Begriff/ Autor/Ismus |
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Äquivalenz | Field | I 159 Äquivalenz/Platonismus/Nominalismus/Field: Frage: In welchem Sinn sind platonistische (Bsp "Richtung 1 = Richtung 2") und nominalistische Aussagen (c1 ist parallel zu c2) äquivalent? >Platonismus, >Nominalismus. Problem: Wenn es keine Richtungen gibt, kann das zweite keine Folge des ersten sein. Sie sind nur innerhalb einer Richtungstheorie äquivalent. >Definitionen/Frege, >Folgebeziehung. Lösung/Field: Man kann die Äquivalenzen als wichtig auffassen, auch wenn die Theorien falsch sind. Problem: Für die Wichtigkeit sollte man Wahrheit annehmen können. >Bedeutung. Lösung: Eine konservative Erweiterung (gilt nicht für die Ontologie) - das ist harmlos für Konsequenzen, die keine Richtungen erwähnen. >Konservativität/Field. I 228 Def kognitiv äquivalent/Field: Kognitiv äquivalent meint äquivalent durch Logik plus die Bedeutung von "wahr". >Wahrheit. Disquotational wahr/Deflationismus: Disquotational wahr heißt, dass die Sätze im Tarski-Schema kognitiv äquivalent sein sollen. ((s) plus "Bedeutung von wahr" hier: dasselbe Verständnis von wahr.) >Disquotationalismus/Field, >Deflationismus. II 16 Extensionale Äquivalenz/Field: Problem: Wenn wir extensionale Äquivalenz annehmen und von der Größe abstrahieren, gibt es unendlich viele Entitäten, auf die eine einfache Theorie wie die der chemischen Valenzen zutrifft: Bsp Die Zahl 3 trifft nicht nur auf Moleküle sondern auch auf größere Aggregate zu usw. >Referenzklassen. II 106 Kognitiv äquivalent/Deflationismus/Äußerung/Wahrheit/(s): Eine Äußerung u und die Behauptung, dass u wahr ist (wie der Sprecher sie versteht) sind kognitiv äquivalent. >Redundanztheorie/. Pointe: Die Behauptung, dass eine Äußerung wahr ist, hat eine existentielle Verpflichtung (ontologische Verpflichtung). Es muss etwas geben, was wahr ist. Während die Äußerung u selbst keine ontologische Verpflichtung mit sich bringt. >Ontologische Verpflichtung. Daher sind die beiden eben doch nicht vollständig kognitiv äquivalent. Relativ kognitiv äquivalent: hier: u und die Behauptung der Wahrheit von u sind kognitiv äquivalent relativ zur Existenz von u. II 106 Bsp "Thatcher ist so, dass sie selbst-identisch ist und Schnee ist weiß" ist kognitiv äquivalent zu "Schnee ist weiß" relativ zur Existenz von Thatcher - die Verifikationsbedingungen sind die gleichen. Pointe: Wir brauchen keine Wahrheitsbedingungen. >Verifikationsbedingungen, >Wahrheitsbedingungen. II 252 Materiale Äquivalenz/Field: Materiale Äquivalenz bedeutet, dass A > B äquivalent ist zu ~A v B. Problem: Die meisten glauben nicht den Schluss Bsp von "Clinton wird nicht im Amt sterben" auf "Wenn Clinton im Amt stirbt, wird Danny de Vito Präsident". - Daher scheint die Äquivalenz nicht zu bestehen. Lösung/Lewis: Die Wahrheitsbedingungen für indikativische Konditionale muss man radikal Index-abhängig machen, um die Oberflächenlogik (OL) zu erhalten. >Konditional. Lewis: These: Die Oberflächenlogik sollten wir nicht respektieren. Lewis: These: Bsp Clinton/Vito: ist trotz Absurdität wahrheitserhaltend. Lösung: Wahrscheinlichkeitsfunktion: P (Vito I Clinton). >Wahrscheinlichkeitsfunktion. II 253 Beim indikativischen Konditional wird immer die Prämisse vorausgesetzt. Adams: Intuitiv sind Schlüsse mit Konditionalen korrekt. >Konditional/Adams. Problem: Dann werden sie weniger über die Welt aussagen. >Empirie. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Äquivalenzprinzip | Dummett | II 77 Äquivalenzprinzip/Dummett: = Redundanztheorie - liefert Basis für Gebrauch des Prädikats "wahr" innerhalb einer Sprache - Sprachlernen/Spracherwerb: den Begriff der Wahrheit erhalten wir nicht durch das Äquivalenzprinzip. - Sonst müssten wir annehmen, dass wir einen Großteil der Sprache schon vorher ohne den Begriff der Wahrheit lernen. >Redundanztheorie/Dummett. II 77ff Äquivalenzprinzip/Redundanztheorie/Dummett: der Gebrauch von "wahr" in der Bedeutungstheorie geht über das Äquivalenzprinzip hinaus. - (Nur in der Wahrheitstheorie herrscht das Äquivalenzprinzip.) >Wahrheitstheorie/Dummett. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Aussagen | Foucault | II 115ff Aussage/Foucault: auf den ersten Blick erscheint die Aussage als letztes, unzerlegbares Element, das isoliert werden kann und in ein Spiel mit anderen Elementen eintreten kann. Ein Punkt ohne Oberfläche. Problem: wenn die Aussage die elementare Einheit des Diskurses ist, worin besteht sie dann? Welches sind ihre unterscheidenden Züge? Welche Grenzen muss man ihr zuerkennen? Bsp Redundanztheorie: die Frage, ob in der Logik »A« und »es stimmt, dass A« austauschbar sind. Foucault: als Aussagen sind sie nicht äquivalent und nicht austauschbar. (FoucaultVsRedundanztheorie). Sie können sich im Plan des Diskurses nicht an der gleichen Stelle befinden. Bsp Der König von Frankreich ist kahl: kann nur analysiert werden, wenn man in der Form einer einzigen Aussage zwei verschiedene Propositionen anerkennt, von denen jede für sich wahr oder falsch sein kann. (Strawson: Äußerung, Zeitpunkt). >Satz, >Äußerung, >Proposition, >Diskurs/Foucault. Bsp »ich lüge«: kann nur wahr sein in einer Beziehung zu einer Behauptung auf niedrigerem Niveau. Die Kriterien für die Identität einer Proposition gelten nicht für die Beschreibung der besonderen Einheit einer Aussage! Aussage/Foucault: Bsp als Beispiel, was keine Aussage ist, könnte ich ein paar Buchstaben hinkritzeln? Bsp würden dagegen die Lettern in einer Setzerei vernünftigerweise als Aussagen betrachtet werden? Die beiden Beispiele sind nicht auf derselben Ebene. Bsp Die Serie der Buchstaben Q W E R T Z auf einer Schreibmaschine ist keine Aussage. Dasselbe in einem Lehrbuch für das Maschinenschreiben aber sehr wohl! Es wird also nicht eine reguläre sprachliche Konstellation für eine Aussage verlangen. Anderseits genügt auch nicht irgend eine materielle Ansammlung. Aussage: Ist also eine Existenzfunktion, die den Zeichen eigen ist. Man findet keine strukturellen Einheitskriterien, aber eine Funktion! Diese Funktion ist keine Einheit. Aussage: kann keinen eigenen Charakter haben, ist für eine adäquate Definition ungeeignet. |
Foucault I M. Foucault Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994 Foucault II Michel Foucault Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981 |
Bayessches Netz | Norvig | Norvig I 510 Bayessches Netz/Belief Networks/Probabilistic networks/knowledge map/KI-Forschung/Norvig/Russell: Bayessche Netze können im Wesentlichen jede vollständige gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung darstellen und können dies in vielen Fällen sehr präzise tun. Norvig I 511 Ein Bayessches Netz ist ein gerichteter Graph, in dem jeder Knoten mit quantitativen Informationen über die Wahrscheinlichkeit versehen ist. Die vollständige Spezifikation ist wie folgt: 1. Jeder Knoten entspricht einer zufälligen Variable, die diskret oder kontinuierlich sein kann. 2. Ein Satz von gerichteten Links oder Pfeilen verbindet Knotenpaare. Wenn es einen Pfeil von Knoten X zu Knoten Y gibt, gilt X als übergeordnetes Element von Y. Das Diagramm hat keine gerichteten Zyklen (und ist daher ein gerichteter azyklischer Graph (directed acyclic graph) oder DAG. 3. Jeder Knoten Xi hat eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung P(Xi |Parents(Xi)), die die Wirkung der Eltern auf den Knoten quantifiziert. Die Topologie des Netzes - der Satz von Knoten und Verbindungen - spezifiziert die bedingten Unabhängigkeitsbeziehungen, die in der Domäne bestehen (...). >Wahrscheinlichkeitstheorie/Norvig, >Unsicherheit/KI-Forschung. Die intuitive Bedeutung eines Pfeils ist typischerweise, dass X einen direkten Einfluss auf Y hat, was darauf hindeutet, dass Ursachen übergeordnete Effekten aller Effekte sein sollten. Sobald die Topologie des Bayesschen Netzes festgelegt ist, müssen wir nur noch eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung für jede Variable, gegeben ihrer übergeordneten Variablen, angeben. Norvig I 512 Umstände: Die Wahrscheinlichkeiten fassen tatsächlich eine potenziell Norvig I 513 unendliche Anzahl von Umständen zusammen. Norvig I 515 Inkonsistenz: Wenn es keine Redundanz gibt, dann gibt es auch keine Chance auf Inkonsistenz: Es ist unmöglich für den Wissensingenieur oder Domänenexperte ein Bayessches Netz zu schaffen, das die Axiome der Wahrscheinlichkeit verletzt. Norvig I 517 Diagnostische Modelle: Wenn wir versuchen, ein Diagnosemodell mit Verbindungen von Symptomen zu Ursachen aufzubauen (...), müssen wir letztlich zusätzliche Abhängigkeiten zwischen ansonsten unabhängigen Ursachen (und oft auch zwischen getrennt auftretenden Symptomen) angeben. Kausalmodelle: Wenn wir uns an ein Kausalmodell halten, müssen wir am Ende weniger Zahlen angeben, und die Zahlen werden oft einfacher zu finden sein. Im Bereich der Medizin beispielsweise haben Tversky und Kahneman (1982)(1) gezeigt, dass Fachärzte es vorziehen, Wahrscheinlichkeitsurteile eher für kausale als für diagnostische Regeln abzugeben. Norvig I 529 Inferenz: Da sie als Sonderfall die Inferenz in der Aussagenlogik beinhaltet, ist die Inferenz in Bayesschen Netze NP-hard. >NP-Vollständigkeit/Norvig. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Komplexität der Inferenz Bayesscher Netze und der Komplexität der Constraint-Satisfaction-Probleme (CSPs). >Constraint-Satisfaction-Probleme/Norvig. Clustering-Algorithmen: Mit Hilfe von Clustering-Algorithmen (auch Join-Tree-Algorithmen genannt) kann die Zeit auf O(n) reduziert werden. Aus diesem Grund sind diese Algorithmen in kommerziellen Bayesschen Netztools weit verbreitet. Die Grundidee des Clusterings besteht darin, einzelne Knoten des Netzes zu Clusterknoten zusammenzufügen, so dass das resultierende Netz ein Polytree ist. Norvig I 539 (...) Bayessche Netze sind im Wesentlichen propositional: Das Set von Zufallsvariablen ist fest und endlich, und jedes hat eine feste Domäne von möglichen Werten. Diese Tatsache schränkt die Anwendbarkeit der Bayesschen Netze ein. Wenn wir einen Weg finden, die Wahrscheinlichkeitstheorie mit der Ausdruckskraft von Repräsentationen erster Ordnung zu kombinieren, erwarten wir, dass wir in der Lage sein werden, die Bandbreite der zu bewältigenden Probleme drastisch zu erhöhen. Norvig I 540 Mögliche Welten/Wahrscheinlichkeiten: Für Bayessche Netze sind die möglichen Welten Zuweisungen von Werten zu Variablen; insbesondere für den Boolean case sind die möglichen Welten identisch mit denen der Aussagenlogik. Für ein Wahrscheinlichkeitsmodell erster Ordnung scheint es also, dass wir die möglichen Welten brauchen, die denen der Logik erster Ordnung entsprechen, d.h. eine Reihe von Objekten mit Beziehungen untereinander und eine Interpretation, die konstante Symbole auf Objekte, Prädikatsymbole auf Beziehungen und Funktionssymbole auf Funktionen auf diesen Objekten abbildet. Problem: Das Set der Modelle erster Ordnung ist unendlich. Lösung: Die Datenbanksemantik macht die Annahme einzigartiger Namen - hier übernehmen wir sie für die konstanten Symbole. Es geht auch davon aus, dass die Domäne geschlossen wird - es gibt nicht mehr Objekte als die benannten. Wir können dann eine endliche Menge möglicher Welten garantieren, indem wir das Set der Objekte in jeder Welt genau an das Set der konstanten Norvig I 541 Symbole, die verwendet werden, angleichen. Es gibt keine Unsicherheit über die Zuordnung von Symbolen zu Objekten oder über die vorhandenen Objekte. Relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle: Wir nennen Modelle, die auf diese Weise definiert sind, relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle (relational probability models oder RPMs. Der Name relationales Wahrscheinlichkeitsmodell wurde von Pfeffer (2000)(2) ursprünglich einer etwas anderen Repräsentation gegeben, aber die zugrunde liegenden Ideen sind die gleichen. >Unsicherheit/KI-Forschung. Norvig I 552 Judea Pearl entwickelte die Methode des Nachrichtenaustauschs (message passing method) zur Durchführung von Inferenz in Netzwerkbäumen (Pearl, 1982a)(3) und Netzwerk-Polytrees (Kim und Pearl, 1983)(4) und erklärte die Bedeutung von kausalen statt diagnostischen Wahrscheinlichkeitsmodellen im Gegensatz zu den damals beliebten certainty-factor systems. Das erste Expertensystem, das Bayessche Netze nutzte, war CONVINCE (Kim, 1983)(5). Erste Anwendungen in der Medizin waren das MUNIN-System zur Diagnose neuromuskulärer Erkrankungen (Andersen et al., 1989)(6) und das PATHFINDER-System für die Pathologie (Heckerman, 1991)(7). Norvig I 553 Die vielleicht am weitesten verbreiteten Bayesschen Netzsysteme waren die Diagnose- und Reparaturmodule (z.B. der PrinterWizard) in Microsoft Windows (Breese und Heckerman, 1996)(8) und der Office Assistant in Microsoft Office (Horvitz et al., 1998)(9). Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Biologie: Bayessche Netze wurden zur Identifizierung menschlicher Gene unter Bezugnahme auf Mausgene (Zhang et al., 2003)(10), zur Ableitung zellulärer Netze (Friedman, 2004)(11) und vielen anderen Aufgaben in der Bioinformatik verwendet. Wir könnten die Liste fortführen, aber stattdessen verweisen wir Sie auf Pourret et al. (2008)(12), einen 400-seitigen Leitfaden für Anwendungen Bayesscher Netze. Ross Shachter (1986)(13), der in der Einflussdiagramm-Community arbeitete, entwickelte den ersten vollständigen Algorithmus für allgemeine Bayessche Netze. Seine Methode basierte auf einer zielgerichteten Reduktion des Netzes durch posterior-konservierende Transformationen. Pearl (1986)(14) entwickelte einen Clustering-Algorithmus zur genauen Inferenz in allgemeinen Bayesschen Netzen unter Verwendung einer Umwandlung in einen gerichteten Polytree von Clustern, in dem die Nachrichtenaustausch (message passing) verwendet wurde, um Konsistenz über Variablen zu erreichen, die zwischen Clustern geteilt wurden. Ein ähnlicher Ansatz, der von den Statistikern David Spiegelhalter und Steffen Lauritzen (Lauritzen und Spiegelhalter, 1988)(15) entwickelt wurde, basiert auf der Umwandlung in eine ungerichtete Form des grafischen Modells, ein Markov-Netzwerk. Dieser Ansatz wird im HUGIN-System umgesetzt, einem effizienten und weit verbreiteten Werkzeug für unsicheres Schlussfolgern (uncertain reasoning) (Andersen et al., 1989)(6). Boutilier et al. (1996)(16) zeigen, wie man die kontextspezifische Unabhängigkeit in Clustering-Algorithmen nutzt. Norvig I 604 Dynamische Bayessche Netze (DBNs): können als eine spartanische Kodierung eines Markov-Prozesses angesehen werden und wurden zuerst in der KI von Dean und Kanazawa (1989b)(17), Nicholson und Brady (1992)(18) und Kjaerulff (1992)(19) verwendet. Die letzte Arbeit erweitert das HUGIN-Bayes-Netz-System, um dynamische Bayessche Netze aufzunehmen. Das Buch von Dean und Wellman (1991)(20) half, DBNs und den probabilistischen Ansatz zur Planung und Kontrolle innerhalb der KI zu popularisieren. Murphy (2002)(21) bietet eine gründliche Analyse von DBNs. Dynamische Bayessche Netzwerke sind für die Modellierung einer Vielzahl komplexer Bewegungsprozesse in der Computervision populär geworden (Huang et al., 1994(22); Intille und Bobick, 1999)(23). Wie die HMMs haben sie Anwendungen in der Spracherkennung (Zweig und Russell, 1998(24); Richardson et al., 2000(25); Stephenson et al., 2000(26); Nefian et al., 2002(27); Livescu et al., 2003(28)), Norvig I 605 Genomik (Murphy und Mian, 1999(29); Perrin et al., 2003(30); Husmeier, 2003(31)) und Roboterlokalisierung (Theocharous et al., 2004)(32) gefunden. Die Verbindung zwischen HMMs und DBNs sowie zwischen dem Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus und der Bayesschen Netzwerkpropagierung wurde von Smyth et al. (1997)(33) explizit hergestellt. Eine weitere Vereinheitlichung mit Kalman-Filtern (und anderen statistischen Modellen) findet sich in Roweis und Ghahramani (1999)(34). Es existieren Verfahren zum Lernen der Parameter (Binder et al., 1997a(35); Ghahramani, 1998(36)) und der Strukturen (Friedman et al., 1998)(37) von DBNs. 1. Tversky, A. and Kahneman, D. (1982). Causal schemata in judgements under uncertainty. In Kahneman, D., Slovic, P., and Tversky, A. (Eds.), Judgement Under Uncertainty: Heuristics and Biases. Cambridge University Press. 2. Pfeffer, A. (2000). Probabilistic Reasoning for Complex Systems. Ph.D. thesis, Stanford University 3. Pearl, J. (1982a). Reverend Bayes on inference engines: A distributed hierarchical approach. In AAAI- 82, pp. 133–136 4. Kim, J. H. and Pearl, J. (1983). A computational model for combined causal and diagnostic reasoning in inference systems. In IJCAI-83, pp. 190–193. 5. Kim, J. H. (1983). CONVINCE: A Conversational Inference Consolidation Engine. Ph.D. thesis, Department of Computer Science, University of California at Los Angeles. 6. Andersen, S. K., Olesen, K. G., Jensen, F. V., and Jensen, F. (1989). HUGIN—A shell for building Bayesian belief universes for expert systems. In IJCAI-89, Vol. 2, pp. 1080–1085. 7. Heckerman, D. (1991). Probabilistic Similarity Networks. MIT Press. 8. Breese, J. S. and Heckerman, D. (1996). Decisiontheoretic troubleshooting: A framework for repair and experiment. In UAI-96, pp. 124–132. 9. Horvitz, E. J., Breese, J. S., Heckerman, D., and Hovel, D. (1998). The Lumiere project: Bayesian user modeling for inferring the goals and needs of software users. In UAI-98, pp. 256–265. 10. Zhang, L., Pavlovic, V., Cantor, C. R., and Kasif, S. (2003). Human-mouse gene identification by comparative evidence integration and evolutionary analysis. Genome Research, pp. 1–13. 11. Friedman, N. (2004). Inferring cellular networks using probabilistic graphical models. Science, 303(5659), 799–805. 12. Pourret, O., Naım, P., and Marcot, B. (2008). Bayesian Networks: A practical guide to applications. Wiley. 13. Shachter, R. D. (1986). Evaluating influence diagrams. Operations Research, 34, 871–882. 14. Pearl, J. (1986). Fusion, propagation, and structuring in belief networks. AIJ, 29, 241–288. 15. Lauritzen, S. and Spiegelhalter, D. J. (1988). Local computations with probabilities on graphical structures and their application to expert systems. J. Royal Statistical Society, B 50(2), 157–224. 16. Boutilier, C., Friedman, N., Goldszmidt, M., and Koller, D. (1996). Context-specific independence in Bayesian networks. In UAI-96, pp. 115–123. 17. Dean, T. and Kanazawa, K. (1989b). A model for reasoning about persistence and causation. Computational Intelligence, 5(3), 142–150. 18. Nicholson, A. and Brady, J. M. (1992). The data association problem when monitoring robot vehicles using dynamic belief networks. In ECAI-92, pp. 689–693. 19. Kjaerulff, U. (1992). A computational scheme for reasoning in dynamic probabilistic networks. In UAI-92, pp. 121–129. 20. Dean, T. and Wellman, M. P. (1991). Planning and Control. Morgan Kaufmann. 21. Murphy, K. (2002). Dynamic Bayesian Networks: Representation, Inference and Learning. Ph.D. thesis, UC Berkeley 22. Huang, T., Koller, D., Malik, J., Ogasawara, G., Rao, B., Russell, S. J., and Weber, J. (1994). Automatic symbolic traffic scene analysis using belief networks. In AAAI-94, pp. 966–972 23. Intille, S. and Bobick, A. (1999). A framework for recognizing multi-agent action from visual evidence. In AAAI-99, pp. 518–525. 24. Zweig, G. and Russell, S. J. (1998). Speech recognition with dynamic Bayesian networks. In AAAI-98, pp. 173–180. 25. Richardson, M., Bilmes, J., and Diorio, C. (2000). Hidden-articulator Markov models: Performance improvements and robustness to noise. In ICASSP-00. 26. Stephenson, T., Bourlard, H., Bengio, S., and Morris, A. (2000). Automatic speech recognition using dynamic bayesian networks with both acoustic and articulatory features. In ICSLP-00, pp. 951-954. 27. Nefian, A., Liang, L., Pi, X., Liu, X., and Murphy, K. (2002). Dynamic bayesian networks for audiovisual speech recognition. EURASIP, Journal of Applied Signal Processing, 11, 1–15. 28. Livescu, K., Glass, J., and Bilmes, J. (2003). Hidden feature modeling for speech recognition using dynamic Bayesian networks. In EUROSPEECH-2003, pp. 2529–2532 29. Murphy, K. and Mian, I. S. (1999). Modelling gene expression data using Bayesian networks. people.cs.ubc.ca/˜murphyk/Papers/ismb99.pdf. 30. Perrin, B. E., Ralaivola, L., and Mazurie, A. (2003). Gene networks inference using dynamic Bayesian networks. Bioinformatics, 19, II 138-II 148. 31. Husmeier, D. (2003). Sensitivity and specificity of inferring genetic regulatory interactions from microarray experiments with dynamic bayesian networks. Bioinformatics, 19(17), 2271-2282. 32. Theocharous, G., Murphy, K., and Kaelbling, L. P. (2004). Representing hierarchical POMDPs as DBNs for multi-scale robot localization. In ICRA-04. 33. Smyth, P., Heckerman, D., and Jordan, M. I. (1997). Probabilistic independence networks for hidden Markov probability models. Neural Computation, 9(2), 227–269. 34. Roweis, S. T. and Ghahramani, Z. (1999). A unifying review of Linear GaussianModels. Neural Computation, 11(2), 305–345. 35. Binder, J., Koller, D., Russell, S. J., and Kanazawa, K. (1997a). Adaptive probabilistic networks with hidden variables. Machine Learning, 29, 213–244. 36. Ghahramani, Z. (1998). Learning dynamic bayesian networks. In Adaptive Processing of Sequences and Data Structures, pp. 168–197. 37. Friedman, N., Murphy, K., and Russell, S. J. (1998). Learning the structure of dynamic probabilistic networks. In UAI-98. |
Norvig I Peter Norvig Stuart J. Russell Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010 |
Bayessches Netz | Russell | Norvig I 510 Bayessches Netz/Belief Networks/Probabilistic networks/knowledge map/KI-Forschung/Norvig/Russell: Bayessche Netze können im Wesentlichen jede vollständige gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung darstellen und können dies in vielen Fällen sehr präzise tun. Norvig I 511 Ein Bayessches Netz ist ein gerichteter Graph, in dem jeder Knoten mit quantitativen Informationen über die Wahrscheinlichkeit versehen ist. Die vollständige Spezifikation ist wie folgt: 1. Jeder Knoten entspricht einer zufälligen Variable, die diskret oder kontinuierlich sein kann. 2. Ein Satz von gerichteten Links oder Pfeilen verbindet Knotenpaare. Wenn es einen Pfeil von Knoten X zu Knoten Y gibt, gilt X als übergeordnetes Element von Y. Das Diagramm hat keine gerichteten Zyklen (und ist daher ein gerichteter azyklischer Graph (directed acyclic graph) oder DAG. 3. Jeder Knoten Xi hat eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung P(Xi |Parents(Xi)), die die Wirkung der Eltern auf den Knoten quantifiziert. Die Topologie des Netzes - der Satz von Knoten und Verbindungen - spezifiziert die bedingten Unabhängigkeitsbeziehungen, die in der Domäne bestehen (...). >Wahrscheinlichkeitstheorie/Norvig, >Unsicherheit/KI-Forschung. Die intuitive Bedeutung eines Pfeils ist typischerweise, dass X einen direkten Einfluss auf Y hat, was darauf hindeutet, dass Ursachen übergeordnete Effekten aller Effekte sein sollten. Sobald die Topologie des Bayesschen Netzes festgelegt ist, müssen wir nur noch eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung für jede Variable, gegeben ihrer übergeordneten Variablen, angeben. Norvig I 512 Umstände: Die Wahrscheinlichkeiten fassen tatsächlich eine potenziell Norvig I 513 unendliche Anzahl von Umständen zusammen. Norvig I 515 Inkonsistenz: Wenn es keine Redundanz gibt, dann gibt es auch keine Chance auf Inkonsistenz: Es ist unmöglich für den Wissensingenieur oder Domänenexperte ein Bayessches Netz zu schaffen, das die Axiome der Wahrscheinlichkeit verletzt. Norvig I 517 Diagnostische Modelle: Wenn wir versuchen, ein Diagnosemodell mit Verbindungen von Symptomen zu Ursachen aufzubauen (...), müssen wir letztlich zusätzliche Abhängigkeiten zwischen ansonsten unabhängigen Ursachen (und oft auch zwischen getrennt auftretenden Symptomen) angeben. Kausalmodelle: Wenn wir uns an ein Kausalmodell halten, müssen wir am Ende weniger Zahlen angeben, und die Zahlen werden oft einfacher zu finden sein. Im Bereich der Medizin beispielsweise haben Tversky und Kahneman (1982)(1) gezeigt, dass Fachärzte es vorziehen, Wahrscheinlichkeitsurteile eher für kausale als für diagnostische Regeln abzugeben. Norvig I 529 Inferenz: Da sie als Sonderfall die Inferenz in der Aussagenlogik beinhaltet, ist die Inferenz in Bayesschen Netze NP-hard. >NP-Vollständigkeit/Norvig. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Komplexität der Inferenz Bayesscher Netze und der Komplexität der Constraint-Satisfaction-Probleme (CSPs). >Constraint-Satisfaction-Probleme/Norvig. Clustering-Algorithmen: Mit Hilfe von Clustering-Algorithmen (auch Join-Tree-Algorithmen genannt) kann die Zeit auf O(n) reduziert werden. Aus diesem Grund sind diese Algorithmen in kommerziellen Bayesschen Netztools weit verbreitet. Die Grundidee des Clusterings besteht darin, einzelne Knoten des Netzes zu Clusterknoten zusammenzufügen, so dass das resultierende Netz ein Polytree ist. Norvig I 539 (...) Bayessche Netze sind im Wesentlichen propositional: Das Set von Zufallsvariablen ist fest und endlich, und jedes hat eine feste Domäne von möglichen Werten. Diese Tatsache schränkt die Anwendbarkeit der Bayesschen Netze ein. Wenn wir einen Weg finden, die Wahrscheinlichkeitstheorie mit der Ausdruckskraft von Repräsentationen erster Ordnung zu kombinieren, erwarten wir, dass wir in der Lage sein werden, die Bandbreite der zu bewältigenden Probleme drastisch zu erhöhen. Norvig I 540 Mögliche Welten/Wahrscheinlichkeiten: Für Bayessche Netze sind die möglichen Welten Zuweisungen von Werten zu Variablen; insbesondere für den Boolean case sind die möglichen Welten identisch mit denen der Aussagenlogik. Für ein Wahrscheinlichkeitsmodell erster Ordnung scheint es also, dass wir die möglichen Welten brauchen, die denen der Logik erster Ordnung entsprechen, d.h. eine Reihe von Objekten mit Beziehungen untereinander und eine Interpretation, die konstante Symbole auf Objekte, Prädikatsymbole auf Beziehungen und Funktionssymbole auf Funktionen auf diesen Objekten abbildet. Problem: Das Set der Modelle erster Ordnung ist unendlich. Lösung: Die Datenbanksemantik macht die Annahme einzigartiger Namen - hier übernehmen wir sie für die konstanten Symbole. Es geht auch davon aus, dass die Domäne geschlossen wird - es gibt nicht mehr Objekte als die benannten. Wir können dann eine endliche Menge möglicher Welten garantieren, indem wir das Set der Objekte in jeder Welt genau an das Set der konstanten Norvig I 541 Symbole, die verwendet werden, angleichen. Es gibt keine Unsicherheit über die Zuordnung von Symbolen zu Objekten oder über die vorhandenen Objekte. Relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle: Wir nennen Modelle, die auf diese Weise definiert sind, relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle (relational probability models oder RPMs. Der Name relationales Wahrscheinlichkeitsmodell wurde von Pfeffer (2000)(2) ursprünglich einer etwas anderen Repräsentation gegeben, aber die zugrunde liegenden Ideen sind die gleichen. >Unsicherheit/KI-Forschung. Norvig I 552 Judea Pearl entwickelte die Methode des Nachrichtenaustauschs (message passing method) zur Durchführung von Inferenz in Netzwerkbäumen (Pearl, 1982a)(3) und Netzwerk-Polytrees (Kim und Pearl, 1983)(4) und erklärte die Bedeutung von kausalen statt diagnostischen Wahrscheinlichkeitsmodellen im Gegensatz zu den damals beliebten certainty-factor systems. Das erste Expertensystem, das Bayessche Netze nutzte, war CONVINCE (Kim, 1983)(5). Erste Anwendungen in der Medizin waren das MUNIN-System zur Diagnose neuromuskulärer Erkrankungen (Andersen et al., 1989)(6) und das PATHFINDER-System für die Pathologie (Heckerman, 1991)(7). Norvig I 553 Die vielleicht am weitesten verbreiteten Bayesschen Netzsysteme waren die Diagnose- und Reparaturmodule (z.B. der PrinterWizard) in Microsoft Windows (Breese und Heckerman, 1996)(8) und der Office Assistant in Microsoft Office (Horvitz et al., 1998)(9). Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Biologie: Bayessche Netze wurden zur Identifizierung menschlicher Gene unter Bezugnahme auf Mausgene (Zhang et al., 2003)(10), zur Ableitung zellulärer Netze (Friedman, 2004)(11) und vielen anderen Aufgaben in der Bioinformatik verwendet. Wir könnten die Liste fortführen, aber stattdessen verweisen wir Sie auf Pourret et al. (2008)(12), einen 400-seitigen Leitfaden für Anwendungen Bayesscher Netze. Ross Shachter (1986)(13), der in der Einflussdiagramm-Community arbeitete, entwickelte den ersten vollständigen Algorithmus für allgemeine Bayessche Netze. Seine Methode basierte auf einer zielgerichteten Reduktion des Netzes durch posterior-konservierende Transformationen. Pearl (1986)(14) entwickelte einen Clustering-Algorithmus zur genauen Inferenz in allgemeinen Bayesschen Netzen unter Verwendung einer Umwandlung in einen gerichteten Polytree von Clustern, in dem die Nachrichtenaustausch (message passing) verwendet wurde, um Konsistenz über Variablen zu erreichen, die zwischen Clustern geteilt wurden. Ein ähnlicher Ansatz, der von den Statistikern David Spiegelhalter und Steffen Lauritzen (Lauritzen und Spiegelhalter, 1988)(15) entwickelt wurde, basiert auf der Umwandlung in eine ungerichtete Form des grafischen Modells, ein Markov-Netzwerk. Dieser Ansatz wird im HUGIN-System umgesetzt, einem effizienten und weit verbreiteten Werkzeug für unsicheres Schlussfolgern (uncertain reasoning) (Andersen et al., 1989)(6). Boutilier et al. (1996)(16) zeigen, wie man die kontextspezifische Unabhängigkeit in Clustering-Algorithmen nutzt. Norvig I 604 Dynamische Bayessche Netze (DBNs): können als eine spartanische Kodierung eines Markov-Prozesses angesehen werden und wurden zuerst in der KI von Dean und Kanazawa (1989b)(17), Nicholson und Brady (1992)(18) und Kjaerulff (1992)(19) verwendet. Die letzte Arbeit erweitert das HUGIN-Bayes-Netz-System, um dynamische Bayessche Netze aufzunehmen. Das Buch von Dean und Wellman (1991)(20) half, DBNs und den probabilistischen Ansatz zur Planung und Kontrolle innerhalb der KI zu popularisieren. Murphy (2002)(21) bietet eine gründliche Analyse von DBNs. Dynamische Bayessche Netzwerke sind für die Modellierung einer Vielzahl komplexer Bewegungsprozesse in der Computervision populär geworden (Huang et al., 1994(22); Intille und Bobick, 1999)(23). Wie die HMMs haben sie Anwendungen in der Spracherkennung (Zweig und Russell, 1998(24); Richardson et al., 2000(25); Stephenson et al., 2000(26); Nefian et al., 2002(27); Livescu et al., 2003(28)), Norvig I 605 Genomik (Murphy und Mian, 1999(29); Perrin et al., 2003(30); Husmeier, 2003(31)) und Roboterlokalisierung (Theocharous et al., 2004)(32) gefunden. Die Verbindung zwischen HMMs und DBNs sowie zwischen dem Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus und der Bayesschen Netzwerkpropagierung wurde von Smyth et al. (1997)(33) explizit hergestellt. Eine weitere Vereinheitlichung mit Kalman-Filtern (und anderen statistischen Modellen) findet sich in Roweis und Ghahramani (1999)(34). Es existieren Verfahren zum Lernen der Parameter (Binder et al., 1997a(35); Ghahramani, 1998(36)) und der Strukturen (Friedman et al., 1998)(37) von DBNs. 1. Tversky, A. and Kahneman, D. (1982). Causal schemata in judgements under uncertainty. In Kahneman, D., Slovic, P., and Tversky, A. (Eds.), Judgement Under Uncertainty: Heuristics and Biases. Cambridge University Press. 2. Pfeffer, A. (2000). Probabilistic Reasoning for Complex Systems. Ph.D. thesis, Stanford University 3. Pearl, J. (1982a). Reverend Bayes on inference engines: A distributed hierarchical approach. In AAAI- 82, pp. 133–136 4. Kim, J. H. and Pearl, J. (1983). A computational model for combined causal and diagnostic reasoning in inference systems. In IJCAI-83, pp. 190–193. 5. Kim, J. H. (1983). CONVINCE: A Conversational Inference Consolidation Engine. Ph.D. thesis, Department of Computer Science, University of California at Los Angeles. 6. Andersen, S. K., Olesen, K. G., Jensen, F. V., and Jensen, F. (1989). HUGIN—A shell for building Bayesian belief universes for expert systems. In IJCAI-89, Vol. 2, pp. 1080–1085. 7. Heckerman, D. (1991). Probabilistic Similarity Networks. MIT Press. 8. Breese, J. S. and Heckerman, D. (1996). Decisiontheoretic troubleshooting: A framework for repair and experiment. In UAI-96, pp. 124–132. 9. Horvitz, E. J., Breese, J. S., Heckerman, D., and Hovel, D. (1998). The Lumiere project: Bayesian user modeling for inferring the goals and needs of software users. In UAI-98, pp. 256–265. 10. Zhang, L., Pavlovic, V., Cantor, C. R., and Kasif, S. (2003). Human-mouse gene identification by comparative evidence integration and evolutionary analysis. Genome Research, pp. 1–13. 11. Friedman, N. (2004). Inferring cellular networks using probabilistic graphical models. Science, 303(5659), 799–805. 12. Pourret, O., Naım, P., and Marcot, B. (2008). Bayesian Networks: A practical guide to applications. Wiley. 13. Shachter, R. D. (1986). Evaluating influence diagrams. Operations Research, 34, 871–882. 14. Pearl, J. (1986). Fusion, propagation, and structuring in belief networks. AIJ, 29, 241–288. 15. Lauritzen, S. and Spiegelhalter, D. J. (1988). Local computations with probabilities on graphical structures and their application to expert systems. J. Royal Statistical Society, B 50(2), 157–224. 16. Boutilier, C., Friedman, N., Goldszmidt, M., and Koller, D. (1996). Context-specific independence in Bayesian networks. In UAI-96, pp. 115–123. 17. Dean, T. and Kanazawa, K. (1989b). A model for reasoning about persistence and causation. Computational Intelligence, 5(3), 142–150. 18. Nicholson, A. and Brady, J. M. (1992). The data association problem when monitoring robot vehicles using dynamic belief networks. In ECAI-92, pp. 689–693. 19. Kjaerulff, U. (1992). A computational scheme for reasoning in dynamic probabilistic networks. In UAI-92, pp. 121–129. 20. Dean, T. and Wellman, M. P. (1991). Planning and Control. Morgan Kaufmann. 21. Murphy, K. (2002). Dynamic Bayesian Networks: Representation, Inference and Learning. Ph.D. thesis, UC Berkeley 22. Huang, T., Koller, D., Malik, J., Ogasawara, G., Rao, B., Russell, S. J., and Weber, J. (1994). Automatic symbolic traffic scene analysis using belief networks. In AAAI-94, pp. 966–972 23. Intille, S. and Bobick, A. (1999). A framework for recognizing multi-agent action from visual evidence. In AAAI-99, pp. 518–525. 24. Zweig, G. and Russell, S. J. (1998). Speech recognition with dynamic Bayesian networks. In AAAI-98, pp. 173–180. 25. Richardson, M., Bilmes, J., and Diorio, C. (2000). Hidden-articulator Markov models: Performance improvements and robustness to noise. In ICASSP-00. 26. Stephenson, T., Bourlard, H., Bengio, S., and Morris, A. (2000). Automatic speech recognition using dynamic bayesian networks with both acoustic and articulatory features. In ICSLP-00, pp. 951-954. 27. Nefian, A., Liang, L., Pi, X., Liu, X., and Murphy, K. (2002). Dynamic bayesian networks for audiovisual speech recognition. EURASIP, Journal of Applied Signal Processing, 11, 1–15. 28. Livescu, K., Glass, J., and Bilmes, J. (2003). Hidden feature modeling for speech recognition using dynamic Bayesian networks. In EUROSPEECH-2003, pp. 2529–2532 29. Murphy, K. and Mian, I. S. (1999). Modelling gene expression data using Bayesian networks. people.cs.ubc.ca/˜murphyk/Papers/ismb99.pdf. 30. Perrin, B. E., Ralaivola, L., and Mazurie, A. (2003). Gene networks inference using dynamic Bayesian networks. Bioinformatics, 19, II 138-II 148. 31. Husmeier, D. (2003). Sensitivity and specificity of inferring genetic regulatory interactions from microarray experiments with dynamic bayesian networks. Bioinformatics, 19(17), 2271-2282. 32. Theocharous, G., Murphy, K., and Kaelbling, L. P. (2004). Representing hierarchical POMDPs as DBNs for multi-scale robot localization. In ICRA-04. 33. Smyth, P., Heckerman, D., and Jordan, M. I. (1997). Probabilistic independence networks for hidden Markov probability models. Neural Computation, 9(2), 227–269. 34. Roweis, S. T. and Ghahramani, Z. (1999). A unifying review of Linear GaussianModels. Neural Computation, 11(2), 305–345. 35. Binder, J., Koller, D., Russell, S. J., and Kanazawa, K. (1997a). Adaptive probabilistic networks with hidden variables. Machine Learning, 29, 213–244. 36. Ghahramani, Z. (1998). Learning dynamic bayesian networks. In Adaptive Processing of Sequences and Data Structures, pp. 168–197. 37. Friedman, N., Murphy, K., and Russell, S. J. (1998). Learning the structure of dynamic probabilistic networks. In UAI-98. |
Russell I B. Russell/A.N. Whitehead Principia Mathematica Frankfurt 1986 Russell II B. Russell Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989 Russell IV B. Russell Probleme der Philosophie Frankfurt 1967 Russell VI B. Russell Die Philosophie des logischen Atomismus In Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993 Russell VII B. Russell On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit" In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Norvig I Peter Norvig Stuart J. Russell Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010 |
Bedeutung | Eco | I 168 Bedeutung/Information/Eco: Auch eine malerische Konfiguration, die nicht semantische Bezüge, sondern eine bestimmte Summe von syntaktischen Beziehungen übermittelt, hat eine Bedeutung. Sie konstituiert sich proportional der Ordnung, der Konventionalität und damit der Redundanz der Struktur. Sie ist umso klarer und eindeutiger, je mehr ich mich an Wahrscheinlichkeitsregeln und ein Organisationsgesetz halte, die vorher festgelegt sind. >Regeln, >Information, >Ordnung, >Konvention, >Syntax, >Semantik, >Bedeutung, >Struktur. |
Eco I U. Eco Das offene Kunstwerk Frankfurt/M. 1977 Eco II U, Eco Einführung in die Semiotik München 1972 |
Behauptbarkeit | Wright | I 26 ff Behaupbarkeit/Wright, Crispin: Bsp "Es ist nicht der Fall, dass P ist T" dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist, dass P T ist. Das ist für berechtigte Behauptbarkeit nicht von rechts nach links gültig! Behauptbarkeit ist natürlich schwächer. >Asymmetrie, >Äquivalenz, >Implikation. Berechtigte Behauptbarkeit/Negation: Im Fall von Unkenntnis: P ist nicht berechtigt behauptbar, aber auch nicht seine Negation. >Negation, >Rechtfertigung. Wahrheit/Unkenntnis: Etwas kann sehr wohl wahr sein, auch wenn nichts darüber bekannt ist! >Realismus, >Metaphysischer Realismus. Wahrheit/berechtigte Behauptbarkeit: Bsp Schnee ist weiß : die Entscheidung über Wahrheit und Behauptbarkeit kann hier divergieren! I 51 Deflationismus: These: "wahr" ist nur Mittel der Bekräftigung, daher keine von Behauptbarkeit verschiedene Norm. >Wahrheit, vgl. >Redundanztheorie. Eine Aussage kann gerechtfertigt werden, ohne wahr zu sein, und umgekehrt. >Konventionen, vgl. >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft. Field II 120 Behauptbarkeit/Wright/Putnam: Behauptbarkeit ist die einzige substantielle Eigenschaft. - Weil Wahrheit keine Eigenschaft ist. Field: Beide gehen sehr wohl nebeneinander, weil sie divergieren - Wahrheit geht tiefer. Wright I 35 Berechtigte Behauptbarkeit/Assertibilität/Negation: Bsp "Es ist nicht der Fall, dass P ist T" dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist, dass P T ist. - Das ist für berechtigte Behauptbarkeit nicht von rechts nach links gültig. - Bei Unkenntnis ist die Negation auch nicht behauptbar. I 52ff Wahrheit: zeitlos - berechtigte Behauptbarkeit: nicht zeitlos. >Zeitloses. I 68f Def Superassertibilität/Super-Behauptbarkeit/Wright: Eine Aussage ist superassertibel, wenn sie berechtigt ist, oder berechtigt werden kann, und wenn ihre Berechtigung sowohl die beliebig genaue Prüfung ihrer Abstammung als auch beliebig umfangreiche Ergänzungen und Verbesserungen der Information überleben würde. Vgl. >Gerechtfertigte Behauptbarkeit. Ideale Umstände/Putnam zeitlos. Superassertibilität ist keine externe Norm, sondern unsere eigene Praxis. - Sie ist metaphysisch neutral. I 81f Superassertibilität/Wright: These: Komische und moralische Wahrheiten können als Spielarten der Superassertibilität gelten. - (s) Weil alles, was wir in Zukunft erfahren können, aus unserer eigenen Praxis stammt, sind wir vor grundsätzlichen Überraschungen gefeit. I 102f Superassertibilität/Wright: Superassertibilität ist geeignet für Diskurse, deren Maßstäbe von uns gemacht sind: Moral, Komik. >Moral. I 115ff Superassertibilität/Field/Mackie: Die Wahrheits-Prädikate für Mathematik oder Moral können nicht im Sinne der Superassertibilität interpretiert werden. - Daher muss Superassertibles im Diskurs nicht wahr sein. - Daher rührt der Unterschied zwischen Superassertibilität und Wahrheit. >Mathematik, >Wahrheit, >Diskurs. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Behauptende Kraft | Geach | I 262 Behauptende Kraft/Geach: Die Behauptende Kraft ((s) einer Aussage) zeigt sich daran, dass ein Satz nicht in einem längeren eingeschlossen ist. Vgl. >Brandom: Freistehende Gehalte. Der Behauptungsstrich fügt keinen Begriff hinzu - daher darf er nicht mit "Es ist wahr, dass.." verwechselt werden. - ("Wahr" kann auch in einem nichtbehauptenden Satz vorkommen, ohne dessen Sinn zu verändern). >Wahrheitswert, >Wahrheitsprädikat, >Redundanztheorie, >Behauptungsstrich. Fehler: daraus abzuleiten, dass es "der Existenz keinen Begriff hinzufügt" (GeachVsHume). >Existenzprädikat. Der Behauptungs-Strich ist ein undefinierbarer Grundbegriff, er ist nicht erklärbar. VsZuschreibungstheorie: Dem Prädikat "schlecht" eignet nicht mehr behauptende Kraft als irgendeinem anderen Prädikat, nämlich gar keine. >Behauptende Kraft, >Prädikate/Geach, >Prädikation/Geach. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Behauptungen | McDowell | II 52 Behauptung/McDowell: Was mit der Behauptung gesagt wird, kann nicht von dem abweichen, was in einer systematischen Theorie der Sprache, die sie beinhaltet, über sie gesagt wird. >Ausdruck, >Aussage, >Meta-Sprache, >Objekt-Sprache, vgl. >Redundanztheorie. |
McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Bivalenz | Dummett | II 103 Bivalenz, Prinzip der/PdB/Wahrheit/Dummett: Das Prinzip der Bivalenz setzt den Begriff der Wahrheit schon voraus - und das ist transzendental im Fall von unentscheidbaren Sätzen. - Es geht über unsere Fähigkeit hinaus, zu erkennen, was eine Manifestation wäre. >Entscheidbarkeit. II 103f Unentscheidbarkeit/Anti-Realismus/Dummett: (ohne Bivalenz) Die Bedeutungstheorie wird dann nicht mehr rein beschreibend in Bezug auf unsere aktuale Praxis sein. III (a) 17 Sinn/Frege: Erklärung des Sinns durch Wahrheitsbedingungen - Tractatus: dito: "Unter welchen Umständen"... >Wahrheitsbedingungen, >Umstände. DummettVsFrege/DummettVsWittgenstein: Dazu muss man aber bereits wissen, was die Aussage dass P wahr ist, bedeutet - Vs: wenn es dann heißt, P ist wahr bedeute dasselbe, wie P zu behaupten. VsVs: dann muss man bereits wissen, welchen Sinn es hat, P zu behaupten! Das ist aber genau das, was erklärt werden sollte. VsRedundanztheorie: Wir müssen sie entweder ergänzen (nicht bloß Bedeutung durch Behauptung und umgekehrt erklären), oder die Zweiwertigkeit aufgeben. >Redundanztheorie. III (b) 74 Sinn/Bezug/Bivalenz/Dummett: Zweiwertigkeit: Problem: Nicht jeder Satz hat einen solchen Sinn, dass wir ihm im Prinzip, wenn er wahr ist, als wahr erkennen können (Bsp >Einhörner, >Goldbachsche Vermutung). - Aber Freges Argument hängt gar nicht von Zweiwertigkeit ab. III (b) 76 Zweiwertigkeit sollte allerdings doch für Elementarsätze gelten: Wenn hier der semantische Wert die Extension ist, muss aber nicht entschieden werden können, ob das Prädikat zutrifft oder nicht - die Anwendung kann vielleicht nicht effektiv entschieden werden, aber das (undefinierte) Prädikat kann verstanden werden, ohne den Wahrheitswert zuteilen zu können. - Daher Unterscheidung von Sinn und semantischem Wert. >Semantischer Wert, >Mehrwertige Logik. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Deflationismus | Dummett | Brandom I 471 Redundanztheorie/Dummett/Brandom: Redundanztheorie setzt den Gehalt der nichtsemantischen Behauptung der gegenüber die semantische Behauptung ("es ist wahr, dass...") redundant ist, voraus. DummettVsDeflationismus: Der Deflationismus kann daher den propositionalen Gehalt nicht durch Wahrheitsbedingungen (WB) erklären - (obwohl alles Wahrheitsbedingungen hat). >Disquotationalismus, >Minimalismus, >Zitat/Zitattilgung. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Deflationismus | Wright | I 26 ff Deflationismus: richtet sich gegen die "Aufblähung" durch Schaffung mehrerer Wahrheitsprädikate: berechtigte Behauptbarkeit neben Wahrheit.(>Redundanztheorie).These Wahrheit keine Eigenschaft, lediglich Mittel der Zitattilgung. I 46 Deflation: Ramsey war hier der erste. (In jüngster Zeit: Horwich: "Minimalismus").: Wahrheit assertorisch(behauptend, aber nicht durch Annahme metaphysischer Gegenstände oder Sachverhalte gestützt. - Tarskis Zitattilgung reicht aus. Wahrheit keine substantielle Eigenschaft von Sätzen. Wahre Sätze wie "Schnee ist weiß" und "Gras ist grün" haben nichts gemeinsam! Wichtig: man kann das Zitattiglungsschema benutzen, ohne den Gehalt zu verstehen! Man kann sich dem Prädikat "wahr" "annähern". (>Goldbachsche Vermutung). D These : der Gehalt des Wahrheitsprädikats ist der gleiche wie der Anspruch, den sein assertorischer Gebrauch erhebt. Deflationismus/Bsp Goldbachsche Vermutung: der Deflationismus anerkennt natürlich, dass über Tarski hinaus einiges mehr gesagt werden mu, auch Bsp "Alles, was er sagte, ist wahr" . VsD: keine Theorie, sondern ein "Potpourri". Es gibt gar keine eindeutige These. I 47 f Inflationismus: a) "wahr" ist bloß Mittel der Bekräftigung, drückt nur Einstellungen gegenüber Sätzen aus (Rorty?). Formuliert keine Norm. b) Das DS (Zitattilgungsschema) enthält eine (fast) vollständige Erklärung der Bedeutung des Wortes. ("wahr").f I 293 Deflationismus: jeder bedeutsame Satz (also ein Satz mit Wahrheitsbedingung) eignet sich für deflationäre Wahrheit oder Falschheit. Wenn aber Wahrheit nicht deflationär ist, muss sich "wahr" auf eine gehaltvolle Eigenschaft von Aussagen beziehen. (Deflationismus: Wahrheit keine Eigenschaft). I 27 Deflationismus/Wright: Wahrheit ist keine substantielle Eigenschaft. - >Zitattilgung reicht aus - "Schnee ist weiß" und "Gras ist grün" haben nichts gemeinsam. Der Gehalt des W-Prädikats ist der gleiche, wie der Anspruch, den sein behauptender Gebrauch erhebt. These: Das W-Prädikat ist präskriptiv und deskriptiv normativ. I 33ff Deflationismus: die einzigen Normen der Wahrheit sind die der berechtigten Behauptbarkeit (Assertibilität). I 51 WrightVsDeflation: "minimalistisch", "Minimalismus" I 97 Vs (klassischer) Deflationismus: keine Norm des W-Prädikats kann von sich aus festlegen, dass es sich von Behauptbarkeit unterscheidet, weil die normative Kraft von "wahr" und behauptbar" zwar zusammenfällt, aber extensional divergieren kann - dann kann das Zitattilgungsschema keine zentrale Rolle spielen - daher können Aussagen in einem bestimmten Diskurs wahr sein, ohne superassertibel zu sein. - Dann müssen Wahrmacher von unseren Maßstäben der Erkennbarkeit unabhängig sein. (>Realismus/Wright). Rorty I 38 ff Zitattilgung/Wright: der Deflationist meint, durch das Zitattilgungs-Prinzip sei der Inhalt des Wahrheitsprädikats vollständig festgelegt. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Einsetzen | Logik-Texte | II 133 Einsetzen/Ersetzen/Identität/Wahrheitserhalt: Die logische Äquivalenz ist (...) eine Abschwächung der Identität von Aussagen. Logisch äquivalente Aussagen sind nicht in allen Eigenschaften gleich, sondern nur in logischer Hinsicht. Wenn eine Aussage logisch wahr ist, ist es auch die andere und umgekehrt. Wenn aus der einen eine bestimmte Aussage logisch folgt, dann auch aus der anderen und umgekehrt. >Substitution, >Äquivalenz, >Logische Wahrheit. Einsetzungstheorem: Sei FA eine aussagenlogische Formel, die eine Teilform A enthält. Sei FB eine Formel, die aus FA entsteht, wenn man A durch eine aussagenlogische Formel B ersetzt, (nicht notwendig überall). Sei nun A ≡ B, dann gilt FA ≡ FB. II 134 Logisch äquivalente Formeln haben die gleichen Folgerungsmengen. Logisch äquivalente Formeln können aus den gleichen Voraussetzungen gefolgert werden. Redundanztheorie/Hoyningen-Huene: daher muss man in der Aussagenlogik auch tatsächlich nicht zwischen "A" und "Es ist wahr, dass A" unterscheiden. (In der Aussagenlogik wird von solchen Eigenschaften abstrahiert.) >Aussagen-Logik, >Redundanz-Theorie. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 |
Epiphänomenalismus | Chalmers | I 150 Epiphänomenalismus/Bewusstsein/Chalmers: Frage: Wenn Bewusstsein nur natürlich (aber nicht logisch) auf dem Physischen superveniert, ist anscheinend keine Kausalität im Spiel. Dann wäre Bewusstsein nur ein Nebeneffekt und müsste gar nicht existieren. Huxley (Huxley (1874)(1) argumentiert so. >Supervenienz, >Bewusstsein/Chalmers. ChalmersVs: Kausale Geschlossenheit unserer physikalischen Welt sieht nur nach Epiphänomenalismus aus. >Abgeschlossenheit. I 151 VsEpiphänomenalismus/Chalmers: Eine Strategie gegen den Epiphänomenalismus wäre, die kausale Geschlossenheit der physikalischen Welt zu leugnen. Das sollten wir nicht tun. Es gibt bessere Wege, die von angemesseneren Annahmen als von Metaphysik und Verursachung ausgehen. 1. Regularitätsbasierte Verursachung/Chalmers: Statt Kausalität könnten wir mit Hume eine Regularität annehmen. Dann könnte man behaupten, das Verhalten wäre selbst ohne phänomenales Bewusstsein dasselbe gewesen. >Regularität, >Bewusstsein, >Verhalten, >Verursachung. ChalmersVs: Es gibt sehr viele systematische Regularitäten zwischen bewussten Erlebnissen und späteren physikalischen Ereignissen, von denen jede uns dazu bringt, eine kausale Verknüpfung zu schließen. >Kausalität. I 152 2. Kausale Überdetermination: Man könnte annehmen, das ein physikalischer und ein phänomenaler Zustand, obwohl völlig getrennt, einen späteren physikalischen Zustand hervorrufen könnten. Problem: kausale Redundanz. >Redundanz. Lösung: Tooley (1987)(2) Wir könnten eine irreduzierbare kausale Verbindung zwischen zwei physikalischen und eine separate irreduzible kausale Verbindung zwischen einem phänomenalen und einem physikalischen Zustand annehmen. Das ist eine nichtreduzierbare Sicht auf Verursachung. >Reduktion, >Unreduzierbarkeit. ChalmersVsTooley: Es ist nicht leicht zu zeigen, dass daran etwas falsch ist. Ich verfolge das nicht weiter, aber es muss ernst genommen werden. 3. Nichtsupervenienz der Verursachung: Tatsachen über das Bewusstsein und solche über Verursachung sind die einzigen Tatsachen, die nicht logisch auf bestimmten physikalischen Tatsachen supervenieren. Chalmers: Es ist ganz natürlich darüber zu spekulieren, ob diese beiden Arten von Nichtsupervenienz eine gemeinsame Wurzel haben. Rosenberg: (Rosenberg 1966)(3) hat das entwickelt. Rosenberg These: Erfahrung erkennt Verursachung oder einige Aspekte von ihr. Danach braucht Verursachung das Erkennen durch irgendjemand oder irgendetwas. ChalmersVsRosenberg: Das ist natürlich äußerst spekulativ und führt unter anderem zum Panpsychismus. >Panpsychismus, >Aspekte. I 153 Außerdem bliebe das Zombieproblem bestehen. >Zombies. 4. Die Intrinsische Natur des Physischen: These: Eine physikalische Theorie charakterisiert vor allem die Relationen ihrer Entitäten, d.h. ihre Propensitäten, mit anderen Elemente zu interagieren. >Propensität, >Intrinsisches. Problem: Was ist es, was diese ganzen Relationen der Verursachung und Kombinationen bewirkt? Russell (1927) (4): Das ist es, worüber die physikalische Theorie sich ausschweigt. Lösung: Eine intrinsische Natur der physikalischen Elemente anzunehmen. Chalmers: Die einzige Klasse von solchen intrinsischen Eigenschaften wäre die Klasse der phänomenalen Eigenschaften. >Phänomene. I 154 Es muss kein Panpsychismus daraus folgen. Stattdessen können wir protophänomenale Eigenschaften annehmen. >Protophänomenal. I 159 VsEpiphänomenalismus/Chalmers: Argumente gegen den Epiphänomenalismus fallen in drei Klassen: 1.Solche, die die Relationen von Erfahrung zu normalen Verhalten betreffen, 2. Solche, die die Relationen von Erfahrung zu Urteilen über normales Verhalten betreffen, 3. Solche, die das Gesamtbild der Welt betreffen, die die Annahme des Epiphänomenalismus hervorruft. Ad 1. VsEpiphänomenalismus: Bsp Die Intuitionen darüber, warum ich meine Hand aus einer Flamme zurückziehe sind stark, auf der anderen Seite können wir diese Intuitionen durch die Annahme von Regularitäten wegerklären. Wir nehmen Erfahrungen einfach direkter wahr als die zugehörigen Gehirnzustände. Ad 2. VsEpiphänomenalismus: Es scheint extrem kontraintuitiv, dass unsere Erfahrungen irrelevant für Erklärungen unseres Verhaltens sein könnten. >Verhalten, >Erklärung, >Erfahrung, vgl. >Subjektivität. I 160 Ad. 3. VsEpiphnomenalismus: Das Bild der Welt, das vom Epiphnomenalismus gezeichnet wird ist unplausibel, indem es nomologische Anhängsel geben soll, die nicht in das System der anderen Naturgesetze integriert sind. Epiphänomenalismus/Chalmers: Ich beschreibe meine eigene Position nicht als Epiphänomenalismus. Die Frage der kausalen Relevanz von Erfahrung bleibt offen. >Relevanz. 1. T. Huxley, On the hypothesis that animals are automata. In: Collected Essays, London 1987, pp. 1893-94. 2. M. Tooley, Causation: A Realist Approach, Oxford 1987 3. G. H. Rosenberg, Consciousness and causation: Clues toward a double-aspect theory, Ms Indiana Universwity, 1996. 4. B. Russell, The Analysis of Matter, London 1927 |
Cha I D. Chalmers The Conscious Mind Oxford New York 1996 Cha II D. Chalmers Constructing the World Oxford 2014 |
Erklärungen | Schurz | I 30 Erklärung/Schurz: Erklärung betrifft nur bereits eingetretene Sachverhalte. Sonst handelt es sich auf eine Voraussage. Beide haben die Form deduktiver oder probabilistischer Argumente. >Tatsachen, >Sachverhalte, >Vorhersage, >Wahrscheinlichkeit, >Deduktion. I 92 Schreibweise: II- : „folgt logisch“ Erklärungsschema/logische Form/Erklärung/Schurz: strikter Allsatz & singulärer Satz II- singulärer Satz. Alle A sind K und a ist A II- a ist K. Falsifikationsschema/Falsifikation/logische Form/Schurz: FS I: singulärer Satz falsifiziert strikten Allsatz singulärer Satz II- Negation eines strikten Allsatzes a ist A und nicht K II- nicht alle A sind K FS II: Existenzsatz falsifiziert strikten Allsatz Es gibt ein A, das kein K ist II- nicht alle A sind K. I 225 Erklärung/Gesetz/Schurz: Wichtiger als Erklärung von Ereignissen ist die Erklärung von Gesetzen durch übergeordnete Theorien. Problem: Irrelevanz und Redundanz. Daher berücksichtigte Hempel Gesetze nur implizit. Logische Form: “T U A / G“ (U: Vereinigung). T: ist eine Menge von Gesetzen oder Axiomen von Theorien, von denen alle essentiell quantifiziert und einige essentiell allgemein sind. A: (Antezedens) ist eine (eventuell leere) Menge von sing Sätzen oder lokalisierten Existenzsätzen G: ein essentiell allgemeiner Satz. Bsp Theoretische Erklärung der Planetenbahnen Bsp theoretische Erklärung des Piagetschen Entwicklungsgesetzes. I 227 Kausalität/Erklärung/Kausalerklärung/Schurz: Problem: Bsp „Wenn A, dann wird E der Fall sein“: ist L äquivalent mit ihrer Kontraposition „Wenn Nicht E, dann war Nicht A der Fall“. Problem: „Nicht E“ kann keine Ursache von Nicht A sein! >Kausalerklärung/Schurz. |
Schu I G. Schurz Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006 |
Gestaltpsychologie | Eco | I 134 Gestaltpsychologie/Eco: Bei der Wahrnehmung wird unmittelbar eine Konfiguration von Reizen erfasst, die eine eigene objektive Organisation schon besitzt. Diese werden dank einer fundamentalen Isomorphie der Strukturen des Objekts und der physio-psychologischen Strukturen des Subjekts erfasst. VsGestaltpsychologie: Alles bisher Gesagte über die Möglichkeit des »offenen Kunstwerk« geht aus einer Kritik an der Gestaltpsychologie hervor. I 150 Def »Gute Form«/Gestaltpsychologie: Die "gute Form" ist dasjenige Modell, welches die geringste Information erfordert und die größte Redundanz besitzt. I 152 »Gute Form«/Eco: Damit verliert der Begriff »gute Form« alle ontologische Notwendigkeit. Er impliziert keine schon festlegende Struktur der Wahrnehmungsprozesse. Das Subjekt kann zugunsten anderer Möglichkeiten auf die gute Form verzichten. So ist die gute Form auch nicht mehr selbstverständlich für unsere Erwartung. Gute Form ist kulturabhängig und sie begünstigt die Erwartung des Durchschnittsmenschen. Vgl. >Geschmack, >Konvention. |
Eco I U. Eco Das offene Kunstwerk Frankfurt/M. 1977 Eco II U, Eco Einführung in die Semiotik München 1972 |
Gesten | Flusser | Rötzer I 70 Geste/Flusser: Gesten lassen sich (...) von Robotern und Maschinen besser und schöpferischer ausführen, als von Menschen. Die technisch und theoretisch hergestellten Bilder sind hochgradig redundant und liefern gewaltige Verhaltens- aber ziemlich armselige Erlebnismodelle. >Redundanz, >Roboter, >Künstliche Intelligenz, >Artificial General Intelligence, >Künstliches Bewusstsein, >Verstehen, >Bilder/Flusser. |
Fl I V. Flusser Kommunikologie Mannheim 1996 |
Kausalerklärung | Cartwright | I 10 Kausalerklärung/Cartwright: hier ist Wahrheit entscheidend - (aber Erklärungskraft verbürgt noch nicht Wahrheit). - Aber es ist nur die Wahrheit von tief angesiedelten Kausalprinzipien und phänomenologischen Gesetzen. >Erklärung, >Beschreibung, >Wahrheit, >Beschreibung, >Kausalität, >Kausalgesetze, >Physik. I 82 Kausalerklärung/Pointe/Cartwright: Bei Kausalerklärungen haben wir nicht die Redundanz (Möglichkeit, alternative Erklärung bzw. alternative Ursachen) anzunehmen, wie bei der mathematischen (theoretischen) Erklärung - theoretische Erklärung: können durch Schluss auf die Beste Erklärung gerechtfertigt werden - Kausalerklärungen nicht. - Statt dessen: haben sie einen unabhängigen Test für ihre Wahrheit: das kontrollierte Experiment. >Experimente. I 89 Erklärung/Fraassen: Aus dem Erfolg einer Erklärung kann man nicht auf ihre Wahrheit schließen. - Bsp Ptolemäische Astronomie - letztlich auch nicht auf die Existenz theoretischer Entitäten. Duhem: Wahrheit ist ein externes Merkmal von Erklärungen. >Wahrheit/Duhem, >Erklärung/Duhem. I 91 Anders: Bei Kausalerklärungen ist Wahrheit eingebaut - eine falsche Ursache macht die Kausalerklärung falsch. >Ursachen. |
Car I N. Cartwright How the laws of physics lie Oxford New York 1983 CartwrightR I R. Cartwright A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 CartwrightR II R. Cartwright Ontology and the theory of meaning Chicago 1954 |
Kohärenztheorie | Quine | I 37 Kohärenztheorie: Die Verknüpfung mit Reizen nimmt von Satz zu Satz ab. >Netzwerk/Quine. VI 130 Kohärenztheorie/Quine: (auch pragmatische Theorie der Wahrheit) man hört immer mal wieder von ihr. Sie soll über Zitattilgung hinausreichen. >Zitattilgung. Frage: Wenn die Prädikation der Wahrheit nichts weiter ist, als die die Behauptung des Satzes selbst, was sagt uns eigentlich, ob wir den Satz behaupten sollen? >Redundanztheorie. Um die Gründe für gerechtfertigte Behauptung zu finden, müssen wir die wissenschaftlichen Methoden in Angriff nehmen II 85 Die Wissenschaft bewahrt sich, dank der Verbindung mit Beobachtungssätzen einen gewissen Anspruch auf eine Korrespondenztheorie. Die Wahrheit der Ethik hingegen ist offensichtlich eine Kohärenztheorie beschieden. >Korrespondenztheorie, >Ethik, >Beobachtungssätze. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Kompetenz | Katz | Cresswell I 12 Kompetenz/linguistische/Sprachkompetenz/Chomsky/Cresswell: (Chomsky 1965(1), 3 – 15): die Diskussion darüber hält bis heute an (1974)(1). Def linguistische Kompetenz: ist eine Fähigkeit, die der sprachlichen Aktivität zugrunde liegt. Es geht um die Klasse der Sätze, die der Sprecher grammatisch akzeptabel findet. Semantische Kompetenz/Cresswell: (darum geht es mir hier): dabei favorisiere ich eine wahrheits-konditionale Semantik (> Wahrheitsbedingungen). Diese möchte ich unterscheiden von zweierlei: a) CresswellVsKatz/CresswellVsFodor/Terminologie/KF/Cresswell: „KF“ (Katz/Fodor-Semantik): ist unvollständig, wenn auch nicht unkorrekt. b) CresswellVsGrice/CresswellVsSearle/CresswellVsSprechakttheorie: ist eher eine Theorie der semantischen Performanz als der semantischen Kompetenz. Cresswell I 12 Def Kompetenz/Sprachkompetenz/semantisch/Katz/Nagel/Cresswell: (Katz und Nagel, 1974)(2): erklärt die Fähigkeit eines Sprechers, Urteile über folgende Eigenschaften abzugeben: Synonymie, Redundanz, Widersprüchlichkeit, Entailment (Beinhalten), Mehrdeutigkeit, semantische Anomalien, Antonymie und Übergeordnetheit (superordination). 1. Noam Chomsky. (1965). Aspects of the Theory of Syntax. Cambridge: MIT Press. 2. J. Katz, R. I. Nagel. (1974) Meaning postulates and semantic theory. Foundations of Language 11 (3):311-340 |
Katz I Jerrold J. Katz "The philosophical relevance of linguistic theory" aus The Linguistic Turn, Richard Rorty Chicago 1967 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974 Katz II Jerrold J. Katz Jerry Fodor Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Katz III Jerrold J. Katz Jerry Fodor The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Katz V J. J. Katz The Metaphysics of Meaning Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
Korrespondenztheorie | Searle | III 163 Realismus/Searle: Realismus darf nicht mit der Korrespondenztheorie verwechselt werden. Der Realismus ist überhaupt keine Wahrheitstheorie und impliziert auch keine. >Realismus/Searle, >Realismus. III 211 Korrespondenz/Searle: Wir brauchen ein Verb um die Vielfalt der Möglichkeiten zu nennen, wie Sätze sich auf Tatsachen beziehen. Und dieses Verb ist unter anderem »korrespondieren«. Korrespondenztheorie/Searle: Die Korrespondenztheorie ist kein Versuch »wahr« zu definieren. III 211 Korrespondenztheorie/StrawsonVsAustin: Es gilt als ausgemacht, dass Strawson diese Debatte gewonnen hat. >Korrespondenztheorie/Strawson, >Korrespondenztheorie/Austin. Strawson: Die Korrespondenztheorie muss nicht gereinigt, sie muss eliminiert werden. III 212 Sie vermittelte uns ein falsches Bild vom Gebrauch des Wortes »wahr« und der Natur der Tatsachen: Dass Tatsachen eine Art komplexer Dinge oder Ereignisse oder Gruppen von Dingen seien und dass Wahrheit eine besondere Beziehung der Korrespondenz zwischen Aussagen und diesen nicht-sprachlichen Gebilden darstelle (geht auf die Abbildtheorie aus dem Tractatus zurück). >Tatsache, >Bildtheorie. III 215 StrawsonVsKorrespondenztheorie: Sie stellt die falsche Behauptung auf, dass Tatsachen nicht-sprachliche Gebilde seien. >Tatsache/Strawson. III 216 Def deflationistische Wahrheitstheorie/minimalistische Wahrheitstheorie: »wahr« ist keine Eigenschaft oder Relation. Der gesamte Inhalt des Begriffs der Wahrheit besteht in der Zitattilgung. Def Redundanztheorie: Es gibt keinen Unterschied zwischen den Aussagen »p« und »es ist wahr, dass p«. (SearleVsRedundanztheorie). >Redundanztheorie, >Deflationismus. III 217 Diese beiden Theorien gelten in der Regel als mit der Korrespondenztheorie unvereinbar. III 220 Korrespondenztheorie/Zitattilgung: Wegen der definitorischen Verbindungen zwischen Tatsache und wahrer Aussage kann es keine Unvereinbarkeit zwischen dem Korrespondenzkriterium der Wahrheit und dem Zitattilgungskriterium geben. Die Zitattilgung gibt einfach die Form dessen an, was jede Aussage wahr macht, einfach durch die Wiederholung der Aussage (Tarski). Wir brauchen nicht zusätzlich noch die Korrespondenz als Bestätigung. Schleuderargument/slingshot Argument/Searle: Das Schleuderargument stammt ursprünglich von Frege, von Quine wurde es gegen die modale Logik verwendet, von Davidson gegen die Korrespondenztheorie wiederbelebt. III 230 Schleuderargument: Wenn eine wahre Aussage einer Tatsache korrespondiert, dann korrespondiert sie jeden beliebigen Tatsache. Daher ist der Begriff der Korrespondenz vollständig leer. Bsp Endform: Die Aussage, dass Schnee weiß ist, korrespondiert der Tatsache, dass Gras grün ist. SearleVs: Das ist letztlich irrelevant. >Slingshot Argument. III 235 Schleuderargument: Searle: Fazit: Es widerlegt nicht die Korrespondenztheorie. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Korrespondenztheorie | Sellars | II 22 Korrespondenz: der Zusammenhang von linguistischen mit nicht-linguistischen Entitäten ist eine Tätigkeit. Abbildende Projektion. Alle wahren Aussagen sind im selben Sinne wahr (wie Frege). Sie unterscheiden sich dadurch, dass sie auf verschiedene Weisen eine Projektion der Welt in den Subjekten konstruieren. >Welt/Denken, >Realität, >Wirklichkeit, >Wahrheit, >Aussagen. Projektion/Sellars: sie gehört aber mehr in den Bereich der Denkakte als in den der Aussagen! >Denken/Sellars, >Sprache und Denken. II 334 Zusammenfassung: 1. Die Korrespondenz, nach der wir gesucht haben, ist auf elementare Aussagen beschränkt. 2. Es geht um die fundamentale Rolle, die tatsächliche Aussagen (oder Denkakte) spielen. Wie Bauern in Schachspiel: Bsp "Chicago ist groß". 3. Alle wahren Aussagen sind im selben Sinne "wahr", sie Unterscheiden sich aber in ihren Rollen: "2 + 2 = 4" spielt eine andere Rolle als "Dies ist rot". Die Rolle besteht darin, in den Sprachbenutzern eine Projektion der Welt, in der sie leben, zu konstituieren. >Sprachgebrauch, >Sprachspiel, >Sprachgemeinschaft, >Bedeutung, >Wahrheitswert, >Fregesche Bedeutung. Sellars: pro Redundanztheorie: wenn das Bild korrespondiert, dann ist man überzeugt, dass "Dies ist grün" wahr ist, also ist man überzeugt: dies ist grün. >Redundanztheorie. |
Sellars I Wilfrid Sellars Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999 Sellars II Wilfred Sellars Science, Perception, and Reality, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 |
Künstliche Intelligenz | Künstliche Intelligenz: die Fähigkeit künstlicher Systeme, Muster und Redundanzen zu erkennen, unvollständige Folgen zu vervollständigen, Probleme neu zu formulieren und zu lösen und Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Dabei handelt es sich nicht um eine Automatisierung menschlichen Verhaltens, denn eine solche Automatisierung könnte in einem mechanischen Nachahmen bestehen. Vielmehr werden künstliche Systeme nur dann von Menschen zur Entscheidungsfindung herangezogen, wenn diese Systeme zunächst autonome Entscheidungen getroffen haben. |
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Malerei | Eco | I 154 Malerei/Offenes Kunstwerk/Eco: Malerei ist ein »Feld« interpretativer Möglichkeiten. I 154 Struktur/Eco: Struktur ist ein Eindringen in die Struktur selbst und kann schon bei Tintoretto gefunden werden. I 154 Futurismus/Kubismus/Eco: Neue Mobilität wird ermöglicht durch die Stabilität der ursprünglichen Formen, die gerade in der Negation durch Deformierung und Auflösung erneut bestätigt werden! I 155 Informell: Abstrakter Expressionismus ist nicht Bewegung, denn das Bild ist da. Es geht um Bewegung des Betrachters. I 168 Bedeutung/Information/Eco: Auch eine malerische Konfiguration, die nicht semantische Bezüge, sondern eine bestimmte Summe von syntaktischen Beziehungen übermittelt, hat eine Bedeutung. Sie konstituiert sich proportional der Ordnung, der Konventionalität und damit der Redundanz der Struktur. Sie ist umso klarer und eindeutiger, je mehr ich mich an Wahrscheinlichkeitsregeln und ein Organisationsgesetz halte, die vorher festgelegt sind. >Regeln, >Information, >Ordnung, >Konvention, >Syntax, >Semantik, >Bedeutung, >Struktur, |
Eco I U. Eco Das offene Kunstwerk Frankfurt/M. 1977 Eco II U, Eco Einführung in die Semiotik München 1972 |
Ontologie | Gärdenfors | I 24 Ontologie/Farbraum/Qualitätsdimensionen/Bereiche/Gärdenfors: diese Begriffe sind theoretische Konstrukte, die bei der Systematisierung und Erklärung unserer Urteile gebraucht werden. Dimensionen: sind kognitive Konstrukte, die nicht auf Wellenlängen oder andere physikalische Objekte abgebildet werden sollten. Ob diese Dimensionen neuronalen Strukturen entsprechen, werde ich nicht diskutieren. I 24 Ontologie/Farbraum/Qualitätsdimensionen/Bereiche/Gärdenfors: diese Begriffe sind theoretische Konstrukte, die bei der Systematisierung und Erklärung unserer Urteile gebraucht werden. Dimensionen: sind kognitive Konstrukte, die nicht auf Wellenlängen oder andere physikalische Objekte abgebildet werden sollten. Ob diese Dimensionen neuronalen Strukturen entsprechen, werde ich nicht diskutieren. I 258 Ontologien/Datenbanken/Wissensrepräsentation/Gärdenfors: Noy und McGuinnes (2001)(1) These: es gibt exzellente Gründe, Ontologien zu entwickeln: um gemeinsames Verstehen von Informationsstrukturen zu ermöglichen, um bereichsbezogenes Wissen wiederverwenden zu können um Wissen über Bereiche explizit zu machen um Wissen über Bereiche von prozeduralem Wissen zu unterscheiden um Bereichswissen zu analysieren. Gärdenfors: die Frage ist, ob die Ontologien wie wir sie aus dem Semantischen Web kennen, das geeignete Mittel zum Erreichen dieser Ziele ist. Bei der Semantik von Begriffen geht es um viel mehr, wie mein Ansatz zeigt. Ontologien/Semantisches Web: in Wirklichkeit gibt es viele verschiedene Ontologien in verschiedenen Sprachen, die sich teilweise überlappen. Formalismen haben es mit Integrationsproblemen zu tun wie struktureller und semantischer Inhomogenität, Widersprüchlichkeiten und Redundanzen. (Visser, 2004)(2). I 259 Ontologie/Semantic Web/Gärdenfors: wenn wir bedenken, wie Menschen mit Begriffen umgehen, dann erfassen die Klassenstrukturen meist Ähnlichkeiten zwischen den Objekten. (Goldstone, 1994(3); Gärdenfors, 2000(4)). Problem: gerade ein Begriff wie Ähnlichkeit kann gar nicht in der Ontologie des Semantic Web ausgedrückt werden. 1. Noy, N. F. & McGuinnes, M. L. (2001). Ontology development 101: A guide to creating your first ontology. Stanford Knowledge Systems Laboratory Technical Report, Stanford, CA. 2. Visser, U. (. (2004) Inteligent information integration for the Semantic Web. Berlin: Springer. 3. Goldstone, R. L. (1994). The role of similarity in categorization: Providing a groundwork. Cognition, 52, 125-157. 4. Gärdenfors, P. (2000). Conceptual Spaces: The geometry of thought. Cambridge, MA: MIT Press. |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
Prosatz-Theorie | Prosatz-Theorie, Philosophie: Eine Variante der Wahrheitstheorie, die von D.L. Grover, J. Camp und N. Belnap (A prosentential theory of truth. Philosophical Studies, 27, 73-124,1975) vorgebracht wurde. Anstelle des Wahrheitsprädikats „wahr“ wird ein ganzer Satz „Das ist wahr“ angenommen, durch den ein fraglicher Satz gedanklich ergänzt werden könnte, um seine Wahrheit zu bekräftigen. Der springende Punkt dabei ist, dass auf diese Weise Wahrheit nicht als eine Eigenschaft von Sätzen zugeschrieben wird. Siehe auch Redundanztheorie, Wahrheitstheorie, parataktische Analyse, Deflationismus, Inflationismus, Disquotationalismus. |
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Prosatz-Theorie | Brandom | I 436 Def Prosatz-Theorie der Wahrheit/Grover/Belnap/Kamp/Brandom: Die Prosatztheorie ergibt sich, wenn man "ist wahr" als einen synkategorematischen Teil von Prosätzen behandelt. Analogie zu Pronomina. Der Prosatz hat den gleichen semantischen Gehalt wie sein anaphorischer Vorgänger - erkennt seinen Vorgänger an. - Bsp "Sie blieb stehen". Vorgänger: Maria blieb stehen. Bsp "Für alles, was man sagen kann, gilt: wenn es der Polizist gesagt hat, dann ist es wahr". Vier Bedingungen für Prosätze (analog zu Pronomina): 1. Sie müssen alle grammatischen Stellen besetzen, (eingebettete und freistehende). 2. Sie sind generisch: jeder Aussagesatz kann Vorgänger eines Prosatzes Bsp "er steht", "er ist F" sein. 3. Sie können quantifikatorisch verwendet werden. 4. Die Klasse der zulässigen Substituenden bestimmt die Signifikanz des Prosatzes. Die Anapher ist eine Beziehung zwischen Tokenings "Das ist wahr" ist eine Reaktion auf ein Tokening von "Ich bin hungrig" - Bsp "Alles was er sagte ist wahr" ist simpleren Redundanz- und Zitattilgungsansätzen nicht zugänglich. Für Probleme im Zusammenhang mit "Alles was er sagte..." siehe hier. I 438 pro: Die Prosatztheorie kann komplizierte Sätze erklären: Bsp "Etwas, dass Hans gesagt hat, ist entweder wahr, oder es wurde von Fritz gesagt". I 441 Prosatz-Theorie/Brandom: bezieht sich auf: Prosatz-bildender Operator - Bsp "Derjenige, auf dem sich Kissinger mit "nahezu drittklassiger Geist" bezog" verstanden als Pronomen, dessen anaphorischer Vorgänger eine bestimmte Äußerung Kissingers ist. - Nominalisierung von Sätzen. - ((s) Statt Kennzeichnung eines Satzes: Name eines Satzes.) |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Realismus | Bigelow | I VII Realismus/Bigelow/Pargetter: These: pro wissenschaftlicher Realismus. Auch Logik kann so am besten verstanden werden. Modaler Realismus/Bigelow/Pargetter. Pro: ein wissenschaftlicher Realist sollte ein modaler Realist sein. ((s) D.h. er sollte die Existenz möglicher Welten annehmen). I 38 Realismus/Bigelow/Pargetter: unser Realismus ist neutral in Bezug auf den Reduktionismus. I 275 Metaphysischer Realismus/Bigelow/Pargetter: pro mR, der die Kausalrelation nicht einfach als Prädikat interpretiert, oder Menge geordneter Paare, sondern als Universale. I 341 Beste Erklärung/BE/Bigelow/Pargetter. dahinter verbergen sich verschiedene Arten von Realismus. I 342 Realismus/Bigelow/Pargetter: viele seiner Spielarten beruhen auf einer Besten Erklärung. Da wir bei der Erklärung von irgendetwas zu erklärendem ausgehen. Fundierung/fundamentaler Realismus/Bigelow/Pargetter: dabei wird eine grundlegende Klasse von Entitäten angenommen. Diese erklären selbst nichts, liefern aber das zu erklärende Material. Vs: das Rohmaterial sollten Empfindungen (Wahrnehmung, Erfahrung) sein. Erscheinung/Bigelow/Pargetter: wenn wir mit ihr beginnen, können wir mittels Schluss auf die Beste Erklärung zu jeder Art von Realismus gelangen. Es ist aber kein „Realismus über Erscheinungen“. Realismus nimmt immer Gegenstände an. BigelowVsTradition: nimmt fälschlich an, dass wir selbst gewissermaßen außerhalb stünden und nicht inmitten der Realität. Realismus/Erklärung/Bigelow/Pargetter: nicht alles, wovon wir annehmen, dass es real ist, trägt überhaupt zu Erklärungen bei! ((s) Bsp Redundanzen und Wiederholungen sind ja nicht irreal, Tautologien auch nicht, und auch nicht langweiliger Kram. Also können wir nicht von vornherein annehmen, daß Realität zur Erklärung taugt. Ebenso wenig würden wir langweiligem Kram die Existenz absprechen.). Realität/Bigelow/Pargetter: es ist auch zweifelhaft, ob alle Dinge Erscheinungen erklären sollen. I 343 Def direkter Realismus/Bigelow/Pargetter: These: wir nehmen Objekte „direkt“ wahr. D.h. ohne ihre Existenz aus irgendetwas grundlegendem per Inferenz zu schließen. Da ist etwas dran! (pro: Armstrong 1961(1), Diskussion in Jackson 1977b(2)). BigelowVsDirekter Realismus: selbst wenn wir durch Reflexion Ding und Erscheinung auseinanderhalten könnten, wäre es fraglich, ob das materielle Ding dann die bessere Erklärung wäre! Erscheinung/Bigelow/Pargetter: der Umgang damit ist trickreich. Es scheint, als müssten wir hier zuerst etwas über unsere inneren Zustände herausfinden. Der Normalfall ist aber der extrovertierte Wahrnehmende. Die Situation er extrovertierten Wahrnehmung muss außerdem der introvertierten Reflexion vorausgehen. Beste Erklärung/Bigelow/Pargetter: nichtsdestoweniger, wenn wir Realisten sind, werden wir materielle Gegenstände als die BE unserer Erscheinungen (oder Wahrnehmung) auffassen. Realismus/Bigelow/Pargetter: jetzt zeigt sich, dass es eine Hierarchie von zwei Realismen ((s) a) direkter, naiver, b) reflektierter, durch Schließen aus Erscheinungen) gibt, und wie diese Hierarchie in der Praxis zerstört wird: wir beginnen mit einem Realismus und kommen durch den Schluss auf die BE auf den zweiten Realismus, und diese verschmelzen in ein und derselben Realität. Die hierarchische Ordnung bleibt nicht in den Dingen sondern wird zu einem extrinsischen Merkmal ihrer Relation zu uns als Wahrnehmenden. Es gibt dann auch ein Feedback: den umgekehrten Schluß aus dem reflektierten Realismus auf den unreflektiert. I 344 Holismus/Bigelow/Pargetter. das führt zu einer Art epistemischen Holismus, den wir akzeptieren. Er bedoht den Realismus nicht. Erklärung/BE/Bigelow/Pargetter. wenn wir den Realismus aufgrund von Schlüssen auf die BE akzeptieren, müssen wir fragen, um welche Art von Erklärung es geht. Es kann z.B. um verschiedene Arten von (Aristotelischen) Ursachen gehen (s.o.). Die überzeugendsten sind sicher die, bei denen es um „effiziente“ Ursachen geht: Bsp Cartwright, Hacking: Realismus/Cartwright/Hacking: wird am besten durch Kausalerklärungen gestützt. Quine/Two Dogmas/Bigelow/Pargetter: Quine hat viele Philosophen dazu gebracht, nicht nur im Lehnstuhl sitzen zu bleiben, sondern auch die Experimente in Zweifel zu ziehen, die Wissenschaftler real durchgeführt haben. Das lehnen wir ab. Realismus/Bigelow/Pargetter: wir lehnen aber auch das andere Extrem ab, dass Realismus allein aus Kausalerklärungen zu entstehen hätte. I 345 Es kann auch formale Gründe (formale Ursachen/Aristoteles) für den Realismus geben. Modalität/Bigelow/Pargetter. so ist es auch eine berechtigte Frage, was Modalitäten in der Wissenschaft konstituiert. Modaler Realismus ist hier die Beste Erklärung für solche Angelegenheiten. Metaphysik/Platonismus/Universalien/Bigelow/Pargetter: kann von der Besten Erklärung gestützt werden: durch Schlüsse auf die Beste Erklärung zeigen wir, dass wir Modalitäten und Universalien in den Wissenschaften brauchen. Modalität/Bigelow/Pargetter: ihre primäre Quelle ist die Mathematik. Mathematik/Bigelow/Pargetter: unsere Metaphysik erlaubt eine realistische Auffassung der Mathematik (BigelowVsField). 1. Armstrong, D. M. (1961). Perception and the physical world. London: Routledge & Kegan Paul. 2. Jackson, F. (1977b) Perception. A representative theory. Cambridge University Press. |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |
Realismus | Boyd | Horwich I 492 Wissenschaftlicher Realismus/Richard Boyd/M. Williams: Boyds Verteidigung des wissenschaftlichen Realismus ist viel komplexer als das, was wir bisher betrachtet haben: Horwich I 493 Verlangt es einen substantiellen (erklärenden) Wahrheitsbegriff? >Realismus, >Interner Realismus/Putnam, >Wahrheit. Boyd: indirekterer Weg als Putnam: die (ungefähre) Wahrheit unserer Theorien erklärt die instrumentelle Verlässlichkeit unserer Methoden. >Methode, >Verlässlichkeit. Methode/Boyd: Eine Methode ist nicht theorie-neutral! Im Gegenteil, weil sie durch unserer Theorien gebildet werden, ist es deren Wahrheit, die den Erfolg der Methoden erklärt. >Theorieabhängigkeit. Boyd/M. Williams: damit stellt Boyd ein bekanntes Argument auf den Kopf: BoydVsPositivismus. >Positivismus. Positivismus/Theorie: These: Die Beobachtungssprache muss theorie-neutral sein. Ebenso die methodologischen Prinzipien. >Beobachtungssprache. IdealismusVsPositivismus: VsTheorie-Neutralität. Bsp Kuhn: Die wissenschaftliche Gemeinschaft stellt die „Tatsachen“ fest. >Wissenschaft/Kuhn. Boyd/M. Williams: Boyd macht sehr clever die Theoriegeladenheit unserer methodischen Urteile zur Basis seines Realismus. >Theoriegeladenheit. These: Methoden, die so theoriegeladen sind wie unsere, würden nicht funktionieren, wenn die entsprechenden Theorien nicht "in relevanter Weise ungefähr wahr" wären. Pointe: Damit kann man ihm nicht vorwerfen, eine unakzeptable starre Trennung von Theorie und Beobachtung vorzunehmen. >Beobachtung. Ad. 1. Vs: Das entkräftet den ersten Einwand Ad. 2. Vs: Boyd: Es wäre ein Wunder, wenn unsere theoriegeladenen Methoden funktionierten, obwohl die Theorien sich als falsch erwiesen. Für den wissenschaftlichen Realismus gibt es hier nichts zu erklären. Ad. 3. Vs: Horwich I 494 M. Williams: Das geht nicht gegen den wissenschaftlichen Realismus, sondern gegen Putnam: PutnamVsBoyd: Argumente wie die von Boyd etablieren eine kausal erklärende Rolle für den Wahrheitsbegriff. BoydVsPutnam: Das tun sie gar nicht: "wahr" ist nur ein konventioneller Ausdruck, der dem wissenschaftlichen Realismus keine Erklärungskraft hinzufügt. Wahrheit/Erklärung/Realismus/Boyd/M. Williams: Den Erfolg unserer Methoden durch die Wahrheit unserer Theorien zu erklären läuft darauf hinaus zu sagen, dass die Methoden, mit denen wir Teilchen untersuchen funktionieren, weil die Welt aus solchen Teilchen besteht, die mehr oder weniger so sind, wie wir denken. Fazit: Es macht aber keinen Unterschied, ob wir diesen Erfolg (unserer Methoden) durch die Wahrheit der Theorien oder durch die Theorien selbst erklären! Vgl. >Redundanztheorie. M. Williams pro Deflationismus: also brauchen wir keinen substantiellen Wahrheits-Begriff. >Deflationismus. Horwich I 494 Wahrheit/M.Williams: Wahrheit hat keine substantielle Rolle – keine erklärende Rolle: es macht keinen Unterschied, ob wir Erfolg durch Wahrheit der Theorie oder durch die Theorie selbst erklären – (pro Deflationismus). Wissenschaftlicher Realismus/M. Williams: Einige könnten einwenden, dass nach dem wissenschaftlichen Realismus unsere gegenwärtigen Theorien nicht in dem einen oder anderen Sinn wahr sind, sondern einfach und buchstäblich wahr. >Buchstäbliche Wahrheit, >Einfache Wahrheit. M. Williams: das kann sein, aber selbst die deflationistische Wahrheit ist in gewissem Sinn realistisch, denn sie insistiert nicht darauf, den W Begriff epistemisch zu rekonstruieren. M. Williams: Wenn das bedeutet, dass Objekte nicht einfach "gegeben" sind, dann ist heute praktisch jeder Konstruktivist. >Konstruktivismus. Deflationismus/M. Williams: Der Deflationismus braucht sich mit keiner Version des Konstruktivismus anzufreunden. Boyd/M. Williams: Boyds wissenschaftlicher Realismus stellt gar nicht die Frage, ob eine substantielle Erklärung in Begriffen von „Korrespondenz" nötig ist. Sein Realismus ist eher empirisch“ (in Kants Sinn) als „transzendental“. Er hat nichts mit Wahrheit zu tun, sondern mit empirischen Relationen zwischen Wahrheiten. >Empirismus, >Korrespondenz. |
Boyd I Richard Boyd The Philosophy of Science Cambridge 1991 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Redundanztheorie | Redundanztheorie: Die These, dass einem wahren Satz nichts hinzugefügt wird, wenn über ihn ausgesagt wird, dass er wahr ist. Anders ausgedrückt, behauptet jeder Satz seine eigene Wahrheit, das Anhängen des Wahrheitsprädikats „ist wahr“ wäre somit redundant. Siehe auch Urteil, Wahrheitstheorie, Wahrheitsdefinition, Deflationismus, Minimalismus, Disquotationalismus, Alles was er sagte ist wahr, Prädikation. |
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Redundanztheorie | Austin | I 234 AustinVsRedundanztheorie: "die Aussage, dass A" (dAdA) bezieht sich auf die Welt außerhalb dAdA - d.h. etwas außerhalb dieser Aussage selbst. dAdAW ("die Aussage, dass die Aussage wahr ist") bezieht auf die Welt einschließlich dAdA. Das hat nur Sinn, wenn die Aussage bereits gemacht und verifiziert ist. Die Beziehung zwischen dAdA und der Welt, deren Bestehen durch dAdAW behauptet wird, ist rein konventionell. - Eine Aussage, die von sich selbst sagt, dass sie wahr ist, ist genauso absurd wie die, die sagt, dass sie selbst falsch sei. >Paradoxien, >Selbstbezüglichkeit, >Zirkularität, >Beschreibungsebenen. |
Austin I John L. Austin "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Austin II John L. Austin Ein Plädoyer für Entschuldigungen In Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 |
Redundanztheorie | Ayer | I 276 Redundanztheorie/Ayer: zeigt, dass Wahrheit, als Eigenschaft aufgefasst, problematisch ist. - Redundanz-Theorie: "p ist wahr" bezieht sich anders auf p als p sich auf sich selbst bezieht. >Selbstbezüglichkeit, >Beschreibungsebenen, >Wahrheit, >Wahrheitsprädikat. |
Ayer I Alfred J. Ayer "Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ayer II Alfred Jules Ayer Language, Truth and Logic, London 1936 In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Ayer III Alfred Jules Ayer "The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Redundanztheorie | Black | IV 152 Redundanztheorie/Tarski/BlackVsRedundanztheorie: Die Redundanztheorie hebt die Trennung von Objektsprache und Metasprache auf. - Sie beraubt Wahrheit ihrer Dignität. >Wahrheit, >Objektsprache, >Metasprache, >Beschreibungsebenen. |
Black I Max Black "Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979 Black II M. Black Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973 Black III M. Black The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983 Black IV Max Black "The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Redundanztheorie | Brandom | I 433f Redundanztheorie/Brandom: VsPragmatismus: dieser hat nicht erkannt, dass die Signifikanz der entsprechenden Behauptungen die gleiche sein muss - VsRamsey: Bsp "Die Goldbachsche Vermutung" ist nicht äquivalent mit "Die Goldbachsche Vermutung ist wahr" - Lösung: > Zitattilgung/Brandom, > Menge von Sätzen. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Redundanztheorie | Dummett | Brandom I 471 Redundanztheorie/Dummett/Brandom: Die Redundanztheorie setzt den Gehalt der nicht-semantischen Behauptung der gegenüber die semantische Behauptung ("es ist wahr, dass...") redundant ist, voraus - DummettVsDeflationismus: Der Deflationismus kann daher den propositionalen Gehalt nicht durch Wahrheitsbedingungen (WB) erklären - (obwohl alles Wahrheitsbedingungen hat). >Propositionaler Gehalt, >Wahrheitsbedingungen. III (a) 13 Wahrheit/Redundanztheorie/Dummett: Der singuläre Term, der in P vorkommt, hat in "Es ist wahr, dass P" seinen indirekten Bezugsgegenstand, nämlich seinen >Sinn. - ((s) Bsp "Ein Einhorn hat ein Horn": ist ohne Wahrheitswert - aber: "Es ist wahr, dass ein Einhorn ein Horn hat": falsch. - Divergenz von "P" und "Es ist wahr, dass P".). III (a) 17 Redundanztheorie/Dummett: Die Redundanztheorie besagt, dass unsere Erklärung die ganze Bedeutung von "wahr und "falsch" angibt - Problem: wenn wir die Redundanztheorie akzeptieren, ist die Erklärung durch die Wahrheitstheorie verbaut - ((s) da sie eine zweiwertige Logik voraussetzt.) III 226 Redundanztheorie: Entspricht der These, dass die Äquivalenzthese (ÄT) eine erschöpfende Erläuterung des Wahrheits-Begriffs liefert: Äquivalenzthese: "P ist wahr" läuft auf das gleiche hinaus wie "p". DummettVs: Das erklärt nicht das Verstehen sprachlicher Bedeutung, es muss etwas geben, das darüber hinausgeht, weil wir den besonderen Witz von "ist wahr" verstehen. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Redundanztheorie | Foucault | II 115ff Aussage/Foucault: auf den ersten Blick erscheint die Aussage als letztes, unzerlegbares Element, das isoliert werden kann und in ein Spiel mit anderen Elementen eintreten kann. Ein Punkt ohne Oberfläche. Problem: wenn die Aussage die elementare Einheit des Diskurses ist, worin besteht sie dann? Welches sind ihre unterscheidenden Züge? Welche Grenzen muss man ihr zuerkennen? >Aussage, >Äußerung, >Proposition, >Wahrheit, >Wahrheitswert, >">Beschreibungsebene. Bsp Redundanztheorie: die Frage, ob in der Logik »A« und »es stimmt, dass A« austauschbar sind. Foucault: als Aussagen sind sie nicht äquivalent und nicht austauschbar. (FoucaultVsRedundanztheorie). Sie können sich im Plan des Diskurses nicht an der gleichen Stelle befinden. Bsp Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl: kann nur analysiert werden, wenn man in der Form einer einzigen Aussage zwei verschiedene Propositionen anerkennt, von denen jede für sich wahr oder falsch sein kann. (Strawson: Äußerung, Zeitpunkt). Bsp »ich lüge«: kann nur wahr sein in einer Beziehung zu einer Behauptung auf niedrigerem Niveau. Die Kriterien für die Identität einer Proposition gelten nicht für die Beschreibung der besonderen Einheit einer Aussage! |
Foucault I M. Foucault Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994 Foucault II Michel Foucault Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981 |
Redundanztheorie | Frege | II 49 Redundanztheorie/Frege: (Ramsey vorweggenommen): Die Behauptung der Wahrheit liegt in der Form des Behauptungssatzes. >Behauptung, >Behauptende Kraft. Behauptende Kraft/Frege: Die behauptende Kraft fehlt z.B. im Theater, beim Schauspieler. Hier ist der Gedanke derselbe, aber ohne Wahrheitswert. Vgl. >Wahrheitswert-Lücke. Vgl. >Theorie der Kraft/Dummett, >Urteilsstrich. |
F I G. Frege Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987 F II G. Frege Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 |
Redundanztheorie | Geach | I 263 Geach pro Redundanztheorie - "Es ist wahr, dass p" unterscheidet sich kaum von "p". >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen. VsGeach: siehe: >Redundanztheorie/Hoyningen-Huene. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Redundanztheorie | Grover, D.L. | Horwich I 319 VsRedundanztheorie/VsProsatz-Theorie/Camp, Grover, Belnap/CGB/Grover: Problem: Index-Wörter: John sagt: "Ich bin habgierig". Mary sagt: "Das ist wahr." Hier ist nicht eindeutig, ob es eine bloße Wiederholung ist. Problem: "Jedes Wort von Mary könnte wahr sein": Hier gibt es kein Verb für "könnte". I 342 Redundanztheorie/Prosatz-Theorie/CGB: GroverVsRedundanztheorie/CGBVsRedundanztheorie: Die Prosatz-Theorie zeigt nicht, dass "wahr" redundant ist! Zumindest nicht, solange es in Prosätzen eingebunden ist, wohl aber, wenn es isoliert ist. >Prosatz-Theorie. |
Grover, D. L. Gro I D. Grover A Prosentential Theory of Thruth Princeton New Jersey 1992 Camp/Grover/Belnap D. L. Grover, J. L. Camp, N. D. Belnap Philosophical Studies 27 (1) 73 – 125 (1975) Es wird auf externe Quellen verweisen. Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Redundanztheorie | Logik-Texte | Hoyningen-Huene II 56 Redundanztheorie/Hoyningen-Huene: Bsp "Das Haus ist schön" handelt von einem Haus - B."Es ist wahr, dass das Haus schön ist", handelt nicht von einem Haus, sondern von einer Aussage!(Hoyningen-HueneVsRedundanztheorie). >Meta-Sprache, >Objekt-Sprache, >Stufen (Ebenen), >Beschreibungs-Ebenen. Read III 40 RedundanztheorieVsKorrespondenztheorie: bestreitet dass Wahrheit ein Prädikat ist. Wahrheit ist redundant, sagt sie, insofern die Prädizierung der Wahrheit von einer Aussage nicht mehr sagt als die Behauptung jener Aussage selbst. »Es ist wahr, dass A« ist dasselbe wie »A«. >Korrespondenz-Theorie, >Tatsache. Es bedarf keiner Wahrheitstheorie, denn so etwas wie Wahrheit gibt es nicht. Tarskis Sätze sind wahr, weil die rechte und linke Seite im wesentlichen identisch sind. Sie unterscheiden sich nur durch ihre Notation. RedundanztheorieVsMetaphysisches Objekt: Wahrheit ist keine Eigenschaft. VsRedundanztheorie: "ist wahr" ist grammatisch erforderlich, Wahrheit ist mehr als Wiederholung: - sie drückt Kraft bzw. Allgemeinheit aus. Wahrheit ist keine Eigenschaft. - Wahre Aussagen haben kein gemeinsames Charakteristikum! (Vs"Große Tatsache). >Wahrheitskriterium. Das Wahrheitsprädikat fügt der Tatsache die Allgemeinheit hinzu. >Wahrheits-Prädikat, >Wahrheit. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 Re III St. Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 |
Redundanztheorie | Löwith | Löw I Karl Löwith Heidegger. Denker in dürftiger Zeit Göttingen 1960 |
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Redundanztheorie | Meixner | I 89 MeixnerVsRedundanztheorie: Gegenüber der Redundanztheorie liefert die ontologische Standardanalyse eine weitere Entität: Bsp Regensburg liegt an der Donau hier erhalten wir drei Namen statt zwei: außer Regensburg und Donau als drittes: "liegt an": das benötigte Universale. >Universalien, >Ausdrücke/Meixner, >Namen von Ausdrücken. Ontologische Standardanalyse: >Ontologie/Meixner. ChisholmVs. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=252651&a=t&autor=Chisholm&vorname=Roderick&thema=Ontologie">Ontologie/Chisholm. |
Mei I U. Meixner Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004 |
Redundanztheorie | Prior | I 11 Ramsey/Prior: "No Truth theory": Es ist einfach eine Tatsache, dass Gras grün ist. >Tatsache, >Prädikation, >Realität, >Welt/Denken, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen, >Metasprache, >F. P. Ramsey. |
Pri I A. Prior Objects of thought Oxford 1971 Pri II Arthur N. Prior Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003 |
Redundanztheorie | Putnam | Field IV 407 PutnamVsRedundanztheorie: Die Redundanztheorie gibt keine Erklärung unseren Verstehens. >Verstehen/Putnam. Harman II 430 Redundanztheorie: Wahrheit ist keine Eigenschaft. Vgl. >Deflationismus, >Disquotationalismus, >Zitattilgung. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 Harman I G. Harman Moral Relativism and Moral Objectivity 1995 Harman II Gilbert Harman "Metaphysical Realism and Moral Relativism: Reflections on Hilary Putnam’s Reason, Truth and History" The Journal of Philosophy, 79 (1982) pp. 568-75 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Redundanztheorie | Quine | VII (i) 164 Redundanztheorie/Quine: es ist zweifelhaft, ob die Verbindung von "Fa" mit "Fa ist wahr" analytisch ist. XIII 214 Redundanztheorie/QuineVsRedundanzteorie/Wahrheit/Quine: man hat gesagt, die Wahrheit verschwinde, denn die Wahrheit des Satzes sei einfach der Satz. („Disapearance theory of truth“) Das ist falsch: die Anführungszeichen dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wir können nur sagen, dass das Adjektiv „wahr“ verzichtbar ist, wenn es auf Sätze angewendet wird, die explizit vor uns liegen. W-Prädikat/wahr/Verallgemeinerung/Quine: ist notwendig wenn es darum geht zu sagen, daß alle Sätze einer bestimmten Form falsch sind. Oder Bsp dass ein Satz, der nicht wörtlich vorliegt, (nicht wörtlich überliefert ist) wahr oder falsch ist. Oder Bsp dass die Verleumdungsparagraphen nicht auf wahre Sätze angewendet werden können oder Bsp dass Sie die Wahrheit sagen werden, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Pointe: wenn man solche Sätze in die Prädikatenlogik übersetzt, ist das Subjekt des W-Prädikats kein Zitat, sondern eine Variable. Dies sind die Fälle, wo das W-Prädikat nicht überflüssig ist. Disquotation/Wahrheit/Definition/Quine: Der disquotationale Ansatz mag immer noch nützlich sein, wenn es um die Definition von Wahrheit geht. W-Def/Wahrheit/Quine: Es zeichnet erkennbar alle erkennbaren Wahrheiten aus, dass die Wahrheit des Satzes durch den Satz selbst mitgeteilt wird. Aber das ist keine strikte Definition; es zeigt uns nicht, die wir das Adjektiv „wahr“ eliminieren könnten XIII 215 aus allen Kontexten, in denen es grammatisch vorkommen kann. Es zeigt uns nur, wo wir es in Kontexten mit Zitaten eliminieren können. Paradox/Quine: wir haben oben gesehen (s.o. >Lügner-Paradoxie), dass Definierbarkeit einen Selbstwiderspruch enthalten kann. Es ist bemerkenswert, wie leicht definierbar wir Wahrheit im gegenwärtigen Kontexten fanden. Wie einfach es sein kann und zugleich möglicherweise tödlich. Lösung/Tarski: Trennung Objektsprache/Metasprache. Rekursion/Tarski/Quine: zeigt, wie der W-Begriff zunächst auf Atomsätze angewendet wird, und danach auf beliebig komplexe Zusammensetzungen. Problem: so konnte Tarski noch nicht Wahrheit definieren, wegen der Variablen. Sätze Mit Variablen können in einigen Fällen wahr sein und falsch in anderen. (Offene Sätze). Nur geschlossene Sätze (wo alle Variablen durch Quantoren gebunden sind) können wahr oder falsch sein. Erfüllung/Rekursion/Tarski/Quine: was Tarski rekursiv definiert, ist Erfüllung eines Satzes durch ein Objekt, nicht Wahrheit. Diese Objekte sind dann die möglichen Werte der freien Variablen. Danach ergibt sich Wahrheit trivialerweise als Abfallprodukt. Def Wahrheit/Erfüllung/Tarski: ein geschlossener Satz ist wahr wenn er durch die Sequenz der Länge 0 erfüllt wird sozusagen. Lügner-Paradox/Tarski/Quine: Tarskis Konstruktion ist meisterhaft und schlüssig, warum löst sie aber letztlich nicht das Paradox? Das zeigt die Übersetzung in symbolische Logik, wenn der Satz in OS formuliert ist (s.o. Paradoxien, letzter Abschnitt). Paradoxie/logische Form/Lügner/Quine: das Wort „wahr“ hat in der expliziten Rekonstruktion den Kontext „x ist wahr“ wobei „x“ Gegenstand es Quantors ist. Problem: die rekursive Definition von Wahrheit und Erfüllung zeigt nicht, wie man „erfüllt x“. XIII 216 oder „x ist wahr“ eliminiert. Lösung: das funktioniert nur, wenn „x ist wahr“ oder „erfüllt“ von einem explizit gegebenen offenen oder geschlossenen Satz prädiziert wird. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Redundanztheorie | Searle | III 216 Def Redundanztheorie: Es gibt keinen Unterschied zwischen den Aussagen "p" und "es ist wahr, dass p". (SearleVsRedundanztheorie). III 217 Diese beiden Theorien gelten in der Regel als mit der Korrespondenztheorie unvereinbar. >Korrespondenztheorie. III 219 Zitattilgung/Searle: Die Zitattilgung sagt uns nur für jeden Einzelfall, was dasjenige ist, was Aussagen wahr macht. >Zitattilgung. III 223 SearleVsRedundanztheorie: Die Illusion der Redundanz rührt daher, dass bei der Zitattilgung die linke Seite aussieht wie die rechte. III 227 SearleVsRedundanztheorie: "Wahr" ist nicht redundant, wir brauchen ein metalinguistisches Prädikat zur Bewertung des Erfolges. >Metasprache. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Redundanztheorie | Strawson | II 264 Redundanztheorie/StrawsonVsAustin: es ist nicht wahr, dass mit "wahr" etwas über eine Aussage behauptet wird - (pro Redundanztheorie). Vgl. >Redundanztheorie/Hoyningen-Huene. II 265 Lösung: einfach nachsehen, ob die Katze auf der Matte ist - >Zeigen/Strawson, Weitere Autoren zu Zeigen. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Redundanztheorie | Tugendhat | I 252 Redundanztheorie/Tugendhat: in dem Ausdruck "p" liegt gegenüber dem unvollständigen Ausdruck "dass p" ein Plus. - Es ist dieses Plus, dass in der Ergänzung durch "ist wahr" zum Ausdruck kommt. Das ist überhaupt nicht trivial! Es wäre nur trivial, wenn man schon voraussetzt, dass man die Verwendung assertorischer Sätze bereits versteht. »wahr« ist eliminierbar - (Tugendhat pro Redundanztheorie). I 266 TugendhatVsRedundanztheorie: Wenn Wahrheit für die Bestimmung der Bedeutung eines Satzes (durch Wahrheitsbedingungen) notwendig ist, sollte "wahr" nicht eliminierbar sein. >Wahrheitsbedingungen, >Verstehen, >Bedeutung. I 315 Redundanztheorie/Tugendhat: Die Redundanztheorie setzt voraus, dass man den Unterschied zwischen ("es wird behauptet") "dass p" und "p" versteht. Vgl. >Dass-Sätze, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen, >Wahrheit. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Redundanztheorie | Wittgenstein | Dummett I 159 Wittgenstein: Wahrheit ist ein seichter Begriff: "Es ist wahr dass A" besagt genau das gleiche wie "A". (Wittgenstein pro Redundanztheorie). >Wahrheit. IV 54 Wittgenstein pro Redundanztheorie/Tractatus: (4.442) Ein Satz kann unmöglich von sich selbst sagen, dass er wahr ist. >Zirkularität, >Prädikation, >Selbstbezüglichkeit. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Signale | Deacon | I 32 Signale/Zeichensprache/Signalsprache/Nichtmenschliche Sprache/Deacon: Merkmale: Ein sprachähnliches Signal müsste eine kombinatorische Struktur mit unterscheidbaren Elementen aufweisen, die ihrerseits in neuen Kombinationen auftreten können müssen. Sie müsste eine kreative Produktion neuer Outputs mit wenig Redundanz ermöglichen. Dabei würden, obwohl es eine hohe Zahl möglicher Kombinationen gibt, die meisten dieser Kombinationen ausgeschlossen sein. Vgl. >Sprache, >Wörter, >Zeichen, >Symbole, >Syntax, >Bedeutung. I 466 Anmerkung Signalsprachen: Einige Sprachen, die auf Zeichen aufbauen, sind durchaus nicht an die menschliche Sprache angelehnt, sondern unterscheiden sich beträchtlich von ihr (siehe Bellugi und Klima, 1982)(1). I 32 Die Korrelationen zwischen Signalen und Ereignissen und Gegenständen sollte keine einfache 1:1-Abbildung sein. >Referenz, >Gegenstände, >Ereignisse. I 33 Diese Korrelationen sollten radikal aber systematisch von Fall zu Fall abweichen. Diese Merkmale haben eine Syntax, wenn auch keine Syntax, die der menschlichen Sprach entspricht. Spiele, Mathematik und sogar kulturelle Gewohnheiten haben solche Merkmale. >Spiel. Ein außerirdisches Signal mit solchen Merkmalen wäre allerdings immer noch nicht entzifferbar. Tiersignale: Da Tiersignale isoliert oder wenig organisiert sind, werden sie eher summarisch als durch formale Regeln beschrieben. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass man hier ein vorhandenes System übersehen hätte, erst recht im Fall von kosmischen Signalen. Vgl. >Sprachregeln. Nichtmenschliche Kommunikation/Deacon: Fazit: Es geht nicht darum, dass menschliche Kommunikation irgendwie besser wäre, sondern darum, dass sie einfach nicht vergleichbar ist. >Kommunikation. Soziale Kommunikation: Soziale Kommunikation ersetzt nicht einfach Wörter durch Gesten. >Gesten. 1. U. Bellugi und E.S. Klima (1982). From gesture to sign: Deixis in a visual gestural language in context. New York: John Wiley, 297-313 |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Sprache | Quine | X 134 Sprache/Carnap/Quine: die Sprache ist bei Carnap wie ein deduktives System dargestellt. 1. Bildungsregeln: Liefern die Grammatik und das Lexikon damit liefern sie die wffs (well formed formulas) 2. Umformungsregeln: liefern die logischen Wahrheiten (auch die mathematischen, generell die analytischen). VI 17 Ontologie/Sprache/Quine: so weit die Annahme einer wissenschaftlichen Theorie eine sprachliche Angelegenheit genannt werden kann, so kann auch - aber nicht mehr - die Annahme einer Ontologie sprachlich genannt werden. VI 63 Sprache/Beobachtung/Übersetzung/Quine: die meisten unserer Äußerungen sind gar nicht mit Reizen korreliert, z.B. Junktoren usw. VI 64 Der Sprachforscher kann ein Archiv von uninterpretierten Sätze anlegen und sie sezieren. Wiederkehrende Segmente kann er als Wörter behandeln. (Analytische Hypothese). VI 65 Letztendlich hängen wir von sehr dürftigem Datenmaterial ab. Von sukzessiven Äußerungen ist zu erwarten, dass sie etwas miteinander zu tun haben. Später wir der Übersetzer auf psychologische Hypothesen angewiesen sein. was dürften die Dschungelbewohner am ehesten für wahr halten? Was werden sie wahrscheinlich glauben? VI 66 Erkennbar rationalen Übersetzungen wird dann der Vorzug gegeben. Eine angebliche Grammatik und Semantik der Eingeborenen aufzustellen wäre aber nichts weiter als schlechte Psychologie. Stattdessen sollte man davon ausgehen, dass die Psyche der Eingeborenen unserer weitgehend gleicht. VI 67 Wenn der Sprachforscher einen Fehler entdeckt wird er sich fragen, wie weit dieser zurückreicht. VI 105 Sprache/QuineVsMentalismus: Voraussetzung der Sprache ist, dass Menschen wahrnehmen, dass andere etwas wahrnehmen. Darin liegt nun aber die Verführung, die mentalistische Sprechweise zu überdehnen. >Mentalismus. VII (b) 26 Definition/Quine: kann zwei entgegengesetzten Zwecken dienen: 1. Abkürzung und praktischen Darstellung (kurze Notation) 2. umgekehrt: Redundanz in Grammatik und Vokabular. Sparsames Vokabular führt zu längeren Zeichenketten. Umgekehrt vereinfacht sparsames Vokabular den theoretischen Diskurs über eine Sprache. Sprache/Quine: durch Gewohnheit sind diese beiden Typen zusammengeschmolzen, die eine als Teil der anderen: Äußere Sprache: redundant in Grammatik und Vokabular. Ökonomisch in Bezug auf die Länge von Zeichenketten. Teilsprache "primitive Notation": ökonomisch in Grammatik und Vokabular. VII (b) 27 Teil und Ganzes sind durch Übersetzungsregeln verbunden. Diese nennen wir Definitionen. sie sind nicht einer der beiden Sprachen zugeordnet, sondern verbinden sie. Aber sie nicht willkürlich. Sie sollen zeigen, wie die primitiven Notationen allen Zwecken dienen können. VII (c) 61 Sprache/Übersetzung/Whorf/Cassirer/Quine: man kann die Sprache prinzipiell nicht vom Rest der Welt trennen. Unterschiede in der Sprache werden Unterschieden in der Lebensform entsprechen. Daher ist es prinzipiell überhaupt nicht klar, wie man annehmen soll, dass Wörter und Syntax von Sprache zu Sprache wechseln, während der Gehalt (Inhalt) fixiert bleibt. VII (d) 77 Einführung/Sprache/Allgemeiner Term/Quine: der Gebrauch allgemeiner Termini ist im Lauf der Sprachentwicklung wahrscheinlich dadurch entstanden, dass ähnliche Stimuli ähnliche Reaktionen hervorrufen. Sprache wäre unmöglich ohne allgemeine Termini. Um sie zu verstehen, muss man bei ihrer Einführung den zusätzlichen Operator "Klasse von" oder " heit" anerkennen. Das zu versäumen war wahrscheinlich der Grund, abstrakte Entitäten anzunehmen. VII (d) 78 Wissenschaft/Sprache/Quine: wie viel von unserer Wissenschaft wird eigentlich von der Sprache beigesteuert, und wie viel ist eine ursprüngliche (echte) Reflexion der Realität? Um das zu beantworten, müssen wir sowohl über die Welt als auch über die Sprache sprechen! ((s) Und das ist schon die Antwort!) Quine: und um über die Welt zu sprechen, müssen wir schon ein bestimmtes Begriffsschema voraussetzen, das zu unserer besonderen Sprache gehört. Begriffsschema/Quine: wir sind hineingeboren, aber wir können es ändern, Stück für Stück, wie Neuraths Schiff. VII (d) 79 Sprache/Quine: ihr Zweck ist Effizienz in Kommunikation und Voraussage. Eleganz kommt sogar als Selbstzweck hinzu. X 34/35 Wahrheit/Sprache/Quine: Wahrheit ist von der Sprache abhängig, weil es möglich ist, dass Laute oder Schriftzeichen in einer Sprache mit Bsp „2 < 5“ gleichbedeutend sind und in einer anderen mit „2 > 5“. Bei Bedeutungswandel im Laufe vieler Jahre innerhalb einer Sprache denken wir, dass es sich um zwei verschiedene Sprachen handelt. Wegen dieser Relativität ist es sinnvoll, nur Tokens Von Sätzen einen Wahrheitswert zuzuschreiben. Wahrheit/Welt/Quine: der Wunsch nach einer außersprachlichen Grundlage für die Wahrheit entsteht nur, wenn man nicht beachtet, dass das W Prädikat gerade den Zweck hat, die Erwähnung sprachlicher Formen mit dem Interesse an der objektiven Welt zu verbinden. X 42 Immanent/Sprache/Quine: sprachimmanent sind: Bildungsregeln, grammatische Kategorien, der Begriff des Wortes, bzw. technisch: des Morphems. ad X 62 Objektsprache/Metasprache/Erwähnung/Gebrauch/(s): die Objektsprache wird erwähnt (es wird über sie gesprochen), die Metasprache wird gebraucht, um über die Objektsprache zu sprechen. X 87 Sprache/Grammatik/Quine: dieselbe Sprache – dieselbe unendliche Menge von Sätzen kann mit verschiedenen Bildungsregeln aus verschiedenen Lexika erzeugt werden. Daher ist der Begriff (die Definition) der logischen Wahrheit nicht transzendent, sondern (sprach ) immanent. (logische Wahrheit: immer in Bezug auf eine bestimmte Sprache, wegen grammatischer Struktur). Abhängigkeit von Sprache und ihrer Grammatisierung. XI 114 Theorie/Sprache/Quine/Lauener: wir müssen nicht schon über eine interpretierte Sprache verfügen, um erst danach eine Theorie zu formulieren. Das ist die Zurückweisen des isolierten Gehaltes von theoretischen Sätzen. Sprache/Syntax/Lauener: Sprache kann nicht rein syntaktisch als die Menge aller korrekt gebildeten Ausdrücke betrachtet werden, denn ein uninterpretiertes System ist ein bloßer Formalismus. ((s) Ein solcher ist nicht wahrheitsfähig). XI 115 Sprache/Theorie/ChomskyVsQuine/Lauener: die Sprache einer Person und ihre Theorie sind auf jeden Fall verschiedene Systeme, auch wenn man Quine sonst zustimmen würde. XI 116 Quine: (dito). Unbestimmtheit der Übersetzung: wegen ihr kann man nicht von einer gegenüber Übersetzungen invarianten Theorie sprechen. Man kann auch nicht sagen, dass eine absolute Theorie in verschiedenen Sprachen formulierbar sei, oder auch umgekehrt, daß verschiedene (sogar einander widersprechende) Theorien in einer Sprache ausgedrückt werden können. ((s) >Wegen der ontologischen Feststellung, dass ich nicht über Ontologie streiten kann, indem ich dem anderen sagen, dass es die Dinge, die es bei ihm gebe, bei mir nicht gibt, weil ich dann den Selbstwiderspruch aufstelle, dass es Dinge gibt, die es nicht gibt). Lauener: das entspräche dem Irrum, dass die Sprache die Syntax, die Theorie aber den empirischen Gehalt beisteuere. Sprache/Theorie/Quine/Lauener: d.h. nicht, dass es gar keinen Gegensatz zwischen beiden gäbe: insofern dennoch zwei verschiedene Theorien in derselben Sprache niederlegt werden, heißt das dann, dass die Ausdrücke nicht in allen Ausdrücken austauschbar sind. Es gibt aber auch Kontexte, wo die Unterscheidung Sprache/Theorie keinen Sinn hat. Daher ist der Unterschied graduell. Die Kontexte, wo Sprache/Theorie austauschbar sind, sind die, wo Quine von einem Netzwerk spricht. V 32 Def Sprache/Quine: „Komplex von Dispositionen zu sprachlichem Verhalten“. V 59 Sprache/Quine: Ideen mögen so oder so beschaffen sein, aber Wörter sind da draußen, wo man sie sehen und hören kann. Nominalismus/Quine: wendet sich von Ideen ab und den Wörtern zu. Sprache/QuineVsLocke: dient nicht zur Übermittlung von Ideen! (> NominalismusVsLocke). Quine: es ist wohl richtig, dass wir beim Sprachlernen lernen, wie Wörter mit gleichen Ideen zu verbinden sind (wenn man Ideen akzeptiert). Problem: woher weiß man, dass diese Ideen die gleichen sind? V 89 Zusammensetzung/Sprache/Tier/Tiersprache/Quine: Tieren fehlt die Fähigkeit, Ausdrücke zusammenzusetzen. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Sprechakttheorie | Austin | Sprechakttheorie: Ausdrucksfunktion, Richtigkeit, Angemessenheit VsRedundanztheorie (p = "Es ist wahr dass p"). Husted III 240f Sprechakttheorie/Austin: def lokutionärer Akt: Äußerungsakt - Bsp Man gibt ein Beispiel für den sinnvollen Satz "Der Stier ist los" perlokutionär: Wirkung mittels Äußerung - Bsp Warnung mit diesem Satz >Perlokutionärer Akt. illokutionär: Man erschreckt damit die Hörer. >Illokutionärer Akt. Husted III 245 zusätzlich: Gelingsbedingungen als "Plus" zur Äußerung: die Garantie, die der Sprecher übernimmt - >Kontoführungsmodell/Brandom. Husted III 247 SprechakttheorieVsLogischer Positivismus: mehr als nur die zwei Funktionen 1. Beschreibung der Wirklichkeit, 2. Ausdruck von Emotionen - Sprechakte gehören zu keiner dieser beiden Kategorien. Husted III 248 AustinVsWittgenstein: pro durchgehende Ähnlichkeit - Sprechakttheorie: zeigt hier ihre Stärke. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin. |
Austin I John L. Austin "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Austin II John L. Austin Ein Plädoyer für Entschuldigungen In Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Husted I Jörgen Husted "Searle" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted II Jörgen Husted "Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted III Jörgen Husted "John Langshaw Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted IV Jörgen Husted "M.A. E. Dummett. Realismus und Antirealismus In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Hamburg 1993 Husted V J. Husted "Gottlob Frege: Der Stille Logiker" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Reinbek 1993 |
Stärke von Theorien | Avramides | I 66f Stärker/schwächer/Theorie/notwendig/hinreichend/Bennett: Bsp Wir können eine Theorie (Analyse) stärken, um die Analyse hinreichend zu machen, anschließend können wir sie schwächen, um sie notwendig zu machen. Bsp Stärker/schwächer/Bennett/(s): extrem stark: logische Wahrheit Schwächer: empirische Wahrheit, die sich als falsch herausstellen kann. Extrem schwach: gleichzeitige Wahrheit eines Konditionals und seiner Konverse. Supervenienz: viel schwächer als Reduktionismus. >Supervenienz, >Reduktionismus, >Konditional, >Notwendigkeit, >Logische Wahrheit. |
Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 |
Symbolische Kommunikation | Deacon | I 334 Symbolische Kommunikation/Deacon: es gab niemals eine Protosprache mit einfacheren Strukturen als z.B. die Unterscheidung von Subjekt und Prädikat, die überhaupt mit Symbolen statt mit reinen Indizes umgeht. >Index/Deacon, Symbol/Deacon. Diese Formen waren von Anfang an vorhanden, als symbolische Kommunikation entstand. Tiefenstruktur: Für die Tiefenstruktur gibt es keine Merkmale, die über Sprachgrenzen hinaus wirksam wären wie Satzstellung, Satzmelodie oder spezifische Wörter. Daher ist es stichhaltig, dass Chomsky sich von darwinistischen Erklärungen verabschiedet. >Tiefenstruktur, >N. Chomsky, >VsChomsky. I 335 Sprache/Gehirn/Deacon: Die speziellen neuronalen Verarbeitungen, die notwendig sind, um die Aufmerksamkeitsschwelle zu überwinden, hängen von Prozessen ab, die im präfrontalen Cortex stattfinden. Hier haben wir eine Gemeinsamkeit zwischen individuellen Gehirnen und einen Angriffspunkt für eine Baldwinsche Evolution. >Baldwins Evolution. I 353 Symbolische Kommunikation/Evolution: Symbolische Kommunikation hat sich über zwei Millionen Jahre entwickelt. Dass das Sprechen der wesentliche Strang für die tägliche Kommunikation und die Weitergabe unserer Sprache an die Kinder ist, wie es heute der Fall ist, war nicht immer so. >Kommunikation, >Sprachentwicklung. I 354 Nichtverbale Kommunikation mag über lange Zeit in Konkurrenz zu verbaler Kommunikation gestanden haben. Vgl. >Gesten, >Tiere, >Tiersprache. I 362 Symbolische Kommunikation/Gesten/Artikulation/Sprache/Deacon: Wegen der noch nicht ausgebildeten vokalen Fähigkeiten von Frühmenschen dürfte frühe symbolische Kommunikation nicht einfach nur eine simplere Sprache gewesen sein, sondern sollte sich in vielerlei Hinsicht von Sprache unterscheiden. Einige Autoren vermuteten, dass frühe Sprache wie Wortketten ohne bestimmte Syntax oder Grammatik beschaffen gewesen seien. DaeconVs: Paradoxerweise dürfte die Beschränkung des Stimmapparats eine größere Komplexität früher Sprachen zur Folge gehabt haben. >Syntax. I 363 Ein kleineres Repertoire an Klangunterschieden führt zunächst zu längeren Ketten. Solche Sprachen sind dann in stärkerem Maße fehleranfällig. Das Kurzzeitgedächtnis wird außerdem stärker ausgelastet. Zur Vermeidung von Irrtümern dürfte ein erhöhtes Maß an Redundanz zweckmäßig gewesen sein. >Redundanz. I 368 Sprachentstehung: Es ist ein verbreiteter Fehler, aus primitivem Werkzeuggebrauch früher Völker auf eine primitive Sprache zu schließen. Ebenso ist es problematisch, aus dem Fehlen von Belegen überhaupt etwas zu erschließen. I 370 Während Steinwerkzeuge in verschiedenen Regionen der Erde sich ähnelten (ihr Gebrauch war universell) wird sich die frühe symbolische Kommunikation entfernter Völker nicht im selben Maße geglichen haben. I 372 Neandertaler hatten aus neurologischer Sicht ein vollentwickeltes modernes Gehirn. I 373 Der Hauptgrund für den Niedergang früher Völker waren eingeschleppte Krankheiten, nicht kulturelle Unterlegenheit. Mit den schnellen Veränderungen im Paläolithikum korrespondiert keine biologische Veränderung. >Aussterben. I 378 Warum hat symbolische Kommunikation sich entwickelt? Sie war nützlich für Koordination bei der Jagd, zur Weitergabe von Wissen über Werkzeuggebrauch und vieles mehr. Aber keins davon kann als Erklärung dienen, da es immer schon eine gewisse symbolische Kommunikation voraussetzt. Die ersten Anfänge waren wahrscheinlich nur ein kleiner Teil der sozialen Kommunikation und nicht besser ausgebildet als die Kommunikation moderner Affen. Problem: Das Lernen von Symbolen erfordert viel indirekteres Assoziieren als das, was normalerweise bei Assoziationen in anderen Organismen als dem Menschen zum Einsatz kommt. Diese indirekteren Assoziationen sind zunächst gar nicht von Nutzen und damit ineffizient und schädlich für das Überleben. >Assoziation. I 378-381 Aus evolutionärer Sicht ist die wichtigste Information die, die das Weibchen über die Fähigkeiten des Männchens erhalten kann und die das Männchen dem Weibchen zu liefern in der Lage ist. Dabei muss Fehlinformation ausgeschieden werden können und Information von anderen Verhaltensweisen unterschieden werden können. I 382 Die Kommunikation zwischen Männchen muss komplexer sein, wenn es darum geht, die Stärken eines Rivalen einzuschätzen, ohne einen direkten Kampf zu riskieren. I 384 Menschliche Kommunikation/Deacon: These: Die Entwicklung komplexerer (symbolischer) Kommunikationsmittel ist wahrscheinlich dort angelegt, wo es gilt, den unvermeidlichen Konflikt zwischen sexueller Reproduktion und sozialer Kooperation zu regeln. I 385 Ein besonderes Merkmal menschlicher gegenüber tierischen Gemeinschaften ist die langfristige sexuelle Bindung. Hochzeiten etablieren eine größere Anzahl von Rechten und Verpflichtungen innerhalb einer Gemeinschaft. Heiratsregeln legen fest, wer wen heiraten kann oder eben nicht. Die meisten Gemeinschaften kennen ein Inzestverbot. Vgl. >C. Lévi-Strauss. I 388 Charakteristisch für menschliche Gemeinschaften ist eine relativ stabile Paarung von Eltern mit gleichzeitiger Sorge für die Aufzucht der Nachkommen innerhalb eines größeren sozialen Verbands. Der Grund, warum dies in der Evolution selten ist, ist der, dass solche Strukturen dazu tendieren, sich selbst zu unterminieren. I 392 Zusammenleben in Gruppen und gleichzeitige männliche Brutpflege kann nur aufrechterhalten werden, wenn der Zugang zur Reproduktion begrenzt und eindeutig ist, was nur in Gemeinschaften von Fleischfressern der Fall ist. Ersatz für Pflege wird nur von Verwandten geleistet. Eine Besonderheit ist, dass wir Menschen besonders schlecht ausgerüstet sind, soziales Verhalten durch Gerüche zu steuern. I 396 Weibchen müssen eine Garantie haben, dass ihr Nachwuchs durch Männchen mit Fleisch versorgt wird. Die Männchen müssen sicher sein können, dass sie nur ihren eigenen Nachwuchs versorgen. I 397 Das Problem der Aufstellung einer Sozialstruktur, die dies ermöglicht, kann durch Symbolgebrauch gelöst werden. I 401 Im Zusammenhang mit Heiratsregeln geht es um Reziprozität und Altruismus. Dazu müssen vergangene und mögliche zukünftige Handlungen repräsentiert werden können. Indexikalische Kommunikation reicht dafür nicht aus. Allerdings genügen schon ziemlich einfache Symbole. >Altruismus. Abstrakte Referenz: Referenz auf Abwesendes wurde durch Ritualisierung geübt und erreicht. I 403 Abstraktheit: Ein besonders schwierig zu symbolisierendes Problem ist Frieden bzw. seine Herstellung. Das hängt zusammen mit den hohen Kosten möglicher Täuschung. >Täuschung, >Frieden. I 405 Negation: Um Krieg und Frieden zu unterscheiden wird Negation bzw. symbolische Darstellung von Negation gebraucht. Zusätzlich braucht man Verallgemeinerung, um Frieden als Abwesenheit aller Konflikte verstehen zu können. >Negation, >Verallgemeinerung. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Tatsachen | Lewis | Schwarz I 158 Tatsachen/Farbenforscherin Mary/Lewis: Man kann spezielle Begriffe und Repräsentationen auch erwerben, wenn man Information auf Russisch erhält, aber es gibt keine besonderen Tatsachen für Russen. Ein echter Erkenntnisfortschritt ist der Erwerb neuer Fähigkeiten. >Wissen wie. Mary/Lewis: Hauptsache, es werden keine bisherigen (physikalische) Möglichkeiten ausgeschlossen, das ist nicht möglich. >Farbenforscherin Mary. --- Erklärung/(s): Bsp Farbenforscherin Mary/Frank Jackson: Die Farbenforscherin Mary befindet sich in einem abgeschlossenen Raum mit einem Schwarzweiß-Monitor. Ihr steht beliebig viel Literatur über Farben zur Verfügung. Frage: Ist ihr Wissen hinreichend dafür zu sagen, dass sie alles über Farben weiß? >Farben/Jackson, >Qualia/Jackson. --- Schwarz I 139 Mooresche Tatsachen/Schwarz: Bsp dass Abwesenheiten oft Ursachen und Wirkungen sind. Etwas, das zu bestreiten nur Philosophen in den Sinn kommt. Schwarz I 11 Mooresche Tatsachen/Lewis: Mooresche Tatsachen sind sicherer als die Prämissen jedes philosophischen Arguments, das man zu ihrer Widerlegung anführen könnte. Schwarz I 15 Analyse/Sprache/Tatsache/Schwarz: Strenggenommen kann man nur Wörter und Sätze analysieren, nicht Tatsachen. Tatsache/Schwarz: Eine Tatsache ist nichts anderes als wahre Sätze: Bsp "Die Tatsache dass es schneit besteht“ heißt nichts anderes als „es schneit“. >Redundanztheorie. Bsp „Tatsachen über Schnee werden notwendig bestimmt durch Tatsachen über Niederschlag“ ist äquivalent mit einer langen Konjunktion aus Sätzen wie „notwendig, wenn es keinen Niederschlag gibt, schneit es auch nicht“ usw. Schwarz I 62 Mathematik/Wahrmachen/Tatsache/Lewis/Schwarz: Wie bei möglichen Welten gibt es keine eigentliche Information. Bsp Dass 34 die Wurzel von 1156 ist, sagt uns nichts über die Welt. >Information/Lewis, >Mögliche Welt/Lewis. Schwarz: Bsp Dass es niemand gibt, der die rasiert, die sich nicht selbst rasieren, ist analog keine Information über die Welt. Schwarz I 133 Tatsache/Schwarz: Wenn man Tatsachen als Klassen von Raumzeit-Regionen versteht, ist das gar keine Alternative, sondern nur eine terminologische Variante. Def Tatsache/Lewis/Schwarz: (meist): Tatsachen sind wahre Propositionen (1986f(1), 189, Fn 15). D.h. Klassen von möglichen Welten. Dann gibt es zwar Tatsachen, die eineindeutig mit Lewis’ Klassen von Raumzeit-Regionen korrespondieren, aber man kann nicht mehr „richtige“ Ursachen und Wirkungen von falschen unterscheiden. Ursache/Wirkung/Ereignis/Tatsache/LewisVsBennett/Schwarz: Ereignis als Tatsache: Problem: „richtige Ursachen“ zu unterscheiden: Ähnlichkeit ist hier keine Lösung: Bsp Xanthippes Verwittwung: Hier kann man nicht auf Ähnlichkeit von Regionen verweisen. 1. David Lewis [1986f]: Philosophical Papers II . New York, Oxford: Oxford University Press. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
Terminologien | Goodman | I 88 Kunst: Es gibt Charakteristika zur Definition einer Symbolisierungsweise, die anzeigt, ob etwas ein Kunstwerk ist. 1. Syntaktische Dichte: Bei der syntaktischen Dichte dienen gewisse minimale Differenzen zur Unterscheidung von Symbolen, z.B. ein skalenloses Thermometer (im Gegensatz zu einem digitalen Instrument). 2. Semantische Dichte: Bei der Semantischen Dichte stehen Symbole für Dinge bereit,die sich nur durch minimale Differenzen voneinander unterscheiden, z.B. nicht nur das erwähnte skalenlose Thermometer, sondern auch gewöhnliches Deutsch, sofern es nicht syntaktisch dicht ist. 3. Relative Fülle: Bei der relativen Fülle sind vergleichsweise viele Aspekte eines Symbols signifikant, z.B. die aus einer einzigen Linie bestehende Zeichnung eines Berges von Hokusai bei der jede Eigenschaft wie Linie, Dicke, Gestalt, usw. zählt. Im Gegensatz zu der gleichen Kurve als Darstellung des Börsenverlaufs eines Tages, bei der allein die Höhe der Werte über der Basis zählt. 4. Exemplifikation: Bei der Exemplifikation ist ein Symbol, ob es denotiert oder nicht, dadurch symbolisiert, dass es als Probe von Eigenschaften dient, die es buchstäblich oder metaphorisch besitzt. 5. Bei der multiplen und komplexen Bezugnahme, erfüllt ein Symbol mehrere zusammenhängende und aufeinander einwirkende Bezugnahmefunktionen, einige direkte und andere durch andere Symbole vermittelte. --- III 128 Def Symbolschema: Ein Symbolschema besteht aus Charakteren. Def Charaktere sind bestimmte Klassen von Äußerungen oder Inskriptionen. Ein Merkmal des Charakters in einer Notation besteht darin, dass seine Elemente frei untereinander ausgetauscht werden können, ohne syntaktische Auswirkungen. Das ist eine Klasse von Marken. Die Partitur erfordert eine Trennung der Charaktere. Ein Charakter in einer Notation ist eine Abstraktionsklasse von Charakter-Indifferenz unter Inskriptionen. Def Inskription: Inskription schließt Äußerungen ein. Eine Inskription ist jede Marke visuell, auditiv etc. die zu einem Charakter gehört. Eine Inskription ist atomar, wenn sie keine andere Inskription enthält, andernfalls ist sie zusammengesetzt, z.B. einen Buchstabe sieht man einschließlich der Zwischenräume als atomar an. In der Musik lässt sich die Trennung in atomar/zussammen nicht immer sofort erkennen, sie ist komplexer. Man sortiert die Atome am besten in Kategorien: Schlüsselzeichen, Zeitzeichen, Tonhöhenzeichen. III 128/129 Def Marke: Die Marke ist ein Einzelfall eines Charakters in einer Notation. Sie schließt Inskriptionen ein. Tatsächliche Marken werden selten bewegt oder ausgetauscht. Alle Inskriptionen einer gegebenen Marke sind syntaktisch äquivalent. Und dies ist eine hinreichende Bedingung, dass sie "echte Kopien" oder Replikas von einander sind, bzw. in derselben Weise buchstabiert werden. Keine Marke darf zu mehr als einem Charakter gehören (Disjunktivität). Eine Marke die unzweideutig eine Inskription eines einzelnen Charakters ist, ist dennoch ambig, wenn sie zu verschiedenen Zeiten oder in verschiedenen Kontexten verschiedene Erfüllungsgegenstände hat. Def Typ (Gegensatz: Verwendung, Peirce): Der Typ ist das Allgemeine, oder die Klasse, deren Einzelfälle oder Elemente die Marken sind. Goodman: Ich ziehe es vor auf den Typ ganz zu verzichten, und stattdessen die Verwendungsfälle eines Typs Replikas voneinander zu nennen. Def Verwendungsfall: Der Verwendungsfall ist die Replika eines Typs ("echte Kopie"). Es gibt keinen Grad von Ähnlichkeit, der für Replikas notwendig oder hinreichend ist. Def echte Kopie: Eine echte Kopie einer echten Koopie einer echten Kopie... muss immer eine echte Kopie von "x" sein. Wenn die Relation, eine echte Kopie zu sein, nicht transitiv ist, verliert die ganze Notation ihren Sinn (s.u.: streng genommen darf eine Aufführung dann keinen einzigen falschen Ton enthalten). Eine Partitur erfordert die Trennung der Charaktere. Def Notation: 1. Bedingung ist die Charakter-Indifferenz unter den Einzelfällen eines jeden Charakters. Charakter-Indifferenz ist eine typische Äquivalenzrelation: reflexiv, symmetrisch und transitiv. (Keine Inskription gehört zu einem Charakter, zu dem die andere nicht gehört.) 2. Zweite Forderung an Notation: Die Charaktere müssen endlich differenziert oder artikuliert sein. Für jede zwei Charaktere K und K' und jede Marke m, die nicht tatsächlich zu beiden gehört, ist die Bestimmung, dass entweder m nicht zu K gehört oder m nicht zu K' gehört, theoretisch möglich. 3. Das (erste) semantische Erfordernis für Notationssysteme besteht darin, dass sie eindeutig sein müssen. Def Ambiguität (Mehrdeutigkeit): Ambiguität besteht aus einer Vielzahl von Erfüllungsklassen für einen Charakter. Def Redundanz: Redundanz besteht aus einer Vielzahl von Charakteren für eine Erfüllungsklasse. III 133 Def syntaktisch dicht: Ein Schema ist syntaktisch dicht, wenn es unendlich viele Charaktere bereitstellt, die so geordnet sind, dass es zwischen jeweils zweien immer ein drittes gibt. Solch ein Schema weist immer noch Lücken auf. Bsp Wenn die Charaktere die rationalen Zahlen sind, die entweder kleiner als 1 sind, oder nicht kleiner als zwei. In diesem Fall wird die Einfügung eines Charakters, das der 1 entspricht, die Dichte zerstören. Def durchgängig dicht: Wenn keine Einfügung weiterer Charaktere an ihrer normalen Stelle die Dichte zerstört. Def syntaktisch geordnet: Etwas kann z.B. durch das Alphabet syntaktisch geordnet sein. Def diskret nicht überlappend: Man beachte, wie abwegig die übliche Vorstellung ist, dass die Elemente einer Notation diskret sein müssen. Erstens müssen Charaktere einer Notation als Klassen vielmehr disjunkt sein! Diskretheit ist eine Beziehung unter Individuen. Zweitens brauchen Inskriptionen einer Notation keineswegs diskret zu sein. Und schließlich brauchen selbst atomare Inskriptionen nur relativ zu dieser Notation diskret zu sein. Def disjunkt/Disjunktivität: Keine Marke darf zu mehr als einem Charakter gehören. Die Disjunktivität der Charaktere ist deshalb etwas überraschend, als wir in der Welt keine säuberlich getrennten Klassen von sortierten Sphären von Inskriptionen haben, sondern ein verwirrendes Gemisch von Marken. Semantische Disjunktivität impliziert ebenso wenig Diskretheit der Erfüllungsgegenstände, wie syntaktische Disjunktivität der Charaktere Diskretheit der Inskriptionen impliziert. Auf der anderen Seite kann ein Schema aus nur zwei Charakteren bestehen, die nicht endlich differenziert sind. Bsp Alle Marken, die nicht länger als ein Zentimeter sind, gehören zu einem Charakter, alle längeren Marken gehören zu dem anderen. III 213 Def Fülle: Die Symbole in dem pikturalen Schema sind relativ voll. Fülle wird sowohl von der Allgemeinheit des Symbols als auch von der Unbegrenztheit eines Schemas unterschieden. Sie ist in der Tat völlig unabhängig von dem, was ein Symbol denotiert, als auch von der Anzahl der Symbole in einem Schema. Def "Abschwächung". Für das Gegenteil von Fülle gebrauche ich Abschwächung. Def Dicht: Bsp Reelle Zahlen, wo keine Punktabgrenzung möglich ist, sind dicht. Gegensatz: artikuliert. Def artikuliert: Artikuliert ist das Gegenteil von dicht. III 232 ff Syntaktische Dichte, semantische Dichte und syntaktische Fülle können drei Symptome des Ästhetischen sein. Syntaktische Dichte ist charakteristisch für nicht-sprachliche Systeme; Skizzen unterscheiden sich durch sie von Partituren und Skripten. Semantische Dichte ist charakteristisch für Repräsentation, Beschreibung und Ausdruck. Durch sie unterscheiden sich Skizzen und Skripten von Partituren. Relative syntaktische Fülle unterscheidet die repräsentationaleren unter den semantisch dichten Systemen von den diagrammatischen, die weniger von den mehr "schematischen". Dichte ist alles andere als mysteriös und vage und wird explizit definiert. Sie entsteht aus dem nicht zu befriedigenden Verlangen nach Präzision und hält es am Leben. III 76ff Def Schema: Ein Schema ist eine implizite Menge von Alternativen. >Terminologie/Goodman. III 128 Def Symbolschema: Ein Symbolschema besteht aus Charakteren >Symbole. III ~140 Def Symbolsystem: Ein Symbolsystem besteht aus einem Symbolschema, das mit einem Bezugnahmegebiet korreliert wird. III 76 Etikett: Ein Etikett funktioniert nicht isoliert, sondern in seiner Zugehörigkeit zu einer Familie. >Systeme. III 195 Der Text eines Gedichts, eines Romans oder einer Biographie ist ein Charakter in einem Notationsschema. Als ein phonetischer Charakter mit Äußerungen als Erfüllungsgegenständen gehört er zu einem annähernd notationalen System. III 195 Als ein Charakter mit Objekten als Erfüllungsgegenständen gehört er zu einer diskursiven Sprache. >Erfüllung. |
G IV N. Goodman Catherine Z. Elgin Revisionen Frankfurt 1989 Goodman I N. Goodman Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984 Goodman II N. Goodman Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988 Goodman III N. Goodman Sprachen der Kunst Frankfurt 1997 |
Verifikation | Horwich | I XII Verifikation/Horwich: Verifikation zeigt Wahrheit, wenn wir a priori annehmen, dass "p" und "Die Proposition dass p ist wahr" äquivalent sind. >Wahrheit, >Propositionen, >a priori, vgl. >Redundanztheorie. |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Verursachung | Inwagen | Lewis V 195 Individuation/redundante Verursachung/Peter van Inwagen: These: Ein Ereignis, das aktual passiert als Produkt mehrerer Ursachen, könnte nicht passiert sein, ohne das Produkt dieser Ursachen zu sein. Die Ursachen hätten auch kein anderes Ereignis zur Folge haben können. Analogie zur Individuation von Gegenständen und Menschen durch ihre kausalen Ursprünge: LewisVsInwagen: 1. Das würde meine Analyse ruinieren, Verursachung in Begriffen von kontrafaktischer Abhängigkeit zu analysieren. (s) Jede Abweichung wäre ein anderes Ereignis, nicht vergleichbar und auf keine kontrafaktischen Konditionale anwendbar). >Verursachung/Lewis. 2. Es ist prima facie unplausibel: Ich kann durchaus legitimerweise alternative Hypothesen aufstellen, wie ein Ereignis (oder auch ein Gegenstand oder ein Mensch) verursacht worden ist. Aber damit setze ich voraus, dass es ein und dasselbe Ereignis gewesen wäre! Oder dass ein und dasselbe Ereignis verschiedene Effekte hätte haben können. (Das setzt sogar Inwagen selbst voraus). Plan/LewisVsInwagen: Der Plan impliziert noch mehr Unmögliches: entweder sind meine ganzen Pläne oder Hypothesen versteckte Unmöglichkeiten, oder sie handeln gar nicht von einem bestimmten Ereignis. Redundante Verursachung/Lewis: Pointe: Wenn das zwei "verschiedene Tode" sind, dann gibt es keine Redundanz. >Wirkung, >Plan. |
Inwagen I Peter van Inwagen Metaphysics Fourth Edition Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Verursachung | Lewis | V 36 Verursachung/kontrafaktische Analyse/Lewis: (andernorts): 1. Relation Ursache/Wirkung hängt von der Kausalkette ab. 2. Eine Kausalkette ist eine bestimmte Art von kontrafaktischen Abhängigkeiten. 3. Dies ist keine Rückwärtsverursachung! >Kontrafaktische Abhängigkeit/Lewis, >Kontrafaktisches Konditional/Lewis, vgl. >Kausale Abhängigkeit/Lewis, >Kausalität/Lewis, >Ursache/Lewis, >Kausalerklärung/Lewis. V 181 Verursachung/Lewis: Bsp Angenommen, wir haben zwei redundante Systeme, eins produziert den Effekt mit geringerer Wahrscheinlichkeit. Ich schalte auf dieses um. Dann habe ich den Effekt dennoch verursacht. Falsch: Es ist falsch, anzunehmen, dass es verschiedene Weisen gäbe, wie die Welt sein könnte (verschiedene kontrafaktische Konditionale). Lewis: Das wäre eine metaphysische Last. Es geht nicht um eine versteckte Eigenschaft, die vorhanden sein könnte oder nicht. V 183 Es gibt nur eine Weise, wie die Welt ist. Die beiden kontrafaktischen Konditionale sind wahr oder falsch durch eine willkürliche Auflösung einer semantischen Unbestimmtheit. Das ist aber keine Eigenschaft der Welt. Vgl. >Mögliche Welt/Stalnaker. V 195 Redundante Verursachung/Lewis: Eine redundante Verursachung sind mehrere Ursachen, die auch einzeln hinreichend gewesen wären. Es ist schwer zu entscheiden, ob die Wirkungen verschiedene Ereignisse gewesen wären. Def fragil: ist ein Ereignis, das ein anderes gewesen wäre, wenn es Bsp zu einer anderen Zeit gewesen wäre. Ereignisse dürfen nicht zu fragil sein. Sonst haben wir normale Verursachung in redundanten Fällen. Ob Redundanz vorliegt, mag auch von den Standards der Fragilität abhängen. Unentscheidbar: Es ist unentscheidbar, ob Bsp eine verschobene Aufführung dieselbe ist. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Wahrheit | Austin | StrawsonVsTarski, AustinVsTarski: Wahrheit keine Eigenschaft - Tarski: Wahrheit Eigenschaft. I 20 Def Wahrheit/Austin: Aussagen sind wahr, wenn sie durch Beschreibungskonventionen bezüglich der Worte (Sätze) mit dem Typus der vorgefundenen Situationen, Dinge, Ereignisse usw. verbunden sind. - Austin pro Korrespondenztheorie, aber mit Konvention. >Korrespondenztheorie, >Konvention, >Wahrheitstheorie. I 230 Damit eine Aussage wahr sein kann, muss ein Sachverhalt gewissen anderen Sachverhalten ähnlich sein. >Abbildtheorie. I 237 "Wahr" ist nicht logisch überflüssig, genau wie "vage". Vs >Redundanztheorie. I 240 Wahrheit/Austin: "wahr" wird beim Sprechen über Aussagen verwendet, nicht über Sätze. (Strawson dito). >Beschreibungsebenen, >Metasprache. |
Austin I John L. Austin "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Austin II John L. Austin Ein Plädoyer für Entschuldigungen In Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 |
Wahrheit | Ayer | I 21 Wahrheit/Zirkel/Ayer: wahre Aussagen werden durch Relation zu Fakten bestimmt. - Fakten werden mit wahren Aussagen bestimmt. - Zirkel werden durch Handlungen und Beobachtungen durchbrochen - Ayer trennt zwischen Wahrheits-Definition und Wahrheitskriterium. >Wahrheitsdefinition. I 297 VsKorrespondenztheorie: diese verwechselt ein Verfahren zur Interpretation der Symbole mit einem Wahrheitskriterium. >Wahrheit, >Kriterien, >Symbole, >Interpretation. I 276 Wahrheit/AyerVsTarski: sollte nicht Eigenschaft von Sätzen sondern von Propositionen (durch Sätze ausgedrückten Aussagen) sein. - Bsp Zeitverhältnis ist relevant. >Propositionen, >Sätze. I 278 Wahrheit/Tarski/Ayer: Analyse der Verwendung (Gebrauch, nicht Wahrheitskriterium). >Gebrauch. III 101 Wahrheit/Ayer: Wahrheit fügt einer Aussage nichts hinzu. - Wahrheit/Falschheit: ihre Funktion ist, Negations- und Behauptungszeichen zu ersetzen. >Redundanztheorie. III 102 Sie sind selbst keine echten Begriffe. |
Ayer I Alfred J. Ayer "Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ayer II Alfred Jules Ayer Language, Truth and Logic, London 1936 In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Ayer III Alfred Jules Ayer "The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Wahrheit | Peacocke | II 185 Wahrheit/Peacocke: zwei Arten: (i) Was auf Deutsch ausgedrückt wird, durch "was er sagte" wenn man weiß, dass der andere die Wahrheit sagte (ii) Der in dem Sinn, wie man ""das ist langweilig" ist wahr" behaupten kann, wenn jemand das zu einer Zeit äußert und gelangweilt ist. ad (ii): kann in Existenz-Quantifikation ausgedrückt werden: "Es gibt einen Satz..." ad(i): kann nicht durch (ii) ausgedrückt werden. >Sinn, >Proposition, >Bedeutung, >Satz, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen, >Übersetzung, vgl. >Redundanztheorie. Lösung: Sagen und Wahrheit (plus Angemessenheit) müssen in Begriffen der aktualen Sprache definiert werden. >Sprachgebrauch, >Konventionen/Lewis. Problem: Das bringt semantisches Vokabular herein - (Bsp Schach: Gewinnen muss extern definiert sein; >Gewinn/Dummett). >Semantik. II 187 Wahrheit/Tarski/aktuale Sprache/Peacocke: Der Wahrheitsbegriff in den Satzschemata ist nicht der allgemeine Wahrheitsbegriff (ähnlich wie Bsp der allgemeine Begriff des Gewinnens neben dem Schachspiel.) >Wahrheit in L, vgl. >Schach. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Wahrheit | Ramsey | III 67 Wahrheit/Ramsey: Wir können Wahrheit und Falschheit nicht unterscheiden, wenn wir bloß wissen, was das Wort "wahr" bedeutet - wahr: gebrauchen wir a) für mentale Zustände b) für Aussagen c) für "Propositionen" (als Glaubensobjekte). (RamseyVsPropositionen). >Propositionen, >Glaubensobjekte, >Gedankenobjekte, III 68 Wahrheit/Ramsey/(s): Wahrheit ist keine Eigenschaft von Sätzen, sondern von Bedeutungen von Sätzen - (letztlich Bewusstseinszuständen). >Sätze, >Äußerungen, >Meinen, >Sprecherintention, >Sprecherbedeutung, >Mentale Zustände, >Überzeugungen, >Glauben. III 70 Wahrheit/Ramsey: Wahrheit muss nicht wohlbegründet und nicht umfassend sein. - Bsp wahrer Glaube: Der Name des Premierministers fängt mit B an - das ist richtig, auch wenn falscher Glaube, dass Lord Birkenhead der Premierminister sei. Problem: Die propositionale Referenz von Überzeugungen kann beliebig komplex sein. - Wir müssen eine Liste von Wahrheits-Definitionen für alle einzelnen Propositionen vermeiden. Lösung: Formalisierung: "p": ein variabler Satz - "A", "B": variable Wörter (Terme). Def wahr /Ramsey/logische Form/Russell: B ist wahr ⇔ (Ep)(B ist ein Glaube dass p & p). - Vs: Problem: "p" scheint kein Verb zu enthalten, sollte es aber. Falsche Lösung: "ist wahr" hinzuzufügen: das ist zirkulär. III 71 Lösung/Ramsey. In Wirklichkeit enthält "p" ein Verb: z.B. "A ist B". III 73 Wahrheit/Ramsey. Bsp 1. die Erde ist rund; und 2. Es ist wahr dass die Erde rund ist, sind äquivalent, aber 1 involviert gar nicht die Idee der Wahrheit. Vgl. >Redundanztheorie. III 74 Wahrheit ohne Referenz/Ramsey: Bsp "Glaube um 10 Uhr": ein solche Glaube kann noch nicht wahr oder falsch genannt werden. >Sätze, >Aussagen. III 75 Wahrheit/Ramsey: Wahrheit muss durch Referenz definiert werden, nicht umgekehrt. >Referenz, >Wahrheitsdefinition. III 77 Es kann nicht für wahren bzw. falschen Glauben jeweils eine andere Art der Referenz geben. - Sonst wäre die Zukunft ablesbar aus Bsp "Falsch-Referenz" auf morgigen Regen. Daher ist Referenz einfach, wenn auch nicht unanalysierbar. >Einfachheit, >Analyse, >Grundbegriffe. Wahrheit und Referenz sind keine unabhängigen Ausdrücke. >Abhängigkeit. |
Ramsey I F. P. Ramsey The Foundations of Mathematics and Other Logical Essays 2013 Ramsey II Frank P. Ramsey A contribution to the theory of taxation 1927 Ramsey III Frank P. Ramsey "The Nature of Truth", Episteme 16 (1991) pp. 6-16 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Wahrheit | Tarski | Glüer II 22 Wahrheitstheorie/Davidson: Das in der Metasprache (MS) definierte W-Prädikat kann in die Objektsprache zurückübersetzt werden und der Zustand vor Eliminierung des "wahr" wiederhergestellt werden. >Wahrheitsprädikat, >Objektsprache, >Metasprache. Objekt- und Metasprache sollen das Prädikat "wahr" enthalten! >Homophonie. Davidson kann jedoch dem Dilemma ausweichen, indem er erst gar keine Definition aufstellt. Er nennt das eine "Wahrheitsdefinition im Stile Tarskis" im folgenden "W-Theorie" genannt. Rorty IV (a) 22 Wahr/Tarski: Die Äquivalenzen zwischen den beiden Seiten der W-Sätze entsprechen keiner Kausalbeziehung! >Äquivalenz, >Tarski-Schema. Davidson: Es gibt keine Möglichkeit, die wahren Sätze derart zu unterteilen, dass sie auf der einen Seite "Faktisches" ausdrücken, während die auf der anderen Seite es nicht tun. Vgl. >Korrespondenz, >Korrespondenztheorie. Berka I 396 Wahrheit/Tarski: Wir gehen von der klassischen Korrespondenztheorie aus. I 399 Wahrheit deuten wir so: wir wollen alle Sätze als gültig ansehen, die dem Tarski-Schema entsprechen - diese sind Teildefinitionen des Wahrheitsbegriffs. - Sachlich zutreffend: ist die Wahrheitsdefinition, wenn wir imstande sind, alle erwähnten Teildefinitionen aufgrund der Metasprache zu beweisen.(1) 1. A.Tarski, „Grundlegung der wissenschaftlichen Semantik“, in: Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique, Paris 1935, Bd. III, ASI 390, Paris 1936, S. 1-8 Berka I 475 W-Def/Wahrheit/Tarski: falsch: anzunehmen, es sei eine wahre Aussage nichts anderes als ein beweisbarer Satz. - Das ist rein strukturell. Problem: keine W-Def darf dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten (SaD) widersprechen. Pointe: Dieser hat aber im Gebiet der beweisbaren Sätze keine Geltung! - Bsp Es kann zwei sich widersprechende Aussagen geben, die nicht beweisbar sind - alle beweisbaren Aussagen sind zwar inhaltlich wahr, die W-Def muss aber auch die nicht-beweisbaren Sätze enthalten! >Beweisbarkeit, >Definitionen. Berka I 482 Def wahre Aussage/Tarski: x ist eine wahre Aussage (Schreibweise x ε Wr gdw. x ε AS (AS = sinnvolle Aussage)) wenn jede unendliche Folge von Klassen x erfüllt. >Erfüllung/Tarski. Das liefert kein Wahrheitskriterium. >Wahrheitskriterium. Das ist kein Problem: dennoch wird der Sinn von "x ε Wr" ( x gehört zur Klasse der wahren Aussagen ) verständlich und eindeutig. I 486 Relative Wahrheit/Richtigkeit im Bereich/Tarski: Relative Wahrheit spielt eine viel größere Rolle als der (Hilbertsche) Begriff der absoluten Wahrheit, von dem bisher die Rede war. >Wahrheit/Hilbert. Dann modifizieren wir Def 22 (rekursive Erfüllung) und 23 (Wahrheit). - Als abgeleitete Begriffe werden wir den Begriff der Aussage, die a) in einem Individuenbereich mit k Elementen richtig ist und b) der Aussage, die in jedem Individuenbereich richtig ist, einführen. (2) 2. A.Tarski, Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen, Commentarii Societatis philosophicae Polonorum. Vol 1, Lemberg 1935 Horwich I 111 Wahrheit/Tarski: Wahrheit ist eine Eigenschaft von Sätzen. Bei der Erklärung referieren wir aber auf "Tatsachen". - (Anführungszeichen von Tarski). >Tatsachen. Horwich I 124 Wahrheit/wahr/Eliminierbarkeit//Tarski: Wahrheit ist nicht eliminierbar bei Allaussagen. Vgl. >Wahrheit/Quine, >Verallgemeinerung. Wahrheits wird gebraucht, wenn ausgedrückt werden soll, dass alle wahren Sätze eine bestimmte Eigenschaft haben. Bsp Alle Konsequenzen aus wahren Sätzen sind wahr. Wahrheit ist auch nicht eliminierbar in Partikularaussagen der Form "X ist wahr": Bsp der erste Satz den Platon schrieb, ist wahr. - Weil wir nicht genug historisches Wissen haben.(3) - ((s) Die Kennzeichnung "der erste Satz..." ist hier der Name des Satzes. - Dieser kann nicht in den Satz selbst umgewandelt werden. Eliminierbarkeit: Eliminierbarkeit aus Definition ist eine ganz andere als aus Redundanz.) >Elimination, >Eliminierbarkeit, vgl. >Redundanztheorie. 3. A. Tarski, The semantic Conceptions of Truth, Philosophy and Phenomenological Research 4, pp. 341-75 Skirbekk I 156 Def Wahrheit/Tarski: Eine Aussage ist wahr, wenn sie von allen Gegenständen erfüllt wird, sonst falsch. I 158 Wahrheit/Tarski: Mit unserer Definition können wir den (semantischen, nicht logischen) Satz vom Widerspruch und den Satz vom ausgeschlossenen Dritten beweisen. >Widersprüche, >Ausgeschlossenes Drittes. Die Aussagenlogik beinhaltet den Term "wahr" überhaupt nicht. >Wahrheitsprädikat. Wahrheit fällt fast nie mit Beweisbarkeit zusammen. >Beweisbarkeit. Alle beweisbaren Aussagen sind wahr, aber es gibt wahre Aussagen, die nicht beweisbar sind. - Solche Disziplinen sind konsistent aber unvollständig (Gödel). >Unvollständigkeit. Es gibt sogar ein Paar kontradiktorischer Aussagen, von denen keine beweisbar ist.(4) 4. A.Tarski, „Die semantische Konzeption der Wahrheit und die Grundlagen der Semantik“ (1944) in. G: Skirbekk (Hg.) Wahrheitstheorien, Frankfurt 1996 |
Tarski I A. Tarski Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 Skirbekk I G. Skirbekk (Hg) Wahrheitstheorien In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt 1977 |
Wahrheit | Williams | II 494 Wahrheit/M. Williams: Wahrheit hat keine substantielle Rolle. Keine erklärende Rolle: Es macht keinen Unterschied, ob wir Erfolg durch Wahrheit der Theorie oder durch die Theorie selbst erklären. - (Pro Deflationismus). >Deflationismus, >Erfolg, >Theorie, >Redundanztheorie. |
WilliamsB I Bernard Williams Ethics and the Limits of Philosophy London 2011 WilliamsM I Michael Williams Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001 WilliamsM II Michael Williams "Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Wahrheitsbedingungen | Dummett | II 72 Wahrheitsbedingungen/Dummett: werden als gegeben vorausgesetzt - aber nur für jeden Typ von Sprechakt. - Eine Theorie der >Kraft muss dann zwischen Frage, Befehl usw. unterscheiden. Die Wahrheitsbedingungen angeben können heißt, den Satz paraphrasieren können, nicht einfach das Prädikat "wahr" anzuhängen! - Die Wahrheitsbedingungen selbst dürfen vorgängiges Verständnis des Satzes gerade nicht voraussetzen, wenn sie den Satz erklären sollen. - ((s) Aber man muss wissen was der Satz bedeutet, wenn man beurteilen will, ob die Tatsache gegeben ist, oder ob eine Paraphrase korrekt ist.) II 95 Wahrheitsbedingungen/Dummett: Beobachtung: Bsp Was es für einen Baum bedeutet, größer zu sein. Bsp Beobachtung von Fähigkeiten: kann nicht prinzipiell herausfinden, worin die Fähigkeit genau besteht. (Wir brauchen Wahrheitsbedingungen für die Zuschreibung von Fähigkeiten). II 100 Wahrheitsbedingungen/Dummett: Die Wahrheitsbedingungen kann man nicht kennen, wenn man nicht sagen kann, wann sie erfüllt sind III (a) 17 Sinn/Frege: Erklärung des Sinns durch Wahrheitsbedingungen. - Wittgenstein/Tractatus: dito: Unter welchen Umständen ist ein Satz wahr. >Sinn, >Fregescher Sinn. DummettVsFrege/DummettVsWittgenstein: dazu muss man aber bereits wissen, was die Aussage dass P wahr ist, bedeutet. - Vs: Wenn es dann heißt, P ist wahr bedeute dasselbe, wie P zu behaupten, dann muss man bereits wissen, welchen Sinn es hat, P zu behaupten! Problem: Das ist aber genau das, was erklärt werden sollte. >Bedeutung. VsRedundanztheorie: wir müssen sie entweder ergänzen (nicht bloß Bedeutung durch Behauptung und umgekehrt erklären), oder die Zweiwertigkeit aufgeben. III (c) 122 Für-wahr-halten/Dummett: Die Bedingungen für ein Für-wahr-Halten werden durch die Wahrheitstheorie angegeben! Problem: Wahrheitsbedingungen sind nicht immer erkennbar, auch wenn sie erfüllt sind. Lösung: Nur die Kenntnis der Bedingungen ist verlangt, nicht Kenntnis der Erfüllung. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Wahrheitsbedingungen | Tarski | Horwich I 127 Wahrheitsbedingung/Tatsachen/Wahrheitsdefinition/W-Def/Tarski: Der Bezug auf Tatsachen fehlt bewusst im Schema, weil es nicht um Wahrheitsbedingungen (WB) geht. >Tarski-Schema, >Tatsachen, >Wahrheitsbedingungen, vgl. >Korrespondenztheorie. Es geht nur darum, dass wir ""Schnee ist weiß" ist wahr"" behaupten müssen, wenn wir "Schnee ist weiß" behaupten. Damit können wir die jeweilige epistemische Einstellung behalten. - Wir können Realisten, Idealisten usw. bleiben. Vgl. >Redundanztheorie. Einen "anderen Wahrheitsbegriff": Einen anderen Wahrheitsbegriff gäbe es nur, wenn "Schnee ist weiß" wahr wäre, gdw. Schnee nicht weiß ist! Sonst wäre es ja derselbe Wahrheitsbegriff! - Das wäre nicht unbedingt absurd.(1) 1. A. Tarski, The semantic Conceptions of Truth, Philosophy and Phenomenological Research 4, pp. 341-75 |
Tarski I A. Tarski Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Wahrheitsdefinition | Tarski | Berka I 403 Wahrheitsdefinition/W-Def/Tarski: Eine Wahrheitsdefinition bei künstlichen Sprachen: ist nicht lösbar, wenn sie Variablen einer beliebig hohen Stufe enthalten. >Stufen, >Variablen, vgl. >Typentheorie. Lösung: Wahrheitsbegriff als undefinierter Grundbegriff - dieser kann in einer "deduktiven Disziplin" eingesetzt werden.(1) Berka I 477 Wahrheit/W-Def/Sprache/Tarski: Wäre die Sprache endlich, brauchte man nur eine Liste, um das Schema auszufüllen. (2) 1. A.Tarski, „Der Wahrheitsbegriff in den Sprachen der deduktiven Disziplinen“, in: Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 69 (1932) S. 23-25 2. A.Tarski, Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen, Commentarii Societatis philosophicae Polonorum. Vol 1, Lemberg 1935 Horwich I 119 W-Def/Tarski: Tarskis Wahrheitsdefinition hat noch weitere interessante Konsequenzen: wir können damit den semantischen Satz vom Widerspruch und den semantischen Satz vom ausgeschlossenen Dritten beweisen - nicht aber die entsprechenden logischen Sätze, weil diese den Term "wahr" enthalten. (Sie gehören zum Aussagenkalkül). >Semantik, >Logik, >Ausgeschlossenes Drittes, >Wahrheitsprädikat, >Semantische Geschlossenheit, >Metasprache, >Beweisbarkeit, >Aussagenlogik, >Aussagenkalkül. Außerdem wird gezeigt, dass Wahrheit niemals mit Beweisbarkeit zusammenfällt - denn es gibt wahre Sätze, die nicht beweisbar sind.(3) 3. A. Tarski, The semantic Conceptions of Truth, Philosophy and Phenomenological Research 4, pp. 341-75 Skirbekk I 156 Wahrheit/Tarski: Die Wahrheits-Definition erhalten wir einfach aufgrund der Definition von Erfüllung: Def Erfüllung/Tarski: Erfüllung ist eine Beziehung zwischen einem beliebigen Gegenstand und einer Aussagenfunktionen - ein Gegenstand erfüllt eine Funktion wenn die Funktion eine wahre Aussage wird, wenn die freien Variablen durch den Namen der Gegenstände ersetzen - Schnee erfüllt die Aussagenfunktion "x ist weiß". >Erfüllung, >Erfüllbarkeit/Tarski, >Erfüllung/Tarski. Vs: das ist zirkulär, weil "wahr" in der Definition von Erfüllung vorkommt - Lösung: Erfüllung muss selbst rekursiv definiert werden - wenn wir die E haben, bezieht sie sich von selbst auch auf die Aussagen selbst. - Eine Aussage wird entweder von allen Gegenständen erfüllt, oder von keinem. Skirbekk I 162 Wahrheitsdefinition/Tarski: nicht zirkulär, weil die Bedingungen, unter denen Aussagen der Form "wenn...dann" wahr sind, außerlogisch sind. Skirbekk I 163 W-Schema/Tarski: richtig: (T) X ist wahr genau dann, wenn p. Falsch: (T") X ist wahr genau dann, wenn p wahr ist. ((s) Vs: hier kommt zweimal »wahr« vor). Tarski: Verwechslung von Name und Gegenstand) Aussagen und ihren Namen). ((s) p ist die Aussage selbst, nicht die Behauptung ihrer Wahrheit.) >Redundanztheorie, >Namen, >Beschreibungsebenen, >Stufen. Skirbekk I 169 Wahrheitsdefinition/Tarski: Der Ausdruck "tatsächlich" kommt nicht vor, weil er nicht den Inhalt betrifft. - Auch keine Behauptbarkeitsbedingungen, weil die Definition nicht erkenntnistheoretisch ist - erkenntnistheoretisch wäre "Schnee ist weiß" nicht wahr.(4) >Behauptbarkeit, >Behauptbarkeitsbedingungen. 4. A.Tarski, „Die semantische Konzeption der Wahrheit und die Grundlagen der Semantik“ (1944) in. G: Skirbekk (Hg.) Wahrheitstheorien, Frankfurt 1996 |
Tarski I A. Tarski Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 Skirbekk I G. Skirbekk (Hg) Wahrheitstheorien In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt 1977 |
Wahrheitsprädikat | Cresswell | II 37 Wahrheitsprädikat/W-Prädikat/Cresswell: Das Wahrheitsprädikat macht aus einem Dass-Satz einen normalen Satz - und zwar, weil es auch eine Identitätsfunktion ist, die genau dieselbe Liste produziert wie die Bedeutung von "dass". >Dass/Cresswell, >Dass-Sätze, >Sätze. Aber bei propositionalen Einstellungen ist die Redundanztheorie falsch. >Redundanztheorie, >Propositionen. W-Prädikat: kann mehrdeutig sein: a) als Prädikat von Sätzen. - Dann entstehen Paradoxien. b) als Prädikat von Propositionen: dann ist es harmlos. >Paradoxien. |
Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
Welt/Denken | Sellars | Rorty I 323 Sellars: möchte die menschliche Forschung so betrachten, dass die Bestimmung zu »notwendiger letztlicher Übereinstimmung« als einen kausalen Vorgang beschreibt, der zur Erzeugung von Selbstdarstellungen des Universums führt. (Anthropisches Prinzip). Vgl. >Anthropisches Prinzip. Das trifft sich mit der idealistischen Metaphysik des späten Peirce von der evolutionären Liebe. >Pragmatismus, >Peirce. Sellars II 318 Sprache/Welt/Sellars: Sellars streitet gegen die Versuchung, uns Tatsachen über nicht-sprachliche Gegenstände als nicht-sprachliche Entitäten einer besonderen Art vorzustellen: nicht-sprachliche Pseudoentitäten. Wir haben jedoch gesehen, dass "nichtsprachliche Tatsachen" in einem anderen Sinn selbst sprachliche Entitäten sind. >Begriffe/Sellars, >Tatsachen/Sellars, >Psychologischer Nominalismus. Ihre Verbindung mit der nichtsprachlichen Ordnung ist eher etwas, was man hergestellt hat, oder herstellen muss, als eine Relation.(aber nicht Redundanz). >Redundanztheorie. II 334 1. Die Korrespondenz, nach der wir gesucht haben, ist auf elementare Aussagen beschränkt. 2. Es geht um die fundamentale Rolle, die tatsächliche Aussagen (oder Denkakte) spielen. Wie Bauern in Schachspiel: Bsp "Chicago ist groß". 3. Alle wahren Aussagen sind im selben Sinne "wahr", sie Unterscheiden sich aber in ihren Rollen: "2 + 2 = 4" spielt eine andere Rolle als »dies ist rot«. Die Rolle besteht darin, in den Sprachbenutzern eine Projektion der Welt, in der sie leben, zu konstituieren. Sellars: pro Redundanztheorie: wenn das Bild korrespondiert, dann ist man überzeugt, dass "Dies ist grün" wahr ist, also ist man überzeugt: dies ist grün. >Atomismus, >Atomsätze, >Korrespondenz/Sellars. |
Sellars I Wilfrid Sellars Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999 Sellars II Wilfred Sellars Science, Perception, and Reality, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
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Begriff/ Autor/Ismus |
Pro/Versus![]() |
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Redundanztheorie Redundanz | Versus | Horwich I 161 ThomsonVsRedundanztheorie? BlackVsRedundanztheorie?). |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Redundanztheorie Redundanz | Versus | Horwich I 430 Redundanztheorie: Wahrheit ist keine Eigenschaft - KorrespondenztheorieVsRedundanztheorie |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Wahrheit = Eigensch Redundanz | Versus | Horwich I 430 Redundanztheorie: Wahrheit ist keine Eigenschaft - KorrespondenztheorieVsRedundanztheorie. |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
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Begriff/ Autor/Ismus |
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VsRedundanzth. | Dummett, M. | III 226 Redundanztheorie/Äquivalenzthese/Dummett/Schulte: Unterschied: Die Redundanztheorie (Ramsey, manchmal Wittgenstein) ist die These, daß die ÄT (Äquivalenzthese) eine erschöpfende Erläuterung des Wahrheitsbegriffs liefere. Äquivalenzthese: "p ist wahr" läuft auf das gleiche hinaus wie "p". DummettVsRedundanztheorie: sie muss falsch sein, weil wir den Witz der Verwendung von "ist wahr" verstehen! Daher muss es etwas geben, was wir über den Wahrheitsbegriff wissen, das in der Äquivalenzthese nicht enthalten ist. D.h. sie ist nicht vereinbar mit unserer Verwendung des Wï·"Begriffs zur Erklärung des Verstehens sprachlicher Bedeutung. |
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Korrespondenzth. | Field, Hartry | II 201 Korrespondenztheorie/Field: These: daß, damit "Cäsar überquerte den Rubikon" wahr ist, es Objekte x und y und eine Relation (in-Extension) R geben muß, so daß "Cäsar" denotiert x, "Rubikon" denotiert y, "überquerte" signifiziert R und x hat R zu y. Horwich I 405 RedundanztheorieVsKorrespondenztheorie/Field: These: Redundanz ist genug, dann braucht man keine zusätzliche Korrespondenz mehr. |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Redundanz | Harman, G. | Horwich I 430 Redundanztheorie/mR/Field. These man kann ein metaphysischer Realist sein und gleichzeitig die Redundanztheorie akzeptieren. D.h. mR sein und eben nicht die Korrespondenztheorie zu akzeptieren. Redundanztheorie: Wahrheit ist keine Eigenschaft. |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Redundanz | Strawson, P.F. | Horwich I 213 wahr/Alltagssprache/Redundanz/Strawson: (Analysis Vol 9, Nr. 6) These: "wahr" und "falsch": alle ihre nicht-technischen Funktionen können ohne den Gebrauch von "wahr" und "falsch" selbst ausgeführt werden. Man kann eine Aussage machen, ohne "wahr" zu gebrauchen. CohenVsStrawson: es gibt wenigstens eine wichtige nicht-technische Funktion, bei der das nicht geht. I 213 wahr/Alltagssprache/Redundanztheorie/Strawson: These Bsp "Es ist wahr daß die Sonne scheint": hier können wir "Es ist wahr" ersetzen durch performatorische Ausdrücke wie "Ich bestätige", "Ich gebe zu", "Ich gestehe zu", "ich garantiere" usw. ohne eine besondere Bedeutungsänderung. |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
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