.
Problem: Was ist es, was diese ganzen Relationen der Verursachung und Kombinationen bewirkt? Russell (1927) (4): Das ist es, worüber die physikalische Theorie sich ausschweigt.
Lösung: Eine intrinsische Natur der physikalischen Elemente anzunehmen.
Chalmers: Die einzige Klasse von solchen intrinsischen Eigenschaften wäre die Klasse der phänomenalen Eigenschaften.
>Phänomene.
I 154
Es muss kein Panpsychismus daraus folgen. Stattdessen können wir protophänomenale Eigenschaften annehmen. >Protophänomenal.
I 159
VsEpiphänomenalismus/Chalmers: Argumente gegen den Epiphänomenalismus fallen in drei Klassen: 1.Solche, die die Relationen von Erfahrung zu normalen Verhalten betreffen,
2. Solche, die die Relationen von Erfahrung zu Urteilen über normales Verhalten betreffen,
3. Solche, die das Gesamtbild der Welt betreffen, die die Annahme des Epiphänomenalismus hervorruft.
Ad 1. VsEpiphänomenalismus: Bsp Die Intuitionen darüber, warum ich meine Hand aus einer Flamme zurückziehe sind stark, auf der anderen Seite können wir diese Intuitionen durch die Annahme von Regularitäten wegerklären. Wir nehmen Erfahrungen einfach direkter wahr als die zugehörigen Gehirnzustände.
Ad 2. VsEpiphänomenalismus: Es scheint extrem kontraintuitiv, dass unsere Erfahrungen irrelevant für Erklärungen unseres Verhaltens sein könnten.
>Verhalten, >Erklärung, >Erfahrung, vgl. >Subjektivität.
I 160
Ad. 3. VsEpiphnomenalismus: Das Bild der Welt, das vom Epiphnomenalismus gezeichnet wird ist unplausibel, indem es nomologische Anhängsel geben soll, die nicht in das System der anderen Naturgesetze integriert sind. Epiphänomenalismus/Chalmers: Ich beschreibe meine eigene Position nicht als Epiphänomenalismus. Die Frage der kausalen Relevanz von Erfahrung bleibt offen.
>Relevanz.

1. T. Huxley, On the hypothesis that animals are automata. In: Collected Essays, London 1987, pp. 1893-94.
2. M. Tooley, Causation: A Realist Approach, Oxford 1987
3. G. H. Rosenberg, Consciousness and causation: Clues toward a double-aspect theory, Ms Indiana Universwity, 1996.
4. B. Russell, The Analysis of Matter, London 1927

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Erklärungen Goodman IV 165
Erklärung: Ein Grundbegriff wird nicht definiert, sondern mit Hilfe seiner verschiedenen Spielarten expliziert.
II 67
Reduktionssätze/Carnap: Wenn man eine Wissenschaftssprache konstruieren möchte, muss man einige deskriptive (d.h. nichtlogische) Ausdrücke als Grundausdrücke nehmen. Weitere Ausdrücke lassen sich dann u.a. mittels Reduktionssätzen einführen. >Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Reduktionismus.
II 68
GoodmanVsCarnap/Reduktionssätze: Reduktionssätze sind ziemlich abwegig. Nach meiner Auffassung hat die Philosophie die Aufgabe, die Wissenschaft- (und die Alltagssprache) zu explizieren, nicht zu beschreiben. Die Explikation (>Explikation, Quine) muss auf die vorsystematische Verwendung der Ausdrücke Rücksicht nehmen, braucht sich aber nicht an die Reihenfolge zu halten. Es geht vor allem um Sparsamkeit und Vereinheitlichung.

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997
Idealismus Materialismus Adorno XIII 245
Materialismus/MaterialismusVsIdealismus/Adorno: Das anti-idealistische Moment des Materialismus ist es, das ins Begriffliche Unauflösliche allein durch den extremen Nominalismus bis zum äußerten geltend zu machen. >Idealismus, >VsIdealismus, >Begriffe, >Nominalismus, >Reduktion, >Reduktionismus, >Reduzierbarkeit, >Unreduzierbarkeit.

A I
Th. W. Adorno
Max Horkheimer
Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978

A II
Theodor W. Adorno
Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000

A III
Theodor W. Adorno
Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973

A IV
Theodor W. Adorno
Minima Moralia Frankfurt/M. 2003

A V
Theodor W. Adorno
Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995

A VI
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071

A VII
Theodor W. Adorno
Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002

A VIII
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003

A IX
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003

A XI
Theodor W. Adorno
Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990

A XII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973

A XIII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974
Identitätstheorie Churchland Pauen I 188
Erklärungslücke/Identitätstheorie/Bewusstsein/Ontologie/Pauen: Die Erklärungslücke wurde grundsätzlich schon von Leibniz erkannt. Dann Dubois-Reymond, Th. Nagel, Joseph Levine. Erklärungslücke/Levine/Pauen: Zwischen wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Theorien.
Chalmers: "Hard Problem of Consiousness" (Schwieriges Problem des Bewusstseins):
I 189
zwingt uns zu enormen Eingriffen in bisher akzeptierte Auffassungen und Methoden. >Bewusstsein/Chalmers.
Identitätstheorie: Die Identitätstheorie bezieht sich auf die Ontologie.
Erklärungslückenargument: bezieht sich epistemisch auf unser Wissen.
Zusammenhang: Akzeptieren wir die Identitätstheorie, müssen wir erwarten, dass auch unser jeweiliges Wissen sich aufeinander beziehen lässt.
I 191
Churchland: Es wäre nun ein Fehlschluss, dass wir aus unserem heutigen Unwissen auf die Unlösbarkeit des Problems schließen wollten. ("Argument der Ignoranz") VsChurchland: Im Fall der Erklärungslücke muss das aber gar nicht plausibel sein!
Die Vertreter berufen sich gar nicht auf die eigene Unwissenheit und führen auch nicht das Versagen der bisherigen Forschung an. Sie nehmen einen prinzipiellen Unterschied zwischen Entitäten wie Bsp Wasser und Wärme auf der einen Seite und mentalen Prozessen auf der anderen Seite an.
Daher müssen unsere Methoden scheitern.
>Reduzierbarkeit, >Reduktion, >Reduktionismus, >Materialismus.
I 192
Bei diesem Unterschied spielen Kausaleigenschaften eine wesentliche Rolle. Dann müssen - so die Vertreter des Erklärungslückenarguments - unsere durch alltägliche Begriffe bezeichneten natürlichen Phänomene durch solche Kausaleigenschaften charakterisiert werden können.
>Kausalität, >Kausale Rolle.

Churla I
Paul M. Churchland
Matter and Consciousness Cambridge 2013

Churli I
Patricia S. Churchland
Touching a Nerve: Our Brains, Our Brains New York 2014

Churli II
Patricia S. Churchland
"Can Neurobiology Teach Us Anything about Consciousness?" in: The Nature of Consciousness: Philosophical Debates ed. Block, Flanagan, Güzeldere pp. 127-140
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001
Mengenlehre Thiel Thiel I 308
Mengenlehre: Bei Bourbaki wird nie von Logizismus, immer nur von Mengenlehre gesprochen. Mengen sind genuin mathematische Gegenstände, nicht auf andere reduzierbar (Logik: Klassen). Der Mengenbegriff ist ein wesentliches Werkzeug zur Vereinheitlichung der Mathematik. >Vereinheitlichung, >Verallgemeinerung.
I 308/309
Mengenlehre: als Fundamentaldisziplin der Mathematik: Grundbegriffe wie Relation und Funktion werden auf den Begriff der Menge zurückgeführt, und zwar durch explizite Definition. Relation als symmetrische oder asymmetrische Paarbildung zweistellige Relation.
>Relationen.
Manchmal brauchen wir Mittel, die Reihenfolge auszudrücken. Geordnete Paare. Def I 310.
Funktionen: def: rechtseindeutige Relationen. I 310.

Wenn man die Zurückführbarkeit aller höheren Zahlenarten auf die natürlichen Zahlen einmal voraussetzt, kann man auch diese noch mengentheoretisch gewinnen.
>Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Zahlen, >Reelle Zahlen.
I 311
Die eigentliche Frage ist eine philosophische und betrifft die Berechtigung des hinter allem stehenden reduktionistischen Programms.
Thiel: Ob auch noch Zahlen als mathematische Entitäten sich als Mengen erweisen, erscheint heute trotz aller logischen Sackgassen in die der klassische logizistische Ansatz geraten ist, immer noch eine der wichtigsten philosophischen Fragen.
>Mathematische Entitäten, >Logik, >Ontologie, >Platonismus, vgl. >Hartry Field.

T I
Chr. Thiel
Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995
Ontologie Searle I 33
Searle: Erkenntistheoretisch ist es löblich, aber neurobiologisch einfach falsch zu sagen, die gesamte Wirklichkeit sei objektiv. Vgl. >Konstruktivismus.
I 40
Ontologie/Searle: falsche Frage: Was für Arten von Sachen gibt es in der Welt? Richtig: Was muss der Fall sein, damit unsere Empirie wahr ist? >Empirismus/Searle, >Existenz/Searle.
I 78f
Zurückführbarkeit ist ohnehin eine seltsame Anforderung an die Ontologie, denn früher galt es ja als ein klassischer Nachweis der Nicht-Existenz einer Entität, wenn man sie auf etwas anderes zurückführte. >Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Reduktionismus.
I 118
Die Ontologie der Beobachtung ist - im Gegensatz zu ihrer Erkenntnistheorie - genau die Ontologie der Subjektivität.
I 182
Die Ontologie der unbewussten Geisteszustände besteht einzig und allein in der Existenz rein neurophysiologischer Phänomene.
I 183
Das scheint ein Widerspruch zu sein: Die Ontologie der unbewussten Intentionalität besteht ganz und gar aus objektiven, neurophysiologischen Dritte Person-Phänomenen, und dennoch haben diese Zustände eine Aspektgestalt! Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn wir folgendes berücksichtigen: Der Begriff eines unbewussten intentionalen Zustands ist der Begriff von einem Zustand, der ein möglicher bewusster Gedanke ist.
Die Ontologie des Unbewussten besteht in objektiven Merkmalen des Gehirns, die fähig sind, subjektive bewussten Gedanken zu verursachen.
Vgl. >Gedankenobjekt, >Glaubensobjekt, >Intensionales Objekt.

II 68
An die Repräsentation ist keine Ontologie geknüpft. >Repräsentation.

V 163
Ontologie: Hauptfrage: Gibt es Kriterien für ontologische Voraussetzungen? >Kriterium.
V 164
Existenz/Quine: Etwas, als eine Entität annehmen bedeutet, es als den Wert einer Variablen zu betrachten. Existenz/SearleVsQuine: Dieses Kriterium (Wert einer Variablen für Existenz) ist verwirrend und gehaltlos.
Alternatives Kriterium: Eine Theorie setzt die und nur die Entitäten voraus, von denen sie sagt, dass sie existieren. (Dies muss nicht explizit geschehen.)
V 165
Ontologie/Searle: Eine Schreibweise ist so gut wie eine andere, ontologische Schlussfolgerungen sollte daraus nicht abgeleitet werden. Es ist auch möglich, dass kein Übersetzungsverfahren existiert, durch das sich bestimmen ließe, welche Aussage die einfachere oder besser ist.
SearleVsQuine: Nach Quines Kriterium würden zwei Aussagen, die in Wirklichkeit dieselben Voraussetzungen einschließen, verschiedene Voraussetzungen einschließen! (Dieses Argument wurde von William AlstonVsQuine vorgebracht).
>Ontologie/Quine.

Stalnaker I 181
Ontologie/Sprache/Metaphysik/Searle: Man darf keine ontologische Konklusionen aus linguistischen Thesen ableiten.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Physikalismus Rorty Horwich I 447
Physikalismus/Korrespondenz/Rorty: Der Physikalismus verlangt eine Korrespondenzrelation. >Korrespondenz.
Horwich I 452
Physikalismus/Rorty: Der Physikalismus ist nicht reduktionistisch. >Reduktionismus, >Reduktion, >Reduzierbarkeit, vgl. >Identitätstheorie, >Materialismus.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Reduktion Chalmers I 43
Reduktion/Erklärung/Chalmers: Eine reduktive Erklärung eines Phänomens impliziert nicht die Reduktion dieses Phänomens auf etwas anders. >Phänomene, >Erleben.
ErklärungChalmers: Erklärung bedeutet nicht Identifikation mit etwas anderem, insbesondere nicht mit etwas auf einer niedrigeren Ebene.
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
I 264
Reduzierbarkeit: Die Tatsache, dass multiple Realisierbarkeit möglich ist, wird von manchen Autoren als Gegenargument zu einer Reduzierbarkeit angesehen. Aber:
BrooksVs: (Brooks 1994)(1): erklärt das für irrelevant. Ebenso Wilson (1985)(2) und Churchland (1986)(3) so paradigmatisch reduzierbare Fälle wie Bsp Temperatur sind tatsächlich multipel realisierbar.)
I 43
Reduktion: Reduktion sollte auch nicht mit Reduktion in Richtung auf eine höherstufige Theorie gleichgesetzt werden. Manchmal gibt es eine solche Theorie gar nicht. >Theorien.
I 46
Bewusstsein/Erklärung/Reduktion/Chalmers: Wir brauchen so etwas wie ein kognitives Modell, d.h. ein Modell der abstrakten kausalen Organisation, ohne dass wir die physikochemischen Substrate spezifizieren müssten. >Modelle.
Das geht sehr gut für psychologische Aspekte, nicht aber für die phänomenale Seite.
>Psychologie/Chalmers, >Bewusstsein/Chalmers.
I 47
Erklärungslücke: Eine Erklärungslücke gibt es also zwischen der psychologischen und der phänomenalen Seite des Bewusstseins (Levine 1983)(4).
I 48
Reduktive Erklärung: Eine reduktive Erklärung ist immer möglich, wenn das zu Erklärende (z.B. das natürliche Phänomen) global logisch superveniert auf dem Erklärenden (z.B. dem Physikalischen). Wenn die Supervenienz nicht global ist, bleibt immer die Frage: warum ist dieser Prozess begleitet von diesem Phänomen? >Supervenienz.
I 49
Reduktion: Die Reduktion beseitigt nicht immer ein „Mysterium“ auf der resultierenden Ebene, eliminiert aber vielleicht die Annahme, es müsse noch etwas Zusätzliches geben, das vorgeht.
I 50
Bewusstsein/Chalmers: Hier schlägt logische Supervenienz bei der Erklärung fehl. >Erklärung.
I 104
Reduktion/Bewusstsein/Chalmers: Aus den Argumenten der Vertauschten Spektren, des Fledermaus-Beispiels, der Farbenforscherin Mary folgt noch nicht zwingend, dass es keine reduktive Erklärung des Bewusstseins gibt. (Das wäre gleichbedeutend damit, dass Bewusstsein nicht logisch auf physikalischen Tatsachen superveniert). >Vertauschte Spektren, >Fledermaus-Beispiel, >Farbenforscherin Mary.
Analyse/Analysierbarkeit/Bewusstsein/Chalmers: Ein letztes Argument für die Irreduzibilität ist, dass keine Analyse des Bewusstseins aus physikalischen Tatsachen heraus verfügbar ist.
I 105
Problem: Argumente, die sich auf bessere Unterscheidungen oder bessere Information in der Zukunft berufen, müssen scheitern. Sie haben wiederum nicht das, worauf es ankommt, das bewusste Erleben! Auch wenn bewusste Zustände gewisse kausale Rollen spielen können, sind sie nicht definiert durch ihre kausalen Rollen. Man könnte z.B. Unterscheidungsfähigkeit auch ohne Bewusstsein erklären.
>Thermostat, >Benzinuhr, >Verlässlichkeit.

1. D. H. M. Brooks, How to perform a reduction. Philosophy and Phenomenological Research 54, 1994: pp. 803-14.
2. M . Wilson, What is the ting called "pain"? The philosophical science behind the contemporary debate. Pacific Philosophical Quarterly 66, 1985: pp.227-67.
3. P. S. Churchland, Neurophilosophy: Toward a Unified Scinece of the Mind-Brain. Cambridge 1986.
4. Levine,J. 1983. Materialism and Qualia: The explanatory gap. Pacific Philosophical Quarterly 64:345-61.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Reduktion Schiffer I 158
Reduktion/Schiffer: ...höchstens sollte verlangt werden, dass theoretische Termini physikalisch realisiert sind - aber Realisation impliziert nicht Reduzierbarkeit. >Theoretische Termini, >Theoretische Entitäten.
Schiffer pro Brentano: pro Irreduzibilität des intentionalen Vokabulars.
>Intentionalität, >Intentionen.
I 159
Eliminativismus/Churchland: seiner ist ganz anders: intentionales Vokabular nicht reduzierbar. - Aber Volkspsychologie (funktionale Theorie) wird sich als falsch herausstellen. >Volkspychologie.
SchifferVsChurchland: warum soll Irreduzibilität Unrealisierbarkeit implizieren?
>Patricia Churchland, >Paul Churchland.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Reduktion Vollmer II 170
Reduktion/Vollmer:
Def Entropie: die Zahl der Mikrozustände, die den vorliegenden Makrozustand realisieren könnten. Def Druck: durchschnittlicher Impuls den die bewegten Moleküle auf eine Wand übertragen.
>Reduzierbarkeit, >Reduktionismus, >Entropie.
Reduktion: so werden die Begriffe der phänomenologischen Thermodynamik durch Begriffe der Molekülmechanik definiert und damit auf diese reduziert.
VsReduktionismus: Auch in einer einfachen Sprache können noch Widersprüche formuliert werden - warum dann Reduktion?
II 228
Reduktion/Vollmer: Wenn System S2 aus System S1 entstanden ist, dann müsste Theorie T2, Theorie T1 logisch implizieren - wenn jedoch T1 oder T2 noch fehlerhaft sind, ist es unwahrscheinlich, dass zwischen ihnen eine Folgerungsbeziehung besteht. >Implikation, >Schlussfolgerungen, >Theorien.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Semantische Tatsachen Soames I 474
Semantische Tatsache/Sprachabhängigkeit/Soames: Bsp "b" referiert (in L) auf Boston. Bsp "C" trifft auf Städte zu.
Bsp "Cb" ist wahr in L gdw. Boston eine Stadt ist.
Diese Aussagen sind sprecherabhängig.
Keine semantische Tatsache ist: Bsp "b" = "b" und Boston = Boston.
Bsp Für alle Objekte o, "C" = "C" und o ist eine Stadt gdw. o eine Stadt ist.
Diese sind sprecher-unabhängig.
Man kann die beiden Arten nicht einfach identifizieren.
Semantische Eigenschaften haben Ausdrücke nur kraft des Gebrauchs durch Sprecher der Sprache.
Nicht-semantische (sprecher-unabhängige) Tatsachen sind nicht physikalistisch reduzierbar.
>Reduktion, >Reduzierbarkeit.
I 475
Sprachunabhängigkeit/Field: mit primitiver Referenz und Zutreffen erhalten wir, wenn die logischen Konstanten und Syntax konstant gehalten werden, einen sprachunabhängigen W-Begriff. >Logische Konstanten, >Syntax. >Sprachabhängigkeit.
((s) Semantische Eigenschaft/(s): nicht etwa Negation selbst, sondern, dass die Negation eines bestimmten Ausdrucks in einer Situation wahr ist oder zutrifft.)

Soames I
Scott Soames
"What is a Theory of Truth?", The Journal of Philosophy 81 (1984), pp. 411-29
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Soames II
S. Soames
Understanding Truth Oxford 1999
Teleologie Braithwaite Wright I 28
Teleologie/Gleichgewicht/Homöostase/Feedback/Kybernetik/Nagel/Braithwaite/Wright, G. H.: Bsp Regelung der Temperatur eines Systems durch einen Thermostaten. Hier wird das Steigen oder Fallen der Temperatur als „Defekt“ bzw. „Korrektur“ eines Teilsystems betrachtet. Der Wirkungs-Faktor des zweiten Systems verleiht der Wirkungsweise des Ursache-Faktors des ersten Systems einen „Anschein von Teleologie“. Beide Systeme funktionieren jedoch nach Kausalgesetzen. >Wirkung, >Ursache, >Kausalität, >Kausalrelation, >Kausalgesetze, >Systeme.
Rosenblueth/Wiener/Bigelow: These: Zielgerichtetheit lässt sich generell mit Hilfe einer solchen Verkettung von Kausalsystemen erklären.
Wright I 29
Braithwaite(1): These: teleologische Erklärungen, sowohl von intentionalen zielgerichteten Tätigkeiten, als auch von zielgerichtetem Verhalten allgemein lass sich auf (Formen von) Kausalerklärungen reduzieren. Ernest Nagel(2): E. Nagel ist vorsichtiger als Braithwaite: These: Nagel sieht teleologische Erklärungen in der Biologie als „reduzierbar“ auf Kausalerklärungen. (Wright: dies ist eine vorsichtige Wiedergabe von Nagels Ansicht).
>Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Reduktionismus, >Kausalerklärung.

1. R. B. Braithwaite, Scientific Explanation, Cambridge, 1953 Kap X.
2. E. Nagel, The Structure of Science, 1961, Kap XII.

Braith I
R. B. Braithwaite
Scientific Explanation Cambridge, MA 1968

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Verursachung Chalmers I 86
Irreduzibilität/Reduktion/Reduktionismus/Bewusstsein/Verursachung/Chalmers: Abgesehen von Bewusstsein ist Verursachung das einzige Irreduzible. Das wirft Fragen über ihre metaphysische Natur auf. >Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Irreduzibilität, >Bewusstsein/Chalmers, >Reduktionismus, Vgl. >Intentionalität/Brentano.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Vitalismus Gould IV 301
Vitalismus/Gould:
Def "Vitalisten": These: Das Leben wird allezeit jenseits der wissenschaftlichen Erforschbarkeit liegen. Def "Mechanisten": Leben ist nichts anderes als Physik und Chemie ("Reduktionismus").
IV 303
Gould: Mittelweg: Das Leben als Ergebnis struktureller und funktionaler Komplexität kann nicht in seine chemischen Bestandteile zerlegt werden und nicht in seiner Ganzheit durch Gesetze erklärt werden. Aber ebenso wenig folgt aus dieser Nichtreduzierbarkeit eine mystische Komponente. Funktion: Bsp Die Zellmembran steuert sehr viele Prozesse in der Zelle. Wie kann man dann die Funktionen der Zelle interpretieren, indem man sie in die molekularen Bestandteile zerlegt?
>Evolution, >Erklärung, >Darwinismus.

Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989
Vorstellung Davidson Glüer II 145
Vorstellung/Davidson: Interessant sind jene Fälle die zwar Tokenidentität, nicht aber Reduzierbarkeit implizieren. Bsp Ich versuche einzuschlafen und zähle Schafe, aber das 3.,9.,10. und 11. von 12 Tieren sind keine Schafe, sondern Ziegen. (> Ulmen/Buchen)
Glüer II 171 ff
Diese Klassifikationen helfen aber nichts, wenn ich interessante Gesetze oder Hypothesen formulieren will, die über die beobachteten Fälle hinausgehen. z.B. daß die Ziegen Hörner haben. Ich kann jedes einzelne Schaf und jede Ziege aus meiner Vorstellung herausgreifen, aber aufgrund "konzeptueller Armut" kann ich nicht generell die Schafe von den Ziegen unterscheiden. Man kann weder die Vorstellung von einem eigenen Selbst haben noch von irgendetwas anderem, bevor man nicht die Vorstellung von anderen Subjekten und einer gemeinsamen Welt hat.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 2 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Intension Quine, W.V.O. I 381
Quine: Brentanos These von der Nichtreduzierbarkeit intensionaler Ausdrucksformen steht mit der These von der Unbestimmtheit der Übersetzung voll in Einklang. Man kann Brentanos These aber so verstehen, dass sie die Gehaltlosigkeit einer Wissenschaft von den Intensionen zeigt: Den intensionalen Sprachgebrauch für bare Münze zu nehmen, heißt, Übersetzungsrelationen als objektiv gültig zu postulieren, obwohl sie prinzipiell unbestimmt sind. Aber so geht es nicht.
Supervenienz Stalnaker, R. I 87 Supervenienz/Stalnaker: zwei Arten:
a) Supervenienz als reduktionistische These
b) als nicht-reduktionistische These.
1. Bsp Meteorologie und Geologie supervenieren auf physikalischen Prozessen. Es gibt keine Kaltfronten und tektonischen Platten jenseits der physikalischen Gegebenheiten.
2. Bsp Farben: es ist umstritten was sie sind - wie sie zu physikalischen Eigenschaften des Lichts, der Oberflächen, der Physiologie und den Wahrnehmungsfähigkeiten stehen. Aber es ist nicht kontrovers, dass sie auf einigen oder allen dieser Eigenschaften supervenieren. Es gibt keine "weiteren Tatsachen" über Farben.
Supervenienz/Materialismus/Stalnaker: kann aber auch als materialistische These jenseits des Reduktionismus angesehen werden.
Supervenienz/Kim: Variante: kann auch als irreduktionistische These angesehen werden, als konsistent mit der Irreduzierbarkeit supervenierender Eigenschaften auf ihre grundlegenden Eigenschaften. (1993, 140)
Kim/Stalnaker: er argumentiert aber auch gegen nichtreduktiven Materialismus.
Supervenienz/nichtreduktiv/Stalnaker: wird dann als metaphysische, nicht als semantische Theorie verstanden: eine Relation zwischen Mengen von Eigenschaften oder Tatsachen, nicht zwischen Theorien. These: Jede Eigenschaft aus der einen Menge ist determiniert durch eine Eigenschaft aus der anderen Menge.I 91 - Def Supervenienz/Tradition/Stalnaker: es geht immer um zwei Mengen von Eigenschaften A und B, alle Begriffe sind modal, und es wird ein Begriff von Notwendigkeit vorausgesetzt, bzw. eine Menge aller möglichen Welten (MöWe).
grobe Idee: A superveniert auf B wenn A notwendig von B abhängt.
Def schwache Supervenienz/Tradition/Stalnaker: Individuen innerhalb einer beliebigen MöWe können sich in Bezug auf eine A- Eigenschaft nur unterscheiden, wenn sie sich auch in bezug auf eine B-Eigenschaft unterscheiden.
Def Starke Supervenienz/Tradition/Stalnaker: Individuen innerhalb einer oder in verschiedenen MöWe können sich in Bezug auf eine A- Eigenschaft nur unterscheiden, wenn sie sich auch in Bezug auf eine B-Eigenschaft unterscheiden.
Def Globale Supervenienz/Tradition/Stalnaker: zwei MöWe als ganze können sich in Bezug auf die Verteilung der A-Eigenschaften von Individuen nur unterschieden, wenn sie
I 92
sich auch in der Verteilung von B-Eigenschaften unterscheiden. Def Starke Supervenienz/Paull/Sider/Stalnaker: (1992, 834) ...gdw. für irgend zwei MöWe w und z, für irgend zwei Objekte x und y, wenn x in w dieselben B-Eigenschaften hat wie y in z, dann hat x in w dieselben A-Eigenschaften wie y in z.
Def Schwache Supervenienz/Paull/Sider/Stalnaker: (1992, 834) ...gdw. für jede ((s) einzelne) MöWe w und irgendwelche Individuen x und y im Bereich von w, wenn x hat, in w dieselben B-Eigenschaften hat, wie y in w, dann hat x in w dieselben A-Eigenschaften wie y in w.
Def Globale Supervenienz/Paull/Sider/Stalnaker: (1992, 834) ...gdw. irgend zwei MöWe die B-ununterscheidbar sind, auch A-ununterscheidbar sind.
I 104
Supervenienz/Stalnaker: Pointe: damit haben sie semantische von metaphysischen Fragen getrennt. Ihr Streit ist rein semantisch: denn die Supervenienzbehauptung ist die These daß die Tatsachen über momentane Zustände alle Tatsachen sind, der Rest ist eine Frage, wie über diese Tatsachen reden.
I 10
Supervenienz/Stalnaker: ist ein begriffliches Werkzeug für die Abtrennung des rein metaphysischen Teils einer reduktionistische These. Eine Menge von Tatsachen oder Eigenschaften superveniert auf einer anderen, wenn MöWe oder mögliche Individuen, die sich in Bezug auf eine Eigenschaft exakt gleichen, sich notwendig auch in Bezug auf eine andere Eigenschaft gleichen.
I 11
Supervenienz: soll semantische von metaphysischen Fragen trennen. Eigenschaftsraum/Stalnaker: dabei scheint ein grundlegendster Eigenschaftsraum vorausgesetzt werden zu müssen. Aber wenn es den gibt, ist es letztlich eine empirische Frage, was diese Eigenschaften und Relationen sind.