Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 8 Einträgen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Determinismus Genz II 250
Zeit/Newton/Mechanik/Genz: In der Newtonschen Mechanik legt nicht nur der frühere Zeitpunkt den späteren fest, sondern auch umgekehrt der spätere den früheren. >Isaac Newton.
Deterministisch/Genz: Wir müssen unterscheiden zwischen vorwärts deterministischen Gesetzen und vorwärts und rückwärts deterministischen Gesetzen.
>Gesetze, >Naturgesetze.
II 251
Frage: Gibt es auch rein rückwärts deterministische Gesetze? Def Zeit/Genz: Solange wir nichts weiter wissen, können wir Zeit einfach definieren als die Richtung, in der deterministische Naturgesetze gelten. Diese ist notwendig identisch mit der Richtung, in der die Ordnung nicht zunehmen kann.
>Zeit, >Raum, >Zeitumkehr, >Zeitpfeil, >Ordnung, >Symmetrien, vgl. >Chiralität.
II 252
Deterministisch/Zeit/vorwärts/rückwärts/Quantenmechanik/Genz: Die deterministischen Gesetze der Quantenmechanik sind in beiden Zeitrichtungen deterministisch.
II 253
Pointe: Aber sie sagt nicht, ob sie in beiden Zeitrichtungen dieselben sind! Dass sie nicht dieselben sind, hat zuerst ein Experiment im Jahr 1998 direkt gezeigt.
Vorher hatte schon das „CPT-Theorem“ dieselbe Voraussage gemacht:
CPT-Theorem/Genz: Das CPT-Theorem sagt zusammen mit der „CP-Verletzung“, dass rückwärts-deterministische Gesetze der Quantenmechanik sich von vorwärts-deterministischen unterscheiden müssen.
Experiment 1998: Ein K-Meson (neutral) kann sich zu seinem Antiteilchen entwickeln. In umgekehrter Richtung geht das auch, der Prozess muss dann aber schneller ablaufen (Asymmetrie).
II 254
Pointe: Dann können wir allein aus den Naturgesetzen entscheiden, ob wir einen wirklich in der Zeit ablaufenden Prozess vor uns haben, oder ob ein rückwärts ablaufender Film von einem physikalischen Prozess gezeigt wird. Nicht zeitumkehrinvariant: Bsp Die Verwandlung eines K-Mesons in sein Antiteilchen.
Experiment: Diese Verwandlung ist natürlich nicht direkt beobachtet worden, sondern durch Beobachtungen an zahlreichen Teilchen, die sich im selben Zustand befanden.
Asymmetrie/Genz: Asymmetrie betrifft hier nur die Dauer des Ablaufs, nicht diesen selbst.
>Asymmetrie.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Evolution Vollmer I 51
Evolutionäre Erkenntnistheorie/EE/Vollmer: In der Evolution der Wissenschaft gibt es keine "Mutationen", weil es bei wissenschaftlichen Theorien keine "Nachkommen" gibt. - Evolutionäre Erkenntnistheorie ist nur sinnvoll, soweit subjektive Erkenntnisstrukturen vererbt werden. - Die Evolutionäre Erkenntnistheorie hat nicht den Wahrheitsbegriff des Pragmatismus - sie wird durch Erfolg nicht bewiesen. >Erfolg, >Pragmatismus, >Beweise, >Beweisbarkeit.
I 75
Erfolg/Vollmer: beweist nur, dass die Hypothese nicht ganz falsch war. >Hypothesen.
I 217
VsEvolutionstheorie/VsDarwinismus: Beide seien zirkulär. >Zirkularität.
VollmerVsVs: Das ist falsch: "Fitness" kann ohne Rückgriff auf "Überleben" definiert werden.
>Überleben, >Fitness.
I 260
Fitness wird nicht nach dem Überleben des Individuums bestimmt, sondern durch Fortpflanzungserfolg, mehr Nahrung, mehr Wohnraum, mehr Partner, mehr Nachkommen usw..
I 264
Entropie/Evolution/Leben/Vollmer: entgegen einer verbreiteten Meinung ist Entropie nicht immer ein Maß für Unordnung. >Entropie.
Unter speziellen Bedingungen (niedrige Gesamtenergie und Existenz anhaltender Wechselwirkungen oder Einschluss durch äußere Kräfte) schließt die Zunahme der Entropie sogar eine Zunahme von Ordnung und Struktur ein - somit widerspricht der Zweite Hauptsatz nicht der Entstehung von Lebewesen.
>Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik, >Leben, >Energie, >Ordnung.
I 279
Anpassung/Selektion/VsEvolutionäre Erkenntnistheorie: Selektion ist keine Falsifikation. - Das Urauge wird durch das Adlerauge nicht falsifiziert. - Richtiges Abbilden spielt keine Rolle. Eine Übertragen der Selektionstheorie auf kognitive Fähigkeiten kann nur gelingen, wenn es objektive Wahrheit gibt und wenn Erkenntnis nützlicher ist als Irrtum (Simmel, 1895).
VollmerVsVs: Das ist kein Argument VsEvolution, egal wer sich wem anpasst - Koadaption.
I 298
Evolution/Erfolg/Vollmer: Die Richtigkeit von Erfahrung kann nicht aus evolutionärem Erfolg geschlossen werden. - Sonst ergibt sich der naturalistische Fehlschluss. - Verwechslung von Fakten mit Normen. >Naturalistischer Fehlschluss, >Normen, >Tatsachen.

II 190
Evolution/Zeitrichtung/Vollmer: Wegen der kosmischen Expansion sind keine zwei Momente der Evolution identisch. >Zeitpfeil.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Quantenmechanik Barrow I 233
Quantenmechanik/QM/Atom/Uniformität/Gleichheit/Barrow: Die Quantisierung der Energie ist der Grund dafür, dass Wasserstoffatome gleich sind. >Energie, >Symmetrien.
I 235
Messproblem/QM/Barrow: Es geht darum, ob die Quantentheorie alles beschreibt, was in der Natur vorgeht, den Messprozess eingeschlossen, oder nicht. >Messproblem.
I 237
Einstein-Podolski-Rosen/EPR/Barrow: Paradox: wir können nicht vorhersagen, welches der beiden Photonen beim Zerfall sich im Uhrzeigersinn bewegt. - Aber wenn wir zum anderen Ende des Universums führen, wüssten wir nach der Quantenmechanik sofort, dass das andere Photon sich in die andere Richtung dreht, ohne gemessen zu haben. - Also muss der nichtgemessene Drehimpuls der Realität entsprechen. - Er muss real sein, weil er vorhersagbar ist. Das ist Wissen ohne Messen, also Beobachtungs-unabhängig.
>Beobachtung, >Beobachtungsunabhängigkeit.
Paradox: Das zweite Photon muss die Richtung des anderen "kennen".
Nachweis: Experiment Alain Aspect, 1982.
I 240
Barrow: In Wirklichkeit wird keine Information übertragen. VsEPR/Einstein-Podolski-Rosen: Gleichzeitigkeit ist ein Begriff, der vom Beobachter abhängt. - Bsp Drei Beobachter könnten relativ zum Experiment und zueinander in Bewegung sein. - Der eine sähe dann dass die Messungen der Spins gleichzeitig vorgenommen werden, während die anderen zuerst die eine, oder zunächst die andere beobachten.
I 238f
John Bell/QM/ Nicht-Lokalität/Barrow: (60er Jahre): Bell zeigte, dass jede Theorie, die EPR-Phänomene beschreibt, eine nichtlokale Kennzeichnung haben muss, wenn eine einfache arithmetische Bedingung erfüllt ist. >Nicht-Lokalität.
Bell-Test/Unschärfe: Es geht bei der Unschärfe nicht um Grobschlächtigkeit des Beobachters - diese wäre eine lokale Erklärung.
Nichtlokalität/Bell: Jede richtige Sicht der Natur muss nicht-lokal sein.
I 242
Kopenhagener Deutung/Bohr: Im herkömmlichen Sinn ist keine tiefere Wirklichkeit zu entdecken, sondern nur eine Beschreibung davon. - Es ist sinnlos zu sagen, dass die Messung irgendwie eine "tiefere Wirklichkeit" verändert.
I 245
Während die Wellenfunktion deterministisch, linear, stetig und lokal ist und keine ausgezeichnete Zeitrichtung kennt, ist der Messvorgang fast zufällig, nicht linear, unstetig, nicht-lokal und nicht umkehrbar. >Wellenfunktion, >Messung, >Zeitpfeil, >Zeitrichtung, >Zeit, >Zeitumkehrung.
SchrödingerVsBohr: Schrödingers Katze: Die Katze ist in einer Mischung von tot und lebendig, solange wir nicht nachsehen.
I 247
Wheeler: Problem: Alle astronomischen Messungen werden mit Strahlen gemacht - dann müssten sie nach Bohrs Kopenhagener Deutung erst durch die Messung ins Leben gerufen werden.
I 253ff
Kopenhagener Deutung/Viele-Welten-Deutung/VWS/Aspect-Experiment/Barrow: Die Annahme der Nicht-Lokalität wurde durch Aspect experimentell bestätigt. >Viele-Welten-Theorie, >Kopenhagener Deutung.
Die Kopenhagener und die Viele-Welten-Deutung scheinen völlig unverträglich zu sein, doch herrscht übereinstimmend die Meinung, dass sie experimentell ununterscheidbar seien.

B I
John D. Barrow
Warum die Welt mathematisch ist Frankfurt/M. 1996

B II
John D. Barrow
Die Natur der Natur: Wissen an den Grenzen von Raum und Zeit Heidelberg 1993

B III
John D. Barrow
Die Entdeckung des Unmöglichen. Forschung an den Grenzen des Wissens Heidelberg 2001
Raumzeit Russell II 50f
Raum/Zeit/Raum-Zeit-Kontinuum/RT/Russell: neu Zeit- und Ortsbestimmung sind nicht länger unabhängig voneinander - wenn man die Art der Ortsbestimmung ändert, ändert man womöglich auch das Zeitintervall zwischen zwei Ereignissen - bzw. wenn man die Art der Zeitbestimmung ändert, ändert man vielleicht den räumlichen Abstand - es gibt keine universelle Zeit mehr - nur wenn zwei Körper in Ruhe sind, stimmen die Eigenzeiten überein. >Relativitätstheorie.
Def eindeutig früher: ist ein Ereignis, wenn es auf ein anderes einwirken kann - (Wirkung). - ((s) Grafik/(s): zwei Kreise um zwei Punkte - Schnittpunkte: gleichzeitig - für jemand in der Schnittmenge: beide Ereignisse wurden beobachtet - je nachdem ob näher an A oder B wird dieses Ereignis früher beobachtet.)
II 68
Def raum-zeitlicher Abstand/Spezielle Relativitätstheorie/Russell: Man nimmt das Quadrat der Entfernung zwischen zwei Ereignissen und das Quadrat der Entfernung, die das Licht in der Zeit zwischen den zwei Ereignissen zurücklegt. - Dann subtrahiert man die kleinere dieser Zahlen von der größeren und definiert das Resultat als Quadrat des Abstands zwischen den beiden Ereignissen. - Dieser Abstand ist für alle Beobachter gleich und repräsentiert eine echte physikalische Beziehung zwischen den zwei Ereignissen, was bei zeitlicher und räumlicher Entfernung nicht der Fall ist. Allgemeine Relativitätstheorie: hier muss der Begriff des Abstands noch weiter verallgemeinert werden.
II 115
Raum-Zeit/Zeit/Impuls/Masse/Relativitätstheorie/Russell: Wenn wir Zeit durch Raum-Zeit ersetzen, stellen wir fest, dass die gemessene Masse (im Gegensatz zur Ruhemasse) eine Größe von derselben Art ist, wie der Impuls in einer gegebenen Richtung: man könnte sie Impuls der Zeitrichtung nennen. - Die gemessene Masse erhält man nämlich, indem man die invariante Masse mit der Zeit multipliziert, die beim Durchlauf des Abstands verstreicht. Impuls: erhält man durch Multiplikation der invarianten Masse mit der Entfernung.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996
Zeit Vollmer II 51
Zeit/Zeitrichtung/Zeitumkehrung/Vollmer: Die Auszeichnung einer Zeitrichtung ist empirisch und erfolgt immer erst sekundär durch Zusatzannahmen - Bsp Anfangsbedingungen in der Mechanik und Thermodynamik - Ausstrahlungsbedingungen in der Elektrodynamik. >Anfangsbedingungen.
II 234
Zeit/logische Form/Vollmer: Zeitliche Beziehungen lassen sich durch reelle Funktionen t(e1, e2) ausdrücken, die auf Ereignispaaren definiert sind. >Ereignisse.
Asymmetrie: Asymmetrie ist dann eine formale Eigenschaft dieser Funktion, bei Vertauschung das Vorzeichen zu wechseln. - Das hat noch nichts mit Umkehrbarkeit physikalischer Prozesse zu tun, auch nicht mit Auszeichnung einer Richtung.
>Asymmetrie, >Symmetrien.
Zeitumkehr: Zeitumkehr ist nur eine formale Operation des Wechsels des Vorzeichens.
>Gleichungen, >Zeitumkehr, vgl. >Zeitreisen, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft.
II 325
Invarianzen: Invariant ist eine Formel, die sich unter Zeitumkehr nicht ändert. Zeitumkehr-Invarianz: ist also eine Eigenschaft von Formeln bzw. Funktionen. - Bsp Newtonsche Bewegungsgleichung.
>Formeln.
Dagegen: Die Frage, ob Naturvorgänge umkehrbar sind, betrifft die reale Welt.
Problem: Eine T-invariante Gleichung kann sowohl umkehrbare als auch nicht-umkehrbare Vorgänge beschreiben. - Wenn, dann enthält sie noch nicht alle Informationen.
II 236
Def Zeitpfeil/Zeitrichtung/Vollmer: So werden wir die Tatsache nennen, dass es Ereignisketten gibt, deren Teilereignisse nie in umgekehrter Reihenfolge vorkommen. - Zeitrichtung ist nicht eine Eigenschaft der Zeit, sondern von Prozessen. - Da es verschiedene Klassen von irreversiblen Prozessen gibt, gibt es verschiedene Zeitpfeile: der Expansion des Universums, der elektrodynamische von Kugelwellen. Dass ein Prozess irreversibel ist, sieht man ihm nicht an. - Es kann auch nie bewiesen werden.
>Prozesse.
Kausalität/Ursache/Wirkung/VollmerVsReichenbach: Ursache und Wirkung können den Zeitpfeil nicht definieren.
Umgekehrt: diese sind nicht ohne Zeitpfeil zu definieren.
>Ursache, >Wirkung.
II 238
Irreversibilität/Physik/Zeitumkehr/Zeitpfeil/Vollmer: Wir erwarten, dass die fundamentalen Gleichungen, Bewegungsgleichungen, Kraftgesetze, Feldgleichungen - T-variant sind, d.h. dass sie sich bei Zeitumkehr verändern.
II 252
Entropie/Universum/Boltzmann/Vollmer: Nach Boltzmann befindet sich das Weltall als ganzes im thermodynamischen Gleichgewicht, also im Entropie-Maximum.
II 253
VollmerVsBoltzmann: Die Beobachtungen sprechen dagegen! Dringen wir in entferntere Teile des Weltalls vor, finden wir immer niedrige Entropie. >Entropie.
Gäbe es ein Raumgebiet mit abnehmender Entropie (zunehmender Ordnung) gäbe es auch irreversible Prozesse, aber einige Zeitpfeile wären umgekehrt.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Zeitreisen Genz Genz I 112
Zeitumkehr/Physik/Gedankenexperiment/Zeitreisen/Genz: Bsp Modell eines Gases aus harten Kugeln. Frage: Ist es möglich, den Unterschied von Vergangenheit und Zukunft mit Hilfe von Gesetzen zu beschreiben, die selbst diesen Unterschied nicht kennen? Zeitrichtung: Die Zeitrichtung ist praktisch dadurch gegeben, dass in der unmittelbaren Umgebung einer jeden Anfangsbedingung, die ein Ereignis bewirken, unendlich viele andere liegen, die dasselbe nicht in Weltaltern bewirken würden.
>Wahrscheinlichkeit, >Entropie, >Zweiter Hauptsatz der Wärmelehre,
>Zeitpfeil, >Zeit.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Zeitreisen Vollmer II 238
Zeitumkehr-Invarianz/T-Invarianz/Irreversibilität//Vollmer: Bsp Gleichungen, die eine (erste oder höhere) Ableitung nach der Zeit enthalten. - Bsp Gleichung für Bewegung unter Reibung - Bsp Bewegung unter Strahlungsdämpfung. - Bsp Fourier-Gleichung für die Wärmeleitung. - Das sind aber noch nicht die Grundgleichungen - Bsp Reibung besteht aus vielen Stößen. >Gleichungen, >Formeln, >Naturgesetze, >Entropie.
II 243f
Zeitumkehr-Invarianz/T-Invarianz/Zeitasymmetrie/Asymmetrie/Zeit/Zeitrichtung//Vollmer: Die einzige Verletzung in der Natur: der Zerfall der neutralen Kaonen (K02-Mesonen) aufgrund der schwachen Wechselwirkung. Pointe: Die Asymmetrie tritt hier auch in der Grundgleichung auf. - D.h. es ist das dynamische Gesetz, das zwischen Vergangenheit und Zukunft unterscheidet und so eine Zeitrichtung auszeichnet. - (Als einziges in der Natur).
II 245
Zeitumkehr/Physik/Vollmer: Zeitumkehr kann nur eine Umkehr aller Prozesse bedeuten - Bsp Elektrodynamik: hier müssen auch die Ströme und die Magnetfelder umgedreht werden. - Dann sind auch ihre Gleichungen T-invariant. >Prozesse, >Invarianz, >Symmetrien, >Asymmetrie.
II 254
Zeitumkehr/Film/rückwärts/Vollmer: Wären wir im Film und liefe er rückwärts, würden wir nichts merken, denn alle Zeitpfeile wären umgekehrt.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Zeitumkehr Genz II 254
Zeitumkehrsymmetrisch/Genz: Bsp „Einfallswinkel = Ausfallswinkel“ ist dagegen zeitumkehrsymmetrisch, d.h. man würde nicht feststellen können, ob ein Film mit Billardkugeln rückwärts abläuft.
II 255
Reflexion/Zeitumkehr/Genz: Für alle Reflexionsprozesse gilt dasselbe, vorwärts wie rückwärts deterministische n.
II 256
Gälte ein Gesetz „Ausfallswinkel = halber Einfallswinkel“, hätten wir keine Zeitumkehrsymmetrie und wir könnten einen rückwärts laufenden Film erkennen. >Symmetrien.
II 256
Zeitumkehrinvariant/Genz: Bsp Newtons Gesetze für die Planetenbewegung: Die Richtungen in denen die Planeten sich bewegen, könnten umgekehrt werden. Daher wäre ein rückwärts ablaufender Film auch nicht erkennbar. >Gesetze/Newton.
Quantenmechanik/nicht zeitumkehrinvariant/Genz: Die Gesetze für die Elementarteilchen sind in einer Richtung ausgezeichnet.
>Quantenmechanik.
II 259
In den letzten 200 Jahren ist die Erde 4 Stunden nachgegangen, wollte man eine Sonnenfinsternis berechnen. Irgendwann wird der Mond für die Erde am Himmel stillstehen. Pointe: In einem rückwärts laufenden Film würden die Gezeiten umgekehrt bewirken, dass sich die Erde schneller dreht statt langsamer! Damit sind die Zeitrichtungen unterscheidbar geworden. Und zwar durch den Vergleich der beiden Abläufe .
Pointe: Von ihnen können wir aber nicht ablesen, welches der wirkliche und welches der manipulierte ist.
Gezeiten: Die Gesetze der Gezeiten können keine fundamentalen sein wie die für die K-Mesonen. Denn sie beziehen den Ursprung der Verformungen nicht ein. Sie sind nicht zeitumkehrsymmetrisch.
>Gezeitenkraft.
Zeitumkehrsymmetrisch: sind fundamentale Gesetze über die Zusammenstöße von Molekülen.
Zeitumkehrsymmetrie/Problem: Wie können symmetrische Naturgesetze zu Abläufen führen, die selbst nicht symmetrisch sind?
Asymmetrie/Genz: Für sie sind nicht die Gesetze, sondern die Anfangsbedingungen bzw. die Umstände verantwortlich.
Ordnung/Gesetz/Genz: Das allem übergeordnete Gesetz ist in solchen Fällen, dass die Ordnung nicht zunehmen kann.
>Ordnung.
II 258
Asymmetrie/Zeitumkehr/Genz: Asymmetrie ist in makroskopischen Gezeiten viel deutlicher als im mikroskopischen (K-Mesonen). >Asymmetrie.
Gezeiten: Das Gesetz, dass die Erddrehung langsamer wird, ist vorwärts deterministisch, aber nicht rückwärts! Bsp Weil man aus dem Stillstand nicht sagen kann, vor wie langer Zeit die Drehung zur Ruhe gekommen ist. Es gibt viele Möglichkeiten, wie sie zum Stillstand gekommen ist, aber nur eine, weiter zu ruhen. Aus der Beobachtung des Stillstands kann auch nicht auf die Richtung der Zeit geschlossen werden.
>Gezeitenkraft.
II 260
Dabei ist nicht die absolute Drehung gemeint, die sich durch Fliehkräfte bemerkbar macht, sondern relativ zum Mond. Reibung/Genz: Reibung führt zur Zeitumkehrasymmetrie. (Wenn bis zum Stillstand gebremst wird). Dann sehen wir im rückwärts laufenden Film einen Ablauf, den die Naturgesetze verbieten.
II 261
Statistische Schwankung/Genz: Die statistische Schwankung zeichnet keine Zeitrichtung aus.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Schrödingers Katze Zeitrichtung Pro Barrow I 242
Kopenhagener Deutung/Bohr: Im herkömmlichen Sinn ist keine tiefere Wirklichkeit zu entdecken, sondern nur eine Beschreibung davon - sinnlos zu sagen, daß die Messung irgendwie eine "tiefere Wirklichkeit" verändert - I 245 während die Wellenfunktion deterministisch, linear, stetig und lokal ist, und keine ausgezeichnete Zeitrichtung kennt, ist der Meßvorgang fast zufällig, nicht linear, unstetig, nicht-lokal und nicht umkehrbar. SchrödingerVsBohr: Schrödingers Katze: ist in einer Mischung von tot und lebendig, solange wir nicht nachsehen - I 247 Wheeler: Problem: alle astronomischen Messungen werden mit Strahlen gemacht - dann müßten sie nach Bohrs Kopenhagener Deutung erst durch die Messung ins Leben gerufen werden.

B I
John D. Barrow
Warum die Welt mathematisch ist Frankfurt/M. 1996

B II
John D. Barrow
Die Natur der Natur: Wissen an den Grenzen von Raum und Zeit Heidelberg 1993

B III
John D. Barrow
Die Entdeckung des Unmöglichen. Forschung an den Grenzen des Wissens Heidelberg 2001