Begriff/ Autor/Ismus |
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Rhetorik | Pareto | Brocker I 105 Rhetorik/Pareto: Pareto formuliert das Problem soziologisch neu, indem es ihm primär um die sozialen Prozesse geht, die der gesellschaftlichen Kommunikationspraxis zugrunde liegen, und nicht um die kommunikativen Voraussetzungen einer idealen Ordnung des Gemeinwesens. Pareto präsentiert ein Tableau sophistischer Schlüsse, wie sie vor allem in der politischen Massenkommunikation vorkommen. Brocker I 106 Dazu zählen leeres Wortgeklingel, Sophismen, die sich auf Autoritäten berufen, (1) Figuren, die auf Übereinstimmungen mit Gefühlen oder Prinzipien beruhen(2), Hervorrufen kollektiven Interesses. Pareto geht von der These aus, dass die Strukturen der Gesellschaft durch unbewusste Überreste („Residuen“) aus magischem Denken beeinflusst werden. >Emotionen/Pareto, Terminologie/Pareto, Macht/Pareto, Soziologie/Pareto. 1. Vilfredo Pareto, Trattato di sociologia generale, Florenz 1916. Vilfredo Pareto, Trattato di sociologia generale. Edizione critica a cura di Giovanni Busino, 4 Bände, Turin 1988. Dt.: Vilfredo Paretos System der allgemeinen Soziologie, herausgegeben und übersetzt von Gottfried Eisermann, Stuttgart 1962, § 1434 2. Ebenda § 1464 Maurizio Bach, Vilfredo Pareto, Allgemeine Soziologie (1916) in: Manfred Brocker (Hg). Geschichte des Politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018. |
Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Rhetorik | Ricoeur | II 48 Rhetorik/Ricoeur: Rhetorik beginnt, (...) wo der lexikalische Code endet. Sie behandelt die bildlichen Bedeutungen eines Wortes, jene Bedeutungen, die später Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs werden können. Die zugrunde liegende Frage besteht darin, diese unterschiedlichen Bedeutungen zu erklären. Warum treten diese Abweichungen vom Gewöhnlichen, diese Stilfiguren, auf? Tradition: Die antiken Rhetoriker antworteten im Allgemeinen, dass es der Zweck einer Figur sei, entweder eine semantische Lücke im lexikalischen Code zu füllen oder den Diskurs zu verzieren und gefälliger zu gestalten. Da wir mehr Ideen [Vorstellungen] als Worte haben, um sie auszudrücken, müssen wir die Bedeutungen derer, die wir haben, über ihren gewöhnlichen Gebrauch hinaus dehnen. Oder in den Fällen, in denen ein geeignetes Wort bereits vorhanden ist, könnten wir uns für ein bildliches Wort entscheiden, um unser Publikum zu erfreuen oder vielleicht zu verführen. Diese zweite Strategie der rhetorischen Figuren spiegelt einen der zentralen Aspekte der allgemeinen Funktion der Rhetorik wider, nämlich die Überzeugungskraft. Das heißt, Rhetorik ist ein Mittel zur Beeinflussung eines Publikums durch den Einsatz von Diskursmitteln, die keine Beweis- oder Gewaltmittel sind. Sie zielt darauf ab, das Wahrscheinliche attraktiver zu machen. >Metapher/Ricoeur. |
Ricoeur I Paul Ricoeur Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999 Ricoeur II Paul Ricoeur Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976 |