Begriff/ Autor/Ismus |
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Gavagai | Brandom | I 576 BrandomVsQuine: Sätze über Kaninchenteile prädizieren zurechtgestutzte Eigenschaften und zwar unter Heranziehung der verschmolzenen Gegenstände, zu denen sie gehören. I 578ff Gavagai/BrandomVsQuine: Wenn man singuläre Termini für (Kaninchen-) Teile gebrauchen will, muss es Prädikationen von ihnen geben, die sie nicht bloß durch die Ganzheiten hindurch adressieren, in denen sie vorkommen. - Wenn "Gavagai" ein echtes Sortal sein soll, dann muss die Sprache Gegenstände individuieren können, die es sortiert - es muss einen Begriff geben für "dasselbe Gavagai" (im abgeleiteten Schema). - Keine natürliche Sprache kann so nichtautonom sein, dass sie eine reichere Metasprache (des Theoretikers) braucht - das können nur künstliche Sprachen. Zu >Reichhaltigkeit, >Semantische Geschlossenheit, >Sortale. I 580 Lösung/Brandom: Es geht um Richtigkeit von Inferenzen, nicht Oberflächenreize. >Richtigkeit, >Reize, >Inferenzen. VsQuine: Da keine natürliche Sprache in diesem Sinne nichtautonom sein kann. - Das kann nur eine künstliche Sprache sein, deren Gebrauch in einer reicheren Metasprache festgelegt ist. - Dann ist der Weg der umstandslosen Übersetzung vorzuziehen. BrandomVsQuine: hier geht es um Richtigkeit von Inferenzen, nicht um Quines dürre Grundlage aus Oberflächenreizen. Gavagai: Wie will man entscheiden, ob die Kaninchenfliege oder das Aufleuchten des hellen Stummelschwanzes die Äußerung auslöst? Man kann es nicht wissen, es kommt nicht auf die VURDs und die entsprechenden Kausalketten an, sondern auf deren inferentielle Rolle. >Inferentielle Rolle. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Handlungen | Davidson | Glüer II 108 Handlung ist beschreibungsabhängig - Ereignisse sind beschreibungsunabhängig! >Ereignisse/Davidson. Bsp Mary schoss auf den Einbrecher und tötete ihren Vater. Handlung: ist nicht definierbar in der Sprache der propositionalen Einstellungen (Einbrecher-Bsp). - Stattdessen: Primärgrund und richtige Verursachung. Glüer II 109 f Davidson kann gerade auf der Basis der Anomalismusthese (vgl. >Anomaler Monismus) für einen Monismus argumentieren: Monismus ergibt sich aus der Kombination zweier weiterer Prämissen aus der Handlungstheorie: (KI) Prinzip kausaler Interaktion. Zumindest einige mentale Ereignisse interagieren kausal mit physischen Ereignissen. (unbestreitbar) (NK) Prinzip des nomologischen Charakters der Kausalität: Ereignisse, die in Ursache-Folge-Relation stehen, fallen unter strikte Gesetze. Brandom I 724 Handlung/Davidson: ist ein Akt, wenn es eine Beschreibung gibt, unter der er intentional ist - Brandom: zweierlei intentionale Erklärung: a) was versucht wurde - b) was gelungen ist. I 726 Erfolg/Problem: Nicole tötete das Tier (Kuh statt Hirsch) vor sich erfolgreich - beschreibungsabhängig - I 727 sie glaubte von einer Kuh (de re), ein Hirsch zu sein - falsch de dicto: sie glaubte "die Kuh ist ein Hirsch" ("dass die Kuh..") >de re, >de dicto. I 728 Referenz: Nicole hatte (ohne es zu realisieren) in Bezug auf die Kuh die Absicht, sie zu schießen. - Es geht um den Gehalt der Festlegung nicht um die Art der Festlegung. - Wie bei Überzeugungen. I 957 Akkordeoneffekt/Erfolg/Davidson: Bsp Auch wenn das Pulver nass war, gelang es, den Finger zu krümmen - so gibt es in jeder Handlung Erfolg. I 958 Bsp Bergsteiger: Lösung/Brandom: Berufung auf VURD (Verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen): Es braucht nichts zu geben, was ich beabsichtigte und was mir auch gelang. >VURDs. I 729 Bsp ich greife nach dem Brot und verschütte den Wein. I 957 Absicht: heißt nicht zu wollen, dass ein Satz wahr werde (de dicto) - Absichten entsprechen nicht den eingegangenen sondern den anerkannten Festlegungen - Davidson: Muskelkontraktion braucht nicht Teil der Absicht zu sein - Brandom: aber intentional kann ich meine Muskeln nur in dieser Weise kontrahieren, indem ich nach dem Brot greife - man kann den Gehalt der Absicht damit de re angeben - damit kann man den Erfolg oder Misserfolg festlegen. Glüer II 92 Quine: seine Ontologie beinhaltet nur physikalische Objekte und Klassen. - Handlung ist kein Gegenstand. DavidsonVsQuine: Handlung ist Ereignis und Referenzobjekt. Glüer II 96 Handlung/Ereignis/adverbiale Analyse/Davidson/Glüer: Problem zwei Arten von Adverbien widersetzen sich: 1. Bsp "beinahe" getroffen: synkategorematisch, nicht eliminierbar - 2. Bsp "gut", "groß", "klein" kann evtl. weggelassen werden. MontagueVsDavidson: Ereignisse sind überflüssig, "Modifier-Theorie". KimVsDavidson: wir müssen Ereignisse nicht als individuierte Individuen auffassen, sondern mit Eigenschaften identifizieren - ((s) also umgekehrt). Glüer II 110 Handlung/Davidson: nicht definierbar in der Sprache der propositionalen Einstellungen (Einbrecher-Bsp). >Propositionale Einstellungen. Statt dessen: Primärgrund und richtige Verursachung - ((s) Weil z.B. eine abweichende Kausalkette eine Absicht überlagert und unwirksam macht. - Bsp Bergsteiger) - ((s) Etwas wird noch nicht Handlung, weil es gewollt ist, richtige Verursachung muss hinzukommen.) >Intentionen, >Erklärungen, >Bedeutung, >Sprache. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Indexikalität | Peacocke | I 106f Demonstrative Gegebenheitsweise/Peacocke: hier, jetzt, dies usw. auch nichtsprachlich möglich. >Demonstrativa, >Indexwörter, >Weise des Gegebenseins. demonstrativ: "heute", deskriptiv: "der Tag nach heute". Statt Begriff und Sprache nur Fähigkeit zur unterschiedlichen Reaktion. Vgl. >VURDs/Brandom: verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen. >Verhalten, >Fähigkeit, >Begriffe. I 118 Fazit/Peacocke: Was für einen gegebenen demonstrativen Typ bestimmend ist, ist das Muster der Evidenz oder vorgängige Zustände (prior states), sodass Urteile, die Tokens dieses Typs enthalten, dafür empfänglich sein müssen. >Urteile. Die konstitutive Rolle, die mit diesem Typ assoziiert ist, muss dieses komplexe Muster evidentieller Sensitivität einfangen. >Evidenz, >Belege, >Typ/Token, >Rollen, >Begriffliche Rolle, >Kausale Rolle. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Inferenz | Brandom | I 255 Inferentielle Gliederung/Brandom: drei Dimensionen: 1. Festlegung und Berechtigung zu Festlegungen. I 256 2. Unterscheidung von begleitender und kommunikativer Vererbung deontischer Status. I 257 3. Inferentielle Gliederung im weiteren Sinn: Autorität, Verantwortung, Autorisierung. I 284 Brandom: Schlüsselbegriff: Folgern - verbindet semantischen Gehalt und pragmatische Signifikanz. I 496 Inferenz/Brandom: Prämissen und Konklusionen: sind immer ganze Sätze! ("freistehend"). - Gegensatz: Konditional: Antezedens und Konsequens: sind subsententiale Ausdrücke ("eingebunden"). >Subsententiales. I 650 Inferenz/Brandom: semantische Signifikanz von Typen - Anapher: semantische Signifikanz von Tokenings - Inferenz: berichtende Verwendung von Sätzen - Anapher: deiktische Verwendung sing Termini - begriffliche Gliederung ist in erster Linie inferentielle Gliederung - der Gebrauch eines Demonstrativums bezieht sich auf einen Gegenstand und wird dadurch zu einem singulären Term. - (Anders als der Schrei "Au") und kann dann auch eine anaphorische Rolle spielen. >Singuläre Termini, >Anapher. II 9 Inferenz/Brandom: Vorrang vor Referenz. II 35 Nichtinferentiell/Brandom: Bsp Wahrnehmungsumstände. II 70 Inferenz/Brandom: sogar nicht-inferentielle Berichte (Wahrnehmungsberichte) müssen inferentiell gegliedert sein (Sellars und Hegel) - sonst nicht von VURDs (Automaten) zu unterscheiden - Papagei: versteht seine eigenen Reaktionen nicht - nicht-inferentieller Begriff: Bsp rot - aber: genau wie man Begriffe durch das Beherrschen anderer Begriffe erwirbt, so braucht man inferentielle Begriffe, um zu nicht-inferentiellen zu gelangen. Newen I 164 Rnferentielle Rollen/Brandom/Newen/Schrenk: a) Sprachaustrittsregel: Handlungen werden als adäquate praktische Folgerungen bezeichnet Bsp "Der Topf kocht über" > drängt zur Handlung, ihn von der Platte zu nehmen - b) Eintrittsregel: involviert Wahrnehmungen sowohl der Umwelt als auch der eigenen Körperzustände. Das führt zu Wahrnehmungsberichten. >Inferentielle Rolle. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 |
Kognition | Brandom | II 143 Nicht-kognitiv/Brandom: Bsp Eisen rostet in feuchter Luft - Bsp Stiere reagieren auf Tücher - bringt keine Begriffe zur Anwendung - dennoch verlässlich (>VURDs (Verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen). - Solche Wesen kennen kein Wissen-dass: "begrifflicher Blinder Fleck" der Verlässlichkeitstheorie. (>Verlässlichkeitstheorie, Terminologie/Brandom). |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Kognition | Esfeld | I 108/9 Kognition/Esfeld: Ein kognitiver Zugang besteht in VURDs (verlässlich unterscheidenden Reaktionsdispositionen). Es ist kein begrifflicher Inhalt. >Terminologie/Brandom, >Inhalt, >Gehalt, >Denken, >Erkennen, >Begriffe. |
Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Mentalesisch | Peacocke | I 206 Mentalesisch/Sprache des Geistes/Glauben/Field/Peacocke: Field These: Systeme, die hinreichend komplex für Glaubensbegriffe sind, haben Systeme interner Repräsentationen, in denen die Satz-Analoga signifikante grammatische Struktur haben. >Komplexität, >Struktur, >Systeme, >Glauben, >Gedanken, >Propositionale Einstellungen, >Denken, >Repräsentation, >Innere Zustände, >Glaubensobjekte, >Gedankenobjekte, vgl. >Künstliche Intelligenz. I 209 Mentalesisch/Peacocke: Ein Modell, das ohne Annahme einer Gedankensprache auskommt müsste zwei Dinge erklären: 1. Wie kann man propositionalen Inhalt zuschreiben, ohne auf syntaktische Strukturen Bezug zu nehmen? - Das heißt, relativ komplexe Inhalte müssen syntaktisch unstrukturierten (psychischen) Zuständen zugeschrieben werden. >Propositionaler Gehalt, >Gehalt, >Inhalt. 2. Es muss gezeigt werden, wie interagieren diese Zustände mit Wahrnehmung und Verhalten? >Wahrnehmung, >Verhalten. I 215 Ein einfaches Modell (Relation statt Sprache) scheint nicht die instrumentalistische Vorstellung eines rational Handelnden zu verlangen. Vgl. >Denken ohne Sprache, >VURDs/Brandom, >Verlässlichkeit. Im Gegenteil, wenn jemand das relationale Modell erfüllt, wäre ein Realismus in Bezug auf Mechanismen einer rationalen Glaubens-Wunsch-Psychologie gerechtfertigt. >Realismus, >Rationalität. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Messen | Brandom | I 317 Messen: Papageien und Thermometer können verlässliche Dispositionen haben. Sie besitzen aber kein Wissen. Sie betrachten ihre Reaktionen nicht als Gründe für weiteres Handeln. >Verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen/VURDS, vgl. >Benzinuhr-Beispiel. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Rechtfertigung | Brandom | I 265ff Rechtfertigung/Brandom: kein Regress, man muss eine Anzahl unproblematischer Behauptungen voraussetzen. >Regress. I 268 Es gibt sowieso keinen vorweg fixierten Punkt, wo Rechtfertigungen enden müssen, aber genug Punkte, wo sie enden können. I 480/81 Rechtfertigung/Brandom: für VURDs (verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen) ist keine Rechtfertigung zu verlangen - wohl aber für Beobachtungsberichte. >Beobachtung, vgl. >Theoretische Termini, >Beobachtungssprache, >VURDS. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Referenz | Dretske | Brandom I 600 Referenz/Triangulation: Triangulation betrachtet den Kreuzungspunkts zweier Ketten [z.B. Blicke von Lehrer und Lernendem]. >Triangulation. Auch Dretske: Bsp Thermostat: man kann nicht sagen: ob das System auf die Temperatur des Raumes, auf die des Bimetallstreifens, auf die Krümmung des Bimetallstreifens, oder auf das Schließen des Kontakts reagiert. (> Messen). Der Blick auf die praktischen Folgen hilft nicht weiter. Hat nun der Thermostat einen zweiten Sensor, etwa ein Quecksilberthermometer, das einen Kontakt entsprechend schließt und ggf. die Heizung an und abstellt, so kreuzen sich die beiden Kausalketten an zwei Stellen: stromaufwärts bei der Änderung der Raumtemperatur, und stromabwärts bei der Reaktion, die Heizung an oder abzuschalten. I 951 Da sich die beiden Ketten an zwei Punkten schneiden, muss man sie sich wohl gekrümmt vorstellen. Vielleicht nicht ganz glücklich. DB. BrandomVsDretske: löst das wirklich das Problem? Wird nicht immer noch auf den nächstliegenden, wenn auch disjunkten Reiz reagiert? Das Schließen des Bimetallstreifens oder des Quecksilberkontaktes? I 601 Begriff: Bloßes unterscheidendes Reaktionsvermögen (>VURD, Brandom) reicht nicht, um die Anwendung von Begriffen zu erkennen! Rationalistische Ergänzung: die inferentielle Rolle der Reaktion ist entscheidend. |
Dretske I Fred Dretske "Minimal Rationality", in: S. L. Hurley and M. Nudds (Eds.) Rational Animals?, Oxford 2005 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Dretske II F. Dretske Naturalizing the Mind Cambridge 1997 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Semantik | Brandom | I 297 Brandom These: wir müssen die Semantik anhand der Pragmatik verstehen. II 145 Semantische Theorie/BrandomVsDretske/VsMillikan/VsFodor: Problem: kann nicht erklären, wie sich echte Repräsentationen (Überzeugungen) von einfachen Indikatorzuständen (>VURDs) unterscheiden. (VURDs = Verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen, z.B. bei Thermometern). > Terminologie/Brandom. II 146 Verlässlichkeitstheorie/Brandom: kann nicht auf die Semantik angewendet werden ((s) sonst zirkulär). - Die Erkenntnistheorie ist das geeignete Arbeitsgebiet der Verlässlichkeitstheorie. >Verlässlichkeitstheorie. Newen I 161 Brandom/Newen/Schrenk: Brandom kehrt die herkömmliche Semantik um. - Die Korrektheit von Bsp "Wenn A östlich von B liegt, liegt B westlich von A" durch die Bedeutung von "westlich" und "östlich" zu begründen. I 162 "Westlich" und "östlich" erhalten ihre Bedeutung gerade dadurch, dass sie in solchen Inferenzen vorkommen. Grundbegriffe/Brandom: nicht Wahrheit und Referenz (Tarskis Wahrheits-Begriff ist zu schwach). Korrektheit/Brandom: aus sozialer Praxis - Bedeutung: erwächst aus den inferentiellen Rollen. >Inferentielle Rolle. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 |
Sprache | Brandom | I 238 Sprache/Brandom: Sprachliche Fähigkeiten setzen sich aus verlässlichen Dispositionen zusammen, unterscheidend auf Reize zu reagieren - mehr ist nicht nötig. >VURDs I 648 Man kann keine Sprache kohärent beschreiben, in der Ausdrücke zwar demonstrativ gebraucht werden, aber nicht pronominal. (Umgekehrt ist das aber möglich). >Pronomina, >Demonstrativa. I 519 Sprache/unendlich/Brandom: Wenn es richtige und unrichtige Verwendung für Sätze gibt, die zum ersten Mal gebildet werden, muss es eine Art Extrapolation geben. - Substitution: wenn zwei Sätze substituierbare Varianten sind, dann sind sie Anwendungen der gleichen Funktion. I 545 Sprache/Reichhaltigkeit/Ausdrucksstärke/Brandom: wenn die Sprache expressiv reichhaltig ist, darf es keine asymmetrische EMSIFs (einfach materiale substitutions-inferentielle Festlegungen) für substituierbare Ausdrücke (singuläre Termini) geben. >EMSIFs. Das würde nämlich dazu führen, dass es zu jedem Satzrahmen Pa, wann immer die Inferenz von Pt auf Pt' eine richtige ist, aber nicht umgekehrt, es einen anderen Satzrahmen gibt, P'a, derart, dass die Inferenz von P' t' auf P' t eine richtige ist, aber nicht umgekehrt! (BrandomVs). In einer solchen Sprache könnte man keine Inferenzen kodifizieren. >Inferenz. I 815 Sprache/Brandom: Es gibt gar nicht so viele Wörter. - Die Sprache wäre arm, wenn sie alle im Munde verschiedener Sprecher denselben Sinn hätten. - Sprecher, die nicht dieselben Festlegungen eingehen, können nicht jede Behauptung de dicto zuschreiben. - Bsp "Dieser Schuft". >Zuschreibung, >Sinn, >Bedeutung. |
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Terminologien | Brandom | I 327 VURD/Brandom: verlässlich unterscheidende Reaktionsdisposition: Grundlage für nichtinferentielle (unmittelbare) Autorität von Beobachtungen. I 486f Designiertheit/Brandom: dass überhaupt ein Wahrheitswert da ist. I 509 freistehender Gehalt/Multiwert I 530 Def EMSIF/Brandom: einfache materiale substitutionsinferentielle Festlegung - verbindet den Ausdruck "Der Erfinder" mit einem anderen - Zusatzinformation, die die Zuschreibung der tatsächlichen Identität "Franklin war Erfinder, aber auch Generalpostmeister, sowie Drucker, und sprach auch französisch... auf einen Einzelgegenstand ermöglicht - aber nicht innerhalb von propositionalen Einstellungen. - I 531 Gehalt eins Ausdrucks: wird durch die Menge der EMSIFs bestimmt, die ihn mit anderen Ausdrücken verknüpfen - I 532 EMSIF für singuläre Termini symmetrisch. II 178 Status/Brandom: seine Übertragung soll heißen: ein bestimmter Status der Prämisse stellt sicher, dass er auch der Konklusion zukommt - das gilt für Def festlegungserhaltende Inferenzen: Deduktion - aber nicht für Def berechtigungserhaltende Inferenzen: Induktion. I 484ff Satz/Brandom/(s): freistehend: Atomsatz - eingebettet/(s): in Konditional oder Zitat oder Bericht usw. I 487 Mehrwertige Logik/Brandom: Def designiert: die Tatsache, dass eine Äußerung überhaupt einen Wahrheitswert hat. Designiertheit zeigt an, was Wahrheit ist. - Designiertheit: verlangt eine Festlegung auf die Behauptung. Def Multiwert/Brandom: eingebundener Gehalt - ((s) Sätze innerhalb von Konditionalen, Satzgefügen, Berichten, Zitaten) - Interpretation: ordnet zwei Arten von Wert zu: a) ob designiert, b) welcher Multiwert. - Standardsituation: hier ist festgelegt, welche Multiwerte designiert sind - D-Wert: ist alles was für pragmatische Signifikanz freistehender Sätze eine Rolle spielt - bottom-up: von der Designiertheit zur formalen Gültigkeit. - Grundprinzip: bei gleichem Multiwert ändert Substitution nie die Designiertheit. I 488 Multiwerte = Äquivalenzklassen auseinander logisch ableitbarer Sätze - Designiertheit = logische Gültigkeit. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Verlässlichkeitstheorie | Wright | I 81 Verlässlichkeitstheorie: (extreme Form): Man kann nur dadurch wissen, dass P, dass man als dispositionell verlässlicher Lackmus-Test anzeigt, dass P oder nicht P, auch wenn man überhaupt nichts zu sagen hat, was stützen oder erklären könnte, warum man P glaubt oder ablehnt. >Begründung, >Gründe. Wissen ohne jegliche Verankerung von Gründen. >Wissen. I 81f Verlässlichkeitstheorie/Wright: Extreme Form: Macht das Subjekt zum Träger von VURDs; es keine Gründe, nur regelmäßige richtige Reaktion. >VURDs: Verlässlich-unterscheidende Reaktionsdispositionen. >VURDs/Brandom. Behauptbarkeit: Behauptbarkeit braucht dagegen Gründe. >Behauptbarkeit. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Wahrnehmung | Brandom | I 42 Wahrnehmung/Brandom: verlässlich und unterscheidend reagieren (mit Begriffen). >VURDs (Verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen.) I 190 Wahrnehmung: ist noch keine Schlussfolgerung! >Inferenz, >Inferentialismus, >Inferentieller Gehalt. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
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