Begriff/ Autor/Ismus |
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Einführung | Millikan | I 82 Neue Wörter/Neuheit/Einführung/Millikan: das neu eingeführte Wort hat eine Eigenfunktion, die nicht nur von den Sprecherintentionen abgeleitet ist, sondern auch von der öffentlichen Stabilisierungsfunktion der Einführung. Als solches hat es öffentliche Bedeutung. I 144 Einführung/Überzeugung/Glauben/intentionales Icon/Millikan: 1. Menschen haben Mechanismen - „Konsistenz-Tester“ – die die Widerspruchsfreiheit ihrer Sätze testen. 2. Syntaktische Formen werden durch Programme produziert, die ihrerseits getestet werden. Problem: wir müssen zeigen, warum ein Satz ein intentionales Icon sein soll. Der Schlüssel wird sein, eine Eigenfunktion zu finden I 145 für jeden Satz, der von den Konsistenz-Tester als Standard gebraucht wird. >Terminologie/Millikan. ad 1. Angenommen, ein Token wird wiederholt und hat überlebt, wird wiedererkannt und erwirbt eine Eigenfunktion. Dass es den Text besteht, hilft, dass es sich stabilisiert. Wenn alle Aspekte eines Satzes Elemente von Familien sind, muss der Satz als Ganzes Bedingung 1. entsprechen. ad. 2. der Konsistenz-Tester unterscheidet zwischen Paaren von Sätzen, die a) Kontradiktionen sind, b) dasselbe sagen, c) weder Kontradiktionen sind, noch dasselbe sagen. Dazu muss der Texter Sätze, die dasselbe sagen, als solche erkennen und Negation als Negation erkennen. Neue Wörter: müssen aufgrund der phonetischen Struktur neu sein. Tester: muss genetisch dafür programmiert sein, neue Wörter zu erfinden. I 146 Neue Wörter und Tester sind dazu bestimmt, zueinander zu passen. Neue Programme: sind nur gut, wenn sie helfen Sätze zu produzieren nach Regeln, die Gründe haben. Die Gründe müssen die Bedingungen erwähnen, unter denen sie oft arbeiten und sie müssen auch Naturgesetze erwähnen, die die Sätze mit dem verbinden, was abgebildet wird. Information: so müssen Sätze Information transportieren. (>F. Dretske: Knowledge and the Flow of Information, 1981). Lösung: der Konsistenz-Tester macht das, indem er Sätze, die von anderen Programmen produziert werden, mit einem Satz S vergleicht. Wenn S seine Eigenfunktion nach derselben Abbildungsfunktion erfüllt, adaptiert sich der Konsistenz-Tester an die Bedingungen in der Welt, so dass er nun diese anderen Programme testen kann! Pointe: damit ist S ein intentionales Icon. I 183 Einführung/Referent/bestimmte Kennzeichnung/innerer Name/Millikan: wenn man eine Kennzeichnung in einen inneren Namen übersetzt, muss dies dann einer sein, der schon vorher existiert, oder kann er neu geprägt werden? Für den Moment genügt es, diese zwei Möglichkeiten zu unterscheiden. Terminologie/Millikan: wir sprechend dann von „altem“ und „neuem“ Referenten Innerer Name/bestimmte Kennzeichnung/Millikan. der innere Name, der vom Hörer für die Bestimmte Kennzeichnung eingesetzt wird, muss von einem Begriff regiert werden. >Kennzeichnung/Millikan. I 184 Bsp ich habe einen Begriff von den Mitgliedern meiner Familie. ((s) „Begriff“ hier statt „Vorstellung“). I 186 Einführung/identifizierend/Identifikation/Kennzeichnung/Millikan: eine Kennzeichnung, die (zufällig) einen Referenten einführt, drückt dies nicht selbst aus. >Identifikation/Millikan. notwendig identifizierend: eine notwendig identifizierende Kennzeichnung drückt allerdings aus, dass sie identifizierend ist. ((s) Selbstbezüglichkeit: ist etwas anderes als seine eigene Funktion im Vollzug zum Ausdruck zu bringen). I 211 Einführung/Neuheit/neu/Millikan: wenn wir mit erwähnenden Anführungszeichen einen ganz neuen Ausdruck einführen, referieren wir auf eine reproduktiv festgelegte Familie. Außerdem sollte das neue Symbol wenigstens zum Teil aus schon bekannten Elementen oder Aspekten bestehen. Sonst fällt das Token nicht innerhalb irgendein Schema Gleiches/Verschiedenes, was notwendig ist, damit man die Nachkommenschaft dieses Ausdrucks (Tokens desselben Typs) erkennen könnte. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Erfüllbarkeit | Erfüllbarkeit, Logik: eine Aussage ist erfüllbar, wenn es eine Interpretation (z.B. Einsetzen von Konstanten anstelle der Variablen) gibt, bei der die Aussage wahr ist. Bsp Tautologien sind immer erfüllbar, Kontradiktionen sind niemals erfüllbar. Siehe auch Tautologien, Kontradiktion, Kontingenz, Erfüllung, Modell, Modelltheorie, Entscheidbarkeit. |
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Ethik | Geach | I 270 Moral/Logik/Geach: Moralische Aussagen werden oft als Imperative angesehen, haben aber eine andere Logik. "Soll ich?": nur zwei mögliche Antworten, und die sind kontradiktorisch. "Sollte ich": hat drei: (A) Pflicht,... (B) Recht pro, aber auch Recht kontra, (C) Pflicht, etwas nicht zu tun. I 279 Widerspruch/Handeln/Moral/Ethik/Strawson/Geach: In interessanten Fällen ist R nicht mit P und Q selbst inkonsistent, sondern weil der Widerspruch (Kontradiktion) aus P und Q zusammen folgt. - Aus P und Q und R zusammen folgt S und sein Gegenteil ~S. Daher ist es nicht egal, ob wir Schließbarkeit (Folge) in Begriffen von Inkonsistenz erklären, oder umgekehrt Inkonsistenz in Begriffen von Schließbarkeit. GeachVsWilliams: Selbst wenn ein widersprüchlicher Befehl aus früher gegebenen folgt, wird man nicht sagen, dass der Befehlsempfänger den Befehl erhalten hätte, eine falsche Folgerung zu ziehen. - Williams: wenn keine Handlung folgt, wurde kein praktischer Schluss vollzogen. GeachVsWilliams: umgekehrt, wenn die Konklusion ableitbar ist, besteht der Schluss. >Widerspruch, >Schlussfolgerung, vgl. >Deontologie, >Konsequentialismus. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Farben | Wittgenstein | Hintikka I 117 Farbe/Farbwörter/Wittgenstein/Hintikka: Rot kann man nicht definieren. >Definition, >Definierbarkeit. I 165 Farbe/Farbbegriffe/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: Wenn Farben nur durch verschiedene Namen wiedergegeben werden, dann wäre das die ganze Inkompatibilität - (keine Kontradiktion, keine logische Inkompatibilität). - Dagegen: wenn es echte Funktionen sind, die Punkte im Gesichtsfeld auf den Farbraum abbilden (Wittgenstein pro), dann haben wir echte logische Inkompatibilität. - "Rot" und "grün" als bloße Namen sind nicht kontradiktorisch - wohl aber, wenn es um einen einzigen Punkt geht. - (Hintikka: Das ist bei Wittgenstein nicht explizit). I 191/192 Farbe/Wittgenstein/Hintikka: "Die "Farben" das sind nicht Dinge, die bestimmte Eigenschaften haben, so dass man ohne weiteres nach Farben suchen, sich Farben vorstellen könnte, die wir noch nicht kennen". I 323 Farbe/Wittgenstein/Hintikka: Wittgenstein will nicht die Unterschiede zwischen den individuellen Farberlebnissen verschwinden lassen - im Gegenteil: die öffentliche Sprache muss sich an die Natur dieser Erlebnisse anpassen. - I 324 Es geht nicht um "öffentlich verwendet", sondern um "öffentlich zugänglich". - Bsp Robinson: muss sich in bestimmter Weise verhalten, damit wir sagen würden, er spielt mit sich selbst ein Sprachspiel. I 349 Farbe/Wittgenstein/Hintikka: Es lässt sich kein Keil zwischen physikalische und phänomenologische Farbzuschreibung treiben. >Phänomenologie. I 343 Genauso wenig zwischen Schmerz und Schmerzverhalten. >Schmerz. I 276ff Farbe/Farbwörter/Farbbegriffe/Farbtheorie/Erlebnis/Wittgenstein/Hintikka: Die Farberlebnisse können wir am Ende aus unseren Äußerungen "herauskürzen. - I 377 Aber die Erlebnisse lasen sich so wenig tilgen wie Schmerzen - Farberlebnissen geht es aber nicht um spontanen Ausdruck wie bei Empfindungen - WittgensteinVspsychologische Farbtheorien - VsWirkungstheorien der Farbe - Farbtabellen sind weder sprach- noch verhaltensgebunden - I 378 Aber unsere Farbwörter stützen sich nicht auf Tabellen - (das wäre wie der Versuch, die Regeln über das Sprachspiel zu setzen) - I 379 Auch nicht auf Erinnerungen - I 380 Unsere Vorstellungen können wegen ihrer Privatheit nicht in öffentlichen Sprachspielen eingesetzt werden - I 381 Lösung: Leute folgen einfach bestimmten Sprachspielen - das ist begrifflich, nicht psychologisch - bei "rot" wählen wir das Bild, das uns beim Hören einfällt. >Bilder. I 383f Farbe/Farbwörter/Eindruck/Ausdruck/Wittgenstein/Hintikka: wirt leben in einer Welt der Eindrücke - (Bsp Farbeindrücke) - aber reden können wir von ihnen nur unter Bezugnahme auf physische Farben - Darstellung (PU § 280): wenn der Maler zusätzlich zum Bild noch eine Darstellung gibt, mit welchem Recht nennt man beides Darstellung? - I 385 Obwohl Farben eine klarere Struktur haben als Empfindungen, gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Empfindungsbegriffen und Farbbegriffen. >Begriffe. II 30 Farben/Farbwörter/Psychologie/Wittgenstein: Dass wir zwar von grünlichem Blau sprechen können, nicht aber von grünlichem Rot, gehört zur Grammatik - nicht zur Psychologie! - Daher gehört der ganze Farbenoktaeder nicht zur Psychologie. >Grammatik, >Psychologie. II 60 Außer dem Farbwort "grün" brauchen wir noch etwas zusätzliches. II 114 Farbe/Farbwörter/Grammatik/Regel/Vorstellung/Wittgenstein: es wäre schon sinnlos bloß zu versuchen, sich rot und grün zur selben Zeit an derselben Stelle vorzustellen - dagegen: sinnvoll: sich vorzustellen, einen Menschen mit einer Hand hochzuheben. II 118 MooreVsWittgenstein Bsp (s.o.) "...rot und grün..." ist eine Regel für "und". II 212 Farbe/Vorstellung/Wittgenstein: Bei Farbwörtern ist wesentlich, dass einem ein Vorstellungsbild vorschwebt - das ist aber kein geistiger Akt, der ein Symbol belebt. >Vorstellung. II 269 Farbe/allgemein/Wittgenstein: Die vielen Fälle von Rot haben gar nichts Gemeinsames - es gibt auch keine Sache, die allen Zahlen gemeinsam ist. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Implikation | Stalnaker | I 34 Def Implikation/Proposition/Stalnaker: (hier): A impliziert B gdw. eine Menge bestehend aus A und einer Kontradiktion von B nicht konsistent ist. >Konsistenz/Widerspruchsfreiheit. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Implikation, Paradox | Wessel | I 129 Cl. Lewis VsParadoxien der Implikation: "strikte Implikation": modal: statt "aus Widerspruch beliebige Aussage": "aus unmöglicher...". >Implikation, strikt, >Modalitäten, >Modallogik. WesselVsLewis, CL.: zirkulär: modale Termini überhaupt erst aus logischer Folgebeziehung - 2.Vs: strikte Implikation kann als Operator nicht in beweisbaren Formeln der AL vorkommen. >Folgebeziehung, >Operatoren. I 140ff Paradoxien der Implikation: Strategie: Kontradiktion als Antezedens und Tautologie als Konsequens vermeiden. >Tautologien, >Antezedens, >Konsequens. I 215 Paradoxien der Implikation/Quantorenlogik: zusätzliche Paradoxien: für Individuenvariablen x und y dürfen nicht mehr beliebige singuläre Termini eingesetzt werden. - Sonst folgt aus "alle Erdmonde bewegen sich um die Erde". "Russell bewegt sich um die Erde". Lösung. Begrenzung des Bereichs: alle Individuen aus demselben Bereich, für jedes Subjekt muss klar sein: P(x) v ~P(x) - d.h. jedes Prädikat kann als Aussagenfunktion bedeutet werden. - Wessel: Das ist aber alles außerlogisch. >Logik, >Bereiche. |
Wessel I H. Wessel Logik Berlin 1999 |
Implikation, strikte | Lewis | Berka I 154 Def strikte Implikation/Cl. I. Lewis/Berka: (1918)(1): C’pq = NMKpNq - "Es ist nicht der Fall, dass p wahr und q falsch ist" - >Paradoxie der materialen Implikation: die für sie verantwortliche Aussage "p ist wahr und q ist falsch" ist nicht selbst-widerspruchsfrei. Implikation: wenn sie die Bedeutung "q ist aus p ableitbar" haben soll, ist die obige Aussage offensichtlich eine Kontradiktion. I 155 Paradoxien der strikten Implikation: 1. Eine unmögliche Aussage impliziert jede Aussage - 2. Eine notwendige wird von jeder Aussage impliziert. - Daraus folgt ferner, dass alle Unmöglichkeiten und alle Notwendigkeiten strikt äquivalent sind. - Lösung: erweiterter Aussagenkalkül. 1.C.I. Lewis: A Survey of Symbolic Logic. Berkeley 1918, Reprint, New York 1960. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 |
Inhalt | Brandom | I 662 Def Inhalt/Gleichheit/Frege: Zwei Urteile haben denselben Inhalt genau dann, wenn die Folgerungen, die aus dem einen in Verbindung mit verschiedenen anderen gezogen werden können, immer auch aus dem anderen in Verbindung mit denselben anderen Urteilen folgen. BrandomVsFrege: Das ist eine Allquantifikation über Hilfshypothesen - eine solche Forderung würde die Unterschiede auslöschen, denn es lässt sich immer eine solche Menge finden: nach Frege haben nämlich zwei beliebige Urteile die gleichen Konsequenzen, wenn sie mit einer Kontradiktion verbunden werden. I 731 Enger Inhalt/BrandomVs: (nur vom Individuum abhängig): kaum kohärente Geschichte möglich, die nur ein Individuum berücksichtigt - außerdem sollten die Geschichten bei ähnlichen Individuen gleich sein - aber immer verschiedener Kontext möglich. >Enger/weiter Inhalt. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Intentionen | Davidson | Glüer II 116 Intention/Davidson/Glüer: Eine Intention ist ein unkonditioniertes Urteil - Gegensatz: Pro-Einstellung: ist ein konditioniertes Urteil: Bsp "Wenn Süßes nicht schädlich ist, dann ..." Glüer II 101 Handlung/Intention/Davidson/Glüer: Es gibt keine Subklasse der intentionalen Handlungen. Vielmehr sind laut Davidsons Identitätsthese alle Handlungen intentional! Ein Geschehen aber, für das es keine Beschreibung gibt, die es als aktives Tun eines Akteurs kennzeichnet, ist überhaupt keine Handlung, sondern ein bloßes Ereignis. Glüer II 110 Kausalität/Intention/Absicht/Kausalkette/Davidson/Glüer: Es gibt keine Möglichkeit, den "deviant causal chains" (abweichende Kausalketten") zu entkommen. In der Terminologie propositionalen Einstellungen kann es keine Definition des Begriffs des intentionalen Handelns geben. II 112 Erklärung/Kriterium/Intention/Absicht/Handlungserklärung/Davidson/Glüer: nur folgendes Kriterium ist möglich: (K2) Handlung x ist intentional unter der Beschreibung d nur dann, wenn der Akteur einen Primärgrund g für x unter der Beschreibung d hat und g x auf die richtige Weise verursacht. Intention/Handlung/SearleVsDavidson: schlägt vor, zwischen zwei Arten von Intentionen zu unterscheiden: a) "prior intentions" und b) "intentions in action". Def intentionale Handlung/Searle: besteht nur, wenn das erste das zweite verursacht. (s) Also wenn die Absicht vor Beginn schon feststand. Searle: weitere Bedingung:"planbare Regulatrität". Planbarkeit hängt aber vom Rest der Überzeugungen ab, und ist daher nie vollständig explizierbar. Handlung/bloße Absicht/Unterlassen/Davidson/Glüer: bloße Absichten sind nichtrealisierte Handlungsentscheidungen. Sie erfordern die Annahme eines intermittierenden Ereignisses zwischen dem Haben des Primärgrundes und der Handlung. Hier muss eine dritte handlungsrelevante propositionale Einstellung eingeführt werden: die Intention. Glüer II 113/114 Def Intention/Davidson/Glüer: handlungsanweisende Urteile, logische Form: syllogistische Konklusion. x ist vollziehenswert. Extrem eng mit Handlungen verknüpft. Problem: Dilemma: auch die Relation von Grund und Intention kann nicht syllogistisch konzipiert werden, ohne in die dargestellten Kontradiktionen zu geraten. Avramides I 5 Sprache/Davidson/Avramides: Sprecher muss die Intention haben, die Worte zu gebrauchen, so dass der Satz wahr ist, wenn der Zustand so ist, wie der Satz sagt. >Absicht, >Handlungen, >Erklärungen, >Bedeutung, >Sprache, >Willensakte. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 |
Jemand | Geach | I 7ff Jemand/Geach: "f(irgendein)": "f(a) oder f(b)" - "f(ein"): "entweder "f(a)" oder "f(b)". Problem: In einigen Kontexten macht das keinen Unterschied: küssen/heiraten - Bsp alle (every boy) lieben... "Irgendein": gleicher Wahrheitswert wie Bsp John und Tom lieben Mary oder beide lieben Jane. Aber nicht: beide lieben Mary oder Jane! >Wahrheitswert. Bsp Jeder (any boy) liebt ein ... gleiche Wahrheitswerte wie John liebt ein... und Tom liebt ein.., oder "John liebt M v K und Tom liebt M v K" aber auch: "Irgendjemand liebt M v K" und damit auch: "(John liebt M v K) und (Tom liebt M v K)". GeachVs: Das ganze bricht zusammen! Lösung/Strawson: wir brauchen einzelne Regeln für jeden Fall. Geach: Lösung: Klammerung: a) "every boy (loves some girl)" b) "(every boy loves) some girl" richtig in dem Fall: "für jeden Jungen gibt es ein..." 2. (Ey)(x)(x liebt y). I 117 Jemand/jeder/einer: Applikative Ausdrücke/E. Johnson: Applikative Ausdrücke werden an Vorkommnisse wie "ein Astronom", "jeder Mann" usw. angehängt. >Jeder/Geach. "Bezeichnende Ausdrücke" sind eine Teilklasse von applikativen Ausdrücken. - Sie entsprechen Quantoren. Das ist Quines 2. syntaktische Einsicht >Syntax/Geach, >Quantoren. VsTradition: Applikative Ausdrücke sind nicht als Relativsätze zu analysieren. >Relativsätze. Bsp "Sokrates hatte einen Hund und er biss Sokrates": Falsch: Man darf hier nicht Konjunktion von zwei Sätzen annehmen und dann nach Referenz von "er" fragen - "Dieser Hund" hilft gar nicht! >Anaphora, >Indexwörter, >Indexikalität. Eine Konjunktion anzunehmen geht nicht, weil die Negation beider Sätze keine Kontradiktion ist: "..besaß keinen Hund oder er biss nicht Sokrates". >Allquantifikation, >Existenzquantifikation, >Bereich, >Reichweite, >Individuation, >Identifikation, >Referenz. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Konjunktion | Aristoteles | Geach I 16/17 Konjunktion/Aristoteles/Geach: Im Frühwerk betrachtet Aristoteles Konjunktionen als wahr oder falsch, später änderte er seine Meinung. Er betrachtet das, was wir eine "Verschmelzung von Prädikaten" nennen könnten: Bsp "ist weiß" und "ist ein Mann" zu "ist ein weißer Mann". Das funktioniert. Aber: Bsp "ist gut" und "ist ein Schuster" lässt sich so nicht zu "ist ein guter Schuster" verbinden. Bsp Ein zusammengesetztes Substantiv wie "morse" (man and horse): kann nicht als Subjekt einer Prädikation auftreten. Denn es wird nichts damit bezeichnet, auch bzw. gerade, weil gefordert wird, daß "Mann Pferd" alle entsprechenden Prädikate vereinigen soll. I 18 Geach: 1. das ist eigentlich fraglich, aber jedenfalls ist es keine Konjunktion, wenn man einem solchen Subjekt Prädikate zuschreibt: Bsp "S" sei "Rechtsanwalt Politiker". Dann kann weder: "Jeder S ist ein Halunke" noch "Einige S sind ehrlich" als Konjunktion von Prädikationen betrachtet werden, die daraus gewonnen würde, daß man zuerst "Rechtsanwalt" und dann "Politiker" für "S" einsetzt. GeachVsAristoteles: So ist sein Argument gegen das zusammengesetzte Subjekt irrelevant. 2. wenn das zusammengesetzte Subjekt "morse" als beabsichtigtes Äquivalent einer Kombination zweier Prädikationen angesehen wird, dann erhalten wir als Resultat der Gegenüberstellung (antiphasis?) nicht notwendigerweise wahr und falsch. Das zeigt, daß "morse" nicht als Prädikation verstanden werden kann. Bsp "Irgendein morse ist weiß" wird wahr sein, wenn irgendein Mann und irgendein Pferd weiß ist. "Kein morse ist weiß" ist wahr, wenn kein Mann und kein Pferd weiß ist. Problem: wenn kein Mann weiß aber irgendein Pferd weiß ist, dann erhalten wir nicht wahr für die eine Seite und falsch für die andere Seite: "Irgendein morse ist weiß" "kein morse ist weiß". DF Einsetzen, Einheit. Also ist ""Irgendein morse ist weiß" kein wohlgeformter Satz. (s) Eindeutigkeit ließe sich erzielen, wenn jeweils gleichzeitig kein Mann und kein Pferd, oder alle Männer und alle Pferde das fragliche Prädikat teilen. Bsp Bei Vierfüßigkeit ließe sich wiederum kein Satz bilden. Konjunktion/GeachVsAristoteles: damit ist aber nicht gezeigt, daß die Konjunktion Bsp Einige Männer sind weiß und einige Pferde sind weiß" kein Satz wäre! Konjunktion /Aristoteles: (spät, Sophistici elenchi): leugnet, dass Konjunktionen w/f sein können. Es sei der "Ruin des Diskurses, Bsp Auf "Ist es der Fall dass p und q und r...?" mit "ja" oder "nein" zu antworten. Sogar wenn es harmlos aussieht weil alle Glieder vielleicht wahr oder falsch wären. GeachVsAristoteles: Die moderne Logik hat damit überhaupt kein Problem: die Konjunktion ist wahr, wenn alle Glieder wahr sind, sonst falsch. Aus "Nein" würde nur ein Verwirrter folgern, daß alle Glieder falsch sein müssen. Bsp Aristoteles: "Sind Koriscus und Kallias zu hause?" als ob es dasselbe wäre wie "Ist es der Fall daß p und q?" I 19 GeachVsAristoteles: aber das ist nicht genau derselbe Satz wie "Koriskus ist zu hause und Kallias ist zu hause". (Jeder bei sich zu hause?). ((s) Sind die Subjekte "zusammengefaßt" oder die Prädikate? Das kann man hier gar nicht aufteilen!) Geach: "d und b sind P's" oder "d ist (ein) P und b ist (ein) P" (so dachte Aristoteles). Aber es gibt Fälle wo die Zuschreibung im Plural illegitim wird, obwohl sie im Singular statthaft ist. Bsp (s.o.) Parmenides/Der Dritte Mann" Argument: Lösung: wenn wir zugestehen, dass das Prädikat "groß" von sich selbst ausgesagt werden kann und gleichzeitig auch von vielen großen Dingen. Das setzt aber voraus, daß wir nicht zulassen, daß man von dieser Form von "großen" im Plural (ta polla megala/tanta megala) gleichzeitig annimmt, daß sie auf sich selbst zutrifft. "Analogie"/Mittelalter/GeachVs: von Bsp "Gott it weise und Platon ist weise" sollte man nicht schließen können: "Gott und Platon sind zwei Weise". (sapiens/sapientes, Plural, Substantivierung des Prädikats). Struktur: wenn d P ist und b P ist und a eine Klasse von Ps, dann können wir nicht schließen, dassd "P" im Plural von einer Klasse ausgesagt (prädiziert) werden kann, die gerade a und b oder nur d als Element hat. (Prädikation/Singular/Plural). Ob eine solche Menge überhaupt statthaft ist, hängt von der zugelassenen Mengenlehre ab. Aristoteles: zeigt an einem teuflischen Beispiel, daß die Pluralform des Prädikats nicht zuschreibbar ist, wenn es die Singularform ist. Bsp Aristoteles: Zwei Tiere "d" und "b" sind blind. Ist das äquivalent damit: "d ist blid und b ist blind"? Aristoteles: (Sophistici elenchi): Sogar das ist nicht statthaft! (GeachVsAristoteles). 1. "Blind" heißt: seiner Natur nach sehend, aber ohne Fähigkeit zu sehen. 2. Wenn d und b der Natur nach sehend sind, so haben sie entweder die Fähigkeit dazu oder nicht. I 20 3. wenn d und b der Natur nach sehend sind, aber die Fähigkeit nicht haben, sind sie blind. 4. Daher , wenn d und b der Natur nach sehend sind, haben sie entweder beide die Fähigkeit oder beide nicht. 5. Wenn d die Fähigkeit hat und b blind ist, dann sind d und b der Natur nach sehend 6. Daher, wenn d die Fähigkeit hat und b blind ist, haben entweder beide die Fähigkeit oder sind beide blind. Was absurd ist. (Aristoteles). Lösung/Aristoteles: solche Plural Fragen wie: "Sind sie der Natur nach sehend?" oder "Sind sie blind?" sollten verbannt werden. GeachVsAristoteles: das ist drastisch und unnötig. "Die Fähigkeit haben, zu sehen" kann grammatisch auf zwei verschiedene Arten konstruiert werden: a) das keiner aus einer Klasse die Fähigkeit hat b) daß nicht jeder aus einer Klasse die Fähigkeit hat. Geach: um Schritt 3. korrekt zu machen, muss es heißen: jedes Element der Klasse hat die Fähigkeit nicht. I 25 Konjunktion/Aristoteles/Geach: A. eigener Beweis seines Metatheorems: Prämissen: sollen "A ist weiß" (eines gültigen Syllogismus) sein Konklusion: "B ist groß". Dann können die Prämissen eines vermuteten Syllogismus nicht wahr sein: (14) Wenn A nicht weiß ist, dann ist B groß Der Syllogismus selbst soll repräsentiert sein von: (15) Wenn A weiß ist, dann ist B groß (15) führt zur Kontraposition (16) Wenn B nicht groß ist, dann ist A nicht weiß dann führen (1) und (14) in dem, was Aristoteles den "hypothetischen Syllogismus" nennt, zu der Konklusion: (17) Wenn B nicht groß ist, dann ist B groß. Dann nennt Aristoteles "absurd". VsAristoteles: manche Autoren: die Form "Wenn nicht p dann p" muss nicht absurd sein! (Geach pro). Bsp Man kann es benutzen, um "p" selbst zu erreichen (?). in der Geometrie: "Wenn AB und CD nicht parallel sind, dann sind sie Parallelen, also sind sie Parallelen."(?). VsVs: das übersieht aber in diesem Fall daß "B ist groß" gar keine Proposition (Aussage, Satz) im Sinne eines traditionellen Syllogismus ist: wie z.B. "Jedes X ist Y". GeachVsAristoteles. er beansprucht hier gezeigt zu haben, daß wenn wir zwei gültige Schemata von Syllogismen haben mit einer Konjunktion der Prämissen "p und q" und "nicht p und nicht q", , dann wenn beide die Konklusion "Jedes X ist Y" liefern, dann sollten wir verpflichtet sein zur Anerkennung der allgemeinen Gültigkeit der Formel: "Wenn nicht jedes X Y ist, dann ist jedes X Y" und das ist in der Tat absurd. ((s) Unterschied zu oben: Wenn B nicht groß ist, dann ist B groß. enthält nicht "jedes" bzw. "nicht jedes": Unterschied konträr/kontradiktorisch). GeachVsAristoteles: der Fehler liegt in seiner falschen Auffassung von Kontradiktion. Er hat schon recht damit, daß eine Konjunktion eine Proposition ist. Pointe: wenn "A ist weiß" eine Prämissen Konjunktion "p und q" darstellen soll, dann kann seine Negation: "A ist nicht weiß" nicht "nicht p und nicht q" repräsentieren. Richtig ist die Negation vielmehr: "nicht beide p und q" Negation: einer Konjunktion: ~(p u q) = (plq) nicht (~p u ~q). Nicht beide, nicht "keins". Bsp (s) A ist weiß": Negation: A ist nicht weiß" nicht "A ist nicht weiß und auch kein Gegenstand". I 26 GeachVsAristoteles: weil er nur implizit annahm, daß Konjunktionen Sätze sind (Geach pro), erwog er nicht richtig die Frage, was die Kontradiktion einer Konjunktion eigentlich sei. (s.u.) Im Spätwerk erkannte Aristoteles Konjunktionen explizit als Propositionen an mit der genialen Erfindung von "A" und "B" usw. als Satzbuchstaben. (Satzvariablen). >Modallogik/Geach, >Tatsachen/Geach. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Mögliche Welten | Adams | Stalnaker I 32 Mögliche Welten/Robert Adams: wenn es wahre Sätze gibt, in denen von der Existenz von nichtaktualen möglichen Welten die Rede ist, müssen diese reduziert werden können auf Sätze, in denen nur Dinge aus der aktualen Welt erwähnt werden, die nicht identisch mit nichtaktualen Möglichkeiten. >Mögliche Welten, >Aktualität, >Aktuale Welt, >Möglichkeit, >Kontrafaktisches. StalnakerVsAdams: ich sehe nicht, wieso das nötig sein sollte. Mögliche Welten/Stalnaker. Zwei Fragen: 1. Sind sie wirklich so obskur? I 33 2. Verpflichtet uns der Glaube an mögliche Welten und die indexikalische Analyse der Aktualität uns auf extremen Realismus? Sicher nicht. >Zentrierte Welten. Welt-Geschichten/world-story/Mögliche Welten/Robert Adams: These: Eine Welt-Geschichte ist eine maximal konsistente Menge von Propositionen. Der Begriff einer möglichen Welt kann in einer kontextuellen Analyse in Begriffen von Welt-Geschichten gegeben werden. Proposition/Wahrheit/Adams/Stalnaker: Eine Proposition ist wahr in einigen oder allen möglichen Welten, wenn sie ein Element von einigen oder allen Welt-Geschichten ist. StalnakerVsAdams: In seinem Ansatz gibt es drei undefinierte Begriffe: Proposition, konsistent und kontradiktorisch. >Propositionen, >Konsistenz, >Kontradiktion. Propositionen/Adams/Stalnaker: Propositionen können als sprach-unabhängige, abstrakte Objekte vorgestellt werden. Sie haben Wahrheitswerte. >Wahrheitswert, >Abstrakte Objekte. Konsistenz/Adams/Stalnaker: Konsistenz ist eine Eigenschaft von Mengen von Propositionen. >Widerspruchsfreiheit. Man kann sie in Begriffen von möglichen Welten definieren, in denen alle Propositionen wahr sind. I 34 Zwei Bedingungen für Konsistenz: (W1) Die Menge aller wahren Propositionen ist konsistent (W2) Jede Teilmenge einer konsistenten Menge ist konsistent. Kontradiktion/Widersprüche/Adams/Stalnaker: Kontradiktion könnte in Begriffen von Konsistenz definiert werden: A und B sind kontradiktorisch, gdw. {A,B} nicht konsistent ist und für jede konsistente Menge von Propositionen Γ ist entweder Γ U {A} oder Γ U {B} konsistent. Die Theorie setzt voraus: (W3) Jede Proposition hat eine Kontradiktion. Proposition/Adams/Stalnaker: Das ist eine minimale Theorie von Propositionen. Sie erlegt den Propositionen keinerlei Struktur auf, außer was für Verträglichkeit, Implikation und Äquivalenz gebraucht wird. Und um sicherzustellen dass z.B. die richtige Art von Implikation vorliegt. Bsp Implikation: Def Implikation/Proposition/Stalnaker: (hier): A impliziert B gdw. eine Menge bestehend aus A und einer Kontradiktion von B nicht konsistent ist. (W1) und (W2) stellen sicher, dass unsere Implikation die richtigen Eigenschaften hat. Stalnaker I 36 Proposition/Mögliche Welt/Stalnaker: Eine Analyse von Propositionen als Welten liefert Definitionen von Konsistenz usw. in Begriffen von mengentheoretischen Relationen zwischen Mengen von Welten. Welt-Geschichten-Theorie/Adams/Stalnaker: Die Theorie der Welt-Geschichten ist schwächer, weil sie Fragen offen lässt, die die Analyse von Propositionen als Welten klärt. >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien. Die folgenden zwei Thesen sind Konsequenzen der Mögliche-Welten -Theorie aber nicht der Welt-Geschichten-Theorie: (W5) Abgeschlossenheits-Bedingung: Für jede Menge von Propositionen G gibt es eine Proposition A so dass Γ A impliziert und A impliziert jedes Element von Γ. Stalnaker: Das heißt, dass für jede Menge von Propositionen es eine Proposition gibt die sagt, dass jede Proposition in der Menge wahr ist. Proposition/Abgeschlossenheit/Stalnaker: Was auch immer Propositionen sind, wenn es welche gibt, gibt es auch Mengen von ihnen. Und für jede Menge von Propositionen ist es definitiv wahr oder falsch, dass alle ihre Elemente wahr sind. Und dies ist natürlich wieder eine Proposition. Also nehme ich an, dass der Welt-Geschichten-Theoretiker (W5) zu seiner Theorie hinzufügen will. (W6) Äquivalente Propositionen sind identisch. Problem: Die Probleme von (W6) sind bekannt. ((s) >Hyperintensionalismus/Hyperintentionalität: Sätze, die in denselben Welten wahr sind, sind ununterscheidbar, Äquivalenz von „Schnee ist weiß“ mit „Gras ist grün“ usw. VsSemantik möglicher Welten). >Hyperintensionalität, >Semantik Möglicher Welten. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Propositionen | Adams | Stalnaker I 34 Kontradiktion/Adams/Stalnaker: könnte in Begriffen von Konsistenz definiert werden: A und B sind kontradiktorisch, gdw. {A,B} nicht konsistent ist und für jede konsistente Menge von Propositionen Γ ist entweder Γ U {A} oder Γ U {B} konsistent. Die Theorie setzt voraus: (W3) Jede Proposition hat eine Kontradiktion. >Konditional/Adams. Proposition/Adams/Stalnaker: Das ist eine minimale Theorie von Propositionen. Sie erlegt den Propositionen keinerlei Struktur auf, außer was für Verträglichkeit, Implikation und Äquivalenz gebraucht wird. Und um sicherzustellen dass z.B. die richtige Art von Implikation vorliegt. Bsp Implikation: Def Implikation/Proposition/Stalnaker: (hier): A impliziert B gdw. eine Menge bestehend aus A und einer Kontradiktion von B nicht konsistent ist. (W1) und (W2) stellen sicher, dass unsere Implikation die richtigen Eigenschaften hat. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Tautologien | Tautologie, Philosophie: Eine Tautologie ist eine Aussage, die so konstruiert ist, dass sie nicht falsch sein kann, weil ihre Elemente entweder bejahend oder verneinend wiederholt werden oder eine erschöpfende Aufzählung von Möglichkeiten ausgebreitet wird, zwischen denen keine Entscheidung getroffen wird. Bsp A = A; Wenn A, dann A; A oder Nicht-A. Tautologien sind nicht informativ. Siehe auch Gewissheit, Information, Wissen, Logik, Gültigkeit, Allgemeingültigkeit. Kontradiktion, Wahrheitswerte, Interpretation. |
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Terminologien | Stalnaker | Schwarz I 30 Def Perdurantismus/Schwarz: These: Perdurantismus bedeutet, dass zeitlich ausgedehnte Dinge gewöhnlich aus zeitlichen Teilen bestehen. Schwarz I 31 Def Endurantismus/Schwarz: (VsPerdurantismus): These: Endurantismus bedeutet, dass Dinge zu jeder Zeit, zu der sie existieren, ganz (nicht nur zum Teil) anwesend (wie aristotelische Universalien) sind. Perdurantismus: Der Perdurantismus kann Objekte als vierdimensional, zeitlich genauso wie räumlich erstreckt auffassen. Endurantismus: Auch der Endurantismus kann annehmen, dass Objekte zeitliche Teile haben, Bsp Fußballspiel. Stalnaker I 135f Vage Identität/Stalnaker: Bsp Es gibt zwei Fischrestaurants "Bookbinder’s". Nur eins kann mit dem ursprünglichen identisch sein. Endurantismus: Problem: "B0": Das Ursprüngliche ist dann eine mehrdeutige Bezeichnung. Perdurantismus: Hier ist es eindeutig. Stalnaker I 81 Def Individualbegriff/Stalnaker: Der Individualbegriff ist eine Funktion von möglichen Welten auf Individuen. Stalnaker I 91 Def schwache Supervenienz/Stalnaker: Schwache Supervenienz findet man innerhalb einer möglichen Welt. Starke Supervenienz/Stalnaker: Starke Supervenienz findet man innerhalb einer oder in verschiedenen. Globale Supervenienz/Stalnaker: Globale Supervenienz ist, wenn irgend zwei mögliche Welten, die B-ununterscheidbar sind, auch A-ununterscheidbar sind. Globale Supervenienz: Globale Supervenienz muss verbessert werden. So ist sie nicht einmal hinreichend für schwache Supervenienz. I 212 Def Lokaler Deskriptivismus/Lewis/Stalnaker: Lokaler Deskriptivismus ist einfach eine Weise, einen Teil der Sprache durch einen anderen zu erklären. ((s) Laut Lewis und Stalnaker ist dies die einzige Möglichkeit). I 9 Def Eigenschaft/Stalnaker: a) dünne/sparsame Definition: Eine Eigenschaft ist eine Weise, wie Individuen gruppiert werden können. b) reichere Definition/Stalnaker: (robuster): Eine Eigenschaft ist etwas, woraufhin (in Bezug worauf) die Individuen gruppiert werden. I 103 Def Grundlegende Eigenschaft/Stalnaker: Eine grundlegende Eigenschaft muss für Unterscheidungen zwischen Individuen sorgen, die anders nicht zu erklären wären. I 154f Def wesentliche Identität/Stalnaker: Alle Dinge x und y, die identisch sind, sind wesentlich identisch, d.h. identisch in allen möglichen Welten, in denen das Ding existiert. I 34 Def Implikation/Proposition/Stalnaker: (hier): A impliziert B gdw. eine Menge bestehend aus A und einer Kontradiktion von B nicht konsistent ist. I 50 Def doxastisch zugänglich/Lewis: Doxastisch zugänglich bedeutet mit übrigen Überzeugungen und Wissen verträglich zu sein I 16 Def C-Intension/Jackson: Eine C-Intension ist c(x), ausgedrückt durch u in x. Def A-Intension/Jackson: Die A-Intension wird allein durch den propositionalen Gedanken festgelegt. Def notwendig a posteriori Aussage: Eine notwendige a posteriori Aussage ist eine Aussage mit einer notwendigen C-Intension und einer kontingenten A-Intension. >Notwendig a posteriori. Def kontingent a priori Aussage: Eine kontingente a priori Aussage ist umgekehrt eine mit einer notwendigen A-Intension und einer kontingenten C-Intension. I 205 Def zwei-dimensionale Satzintension/Stalnaker: Eine zwei-dimensionale Satzintension ist eine Funktion mit zwei Argumenten, einer zentrierten Welt und einer möglichen Welt. Ihr Wert ist ein Wahrheitswert (WW). Def A-Intensionen/primäre Intension/primäre Satzintension/Stalnaker: Eine A-Intension ist eine Funktion mit einem Argument, einer zentrierten Welt. Ihr Wert ist ein Wahrheitswert. Def C-Intension/sekundäre Intension/sekundäre Satzintension/Stalnaker: Eine C-Intension ist eine Funktion mit einem Argument und einer möglichen Welt. Ihr Wert ist ein Wahrheitswert. I 15 Def Metaphysik/Stalnaker: Die Metaphysik betrifft die Unterscheidungen, die zwischen Möglichkeiten gemacht werden müssen. I 43 Def Liberaler Platonismus/LP/Terminologie/Stalnaker: (frühe These): Wenn die Praxis legitim ist, (Inferenzen usw.) dann machen wir wirklich Behauptungen und die Semantik sagt uns wirklich, was die Aussagen sagen. I 61f Def Proposition/Stalnaker: Eine Proposition ist nicht mehr als eine Teilregion, oder Teilmenge von möglichen Welten. Def Behauptung/Stalnaker: Eine Proposition zu behaupten ist nichts anderes, als die wirkliche Welt in dieser Teilmenge zu lokalisieren. Def wahr-relativ-zu-x: Zu sagen, eine Proposition ist wahr relativ zu einer Welt x heißt, dass die Welt x in der Teilmenge (von möglichen Welten) ist, die die Proposition konstituiert. Def wahr simpliciter: "Wahr simpliciter" heißt zu sagen, das die wirkliche Welt in dieser Teilmenge (von möglichen Welten, die die Proposition konstituieren) ist. I 124 Def Identität/Mögliche Welt-relativ/Stalnaker: Identität ist immer die binäre Relation, deren Extension in jeder möglichen Welt w die Menge der Paare ist, sodass d im Bereich von w ist. I 267 Def minimales Subjekt/Terminologie/Stalnaker: Ein minimales Subjekt ist Bsp alles, was ein Repräsentator ist, etwas das Information empfängt, speichert, oder übermittelt. I 192 Def kontingent a priori/zwei-dimensionale Semantik/Stalnaker: Kontingent a priori ist eine Aussage mit einer kontingenten sekundären Intension, aber einer notwendigen primären. Def notwendig a posteriori: umgekehrt: Notwendig a posteriori sind notwendige sekundäre Intensionen, kontingente primäre. Pointe: Keine Proposition ist selbst kontingent a priori oder notwendig a posteriori. Es gibt nur verschiedene Weisen, in denen notwendige und kontingente Propositionen mit Aussagen assoziiert sind. Def Charakter/Kaplan: Charakter ist gleich Bedeutung. Er ist die Funktion von möglichen (Gebrauchs-) Kontexten auf Referenten. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
Terminologien | Wessel | I 215f Existenzbelastung/Wessel: elementare prädikative Aussagen können nur wahr sein, wenn ihre Subjekte existieren - Existenzbelastung ist aber nur sinnvoll. wenn die entsprechende Aussage wahr ist - > Charakteristik "e": Wenn A wahr ist, so ist A existentiell belastet" heißt: Aussage A hat Charakteristik "e". Charakteristik n: "Wenn A wahr ist, so ist A nicht existentiell belastet". Tautologien: haben Charakteristik n (immer wahr) Kontradiktionen: haben immer Charakteristik "e". - Aussagen über die Folgebeziehung haben immer Charakteristik "e", weil sie elementare prädikative Aussagen sind. |
Wessel I H. Wessel Logik Berlin 1999 |
Unmögliche Welt | Lewis | IV 21 Unmögliche Welt/UnMöWe/LewisVs: Es gibt keine unmögliche Welt. Problem: Man könnte die unmöglichen Dinge in ihr nicht beschreiben. Es kann: 1. Konsistente Wahrheiten über sie geben. 2. Falsche Kontradiktionen über sie geben. Bsp Wir müssten unterscheiden können, zwischen: a) der unheimlichen Wahrheit über eine unmögliche Welt, in der Schweine fliegen können und gleichzeitig nicht fliegen können von b) der kontradiktorischen Falschheit, dass in dieser Welt Schweine fliegen können, obwohl es nicht so ist, dass in dieser Welt Schweine fliegen können. >Aktualität/Lewis, >Kontrafaktisches/Lewis. Lewis: Eine solche Unterscheidung kann nicht getroffen werden. VsLewis: Allenfalls könnte man etwas wie "Wahrheit in der Fiktion" anführen. LewisVs: Das bringt aber nichts. >Mögliche Welt/Lewis, >Möglichkeit/Lewis, >Metaphysische Möglichkeit/Lewis. --- V 15 Unmögliche Welt/unMöWe/Lewis: Wenn wir unter den ähnlichen möglichen Welten keine ähnlichste finden (Bsp 7 Fuß + e für kleiner werdendes e findet keine Grenze), dann können wir immer noch unMöWe annehmen. S sei jede maximale Menge von Sätzen, sodass, für jede endliche Konjunktion C von Sätzen in S A wä>>kö C gilt in i. S ist dann eine vollständige Beschreibung einer möglichen oder unmöglichen Möglichkeit, wie die Tatsachen sein könnten, wenn A der Fall wäre (gesehen vom Standpunkt von i). Dann müssen wir eine unmögliche Welt postulieren, wo alle Sätze aus S gelten. Sie sollte allein von i aus zugänglich (!) sein. >Zugänglichkeit. Sie sollte näher an i sein als jede mögliche Welt. Pointe: Aber nicht näher an i als irgendeine mögliche Welt, die ihrerseits näher ist als alle möglichen A-Welten. Unmögliche Welt: Hier sind Zugänglichkeit und vergleichbare Ähnlichkeit undefiniert. Die Grenzannahme ist offensichtlich erfüllt. Die Sätze in einer unmöglichen Welt können inkompatibel sein. Aber man kann keinen Widerspruch aus ihnen ableiten, denn es kann widerspruchsfreie Teilmengen geben. Bsp Ich bin mehr als 7 Fuß groß: Unsere Grenzwelten werden unMöWe sein, wo A wahr ist, aber in denen ..7,1 Fuß.. ..7,01,..7,001 usw. falsch ist. Pointe: Das ist nicht dasselbe wie die mögliche Welt, wo ich infinitesimal mehr als 7 Fuß groß bin: denn es gibt solche Welten, wo physikalische Größen Nicht-Standard-Werte die ihrerseits infinitesimal von natürlichen Zahlen abweichen, annehmen können. Zahlen/Messen/Physik: Bsp Physikalische Größen nehmen niemals Nicht-Standard-Werte an. >Messung. V 16 Das ist falsch in jeder möglichen Welt, wo ich infinitesimal größer als 7 Fuß bin, aber wahr in den unmöglich-nächsten A-Welten. LewisVs: Es ist schlimm, so etwas anzunehmen, aber man kann es reduzieren auf unproblematischere Mengen von Propositionen oder Sätzen. V 18 Unmögliche Grenzwelten: Hier werden unmögliche, aber konsistente unendliche Kombinationen von möglichen wahren Sätzen wahr. V 15 Unmögliche Welt/Lewis: Eine unmögliche Welt wird angenommen, wenn infinitesimale Annäherung keine definitiv letzte ähnlichste mögliche Welt liefert. >Ähnlichkeitsmetrik. Vs: Statt unmöglichen Welten sollten wir Mengen von Propositionen oder nur Sätzen annehmen. Vgl. Ersatzwelt als Mengen von Sätzen. >Ersatzwelt. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Vagheit | Field | II 227 Vagheit/Revision der Logik/Field: Einige Autoren wollen die doppelte Negation zulassen und die explizite Kontradiktionen verbieten, d.h. auch keine Negationen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten (SaD) zulassen. >Negation, >Doppelte Negation, >Widersprüche, >Stärker/Schwächer, >Ausgeschlossenes Drittes. Dann haben wir die alte Version: Wenn Jones ein Grenzfall ist, wir also weder "kahl" noch "nicht-kahl" behaupten können, so können wir jetzt weder behaupten: Bsp "Jones ist kahl oder nicht kahl" noch "Es ist nicht der Fall, dass Jones entweder kahl oder nicht kahl ist". Dagegen: Field: mit Definitiv-Operator/dft-Operator: "Es ist nicht der Fall, dass Jones entweder definitiv kahl oder definitiv nicht kahl ist". Ohne Satz vom ausgeschlossenen Dritten: "weder kahl noch nicht kahl". II 228 Grenzfall/Vagheit/Definitiv-Operator/Field: Wir brauchen den Definitiv-Operator ("bestimmt") um einen Grenzfall von Grenzfall zu vermeiden. >Dft-Operator, >Terminologie/Field. II 228 Def schwach wahr/Vagheit/Wahrheit/W-Prädikat/Field: um allgemeines über Grenzfälle sagen zu können. Nicht bloß, dass jemand bestimmtes einen Grenzfall darstellt. >Verallgemeinerung. Def paradigmatischer Grenzfall: ist definitiv ein Grenzfall. Nicht schwach wahr/Deflationismus: Bsp "Entweder kahl oder nicht-kahl ist wahr". Dann erbt das W-Prädikat selbst die Vagheit. Es ist nicht definitiv wahr, ob oder nicht. Def stark wahr/Field: Angenommen, Jones ist ein Grenzfall, dann ist weder "kahl" noch seine Negation (stark) wahr. Plus klassische Logik: Dann soll die Disjunktion "kahl oder nicht kahl" wahr sein, selbst bei starker Lesart. Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Wenn wir ihn aufgeben: a) schwach wahr: dann ist die Disjunktion nicht wahr b) stark wahr: dann ist die Disjunktion ohne Wahrheitswert. Stark wahr: ist weniger vage und erbt nicht die Vagheit. Korrektheit: welche Lesart die korrekte ist, ist nur von Nützlichkeit abhängig. >Korrektheit. Pro schwache Wahrheit: ermöglicht unendliche Konjunktion und Disjunktion. Das entspricht eher der Theorie der Gültigkeit. Nur der schwache W-Begriff wird vom Zitattilgungsschema geliefert. Deflationismus: braucht zusätzlich den Definitiv-Operator, um das Prädikat stark wahr zu erklären. >Deflationismus. II 230 Inflationismus/Vagheit/FieldVsInflationismus: Problem: Der Inflationismus braucht ein Ding, das "weder kahl noch nichtkahl" ist. Inflationismus: erklärt Bsp "schwach wahr" kompositional. >Inflationismus Supervaluation/Sorites/Inflationismus: Die Supervaluation ist ein "Kandidat einer Extension". >Extension. Def stark wahr: ist ein Satz mit einem vagen Prädikat dann gdw. er wahr ist relativ zu jedem der Kandidaten einer Extension. Dann Grenzfall ohne Dft-Operator: "Jones ist in einigen, aber nicht allen Extensionen kahl". II 233 Vagheit/Ontologie/Field: These: Vagheit ist ein Mangel der Sprache, nicht der Welt. >Sprachabhängigkeit. II 234 Vagheit/radikal nicht-klassische Logik/Field: Hier brauchen wir keinen Definitiv-Operator oder die Unterscheidung zwischen starker/schwacher Wahrheit: Bsp Jones ist ein Grenzfall gdw. es nicht der Fall ist, dass er entweder kahl oder nicht kahl ist. Deflationismus/Field: Der Deflationismus scheint hier viel Ärger zu ersparen, weil es keinen Definitv-Operator gibt, den man verstehen müsste. Vs: Das trügt: Der Ärger ist nur verschoben. Hier sind die logischen Regeln für "nicht" usw. viel komplizierter. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Wahrscheinlichkeitstheorie | Schurz | I 110 Wahrscheinlichkeits-Theorie/Theoreme/Schurz: a) unbedingte Wahrscheinlichkeit: (objektiv und subjektiv) (T1) p(~A) = 1 – p(A) (Komplementär-Wahrscheinlichkeit) (T2) p(A) ≤ 1 (obere Schranke) (T3) p(A u ~A) = 0 (Kontradiktion) (T4) p(A1 v A2) = p(A1) + p(A2) – p(A1 u A2) (allgemeines Additionsgesetz) b) bedingte Wahrscheinlichkeit (für die Formeln X in Antezedens Position) (TB1) Wenn B > A erschöpfend ist, gilt p(A I B) = 1. Die Umkehrung gilt nicht. (TB2) p(A u B) = p(A I B) mal p(B) TB3) Für jede Partition B1,...Bn gilt: p(A) = ∑ 1≤i≤n p(A I Bi) mal p(Bi) (allg. Multiplikationsgesetz) (TB4): Def Bayes-Theorem, 1. Version: p(A I B) = p(B I A) mal p(A)/p(B) (TB5) Def Bayes-Theorem, 2. Version: für jede Partition A1,...An gilt: p(Ai I B) = p(B I Ai) mal p (Ai) /∑ 1≤i≤n p(B I Ai) mal p(Ai). (TB6) Symmetrie der probabilistischen Abhängigkeit: p(A I B) > p(A) gdw. p(B I A) > p(B) gdw. p(B I A) > p(B I ~A) (analog für ≥). Def Partition/Schurz: erschöpfende Disjunktion. I 112 Wahrscheinlichkeits-Theorie/Schurz: bis heute ungelöste Probleme: a) objektive Wahrscheinlichkeit: Definitionsprobleme. Definition statistischer Wahrscheinlichkeit: Problem: mit einem Zufallsexperiment kann man potentiell unendlich viele unendlich anwachsende Ergebnisfolgen produzieren, Warum sollten sie alle denselben Häufigkeitsgrenzwert haben? Warum sollten sie überhaupt einen haben? Problem: noch schlimmer: aus einer gegebenen Ergebnisfolge kann man durch willkürliche Umordnung oder Stellenauswahl jederzeit eine Folge mit beliebig abweichendem Häufigkeitsgrenzwert konstruieren. I 113 Gesetz der großen Zahl/Schurz: („naive statistische Theorie“): soll eine Lösung für dieses Problem sein: die Behauptung „p(Fx) = r“ besagt danach nicht, dass in allen Zufallsfolgen der Häufigkeitsgrenzwert r ist, sondern nur, dass er mit Wahrscheinlichkeit 1 r ist. StegmüllerVs/KutscheraVs: Das ist zirkulär! Im Definiens des Ausdrucks „die Wahrscheinlichkeit von Fx ist r“ kommt erneut der Ausdruck „mit Wahrscheinlichkeit 1“ vor. Damit wird die Wahrscheinlichkeit nicht auf Häufigkeitsgrenzwerte, sondern wiederum auf Wahrscheinlichkeit zurückgeführt. >Zirkularität. Umstellung/Umordnung/(s): nur ein Problem bei unendlichen Mengen, nicht bei endlichen. Mises/Lösung: „statistisches Kollektiv“. 1. jedes mögliche Ergebnis E besitzt in g einen Häufigkeitsgrenzwert, der mit der Wahrscheinlichkeit p(E) identifiziert wird und 2. dieser ist insensitiv gegenüber einer Stellenauswahl. Daraus folgt die allgemeine Produktregel/Statistik: die Wahrscheinlichkeit einer Summe ist gleich dem Produkt der einzelnen Wahrscheinlichkeiten: p(Fx1 u Gx2) = p(Fx1) mal p(Gx2). Wahrscheinlichkeit /Propensität//Mises: dieses Ergebnis von Mises ist empirisch, nicht a priori! Es ist eine gehaltvolle Dispositionsaussage über die reale Natur des Zufallsexperiments. Die Misessche Wahrscheinlichkeit nennt man auch Propensität. >Propensität. Singuläre Propensität/Einzelfall Wahrscheinlichkeit/Einzel Wahrscheinlichkeit/Popper: viele Vs. Wahrscheinlichkeits-Theorie/Schurz: Problem: worin liegt der empirische Gehalt einer statistischen Hypothese und wie wird sie überprüft? Es gibt keine Beobachtungsaussage, die aus dieser Hypothese logisch folgt. >Überprüfung. Dass eine Zufallsfolge einen bestimmten Häufigkeitsgrenzwert r besitzt, ist für jedes noch so große n mit jedem beliebigen bis dahin erreichten Häufigkeitswert hn ungleich r verträglich. Bayes/Schurz: das wird von Bayesianern gern als Einwand gebracht, drückt aber lediglich die Tatsache aus, dass aus statistischen Hypothesen keine Beobachtungssätze folgen. I 115 Überprüfung/Statistik/Schurz: Statistische Hypothesen sind nicht deduktiv überprüfbar, wohl aber probabilistisch, durch Stichproben. I 115 Principal Principle/PP/Statistik/Schurz: Die subjektiven Wahrscheinlichkeiten müssen, wenn die objektiven Wahrscheinlichkeit gewusst werden, mit diesen übereinstimmen. Lewis (1980): singuläres PP: subjektivistisch. Hier werden „objektive“ singuläre Propensitäten einfach postuliert. >Propensitäten. SchurzVsPropensität/SchurzVsPopper: Es bleibt unklar, welcher Eigenschaft eine singuläre Propensität überhaupt entsprechen soll. Lösung/de Finetti: man kann auch den objektiven Wahrscheinlichkeits-Begriff gleichzeitig akzeptieren. Konditionalisierung/Statistik/Schurz: auf ein beliebiges Erfahrungsdatum E(b1...bn) über andere Individuen b1,..bn ist wichtig, um daraus zwei weitere Versionen des PP ableiten zu können: 1. PP für Zufallsstichproben, das für die subjektive Rechtfertigung der statistische Likelihood-Intuition gebraucht wird 2. Das konditionale PP, für das Prinzip der engsten Referenzklasse und dem induktiv statistischen Spezialisierungsschluss unterliegt. PP: w(Fa I p(Fx) = r u E(b1,...bn)) = r PP für Zufallsstichproben: w(hn(Fx) = k/n I p(Fx) = r) = (nk) rk mal (1 r)n k. Konditionales PP: w(Fa I Ga u p(Fx I Gx) = r u E(b1,…bn)) = r. Principal principle: ist nur für subjektive a priori-Wahrscheinlichkeit sinnvoll. D.h. Glaubensgrade eines Subjekts, das noch keine Erfahrung gemacht hat. Aktualer Glaubensgrad: für ihn gilt das Prinzip nicht generell: Bsp wenn die Münze schon Kopf zeigt, (=Fa) so ist der GG davon natürlich = 1, während man weiß dass p(Fx) = ½. Apriorische Wahrscheinlichkeits-Funktion: hier muss das gesamte Hintergrundwissen W explizit in das Antezedens einer konditionalen Wahrscheinlichkeits-Aussage w( I W) geschrieben werden. Aktual: = personalistisch. Apriorische Wahrscheinlichkeit: Zusammenhang mit aktualer Wahrscheinlichkeit: Strikte Konditionalisierung/Schurz: w0 sei die a priori Wahrscheinlichkeit bzw. Wahrscheinlichkeit zu t0 und w1 die gegenwärtige Wahrscheinlichkeit I 116 Wt das zwischen t0 und t1 erworbene Wissen. Dann gilt für beliebige A: Wt(A) = w0(A I Wt). Engste Referenzklasse/Prinzip/Schurz: lässt sich so rechtfertigen: Für ein gegebenes Ereignis Fa kann das Individuum a sehr vielen Referenzklassen angehören, die Fx sehr verschiedene Wahrscheinlichkeiten zuweisen. Dann erhielten wir widersprüchliche Prognosen. Frage: Aber warum sollte die geeignete Referenzklasse die engste sein? Weil man beweisen kann, dass sie den Häufigkeitsgrenzwert zutreffender Prognosen maximiert. |
Schu I G. Schurz Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006 |
Widersprüche | Geach | I 70/71 Kontradiktion/Widerspruch/Satz/Geach: Kontradiktionen von Sätzen können nur durch die Negation von Prädikaten, niemals durch die Negation eines Namens erreicht werden. >Negation/Geach, >Prädikate/Geach, >Sätze/Geach, >Widersprüche. I 71 Kontradiktion: kein Satz kann zwei (nicht-äquivalente) Kontradiktionen haben - konträr: ein Satz kann durchaus mehrere konträre Sätze (Behauptungen) haben. >Behauptung/Geach. Eine Kontradiktion entsteht nur durch Negation von Prädikat, nie von Subjekt - Konträres: dito. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
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