Begriff/ Autor/Ismus |
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Anarchismus | Kropotkin | Brocker I 19 Anarchismus/Kropotkin: Kropotkins Hinwendung zum Anarchismus geht auf seine persönlichen Erlebnisse mit dem egalitären Zusammenleben von Uhrmachern auf einem Bauernhof in der Schweiz 1872 zurück. Brocker I 20 Die damit verbundene Grundauffassung von einem kommunistischen Anarchismus bestand allerdings schon vor Kropotkin. Er trug mit seinen Aufsätzen und Büchern in erster Linie zu ihrer historischen und naturwissenschaftlichen Fundierung bei, wollte Kropotkin doch eine wissenschaftliche Begründung für den Anarchismus liefern. Es ging um freie Kooperation von Individuen ohne Regelung durch die Institution des Staates. >Kooperation. Zentrales Organisationsprinzip sollte die freie Vereinbarung sein. Die Voraussetzung dafür erblickte Kropotkin in der Bildung kleiner und überschaubarer Gruppen, die sich durch gemeinsames Arbeiten, örtliche Nähe oder private Interessen bilden würden. bilden. Die Arbeit sollte in dezentralen Kleinbetrieben erfolgen, um so die negative Wirkung der Arbeitsteilung zu überwinden. In der von ihm angestrebten Sozialordnung sollte die Verteilung von Gütern nicht mehr über die jeweils dafür erbrachte individuelle Arbeitsleistung erfolgen. Vielmehr müsse nach der Formel »Jedem nach seinen Bedürfnissen« ein allgemein gleicher Konsum möglich sein. KropotkinVsRäte: stattdessen dezentrale Föderation autonomer Gruppen in einer staatenlosen Gesellschaft. >Gemeinschaft, >Gesellschaft, >Organisation. Armin Pfahl-Traughber Pjotr Alexejewitsch Kropotkin, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt (1902) in: Brocker 2018. |
Kropot I Peter Kropotkin Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt Frankfurt/Berlin/Wien 1975 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Evolution | Paley | Dennett I 35 Evolution/Paley: These: Es gibt keine Gestaltung ohne Gestalter. - Aus Stücken wird sich von selbst nie eine Uhr zusammensetzen. Dennett: Das ist von Hume vorweggenommen. Hume/Dennettt: Aber ebenfalls äußert sich Hume ganz anders: "Wenn nun entdeckt würde, das Gott selbst nur andere nachgeahmt hätte?" (Verkörpert in der Figur des Philo). - Diese Ansicht wurde aber aus Angst vor Verfolgung verleugnet. >D. Hume, >Uhrmacher, >Evolution, >Darwinismus, vgl. >Kreationismus, >Gott, >Komplexität, >Teile, >Ganzes, vgl. >Mereologie. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Gottesbeweise | Hume | Fraassen I 212 Gottesbeweis/HumeVsThomas v. Aquin: Wir nehmen ein Universum statt Gott an. Wenn Gottes Wille entscheidend wäre, wie sollten wir dann diesen Willen verstehen? ((s) Gottes Wille müsste immer mit dem Tatsächlichen identisch sein, er wäre dann von nichts anderem zu unterscheiden.) --- Hoerster II 253 Kosmologischer Gottesbeweis: Für jedes Ding muss es eine Ursache und damit eine Erklärung seiner Existenz geben. Dies ist etwas notwendig Existierendes. >Ursache, >Bedingung, >Abhängigkeit, >Kausale Abhängigkeit, >Ontologische Abhängigkeit. HumeVs: Die Existenz Gottes wäre eine Tatsache. Tatsachen sind nie notwendig. >Tatsachen, >Notwendigkeit, >Kontingenz. Hume: Das notwendig Existierende könnte statt Gott auch das Universum sein. >Totalität, >Ganzes, >Universum. II 256 Teleologischer Gottesbeweis/Hume: Der teleologische Gottesbeweis ist der einzige den Hume ernst nimmt, weil er ohne apriorische Annahmen auskommt. >Teleologie. Hier: Variante: Die erstaunliche Abstimmung kann kein Zufall sein. Ein intelligenter Schöpfer ist notwendig. >"Uhrmacher", >Kosmischer Zufall. HumeVs: 1. Es fehlt die Wiederholung, die zur Verknüpfung notwendig ist. 2. Die Analogie zum Menschen ist fraglich. >Absolutheit, >Verknüpfung, >Distribution. II 257 3. Wenn doch, dann würde sie a) die Einheit Gottes und b) die Unkörperlichkeit und Unendlichkeit fraglich machen. >Einheit, >Unendlichkeit. II 259 4. Ordnung ist kein Beweis bewusster Planung, Bsp Tiere haben nicht weniger Ordnung als eine Uhr, werden aber nicht von einem Uhrmacher, sondern von Eltern gezeugt. >Ordnung, >Planung, >Evolution. II 260 Prinzip: Die Erzeugung von Pflanzen und Tieren ist immer pflanzlich oder tierisch. Bei menschlichen Erfindungen gibt es eine Kenntnis der Ursachen - nicht aber bei göttlichen. >Wissen, >Kausalität. 5. (Die Evolutionstheorie vorwegnehmend): Materie ist in ständiger Bewegung und erreicht irgendwann gewisse Stabilität. >Entropie, >Zweiter Hauptsatz der Wärmelehre. |
D. Hume I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988) II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997 Fr I B. van Fraassen The Scientific Image Oxford 1980 Hum II N. Hoerster Hume In Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997 |
Grund/ Ursache | Dennett | Dennett II 66 Absicht/Grund/Wissen/Evolution/Dennett: Die frühen, sich verdoppelnden Makromoleküle hatten sehr wohl Gründe, aber sie hatten keine Ahnung von ihren Gründen. Dennett II 77 Grund/Existenz/Ontologie/Dennett: Jahrmillionen gab es Gründe, aber es existierte niemand, der Gründe formulierte, Gründe repräsentierte, oder auch nur im strengen Sinn zu schätzen wusste. Brandom I 379 Grund/Davidson/Brandom: Gründe sind Ursachen -(anderswo): Dennett legt grundsätzlich Kausalität als Erklärung zugrunde - wir brauchen nur Kausalität. Dennett I 627 Grund/Darwin/Kausalität/Dennett: Frage: Kann es Gründe geben, die erkannt werden, ohne dass ein bewusster Geist sie erkennt? Dennett I 628 Ja! Die Selektion ist der "blinde Uhrmacher"(Dawkins), der aber dennoch erzwungene Züge findet - Zusammenhang: mit Wahrheiten/Gödel, die man sehen, aber nicht beweisen kann - Dennett: Zwischenlösungen sind gut! Bsp Beim Halteproblem: ein Programm, das zwar nicht perfekt, aber trotzdem gut wäre. >Verursachung, >Ursachen, >Kausalität, >Fortschritt, >Entscheidbarkeit. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Kausalität | Dennett | I 577ff Bsp Zwei schwarze Kisten/Dennett: Wenn man an der Box A den Knopf a drückt, leuchtet an der Box B das rote Licht auf. Drückt man den Knopf b, leuchtet das grüne Licht. Das gelbe leuchtet offenbar nie. Im Inneren von B findet man einen Supercomputer. Man stellt fest, dass jeder Schritt eine klare Kausalkette ohne Geheimnisse bildete. Rätselhaft ist allerdings: der Rechner liefert immer das gleiche Ergebnis, durchläuft aber nicht dieselbe Folge von Zwischenstufen. Die Box prüft die Überzeugungen der anderen wenn sie die gleichen hat: rot, sonst grün. unverständlich: gelb (z.B. eine manipulierte Botschaft). Erklärung der Konstrukteure: Es handelt sich um ein "Expertensystem mit Trivialinformationen ("Welterfahrungen"). Die Erbauer der Kisten beharren aber darauf, dass keinerlei Aussicht besteht, die kausale Gesetzmäßigkeit zu ergründen, mit der die ganze Geschichte begonnen hat, ohne semantische (oder auf den Geist bezogene) Begriffe zu verwenden. >Ursache/Dennett. I 628 Grund/Darwin/Kausalität/Dennett: Frage: kann es Gründe geben, die erkannt werden, ohne dass ein bewusster Geist sie erkennt? Antwort: Ja! Die Selektion ist der "blinde Uhrmacher", der aber dennoch erzwungene Züge, und andere gute Tricks findet. (Vgl. R. Dawkins, Der blinde Uhrmacher, München 2008). |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Ordnung | Paley | Dennett I 35 Paley: "Wirf ein paar Stücke Stahl zusammen, es wird sich niemals eine Uhr ergeben, ohne Uhrmacher". Dieses Argument wurde von Hume vorweggenommen. >Evolution/Paley, >Uhrmacher. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Wissenschaft | Descartes | Duhem I 53 Descartes:"Ich lasse in der Physik keine Prinzipien zu, die nicht auch in der Mathematik zulässig sind. Diese Prinzipien genügen, um alles was ich ableite, durch Beweise stützen zu können. Descartes: Der Mensch kennt das eigentliche Wesen der Materie, das in der Ausdehnung besteht, er kann daher auf logischen Wege alle Eigenschaften der Materie aus ihm ableiten. >Wissen, >Deduktion, >Substanz, >Prinzipien. Der Verstand geht nicht von der Kenntnis der Erscheinungen aus, um dann zur Kenntnis der Materie zu gelangen, sondern er kennt zuerst die eigentliche Natur der Materie, aus der sich die Erklärung der Erscheinungen ergibt. >Phänomene. I 54 Descartes: Bsp Der Uhrmacher kann zwei Uhren fertigen, die beide die Stunden gleich gut anzeigen, die aber aus unterschiedlichen Räderwerken bestehen. So hat auch Gott alles Sichtbare auf mehrere verschiedene Weisen hervorbringen können. ohne dass es dem menschlichen Verstand möglich wäre zu erkennen, welches Mittel er tatsächlich verwendet hat. |
Duh I P. Duhem Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Hamburg 1998 |
Begriff/ Autor/Ismus |
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Evolution | Paley, W. | Dennett I 35 Gestaltung/Absicht/Paley: These: "Wirf ein paar Stücke Stahl zusammen, es wird sich niemals eine Uhr ergeben, ohne Uhrmacher". Von Hume vorweggenommen. These: Keine Gestaltung ohne Gestalter. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |