Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Subjektive Wahrscheinlichkeit Schurz I 99
Def Objektive Wahrscheinlichkeit/Schurz: die Wahrscheinlichkeit eines Ereignistyps (Bsp Fx) ist die relative Häufigkeit seines Eintretens bzw. der Grenzwert seiner rel Häufigkeit auf lange Sicht. Schreibweise p(-) bzw. p(Fx)

Def Subjektive Wahrscheinlichkeit/Schurz: die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignistokens bzw. Sachverhalts (Bsp Fa) ist der rationale Glaubensgrad in dem ein gegebenes Subjekt oder alle Subjekte eines Rationalitätstyps an das Eintreten eines Ereignisses glauben.,
Schreibweise: w(-) bzw. w(Fa).
>Wahrscheinlichkeit/Schurz.

I 111
Subjektive Wahrscheinlichkeit/Schurz: Pointe: Bsp Münzwurf: weicht von der objektiven Wahrscheinlichkeit ab! Wenn öfter Zahl kommt, muss man annehmen, dass die Münze asymmetrisch ist! Diese Annahme ist in der objektiven Wahrscheinlichkeit gar nicht ausdrückbar.
I 115
Wahrscheinlichkeits Theorie/Schurz: Probleme: b) subjektive Wahrscheinlichkeit: Rechtfertigungsprobleme. Aus welchen Gründen sollten rationale Glaubensgrade die Kolmogorov-Axiome erfüllen?
Welche Rolle sollten Glaubensgrade für das Ziel der Auffindung von Realwahrheiten spielen?
Lösung/Ramsey/de Finetti: Wette.
Wette/Wettquotient/Ramsey/Schurz: These faire Wettquotienten einer Person erfüllen genau dann die Kolmogorov-Axiome A1 – A3, wenn sie kohärent sind, d.h. dass es kein System gibt, wo ein Gesamtverlust möglich ist.
VsRamsey/VsWette/Schurz: Eine Wette ist noch kein rationales Verhalten im Sinn einer Suche nach Wahrheit! Sie sind nicht wahrheitsorientiert, denn die Definition des fairen Wettquotienten nimmt nur auf die subjektiven Glaubensgrade Bezug, nicht auf objektive Wahrscheinlichkeit. Die reale Erfolgshäufigkeit wird gar nicht berührt.
Bsp Angenommen, ein Subjektivist akzeptiert begeistert eine Wette, von 1 : 1 darauf, dass er eine Sechs würfelt. Fair ist er, wenn er auch die gegenteilige Wette, 1: 1 dass er keine Sechs würfelt, anzunehmen bereit ist.
Problem: er bleibt selbst dann noch kohärent und fair, wenn er sein ganzes Vermögen verloren hat. Er wird sich nur wundern, dass kein Mensch die von ihm als fair angenommenen Gegenwetten annimmt. Er kann es nicht erklären, solange er die objektiven Häufigkeiten nicht in Betracht ziehen darf. Das zeigt, dass die Axiome A1 – A3 bestenfalls eine Minimalbedingung darstellen. Das ist aber zu schwach, um irrationales Verhalten auszuschließen.

I 115
Principal Principle/PP/Statistik/Schurz: Die subjektiven Wahrscheinlichkeiten müssen, wenn die objektiven Wahrscheinlichkeit gewusst werden, mit diesen übereinstimmen. Lewis (1980)(1): singuläres PP: subjektivistisch. Hier werden „objektive“ singuläre Propensitäten einfach postuliert.
>Propensitäten.
SchurzVsPropensität/SchurzVsPopper: Es bleibt unklar, welcher Eigenschaft eine singuläre Propensität überhaupt entsprechen soll.
Lösung/de Finetti: man kann auch den objektiven Wahrscheinlichkeits-Begriff gleichzeitig akzeptieren.
Konditionalisierung/Statistik/Schurz: auf ein beliebiges Erfahrungsdatum E(b1...bn) über andere Individuen b1,..bn ist wichtig, um daraus zwei weitere Versionen des PP ableiten zu können:
1. PP für Zufallsstichproben, das für die subjektive Rechtfertigung der statistische Likelihood-Intuition gebraucht wird
2. Das konditionale PP, für das Prinzip der engsten Referenzklasse und dem induktiv statistischen Spezialisierungsschluss unterliegt.
>Wahrscheinlichkeitstheorie.


1. Lewis, D. (1980). "A Subjectivist's Guide to Objective Chance". In: Jeffrey, R.C. (ed.)(1980), Studies in Inductive Logic and Probability, Vol 2, Berkeley: University of California Press.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006