Begriff/ Autor/Ismus |
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Interaktionismus | Asendorpf | Corr I 48 Interaktionismus/Psychologie/Asendorpf: In den Anfängen des so genannten Interaktionismus in der Persönlichkeitsforschung versuchten die Forscher, verallgemeinerbare Schätzungen des Varianzanteils zu identifizieren, der Personen, Situationen und Personen durch situationsbezogene Interaktion zugeschrieben werden kann (z.B. Endler und Hunt 1966)(1). Solche Versuche sind vergeblich, denn empirische Studien, die den Messfehler durch Aggregation des Verhaltens über die Zeit oder über ähnliche Situationen hinweg kontrollierten, haben ergeben, dass die Größe der Interaktion zwischen Mensch und Situation zwischen den verschiedenen Eigenschaften stark variiert. Diener und Larsen (1984)(2) fanden zum Beispiel heraus, dass die Interaktionskomponente für das subjektive Wohlbefinden praktisch Null war, aber maximal (entspricht null situativer Konsistenz) für die Sozialisierbarkeit am Arbeitsplatz im Vergleich zu Freizeitsituationen. Darüber hinaus variiert auch die Größe der Interaktion stark je nach Ähnlichkeit der ausgewählten Situationen: Je ähnlicher die Situationen, desto kleiner die Interaktionskomponenten. >Interaktion/Kenny. 1. Endler, N. S. and Hunt, J. McV. 1966. Sources of behavioural variance as measured by the S-R inventory of anxiousness, Psychological Bulletin 65: 336–46 2. Diener, E. and Larsen, R. J. 1984. Temporal stability and cross-situational consistency of affective, behavioural, and cognitive responses, Journal of Personality and Social Psychology 47: 871–83 Jens B. Asendorpf, “Personality: Traits and situations”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press. |
Corr I Philip J. Corr Gerald Matthews The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009 Corr II Philip J. Corr (Ed.) Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018 |
Interaktionismus | Chalmers | I 156 Dualismus/Def Interaktionistischer Dualismus/Def Interaktionismus/Chalmers: Hier füllt Erfahrung die kausalen Lücken im physikalischen Prozess. ChalmersVs: Das schafft mehr Probleme als es löst. Es löst nicht die Probleme mit dem Epiphänomenalismus. >Dualismus, vgl. >Eigenschaftsdualismus, >Epiphänomenalismus. Pro: Das einzige Argument für den interaktionistischen Dualismus sind einige Eigenschaften der Quantenmechanik, die besser erklärt werden könnten. (>Eccles 1986)(1) I 157 ChalmersVsEccles: (Eccles 1986)(1) Die Effekte wären viel zu klein, um eventuelle Verhaltensänderungen zu bewirken. Weitere Gegenargumente: VsInteraktionistischer Dualismus/VsInteraktionismus/Chalmers: 1. Er widerspricht dem quantenmechanischen Postulat, dass die mikroskopischen „Entscheidungen“ zufällig sind. >Quantenmechanik. 2. Ein Verhalten, das durch diese mikroskopischen Einflüsse ausgelöst wurde, müsste sich von anders ausgelöstem Verhalten unterscheiden. ChalmersVsEccles: Solche Theorien schweigen sich auch darüber aus, was im Gehirn passieren soll, wenn die Wellenfunktion kollabiert. >Wellenfunktion. ChalmersVsInteraktionistischer Dualismus: Dieser macht das Phänomenale irrelevant: I 158 ChalmersVsEccles: Wenn es seine Psychonen gibt, dann kommen sie mit rein kausalen Interaktionen aus, ohne angenommene phänomenale Eigenschaften. >Phänomene, >Erleben. VsChalmers: Man könnte einwenden, dass Psychonen (oder Ektoplasma oder was immer) durch phänomenale Eigenschaften erst konstituiert sind. ChalmersVsVs: Selbst dann sind ihre phänomenalen Eigenschaften irrelevant für Verhaltenserklärung: in der Geschichte über Verursachung sind es nur die relationalen Eigenschaften, die zählen. Es bleibt also bei der kausalen Geschlossenheit des Physischen. ChalmersVsInteraktionismus/ChalmersVsEccles: Selbst wenn man Psychonen annähme, könnte man eine Geschichte über Zombies erzählen, die Psychonen involvierte. Man müsste dann wiederum zusätzliche phänomenale Eigenschaften von Psychonen annehmen, ohne sie nachweisen zu können. >Zombies. I 162 Def Interaktionistischer Dualismus/Chalmers: Der interaktionistische Dualismus akzeptiert, dass Bewusstsein nicht-physikalisch ist (VsMaterialismus) aber er leugnet, dass die physikalische Welt kausal geschlossen ist, so dass Bewusstsein eine autonome kausale Rolle spielen kann. >Kausale Geschlossenheit, >Bewusstsein/Chalmers, vgl. >Materialismus. 1. Eccles, J.C. (1986) Do Mental Events Cause Neural Events Analogously to the Probability Fields of Quantum Mechanics? Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences, 227, 411-428. http://dx.doi.org/10.1098/rspb.1986.0031 |
Cha I D. Chalmers The Conscious Mind Oxford New York 1996 Cha II D. Chalmers Constructing the World Oxford 2014 |
Interaktionismus | Mischel | Corr I 48 Interaktionismus/Mischel/Asendorpf: Wenn die Punktzahl jeder Person von nur wenigen Beobachtungen für jede Situation abhängt, wird ein großer Teil der Situation durch die Interaktion der Person sehr wahrscheinlich auf Messfehler zurückzuführen sein. Nur wenn die situativen Unterschiede innerhalb von Personen zuverlässig sind (wie in der Studie von Shoda, Mischel und Wright 1994)(1), macht es Sinn, die Person überhaupt durch Situations-Interaktion zu interpretieren. >Interaktion/Asendorpf, >Konsistenz/Mischel, >Situationen/Psychologische Theorien. 1. Shoda, Y., Mischel, W. and Wright, J. C. 1994. Intraindividual stability in the organization and patterning of behaviour: incorporating psychological situations into the idiographic analysis of personality, Journal of Personality and Social Psychology 67: 674–87 Jens B. Asendorpf, “Personality: Traits and situations”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press. |
Corr I Philip J. Corr Gerald Matthews The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009 Corr II Philip J. Corr (Ed.) Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018 |
Begriff/ Autor/Ismus |
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Dualismus | Popper, K. | Vollmer I 108 Dualismus/Vollmer: einzige heute noch vertretene These: der Interaktionismus, (früher Descartes, heute Popper, Eccles, v. Ditfurth). These Geist und Gehirn seien verschiedene Substanzen in aktiver Wechselwirkung. (In beiden Richtungen). |
Vollmer I G. Vollmer Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988 Vollmer II G. Vollmer Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988 |