Begriff/ Autor/Ismus |
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Relevanz | Relevanz: Wichtigkeit von zuvor festgestellten Aspekten eines Gegenstands, einer Handlung oder einer Situation gegenüber anderen Aspekten in Bezug auf eine Beschreibung oder Bewertung. Siehe auch Relevanzlogik. |
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Relevanz | Einstein | Genz II 314 Verstehen/Einstein/Genz: (Interview mit "The Listener"): "Ich möchte wissen, wie sich Gott die Welt beschaffen hat. Die Einzelheiten sind nicht so sehr interessant." PauliVsEinstein: "Dann kann ich malen wie Rembrandt, es fehlen nur noch die Einzelheiten". |
Gz I H. Genz Gedankenexperimente Weinheim 1999 Gz II Henning Genz Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002 |
Relevanz | Hintikka | II 143 Relevanz/Identifikation/Querwelteinidentität/Mögliche Welten/Hintikka: Frage: Welches sind die relevanten Welten, die bei der wahrnehmungsmäßigen Identifikation in Betracht gezogen werden müssen? Lösung: Alle Welten, die kompatibel mit dem sind, was das Subjekt wahrnimmt, müssen in Betracht gezogen werden. Wissen/Glauben/Hintikka: usw. entsprechend: Die relevanten Welten sind immer die, die mit dem Wissen, den Überzeugungen usw. des Subjekts kompatibel sind (Bsp kompatibel mit der Verteilung von Objekten im Gesichtsfeld). (s)VsHintikka: 1. Diese Welten können unmöglich alle relevant sein. 2. Die Verteilung der Objekte kann verschieden sein, ohne dass die Reize es sind: Bsp vertauschte Eier, vertauschte Bestuhlung usw. >Identifikation, >Identität zwischen Welten, >Wahrnehmung. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Relevanz | Kripke | I 78 Relevanz/Kripke: Relevanz von Eigenschaften ist theorieabhängig. VsBündeltheorie der Namen. ((s) Bündeltheorie/(s): Die Bündeltheorie ist die These, dass die Bedeutung von Namen in einer gewissen Menge von Eigenschaften besteht, die mit einem Namen, z.B. Moses, verknüpft sind. Dann wäre die Bedeutung des Namens Moses unter anderem "derjenige, der das Volk aus Ägypten geführt hat". Das hieße also, dass einige Eigenschaften wichtiger sind als andere. Eine Theorie muss aber angeben, wie diese Gewichtung vor sich geht. Allen Bündeltheorien mangelt es daran, dass sie nicht genau angeben, was eine genügende Anzahl von Eigenschaften ist, die erfüllt sein muss.) >Bündeltheorie. I 79 Kripke: Was sind die relevanten Eigenschaften? Wenn man sagt, "Moses hat nicht existiert" so kann das Verschiedenes bedeuten. Es kann heißen: "die Israeliten haben nicht einen Führer gehabt" oder: "ihr Führer hat nicht Moses geheißen" oder: "es hat keinen Menschen gegeben, der alles das vollbracht hat". Kripke: Der wesentliche Punkt ist, das wir a priori wissen, dass Moses, wenn die biblische Geschichte wesentlich falsch ist, nicht existiert hat. Die biblische Geschichte gibt keine notwendigen Eigenschaften von Moses an, er hätte also leben können, ohne irgendeines dieser Dinge zu vollbringen. I 80 Man könnte sagen "Der Jona des Buches hat nie existiert", wie man sagen könnte "Der Hitler der Nazi-Propaganda hat nie existiert". Existenz ist unabhängig von der Darstellung. >Eigenschaften/Kripke. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 |
Relevanz | Leeds | I 381f Relevanz/Eindeutigkeit/Rolle/Erklärung/Wahrheit/Leeds: Die Uneindeutigkeit [des Wahrheitsprädikats] T zeigt (...) nicht, dass T keine entscheidende Rolle spielt - es zeigt nur, dass andere, wahrheits-ähnliche Relationen gleich wichtig sind. Analogie zur Metrik: Dass man Physik in Nicht-Standard-Raumzeit aufstellen kann, zeige nicht, dass Erklärungen, die von Metrik Gebrauch machen keine Erklärungen wären. Erklärung/LeedsVs: Das ist eine schlechte Analogie: der Grund, warum Physiker eine bestimmte Erklärung bevorzugen ist, dass es hier einen wohlverstandenen Sinn gibt, in dem konkurrierende Erklärungen als wesentlich äquivalent betrachtet werden können. >Erklärungen. Falsche Erklärung: "Die meisten Sätze unserer Theorie sind T": das ist ganz leer: Angenommen, die Theorie ist konsistent und unvollständig - dann würde folgen, dass sie als "wahr" herauskommt unter verschiedenen inkompatiblen W-Prädikaten. - "Erfolg" wäre dann, irgendeins der W-Prädikate zu akzeptieren. - Wenn wir die Atomphysik schon akzeptieren, brauchen wir keine W-Theorie die erklärt, warum die Atomphysik funktioniert. >Wahrheits-Theorie, >Wahrheits-Prädikat, >Zirkularität. Lösung/Leeds: Das richtige Explanandum ist nicht, dass einige Theorien funktionieren, sondern, dass wir (zufällig?) einige Theorien haben, die funktionieren. Pointe: T könnte doch noch wichtig werden: nur nach T wäre es kein Zufall, dass die Theorie funktioniert. I 384 Falsch: Wahrheit dann in Begriffen unserer Methode zu definieren. >Definition, >Definierbarkeit. LeedsVsKant: Das wäre wie seine Kopernikanische Wende: wir könnten beliebig unser Schema wechseln. - Problem: 1. Dann könnten wir nicht mehr sagen, dass unsere Induktion uns auch schaden könnte- 2. Wir könnten nicht mehr sagen, dass unsere Theorien erfolgreich sind weil sie wahr sind. >Bezugssysteme, >Begriffsschema. |
Leeds I Stephen Leeds "Theories of Reference and Truth", Erkenntnis, 13 (1978) pp. 111-29 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Relevanz | Schurz | I 107 Def Relevanz/Logik/Schluss/Schurz: 1. eine Konklusion K eines gültigen Arguments ist relevant gdw. es in K kein Prädikat gibt, das an einigen Vorkommnissen simultan durch ein beliebiges anderes Prädikat salva veritate ersetzbar ist. 2. Die Prämissenmenge P eines gültigen Arguments ist relevant gdw. es in P kein Prädikat gibt, das an einem einzelnen Vorkommnis durch ein beliebiges Prädikat salva veritate ersetzbar ist. I 108 Bsp P relevant, K irrelevant: p II- p v q,: p II- q > p ; p II- p u (q v ~q) (x)(Fx > Gx) II- (x)(Fx > Gx v Hx) P irrelevant, K relevant: p u q II p; (x)(Fx v Hx > Gx) II- (x)(Fx > Gx) P relevant und K relevant: p > q ; p II- q ; p > q II ~q > ~p ; (x)(Fx > Gx) ; Fa II- Ga ; (x)(Fx II- Fa ; Fa II- (Ex(Fx) P irrelevant und K irrelevant: p u q II- p v r; (x)(Fx u Gx) II- (x)(Fx v Hx) Schreibweise: „II- „ „logische Folge“. Relevanz/Logik/Schurz: Die Kognitionspsychologie hat gezeigt, dass der Gültigkeitsbegriff in der klassischen Logik nicht alles erfasst ist, das für das angewandte Schließen wichtig ist. Nichtklassische Relevanzlogik/Anderson/Belnap: (1975)(1). Relevanz/Logik/Schurz: Lösung: die relevanten Konsequenzen einer Theorie muss in die kleinsten relevanten konjunktiven Teile zerlegt werden. Bsp Wenn A eine wahre Konsequenz ist, und B eine falsche Konsequenz von T ist, darf die Konjunktion A u B nicht als dritte falsche Konsequenz zählen. PKN/Terminologie/Schurz: pränexe konjunktive Normalform. >Logik, >Kognitionspsychologie. I 109 Def relevantes Konsequenzelement/Schurz: 1. eine Formel A heißt elementar gdw. sie in PKN (pränexe konjunktive Normalform) ist und nicht L äquivalent mit einer Konjunktion von PKN Formeln, die allesamt kürzer als A sind. 2. K ist ein relevantes Konsequenzelement von P gdw. K eine elementare relevante Konsequenz von O ist. Def relevanter Gehalt/Relevanz/Logik/Schurz: a) der relevante logische Gehalt eines Satzes bzw. einer Satzmenge S ist die Menge seiner relevanten Konsequenzelemente. Schreibweise: Cr(S) b) der relevante empirische Gehalt von S ist die Menge jener relevanten Konsequenzelemente von S, die empirische und nicht analytische wahre Sätze sind. Schreibweise: Er(S). Jede Satzmenge ist L äquivalent mit der Menge ihrer relevanten Konsequenzelemente. 1. Anderson, A.R. and Belnap N. D. (1975). Entailment, The Logic of Relevance and Necessity. Princeton: Princeton University Press. I 125 Statistische Relevanz/Korrelation/qualitativ/Schurz: A ist (statistisch) relevant für K gdw. p(Kx I Ax) ungleich p(Kx) A ist irrelevant für K gdw. P(Kx I Ax) = p(Kx) A ist positiv relevant für K gdw. A K’s Wahrscheinlichkeit erhöht, d.h. k(Kx I Ax) > p(Kx) A ist negativ relevant für Kx gdw. A K’s Wahrscheinlichkeit senkt. Einfaches Korrelationsmaß für qualitative Merkmale: Korr(A,K) = p(Kx I Ax) – p(Kx) Korr (A,K) liegt immer zwischen +1 und –1. A ist positiv relevant gdw. Korr (A,K) positiv, bzw. negativ, wenn negativ, irrelevant wenn 0. I 127 Information/Relevanz/Statistik/Schurz: im strikten Fall ist der Allsatz (x)(Ax u Bx) > Kx irrelevant, (Bx) hat keine Information. Er folgt vielmehr logisch aus (x)(Ax > Kx) . Dagegen: probabilistisch: hier hat die irrelevante Verallgemeinerung p(Kx I Ax u Bx) = r zusätzliche Information gegenüber p(Kx I Ax) = r weil sie nicht daraus folgt, sondern eine unabhängige Tatsache ausdrückt. Diese Information wird gebraucht, wenn wir Ka für ein Individuum a voraussagen wollen, auf das sowohl Aa als auch Ba zutrifft. Denn gemäß dem Prinzip der engsten Referenzklasse müssen wir sicherstellen, dass die Konditionalisierung auf Bs an der Wahrscheinlichkeit p(Ax I Ax) nichts ändert. Da empirische Prognosen immer eine Unmenge von irrelevanten Annahmen ausschließen müssen, macht man das per default: Default Annahme/Schurz: man schließt etwas aus, bzw. trifft eine Entscheidung, solange nichts dagegen spricht. Hier gegen die Irrelevanzannahme. >Verallgemeinerung, >Wahrscheinlichkeit, >Wahrscheinlichkeitstheorie. |
Schu I G. Schurz Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006 |
Relevanz | Scriven | Fraassen I 104 Relevanz/Erklärung/ScrivenVsHempel/BrombergerVsHempel: Relevanz liefert weder hinreichende noch notwendige Bedingungen dafür, dass etwas eine Erklärung ist. Nicht hinreichend: Gute Glaubensgründe sind keine Erklärung: Bsp Rotverschiebung kann kein Grund für die Expansion sein. >Rotverschiebung. Nicht notwendig: nicht jede Erklärung liefert gute Glaubensgründe: Bsp Seltene Krankheit als Folge einer häufigen: also rät man zur Behandlung. - Dennoch wäre es nicht rational zu erwarten, dass die Krankheit auftritt. - Bsp Eine sehr kleine Menge Uran strahlt wahrscheinlich nicht. - Aber wenn sie strahlt ist die richtige Erklärung, dass es Uran ist. Bsp Ein Mann der Antibabypillen nimmt, wird auch nicht schwanger. I 109 Relevanz ist nicht hinreichend: Bsp 90% der Pflanzen werden getötet: dann ist es keine Erklärung für das Überleben einiger, dass sie eingesprüht wurden. >Hinreichendes, >Erklärungen, >Kausalerklärung, >Statistik, >Wahrscheinlichkeit, >Wahrscheinlichkeitstheorie. |
Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Pro/Versus |
Eintrag |
Literatur |
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covering law Relevanz | Versus | I 44 Covering lLaw: Suppes: probabilistisches Modell der Verursachung: pro covering law - W. Salmon: statistische Relevanz-Modell: pro C. L. Bengt Hanson: kontextualistisches Modell: pro c.l. alle gehen von Naturgesetzen aus - CartwrightVscovering law - I 49 seine Vertreter tendieren zum Determinismus |
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Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
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Literatur |
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Entscheidung | Nozick, R. | II 294 These der Entscheidungsprozeß selbst ist keine Entdeckung solcher Gewichte, sondern ein Verleihen von Relevanz. |
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Erklärung | Salmon, W. | Fraassen I 100 Erklärung/W. Salmon: ist nicht eine zusätzliche Eigenschaft jenseits von empirischer Adäquatheit. I 107 Def Erklärung/W. Salmon: ist kein Argument, sondern eine Ansammlung statistisch relevanter Faktoren. Def statistisch relevant/W. Salmon: ist ein Faktor, wenn die Wahrscheinlichkeit der Wirkung E gegeben A verschieden ist, von der von E allein: P(E I A) ungleich P(E). Relevanz/Hempel: sein Kriterium erforderte, daß die Wschk groß sei (wenigstens größer als ½) W.SalmonVsHempel. |
Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
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Kunstwerk | Croce, B. | Graeser I 216 KW/Croce/Collingwood/Graeser: beide behaupten, Kunstwerke sind mentale bzw. geistige Gebilde. GraeserVs: 1. Zwar wird niemand die Relevanz von Ideen und Vorstellungen bestreiten, aber in der philosophischen Diskussion sträubt man sich, Gebilden dieser Art viel Gewicht beizumessen. >FregeVsPsychologismus. Vs: 2. Gerade weil das Studium von KW deren Zugänglichkeit voraussetze, könne eine rein geistige Verfaßtheit nicht sein. I 217 VsVs: Aber: Dass Vorstellungen an das Sein von Subjekten gebunden ist heißt nicht, dass Vorstellungen subjektiv sein müssten. |
Grae I A. Graeser Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002 |