Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
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Eintrag
Literatur
Literatur
Analytizität/Synthetizität Field II 164
Analytisch/Field: Bsp "Lehrer von Alexander" referiert nur dann auf etwas, wenn die Person Lehrer des Alexander war - das ist kein empirischer Zufall. >Referenz, >Beschreibungen, >Bedeutung, >Sinn.
Das sind analytische Tatsachen unserer Sprache. ((s) > Semantische Tatsache), >Sprachgebrauch, >Sprachghttps://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?x=7&y=10&volltext=Sprachgemeinschaftemeinschaft, >Konventionen.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Analytizität/Synthetizität Strawson Wright I 198
Strawson/Grice: Bsp Unser alltägliches Reden über Analytizität stellt eine soziologische Tatsache dar, und weist daher genügend Disziplin auf, um als minimal wahrheitsfähig gelten zu können. Vgl. >Minimalismus, >Konvention.
StrawsonVsQuine/GriceVsQuine: Es ist hoffnungslos, zu leugnen, dass eine Unterscheidung existiert, wenn sie auf nicht vorvereinbarte, aber wechselseitig einigungsfähige Weise innerhalb sprachlicher Praxis gebraucht wird.
>Analytizität/Quine, >Sprachgebrauch, >Sprachverhalten, >Sprachgemeinschaft.
QuineVsStrawson/QuineVsGrice: Das steht völlig im Einklang mit einer kognitiven Psychologie des praktischen Gebrauchs der Unterscheidung, die nicht davon ausgeht, dass wir auf Exemplifizierungen der Unterscheidungen reagieren.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Ausdrücke Schiffer I 215f
Ausdrucks-Potential/Schiffer: (in einer Gemeinschaft): was mit einem (ganzen, vollständigen) Satz ausgedrückt werden kann, macht kompositionale Semantik überflüssig. >Kompositionalität, >Satzbedeutung, >Wortbedeutung, >Frege-Prinzip, >Sprachgemeinschaft.
I 216
Pointe: das gilt auch für Verben für propositionale Einstellungen. >Verben, >Propositionale Einstellungen.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Bedeutung Loar II 144
Bedeutung/Loar: eines Satzes in einer Gemeinschaft ist eine Funktion seiner psychologischen und sozialen Rolle - andere Sätze in anderen Sprachen gehören nicht zur Sache - (Davidson dito) - was immer Bedeutung ist, es ist nichts, was generell in einer Übersetzungsrelation zum Satz steht. >Übersetzung, >Sprachgemeinschaft, >Sprachgebrauch.
Bedeutungshaftigkeit/Bedeutung/Loar: unabhängig von Sprache: Bsp unstrukturierte Signale haben konventionelle Bedeutung in einer Gemeinschaft.
>Konventionen.
Problem: Äquivalenz von "Schnee ist weiß" und "Gras ist grün" wird verschärft - zufällige Äquivalenzen sind nicht auszuschließen.
>Tarski-Schema, >Zitat/Zitattilgung, >Wahrheitsdefinition, >Äquivalenz, >Konvention W.
II 149
Bedeutung/Satzbedeutung/Loar: was ein Satz bedeutet ist natürlich immer relativ zu einer Sprache - ((s) also nicht sprachunabhängige Proposition). >Propositionen, >Sätze.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Bedeutungstheorie Loar Avramides I 27
Bedeutungstheorie/Loar: kann nicht als rein extensionale Wahrheitstheorie ausgearbeitet werden. >Extensionalität, >Extension.
Problem:
1. die Äquivalenz von "Schnee ist weiß" und "Gras ist grün",
2. Hesperus ist hell gdw. Phosphorus hell ist,
3. "Schnee ist weiß und 2+2=4" ist wahr, gdw. Schee weiß ist.
Lösung/Fodor/Lepore: rechts muss eine Übersetzung von links sein.
>Konvention W.
Bedeutungstheorie/Avramides: These: Die Probleme verschwinden, wenn es um das Gesamtbild geht: wie werden Geräusche zu Sprechakten?
>Sprechakte.
Dann erst kommen die Wahrheitsbedingungen - weil die Bedeutungstheorie zu einer Theorie der Kraft passen muss.
Lewis: Geräusche haben nur relativ zu einer Sprache Wahrheitsbedingungen.
Psychologie kommt nur ins Spiel, wenn es um Bevorzugung einer Sprache in einer Population geht.
>Sprachgemeinschaft, >Konventionen, >Sprachgebrauch.

Loar II 139f
Bedeutungstheorie/Loar: a) extensional (Quine, Davidson)
b) Loar: intensional: semantische Begriffe sind
innerhalb eines größeren Rahmens von propositionalen Einstellungen lokalisiert.
Davidson: vertritt eine Zwischenposition.
>Intensionalität, >Propositionale Einstellungen.
II 141
Bedeutungstheorie/Davidson: Hauptproblem: wie vermeidet man: "Schnee ist weiß" ist wahr, wenn Gras grün ist - wenn man das als extensional richtig akzeptiert (korrekt), dann gibt es nichts mehr als das an der Idee der Bedeutung.
II 142
Bedeutungstheorie/Loar: Liste geht nicht: "x ist Kamel1, oder Kamel2..." : kein Verstehen eines Satzes. falsche Lösung: Einfachheit: "x ist ein Kamel" wird von y nur erfüllt, wenn y ein Kamel ist.
Vs: zu stark und zu vage.
Bsp angenommen, jemandem, der nichts von einer Sprache weiß, hilft die Bedeutungstheorie so nicht: das Tarski-Schema "S ist wahr..." (Äquivalenzschema) gibt nicht die Bedeutung.
>Tarski-Schema.
Zusätzlich mindestens: "ein Ausdruck x bedeutet S und...".
Problem: dann brauchen wir eine Metametasprache.
>Metasprache.
II 143
Lösung/Loar: wenn Bedeutungen Entitäten wären (Propositionen?) könnten sie Satzbedeutung von allem anderen abgrenzen, was sonst noch an dem Satz wahr ist. >Satzbedeutung, >Bedeutung.
II 149
Bedeutungstheorie/Loar: ist eine Theorie des Geistes, nicht umgekehrt.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
Begriffe Nagel I 50ff
NagelVs alternative Begriffsschemata: Es gibt solche Schemata, aus denen wir nicht einmal dann herauskommen, wenn wir uns selbst von außen als Denkende Wesen betrachten. Daher trägt die Vorstellung von einem andersartigen Bewusstsein oder Begriffsschema nichts dazu bei, uns von solchen Gedanken zu distanzieren. >Begriffsschema, >Schema/Inhalt, >Sprachgemeinschaft.
I 61 ff
Die Art der Übereinstimmung macht ebenso wenig den ganzen Begriff aus, wie die sinnliche Wahrnehmung, durch die man einen physikalischen Gegenstand erkennt, den ganzen Begriff dieses Gegenstand erfasst. (Versus Gebrauchstheorie der Bedeutung). >Gebrauchstheorie, >Korrespondenz.
Nagel: Bedeutung ist nicht einfach das gleiche wie Gebrauch, es sei denn, man versteht »Gebrauch« in einem normativen Sinn, der schon Bedeutung impliziert.
>Sprachgebrauch.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Begriffliche Rolle Field II 75
Def "Weitreichende begriffliche Rolle"/Harman/Field: (Harman 1982(1)): Die "Weitreichende begriffliche Rolle" beinhaltet Kausalverbindungen mit der Umwelt. Es kann Teil der begrifflichen Rolle von "Das ist ein Kaninchen" sein, das typischerweise von Kaninchen in der Umgebung ausgelöst wird. Problem: Ebenso gilt das dann für Bsp "Phlogiston entweicht aus der Flasche". Das könnte typischerweise von Sauerstoff ausgelöst werden, der in die Flasche eintritt.
Field: Das zeigt, dass damit keine repräsentationalen Eigenschaften (Referenz, Wahrheitsbedingungen) eingeführt werden.
>Wahrheitsbedingungen, >Referenz, >Wahrheit, >Beobachtung,
>Beobachtungssätze, >Theoretische Entitäten, >Theoriesprache.
II 76
Begriffliche Rolle/ "nicht"/Wahrheitsfunktion/WaFu/Repräsentation/Field: Eine repräsentationale Semantik wird z.B. "nicht" als Funktion aufgefasst, die Wahrheit auf Falschheit abbildet und umgekehrt. Negation/begriffliche Rolle/nicht/Field: Aber das ist keine Tatsache über die begriffliche oder funktionale Rolle von "nicht".
>Negation.
Begriffliche Rolle: Sie ist hier leicht zu spezifizieren. Die begriffliche Rolle ist großenteils in den Schlussregeln gegeben. Aber die Spezifikation der begrifflichen Rolle sagt nichts über Wahrheitsfunktionen. Zwar gibt es bei den logischen Verknüpfungen eine Art Supervenienz der repräsentationalen Eigenschaften (Wahrheitsbedingung, Referenz, usw.) auf der Eigenschaft der begrifflichen Rolle, aber begriffliche Rolle und Repräsentation kann man nicht gleichsetzen.
>Repräsentation.
II 93
Begriffliche Rolle/Negation/Tatsache/Field: Die Tatsache, kraft deren "Es ist nicht der Fall dass" den Wahrheitswert-Tabellen gehorcht, sind Tatsachen über seine begriffliche Rolle.
II 108
Begriffliche Rolle/Field: Sie schließt Verifikationsbedingungen (VB) ein, aber auch noch mehr, z.B. Regeln für Wahrscheinlichkeit und die begrifflichen Konsequenzen, die aus einem Glauben erwachsen. Aber die begriffliche Rolle ist nicht genug: Sie ist internalistisch und individualistisch, d.h. sie bezieht sich nicht auf die Außenwelt und nicht auf die Sprachgemeinschaft. Wir haben keine "externalistischen" und keine "sozialen" Aspekte. >Sprachgemeinschaft.
Lösung/Field: wir könnten die (hoffentlich harmlose) Annahme machen, dass ein Sprachbenutzer etwas glaubt in seiner eigenen Sprache. Oder wenigstes interne Analoga davon ohne Mehrdeutigkeiten. Und wir nehmen an, dass diese Glaubensrelation ohne einen vorausgesetzten Begriff von Inhalt möglich ist.
>Inhalt, >Gehalt, >Relations-Theorie.
Deflationismus: Deflationismus kann dem zustimmen. Auch die computationale Rolle beschreibt, wie Glauben, Wünsche usw. in der Zeit entstehen.
>Computation/Field.
II 112
Wir können sagen, dass die begriffliche Rolle und die Indikationsrelationen der Glaubenseinstellungen anderer Leute relevant für den Inhalt meines Glaubenszustands sind. Die begriffliche Rolle logischer Verknüpfungen wird aber nicht mit der Wahrheitstabelle erklärt. Lösung: Verlässlichkeit: sie ist höher, wenn "oder" die Rolle hat, die der Tabelle entspricht. >Verlässlichkeitstheorie.
Begriffliche Rolle/logische Operatoren/Verknüpfungen: Die Semantik der begrifflichen Rolle kann hier Tatsachen oder Abwesenheit von Tatsachen annehmen, der >Deflationismus kann das nicht.


1. Harman, Gilbert. 1982. "Conceptual Role Semantics". In: Notre dame Journal of Formal Logic, 23, pp. 242-56

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Behauptbarkeit Strawson Nagel I 71
Crispin WrightVsStrawson: Wright hält den Standpunkt, die Wahrheit könne weiter reichen als die Behauptbarkeit, für allzu extrem: wie kann ein Satz unerkennbar wahr sein? (VsRealismus). >Realismus, >Behauptbarkeit, >Wahrheit.
StrawsonVs Das verzeichnet das Bild dessen, was Wittgenstein angeblich behauptet hat: das entspricht einfach nicht unserer evidentesten Erfahrung. Wir verstehen die Bedeutung dessen, was wir sagen und hören gut genug, um zumindest gelegentlichen in dem, was gesagt wurde, Inkonsistenzen und Folgerungen erkennen zu können, die ausschließlich dem Sinn oder der Bedeutung des Gesagten zuzuschreiben sind.
>Sinn, >Bedeutung, >Verstehen, >Sprachgemeinschaft.

Wright I 77
Wright: Behauptbarkeit/Strawson: Die assertibilitätskonditionale Auffassung bietet "keine Erklärung für das, was ein Sprecher tatsächlich macht, wenn er den Satz äußert. >Sprachverhalten, >Verhalten, >Sprecherbedeutung, >Sprecherintention.
StrawsonVsSemantische Anti-Realisten: Es ist nur sinnvoll, eine Behauptung als berechtigt anzusehen, wenn diese Behauptung die Verpflichtung auf etwas jenseits ihrer Berechtigung liegendes mitträgt. ((s)"Hintergrund", einzelne, isolierte Sätze sind nicht behauptbar aber auch nicht sinnvoll bestreitbar.)
Vgl. >Hintergrund.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Behauptbarkeit Wright I 26 ff
Behaupbarkeit/Wright, Crispin: Bsp "Es ist nicht der Fall, dass P ist T" dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist, dass P T ist. Das ist für berechtigte Behauptbarkeit nicht von rechts nach links gültig! Behauptbarkeit ist natürlich schwächer.
>Asymmetrie, >Äquivalenz, >Implikation.
Berechtigte Behauptbarkeit/Negation: Im Fall von Unkenntnis: P ist nicht berechtigt behauptbar, aber auch nicht seine Negation.
>Negation, >Rechtfertigung.
Wahrheit/Unkenntnis: Etwas kann sehr wohl wahr sein, auch wenn nichts darüber bekannt ist!
>Realismus, >Metaphysischer Realismus.
Wahrheit/berechtigte Behauptbarkeit: Bsp Schnee ist weiß : die Entscheidung über Wahrheit und Behauptbarkeit kann hier divergieren!
I 51
Deflationismus: These: "wahr" ist nur Mittel der Bekräftigung, daher keine von Behauptbarkeit verschiedene Norm. >Wahrheit, vgl. >Redundanztheorie.
Eine Aussage kann gerechtfertigt werden, ohne wahr zu sein, und umgekehrt.
>Konventionen, vgl. >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft.

Field II 120
Behauptbarkeit/Wright/Putnam: Behauptbarkeit ist die einzige substantielle Eigenschaft. - Weil Wahrheit keine Eigenschaft ist. Field: Beide gehen sehr wohl nebeneinander, weil sie divergieren - Wahrheit geht tiefer.

Wright I 35
Berechtigte Behauptbarkeit/Assertibilität/Negation: Bsp "Es ist nicht der Fall, dass P ist T" dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist, dass P T ist. - Das ist für berechtigte Behauptbarkeit nicht von rechts nach links gültig. - Bei Unkenntnis ist die Negation auch nicht behauptbar.
I 52ff
Wahrheit: zeitlos - berechtigte Behauptbarkeit: nicht zeitlos. >Zeitloses.
I 68f
Def Superassertibilität/Super-Behauptbarkeit/Wright: Eine Aussage ist superassertibel, wenn sie berechtigt ist, oder berechtigt werden kann, und wenn ihre Berechtigung sowohl die beliebig genaue Prüfung ihrer Abstammung als auch beliebig umfangreiche Ergänzungen und Verbesserungen der Information überleben würde. Vgl. >Gerechtfertigte Behauptbarkeit.
Ideale Umstände/Putnam zeitlos.
Superassertibilität ist keine externe Norm, sondern unsere eigene Praxis. - Sie ist metaphysisch neutral.
I 81f
Superassertibilität/Wright: These: Komische und moralische Wahrheiten können als Spielarten der Superassertibilität gelten. - (s) Weil alles, was wir in Zukunft erfahren können, aus unserer eigenen Praxis stammt, sind wir vor grundsätzlichen Überraschungen gefeit.
I 102f
Superassertibilität/Wright: Superassertibilität ist geeignet für Diskurse, deren Maßstäbe von uns gemacht sind: Moral, Komik. >Moral.
I 115ff
Superassertibilität/Field/Mackie: Die Wahrheits-Prädikate für Mathematik oder Moral können nicht im Sinne der Superassertibilität interpretiert werden. - Daher muss Superassertibles im Diskurs nicht wahr sein. - Daher rührt der Unterschied zwischen Superassertibilität und Wahrheit. >Mathematik, >Wahrheit, >Diskurs.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Belege Loar Avr I 106
Def "normale Belege"/Loar: nur nicht-sprachliches Verhalten. - Diese sind nicht hinreichend zur Zuschreibung von Überzeugungen zu Marsmenschen. >Glaubenszuschreibung, >Überzeugungen, >Verhalten.
Aber wir haben mehr.
Lösung: Kenntnis der inneren Organisation der Marsianer. - Das behauptet eine tiefe epistemische Asymmetrie.
>Mentaler Zustand, >Fremdpsychisches.
Ebene der normalen Belege: oberflächliche epistemische Symmetrie: starke Abhängigkeit von Glauben und Bedeutung.
>Sprachverhalten, >Sprachgemeinschaft.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Dass-Sätze Field II 157
Dass-Satz/Field: Der Dass-Satz verlangt keine wörtliche Wiedergabe. Bsp "Dass Schnee weiß ist" kann in jeder Sprache ausgedrückt worden sein; dies ist dann sprach-unabhängig. Dann ist eine Sprache (Ms) mit "'p' bedeutet, dass p" ein Spezialfall der Sprache (M) mit "e" (wobei "e" ein subsententialer Ausdruck ist und z.B. "Hund" bedeutet). D.h. "< >" ist eine formale Darstellung unserer normalen Mittel der Bedeutungszuschreibung. ((s) Der Ausdruck in spitzen Klammern ist unserer eigener).
Schemabuchstaben: "p" und "e" sind hier in Bezug auf ein Individuum, also Idiolekt.
>Idiolekt, >Sprecherbedeutung, >Sprecherintention.
II 158
Dann muss "dass p wie ich es jetzt verstehe" keine wörtliche Wiedergabe sein. Spitze Klammer: Es kann sich nicht herausstellen, dass "metakompakt" nicht ‹metakompakt› bedeutet, auch wenn ich nicht genau weiß, was es heißt. - D.h. es hat einen besonderen epistemischen Status: Es ist nicht empirisch anzuzweifeln. Zu sagen, dass ein Wort ‹Kaninchen› bedeutet, heißt einfach zu sagen,...
II 159
...dass es dasselbe bedeutet, wie "Kaninchen" wie ich es im Moment aktual verstehe. ((s) In der wirklichen Welt, in meinem Idiolekt). >Mögliche Welten, >Aktuale Welt, >Sprachgemeinschaft.
II 160
Spitze Klammern: Bei Sätzen können wir stattdessen auch Dass-Sätze nehmen.
II 171
Verstehen: Bsp Wenn ich "grug" nicht verstehe, werde ich folgendes nicht akzeptieren: "grug" bedeutet ‹grug› - und selbst wenn ich es akzeptierte, würde das nicht als Glauben zählen. >Inhalt, >Gehalt, >Verstehen.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Empirismus Sellars I XXI/XXII
SellarsVsLogischer Empirismus: der besondere Witz seiner Kritik liegt darin, dass die Erlebnisse der protokollführenden Personen, die im logischen Empirismus gewissermaßen die Basis der Theoriebildung ausmachen sollten, von ihm als quasi-theoretische, postulierte Entitäten eines alltäglichen Weltbildes rekonstruiert werden. >Inhalt/Sellars, >Begriffe/Sellars, >Bewusstsein/Sellars, >Beschreibung/Sellars.
I 54
Elementare Wort-Welt-Verbindungen bestehen zwischen »rot« sowie roten physikalischen Gegenständen und nicht zwischen »rot« und einer mutmaßlichen Klasse privater roter Einzelgegenstände. (SellarsVsEmpirismus). Das heißt nicht, dass private Empfindungen nicht vielleicht doch wesentlich zur Entstehung dieser assoziativen Verbindungen gehören.
>Sprachgemeinschaft, >Sprachgebrauch, >Beobachtungssprache.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Erfahrung Husserl Gadamer I 353
Erfahrung/Husserl/Gadamer: [Husserl] hat die Einseitigkeit der in den Wissenschaften vorliegenden Idealisierung der Erfahrung In Immer neu ansetzenden Untersuchungen aufzuklären unternommen.(1) [Er] gibt in dieser Absicht eine Genealogie der Erfahrung, die als Erfahrung der Lebenswelt der Idealisierung durch die Wissenschaften noch voraus liegt. GadamerVsHusserl: Jedoch scheint er mir selbst noch von der Einseitigkeit beherrscht, die er kritisiert. Denn er projiziert die idealisierte Welt der exakten wissenschaftlichen Erfahrung insofern in die ursprüngliche Welterfahrung noch immer hinein, als er die Wahrnehmung als äußere, auf die bloße Körperlichkeit gerichtete für alle weitere Erfahrung das Fundament sein lässt.
Husserl: »Wenn es auch sogleich aufgrund dieser sinnlichen Anwesenheit unser praktisches oder Gemütsinteresse auf sich zieht, sogleich als dieses Dienliche, Anziehende oder Abstoßende sich für uns gibt - aber all dies fundiert eben darin, dass es ein Substrat ist mit schlicht sinnlich erfassbaren Beschaffenheiten, zu denen jederzeit ein Weg möglicher Auslegung führt«(2).
GadamerVsHusserl: Husserls Versuch, auf den Ursprung der Erfahrung sinngenetisch zurückzugehen und die Idealisierung durch die Wissenschaft zu überwinden, hat offenbar im besonderen Maße mit der Schwierigkeit zu kämpfen, dass die reine transzendentale Subjektivität des Ego nicht als solche wirklich gegeben ist, sondern immer in der Idealisierung der Sprache, die allem Erfahrungserwerb schon einwohnt und in der sich die Zugehörigkeit des einzelnen Ich zu einer Sprachgemeinschaft auswirkt.
Vgl. >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke, >Idealisierung, >Welt, >Subjektivität.


1. Vgl. etwa die Darstellung in „Erfahrung und Urteil“, S. 42, und in der großen Arbeit über die „Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie“ S. 48ff.; 130ff. (GadamerVsHusserl: Es ist ein sehr verschiedener Begriff von Fundierung, der hier zugrundeliegt. Phänomenologisch scheint mir die Wahrnehmung eine bloße Konstruktion, die dem derivierten Begriff von Vorhandenheit entspricht - und damit als Restposition seiner wissenschaftstheoretischen Idealisierung erscheint.)
2. Husserliana VI
E. Husserl
I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius)
II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Erklärungen Wright I 182
Beste Meinung/Ethik/Moral/Wright : Wir werden im 5. Kapitel sehen, dass moralische Sachverhalte nicht in den besten Erklärungen unserer moralischen Überzeugungen auftreten! >Beste Erklärung/Wright.
I 196f
Beste Erklärung/Wright: Eine Erklärung kann nicht die beste sein, wenn sie nicht gewisse Einzelheiten enthält. (Das soll aber keine irgendwie naturalistische oder naturwissenschaftlich reduktionistische Art der Erklärung sein). >Naturalismus, >Reduktionismus.
Eine Erklärung wird nicht als die Beste gelten können, solange es eine konkurrierende gleich gute Erklärung gibt, die aber nicht die kognitive Empfänglichkeit nutzt.
Wenn eine solche Erklärung tatsächlich gleich gut ist, wird sie erklären, warum der (abweichende) Mensch in seiner Gemeinschaft nicht auffällt.
>Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft, >Konvention.
Dann kann aber die gesamte Gemeinschaft als defizient betrachtet werden!
Die spezielle kognitive Fähigkeit wird damit zu einem fünften Rad.
Vgl. >Externalismus.
Wright I 223
Beste Erklärung/Wiggins: (Bsp von Harman) Strahlungsweg in der Nebelkammer als Spur des Protons zu interpretieren, auch wenn das Proton selbst völlig unsichtbar ist. Erklärung: Es gibt diesen Strahlungsweg, weil ein Proton durchgelaufen ist.
Wright I 223
Harman: Das steht im Gegensatz zur Situation im Falle der Moral/Ethik.
Wright I 233f
Wiggins: Nicht direkte kausale Rolle, sondern vielmehr "freisprechende Erklärung": eine Erklärung dafür, dass ein Subjekt einer Überzeugung anhängt, nach dem Schema: Aus diesem, jenem oder anderen Gründen lässt sich tatsächlich nichts anderes denken, als dass P. Daher ist es eine Tatsache, dass P. Angesichts der Umstände usw. kann es daher keine Überraschung sein, dass das Subjekt glaubt, dass P.
Bsp (i) Nichts anderes lässt sich denken, als dass 5 + 7 = 12.
Bsp Sklaverei ist unrecht, nichts anderes lässt sich denken.(Bsp von Wiggins).
>D. Wiggins, >Kognitive Nötigung, >Kausale Rolle.
I 240
Beste Erklärung/Physik: Sollte die beste Erklärung nicht immer dieselbe sein? Schließlich sind die kausalen Vordersätze sozusagen bereits an Ort und Stelle, was auch immer das Schicksal der Theorie später einmal sein wird. Warum sollte die beste Erklärung über die Angabe der Gründe und Gesetze hinausgehen, die eben die Kräfte erklären, die unsere Überzeugungen generieren?
Wright: Es gibt keinen Grund, warum die beste Erklärung auf irgendwelche Sachverhalte Bezug nehmen sollte, die der Theorie, wie wir annehmen, tatsächlich Wahrheit vermitteln.
Beste Erklärung/Physik/Wright: sollte im wissenschaftlichen Erbe bestehen, sowie auf Beobachtungen und gewissen psychologischen Gesetzen!
>Erklärung/Harman.
((s) Also sollte man doch nicht die Sachverhalte erwähnen.)
Könnte die beste Erklärung nicht immer "besser gemacht werden", indem man immer eine noch fundamentalere Ebene aufsucht (z.B. subatomar, usw.) Wenn Erklärungen nur dann am besten sind, wenn sie letztgültig sind, dann werden sie ihren Gehalt immer "überholen".
>Behauptbarkeit, >Superassertibilität, >Ideale Behauptbarkeit.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Externalismus Externalismus, Philosophie: Die These, dass die Bedeutungen der Wörter teilweise von der Umgebung abhängen, in der wir uns befinden; a) durch den Einfluss der Sprachgemeinschaft (Gebrauchstheorie), b) durch die Möglichkeit, überhaupt in Kontakt mit Gegenständen zu treten, um sich auf sie beziehen zu können (Referenz, Bekanntschaft). Siehe auch Zwillingserde, Anti-Individualismus.
Gebrauchstheorie Nagel I 57
Gebrauchstheorie/Nagel: Die Gültigkeit von Gedanken hängt nicht von ihrer Verwendungsweise ab. >Gebrauchstheorie.
Bedeutung/Gültigkeit: Bedeutung ist eben noch keine Gültigkeit.
>Gültigkeit, >Geltung, >Gedanken, >Bedeutung.
Allerdings kann die Praxis der Gemeinschaft nicht von der Objektivität aus dem Felde geschlagen werden: die Sprache ändert sich.
>Sprachgebrauch, >Praxis, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft.
Für den Inhalt des Denkens - im Gegensatz zur Bedeutung der Wörter - gilt das jedoch nicht.
>Inhalt, >Wortbedeutung.
I 61
Die Art der Übereinstimmung macht ebenso wenig den ganzen Begriff aus, wie die sinnliche Wahrnehmung, durch die man einen physikalischen Gegenstand erkennt, den ganzen Begriff dieses Gegenstand erfasst. (VsGebrauchstheorie der Bedeutung).
I 63
NagelVsGebrauchstheorie: Bedeutung ist nicht einfach das gleiche wie Gebrauch, es sei denn, man versteht »Gebrauch« in einem normativen Sinn, der schon Bedeutung impliziert.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Gebrauchstheorie Schiffer I 187
Denken/Sprechen/Bedeutung/Gebrauchstheorie/Schiffer: Sprachgebrauch im Denken ist eine Sache, im Sprechen eine andere. - Dafür brauchen wir verschiedene Theorien. >Sprechen, >Sprachgebrauch, >Denken, >Sprache des Geistes.

I 187
Gebrauchstheorie/Referenz/Bedeutung/Kompositionalität/Schiffer: neuere Tendenz: Putnam 1978(1): These: Wir können Gebrauchstheorien für das Sprachverstehen (nicht die Bedeutung) haben, die keine wahrheitstheoretische Semantik voraussetzen. - Die Theorien des Verstehens und der Referenz haben gar nicht so viel mit Wahrheit zu tun, wie die meisten glauben. -
Lösung: wenn wir von der begrifflichen Rolle (bR) aus gehen (Gebrauch) wird gar nichts von einer "Korrespondenz" von Wörtern und Dingen vorausgesetzt.

1. Hilary Putnam (1978). Meaning and the Moral Sciences. Routledge

I 260
Gebrauch/Gebrauchstheorie/Schiffer: kein Problem für einfache Signale: Bedeutung = Gebrauch. Problem: zusammengesetzter Äußerungstyp: s könnte p bedeuten, auch wenn niemals geäußert.
Lösung/Schiffer: Das ist der Grund, warum die Praxis zur Sprache und nicht zum einzelnen Satz gehören sollte.
>Sprachgebrauch, >Situations-Semantik.
Problem: Wir brauchen einen Ansatz, der kein Wissen über die Bedeutung in der Gemeinschaft voraussetzt - sonst müsste jeder jeden Satz verstehen.
>Sprachgemeinschaft, >Verstehen.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Gemeinschaft Gadamer I 450
Gemeinschaft/Gadamer: Alle Formen menschlicher Lebensgemeinschaft sind Formen von Sprachgemeinschaft, ja mehr noch: sie bilden Sprache. In einer wirklichen Sprachgemeinschaft (...) kommen wir nicht erst überein, sondern sind immer schon übereingekommen, wie Aristoteles zeigte.(1) Es ist die Welt, die sich uns im gemeinsamen Leben darstellt, die alles umschließt, worüber Verständigung erzielt wird, und nicht etwa sind die sprachlichen Mittel für sich selbst Gegenstand derselben.
1.Aristoteles, Polit. A 2

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Gesetzesartigkeit Fodor IV 86
Holismus/Radikale Interpretation/RI/Davidson/Fodor/Lepore: Sein Argument für den Holismus beruht auf seiner Annahme, dass einzelne Sätze, Bsp "Kurt gehört zur deutschen Sprachgemeinschaft und Kurt hält für wahr: "Es regnet" am Samstag nachmittag und es regnet in der Umgebung von Kurt am Samstagnachmittag" gesetzesartig sind. >Radikale Interpretation, >Holismus, >Gesetze.
Fodor/LeporeVsDavidson: Die Verallgemeinerungen davon (Bsp: (x)(t) wenn x zur deutschen Sprachgemeinschaft gehört, dann ist: "x hält "es regnet" für wahr zu t dann und nur dann, wenn es in der Umgebung von x zu t regnet") unterstützen keine kontrafaktischen Konditionale und sind daher nach Davidsons Definition von Gesetz nicht gesetzesartig. Keine Unterstützung von kontrafaktischen Konditionalen liegt bei folgendem vor: Bsp die Bedeutung von "es regnet" könnte sein: "Die Katze ist auf der Matte". Dann folgt nicht, dass die Katze nicht auf der Matte ist, wenn es nicht regnet.
IV 87
Lösung: "...für eine Relation R und jeden Sprecher S...". Dann ist die Aussage nomologisch. Aber das gilt noch nicht für die Radikale Interpretation. Gesetzesartigkeit: mussten wir nur wegen der Konventionalität der Sprache annehmen. Problem: Die Radikale Interpretation kann die Konventionalität per definitionem nicht herausfinden.
IV 89
Radikale Interpretation/RI/Fodor/Lepore: Unser Bild der Radikalen Interpretation ist viel reicher als das von Davidson.
IV 90
Problem: Der nomologische Ansatz ist nicht holistisch.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Grammatik Schiffer I 253
Grammatik/Lewis/Schiffer: (vereinfacht) für Sprache in Gemeinschaft: (für subsententiale Ausdrücke): Def propositionale Determinante/Schiffer: für Wörter: Bsp Eigenschaft, Relation, Einzelding, usw. ((s) statt "semantischer Wert").
Def Grammatik/Lewis/Schiffer: ist dann ein geordnetes Paar dessen 1. Element eine Menge von Korrelationen von Wörtern und propositionale Determinanten, dessen 2. Element eine Menge solcher Kombinations-Operationen ist.
Operation: wird stipuliert, nicht in Sprache vorgefunden.
Bedeutung ist dann die propositionale Determinante die von der Grammatik mit dem Wort korreliert wird.
>Sprachgemeinschaft, >Konvention/Lewis, >Semantischer Wert, >Geordnete Paare, >Grammatik/Lewis.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Grice Avramides I 26
Grice/Avramides: Grice' Werk sollte als Begriffsanalyse verstanden werden, nicht als Reduktionismus, nicht als Physikalismus. - Er will die Philosophie des Geistes mit Frege und Davidson versöhnen. >Philosophie des Geistes, >Gottlob Frege, >Donald Davidson, >Paul Grice.
I 42f
Grice/Avramides: These: Das Problem der Satz-Bedeutung (Bedeutung der gesamten Äußerung) hat Vorrang vor dem der Bedeutung von Teiläußerungen. >Satzbedeutung, >Wortbedeutung, >Teilsätze, >Kompositionalität, >Frege-Prinzip, >Subsententiales.
Äußerung/Grice: Äußerung wird bei Grice weit aufgefasst, auch Signale usw.
Pointe: Damit rangiert die Analyse in einer Situation vor der zeitlosen (der Standard-Bedeutung).
>Situation, >Situation/Psychologie, >Sprecherbedeutung, >Sprecherintention.
Nur damit kann er "x bedeutet etwas" als "S meint etwas (in einer Situation) mit x" äquivalent setzen.
1. Version: ...eine Antwort des Hörers wird induziert...
2. Version:... zusätzlich: Der Hörer muss die Intention des Sprechers erkennen.
I 44
3. Version: ...zusätzlich: Das Erkennen der Sprecher-Intention muss als Grund für den Glauben des Hörers fungieren. Vs: Da gibt es immer noch viele Gegenbeispiele.
I 45
GriceVsGrice: Gegen-Beispiel: Es ist ein Unterschied, ob ich spontan die Stirn runzele in einer Situation, oder um einer Person mein Missfallen auszudrücken. Pointe: Es wird exakt dieselbe Information übermittelt, egal ob der Sprecher die Intention zur Kommunikation hat oder nicht.
Dann gibt es keinen Grund, zwischen natürlicher und nicht-natürlicher Bedeutung zu unterscheiden.
>Natürliche Bedeutung/Armstrong.
Der Unterschied hat mit dem zu tun, was derjenige der die Stirn runzelt erwarten kann, dass der Hörer glaubt. - Aber ohne Intention keine Bedeutung - nicht-natürliche Bedeutung (ohne Intention) ist niemals hinreichend für eine Antwort.
I 46
Bsp Daumenschrauben bedeuten gar nichts.
I 67
Grice/Avramides: Bisher ist die Analyse noch nicht hinreichend für zeitlose (linguistische) Bedeutung, nur für Sprecher-Bedeutung. Bedeutung/Grice: ist außerhalb der Sprache genauso gut anzutreffen wie innerhalb.
I 68
Zeitlose Bedeutung/Grice: Disjunktion von Feststellungen darüber, was Leute mit x bewirken wollen - auch Winken usw. aber nicht Praxis (diese ist nicht hinreichend (sie kann eine zweite Bedeutung haben), nicht notwendig (es kann Alternativen geben) - sondern "Prozedur im Repertoire". >Praxis, >Sprachverhalten, >Sprachgemeinschaft, >Konvention.
I 111
Reduktionistischer Griceaner/Loar: riskiert Denken ohne Sprache. >Denken ohne Sprache.

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
Grice Schiffer Avr I 114
Grice/Schiffer: (= intentionsgestützter Ansatz) ist verpflichtet, logische Abhängigkeit von Bedeutung zu leugnen. - Statt dessen: Abhängigkeit von einer (kausalen) Tatsache (die nicht-semantisch spezifizierbar ist). >Intentionsbasierte Semantik, >Tatsachen, >Situationen, vgl. >Situations-Semantik.

Schiffer I 13
Grice/Schiffer: Problem: die Bedeutung darf nicht den Inhalt bestimmen. - Weil semantisches Vokabular vermieden werden muss - daher VsRelationstheorie. - Die Glaubensobjekte müssten sprachunabhängig sein. >Relations-Theorie, >Glaubensobjekte.
I 241
Intentions-basierte Semantik/IBS/Grice/Schiffer: kommt ohne Relationstheorie und ohne kompositionale Semantik aus. - Es geht um nicht-semantisch beschreibbare Tatsachen des Gebrauchs. SchifferVsGrice: Grice hat nicht genug zu sagen über die semantischen Eigenschaften sprachlicher Einheiten.
I 242
Grice/Schiffer: (Grice, Meaning, 1957)(1): versucht, semantische Begriffe der öffentlichen Sprache in Begriffen von propositionalen Einstellungen (Glauben, Wünschen, Wollen) zu definieren. Damit wird nichts über Bedeutung selbst vorausgesetzt.
I 242
Def Sprecher-Bedeutung/Grice: (1957)(1) Ist nichtzirkulär definierbar als eine Art Verhalten mit der Intention einen Glauben oder eine Handlung in jemand anderem auszulösen. Def Ausdrucks-Bedeutung/Grice: (1957)(1) d.h. die semantischen Merkmale von Ausdrücken der natürlichen Sprache. - Das ist nichtzirkulär definierbar als bestimmte Arten von Korrelationen zwischen Zeichen und Typen von Ausübung von Sprecher-Bedeutung.
Äußerung/erweitert: jedes Verhalten, das irgendwas bedeutet.
>Sprecherintention, >Sprecherbedeutung.
Schiffer: damit werden Fragen nach Bedeutung reduziert auf Fragen nach propositionalen Einstellungen.
I 243
Eine Zeichenkette muss dazu ein bestimmtes Merkmal haben, damit die Intention erkannt wird. >Intention.
I 245
Grice/Schiffer: Problem: Fälschen von Beweisen ist keine Meinen. Problem: gemeinsames Wissen ist notwendig, doch immer durch Gegenbeispiele zu widerlegen.
>Sprachgemeinschaft.
Lösung: gemeinsames Wissen durch kontrafaktische Konditionale definieren.
>Kontrafaktisches Konditional.
Problem: Keine zwei Leute haben gemeinsames Wissen.
SchifferVsGrice: Niemand hat eine Menge hinreichender Bedingungen für Sprecher-Bedeutung aufgestellt.
Problem: Eine Person kann die Bedingungen von (S) erfüllen wenn er bloß meint, dass A es herbeiführen soll, dass A glaubt, dass p ((S) = Lügen).
SchifferVsGrice: das ist hyperintellektuell, es setzt zu viel Absichten und Erwartungen voraus, die nie geteilt werden. - Der normale Sprecher weiß zu wenig, um nach Grice die Ausdrucks-Bedeutung zu verstehen.
>Äußerungsbedeutung.
I 247
Bsp Ich hoffe, dass Sie mir glauben, aber nicht auf der Basis meiner Intention - ((s) sondern aufgrund des Inhalts, bzw. der Wahrheit). Eine notwendige Bedingung etwas zu erzählen ist keine notwendig Bedingung, es auch zu meinen.

1. H. Paul Grice (1957). Meaning. Philosophical Review 66 (3):377-388

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Identifikation Strawson I 57
Identifikation/Strawson: Wenn Identifikation direkt aufgrund von Lokalisation möglich ist, dann ohne Erwähnung anderer Einzeldinge. Bsp Tod ist abhängig von Lebewesen.
Bsp Blitz ist nicht abhängig von etwas Blitzendem.
>Abhängigkeit.
I 64
Identifikation/Strawson: Beobachtbare Einzeldinge können auch ohne Erwähnung ihrer Ursachen oder der Dinge, von denen sie abhängig sind, identifiziert werden. Begriffliche Abhängigkeit spielt keine Rolle. - Aber man kann nicht grundsätzlich Geburten identifizieren, ohne sie als Geburt eines Lebewesens zu identifizieren.
I 65
Asymmetrie: Wir brauchen in der Sprache nicht unbedingt Termini für Geburten als Einzeldinge - wohl aber für Lebewesen, weil wir selbst welche sind. >Continuant, >Person, >Subjekt.
I 66
Identifizierbarkeit/Einzelding/Strawson: Minimalbedingung: Einzeldinge dürfen weder privat noch unbeobachtbar sein. >Einzeldinge/Strawson, >Sprachgemeinschaft, vgl. >Privatsprache, >Verstehen, >Kommunikation.
I 87
Identifikation/Strawson: Wir könnten nicht über Privates sprechen, wenn wir nicht über Öffentliches sprechen könnten
I 153
Identifikation/StrawsonVsLeibniz: Identifikation verlangt ein demonstratives Element: das widerspricht Leibniz’ Monaden, für die es Beschreibungen allein in allgemeinen Termini geben soll! >Allgemeiner Term.
Dann ist nach Leibniz die Identifikation (Individuation) nur Gott möglich: Der "vollständige Begriff" eines Individuums. - Das ist zugleich eine Beschreibung des gesamten Universums (von einem bestimmten Punkt aus, das garantiert die Eindeutigkeit).
>Vollständiger Begriff.
I 245
Identifikation/Universale/Namen/Einzeldinge/Strawson: Sprecher/Hörer müssen jeder eine kennzeichnende Tatsache über Sokrates kennen - es muss aber nicht dieselbe sein. - Bsp "Dieser Mann dort kann dich führen"- entscheidend: dass da jemand steht. Pointe: Kein Teil führt ein Einzelding ein, aber die Aussage als ganzes präsentiert es.
>Einzeldinge/Strawson, >Einführung/Strawson.

VII 124
Identifikation/Referenz/Strawson: Bsp "Der Mann dort hat den Kanal zweimal durchschwommen". - Es hat den (falschen!) Anschein, dass man "zweimal referiert", a) einmal indem man nichts aussagt und folglich keine Aussage macht, oder
b) die Person mit sich selbst identifiziert und eine triviale Identität feststellt.
StrawsonVs: Das ist der gleiche Fehler wie zu glauben, dass der Gegenstand die Bedeutung des Ausdrucks wäre. - Bsp "Scott ist Scott".
>Waverley-Beispiel.

Tugendhat I 400-403
Identifikation/Strawson: a) Zeigen - b) Beschreibung, Raumzeit-Stellen. TugendhatVsStrawson: Weil Strawson Russells Theorie der direkten Relation unbewusst akzeptiert hatte, sah er nicht, dass es gar keine zwei Stufen gibt.
Tugendhat wie Brandom: Demonstrative Identifikation setzt die raumzeitliche, nicht-demonstrative voraus - ((s) > Brandom: Deixis setzt Anapher voraus) - Unterschied:
Spezifikation/Tugendhat: "welches von allen?"
Identifikation: Hier geht es um eine einzige Art; identifiziert durch Raumzeit-Stellen.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Idiolekt Idiolekt: Eine Sprache, die in einer bestimmten Untergruppe einer Sprachgemeinschaft gesprochen wird. Im Extremfall kann dies ein einzelnes Subjekt sein. Ein Problem stellt die Klärung der Wortbedeutungen und damit die mögliche Feststellung von Wahrheitswerten (wahr, falsch) von Aussagen dar.
Inhalt Sellars I XXXVII
Inhalt: Unterschied deskriptiver und propositionaler Inhalt der Erfahrung. >Propositionaler Gehalt.
Def deskriptiver Inhalt: das, was dafür verantwortlich ist, dass jemand, der etwas rotes sieht, oder etwas, dass nur rot scheint, mit denselben Worten reagiert.
Der gemeinsame deskriptive Inhalt von Erfahrungen ließe sich dadurch bestimmen, dass man sagt, beide wären Erfahrungen des Sehens eines roten Gegenstands, wenn ihr gemeinsamer propositionaler Inhalt wahr wäre.
>Sprachgemeinschaft.
I 20
Daten: empirisch - Inhalte: theoretische Entitäten.
((s) "Theoretische Entitäten" sind hier nicht nur unbeobachtbare Elementarteilchen, sondern für Sellars' Psychologischen Nominalismus sind Gegenstände nicht als Gegenstände beobachtbar, solange unsere Begriffe für sie noch nicht gebildet sind.)

>Bewusstsein/Sellars, >Begriffe/Sellars, vgl. >Theoretische Entitäten.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Inhalt Wright I 45
Gehalt/"tiefer Gehalt"/"tiefe Referenz"/Wright: Tiefe Referenz kann durch Syntax maskiert oder simuliert werden. (Negationen, Konditionale).>Ausdruckstheorie: Für die Ausdruckstheorie besteht die Frage: besitzen die Sätze Gehalt oder wird er nur syntaktisch simuliert?.
>Syntax, >Inhalt, >Zeichen, >Bedeutung, >Referenz.
Gemeinsame Basis von Realismus und Anti-Realismus: dass dies nicht der Fall ist!
>Realismus, >Antirealismus.
Bsp Bei Freges Zahlen gibt es keine tiefe Referenz. Die Eignung eines Ausdrucks, auf ein Objekt zu referieren hängt mit seiner Syntax zusammen. Sie sorgt dafür, dass er als singulärer Term funktionieren kann.
>Singuläre Termini, >Zahlen/Frege.
Dann lässt sich keine weitere Frage mehr stellen, ob der Objektbezug erfolgreich ist. Es wird jedoch zugestanden, dass die geeigneten Kontexte, in denen dies der Fall ist, wahr sind. (Keine "tiefe Referenz").
I 44
Syntaktische Oberflächenmerkmale: Es muss sichergestellt sein, dass ein Satz, der ein Wahrheitsprädikat enthält, in Konditionale eingebettet werden kann und bedeutsame Negationen besitzt. >Negation, >Wahrheitsprädikat.
Gehalt/Wright: Der Gehalt muss Disziplin und Oberflächensyntax (z.B. Konditional, Negation) eines Diskurses entsprechen. Der so gesicherte Gehalt genügt, um ein Wahrheitsprädikat zu qualifizieren (durch Plattitüden).
>Wahrheitsprädikat, >Diskurs, >Plattitüden.
I 242f
Def Weitreichende kosmologische Rolle/Wright/Crispin: (I 250) Ein Gehalt spielt eine weitreichende kosmologische Rolle genau in dem Fall, in dem die Erwähnung von Sachverhalten, aus denen er besteht, zumindest in bestimmten Arten der Erklärung von Kontingenzen auftreten kann, Erklärungen, deren Möglichkeit nicht bloß durch die minimale Wahrheitsfähigkeit des Diskurses garantiert ist. >Minimalismus, >Wahrheitsfähigkeit.
Bsp These: Das Moralische spielt keine weitreichende kosmologische Rolle.
Weitreichende kosmologische Rolle des Gehalts: Wir wollen ihre Reichweite für einen Diskurs am Ausmaß messen, in dem die Angabe der verschiedenen Sachverhalte potentiell zur Erklärung aller jener Dinge beitragen kann, die nicht oder nicht direkt mit unseren Einstellungszuständen zu tun haben, aufgrund derer wir solche Sachverhalte als Objekte auffassen.
I 248
Kosmologische Rolle: Erklärung von Bedeutung/Gehalt nicht aus unseren Einstellungen. >Bedeutung, >Gehalt, >Konventionen, >Sprachgemeinschaft.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Intersubjektivität Sellars I 97
Intersubjektivität : Begriffe, die sich auf Gedanken beziehen, sind in erster Linie intersubjektiv, ebenso intersubjektiv wie der Begriff des Positrons! >Theoretische Termini, >Inhalt/Sellars, >Begriffe/Sellars, >Bewusstsein/Sellars, >Beobachtungssprache, >Theoriesprache.

((s) "Theoretische Entitäten" sind hier nicht nur unbeobachtbare Elementarteilchen, sondern für Sellars' Psychologischen Nominalismus sind Gegenstände nicht als Gegenstände beobachtbar, solange unsere Begriffe für sie noch nicht gebildet sind.)
>Theoretische Entitäten, >Sprachgemeinschaft.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Intersubjektivität Wright I 139
Subjektiv/objektiv/Wright: Warum drücken wir nicht einfach alle unsere Meinungen über das Komische mit "ich finde..." aus? Antwort: Es ist nützlich, die objektivierte Form der Gemeinschaft zu haben, denn oft können wir durchaus zu Recht eine gemeinschaftliche Reaktion auf das Komische annehmen.
>Objektivität, >Subjektivität, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft.
I 139
Es gibt Begriffe, die zu einfach sind, um darüber zu streiten (Bsp Wittgenstein: Arithmetik): Bsp Der Gehalt arithmetischer Behauptungen wie 57 + 65 = 122 sagt nichts über Konsens und hat dafür keine logischen Folgen. - Es gäbe dafür aber auch keinen Maßstab der Korrektheit zu erfüllen, wenn nicht auf jener basalen Ebene Konsens vorausgesetzt werden könnte. >Gewissheit.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Kognition Quine II 67
Kognitiv: ohne Berücksichtigung der Umstände.
II 70f
Kognitive Synonymie: Zustimmung zu einer Äußerung zu verschiedenen Zeitpunkten - Individuum > Gemeinschaft > Wortaustauschbarkeit.

(>Substitution).
Gleiche Urteile (Wahrnehmungsurteile): erhalten wir nicht bei Übersetzung!
>Übersetzung, >Urteile, >Wahrnehmung.
Def kognitive Synonymie:
Beziehung der Gleichheit mit Bezug auf die Gesamtreizung des Individuums zu verschiedenen Zeitpunkten. (= Gleichheit der erregten Rezeptoren).
Kognitive Äquivalenz der Gelegenheitssätze im Hinblick auf das Individuum. (Disposition zu Verdikten)
Kognitive Äquivalenz für die Sprachgemeinschaft (kognitive Äquivalenz mit Bezug auf jedes Individuum)
kognitive Synonymie eines Wortes mit einem anderen Wort oder komplexen Ausdruck . (Austauschbarkeit in Gelegenheitssätzen salva veritate). Wenn wir wollen, können wir auch noch den weiteren Schritt vollziehen:

Def Kognitive Bedeutung eines Worts: Menge seiner kognitiven Synonyme.
>Synonymie.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Kommunikation Gadamer I 450
Kommunikation/Verständigung/Gadamer: Verständigung ist kein bloßes Tun, kein zweckvolles Handeln, etwa eine Herstellung von Zeichen, durch die ich anderen meinen Willen übermittele. Verständigung als solche bedarf vielmehr überhaupt keiner Werkzeuge im eigentlichen Sinne des Wortes. Sie ist ein Lebensvorgang, in dem sich eine Lebensgemeinschaft darlebt (sic). Insoweit ist die menschliche Verständigung im Gespräch von der Verständigung, die die Tiere miteinander pflegen, nicht unterschieden.
Die menschliche Sprache muss aber insofern als ein besonderer und einzigartiger Lebensvorgang gedacht werden, als in der sprachlichen Verständigung „Welt“ offenbar gemacht wird. Sprachliche Verständigung stellt das, worüber sie stattfindet, vor die sich Verständigenden hin, wie
einen Streitgegenstand, der zwischen den Parteien in der Mitte niedergelegt wird.
Die Welt ist derart der gemeinsame, von keinem betretene und von allen anerkannte Boden, der alle verbindet, die miteinander sprechen. Alle Formen menschlicher Lebensgemeinschaft sind Formen von Sprachgemeinschaft, ja mehr noch: sie bilden Sprache. >Welt/Gadamer, >Sprache/Gadamer, >Verstehen/Gadamer, >Gemeinschaft/Gadamer.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Kommunikation Schiffer Avr I 70
Kommunikation/Schiffer/Avramides: ursprüngliches "Grr" verliert Ähnlichkeit mit Tierlaut und wird konventionelles Zeichen für Ärger - (gemeinsames Wissen). >Zeichen, >Gesten, >Sprachgemeinschaft, >Konvention.
Konvention/Hume: kein "dazwischengeschaltetes Versprechen" - allein aus Interesse.
>David Hume.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Konventionen Loar II 160
Konvention/Loar: nicht für einzelne Wortbedeutungen, sondern nur dafür, was L zur Sprache einer bestimmten Gemeinschaft macht. >Sprachgemeinschaft, >Wortbedeutung, >Sprachgebrauch, vgl. >Idiolekt.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Korrespondenztheorie Sellars II 22
Korrespondenz: der Zusammenhang von linguistischen mit nicht-linguistischen Entitäten ist eine Tätigkeit. Abbildende Projektion. Alle wahren Aussagen sind im selben Sinne wahr (wie Frege). Sie unterscheiden sich dadurch, dass sie auf verschiedene Weisen eine Projektion der Welt in den Subjekten konstruieren.
>Welt/Denken, >Realität, >Wirklichkeit, >Wahrheit, >Aussagen.
Projektion/Sellars: sie gehört aber mehr in den Bereich der Denkakte als in den der Aussagen!
>Denken/Sellars, >Sprache und Denken.
II 334
Zusammenfassung: 1. Die Korrespondenz, nach der wir gesucht haben, ist auf elementare Aussagen beschränkt. 2. Es geht um die fundamentale Rolle, die tatsächliche Aussagen (oder Denkakte) spielen. Wie Bauern in Schachspiel: Bsp "Chicago ist groß".
3. Alle wahren Aussagen sind im selben Sinne "wahr", sie Unterscheiden sich aber in ihren Rollen:
"2 + 2 = 4" spielt eine andere Rolle als "Dies ist rot". Die Rolle besteht darin, in den Sprachbenutzern eine Projektion der Welt, in der sie leben, zu konstituieren.
>Sprachgebrauch, >Sprachspiel, >Sprachgemeinschaft, >Bedeutung, >Wahrheitswert, >Fregesche Bedeutung.
Sellars: pro Redundanztheorie: wenn das Bild korrespondiert, dann ist man überzeugt, dass "Dies ist grün" wahr ist, also ist man überzeugt: dies ist grün.
>Redundanztheorie.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Kriterien Wittgenstein Metzinger II 720
Kriterium/Wittgenstein: "Gute Gründe" für eine Hypothese - nicht logisch mit dem fraglichen Begriff verknüpft - nur im schwächeren Sinn der Sprachgemeinschaft. Symptom: empirisches Korrelat zum Kriterium
Verhalten: nicht notwendig für das Vorkommen innerer Zustände - wohl aber für ihre Zuschreibung. >Zuschreibung.
II 726
Kriterium: Verhalten kann ein Kriterium sein. - Dagegen Symptom: muss etwas physiologisches sein.
II 720
Begriff/Zuschreibungskriterien/Wittgenstein: Zuschreibungskriterien gehören zum Begriff - Bsp Schmerz: nicht nur, was er für sich genommen ist, sondern auch Funktion in unserm Leben. - Pointe: Dann ist für Wittgenstein Künstliche Intelligenz logisch unmöglich, weil wir den Begriff nur Menschen zuschreiben. >Schmerz.
Hintikka I 262
Kriterium/Kriterien/Wittgenstein/Hintikka: Mittlere Periode: hier gehen Regel und Kriterium zusammen - der Begriff des Kriteriums wird beim späten Wittgenstein wichtig - gleichzeitig treten die Regeln zurück - mittlere Periode: hier gehen Regel und Kriterium zusammen - Pointe: Kriterien sind nicht mehr als Konventionen - Bsp Dass jemand mit Zahnschmerzen sich die Backe hält - sie sind der harte Felsen des Ausdrucks Zahnschmerzen - ich identifizieren meine Empfindung aber nicht durch Kriterien. >Konventionen.
Hintikka I 266
Kriterium/Wittgenstein/Hintikka: spät: neue Bedeutung von "Kriterium": das gesamte Sprachspiel ist das einzige Kriterium für dien Gebrauch des Wortes - das Kriterium ist abhängig vom Sprachspiel - genauso, wie es keinen unabhängigen "Kalkül" der Sprache gibt - es gibt kein Kriterium für Schmerzen - neu: also auch nicht mehr das konventionelle Halten der Backe bei Zahnschmerzen - Regelfolgen basiert nicht auf Kriterien. >Regelfolgen.
I 269
Wittgenstein spät: Verhalten ist kein Kriterium. Ob sich jemand versprochen hat, stellen wir nicht anhand von Regeln fest, sondern das ist ein eigenes Sprachspiel. >Sprachspiele, >Regeln.
I 370
Glauben/Kriterium/propositionale Einstellungen/private Erlebnisse/Wittgenstein/Hintikka: Wenn Wittgenstein sagt: "Ein innerer Vorgang bedarf äußerer Kriterien" meint er gar keine inneren Vorgänge oder privaten Erlebnisse - sondern propositionale Einstellungen wie Glauben usw. >Überzeugungen, >Propositionale Einstellungen, >Privatsprache, >Regelfolgen. Diese müssen überhaupt nicht durch ein spezielles Gefühl gekennzeichnet sein - Bsp "Ich hoffe er kommt" ist kein Bericht über einen Seelenzustand. - Ganz anders als bei Empfindungen. Anders: "Ich denke immer an sein Kommen": Seelenzustand.
Propositionale Einstellungen brauchen Kriterien, weil sie keine privaten Erlebnisse beinhalten.

II 115
Verstehen/Kriterium/Wittgenstein: Das Kriterium des Verstehens ist, dass man den Satz erklären kann, ehe man weiß, ob er wahr oder falsch ist. >Verstehen.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Metz I
Th. Metzinger (Hrsg.)
Bewusstsein Paderborn 1996

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Kultur Goodenough Corr I 393
Kultur/Goodenough/Saucier: Goodenough (1981)(1) betont die Ähnlichkeiten zwischen der Darstellung von Kultur in Individuen und der Darstellung von Sprache in Individuen. Idiolekt: Die Sprecher einer Sprache (man könnte sie auch eine Sprachgemeinschaft nennen) sind keine homogene Gruppe. Es gibt individuelle Unterschiede im Wissen sowie in der Verwendung von Grammatik und Wortschatz. Eine Person kann Slang, technisches oder anderes Vokabular kennen, was eine andere Person nicht tut; die einzigartige Version der Sprache des Einzelnen kann als "Idiolekt" bezeichnet werden.
Dialekt: Das Analogon einer Subkultur wäre ein Dialekt. Man kann lernen, mehr als eine Sprache zu sprechen und trotzdem an mehr als einer Kultur teilzunehmen.
Sprache/Goodenough: Wie eine Kultur verkörpert eine Sprache eine Reihe von Standards (für die Kommunikation). Die einer Gruppe zugeschriebenen Standards können als funktionsfähig angesehen werden, abgesehen von den Individuen in der Gruppe - eine gemeinsame Illusion.
Kultur/Goodenough: Es ist ebenso unsinnig, von "Zugehörigkeit zu einer Kultur" (oder Zugehörigkeit zu ihr) zu sprechen wie von "Zugehörigkeit zu einer Sprache". Wie Goodenough es ausdrückt, kann man "nicht Mitglied einer Reihe von Normen oder eines Wissens über Zollfragen sein" (1981, S. 103). Du benutzt eine Kultur, so wie du eine Sprache benutzt.
Goodenough spezifiziert die Inhalte der Kultur in systematischer Beziehung zueinander, beginnend mit den grundlegendsten Einheiten, über die Bewegung von
a) Formen (Kategorien, Konzepte, Ideen), bis zu
b) Vorschläge, bis hin zu
c) Überzeugungen. Persönliche Werte
d) sind jene persönlichen Überzeugungen, die mit inneren Gefühlszuständen, Wünschen, gefühlten Bedürfnissen, Interessen und mit der Maximierung von Befriedigung und Minimierung von Frustration verbunden sind.
Die nächstabstraktesten Einheiten scheinen weniger offen psychologische Sprache zu sein, man könnte sie als "Idiolekt" bezeichnen. Das Analogon einer Subkultur wäre ein Dialekt. Man kann lernen, mehr als eine Sprache zu sprechen.
Zugehörigkeit zu einer Gruppe/Mitgliedschaft/Goodenough: Es ist ebenso unsinnig, von "Zugehörigkeit zu einer Kultur" (oder Zugehörigkeit zu ihr) zu sprechen wie von "Zugehörigkeit zu einer Sprache". Wie Goodenough es ausdrückt, kann man "nicht Mitglied einer Reihe von Normen oder eines Wissens über Zollfragen sein" (1981, S. 103). Du benutzt eine Kultur, so wie du eine Sprache benutzt.
Inhalt der Kultur/Goodenough: (a)-(d) (siehe oben) plus
Es gibt
e) Regeln und öffentliche Werte - Systeme, die Regeln, Codes, Pflichten, Verpflichtungen, Rechte, Privilegien und Normen der Fairness festlegen;
f) Rezepte (bekannte Verfahrensanforderungen zur Erreichung eines Zwecks, wie in Anleitungen und Etiketten);
g) Routinen und Bräuche; und schließlich
h) Institutionen, die Einheiten (e) bis (g) organisieren und systematisieren. Siehe >Kultur/Schwartz, >Persönlichkeitssystem/Saucier.



1. Goodenough, W. H. 1981. Culture, language, and society. Menlo Park, CA: Benjamin/Cummings


Gerard Saucier, „Semantic and linguistic aspects of personality“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018
Natürliche Arten Putnam Newen I 126f
Natürliche Art/Begriffe/Putnam/Newen/Schrenk: Der Referent der natürlichen Art lässt sich nur relativ zu einer Umwelt und den dort jeweils herrschenden Naturbedingungen angeben. Pointe: Wir können allein anhand von Beispielen über natürliche Arten reden! Es ist nicht notwendig, dass wir eine Ahnung von den definierenden Merkmalen haben! Bsp Wasser: Früher sprach man genauso darüber wie heute, ohne Ahnung von H2O zu haben.
Def Natürliche Art/Putnam/Newen/Schrenk: Eine natürliche Art ist eine einheitliche Art von Einzeldingen, wobei diese Art durch Eigenschaften in der Natur festgelegt wird und nicht durch epistemische oder pragmatische Kriterien. Daraus folgt:
Putnam/These: Bedeutungen sind nicht im Kopf, Bsp Zwillingserde.
>Zwillingserde.
---
Putnam III 145
Natürliche Art/Putnam: Ein Bsp für eine natürliche Art sind Sterne. Die künstliche Art ist ihre Konstellationen. Natürliche Art: Auch hier sind Grenzen willkürlich.
---
I (a) 38f
Natürliche Art/Putnam: Die natürliche Art ist nicht analytisch; dass Tiger Streifen haben (nicht einmal einige) ist nicht analytisch; dass Tiger Tiere und Zitronen Früchte sind ebenfalls. Wer das Wort "Aluminium" gebraucht, muss es nicht von Molybdän unterscheiden können. >Ulmen/Buchen, >Analytisch/synthetisch.
Was bestimmt dann die Referenz? Die kausale Verbindung zum Einführungsereignis schließt Zugehörigkeit zur Sprachgemeinschaft ein.
>Einführen)
Stereotyp: Temperatur: Temperatur ist ein starker Stereotyp. Elektrizität: Elektrizität ist ein schwacher Stereotyp.
>Stereotype.

I (e) 135ff
Natürliche Art/Putnam: Bsp natürliche Substanzen, Gattungen und physikalische Größen. Putnam: früh: Die natürliche Art wird durch Kriterien festgelegt.
>Kriterium.
Putnam: spät: Die natürliche Art wird durch die Welt festgelegt! Was dazu zählt wird durch Gesetze festgelegt. Das sind keine analytischen Definitionen, alle Stereotype können auch von anderen Dingen wahr gemacht werden.
>Gesetze, >Naturgesetze.
I (e) 138
Allein die DNS entscheidet, was eine Zitrone ist.
I (e) 139
Was die Zusammensetzung überhaupt wichtig macht, ist ihre Verbindung zu Gesetzen des Verhaltens. Bei Einführung des Terms sind diese gewöhnlich nicht bekannt. >Einführung.
I (e) 139
Natürliche Art/Putnam: Die natürliche Art muss dieselbe Zusammensetzung haben oder denselben Gesetzen gehorchen. Ihre Namen sind nicht mit Kennzeichnungen synonym: Die Forschung kann etwas neues ergeben. >Kennzeichnung.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008
Nominalismus Gadamer I 439
Nominalismus/Sprache/Wesen/Gadamer: (...) mit der nominalistischen Auflösung der klassischen Wesenslogik [tritt] auch das Problem der Sprache in ein neues Stadium. Nun ist auf einmal von positiver Bedeutung, dass man die Dinge in verschiedener Weise (wenn auch nicht in beliebiger) auf ihre Übereinstimmung und ihren Unterschied hin artikulieren kann. Wenn das Verhältnis von Gattung und Art nicht nur aus der Natur der Dinge - am Vorbild der „echten“ Arten im Selbstaufbau der lebendigen Natur - legitimiert werden kann, sondern auch in anderer Weise in Bezug auf den Menschen und seine namengebende Hoheit, dann lassen die historisch gewachsenen Sprachen, ihre Bedeutungsgeschichte wie ihre Grammatik und Syntax, sich als Variationsformen einer Logik der Erfahrung, einer natürlichen, d. h. geschichtlichen Erfahrung (die selbst noch die
übernatürliche einschließt) verstehen.
Die Aufgliederung der Wörter und Sachen, die eine jede Sprache auf ihre eigene Weise vornimmt, stellt überall eine erste natürliche Begriffsbildung dar, die sehr weit von dem System der wissenschaftlichen Begriffsbildung entfernt ist. Sie folgt ganz und gar dem menschlichen Aspekt der Dinge, dem System seiner Bedürfnisse und seiner Interessen. Was für eine Sprachgemeinschaft wesentlich an elner Sache ist, das kann sie mit anderen, im übrigen vielleicht ganz andersartigen, Sachen einer einheitlichen Benennung
I 440
zuordnen, wenn sie nur alle die gleiche, ihr wesentliche Seite besitzen. Die Namengebung (impositio nominis) entspricht keineswegs den Wesensbegriffen der Wissenschaft und ihrem klassifikatorischen System von Gattung und Art. Vielmehr sind es, an diesem gemessen, sehr oft Akzidenzien, von denen die Allgemeinbedeutung eines Wortes sich ableitet.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Nominalismus Sellars I 53f
Def psychologischer Nominalismus: jedes Bewusstsein von Arten, Ähnlichkeiten, Tatsachen, also abstrakter Entitäten, ist eine linguistische Angelegenheit! Die Wahrnehmung von Ähnlichkeiten und auch von Tatsachen setzt den Prozess des Erwerbs der Sprachverwendung voraus. >Spracherwerb, >Sprachgebrauch, >Sprache, >Bedeutung, >Sprachgemeinschaft, >Begriffe/Sellars.
I 56
psychologischer Nominalismus/Sellars: These: es gibt kein Bewusstsein eines logischen Raumes, das dem Spracherwerb vorausgeht und von ihm unabhängig wäre. >Logischer Raum, >Bewusstsein/Sellars.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Objektivität Habermas III 27
Objektivität/Habermas: Objektiv kann eine Beurteilung dann sein, wenn sie anhand eines transsubjektiven Geltungsanspruches vorgenommen wird. Der für beliebige Beobachter und Adressaten dieselbe Bedeutung hat wie für das jeweils handelnde Subjekt selbst. >Geltungsansprüche, >Wahrheit, >Richtigkeit, >Wahrhaftigkeit, >Intersubjektivität.
Geltungsanspruch: Ansprüche dieser Art sind Wahrheit und Effizienz.
>Effizienz.
III 30
Objektivität/Realismus: Für den „realistischen“ Ansatz ist die Welt als Inbegriff dessen, was der Fall ist, objektiv. >Tatsachen, >Sachverhalte, >Sachverhalte/Wittgenstein, >Welt/Wittgenstein, >Tractatus.
III 31
Objektivität/Phänomenologie: Für den „phänomenologischen“ Ansatz muss zunächst ermittelt werden, unter welchen Bedingungen, unter denen sich die Einheit einer objektiven Welt für die Angehörigen einer Kommunikationsgemeinschaft konstituiert. >Phänomenologie, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft, >Objektivität, >Objektivismus/Husserl.

Rorty I 417
Habermas/Rorty: Habermas These: Die wissenschaftliche Forschung wird von »unvermeidlichen subjektiven Bedingungen« sowohl eingeschränkt als auch ermöglicht. >Subjektivität, >Wissenschaft.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Objektivität Wright I 139
Subjektiv/objektiv/Wright: Warum drücken wir nicht einfach alle unsere Meinungen über das Komische mit "ich finde.." aus? Antwort: Es ist nützlich, die objektivierte Form der Gemeinschaft zu haben, denn oft können wir durchaus zu Recht eine gemeinschaftliche Reaktion auf das Komische annehmen.
>Sprachgemeinschaft, >Sprachverhalten, >Sprachgebrauch, >Bedeutung, >Referenz.
I 139/40
Es gibt Begriffe, die zu einfach sind, um darüber zu streiten : Bsp der Gehalt arithmetischer Behauptungen wie "57 + 65 = 122" sagt nichts über Konsens und hat dafür keine logischen Folgen. >Arithmetik/Wittgenstein.
Es gäbe dafür aber auch keinen Maßstab der Korrektheit zu erfüllen, wenn nicht auf jener basalen Ebene Konsens vorausgesetzt werden könnte.
>Korrektheit/Wright.
I 216
Repräsentation/Wright: Im Gegensatz dazu hat der Repräsentationscharakter von Urteilen etwa Bsp über die Formen eines Kinderpuzzles genau damit zu tun: wie verschieden auch immer wir biologisch konstituiert sein mögen, oder welche Naturgesetze wirksam wären, die Unterschiedlichkeit der Urteile müsste als Symptom für kognitive Fehlfunktion aufgefasst werden. >Kognitive Nötigung, >Urteile, >Wissen, >Kompetenz, >Naturgesetze.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Privatsprache Wright I 180/81
Privatsprache/Wittgenstein/Wright: Eine Privatsprache besitzt nicht die erforderliche Disziplin, da es keine Unterscheidung gibt zwischen richtig Scheinen und richtig Sein. >Regelfolgen, >Objektivität, >Meinen, >Humpty-Dumpty-Theorie, vgl. >Sprecherbedeutung, >Sprachgemeinschaft, >Konventionen.
Wright: Aber natürlich ist z.B. Empfindung nicht epistemisch privat. (Das ist ein häufiges Missverständnis.)
>Empfindung, >Epistemisch/ontologisch, >Erste Person, >Intentionalität.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Privilegierter Zugang Sellars I 80
Zu jedem von uns gehört ein Strom von Episoden, die selbst keine unmittelbaren Erfahrungen sind und zu denen wir privilegierten, jedoch keineswegs unveränderlichen oder unfehlbaren Zugang haben. ( > Weitere Autoren zu Privilegierter Zugang). Sie können auftreten, ohne offenes Sprachverhalten. >Bewusstseinsstrom/Husserl.
Die Wortvorstellungen sind nicht das Denken selbst. Genauso wenig ist das offene Sprachverhalten das Denken selbst. Wir müssen keine Wortvorstellungen haben, ja wir müssen überhaupt keine Vorstellung haben, wenn wir wissen, was wir denken! Es ist falsch, den privilegierten Zugang nach dem Vorbild der Wahrnehmung zu konstruieren.
I 95ff
Privilegierter Zugang/Sellars: Selbstzuschreibung aufgrund von Beobachtung durch andere. Erst danach beginnt die Rede vom privilegierten Zugang. >Selbstwissen, >Selbstbewusstsein, >Selbstidentifikation, >Selbstzuschreibung, >Zuschreibung, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft, >Psychologischer Nomainalismus, >Introspektion.
I 97
Privat: keine »absolute Privatheit«. Offenes Verhalten ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Logik dieser Begriffe, so wie das beobachtbare Verhalten von Gasen ein Beleg molekularer Vorgänge ist. Bericht: erfordert (dennoch) privilegierten Zugang.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Quine Millikan I 149
Quine/Millikan: hat recht, wenn er von einer „Vielzahl von Verbindungen“ zwischen Wörtern und Erfahrung spricht. Selbst Mitglieder derselben Sprachgemeinschaft sind „verschieden getrimmte Büsche“. >Erfahrung/Quine, >Erfahrung/Wittgenstein.
I 150
Millikan: Problem: was ist denn dann „die“ Intension? Innerer Ausdruck/Millikan: Bsp „rot“ hier muss jeder einen inneren Term haben, der „rot“ entspricht.
Def Sprach-gebundene Intensionen/Terminologie/Millikan: seien die flüchtigen (erworbenen) Intensionen, die man haben muss, um ein Wort in seinem Idiolekt zu haben. Diese müssen öffentlich sein.
Pointe: sprachgebundene Intensionen korrespondieren niemals Synonymen Bsp „rot“ – „red“. ((s) Weil der Sprachgebrauch im Englischen anders sein könnte.
>Sprachverhalten, >Intension.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Radikale Interpretation Fodor IV 70
Radikale Interpretation/RI/Davidson/Fodor/Lepore: 1. Empirische Belege spezifizieren.
2. Da verschiedene Weisen der Auswahl von Belegen zu verschiedenen Wahrheitstheorien (WT) führen, muss die Auswahl durch die Radikale Interpretations-Theorie gerechtfertigt werden. Problem: Der Wahrheitstheorie kann nicht unabhängig von der Bedeutungstheorie (BT) Korrektheit zugeschrieben werden. >Lernen, >Reize, >Spracherwerb.
VI 72
Belege/Quine: Alles, was der Radikalen Interpretation zugänglich ist, sind Belege. (Sprachlernen/Spracherwerb des Kindes, Reize). >Radikale Interpretation.
IV 77
Ähnlichkeitsraum/Quine/Fodor/Lepore: Ein Ähnlichkeitsraum steht dem radikalen Interpreten nicht zur Verfügung (da eine abweichende Kultur angenommen werden muss, anders als beim Sprachlernen).
IV 86
Holismus/Radikale Interpretation/Davidson/Fodor/Lepore: Sein Argument für den Holismus beruht auf seiner Annahme, dass einzelne Sätze gesetzesartig (Gesetze) sind: Bsp "Kurt gehört zur deutschen Sprachgemeinschaft und Kurt hält für wahr: "Es regnet am Samstagnachmittag und es regnet in der Umgebung von Kurt am Samstagnachmittag". FodorVsDavidson/LeporeVsDavidson: Die Verallgemeinerungen davon Bsp (x)(t)(wenn x zur deutschen Sprachgemeinschaft gehört, dann "(x hält "es regnet" für wahr zu t dann und nur dann, wenn es in der Umgebung von x zu t regnet)" unterstützen keine kontrafaktischen Konditionale (KoKo) und sind daher nach Davidsons Definition von Gesetz nicht gesetzesartig. Sie liefern keine Unterstützung von kontrafaktischen Konditionalen. Bsp Die Bedeutung von "Es regnet" könnte sein: "Die Katze ist auf der Matte". Dann folgt nicht, dass die Katze nicht auf der Matte ist, wenn es nicht regnet.
IV 87
Lösung: "...für eine Relation R und jeden Sprecher S..." ist nomologisch, aber noch nicht geeignet für die Radikale Interpretation. Gesetzesartigkeit: mussten wir nur wegen der Konventionalität der Sprache annehmen. Problem: Die Radikale Interpretation kann die Konventionalität per definitionem nicht herausfinden.
IV 89
Radikale Interpretation/Fodor/Lepore: Unser Bild der Radikalen Interpretation ist viel reicher als das von Davidson.
IV 90
Problem: Der nomologische Ansatz ist nicht holistisch. >Holismus, >Semantischer Holismus.
IV 88
Konventionalität/Sprache/Radikale Interpretation/Fodor/Lepore: Per definitionem ist die Konventionalität nichts, was der radikale Interpret herausfinden kann! Bsp Nichtdeutsche sagen nicht "Hund" wenn sie Hund meinen. >Konventionen.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Realität Sellars I 5
Gegebenes: der springender Punkt ist, dass das empirische Wissen seine Grundlage in einem nicht-inferentiellen Tatsachenwissen hat. (Nicht-inferentiell: unmittelbar). Selbst beim nicht-inferentiellen Wissen werden Tatsachen gewusst, keine Gegenstände! Es scheint daher, als könnte das Empfinden von Sinnesinhalten kein Wissen stiften.
>Tatsachen, >Wissen, >Empfindung, >Objekte, >Gegenstände, >Begriffe/Sellars, >Psychologischer Nominalismus, >Mythos des Gegebenen.

Rorty I 112
SellarsVs "Mythos vom Gegebenen": denken wir uns Unkorrigierbarkeit schlicht als von sozialer Praxis abhängig. Sellars: »Es kann sich herausstellen, dass es überhaupt keine farbigen Gegenstände gibt«.
RortyVs: Diese holistischen Aussagen klingen sinnlos und paradox, denn die infrage stehende Genauigkeit erfordert eine Theorie privilegierter Darstellungen. Pro: Rechtfertigung ist nicht eine Funktion besonderer Relationen zwischen Ideen (oder Wörtern) und Gegenständen, sondern eine Funktion der sozialen Praxis. Die Rechtfertigung eines Gespräches ist sozusagen von Natur aus holistisch.
>Sprachgemeinschaft, >Holismus.

McDowell I 164
Gegebenes/Sellars: es ist nichts gegeben, was nicht innerhalb des sich entwickelnden Systems von Überzeugungen liegt. Mythos: der vermeintlich rationale Bezug der Erfahrungen auf Überzeugungen.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Regeln Wright I 260f
Regeln/Wright, Crispin: Regeln existieren nur innerhalb einer Praxis, die dadurch aufrechterhalten wird, dass die Beteiligten sich einig sind. >Konvention, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft.
Regeln/Wittgenstein/Wright: Was immer Wittgensteins Dialektik genau erreicht, sie erzwingt in jedem Fall irgendeine Art von Einschränkung für eine realistische Vorstellung von Regeln und Bedeutung.
>Realismus.
Und daher auch für Wahrheit, da Wahrheit eine Funktion der Bedeutung ist.
>Wahrheit, >Bedeutung.
Regelfolgen/Wright: Das Problem mit dem Regelfolgen zeigt, dass Urteile über Bedeutungen und das, was diesen bedingt entspricht, Kognitiver Nötigung entzogen sind. Und dann muss das gleiche auch für Behauptungen über die Wahrheit von Sätzen gelten.
>Kognitive Nötigung, >Regelfolgen.
Diese intuitive Argumentation ist folglich kein trivialer Solipsismus und das Gespenst eines globalen Minimalismus (Boghossian) ist immer noch unter uns.
>Nonfaktualismus, >Minimalismus/Wright.
I 288
Regelfolgen/Wright: In den drei anderen Diskursbereichen (ohne Evidenztranszendenz wie bei der Mathematik) scheint es jedoch so, dass sie durch Überlegungen zum Regelfolgen vorbelastet sind. Diese Überlegungen können
1. die Formulierung selbst verhindern, und verhindern, dass das Problem überhaupt lösbar dargestellt wird
2. irrige Annahmen aufdecken, die von den Gegenspielern gemeinsam vertreten werden,
3. das Ergebnis von vornherein zugunsten des Minimalismus beeinflussen.
4, Schwierigkeit: Wie können wir die vom Realismus gewünschte Objektivität erreichen, wenn unsere Reaktion auf ein Problem sich nie wird freimachen können von einer Abhängigkeit von Fähigkeiten und Neigungen zu spontaner Reaktion deren eigener Status mit Bezug auf Objektivität in Zweifel gezogen wird.
>Objektivität.

Rorty VI 55 ff
WrightVsDavidson: Kognitives Gebot, Sprache, Bedeutung, Wahrheit und Erkenntnis würden zusammenbrechen, wenn es in Bezug auf das, was wir "Addition" nennen, keinen Tatbestand gibt. >Nonfaktualismus, >Kognitive Nötigung, >Quaddition, >Tatsachen, >D. Davidson.

Crispin Wright II 225
Regeln/Wright: Regeln sind nicht in derselben Sprache gegeben., >Metasprache, >Objektsprache.
Ausnahme: Als Ausdruck dafür, was jemand versteht, wenn er "rot" versteht: in derselben Sprache formulierbar.
>Verstehen.
Schach: Schach ist nicht von innen heraus, sonst durch Beobachtung lernbar. - Dann ist es nie sicher, ob das alle Regeln sind, bzw. ob nicht in Wirklichkeit ganz andere Regeln gelten.
>Schach.
Herrschende Sicht/hS/Wright: Dass Regeln von innen heraus erkannt werden können.
WrightVs: Das würde verlangen, dass Sprachgebrauch als Anwendung von Regeln erklärt werden könnte. - Das schließt aus, den Sprachgebrauch gleichzeitig als Spiel zu sehen (wie eigentlich gewünscht).
II 226
Regeln/Vagheit/Wright: Es gibt ein Problem, wenn Anwendung von Prädikaten von Regeln geleitet sein soll: dann ist im Fall von Vagheit gleichzeitige Anwendung und Nichtanwendung bei Überlappen vorgeschrieben. >Vagheit, >Prädikation, >Zuschreibung.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Reize Rorty I 192
Reiz/Quine/Rorty: Auch Reize sind nach Quine "Setzungen" wie alles übrige.
I 250
Def Beobachtungssatz/Quine: Ein Satz, über den alle Sprecher in derselben Weise urteilen, wenn sie denselben begleitenden Reizen ausgesetzt sind. Ein Satz, der innerhalb einer Sprachgemeinschaft gegenüber Unterschieden in vergangenen Erfahrungen nicht empfindlich ist. >Beobachtungssätze, >Beobachtungssprache, >Beobachtung.
RortyVsQuine: Quine schließt Blinde, Geistesgestörte und gelegentliche Abweichler aus.

((s)VsRorty: Gerade Quines Auffassung ermöglicht es, Abweichungen festzustellen. Das ist keine Diskriminierung von Andersartigkeit. Vgl. die Unterscheidungsfähigkeiten von Kleinkindern, die nach einigen Monaten verlorengeht: >Phonetik/Eimas.)

VI 29
"Innere Repräsentation"/Rorty: Vertreter: Ruth Millikan, Fred Dretske, David Papineau. >Millikan, >Dretske, >Papineau.
Biologische Deutung: Evolution: >Searle.
Die Fähigkeit von Organismen, auf verschiedenartige Reize verschieden zu reagieren.
Rorty, Armstrong, Dennett, SellarsVs: Wahrnehmungen sind nicht "Erlebnisse" oder "Rohempfindungen", sondern Dispositionen zur Aneignung von Überzeugungen und Wünschen.
>Armstrong, >Dennett, >Sellars.
VI 170
Realität/Rorty: Eine Aussage wie "Die Theorie ist erfolgreich, weil sie zu etwas Realem vorstößt" ist ebenso nutzlos wie Dennetts Bsp "Wir lachen wegen der Lustigkeit des Reizes".

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Relationstheorie Schiffer I 8
Relationstheorie/Schiffer: "Es gibt etwas das er glaubt" - kann man nur mit referentieller Quantifikation (nicht mit substitutionaler Quantifikation) schließen. Substitutionale Quantifikation: ist wahr, wenn eine Substitutions-Instanz von "Elmar glaubt, dass S" wahr ist.
Referentielle Quantifikation: "..glaubt x", wobei ein x existieren muss.
Substitutionale Quantifikation: keine Relationstheorie, weil die substitutionale Quantifikation konsistent ist mit jeder Darstellung der logischen Form der Substitutionsinstanzen, die die Quantifikation wahr machen.
>Referentielle Quantifikatiion, >Substitutionale Quantifikation, >Quantifikation.
I 15
Relationstheorie/Schiffer: Relation zu Sätzen: Davidson: (1969)(1): zur öffentlichen Sprache des Zuschreibenden. Carnap (1947)(2): zur öffentliche Sprache des Glaubenden.
Loar: öffentliche Sprache des Zuschreibenden, aber die semantischen Eigenschaften (die den Inhalt bestimmen) sind im Tarski-Stil (nicht-öffentlich). - Dann nichts über Rolle der Ausdrücke bzw. Gebrauch in Population.
>Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft.
Problem: Dann müssen Überzeugungen durch interpersonal funktionale Zustände individuiert werden - das geht nicht mit Tarski.
>Wahrheitsdefinition/Tarski.

1. Donald Davidson (1969). "The individuation of events". In: In Nicholas Rescher (ed.), Essays in Honor of Carl G. Hempel. Reidel. pp. 216-34
2. Rudolf carnap (1947). Meaning and Necessity: A Study in Semantics and Modal Logic. Chicago, IL, USA: University of Chicago Press

I 70
SchifferVsPropositionalismus/VsRelationstheorie mit Proposition als Objekt: Wenn sie wahr wäre, würde die Proposition als Inhalt entweder Hundheit selbst (geht nicht wegen Bsp "shmog") oder eine Gegebenheitsweise von ihr enthalten. >Proposition, >Universalien.
Gegebenheitsweise: wir haben keinen Anhalt, was sie sein sollten. (+)
>Gegenbenheitsweise.
I 73
Relationstheorie/Schiffer: hier zu Repräsentationen (= Sätzen) in Mentalesisch (statt Propositionen). >Sätze.
Bedeutung in Mentalesisch bestimmt Bedeutung in öffentlicher Sprache, nicht umgekehrt. (+)
>Mentalesisch/Gedankensprache, >Alltagssprache.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Relativismus Rorty I 304
Relativismus: Die Behauptung, Wahrheit und Referenz seien »relativ auf ein Begriffssystem«, klingt so, als sage sie mehr. Aber das ist so lange nicht der Fall, als unser Begriffssystem schlicht für das steht, was wir gegenwärtig glauben. >Konvention, >Sprachgemeinschaft.

II (b) 36
RortyVsHabermas: Habermas braucht einen archimedischen Punkt, um Foucault für seinen »Relativismus« zu kritisieren. >HabermasVsFoucault, >Habermas, >Foucault.

II (g) 152
Kulturrelativismus: Der Kulturrelativismus ist gar nicht relativistisch, sofern Relativismus auf die Behauptung hinausläuft, jede moralische Anschauung sei genauso gut wie jeder andere. >Kulturrelativismus.
Rorty: Unsere moralische Anschauung ist sehr viel besser als jede Konkurrenzanschauung.
a) Es ist eine Sache, die falsche Behauptung aufzustellen, zwischen uns und den Nazis gebe es keinen Unterschied.
b) Eine ganz andere Sache ist es, die richtige Behauptung zu vertreten, dass es keinen neutralen gemeinsamen Boden gibt, auf den ein Nazi und ich sich zurückziehen können, um zu diskutieren.

III 87
Schumpeter: »Die Einsicht, dass die Geltung der eigenen Überzeugungen nur relativ ist, und dennoch unerschrocken für sie einzustehen, unterscheidet den zivilisierten Menschen vom Barbaren.« Isaiah Berlin: Mehr darf man nicht verlangen. >Isaiah Berlin, >Josef A. Schumpeter.

IV (a) 11
Relativismus/Kulturrelativismus/RortyVsPutnam: Falsche Lösung: einen transkulturellen Standpunkt einzunehmen. - Das wäre nur ein weiterer Gottesstandpunkt: ideale Wahrheit als Grenzbegriff. >Relativismus/Putnam, >Wahrheit/Putnam.

V 20
Kulturen haben keine axiomatischen Strukturen. Dass sie institutionalisierte Normen haben, besagt eigentlich das gleiche wie Foucaults These: dass Erkenntnis und Macht nie voneinander getrennt werden können. Wenn man zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort nicht an bestimmte Dinge glaubt, muss man es wahrscheinlich büßen. >Kultur, >Normen.

VI 74
Relativismus/Realismus/PutnamVsRealismus/PutnamVsRelativismus/Rorty: Realismus und Relativismus gehen beide davon aus, man könnte gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Sprache stehen.
VI 77f
Faschismus/Relativismus/Wahrheit/Sartre/Rorty: Bsp Morgen nach meinem Tode können Menschen beschließen, den Faschismus einzuführen - dann wird der Faschismus die menschliche Wahrheit sein. RortyVsSartre: nicht die Wahrheit; die Wahrheit wäre in Vergessenheit geraten. Putnam: Wahrheit ist die dritte Instanz zwischen den Lagern.
RortyVsPutnam: Es geht Richtigkeit statt Wahrheit - und zwar nach unseren Normen. - Nach welchen denn sonst, denen der Faschisten?
>Normen/Rorty, >Richtigkeit.
VI 79
Begründung der Normen/Rorty: Ihre Begründung erwächst aus unserer Selbstverbesserung.
VI 246
Kulturrelativismus/Rorty: Ich bin schon der Meinung, dass unsere westliche Kultur über anderen steht. Diese Art von Relativismus ist aber kein Irrationalismus. Man braucht kein Irrationalist zu sein, wenn man darauf verzichtet, das eigene Netz von Überzeugungen so kohärent und durchsichtig wie möglich zu gestalten. >Kulturrelativismus, vgl. >Westlicher Rationalismus.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Repräsentation Field II 55
Repräsentation/Field: Wenn die Repräsentation nur auf öffentliche Sprache bezogen ist, warum ist sie dann intern? Lösung: ist die Unterscheidung von Typ/Token. Frage: Warum ist sie dann auf die öffentliche Sprache bezogen? Antwort: Weil man nur in Bezug auf Typen von Tokens sprechen kann. >Typ/Token, >Alltagssprache, >Beobachtungssprache, vgl. >Theoriesprache.
II 58
Repräsentation: Die Syntax der Repräsentation kann ohne Rücksicht auf die Bedeutungen bestimmt werden, wenn wir Gesetze für Körperbewegungen aus Wünschen usw. haben (enge psychologische Theorie). >Syntax, >Bedeutung, >Verhalten, >Wunsch, >Erklärung.
II 58
Semantik/Repräsentation: Wahrheit können wir überflüssig machen: Wenn wir 1. Gesetze von Überzeugungen aus Reizen haben und
2. Gesetze für Körperbewegungen aus Überzeugungen und Wünschen haben. Das wäre die "enge psychologische Theorie": dann brauchen wir keine Bedeutungen in Repräsentation anzunehmen.
II 59
Wenn aber Repräsentationen wahr sein sollen, müssen sie mit Bedeutungen korreliert sein. >Darstellung.
II 60
Repräsentation ohne Bedeutung: Bsp für alle Sätze S1 und S2 in einem System: Wenn eine Person glaubt [S1 > S2] und sich S2 wünscht, dann wünscht sie auch S1. Field: Bedeutungen sind es deshalb nicht, weil die geglaubten Sätze alle auch falsch sein können!
Bsp Radikale Interpretation: der Eingeborene hebt sein Gewehr: Dies ist ein Grund anzunehmen, dass er glaubt, dass ein Kaninchen in der Nähe ist (auch wenn er sich täuscht).
>Radikale Interpretation, >Gavagai.
II 61
Repräsentation/Semantik/Psychologie: Für die psychologischen Erklärungen der Repräsentation brauchen wir gar nicht die semantischen Begriffe wie "wahr" und "referiert auf", die normalerweise Sätze in Beziehung zur Welt setzen. Glauben/Wahrheit: Nichts zwingt mich, von einer Person anzunehmen, dass sie einen Glauben hat, der wahr von Kaninchen ist. ((s) Es reicht ja, wenn er sein Gewehr hebt.)
Wahrheit: (von inneren Repräsentationen) brauchen wir nur, wenn wir annehmen, dass sie verlässliche Indikatoren über die Welt sind - Bsp ein Kind benimmt sich schuldbewusst - Bsp wenn ein Mathematiker eine Theorie glaubt, ist das ein Grund für mich, sie auch zu glauben.
>Verlässlichkeit.
II 66
Sprache/Repräsentation/Schiffer: früh: (Schiffer, 1972)(1): Die Satzbedeutung ist allein durch Begriffe des Glaubens und Wünschens erklärbar - Bsp um die Bedeutung von "Cäsar war egoistisch" zu kennen, muss man wissen, dass der Satz konventionell mit dem Glauben korreliert ist, dass Cäsar egoistisch war. >Repräsentation/Schiffer.
Alles geht über innere Repräsentationen und diese können ohne weiteren Bezug auf Sprache erklärt werden.
FieldVsSchiffer: Die Symbole in meinem Repräsentationssystem haben ihre Rolle durch Aneignung z.B. eines Namens in der öffentlichen Sprache erworben.
>Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft.
Tiere/Field: Obwohl sie wahrscheinlich Repräsentationen haben, können Bedeutungen und damit auch Wahrheit, nicht auf sie angewendet werden.
>Tiere, >Tiersprache.
II 69
Repräsentation/Field: Eine Repräsentation könnte man auch als weder sprachlich noch piktoral annehmen: Bsp "Glühbirnenmodell" - das wäre uninterpretiert und könnte Verhalten nicht erklären.
II 77f
Repräsentation: Repräsentationale Begriffe können Eigenschaften ersetzen. Die meiste Psychologie kommt ohne sie aus. Vorteile? Intentionale Begriffe sind projektiv - Bsp "Er hob sein Gewehr..." - die Wahrheitsbedingungen (WB) spielen dann keine Rolle! Der Vorteil von Repräsentationen liegt in der Verbindung von Erklärung und Voraussage.
>Wahrheitsbedingungen, >Vorhersage.
II 94
Repräsentation/StalnakerVsField: Die grundlegende Relation besteht zwischen Wörtern statt zwischen Sätzen oder "Morphemen" (der Gedankensprache). Auch nicht zwischen ganzen Zuständen. >Wörter, >Wortbedeutung.
Field: Das könnte stimmen.
II 154
Repräsentation/Wahrheitsbedingungen/Übersetzung: Man kann eine Repräsentation ohne Übersetzung und ohne Wahrheitsbedingungen annehmen. Lösung: Man nimmt Reaktionen auf seinen Glauben an und einen entsprechenden Schwellenwert für seine Reaktion.
Verrückte Fälle: Bsp die Person glaubt, dass etwas ganz anderes repräsentiert ist. Lösung: Die Rolle kann gar nicht genau spezifiziert werden, aber der objektive Kern ist, dass es überhaupt eine Rolle gibt. Erklärung 2. Klasse: ist eine "hinreichende Ähnlichkeit zu unseren eigenen Repräsentationen": Bsp "Chruschtschow blinzelte" als Erklärung für Kennedys Handeln.
Problem: Unsere eigenen Repräsentationen sind nicht objektiv.
Deflationismus: für ihn ist das kein Problem.
>Deflationismus.
Wahrheitsbedingungen: Wir brauchen nur Wahrheitsbedingungen, wenn wir nicht wissen, wie die Details der Erklärung sind.

1. Schiffer, St. 1972. Meaning. New York, NY, USA: Oxford, Clarendon Press

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Repräsentation Hacking I 220
Hacking: These: Der Mensch ist ein darstellendes Wesen. (Ein Volksstamm ohne Bilder ist für mich kein Menschenstamm).
I 223
Repräsentation/Hacking: Die Repräsentation ist etwas Öffentliches. Damit meine ich aber nicht, dass alle Darstellungen berührt werden können. >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft, >Verstehen, >Kommunikation.

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Rylesche Vorfahren Rylesche Vorfahren: Ausdruck von W. Sellars (Sellars, Empricism and the philosophy of mind, 1956, pp. 91-93) für eine angenommene Sprachgemeinschaft innerhalb eines Gedankenexperiments. Die Sprache dieser Menschen beschränkt sich auf Ausdrücke für öffentlich identifizierbare Gegenstände und deren wahrnehmbare Eigenschaften. Es ist die Frage, welche Ausdrucksmittel dieser Sprache hinzugefügt werden müssten, damit die Sprachbenutzer in der Lage sind, sich selbst und andere als denkend, beobachtend und fühlend zu erkennen (vgl. http://www.jg-eberhardt.de (11.05.2017)). Siehe auch Privatsprache, Referenz, Gedankenobjekte, Intensionale Objekte, Intensionen, Propositionen, Individuation, Einführung.
Schrift Rousseau Ricoeur II 39
Schrift/Rousseau/Ricoeur: Für Rousseau bewahrte die Sprache, solange sie sich nur auf die Stimme verließ, die Präsenz seiner selbst vor sich selbst und vor anderen. Sprache war immer noch der Ausdruck von Leidenschaft. Es war Beredsamkeit, noch keine Exegese. Mit dem Schreiben begannen Trennung, Tyrannei und Ungleichheit. Die Schrift ignoriert ihren Adressaten genauso, wie sie ihren Autor verbirgt. Sie trennt die Menschen, so wie Eigentum die Besitzer trennt. Die Tyrannei des Lexikons und der Grammatik ist gleich der Tyrannei der Tauschgesetze, die sich im Geld kristallisieren. Statt des Wortes Gottes haben wir die Herrschaft der Gelehrten und die Herrschaft des Priestertums. Das Auseinanderbrechen der Sprachgemeinschaft, die Aufteilung des Bodens, die Analytizität des Denkens und die Herrschaft des Dogmatismus wurden alle mit der Schrift geboren. Ein Echo platonischer Reminiszenz ist daher in dieser Apologie der Stimme als Trägerin der Präsenz zu sich selbst und als inneres Bindeglied einer Gemeinschaft ohne Distanz noch zu hören. >Schrift/Platon, >Schrift/Bergson, >Schrift/Ricoeur.

Rousseau I
J. J. Rousseau
The Confessions 1953

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976
Signale Mead Habermas IV 16
Signal/Mead/Habermas: Signale sind in derart Interaktionszusammenhänge eingebettet, dass sie stets dazu dienen, Handlungen verschiedener Interaktionsteilnehmer zu koordinieren: der quasi indikativisch und der quasi expressive Sinn der Äußerung bilden mit dem quasi imperativistischen Sinn eine Einheit.
Habermas IV 17
Die Stufe symbolisch vermittelter Interaktion ist dadurch gekennzeichnet, das einer Sprachgemeinschaft ausschließlich Signale zur Verfügung stehen. ((s) Für den heutigen Stand siehe Symbole/Deacon).

Mead I
George Herbert Mead
Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus Frankfurt 1973

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Sprache Black II 13
Sprachen/Black: Sprachen sind dann verschieden, wenn Sprecher sich nicht verstehen. >Verstehen.
II 16
Sprechen/Black: Sprechen ist vorrangig vor Schrift. >Sprechen, >Schrift.
II 20
Neu: Kein voll gegliederter Gedanke ist ohne symbolische Verkörperung möglich. >Symbole, >Zeichen. Wörter/Malinowski: gleichzeitig Teil und Äquivalente der Handlung. >Handlungen.
II 31
Sprache/Black: Text ist linear - Denken ist nicht linear. >Texte, >Denken.
II 30
Sprachwissenschaft/Linguistik/Black: Tradition: Die Tradition rühmt sich, die "unreine Bedeutung" nicht zu berücksichtigen.
II 63
BloomfieldVs: Phoneme müssen in Bezug auf Bedeutung verglichen werden. - Nur wenn der Untersuchende herausfindet, welche Äußerungen sich in ihrer Bedeutung ähnlich und welche verschieden sind, kann er lernen, die phonemischen Unterschiede zu erkennen. Dennoch pro rein formale Sprachwissenschaft/pro Ockham: Bedeutungen sollten nicht ohne Notwendigkeit herangezogen werden. - Man sollte sich lieber auf Bedeutungsunterschiede als auf substantielle Bedeutungsangaben verlassen.
II 74f
Sprache/Black: Es sind unendlich viele Sätze möglich. - Daher ist Sprache ein offenes System wie Bsp Schach, chemische Zusammensetzungen, Melodien. >Vgl. Diskussion: >Gibt es unendliche viele Sätze?
II 87
Def Sprache/Black: Sprache ist zu komplex um definierbar zu sein - Merkmale: Sprache ist im Sprechen verankert. Sprechakt ist zielgerichtet und selbstregulierend . Der Sprechakt ist eine Institution (Sprachgemeinschaft). - Auf Einheiten aufgebautes System. - Bedeutungstragend, effektauslösend biegsam.
II 130
Sprache/Locke/Black: Sprache dient der Übermittlung von Gedanken. - (Vorstellungen). >Gedanken, >Vorstellungen.
II 161
VsSprache/Black: Berkeley: These: Wissen ist durch Missbrauch verwirrt und verdunkelt. Locke: dito.
Whitehead: Wissen ist unvollständig, nur Durchgangsstadium. Gefahr: falsches Vertrauen in sie - Wittgenstein: Alle Philosophie ist Sprachkritik.
Beispiele aus der Literatur:
Swift: Gulliver: Hier geht es um die Abschaffung aller Wörter ...
II 166
Sartre: Ekel: Roquentin will sich ins Schweigen zurückziehen.

Black I
Max Black
"Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979

Black II
M. Black
Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973

Black III
M. Black
The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983

Black IV
Max Black
"The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994
Sprache Humboldt Gadamer I 442
Sprache/Humboldt/Gadamer: Das moderne Denken über die Sprache seit Herder und Humboldt (...) möchte studieren, wie sich die Natürlichkeit der menschlichen Sprache - eine mühsam dem Rationalismus und der Orthodoxie abgetrotzte Einsicht — in der Erfahrungsbreite der Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaus entfaltet. Indem es in jeder Sprache einen Organismus erkennt, sucht es in vergleichender Betrachtung die Fülle der Mittel zu studieren, deren sich der menschliche Geist bedient hat, um seine Sprachfähigkeit auszuüben.
Gadamer I 443
Das normative Interesse, unter dem [Humboldt] den Sprachbau der menschlichen Sprachen vergleicht, hebt (...) die Anerkennung der Individualität, und das heißt der relativen Vollkommenheit einer jeden, nicht auf. Bekanntlich hat
Gadamer I 444
Humboldt jede Sprache als eine eigene Weltansicht verstehen gelernt, indem er die innere Form, in der Sich das menschliche Urgeschehen der Sprachbildung jeweils differenziert, untersuchte. Hinter dieser These steht nicht nur die idealistische Philosophie, die den Anteil des Subjekts an der Erfassung der Welt hervorhebt, sondern die von Leibniz zuerst entwickelte Metaphysik
der Individualität.
Gadamer I 445
Fremdsprachen/Humboldt: (...) Humboldt sagte einmal, das die Erlernung einer fremden Sprache die Gewinnung eines neuen Standpunktes in der bisherigen Weltansicht sein muss, und fährt fort: »Nur weil man in eine fremde Sprache immer, mehr oder weniger, seine eigene Welt-, ja, seine eigene Sprachansicht hinüberträgt, so wird dieser Erfolg nicht rein und vollständig empfunden«.(1)
Gadamer: Was hier als eine Einschränkung und ein Mangel
geltend gemacht wird, (und vom Standpunkt des Sprachforschers aus, der seinen eigenen Erkenntnisweg im Auge hat, mit Recht), stellt in Wahrheit die Vollzugsweise der hermeneutischen Erfahrung dar.
Form/Hermeneutik/Gadamer: Sprachliche Form und überlieferter Inhalt lassen sich in der hermeneutischen Erfahrung nicht trennen.
Kultur/Weltsicht/Fremdsprachen/Humboldt: Auch wenn man sich noch so sehr in eine fremde Geistesart versetzt, vergisst man nicht darüber seine eigene Welt-, ja seine eigene Sprachansicht. Vielmehr ist die andere Welt, die uns da entgegentritt, nicht nur eine fremde, sofern eine beziehungsvoll andere. Sie hat nicht nur ihre eigene Wahrheit in sich, sondern auch eine eigene Wahrheit für uns.
Gadamer I 446
[Humboldt] hat den lebendigen Vollzug des Sprechens, die sprachliche Energeia als das Wesen der Sprache erkannt und dadurch den Dogmatismus der Grammatiker gebrochen. Von dem Begriff der Kraft aus, der sein ganzes Denken über die Sprache leitet, hat er insbesondere auch die Frage nach dem Ursprung der Sprache zurechtgestellt, die durch theologische Rücksichten besonders belastet war.
Ursprung der Sprache/Humboldt: [Humboldt] betont mit Recht, dass die Sprache von ihrem Anbeginn an menschlich ist.(2)
Welt/Gadamer: Für den Menschen ist die Welt als
I 447
Welt da, wie sie für kein Lebendiges sonst Dasein hat, das auf der Welt ist. Dies Dasein der Welt aber ist sprachlich verfasst. Das ist der eigentliche Kern des Satzes, den Humboldt in ganz anderer Absicht äußert, dass die Sprachen Weltansichten sind.(1) Humboldt will damit sagen, dass die Sprache gegenüber dem Einzelnen, der einer Sprachgemeinschaft angehört, eine Art selbständiges Dasein behauptet und ihn, wenn er in sie hineinwächst, zugleich in ein bestimmtes Weltverhältnis und Weltverhalten einführt.
Wichtiger aber ist, was dieser Aussage zugrunde liegt: daß die Sprache ihrerseits gegenüber der Welt, die in ihr zur Sprache kommt, kein selbständiges Dasein behauptet. Nicht nur ist die Welt nur Welt, sofern sie zur Sprache kommt - die Sprache hat ihr eigentliches Dasein nur darin, daß sich in ihr die Welt darstellt. Die ursprüngliche Menschlichkeit der Sprache bedeutet also zugleich die ursprüngliche Sprachlichkeit des menschlichen In-der-Welt-Seins.


1. W. von Humboldt, „Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaus ..“
(zuerst gedruckt 1836),§9.
2. Ebenda, S. 60

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Sprache Loar Avramides I 75
Def mögliche Sprache/Loar: abstrakte Entität, die dennoch auf Sprecher bezogen werden muss.
II 146
Sprache/Loar: auf Gemeinschaft bezogen - deshalb Intensionen wichtig - >Quantifikation über den semantischen Inhalt von Sätzen. >Sprachgemeinschaft, >Sprachgebrauch, >Intensionen, >Inhalt, >Quantifikation.
Problem: die p-Position im Tarski-Schema erlaubt nur Extensionen.
>Tarski-Schema.
Loar: These: die semantischen Eigenschaften der Satzkomponenten sind eine Funktion der propositionalen Einstellungen der Sprecher.
II 149
Sprache/Loar: vielleicht Funktion von Sätzen auf satzförmige Intensionen (die ihrerseits Funktionen von möglichen Welten auf Wahrheitswerte sind). >Wahrheitswert, >Mögliche Welten, >Intentionen.
Loar: Sprache ist immer relativ auf Gemeinschaft - nicht auf logische und syntaktische Begriffe reduzierbar. - Faktischer Gebrauch ist ausschlaggebend, damit kommen psychologische Begriffe herein.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
Sprache Nominalismus Gadamer I 439
Sprache/Wesen/Nominalismus/Gadamer: (...) mit der nominalistischen Auflösung der klassischen Wesenslogik [tritt] auch das Problem der Sprache in ein neues Stadium. Nun ist auf einmal von positiver Bedeutung, dass man die Dinge in verschiedener Weise (wenn auch nicht in beliebiger) auf ihre Übereinstimmung und ihren Unterschied hin artikulieren kann. Wenn das Verhältnis von Gattung und Art nicht nur aus der Natur der Dinge - am Vorbild der „echten“ Arten im Selbstaufbau der lebendigen Natur - legitimiert werden kann, sondern auch in anderer Weise in Bezug auf den Menschen und seine namengebende Hoheit, dann lassen die historisch gewachsenen Sprachen, ihre Bedeutungsgeschichte wie ihre Grammatik und Syntax, sich als Variationsformen einer Logik der Erfahrung, einer natürlichen, d. h. geschichtlichen Erfahrung (die selbst noch die
übernatürliche einschließt) verstehen.
Die Aufgliederung der Wörter und Sachen, die eine jede Sprache auf ihre eigene Weise vornimmt, stellt überall eine erste natürliche Begriffsbildung dar, die sehr weit von dem System der wissenschaftlichen Begriffsbildung entfernt ist. Sie folgt ganz und gar dem menschlichen Aspekt der Dinge, dem System seiner Bedürfnisse und seiner Interessen. Was für eine Sprachgemeinschaft wesentlich an einer Sache ist, das kann sie mit anderen, im übrigen vielleicht ganz andersartigen, Sachen einer einheitlichen Benennung
Gadamer I 440
zuordnen, wenn sie nur alle die gleiche, ihr wesentliche Seite besitzen. Die Namengebung (impositio nominis) entspricht keineswegs den Wesensbegriffen der Wissenschaft und ihrem klassifikatorischen System von Gattung und Art. Vielmehr sind es, an diesem gemessen, sehr oft Akzidenzien, von denen die Allgemeinbedeutung eines Wortes sich ableitet. Vgl. >Sprache/Renaissance, >Sprache/Mittelalter.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Sprache Rorty I 16ff
Spiegel: Sprache ist ein Werkzeug und kein Spiegel (Rorty wie Wittgenstein).
I 206
Sprache: Die Besonderheit der Sprache liegt nicht darin, dass sie »die Qualität unserer Erfahrung verändert« oder »dem Bewusstsein neue Perspektiven eröffnet«. Ihr Erwerb verschafft uns vielmehr Eintritt in eine Gemeinschaft, deren Mitglieder ihre Behauptungen einander gegenüber rechtfertigen. >Sprachgemeinschaft, >Gemeinschaft, >Rechtfertigung.
I 228
Rorty: Wir können Quines Ziele verfolgen, ohne uns seiner Mittel zu bedienen: Wir geben zu, dass die Welt in einer wahrheitsfunktionalen Sprache vollständig beschrieben werden kann, räumen jedoch gleichzeitig ein, dass Teile von ihr auch in einer intensionalen Sprache beschreibbar sind. >Wahrheitsfunktionen, >Intensionen.
Könnten wir nicht auf Intentionen Bezug nehmen, wir wären immer noch in der Lage, jeden beliebigen Weltausschnitt zu beschreiben.

III 25
Vokabulare: Die Welt bevorzugt nicht ein Vokabular vor anderen. Newtons Vokabular macht es uns leichter, die Welt zu beschreiben als das von Aristoteles, die Welt bevorzugt es aber nicht! Das menschliche Selbst wird durch Vokabulare geschaffen. >Vokabular, >Selbst, >Welt.
III 41
Rorty These: Die Geschichte der Sprache und damit der Künste, Wissenschaften und Moral als Geschichte der Metapher betrachten heißt, das Bild zu verabschieden, in dem Bewusstsein oder Sprache sich immer besser für Zwecke eignen, die Gott oder die Natur auferlegt haben. Bewusstsein hat sich in der Evolution einfach ergeben, es ist nicht etwas, auf das der ganze Prozess abzielte. >Teleologie, >Bewusstsein.
III 156
Sprache: Menschen wollen in ihren eigenen Termini beschrieben werden.
III 190
Sprache/Laut/Klang/Heidegger/Rorty: Für Heidegger hing philosophische Wahrheit von der Wahl der Phoneme, dem Lauten der Wörter selbst ab. >Phoneme, >Sprache/Heidegger, >Wahrheit/Heidegger, >Heidegger.
III 197
Urworte/RortyVsHeidegger: Solche Worte wären völlig nutzlos für Leute, die Heideggers Assoziationen nicht teilen.
III 190
Schrift/Sprache/DerridaVsHeidegger/Rorty: Derrida stellt Heidegger auf den Kopf: Er besteht auf der »Priorität des Geschriebenen«. - Schrift statt Laute - Denken soll "dichterisch" werden - "Die Sprache spricht." >Schrift, >Derrida.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Sprache Wright I 280
Sprache/Wright: Sprache ist keine bloße Bekleidung des Denkens. Wir haben keinen wortlosen Kontakt mit dem Gedanken, dass P! Gedanken müssen symbolisch vermittelt werden. >Denken und Sprache, >Denken ohne Sprache, >Denken, >Gedanken, >Welt/Denken, >Symbole, >Kommunikation, >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft, >Verstehen.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Sprachspiele Rorty III 221
Regeln/Sprachspiel/Derrida/Rorty: Derrida will nicht einen Zug in dem Sprachspiel machen. - Er will nicht mitspielen. - Er will auch niemand widerlegen. >Derrida.

VI 210f
RortyVsMcDowell: Man sollte gar nicht von Formen der Verständlichkeit reden! Verständlichkeit/McDowell: Logischer Raum der Gründe und logischer Raum der Gesetze sind jeweils sui generis. >Raum der Gründe, >Raum der Natur, >Logischer Raum.
RortyVsMcDowell: Es gibt gar keine so strikt getrennten Bereiche (der Ratio und der Gesetze). Alle Sprachspiele sind sui generis. Sie lassen sich nicht auf einander zurückführen. z.B. Fußball und Biologie. Aber das hat in philosophischer Hinsicht etwas Steriles.
Mit Wittgenstein: Wir sollten die Gegensätze nicht überdramatisieren. Es ist einfach banal: unterschiedliche Werkzeuge dienen unterschiedlichen Zwecken.
>Sprache/Rorty, >Bedeutung, >Gebrauchstheorie, >Sprachverhalten, >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft, >Idiolekt, >Privatsprache.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Sprachspiele Wright I 260
Lebensformen/Wittgenstein/Cavell: Orientierungen der Interessen und der Gefühle, Sinn für Humor, für Bedeutsamkeit, für Ähnlichkeit, dafür, wann eine Äußerung eine Behauptung, wann eine Erklärung ist... >Wahrheitsfähigkeit, >Leben, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft, >Diskurse, >Verstehen, >Ähnlichkeit, >Behauptung, >Erklärung.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Sprecherbedeutung Loar II 152
Sprecherbedeutung/Loar: a) was Sprecher meint,
b) was die Sprache in der Gemeinschaft bedeutet. Die Intension (Satzbedeutung) bestimmt, welche Intentionen der Sprecher haben kann.
>Intensionen, >Intentionen. >Sprachgemeinschaft, vgl. >Externalismus.
II 153
Def referentieller Qualifikator/Loar: das, was durch die referentielle Ausdrücke konnotiert wird. Bsp die Katze, die die Maus jagte, die den Käse gestohlen hatte. - Damit liegen die kommunikativen Intentionen innerhalb der Reichweite, die durch die Bedeutungen der Ausdrücke gebildet wird.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Superintelligenz Bostrom I 61
Superintelligenz/Bostrom: Biologische Verbesserungen: Verglichen mit möglichen Durchbrüchen in der maschinellen Intelligenz, würden (...) biologische Verbesserungen
I 62
relativ langsam und schrittweise erfolgen. Sie würden bestenfalls zu relativ schwachen Formen der Superintelligenz führen (...). Gehirn-Computer-Interfaces/Bostrom: als Quelle von Superintelligenz unwahrscheinlich.
Netzwerke/Superintelligenz: Verbesserungen in Netzwerken und Organisationen könnten auf lange Sicht zu schwach superintelligenten Formen kollektiver Intelligenz führen; wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie eine unterstützende Rolle ähnlich der biologischen kognitiven Verbesserung spielen und die effektive Fähigkeit der Menschheit zur Lösung intellektueller Probleme allmählich steigern.
Formen:
I 64
(1) Def Hochgeschwindigkeits-Superintelligenz/Bostrom: Ein System, das all das kann, was ein menschlicher Intellekt kann, aber viel schneller. Wegen[ der] (...) Zeitverzögerung der materiellen Welt würde eine Geschwindigkeits-Superintelligenz es vorziehen, mit digitalen Objekten zu arbeiten. (...) sie könnte mit Hilfe von Manipulatoren im Nanomaßstab mit der physischen Umgebung interagieren, da Gliedmaßen in so kleinen Maßstäben schneller arbeiten könnten als makroskopische Anhängsel.
I 65
Def Kollektive Superintelligenz/Bostrom: Ein System, das sich aus einer großen Anzahl kleinerer Intelligenzen zusammensetzt, so dass die Gesamtleistung des Systems in vielen sehr allgemeinen Bereichen die Leistung jedes derzeitigen kognitiven Systems bei weitem übertrifft. Kollektive Intelligenz zeichnet sich durch die Lösung von Problemen aus, die leicht in Teile zerlegt werden können, so dass Lösungen für Teilprobleme parallel verfolgt und unabhängig verifiziert werden können.
I 66
Die kollektive Intelligenz eines Systems könnte durch die Erweiterung der Anzahl oder der Qualität seiner konstituierenden Instanzen oder durch die Verbesserung der Qualität ihrer Organisation erhöht werden. Ein neues Konferenzformat, das es Wissenschaftlern ermöglicht, Informationen effektiver auszutauschen, oder ein neuer kollaborativer Algorithmus zur Informationsfilterung, der die Bewertungen von Büchern und Filmen durch die Benutzer besser vorhersagen kann, würde für sich allein genommen eindeutig nicht zu etwas führen, das einer kollektiven Superintelligenz nahe käme.
(2) Die kollektive Superintelligenz könnte entweder a) lose oder b) eng integriert sein.
a) Um einen Fall von lose integrierter kollektiver Superintelligenz zu veranschaulichen, stellen Sie sich einen Planeten, MegaEarth, vor, der über das gleiche Niveau an Kommunikations- und Koordinierungstechnologien verfügt wie wir derzeit auf der realen Erde, aber mit einer eine Million Mal so großen Bevölkerung.
I 338 Anmerkung
Vs: Ein Planet, der groß genug dafür ist (...) würde implodieren, es sei denn, er wäre aus sehr leichter Materie oder hohl (...).
I 68
b) Eng integriert: Wenn wir das Integrationsniveau einer kollektiven Intelligenz allmählich erhöhen, kann sie schließlich zu einem einheitlichen Intellekt werden - einem einzigen großen "Geist" im Gegensatz zu einer bloßen Ansammlung locker zusammenwirkender kleinerer menschlicher Gehirne.
I 338 Anmerkung
Bei einigen Sichtweisen des Bewusstseins, wie z.B. der Theorie des globalen Arbeitsumfelds (workspace), scheint es, dass man von stärker integrierten Gehirnen ein umfassenderes Bewusstsein erwarten kann. Vgl. Baars (1997)(1), Shanahan (2010)(2) und Schwitzgebel (2013)(3). (3) Def Quality superintelligence/Bostrom: Ein System, das mindestens so schnell wie ein menschlicher Geist und qualitativ wesentlich intelligenter ist.
I 338 foot note
Selbst kleine Gruppen von Menschen, die eine Zeit lang isoliert geblieben sind, könnten immer noch von den intellektuellen Leistungen einer größeren kollektiven Intelligenz profitieren. Zum Beispiel könnte die Sprache, die sie benutzen, von einer viel größeren Sprachgemeinschaft entwickelt worden sein, und die Werkzeuge, die sie benutzen, könnten in einer viel größeren Bevölkerung erfunden worden sein, bevor die kleine Gruppe isoliert wurde.
I 69
(...) normale menschliche Erwachsene haben eine Reihe bemerkenswerter kognitiver Talente, die nicht einfach eine Funktion des Besitzes einer ausreichenden Menge allgemeiner neuronaler Verarbeitungsleistung oder sogar einer ausreichenden Menge allgemeiner Intelligenz sind: es werden auch spezialisierte neuronale Schaltkreise benötigt. Diese Beobachtung legt die Idee möglicher, aber nicht realisierter kognitiver Talente nahe (...).
I 70
Direkte und indirekte Reichweite: a) Indirekte Reichweite der Superintelligenz: Superintelligenz in jeder dieser Formen könnte im Laufe der Zeit die Technologie entwickeln, die notwendig ist, um eine der anderen Formen zu erschaffen.
b) Direkte Reichweite: (...) hängt von dem Grad ab, in dem sie ihre jeweiligen Vorteile instanziiert - wie schnell eine Geschwindigkeits-Superintelligenz ist, wie qualitativ überlegen eine Qualitäts-Superintelligenz ist und so weiter.
(…) Quality superintelligence: (…) wäre die fähigste Form von allen, da sie Probleme erfassen und lösen könnte, die für alle praktischen Zwecke außerhalb der direkten Reichweite der Geschwindigkeits-Superintelligenz und der kollektiven Superintelligenz liegen. >Hardware/Bostrom, >Software/Bostrom.
I 111
Anthropomorphismus/BostromVsAnthropomorphismus: Es ist wichtig, Superintelligenz nicht zu anthropomorphisieren, wenn man über ihre möglichen Auswirkungen nachdenkt. Anthropomorphe Rahmen fördern unbegründete Erwartungen über den Wachstumspfad einer Ausgangs-KI und über die Psychologie, die Motivationen und die Fähigkeiten einer reifen Superintelligenz. >Anthropomorphismus/SuperintelligenZYudkowsy.

1. Baars, Bernard J. 1997. In the Theater of Consciousness: The Workspace of the Mind. New York: Oxford University Press.
2. Shanahan, Murray. 2010. Embodiment and the Inner Life: Cognition and Consciousness in the Space of Possible Minds. New York: Oxford University Press.
3. Schwitzgebel, Eric. 2013. “If Materialism is True, the United States is Probably Conscious.” Working Paper, February 8.

Bostrom I
Nick Bostrom
Superintelligence. Paths, Dangers, Strategies Oxford: Oxford University Press 2017
Übersetzung Kuhn I 214
Übersetzung/Sprache/Kuhn: was die von einer Kommunikationsstörung betroffenen tun können, ist, einander als Mitglieder verschiedener Sprachgemeinschaften erkennen und Übersetzer werden. >Inkommensurabilität, >Theorien/Kuhn, >Theoriewandel.

Kuhn I
Th. Kuhn
Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Frankfurt 1973
Übersetzungshandbuch Übersetzungshandbuch, Philosophie: auch „Analytische Hypothese“. Beides sind Ausdrücke von W.V.O. Quine für eine Lösung des Problems der Übersetzungsunbestimmtheit. Dabei geht es um die Unmöglichkeit, mit Sicherheit zwischen verfügbaren konkurrierenden Übersetzungsversionen auszuwählen, wenn die über Ausgangssprache zu wenig bekannt ist. Das Übersetzungshandbuch geht über eine 1:1-Zuschreibung zwischen Einzelausdrücken hinaus. Es ist erst dann erstellbar, wenn der Übersetzer eine gewisse Zeit bei der Sprachgemeinschaft verbringt und ihre Lebens- und Sprachgewohnheiten studiert. Siehe auch Gavagai, Zeigen, Ostension, Unbestimmtheit, Übersetzung.
Überzeugungen Esfeld I 50ff
Überzeugung/Quine/Esfeld: Ein Fundament ist nicht möglich wegen grundsätzlicher Revidierbarkeit jeder Überzeugung. >Fundierung, >Erfahrung.
Bestätigungsholismus: Weil einzelne Überzeugungen nicht durch Erfahrung gerechtfertigt werden können, kann jede Überzeugung revidiert werden (Typ B). Bedeutungsholismus bezieht sich auf das Überzeugungssystem des Einzelnen. Rechtfertigungs-Holismus: Keine Überzeugung kann Fundament sein (Typ A oder B).
>Bestätigung.
I 95ff
Intrapersonelles Problem: Ein Problem sind Veränderungen von Überzeugungen. Interpersonelle Kommunikation (gleiche Bedeutungen?), inferentieller Kontext: Interpersonelle Kommunikation und inferentieller Kontext sind sprachlicher Gebrauch in der Gemeinschaft. >Sprachgemeinschaft, >Sprachgebrauch.
Inhalt: Inhalt besteht daher nicht durch die Rolle im System der Überzeugungen, sondern extern. Es sollte nicht gefragt werden: Welche Überzeugungen hat die Person sonst noch, sondern: Welche sollte sie haben? Daher sind Überzeugungen nicht im Kopf und es gibt Identitätsbedingungen für sie. ((s) Für intentionale Inhalte gibt es dann keine Identitätsbedingungen.)
>Inhalt, >Gehalt, >Identitätsbedingungen.
I 132ff
Überzeugungen/Esfeld: Überzeugungen sind grundlegende sprachliche Einheiten, weil sie als einzige den Doppelcharakter haben: Es kann nach Gründen für sie gefragt werden und sie können selbst als Gründe angegeben werden. >Rechtfertigung, >Gründe, >Begründung.
I 161ff
Überzeugung/Esfeld: Überzeugung kann auf Festlegungen hinauslaufen, die über das hinausgehen, was wir einzugehen bereit sind -> Antwortabhängigkeit unserer Begriffe: Etwas ist nur dann rot, wenn es normalen Beobachtern unter normalen Umständen so erscheint: "Es gehört zum Begriff, dass..": ist keine Reduktion auf Erscheinen. Antwortabhängigkeit beinhaltet aber keine Eigenschaft im Rezipienten.
>Terminologie/Esfeld, >Qualitäten/Esfeld.

Es I
M. Esfeld
Holismus Frankfurt/M 2002
Volkspsychologie Burge Schiffer I 37
BurgeVsVolkspsychologie/Intentionsbasierte Semantik//IBS/BurgeVsIBS/BurgeVsGrice/Schiffer: Burges Gegenbeispiele sind interessanter. Sie unterscheiden sich von Zwillingserden-Beispielen in zwei Punkten: (i) sie bringen auf den ersten Blick auch einen starken Einwand VsIBS, indem sie zu zeigen scheinen, daß der Glaubensinhalt manchmal eine Funktion der Wortbedeutung in der Sprachgemeinschaft ist.
I 38
( ii) Def „umgebungsabhängig“/Rolle/Terminologie/Burge/Schiffer/: sagen wir: eine funktionale Rolle ist umgebungsabhängig, wenn wir nicht wissen können, ob ein System in einem Zustand ist, der die Rolle F hat, ohne zu wissen, wie die Umgebung aussieht. umgebungsabhängig: Bsp „jedes Token von x wird in y verursacht, wenn er eine Katze sieht“: das ist umgebungsabhängig.((s) >Putnam: „Katze-Einzelzeichen-Auslöser“).
CSF: common sense functionalism, Common-sense-Funktionalismus
ZwillingserdeVsCSF/Schiffer: die Argumente dort funktionieren, weil sie umgebungsunabhängig sind. Das mag eine Hoffnung für einen wissenschaftlichen Funktionalismus aufkeimen lassen, für eine Theorie mit T-korrelierten funktionalen Rollen, die umgebungsabhängig sind. >Zwillingserde.
BurgeVsFunktionalismus: (Burge 1979(3), klassisch gewordenes Beispiel, auch Burge 1982a(1), 1982b(2)):
Bsp Alfreds Gebrauch von „Arthritis“ umfasst mehr als der korrekte Gebrauch, der auf Entzündungen der Gelenke beschränkt ist. Er denkt, sie wäre ähnlich wie Rheuma und sagt „Ich habe Arthritis im Oberschenkel“.
Burge: Alfred hat einen falschen Glauben. Schiffer dito.
w: Welt in der Alfred den Glauben hat, dass er Arthritis im Oberschenkel hat.

In w hat Alfred den Glauben, dass er Arthritis im Oberschenkel hat

w’ ist eine mögliche Welt, die sich von der anderen nur darin unterschiedet, dass Alfreds Gebrauch von „Arthritis“ dort korrekt ist. Er wird von der Sprachgemeinschaft akzeptiert. ((s) Also glaubt die Sprachgemeinschaft fälschlich, dass man Arthritis im Oberschenkel haben kann. Die Gemeinschaft irrt als ganzes (außer den Ärzten)). Dann ist Alfred Glaube dort auch wahr.
Pointe/Burge:

In w’ hat Alfred nicht den Glauben, dass er Arthritis im Oberschenkel hat.

Denn dieser Glaube ist falsch (weil Arthritis nur eine Entzündung der Gelenke ist. Der Glaube den er hat, ist aber seinerseits wahr!) ((s) Er hat den Glauben, dass er eine Krankheit hat, von der allgemein angenommen wird, dass er sie im Oberschenkel haben kann. Sein Wort „Arthritis“ hat dann einen anderen Inhalt als in w).
BurgeVsCSF: in w’ ist Alfred in genau denselben T*-korrelierten Zuständen wir in w. Daher, würde er, wenn CSF korrekt wäre, in beiden denselben Glauben ausdrücken. Das tut er aber nicht. Daher muss CSF falsch sein. ((s) Alfred behauptet in w’ nicht, das zu glauben (und glaubt es auch nicht. Frage: aber dann gibt es doch zwei Unterschiede zwischen w und w’?).


1. Tyler Burge: 1982a. “Two Thought Experiments Reviewed.” In: Notre Dame Journal of Formal Logic 23.2 : 284–293.
2. Tyler Burge: 1982b. "Other Bodies" In: Andrew Woodfield (Hg.): Thought and Object. New York: Oxford.
3. Tyler Burge: 1979. Individualism and the Mental. Midwest Studies in Philosophy 4: 73–121.

Burge I
T. Burge
Origins of Objectivity Oxford 2010

Burge II
Tyler Burge
"Two Kinds of Consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Wahrnehmung Sellars I XL
Wahrnehmung/Sellars: Wahrnehmung beinhaltet Gedanken, sie ist aber als solche nicht kognitiv. >Bewusstsein/Sellars, >Denken/Sellars, >Begriffe/Sellars, >Kognition, >Wissen, >Welt/Denken.
Anschaulichkeit: braucht noch etwas Nicht-kognitives.
>Abbildung, >Darstellung.
I 43
Wahrnehmung/Sellars: Wahrnehmung ist vielleicht durch Molekülverhalten zu erklären, aber nicht durch Analyse des Sprachverhaltens - und daher auch nicht durch Sinnesdaten als Zwischeninstanz zwischen Sein und Erscheinen. >Sinnesdaten, >Sprachverhalten, >Verhalten, >Erscheinung.
I 99:
Eindruck/Sellars: dass da etwas ist. - Gedanke: dass da etwas erscheint. - Wahrnehmung: als ob da etwas wäre.
I 103
Wahrnehmung/Sellars: richtige Frage: was würde den z.B. elektromagnetischen Begriffen in einer Mikrotheorie empfindender Organismen entsprechen - (nicht: wie passen Eindrücke und Elektromechanik zusammen). Nicht nur Verhalten, auch innere Episoden.
Eindrücke müssen intersubjektiv sein können, nicht restlos in Verhaltenssymptome aufzulösen.
>Intersubjektivität, >Sprachgemeinschaft, >Beobachtungssprache.
Eindrücke: sind Zustände. (aber nicht physiologisch).
>Physisch/psychisch.
Eindrücke sind keine Gegenstände.

Graeser I 46
Wahrnehmung/Sellars/Graeser: adverbial: "er nimmt rötlich wahr". Vgl. >Adverbiale Analyse.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Grae I
A. Graeser
Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002
Welt Gadamer I 446
Welt/Sprache/Gadamer: Die Sprache ist nicht nur eine der Ausstattungen, die dem Menschen, der in der Welt ist, zukommt, sondern auf ihr beruht, und in ihr stellt sich dar, dass die Menschen überhaupt Welt haben. Für den Menschen ist die Welt als
I 447
Welt da, wie sie für kein Lebendiges sonst Dasein hat, das auf der Welt ist. Dies Dasein der Welt aber ist sprachlich verfasst. Das ist der eigentliche Kern des Satzes, den Humboldt in ganz anderer Absicht äußert, dass die Sprachen Weltansichten sind.(1) Humboldt will damit sagen, dass die Sprache gegenüber dem Einzelnen, der einer Sprachgemeinschaft angehört, eine Art selbständiges Dasein behauptet und ihn, wenn er in sie hineinwächst, zugleich in ein bestimmtes Weltverhältnis und Weltverhalten einführt.
Wichtiger aber ist, was dieser Aussage zugrunde liegt: dass die Sprache ihrerseits gegenüber der Welt, die in ihr zur Sprache kommt, kein selbständiges Dasein behauptet. Nicht nur ist die Welt nur Welt, sofern sie zur Sprache kommt - die Sprache hat ihr eigentliches Dasein nur darin, dass sich in ihr die Welt darstellt. Die ursprüngliche Menschlichkeit der Sprache bedeutet also zugleich die ursprüngliche Sprachlichkeit des menschlichen In-der-Welt-Seins. Welt haben heißt: sich zur Welt verhalten. Sich zur Welt verhalten erfordert aber, sich von dem von der Welt her Begegnenden so weit freihalten, dass man es vor sich stellen kann, wie es ist, Dieses Können ist ineins Welt-haben und Sprache-haben.
Umwelt/Gadamer: Der Begriff der Welt tritt damit in Gegensatz zu dem Begriff der Umwelt, wie sie allem auf der Welt seienden Lebendigen zukommt. >Umwelt/Gadamer.
I 453
(...) in der Sprache stellt sich die Welt selber dar. Die sprachliche Welterfahrung ist „absolut“. Sie übersteigt alle Relativitäten von Seinssetzung, weil sie alles Ansichsein
I 454
umfasst, in welchen Beziehungen (Relativitäten) immer es sich zeigt. Die Sprachlichkeit unserer Welterfahrung ist vorgängig gegenüber allem, das als seiend erkannt und angesprochen wird. Der Grundbezug von Sprache und Welt bedeutet daher nicht, dass die Welt Gegenstand der Sprache werde.
I 451
Welt/Welt „an sich“/Weltsichten/Gadamer: Als sprachlich verfasste ist eine jede (...) Welt von sich aus für jede mögliche Einsicht und damit für jede Erweiterung ihres eigenen Weltbildes offen und entsprechend für andere zugänglich.
„Ansichsein“: (...) damit wird der Gebrauch des Begriffs „Welt an sich“ problematisch. Der Maßstab für die fortschreitende Erweiterung des eigenen Weltbildes wird nicht durch die außer
aller Sprachlichkeit gelegene „Welt an sich“ gebildet. Vielmehr bedeutet die unendliche Perfektibilität der menschlichen Welterfahrung, dass man, in welcher Sprache immer man sich bewegt, nie zu etwas anderem gelangt als zu einem Immer mehr erweiterten Aspekt, einer „Ansicht“ der Welt. >Hermeneutik/Gadamer.
GadamerVsRelativismus: Die Mannigfaltigkeit solcher Weltansichten bedeutet keine Relativierung der „Welt“. Vielmehr ist, was die Welt selbst ist, nichts von den Ansichten, in denen sie sich darbietet, Verschiedenes.


1. W. von Humboldt, „Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaus ..“(zuerst gedruckt 1836), § 9, S. 59

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Zitat/ Zitattilgung Wright Horwich I 110
Tarski-Schema/Variante/Horwich: "Schnee ist weiß" ist wahr weil Schnee weiß ist.
WrightVsHorwich: Das ist kein Satz über Wahrheit, sondern ein Satz über physikalische Gesetze, Naturgesetze, und hilft uns hier überhaupt nicht!
Vgl. >Tarski-Schema.
Wright I 85
Tarski/DS/semantische Wahrheitsdefinition, Zitattilgung: Es ist wohlbekannt, dass es unvereinbar mit Tarskis Wahrheitsdefinition ist, ein Versagen der Bivalenz (w/f) zu akzeptieren. >Bivalenz.
Bsp wenn "P" weder wahr noch falsch ist, dann wird die Behauptung, dass "P" wahr ist, vermutlich falsch sein und ihr Bikonditional vermutlich inkorrekt.
Zitattilgungsschema(DS): ist die Erzeugerplattitüde für alle anderen: also Korrespondenz, Negation, Unterscheidung von Wahrheit und Behauptbarkeit.
>Korrespondenz, >Wahrheit, >Behauptbarkeit, >Negation.
Es ist selbst neutral in Bezug auf Stabilität und Absolutheit.
Wright I 27~
Zitattilgung/Tarski/Wright: Man braucht den Inhalt nicht zu verstehen. >Inhalt, >Gehalt, >Verstehen.
I 33
Das Zitattilgungsschema schließt nicht aus, dass es zu einer Divergenz in der Extension kommt: Das Zielen auf einen Gegenstand mit Eigenschaft F muss nicht das Zielen auf einen mit Eigenschaft G sein - sie fallen nur in Bezug auf die Praxis normativ zusammen. >Praxis, >Normen, >Sprachgemeinschaft, >Gemeinschaft, >Konvention.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Zwillingserde Putnam V 42 ff
Zwillingserde/ZE/mentaler Zustand/Putnam: Eine Zwillingserde hat einen anderen Bezug aber keinen wesentlich anderen Geistzustand. >Geistzustand, >Glaubenszustand/Perry,
These: Referenz wird nicht durch individuelle Geistzustände festgelegt, sondern durch den geistigen Gesamtzustand aller Angehörigen der Sprachgemeinschaft.
>Referenz/Putnam, >Konvention, >Externalismus.
Die Referenz ändert sich nicht bei jeder neuen Entdeckung. Entdeckung ist keine Festsetzung von Referenz.
>Entdeckungen, >Natürliche Arten.
V 44
Zwillingserde: Referenz wird durch den Umgang mit dem lokalen Stoff gebildet. Expertenwissen erklärt weder Bedeutungsunterschied noch Referenz. Bsp Eine dritte Zwillingserde mit noch weitergehend geändertem Wasser aber gleichem Expertenwissen. ---
I (h) 208
Zwillingserde/Putnam: Eine Zwillingserde ändert unser Wasser nicht. Sie zeigt nur, dass man die Begriffsanalyse nicht im Lehnstuhl betreiben kann.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Bedeutung Grice, P.H. Avramides I 10
Bedeutung/Grice/Avramides: These wir beginnen mit Sprecherï·"Bedeutung in einer Situation und liefern eine Analyse in Begriffen von psychischen Zuständen des Sprechers und des Hörers. Diese Begriffe rekonstruieren wir dann als zeitlose Bedeutung, Wortï·"Bedeutung und Satzï·"Bedeutung. - I 11 Dabei wird folgende Satzform als fundamental unterstellt: "S meint in einer Situation, daß p".
Meinen/Avramides: dabei hat Grice den Begriff des "Meinens" hinreichend geklärt. - I 43 Bedeutung/Sprecherï·"Bedeutung /Grice: These "x bedeutet etwas" (in einer Situation) ist grob äquivalent zu:
"S meint etwas (in einer Situation) mit x". (Grice 1957) - I 46 nichtï·"natürliche Bedeutung/Grice: These ist niemals hinreichend dafür, daß eine Ã"usserung die Tendenz hat, eine spezifische Antwort hervorzurufen. Die Ã"usserung muß mit einer bestimmten Intention hervorgebracht werden. - I 95 Def Bedeutung/Grice/Avramides: der Gricesche Zugang zu Bedeutung ist genau der, daß These Bedeutung eine bestimmte Konfiguration von Glauben und Intentionen ist.
Fod/Lep IV 166
Grice: These Bedeutungen sind von Inhalten von prop Einst ererbt
Meggle I 7
These Grice: x bedeutet (zeitunabhängig) etwas, S meint mit x (zeitunabhängig) etwas. Bei Explikation folgt aus "bedeutet dasselbe": "versteht". - I 19 These Die Sprecherï·"Situationsï·"Bedeutung läßt sich mit Rekurs auf Sprecherï·"Intentionen explizieren ï·" zeitunabhängige Bedeutung und angewandte Bedeutung lassen sich durch Rekurs auf den Begriff der Sprecherï·"Situationsï·"Bedeutung explizieren.
Newen/Schrenk I 77
Bedeutung/Grice/Newen/Schrenk: These das entscheidende Merkmal ist das subjektive Meinen (die Absicht) des Sprechers. Die Hintergrundannahme, daß diese letztlich naturalistisch auf Hirnzustände reduzierbar sei, arbeitet er nicht aus. 5 Stufen der Behandlung von Sprachverhalten:
1. Beschreibung des Verhaltens der Mitglieder einer Sprachgemeinschaft.
2. psychologische Theorie über die Mitglieder, Zuschreibung von Wünschen, Überzeugungen, usw. also eine Theorie der prop Einst.
I 78
3. Theorie der subjektiven Ã"ußerungsbedeutungen a) für den Hörer, b) für den Sprecher. Das führt zu einer interpretativen BT. 4. Intersubjektive Bedeutung, die sogenannte konventionale Ã"ußerungsbedeutung.
Problem: Grice hat keine Theorie über Konventionen.
I 79
5. Satzbedeutungen komplexer Sätze werden aus den Bedeutungen der Teile erschlossen. (>Kompositionalität).

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
Bedeutung Loar, B. EMD II 150
Bedeutung/Sprache/Loar: These sollten immer auf eine Sprachgemeinschaft relativiert werden!

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989
Zwillingserde Quine, W.V.O. V 42ff
ZE/mentaler Zustand/Putnam: verschiedener Bezug aber kein wesentlich verschiedener Geistzustand ï·" These Referenz wird nicht durch individuelle Geistzustände festgelegt ï·" sondern durch den geistigen Gesamtzustand aller Angehörigen der Sprachgemeinschaft