Begriff/ Autor/Ismus |
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Aktualität | Stalnaker | I 28 Aktualität/Stalnaker: Aktualität ist eine Relation, die eine Welt zu sich selbst und nur zu sich selbst hat. Problem: Diese Relation kann jede andere Welt auch zu sich selbst haben. D.h. Aktualität ist kontingent. >Kontingenz, >Selbstidentität. LewisVsErsatz World: (moderater modaler Realismus): Eine Ersatz world repräsentiert die wirkliche Welt (WiWe) als eine spezielle, weil sie sie als eine "Weise" repräsentiert. >Ersatz world. StalnakerVsLewis: Aber sie repräsentiert die wirkliche Welt nur speziell von ihrem eigenen Standpunkt aus, nicht von jedem. Stalnaker: Es gibt keinen neutralen Standpunkt außerhalb von jeder möglichen Welt. Jedoch gibt es einen objektiven: den von der wirklichen Welt aus. >Wirkliche Welt, >Perspektive. I 31 Die These, dass nur die wirkliche Welt aktual ist hat nur dann Sinn, wenn "aktual" etwas anderes bedeutet als die Totalität von allem, was es gibt. >Totalität, >Ganzes. StalnakerVs: und das bedeutet es nicht. I 31 Weise: Die Weise, wie die Welt ist, ist ein abstraktes Objekt, abstrahiert von der Aktivität rational Handelnder. Vgl. >Zentrierte Welten. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Eigenschaften | Millikan | I 11 Eigenschaften/Art/Millikan: gibt es nur in der aktualen Welt (unserer wirklichen Welt). MillikanVsNominalismus. I 197 Eigenschaft/Millikan: These: eine Eigenschaft ist nur eine Eigenschaft kraft gegenteiliger Eigenschaften – Eigenschaften, die sie ausschließen oder mit ihnen unvereinbar sind. ((s) > disjunktive Eigenschaft). I 264 Identität/Selbigkeit/Eigenschaft/Millikan: wie können wir die Identität einer Eigenschaft beschreiben? 1. betrachten wir nur solche Eigenschaften, die Individuen haben können. I 265 Leibniz’ Gesetz/Millikan: drehen wir damit um, indem wir einen Operator für Naturnotwendigkeit hinzufügen. (F)(G){[NN(x)Fx ⇔ Gx] ⇔ F = G}. >Leibnizprinzip, >Ununterscheidbarkeit. I 266 Eigenschaften/Identität/Millikan: der traditionelle Einwand, dass Eigenschaften dieselben sind, wenn alle ihre Instanzen dieselben sind, teilt sich in zwei Argumente auf. 1. Einwände von jenen die glauben, dass Eigenschaften eins-zu-eins möglichen Begriffen entsprechen: „Argument aus der Bedeutung“/argument from meaning“/Armstrong: (Armstrong nicht pro): (hat das Problem der Universalien oft verwirrt): Wenn Universalien Bedeutungen sein sollen, und wenn es ein semantisches Kriterium für die Identität von Prädikaten akzeptiert wird, dann folgt, dass jeder Prädikattyp einem eigenen Universale entspricht. ((s) Dann kann man beliebig neue erfinden). Problem/Millikan/(s): schon Verschiedenheit sprachlicher Ausdrücke zieht dann Verschiedenheit der entsprechenden Eigenschaften mit sich. Inflationismus/Deflationismus/Millikan: Realisten haben dieses Argument inflationistisch, Nominalisten haben es deflationistisch interpretiert. >Deflationismus. Millikan: dazu muss man allerdings Bedeutung mit Intension gleichsetzen – also Bedeutung mit den Begriffen verbinden, die man von den Dingen hat, die man mit den Ausdrücken abbildet. Lösung/Millikan: wir unterschieden Sinn und Intension, daher kann es bei uns verschiedene Begriffe für ein und dieselbe Variante in re haben. Daher können wir diesen Einwand ignorieren. Bsp die Begriffe, die Hubots und Rubots (>Terminologie/Millikan) vom „Quadrat“ haben, sind verschiedene Varianten in der Natur, weil sie von verschiedenen Intensionen regiert sind. Das könnte dann so missverstanden werden, dass für die Alten Hesperus und Phosphorus Begriffe verschiedener Himmelskörper gewesen wären, I 267 weil sie von verschiedenen Intensionen regiert wurden. ((s) allgemeines Problem: dass es bei solchen Ansätzen zu viele Eigenschaften gäbe). 2. Art von Einwänden gegen die Sicht, dass Eigenschaften dieselben sind, wenn ihre Instanzen zusammenfallen: dass es so viele Gegenbeispiele gibt. Bsp auch wenn es sein kann, dass jedes Lebewesen mit Herz ein Lebewesen mit Nieren ist, zeigt dass nicht, dass das Haben der einen Eigenschaft gleich dem Haben der anderen Eigenschaft wäre. Lösung: die Instanzen müssten schon mit Naturnotwendigkeit zusammenfallen. Bsp Angenommen, es gäbe einen Gegenstand mit einer besonderen Grünfärbung nur ein einziges Mal auf der Welt, und dieser Gegenstand hätte gleichzeitig auch eine einmalige Form. Daraus würde immer noch nicht folgen, dass die Eigenschaft, diesen Farbton zu haben gleich der Eigenschaft wäre, diese Form zu haben. Sicher gibt es auch keine Prinzipien der Naturnotwendigkeit, die diese Eigenschaften verknüpfen. Millikan: aber nicht alle Gegenargumente gegen das umgekehrte Leibnizsche Prinzip sind so leicht zu entkräften. Bsp Eigenschaften für Materialien im allgemeinen: Bsp Eigenschaften, die Gold haben kann: ein bestimmtes Spektrum, elektrische Leitfähigkeit, Schmelzpunkt, Atomgewicht. Angenommen, jede dieser Eigenschaften ist einmal nur auf Gold zutreffend und identifiziert das Material daher. Pointe: dann koexistiert jede dieser Eigenschaften notwendig mit den anderen. Dennoch sind die Eigenschaften nicht identisch! Aber woher wissen wir eigentlich, dass es nicht ein und dieselbe Eigenschaft ist? Woher wissen wir, dass sie nicht sind wie eine Form, die einmal getastet und einmal gesehen wird? Das ist eine Frage der Erkenntnistheorie, nicht der Ontologie. Aber sie kann nicht beantwortet werden, ohne dass man ontologische Annahmen macht. I 268 Allgemeine Eigenschaften/Material/Millikan: damit Bsp die besondere Leitfähigkeit von Gold und das besondere Spektrum von Gold ein und dieselbe Eigenschaft sein könnte, müsste die gesamte Bandbreite möglicher elektrischer Leitfähigkeiten auf die gesamte Bandbreite möglicher Spektren eins-zu-eins abgebildet werden. D.h. die besondere Leitfähigkeit könnte nicht dieselbe sein wie dies besondere Spektrum, wenn nicht auch andere Spektren mit anderen Leitfähigkeiten zusammenfielen. Eigenschaften/Millikan: These: Eigenschaften (ein- oder mehr-stellig) die in denselben Bereich fallen, sind Eigenschaften, die Gegenteile voneinander sind. Sicher kann ein Bereich auch einen anderen Bereich enthalten. Bsp „rot“ beinhaltet „scharlachrot“ statt es auszuschließen und Bsp „zwei Zentimeter groß sein plus minus 1 Millimeter“ beinhaltet eher „2,05 Zentimeter groß sein plus minus 1 Millimeter“ als dass es diese Eigenschaft ausschließt. Die Annahme, dass zwei Eigenschaften nur dann dieselben sein können, wenn die vollständigen Gegenteilsbereiche aus denen sie kommen, zusammenfallen, suggeriert, dass die Identität einer Eigenschaft oder eines Eigenschaftsgebiets an die Identität eines weiter gefassten Bereichs gebunden ist, aus dem sie kommt, und daher an die Identität ihrer Gegenteile gebunden ist. Jetzt stellen wir Leibniz’ Auffassung mit der von Aristoteles gegenüber: Identität/Leibniz/Millikan: alle einfachen Eigenschaften sind intrinsisch vergleichbar. Allerdings vielleicht nicht in der Natur vergleichbar, weil Gott nur die beste der möglichen Welten geschaffen hat – aber sie wären metaphysisch vergleichbar. komplexe Eigenschaften/Leibniz/Millikan: das wären Eigenschaften, die nicht vergleichbar sind. Sie beinhalten auch Abwesenheiten oder Negationen von Eigenschaften. Sie haben die allgemeine Form „A und nicht B“. I 271 Eigenschaften/Millikan: sind keine Einzelgänger wie Substanzen. Selbstidentität/Eigenschaft: eine Eigenschaft ist sie selbst kraft der natürlich notwendigen Gegenüberstellung zu anderen Eigenschaften. Repräsentation/Exemplifikation/Millikan: wenn ein Gegenteil fehlt, wird keine Eigenschaft repräsentiert. Bsp „Größe wird exemplifiziert von John“ hat kein Gegenteil. Die Negation wird nicht dadurch wahr, dass Größe eine Eigenschaft hätte, die konträr dazu wäre, von John exemplifiziert zu werden. „Wird exemplifiziert von John“ sagt, von der Substanz John, dass sie diese Eigenschaft hat. >Terminologie/Millikan. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Einzeldinge | Stalnaker | I 72 Nackte-Einzeldinge/NED/Anti-Essentialismus/Stalnaker: These: Für jedes Individuum und jede Eigenschaft gibt es mögliche Welten, in denen das Individuum diese Eigenschaft hat und andere mögliche Welten, in denen es sie nicht hat. >Nackte Einzeldinge, >Mögliche Welten, >Essentialismus. Ausnahmen: Eine Ausnahme ist die Selbstidentität. Problem: Dafür brauchen wir eine spezielle Semantik. I 72/73 Wesentliche Eigenschaften/nackte Einzeldinge/ED/Stalnaker: Aus der Sicht der Theorie der nackten Einzeldinge gibt es unbestreitbare wesentliche Eigenschaften. 1. Etwas das notwendig eine wesentliche Eigenschaft von allem ist, Bsp die Eigenschaft, selbstidentisch zu sein, Bsp entweder ein Känguru oder kein Känguru zu sein oder Bsp farbig zu sein, wenn rot. 2. Def referentielle Eigenschaften/Ruth Marcus: (1967)(1): Folgende Attribute sind wesentlich für Babe Ruth: Bsp identisch mit Babe Ruth sein, Bsp entweder identisch mit Babe Ruth sein oder fett, Bsp fett sein, wenn Babe Ruth fett ist, Bsp dasselbe Gewicht haben wie Babe Ruth. Das gilt auch in möglichen Welten, wo Babe Ruth ein Dreirad ist. 3. Welt-indizierte Eigenschaften/Plantinga: (Plantinga 1970)(2) Welt-indizierte Eigenschaften sind unbestreitbare wesentliche Eigenschaften; Bsp Nenne die wirkliche Welt Kronos. Dann ist stupsnasig-sein-in-Kronos definiert als die Eigenschaft, die etwas in jeder möglichen Welt hat, gdw. es in Kronos (wirkliche Welt) die normale akzidentelle Eigenschaft hat, stupsnasig zu sein. Pointe: Das erlegt einem Individuum keinerlei Beschränkung auf, welche Eigenschaften es gehabt haben könnte. >Eigenschaften, >Notwendigkeit, >Notwendigkeit de re, >Akzidens, >Wesen, >Wesentliche Eigenschaft, >Essentialismus. 1. Ruth Barcan Marcus 1967. Essentialism in modal logic, Nous 1 (1):91-96 2. Alvin Plantinga. 1970. "World and Essence" Philosophical Review 79, 461-92 |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Er / Er selbst | Perry | Frank I 432f "Er*"/Perry: Er* soll nicht nicht ohne Antezedens gebraucht werden: Unsinn: Bsp "Gott weiß, dass er*(Jones) im Krankenhaus ist." >Identifikation, >Indexwörter, >Indexikalität, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen. Frank I 439f Extra-Sinn/Perry: mögliche Lösung: "s": Variable, die über Sinn rangiert - Bsp Sheila glaubt, dass es ein s gibt, so dass s = Ego(Ivan) und Ivan glaubt, dass s am Telefon verlangt wird. Hier ist Ivans Extra-Sinn i kein Bestandteil der Proposition, die Sheila glaubt, sondern er ist Bestandteil der Proposition von der sie glaubt, dass Ivan sie glaubt. Extra-Sinn/PerryVsCastaneda: brauchen wir nicht! >H.-N. Castaneda. Frank I 441 "Er*"/PerryVsCastaneda: Er* scheint gar nicht so verschieden zu sein von "Er" - "F-Verwendung": "er" als Platzhalter eines zuvor erwähnten Objekts. - (*) In Anfügung an eine F-Verwendung von er beschränkt * den Sinnbereich auf spezielle Extra-Sinne. Problem: Das schließt noch nicht aus, vom Abendstern zu glauben, dass er der Morgenstern ist (solange X glaubt, dass Abendstern = Abendstern, a priori-Argument). >Identität, >Triviale Identität, >Selbstidentität. Lösung: Bsp "Albert wollte von Mary... deshalb ging er zu ihr hinüber": muss "die Frau an der Ecke" sein und nicht "die er letzte Woche gesehen hatte". >Anapher. Lösung: Es ist nicht das "sie" sondern das "deshalb", das uns dazu zwingt. "Er*" ist nicht zusammengesetzt! - "*" bedeutet nicht "sich selbst". Frank I 446ff "Er*"/Perry: ist nicht zusammengesetzt aus "er" und "selbst": Bsp Der Hund Elwood beißt sich selbst/beißt Elwood. Unterschied: a) er ist von Wunden bedeckt, b) er hat abgebrochene Zähne. Analog: a) glaubt von sich selbst, reich zu sein b) glaubt von Privatus, dass er reich ist. Problem: Der Dekan war überrascht festzustellen, dass er sich selbst für überbezahlt hielt ((s) unter anderer Beschreibung). >Beschreibung, >Kontext, >Intension, >Extension. |
Perr I J. R. Perry Identity, Personal Identity, and the Self 2002 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Erklärungen | Anscombe | Frank I 95 Ich/Erklärung/Anscombe: Nachdem man das "ich" an kein Pronomen angleichen kann, könnte man fragen: "Warum überhaupt angleichen?"; Bischof Butler: "Jedes Ding ist, was es ist und kein ander Ding!" AnscombeVs: Dann ist nichts damit gesagt: "Jedes Wort ist, was es ist". >Selbstidentität, >Identität, >Prädikation, >Aussagen. |
Anscombe I G.E. M. Anscombe "The First Person", in: G. E. M. Anscombe The Collected Philosophical Papers, Vol. II: "Metaphysics and the Philosophy of Mind", Oxford 1981, pp. 21-36 In Analytische Theorien des Selbstbewusstseins, Manfred Frank Frankfurt/M. 1994 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Existenz | Field | I 80 Notwendige Existenz/KantVs/Field: Nichts kann mit allen seinen Prädikaten negiert werden und dennoch einen Widerspruch hinterlassen. (VsOntologischer Gottesbeweis). Existenz/Field: Existenz sollte nicht Teil der Logik sein. Daher kann Mathematik nicht auf Logik reduziert werden. Sonst müssten zu viele Eigenschaften angenommen werden. >Unendlichkeit, >Eigenschaften. I 155 Semantisch/syntaktisch/singulärer Term/Denotation/Ontologie/FieldVsWright: Es ist nicht in die Syntax eingebaut, dass z.B. der singuläre Term "4" denotiert (d.h. dass die Zahl ein Gegenstand ist). Genauso wenig wie bei Bsp "Gott". Also kann Syntax nicht das Kriterium für Existenz sein. >Syntax, >Semantik, >Beweise, >Kriterien, >Singuläre Termini. I 167 Existenz/Ontologie/FieldVsWright: Existenz folgt nicht aus "Begriffserklärung", sonst folgte auch Gottes Existenz aus der Erklärung des Begriffs "Gott". >Erklärung. Begriffserklärung ist nur konditional: "Wenn es einen Gott gibt, ist er allmächtig". Lösung: die begriffseinführende Theorie muss nicht wahr sein - Existenzgeneralisierung. >Einführung, >Existentielle Generalisierung. Falsch: Aus Selbstidentität kann keine Existenz geschlossen werden, nur umgekehrt. >Identität, >Selbstidentität. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Existenz | Woods | II 248f Existenz/Tradition/Woods: Existenz ist kein Prädikat. GeachVsTradition: Das ist nur richtig, solange es nicht zeitlich aufgefasst wird. Tradition: Als Prädikat würde Existenz jede Aussage notwendig machen. >Notwendigkeit, >Prädikation, >Existenzprädikat. DummettVsTradition: Das stimmt nicht! - Lösung: Prädikate höherer Ordnung, aber nicht wie "selten". Dummett: das ist ein Problem für Wahrheitsbedingungen, wenn als "PeS" konstruiert: "wahr von allem". >Wahrheitsbedingungen. II 250 Aber das muss kein primitives Prädikat sein. - Problem: Selbstidentität kann nicht mit der Zeit wechseln. >Identität, >Selbstidentität. II 254 Prädikat/Existenz/Woods: Bsp "Es gab Dodos": Dodo: einstelliges Prädikat, das nur dann von einem Gegenstand wahr ist, wenn dieser zu der Extension des Prädikats zu der Zeit gehört. - Also relativ zur Zeit der Äußerung. - Bei einigen Prädikaten verbindet man das Nichtzutreffen mit dem Ableben des Objekts, bei anderen nicht. Immer wahr während Existenz: "Mensch". Manchmal wahr, aber nur, wenn das Objekt existiert: "schläft". Vgl. >Präsupposition. Manchmal wahr, aber auch wenn das Objekt nicht existiert: berühmt. Siehe auch >Intrinsisches, >Extrinsisch. II 258 Existenz/Zeit/Woods: Anderer Ansatz: Prädikate sollen zeitliche Relativierung tragen, nicht die Quantoren. >Quantoren. Dann werden Indices und Demonstrativa notwendig. >Demonstrativa, >Indexwörter, >Indexikalität. Indexikalische singuläre Termini können mit der Zuschreibungsfunktion * behandelt werden, so dass Objekte mit Ausdrücken durch Tripel aus einer Sequenz, einer Person und einer Zeit verknüpft werden. "Es gab Dodos": Dodo ist hier zweistelliges Prädikat, wahr von Objekt zu einer Zeit, wenn es ein Dodo ist. - Auch hier wird die Implikation vergangener Existenz von der Bedeutung von "Dodo" getragen. >Prädikate, >Singuläre Termini. II 259 Problem: Zukünftige Existenz ist nicht ausdrückbar, wenn "F" das einzige Prädikat ist. Vergangenheit und Zukunft sind dann ununterscheidbar. Lösung: beide Ansätze verbinden: a) Indexikalische Satzoperatoren. b) Zeit in Prädikate einführen: sodass man sagen kann, dass es jetzt wahr ist, dass etwas in der Zukunft F ist, und dass es wahr sein wird, dass etwas dann F ist. >Zeit, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft. II 262 Existenz/Woods: Existenz sollte nicht als "Typ 1-Prädikat" behandelt werden, d.h. nur sinnvoll anzuwenden, wenn das Objekt schon existiert Bsp "Mensch" - Lösung: Das Existenzprädikat sollte als der Quantifikation 2. Stufe behandelt werden. >Quantifikation, >Logik 2. Stufe. |
WoodsM II Michael Woods "Existence and Tense" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Existenzielle Generalisierung | Field | I 166 Existenzielle Generalisierung: falsch: Aus Selbstidentität kann keine Existenz geschlossen werden, nur umgekehrt. >Existenz, >Identität, >Selbstidentität. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Identität | Adorno | Grenz I 119 Identität/Adorno/Grenz: Identisch mit sich selbst ist, was geschlossen in sich ruht, was nicht von den formalen Kategorien des Füruns verändert wird. >Weitere Autoren zu Selbstidentität, >Weitere Autoren zu Identität. Grenz I 125 Identität/Adorno/Grenz: Die Identität des Identischen wird konstatiert. Kritisch ist solche Konstatierung, weil kraft der Tatsache des Verselbständigseins (des Denkens) eine Differenz im Identischen selbst aufgetan ist. >Denken, >Denken/Adorno. |
A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 A X Friedemann Grenz Adornos Philosophie in Grundbegriffen. Auflösung einiger Deutungsprobleme Frankfurt/M. 1984 |
Identität | Armstrong | III 83 Identität/Selbstidentität/Armstrong: Identität mit sich selbst: ist eine Pseudo-Eigenschaft: sie verleiht keine kausale oder nomische Kraft. >Eigenschaften Armstrong. |
Armstrong I David M. Armstrong Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Armstrong II (a) David M. Armstrong Dispositions as Categorical States In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (b) David M. Armstrong Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (c) David M. Armstrong Reply to Martin In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (d) David M. Armstrong Second Reply to Martin London New York 1996 Armstrong III D. Armstrong What is a Law of Nature? Cambridge 1983 |
Identität | Bigelow | I 140 Identität/Bigelow/Pargetter: Identität fassen wir hier als 2-stelliges Prädikat auf dazu müssen wir die Sprache nicht erweitern. I 141 Axiome: A19. (x)(x = x) A20. (a u ~a (σ/λ) > σ ≠ λ) Alltagssprachliche Übersetzung: Wenn etwas wahr ist von etwas und nicht wahr ist von etwas, dann können diese beiden Dinge nicht identisch sein. I 141 Kontingente Identität/Bigelow/Pargetter: Diese beiden Axiome haben eine überraschende Konsequenz: nämlich dass alle Identität notwendig ist. Vgl. >Identität/Kripke. Es gibt dann keine kontingente Identität. Auch Nichtidentität ist dann notwendig. D.h. folgendes kann als Theoreme bewiesen werden: NI. (x = y) > N(x = y) NNI. (x ≠ y) > N(x ≠ y) Semantische Regel: bewirkt dann, dass eine Identitätsaussage wahr in allen Welten ist oder wahr in keiner. >Mögliche Welten, >Notwendigkeit, >Wahrheit. Bewertungsregel/Identität/Bigelow/Pargetter: V(=) (c, c) = W W: ist die Menge aller möglichen Welten. Identitätsaussagen/Bigelow/Pargetter: Identitätsaussagen sind dann entweder notwendig oder unmöglich. Das ist überraschend und zeigt eine weitere Illustration des Zusammenspiels zwischen Semantik und Ontologie. >Semantik, >Ontologie. Ontologie/Bigelow/Pargetter: Ontologie ist das, was uns von einer stromlinienförmigen und plausiblen Semantik nahegelegt wird. Identität/Wissenschaft/Bigelow/Pargetter: In der Geschichte der Wissenschaft gab es oft Entdeckungen, die uns gezeigt haben, dass Dinge, die wir für verschieden gehalten hatten, identisch sind. Vgl. >Natürliche Arten/Putnam, >Fortschritt, >Wissenschaft, >Wissen. I 143 Nun solle man meinen, dass dies kontingente Identitäten sind. >Kontingenz. Kontingente Identität/Semantik/Bigelow/Pargetter: Wenn ihnen kontingente Identität gefällt, müssten sie die Semantik ändern. Und das ist nicht schwer: Def Verschiedenheit/neu: Statt zu sagen, dass zwei Dinge verschieden sind, wenn etwas wahr von dem einen aber nicht wahr von dem andere ist, könnten wir sagen, dass etwas nichtmodales wahr ist vom einen, aber nicht vom anderen. >Vgl. >Leibniz-Prinzip, >Verschiedenheit, >Ununterscheidbarkeit, >Unterscheidungen. Das bringt einige neue Systeme hervor. Interessant ist, dass einige dieser Systeme NNI verifizieren, während sie weiterhin NI falsifizieren. (s.o.) Bsp Es ist schwieriger zu erlauben, dass New York und Miami ein und dieselbe Stadt sind als zu erlauben, dass Miami zwei Städte sind. Notwendige Identität/BigelowVskontingente Identität/Bigelow/Pargetter: Wir sollten die Semantik entscheiden lassen und sagen, dass es einfach keine kontingente Identität gibt. Kontingente Identität/Bigelow/Pargetter: Anstatt die Semantik zu ändern, um sie doch zuzulassen sollten wir lieber erklären, warum es sie zu geben scheint: Bsp Theorie der Kennzeichnungen/Russell/Bigelow/Pargetter: Russels Theorie der Kennzeichnungen liefert ein Mittel, um kontingent mit notwendigen Identitäten zu versöhnen: Behauptungen der Form Das F = das G können als kontingent analysiert werden, indem man sagt, dass die Eigenschaften F und G kontingenterweise von einem einzigen Ding ko-instantiiert werden. Das ist immer noch mit notwendiger Selbstidentität vereinbar. >Theorie der Kennzeichnungen/Russell, >Kennzeichnungen. Bigelow/Pargetter: Durch Kennzeichnungen sind die meisten kontingenten Identitäten wegerklärt worden. I 144 Introvertierter Realismus/Bigelow/Pargetter: Der introvertierte Realismus, das zeigt sich hier, kann den extrovertierten verstärken, aus dem er entsprang. >Realismus/Bigelow, >Realismus. |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |
Identität | Boer | I 13 Identität/Boer: bekannte Individuen, Eigenschaften und Relationen scheinen „Identitäten“ zu haben, in dem Sinn, dass es etwas gibt, was sie zu dem macht, was sie sind. ((s) Identität als „Menge von (typischen) Eigenschaften“). Lösung/Boer: dann könnten wir Aktualität/Existenz mit Identität verknüpfen: Prinzip (E!) Ein Seindes (being) ist existienerend/aktual gdw. eine wesentliche Eigenschaft von ihm exemplifiziert ist. nichtaktual/nicht-existierend: hier gäbe es dann zwei Möglichkeiten: a) eine wesentliche Eigenschaft von N ist nicht exemplifiziert (Bsp Fiktionale Figuren, „bloß mögliche Individuen“ Bsp Superman) >Possibilismus, auch Plantinga als Aktualist pro) b) N hat gar keine wesentlichen Eigenschaften. Bsp man nimmt an, dass fiktionale Figuren wesentlich fiktional sind, d.h. sie könnten nicht real sein. Dann könnte es bestenfalls eine Imitation von Superman geben. Der fiktive Superman ist dann ein Ding ohne individuelle Essenz. Wenn man das annimmt kann man dennoch die These aufrechterhalten, dass alle Dinge notwendig selbstidentisch sind. >Possibilismus, >Aktualismus, >Selbstidentität. |
Boer I Steven E. Boer Thought-Contents: On the Ontology of Belief and the Semantics of Belief Attribution (Philosophical Studies Series) New York 2010 Boer II Steven E. Boer Knowing Who Cambridge 1986 |
Identität | Field | II 114 Selbstidentität/Field: Echte Identität ist nur Selbstidentität. Sie ist nicht genug, wenn die Extensionen der anderen Prädikate (andere als "ist identisch mit") der Sprache für jeden "zu haben sind" - weniger als echte Identität: Bsp Kongruenz: ist eine Äquivalenzrelation für die die Substitutivität gilt. >Schmidentität/, >Identität/Kripke. Identität/Quine: Es ist nicht einfach zu sagen, welche Tatsachen über uns es ausmachen, dass "ist identisch mit" und "Kaninchen" für Kaninchen steht und nicht für "gehören zusammen" oder "sind vom selben" und entsprechend für Zeitstadien. >Identität/Quine. Inflationismus: kann hier wieder Tatsachen annehmen (FieldVsInflationismus). >Inflationismus, >Tatsachen, >Nonfaktualismus. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Identität | Geach | I 218 Identität/GeachVsFrege: Identität ist keine Relation! - "Ist ein A" heißt nicht "hat Identität mit A" - (wobei "A" ein Name ist). VsFrege: (in Frege, Grundlagen der Arithmetik) statt "Es gibt genauso viele Fs wie Gs": "Entweder ist jedes gegebene Objekt F gdw. es ein G ist, oder es gibt eine Relation, die eine Eins-zu-Eins-Entsprechung zwischen den Fs und Gs setzt". Das darf aber keine Identität sein. I 226 Identität/Geach: nur Gegenstände können strikt identisch sein. - Bei Begriffen gibt es bloß analoge Identität: wenn sie koextensiv sind. >Koextension. I 238 Identität/GeachVsQuine: These: Identität ist relativ. Wenn jemand sagt "x ist identisch mit y" ist das ein unvollständiger Ausdruck. Es ist eine Abkürzung für "x ist dasselbe A wie y". (Geach: Komisch, das Frege das nicht vertreten hat.) >Identität/Quine. Identität/Tradition/Geach: kann durch ein einziges Schema ausgedrückt werden. (1) l- Fa (x)(Fx u x = a) alltagssprachlich: was immer wahr ist von etwas, das mit einem Objekt y identisch ist, ist wahr von a und umgekehrt. Daraus leiten wir das Gesetz der Selbstidentität ab: "l- a = a". (Zeichenerklärung: l-: Behauptungsstrich). Denn wenn wir nehmen "Fx" für "x ungleich a" dann liefert uns Schema (1): (2) l- (a ≠ a) Vx(x ≠ a u x = a) Das ergibt natürlich "l-a = a". I 240 Identität/Geach: wenn wir strikte Identität fordern, ungeachtet der Theorie, in der wir uns bewegen, geraten wir in die semantischen Paradoxien wie Grelling’s Paradoxie oder Richard’s Paradoxie. - Lösung: relative Identität auf Theorie bzw. Sprache, Ununterscheidbarkeit/ "Indiscernibility"/Quine - >partielle Identität. 1. Frege, G. (1893). Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle. Tugendhat I 37 Identität/Gleichheitszeichen/Dummett/Geach: "=" kann nur mit Bezug auf Gegenstände verwendet werden! >Gleichheitszeichen. Habermas IV 158 Identität/Geach/Habermas: Peter Geach vertritt die These, dass Identitätsprädikate nur im Zusammenhang mit der allgemeinen Charakterisierung einer Klasse von Gegenständen sinnvoll verwendet werden könne. (1) (Siehe auch Kriterien/Henrich, HenrichVsGeach). Bsp Person/Identifikation/Habermas: Personen können nicht unter denselben Bedingungen identifiziert werden wie beobachtbare Gegenstände. Im Fall von Personen genügt eine raumzeitliche Identifizierung nicht. 1.P. Geach, Ontological Relativity and Relative Identity, in: K. Munitz, Logic and Ontology, NY. 1973 |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Identität | Millikan | I 187 Identität/Stabilisierungsfunktion/Millikan: notwendig identifizierende Kennzeichnungen können drei verschiedene Identifizierungsfunktionen haben. 1. Um bekannte Referenten in die Diskussion einzuführen. 2. Neue Referenten einführen 3. Manchmal sind notwendig identifizierende Kennzeichnungen auch rein beschreibend: Bsp „John ist der größte Junge in der Familie“ drückt keine Identität aus! >Identifikation/Millikan. I 197 Identitätsaussage/Identitätssatz/Identitätsbehauptung/Abbildung/Millikan: Angenommen, „A“ und „B“ sind einzelnen Wörter. Muss der Satz „A ist B“ dann irgendetwas abbilden um seine Stabilisierungsfunktion auszuüben? Stabilisierungsfunktion: nach den Stabilisierungsfunktionen der niedrigsten Typen sind „A“ und „B“ referentielle Terme. Wahrheit: die Identitätsaussage ist wahr, wenn diese referentiellen Typen denselben Referenten haben. >Referenz. R: sei dieser (gemeinsame) Referent. Problem: bilden „A“ und „B“ hier auf eine Tatsache ab, die „R“ als eine Variante hat? Intentionale Icon/Millikan: wenn „A ist B“ ein intentionales Icon ist, hat es Zwei Varianten, „A“ und „B“ und Eine Invariante „___ist ___“. Intentionales Icon: wenn die Identitätsaussage ein intentionales Icon einer Tatsache ist, muss sie zwei Varianten und eine Invariante enthalten. Tatsache/logische Form/Problem: welcher triadischen Tatsache (world affair) die R als Variante enthält, sollte „A ist B“ entsprechen? >Tatsache/Millikan. Identität/Relation/Tradition/Millikan: manchmal wird Identität als zweistellige Relation gedacht, die ein Ding zu sich selbst und zu nichts anderem hat. Zwei-stellig/Relation/Millikan: Identität so zu denken, heißt, sie als eine Variante (Variable) innerhalb eines triadischen Weltzustands zu denken, Monadische Relation/Millikan: ist einfach eine Eigenschaft. Identität: wenn sie eine Variante (Variable) eines Weltzustands sein soll, muss sie eine einfache Eigenschaft sein: Selbst-Identität. Problem: „„A ist B“ hat zwei Varianten und eine Invariante. Es kann aber kein intentionales Icon des dyadischen Weltzustands geben, das einfach in Rs Selbstidentität besteht. I 197 Identität/Relation/Eigenschaft/Millikan: Wenn Identität keine Relation sein soll, müsste sie eine Eigenschaft sein. Eigenschaft kann sie nur sein, wenn es auch eine gegenteilige Eigenschaft gibt. Problem: was sollte das Gegenteil von Selbstidentität sein? „Selbstverschiedenheit“? Identität/Millikan: ist überhaupt keine Eigenschaft. Genauso wenig wie „Oderheit“ oder „Undheit“ eine Eigenschaft ist. Selbstidentität/Millikan: was wäre es für ein Ding, nicht selbstidentisch zu sein? Selbstidentität/Repräsentation/Millikan: die Identität eines Dings mit sich selbst wird reflektiert in Repräsentationen des Dings nicht durch die Artikuliertheit der Repräsentation, sondern nur, insofern dasselbe durch dasselbe repräsentiert wird. I 240 Identität/Millikan: der Ontologie der Identität müssen wir noch eine Erkenntnistheorie der Identität hinzufügen. I 257 Identität/Substanz/Millikan: These: die Identität oder Selbigkeit einer Substanz impliziert die natürlich notwendige Zurückweisung konträrer Eigenschaften. Damit ist Identität ein strukturiertes natürliches Phänomen. I 258 Identität/Millikan: ist keine Relation zwischen einem Ding und ihm selbst. Sie bildet nicht einen Weltzustand mit einem Referenten ab, sondern sie bilden eine Relation ab zwischen der reproduktiv festgelegten Familie von „A“ und von „B“, wobei diese Familien Protoreferenten und keine repräsentierten Referenten sind. I 264 Def Selbstidentität/Selbst-Identität/Selbigkeit/Identität/Naturalismus/Millikan: These: die Selbigkeit eines Individuums wird konstituiert zum Teil durch die natürliche Notwendigkeit dass es alle dieselben Eigenschaften hat, die es hat. Das ist keine „begriffliche Wahrheit“, sondern eine Theorie über die Natur der Identität. („Naturalistische Sicht“, statt einer „logischen Sicht“). Millikan: das ist aber keine Reduktion der Identität eines Individuums auf etwas anderes. Bsp die Identität eines Individuums qua Selbigkeit, die eine Variabilität verschiedener Eigenschaften hat, wird nicht reduziert oder erklärt durch diese Sicht – Identität/logische Form/Millikan: die Identität selbst wird repräsentiert als Aussagen der Form: „Px und Sx und Rx“. Reduktion: (eines Individuums) wäre nur möglich, wenn man eine Ontologie hätte, die nur Eigenschaften anerkennt, keine Kategorie von Individuen. Identität/Naturalismus/Millikan: wenn die naturalistische Sicht der Identität richtig ist, dann ist die Entdeckung, dass ein bestimmtes gegebenes Individuum existiert wie die Entdeckung, dass ein bestimmtes Naturgesetz gilt! Wenn ein Naturgesetz existiert, gibt es eine entsprechende Regularität in der Natur. ((s): MillikanVsuninstantiierte Naturgesetze) Problem. eine beobachtete Regularität garantiert noch nicht, dass ein NG im Spiel ist. Problem: auch die Entdeckung einer Übereinstimmung aller Eigenschaften garantiert noch nicht, dass es sich um ein und dasselbe Individuum handelt. Das Zusammenfallen von Eigenschaften, könnte durch Zufall zustande kommen. Das ist aber extrem abstrakt und hat noch keine interessanten Konsequenzen, es sei den 1. wir müssen es mit einer Theorie über die Identität von Eigenschaften verknüpfen und einer Theorie darüber, was es für ein Individuum ist, eine Eigenschaft zu haben. 2. die Theorie muss für alle Substanzen verallgemeinert werden. D.h. wie natürliche Arten und Materialien ebenfalls Eigenschaften haben können, ähnlich wie Individuen. >Eigenschaft, >Prädikation. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Identität | Quine | I 208ff Identität/Davidson/Quine: wir sind außerstande, die Beziehung herauszugreifen, die für die Erkenntnis der Identität eines Gegenstands konstitutiv ist. Grund: jede Eigenschaft kann als relevant angesehen werden. Falls der Geist nur denken kann, wenn er eine eindeutige Beziehung zu dem Gegenstand herstellt, dann ist Denken unmöglich. (QuineVsRussell). Identität: nicht ohne Begriffsschema Identität: QuineVsHume, QuineVsLeibniz: Verwechslung von Wort und Gegenstand: nicht Relation zwischen verschiedenen Gegenständen, sondern Beziehung zwischen singulären Termini - a = b verschiedene Bezeichnungen. I 211 Kopula bildet unbestimmte singuläre Termini: nicht mehr Fa sondern a = b - Bsp Agnes = ein Lamm - aber: Agnes blökt: Fa. I 211 Synonymie und Analytizität abgestuft, Identität absolut. I 365 Identitätsbedingungen stark/schwach/(s): > Bsp Paul und Elmar. II 23 Identität/absolut unterscheidbar: offener Satz nur durch einen Gegenstand erfüllt. - Relativ unterscheidbar: nur in gegebener Reihenfolge erfüllt. - Identität: Gegenstände, die nicht relativ unterscheidbar sind, nicht alle Gegenstände, die nicht absolut unterscheidbar sind. I 397 Theseus Schiff: es geht nicht um den Ausdruck "dasselbe" sondern um den Ausdruck "Schiff" - jeder allg Term hat sein eigenes Individuationsprinzip. II 156ff Individuation: in unserer Welt Moment-zu-Moment-Individuation. durch Prädikate - für Gegenstände wahllos (alles kann Gegenstand sein), für Prädikate entscheidend > Wahrheitswert. - Identifikation zwischen möglichen Welten: hängt ab von den Prädikaten - für Körper auch von Raumverdrängung, Zusammensetzung usw., daher nicht querweltein - "Derselbe Gegenstand" ist nichtssagend. - > singulärer Term, statt Prädikat. Geach I 238 Identität/GeachVsQuine: These: Identität ist relativ - wenn jemand sagt x ist identisch mit y, ist das ein unvollständiger Ausdruck - es ist eine Abkürzung für x ist dasselbe A wie y - (komisch, dass Frege das nicht vertreten hat) - Identität/Tradition/Geach: kann durch ein einziges Schema ausgedrückt werden: (1) l- Fa (x)(Fx u x = a) - alltagssprachlich: was immer wahr ist von etwas, das mit einem Objekt y identisch ist, ist wahr von a und umgekehrt - daraus leiten wir das Gesetz der Selbstidentität ab: l- a = a. Denn wenn wir nehmen Fx für x ungleich a dann liefert uns Schema (1): (2)l- (a ≠ a) Vx(x ≠ a u x = a) - das ergibt natürlich l- a = a . - Geach I 240 Aber auch Geach pro relative Identität. Quine V 86 Identität/Quine: zunächst nur Mittel zur Verlängerung des zeitlichen Zeigens - dann selbst relativer Massenterm: Bsp "derselbe Hund wie" - dient zur Individuation der absoluten allg Term Bsp "Hund" - Geach: das ist eine Reduktion auf einen relativen Term. - Quine: das geht nicht, wenn Gegenstände sich überschneiden. V 89 Identität/Geach: nur bezüglich eines allgemeinen Terms derselbe was. V 161 Identität: eingeschränkte: in Bezug auf allgemeine Termini: "derselbe Apfel" - uneingeschränkte: : Lernen: 1. jeder der den Sätzen [a = b] und [a ist ein g] zustimmt, stimmt auch [b ist ein g] zu ((s) Transitivität) - 2. Disposition, [a = b] zuzustimmen, wenn erkannt ist, dass man [b ist ein g] aufgrund von [a ist ein g] für ein beliebiges g zustimmen kann. Relative Identität: auch diese Identität ist relativ, weil der Identitätsmassstab von Wörtern abhängig ist - [a = b] kann falsch werden, wenn neue Termini hinzukommen. V 162 Def Identität/Mengenlehre/Quine: x = y als die Aussage, y sei Element jeder Klasse, von der x Element ist - Charakterisierung der Identität durch Ausschöpfung aller Relativsätze. V 162 Def Identität/Mengenlehre/Quine: mit Quantifikation über Klassen wird x = y definierbar als die Aussage, y sei Element jeder Klasse, von der x Element ist. - Sprachlernen: hier anfänglich noch substitutionale Quantifikation - dann nicht Klasse, sondern Ausschöpfung der Relativsätze. VII (d) 65ff Identität/Quine: wichtig: die Forderung nach Prozessen oder zeitlich ausgedehnten Objekten - indem man Identität statt Flussverwandtschaft annimmt, spricht man vom Fluss statt von Stadien. IX 24 Def Identität/Quine: können wir jetzt vereinfachen: anstatt y = z: y = z steht für ∀x(x ε y ↔ x ε z) - weil wir die Individuen mit ihren Einerklassen identifiziert haben. X 90 Def Identität/Quine: dann definieren wir "x = y" als Abkürzung für: Ax ↔ Ay.(z)(Bzx ↔ Bzy . Bxz ↔ Byz . Czx ↔ Czy . Cxz ↔ Cyz .(z’) (Dzz’x ↔ Dzz’y . Dzxz’ ↔ Dzyz’. Dxzz’ ↔ Dyzz’)) - d.h. dass die Gegenstände x u. y durch die vier Prädikate nicht unterscheidbar sind, auch nicht in Bezug auf die Relation zu anderen Gegenständen z und z’. X 99 Identität/Quine: (in unserer Scheintheorie der Mengenlehre) nur zwischen Variablen, nicht zwischen Abstraktionsausdrücken oder ihren Schemabuchstaben definiert. XII 71 Relative Identität/Quine: resultiert aus ontologischer Relativität, weil keine Entität ohne Identität - nur in Rahmentheorie erklärbar. - Bsp Ununterscheidbarkeit von Einkommensklassen. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Identität | Russell | Prior I 163 Identität/Russell: "a = a" "das a ist das a" ist falsch, wenn es kein a gibt, oder wenn es mehrere a's gibt. >Wahrheitswert, >Wahrheitswertlücke, >Nicht-Existenz. Def Selbstidentität/Russell: dennoch ist Russells Gesetz "x = x" Teil seines Systems. "Für irgendein (jedes) φ, wenn x φ-t, dann φ-t x". - Wenn wir nun individuelle Existenz als Lesniewki'sche Selbstidentität definieren, dann läuft das auf eine Klasse heraus, die als Einerklasse aufgefasst werden muss, und die prädizierbar ist von einigen, aber nicht von allen Klassen. >Elementrelation/Lesniewski, >Einerklasse. I 58 Identität/Principia Mathematica(1)/Russell: Die Aussage der Identität ist kein Urteil! Bsp Wir urteilen nicht, dass Sokrates = Sokrates ist. - Wir urteilen gewissermaßen einen mehrdeutigen Fall der Propositionalfunktion (Aussagenfunktion) "A ist A". >Aussagenfunktion. ad I 111f Enthaltensein/Identität/Elementbeziehung/Gleichheitszeichen/Epsilon//Principia Mathematica/(s): daher darf Enthaltensein nicht gleich Identität sein, sonst folgt aus dem richtigen i'x = i'x das falsche i'x ε i'x - d.h. eine Klasse darf nicht mit ihrem (vielleicht einzigen) Element identisch sein. >Elementrelation, >Gleichheitszeichen. 1. Whitehead, A.N. and Russel, B. (1910). Principia Mathematica. Cambridge: Cambridge University Press. |
Russell I B. Russell/A.N. Whitehead Principia Mathematica Frankfurt 1986 Russell II B. Russell Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989 Russell IV B. Russell Probleme der Philosophie Frankfurt 1967 Russell VI B. Russell Die Philosophie des logischen Atomismus In Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993 Russell VII B. Russell On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit" In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Pri I A. Prior Objects of thought Oxford 1971 Pri II Arthur N. Prior Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003 |
Identität | Woods | II 250 Selbstidentität/Zeit/Identität/Woods: Selbstidentität kann nicht mit der Zeit wechseln. >Selbstidentität, >Existenz/Woods. |
WoodsM II Michael Woods "Existence and Tense" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Individuen | Millikan | I 272 Def Eigenschaft/Selbstidentität/Selbigkeit/Millikan: die Identität der Eigenschaften eines Individuums ist durch die natürliche Opposition zu diesen Eigenschaften festgelegt, auf der Grundlage dieses Individuums. >Identität/Millikan. Def Individuen/Selbstidentität/Selbigkeit/Millikan: die Identität eines Individuums ist festgelegt dadurch, dass es natürlicherweise die Eigenschaften hat, die es hat. Die Identität eines Individuums ist durch die Zurückweisung widersprüchlicher Eigenschaften festgelegt. Ein selbstidentisches Individuum hat genau eine Eigenschaft aus jedem Eigenschaftsbereich, wobei die Eigenschaftsbereiche sich gegenseitig ausschließen. >Eigenschaft/Millikan. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Inkommensurabilität | Putnam | III 161f Inkommensurabilität/Putnam: Inkommensurabilität gab es schon vor Kuhn bei Saussure: Grundeinheiten der Sprache können nicht aus den Lauten ermittelt werden. Whorf: Wenn einzelne Sprachen ganz verschieden viele Farbprädikate haben, dann ist Bedeutung den Einzelsprachen vorbehalten. >Idiolekt. DerridaVsWhorf: Die Bedeutungen sind nicht nur einzelnen Sprachen sondern den einzelnen Texten vorbehalten. >Dekonstruktion. DerridaVsSaussure: Den Begriff des Zeichens kann man ganz fallen lassen. PutnamVsDerrida: Derrida missversteht Saussures Projekt einer Bedeutungstheorie. >Zeichen/Derrida, >Zeichen/Saussure. III 165 Lösung/Putnam: Wir behalten den Begriff der Bedeutungsgleichheit bei, aber sehen ein, dass er nicht im Sinn von Selbstidentität von Gegenständen und Signifikaten verstanden werden darf. PutnamVsDerrida (wie VsFodor): "Bedeutungsgleichheit" ist interessenrelativ, und setzt ein normatives Urteil über Vernünftigkeit in einer Situation voraus. --- V 157 Inkommensurabilität/PutnamVsFeyerabend: Es ist widersprüchlich, zu behaupten, Galileis Begriffe seien inkommensurabel und sie anschließend ausführlich zu schildern. Man muss die alte Sprache auch verstehen um sagen zu können, dass die Vorhersagen gleich sind. >Bedeutungswandel. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Leibniz-Prinzip | Millikan | I 259 Leibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Leibniz/Millikan: These: ich behandle sein Prinzip so, dass es eine implizite Behauptung über grammatische Kategorien ist. (x)(y)[(F)(Fx ⇔ Fy) > x = y] Problem: was ist der Bereich des Quantors „(F)“? ((s) > Logik 2. Stufe). Hier können nicht einfach Elemente des Bereichs mit grammatischen Prädikaten gepaart werden. Die Menge der grammatischen Prädikate mag nicht von ontologischem Interesse sein. Bsp weder „…existiert“ noch „… = A“ noch „…bedeutet rot“ ist mit irgendetwas gepaart, was denselben Sinn hätte wie dass „…ist grün“ gepaart ist mit einer Variante eines Weltzustandes. Quantifikation/Eigenschaften/Logik 2. Stufe/Millikan: vielleicht können wir sagen, dass der Quantor (F) über alle Eigenschaften geht, aber müssen wir diese Menge anders charakterisieren als durch Paarung mit grammatischen Prädikaten. >Quantifikation, >Eigenschaft/Millikan. Falsch: Bsp der Versuch von Baruch Brody These: „mit x identisch sein“ sollte man als eine Eigenschaft von x“ in dem Bereich des Quantors „(F)“ verstehen, ist ganz falsch! ((s) „mit sich selbst identisch sein“ als Eigenschaft.) Wenn es so wäre, dann wäre jedes Ding, das alle Eigenschaften von x hat, mit x identisch. ((s) Auch wenn es zusätzliche Eigenschatten hätte). Problem: unter dieser Interpretation ist Eigenschaft keine kohärente ontologische Kategorie. Wie können wir Leibniz’ Prinzip behandelt, und den Begriff „Eigenschaft“ so behalten, dass er ontologisch kohärent ist? I 260 Leibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Millikan: wird normalerweise als eine Behauptung über die Identität individueller Substanzen angesehen. Substanzen, bei denen es sinnvoll ist, ihnen Ort und Zeit zuzuschreiben. D.h. „x“ und „y“ gehen über Individuen. Quantor: (F) wird allgemein so aufgefasst, dass er nur über „allgemeine Eigenschaften“ geht. Oder über „rein qualitativen Eigenschaften“. rein qualitative Eigenschaften: d.h. dass sie nicht im Hinblick auf bestimmte Individuen definiert sind: Bsp „die Eigenschaft „größer als Mt. Washington zu sein“ Pointe: wohl aber: „die Eigenschaft, größer als etwas zu sein, dass die und die Eigenschaften hat, wobei diese die Eigenschaften von Mt. Washington sind. Individuenbezogene Eigenschaften/Millikan: werden normalerweise ausgeschlossen, weil sie Eigenschaften erlauben würden wie „identisch mit x sein“. Was zu einer leeren Lesart führen würde von Leibniz’ Gesetz. MillikanVs: aber es ist gar nicht so, dass „ist identisch mit x“ keiner vernünftigen Eigenschaft entsprechen würde. Leibniz’ Gesetz/Millikan: wird aber meist untersucht im Kontext der Relation des Bereichs allgemeiner Eigenschaften zu I 261 dem Bereich der Dinge, die diese Eigenschaften haben. Also Frage: müssen wir einen Bereich solcher Dinge jenseits des Bereichs dieser allgemeinen Eigenschaften postulieren, oder können wir die Selbstidentität (Selbigkeit) eines Individuums in rein qualitativen Ausdrücken definieren können. Leibniz’ Gesetz/Millikan: in diesem Kontext scheint die Relation zu einem bestimmten Individuum ((s) und damit auch des Dings zu sich selbst) als eine unreine oder gemischte ontologische Kategorie zu sein. VsLeibniz/VsLeibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Ununterscheidbares/Millikan: der klassische Einwand VsLeibniz ist, auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass das Universum perfekt symmetrisch sein könnte, wobei dann ein perfekt identisches ((s) ununterscheidbares) Individuum an einem anderen Ort wäre. >Identität, >Ununterscheidbarkeit. Varianten: Bsp ein sich zeitlich wiederholendes Universum usw. Bsp zwei identische Wassertropfen, zwei identische Billardkugeln an verschiedenen Orten. ((s) Wieso dann identisch? Weil der Ort (die Koordinaten) nicht in die Identität einfließt!) Eigenschaft/Leibniz: These: ein Bezug auf Raum und Zeit führt zu einer Eigenschaft, die nicht rein qualitativ ist. Millikan: wenn man nun solche „unreinen“ Eigenschaften außer Acht lässt ((s) also nicht auf Raum und Zeit Bezug nimmt) haben die zwei Billardkugeln dieselben Eigenschaften! VsLeibniz’ Prinzip/Gesetz/R. M. Adams/Millikan: These: das Prinzip, das gebraucht wird, wenn man solche symmetrischen Welten konstruiert ist, das Prinzip, dass ein Individuum nicht von sich selbst unterschieden (getrennt) werden kann, daher können die zwei Welthälften nicht ein und dieselbe Hälfte sein. Leibniz’ Gesetz/VsVs/Hacking/Millikan: (jüngste Verteidigung von Hacking): die Einwände gehen nicht darauf ein, dass es sich um gekrümmten Raum statt um eine Verdoppelung handeln könnte. Gekrümmter Raum/Hacking/Millikan: hier taucht ein und dasselbe Ding nochmals auf, es ist keine Verdoppelung wie in der Euklidischen Geometrie. MillikanVsHacking: aber das würde eben die Frage nicht beantworten. I 262 Es gibt aber immer noch zwei interessante Möglichkeiten: > Ununterscheidbarkeit. Leibniz’ Gesetz/Prinzip/Identität/Ununterscheidbarkeit/Millikan: 1. symmetrische Welt: man könnte behaupten, dass hier einfach keine Tatsache gibt, die darüber entscheidet, ob der Raum gekrümmt ist oder verdoppelt. ((s) >Nonfaktualismus). Pointe: das würde beinhalten, dass Leibniz Prinzip weder metaphysisch noch logisch notwendig ist, und dass seine Gültigkeit nur eine Frage der Konvention ist. 2. symmetrische Welt: man könnte sagen, dass das Beispiel keine allgemeine Lösung anbietet, wohl aber die Annahme einer bestimmten gegebenen symmetrischen Welt: hier gäbe es dann sehr wohl einen Tatsache, ob der Raum gekrümmt ist oder nicht. Ein bestimmter gegebener Raum kann nämlich nicht beides sein! Pointe: dann ist Leibniz Prinzip weder metaphysisch noch logisch notwendig. Pointe: aber in diesem Fall ist das dann keine Frage der Konvention, sondern eine wirkliche Tatsache! MillikanVsAdams/MillikanVsArmstrong/Millikan: weder Adams noch Armstrong berücksichtigen das. Gekrümmter Raum/Millikan: hier ist das, was identisch ist, notwendig identisch ((s) weil es nur gespiegelt ist). Hier gälte das kontrafaktische Konditional: wenn die eine Hälfte anders gewesen wäre, dann auch die andere. Hier scheint der Raum überhaupt nur doppelt zu sein. Verdoppelung/Millikan: wenn der Raum (in Euklidischer Geometrie) gespiegelt ist, ist die Identität eine zufällig, nicht notwendige. Hier könnte die eine Hälfte sich ändern, ohne dass die andere Hälfte sich ändert. ((s) Kein Kontrafaktisches Konditional). Identität: ist dann gegeben, wenn die Gegenstände nicht deswegen ununterscheidbar sind, weil ein Gesetz in situ gilt, sondern ein Naturgesetz, eine naturnotwendige Übereinstimmung. I 263 Dann gilt in der zweiten Option Identität aus Kausalität. (x)(y){[NN(F)Fx äqui Fy] äqui x = y} NN/Schreibweise: naturnotwendig unter natürlich möglichen Umständen. Millikan: das ist schon eine ziemlich extreme Auffassung, denn sie behauptet, dass wenn es zwei Mengen von äquivalenten Gesetzen gäbe, die alle Ereignisse erklären, eine dieser Mengen, aber nicht die andere wahr wäre, selbst wenn es gar keine Möglichkeit gäbe herauszufinden, welche der beiden Menge es ist, die wahr wäre. Das würde dem entsprechen, dass man eine nur scheinbar symmetrische Welt bewohnte. Entweder das eine oder das andere wäre wahr, aber man würde nie herausfinden, was. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Person | Williams | Nozick II 29f Selbst/Person/Selbstidentität/Identität/B. Williams: Bsp zwei Geschichten die uns zusammengenommen vor ein Rätsel stellen: 1. Fall: Eine Person tritt in einen neuen Körper ein, eigentlich tauschen zwei Personen ihre Körper aus - A-Körper-Person: (jetzt mit dem A-Körper verbunden): hat alle Erinnerungen, alles Wissen, Werte, Verhaltensweisen usw. der (früheren, kompletten) Person B - wenn A nach dem Wechseln wählen könnte, welchem Schmerzen zugefügt werden sollten, würde er den A-Körper dafür auswählen - denn er geht davon aus, dass er B bewohnt. 2. Fall: Jemand sagt ihnen, dass sie Schmerzen ertragen sollen . danach erfahren Sie, dass sie einen Wechsel ihrer psychologischen Verfassung durchmachen werden - sodass Sie den Charakter von jemand anderem besitzen werden. - Das ängstigt Sie, Sie wollen ihre Identität nicht verlieren und anschließend Schmerzen ertragen. Frage: warum hatte die A-Person im ersten Fall nicht dieselben Befürchtungen? - warum ist Fall 1: Transfer einer Person in einen anderen Körper - und Fall 2: etwas, das einer bleibenden Person widerfährt? - Wieso spielen die Erinnerung im Fall 1 eine Rolle? II 31 Unterschied 1/2: in 2 erwirbt B nicht die Erinnerungen von A. Nozick II 29f Identität/Person/Selbst/B. Williams: Bsp symmetrischer Fall: Außensicht: zwei Personen tauschen Körper, A ist jetzt im B-Körper und entscheidet, dass B (jetzt in seinem alten A-Körper) Schmerzen zugefügt werden sollen, statt ihm im neuen Körper - Innensicht (symmetrisch): Sie sollen Schmerzen zugefügt bekommen, das ängstigt Sie, vorher sollen sie einen anderen Charakter bekommen, das beängstigt Sie noch mehr - Sie wählen die Schmerzen für sich, um den Verlust der Person abzuwehren - andere Entscheidung, symmetrischer Fall - Problem: nichts außerhalb beeinflusst A's Aufgabe und Erwerb einer neuen Psyche. Frage: wie können dann zwei Aufgaben und Erwerbe zu einem Tausch von Körpern führen? Williams: These: körperliche Identität ist notwendige Bedingung für personale Identität. II 31 Problem: was irgendwo anders geschieht, kann keine Auswirkung darauf haben, ob A weiterhin im A-Körper lebt. Williams: These: Körperliche Identität ist eine notwendige Bedingung personaler Identität. Nozick II 32 Identität/Person/Selbst/B. Williams: 1. Prinzip: Identität von etwas kann nicht davon abhängen, ob es ein anderes Ding irgendeiner Art gibt. 2. Prinzip: wenn es möglich ist, dass es ein anderes Ding gäbe, das die Identität verhinderte, dann gibt es gar keine Identität, selbst wenn dieses andere Ding nicht existierte. NozickVsWilliams: beide Prinzipien sind falsch - Bsp Wiener Kreis löst sich auf - mehrere Nachfolgergruppen entstehen - dann ist die Identität abhängig von etwas, das woanders geschieht ((s) ob es mehrere Gruppen gibt.) - >"nächster Nachfolger", nN. Nozick II 33 Identität/Zeit/nächster Nachfolger/NozikVsWilliams: doch Abhängigkeit von Existenz anderer Dinge: ob sich eine Gruppe Wiener Kreis nennen kann, hängt davon ab, ob es andere Gruppen im Exil gibt - wenn zwei Dinge gleich nah am Original, gibt es keinen nächsten Nachfolger nN. Identität in der Zeit: notwendige Bedingung: nN zu sein. II 35 Wenn Gott kausal für Identität in der Zeit sorgte, müsste auch er entscheiden, wie die Faktoren gewichtet werden sollten. >Schiff des Theseus. II 40 Es kann sein, dass der nN nicht nah genug ist. II 41 Ein zufällig entstandene Kopie ist kein nN (wegen fehlender Kausalität) - wir könnten den zweiten ohne den ersten haben. II 45 Identität in der Zeit/Problem: Überlappen. >Überlappung, >Identität, >Personale Identität, >Kontinuität, >Veränderung. |
WilliamsB I Bernard Williams Ethics and the Limits of Philosophy London 2011 WilliamsM I Michael Williams Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001 WilliamsM II Michael Williams "Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 No I R. Nozick Philosophical Explanations Oxford 1981 No II R., Nozick The Nature of Rationality 1994 |
Prädikate | Quine | I 174f Prädikation: Verbindung von allgemeinem Term mit singulärem Term. - Allgemeiner Term: auch Verb, Adjektiv,(auch attributiv),Substantiv. - Singulärer Term vor "ist" - danach allgemeiner Term ("ist" = Präfix). >Allgemeine Termini, >Singuläre Termini. I 311 Singulärer Term: kann immer auf die Form "=a" zurückgeführt werden (außer wenn Variable) - d.h. eigentlich allgemeiner Term. (Prädikat)! Bsp "=Mama","=Sokrates","=Pegasus". I 323 Elimination von singulären Termini: Verschmelzung von "=" mit einem Stück Text - "=" bleibt aber. - Zusammen mit Variablen in prädikativer Position - "=" prädikativer allgemeiner Term. II 61 ff Benennen: Name oder singulärer Term - Bezeichnen: Prädikat - beides ist Bezugnahme, nicht Bedeutung. >Referenz. II 158/159 Prädikat/Gegenstand/Quine: In unserer Welt ist die Moment zu Moment Identifikation vom Individuationsprinzip der Prädikate geregelt. Sie sind neutral gegenüber der tatsächlichen Quantifikation über physikalische Gegenstände , denn die Quantifikation respektiert alle Moment zu Moment Gruppen, egal, wie wahllos sie zusammengestellt sind. Für die Prädikate jedoch sind sie von Bedeutung: Da alle Sätze Prädikate enthalten, ist die Identifikation an dem entsprechenden Ort eine entscheidende Sache für den Wahrheitswert. >Wahrheitswerte. Ebenso benötigt man eine Querwelteinidentifikation, die relativ ist zu den jeweils verwendeten Prädikaten. Auch hier werden es meistens solche für Körper sein. Unsere Identifikation für Körper beruhte jedoch auf der Raumverdrängung, Gestaltveränderung, und der chemischen Veränderung. II 199 Prädikat: Satz mit Lücke - allgemeiner Term: spezielle Art Prädikat mit Lücke an bestimmtem Ende. II 205 Prädikat/Tradition: nicht immer abgetrennte, kontinuierliche Zeichenkette (anders als allg Term) - Prädikat-Buchstabe F musste immer mit Argument verbunden bleiben. - Neu: Terminusabstrakta lassen Prädikate zu allgemeinen Termini zusammenfassen. - Logische Operation der Prädikation. >Prädikation. VII (f) 115 Prädikat/Quine: keine Namen von Klassen - Klassen sind ihre Extensionen: die Dinge, von denen das Prädikat wahr ist. - Theorie der Gültigkeit appelliert an Klassen, aber nicht die einzelnen Sätze. X 7ff Prädikat/Quine: damit meine ich hier nur solche verbartigen Ausdrücke, die Aussagen hervorbringen, wenn man sie mit Variablen oder Individuentermen vervollständigt. Keine Attribute. IX 128 Existenz/Subjekt/Prädikat/Quine: wenn die Existenz fraglich ist, verwendet man besser ein Prädikat. - ((s) Bsp beckmesserisch anwendbar, auch wenn die Figur des Beckmesser nicht existiert.) - Quine: statt Klassenterm "Seq" für transfinite Folgen, die NO (Klasse der Ordinalzahlen) als Argument haben können, besser Prädikatterm "SEQ" - ((s) >Lambda-Kalkül). X 50 Prädikate/Quine: sind nicht Namen von Eigenschaften. - Daher kann man sie synkategorematisch nennen. - andere AutorenVsQuine. X 102 Prädikat/Quine: nie Name von Eigenschaften, wohl aber von Gegenständen. >Gegenstände/Quine. XII 68 Universelle Prädikate/Quine: gibt es! - Bsp Selbstidentität - Bsp "ist von Hans verschieden oder singt" - Allwörter/Carnap: quasisyntaktische Prädikate: zutreffend auf alles, ohne Empirie, nur aufgrund der Bedeutung - Quine: keine Lösung für ontologische Relativität. - ((s) D.h. die Frage, worauf wir uns letztlich beziehen.) |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Qua-Objekte | Fine | Simons I 298 Qua-Objekte/Kit Fine/Simons: x qua F - bzw. x unter der Beschreibung F. Def Basis: das zugrundliegende Objekt. Def Erläuterung/Fine: x qua F ist immer von der Basis unterschieden. SimonsVsFine: Das ist zu stark, denn dann müsste man auch "x qua Selbstidentität" von x unterscheiden. - auch wesentliche Eigenschaften dürften nicht das qua ausmachen. - Nur kontingente Eigenschaften dürften in der Erläuterung vorkommen. >Mereologie, >P. Simons, >Erklärungen. Simons: Die meisten Qua-Objekte haben ihre Erläuterung eingebaut, nicht als Eigenschaft. (Es gibt sie schon in Principia Mathematica(1)). Qua-Objekte liefern eine ontologische Abhängigkeit für eine begriffliche Abhängigkeit - Bsp Faust qua geballte Hand. - Bsp Statue qua geformter Ton. >Statue/Ton, >Begriffliche Abhängigkeit, >Ontologische Abhängigkeit. SimonsVs: Qua-Objekte bringen nichts, man kann mit ihnen nicht neue singuläre Termini aus alten bilden. >Singuläre Termini, >Begriffe, >Identifikation, >Unterscheidungen. 1. Whitehead, A.N. and Russel, B. (1910). Principia Mathematica. Cambridge: Cambridge University Press. |
Fin I K. Fine The Limits of Abstraction Oxford 2008 FinA I A. Fine The Shaky Game (Science and Its Conceptual Foundations series) Chicago 1996 Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Selbstidentifikation | Woods | II 250 Selbstidentität/Zeit/Identität/Woods: Selbstidentität kann nicht mit der Zeit wechseln. >Identität, >Existenz/Woods, >Selbst-Identität. |
WoodsM II Michael Woods "Existence and Tense" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Sprache | Millikan | I 1 Sprache/Wittgenstein/PU/Millikan: am Anfang der Philosophischen Untersuchungen vergleicht Wittgenstein Wörter mit Werkzeugen. Wort/Sprache/Millikan: 1. Werkzeuge haben Funktionen, Werkzeuge können aber auch bekanntlich für andere Zwecke gebraucht werden. 2. Bei physikalischen Werkzeugen ist die Form meist direkt darauf zugeschnitten, bei Wörtern ist die Form bekanntermaßen zufällig. 3. Obwohl die Funktionen von Werkzeugen extrem variabel sind, gibt es eine einheitliche Weise, wie sie beschrieben werden kann a) den Zweck beschreiben b) beschreiben, wie dieser Zweck erreicht wird. I 31 Sprache/Reaktion/Millikan: wir können nicht erwarten, dass Hörer dieselben Reaktionen auf dieselben sprachlichen Handlungen unter denselben Bedingungen hervorbringen, egal, welche Äußerungen von Sprechern typischerweise hervorgebracht werden. Vgl. >Anomaler Monismus, >Kommunikation, >Sprachverhalten. Sprachmuster/Konstanz/Millikan: These: Sprachmuster werden beibehalten bzw. fortgepflanzt, weil es eine Art symbiotische Partnerschaft zwischen Sprechern und Hörern gibt. Hier gibt es einen Knotenpunkt: gewisse Funktionen korrespondieren sowohl Zecken des Sprechers als auch des Hörers. Stabilisierung/Standardisierung/Millikan: wegen dieser gemeinsamen Zwecke von Sprecher und Hörer tendieren sich Sprachmuster zu stabilisieren und zu standardisieren. I 142 Sprache/Evolution/Millikan: Sprache ist nicht evolutionär entstanden, denn das hätte viel länger gebraucht. >Sprachentstehung. I 239 Sprache/Identität/Millikan: Sprache hat ihre Kraft daher, dass sie die Welt abbildet. Wenn das so ist, muss Identität oder Selbstidentität (selfsameness, Selbigkeit) objektiv und Gedanken-unabhängig sein. Vgl. >Bild-Theorie. Bsp es muss selbst-identische Tatsachen geben, die von verschiedenen Sätzen abgebildet werden können. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Substanz | Millikan | I 109 Substanz/Eigenschaften/Millikan: These: „Substanz“ und „Eigenschaften“ sind Kategorien, die relativ zueinander ausgeschnitten sind und relativ zur Operation der Negation. Sie schließen einander nicht gegenseitig aus. Eigenschaften/Millikan: sind variante Elemente von Tatsachen, empfänglich für Negation. Substanzen/Millikan: sind ebenfalls variabel, aber relativ auf andere Transformationen. >Terminologie/Millikan, >Eigenschaft/Millikan. I 254 Substanzen/Eigenschaft/Millikan: sind bestimmt in Relation zueinander. Def Substanz/Millikan: ist was sie ist und dasselbe wie sie selbst relativ zu einer Menge von Eigenschaftsbereichen aus denen sie mit Notwendigkeit eine Eigenschaft hat, während andere Eigenschaften in dem Eigenschaftsbereich ausgeschlossen sind. Bsp Substanzkategorie/Millikan: korrespondiert einer Menge von Substanzen. Die Identitäten sind Relation zu denselben Gegenteil-Prädikat-Bereichen. Bsp Gold, wie andere Elemente der Kategorie Chemisches Element, hat eine Atomzahl, eine Valenz, einen Schmelzpunkt, eine Farbe. Aber es hat nicht Größe, Form, Mutter, Geburtstag, Gebärde. Def Eigenschaft/Millikan: (entsprechend zu Substanz) ist was sie ist und dasselbe wie sie selbst relativ zu einem Bereich von Gegenteilen und zu einer Menge von Elementen von Substanzkategorien, deren Elemente notwendig eine Eigenschaft aus diesem Bereich haben, und alle anderen Eigenschaften ausgeschlossen sind. Erfassen/Eigenschaft//Millikan: eine Eigenschaft zu erfassen heißt dann, sie von anderen zu unterscheiden, bzw. die Gegenteilsbereiche zu erfassen, relativ zu denen die Eigenschaft dieselbe ist wie die, die sie ist. I 255 Sinnlos/Millikan: damit können wir Ausdrücke als sinnlos erkennen, wie Bsp „Gold ist groß“. >Sinn/Millikan, >Sinnloses/Millikan. I 274 Eigenschaft/Gegenstand/Prädikat/Substanz/Individuum/Ontologie/Millikan: Strawsons Unterscheidung zwischen „monogamen“ und „nichtmonogamen“ Entitäten ist nicht absolut, sondern relativ: Gegenstand/Ding: Bsp wenn mein Ring aus Gold ist, kann er nicht gleichzeitig aus Silber sein. Polygam: ist Gold relativ zu meinem Ring ((s) er hätte auch aus Silber sein können – das Gold hätte zu einem anderen Gegenstand gehören können.). Dann ist Gold eine Eigenschaft (im Gegensatz zu einer anderen) und mein Ring eine Substanz. Aber relativ zu anderen Substanzen scheint die Identität von Gold wie die Identität eines Individuums zu sein. Ontologie/MillikanVsFrege/MillikanVsRussell: die starre Unterscheidung zwischen Begriff und Gegenstand bzw. Einzelding und Eigenschaft müssen wir fallenlassen. >Einzelding/Strawson, >Ontologie/Millikan. I 275 Variante: nicht nur Prädikate sind Varianten in Weltzuständen, sondern auch Substanzen bzw. Individuen (sie können ausgetauscht werden). Substanz: wenn wir Gold als eine Eigenschaft auffassen, hindert das nicht, es auch als eine Substanz aufzufassen. Wie Aristoteles meinte: Individuen/Aristoteles/Millikan: sind bloß primäre Substanzen, nicht die einzigen Substanzen, die es gibt, D.h. Substanzen, die nicht Eigenschaften von etwas anderem sind. Substanz/ Millikan: ist eigentlich eine epistemische Kategorie. Substanz/Millikan: Bsp Gold, Bsp Hauskatze, Bsp 69er Plymouth Valiant 100. Substanz/Kategorie/Millikan: Substanzen fallen in Kategorien, definiert durch die > Ausschließlichkeitsklassen, in Hinblick auf die sie bestimmt sind. Bsp Gold und Silber fallen in dieselbe Kategorie, weil sie zu denselben Ausschließlichkeitsklassen gehören: einen Schmelzpunkt haben, Atomgewicht, usw. I 276 Unperfekte Substanzen/Millikan: haben nur ungefähre Eigenschaften. Bsp Hauskatze hat ein Gewicht zwischen 7 und 14 Pfund. Perfekte Substanz/Millikan: kann auch zeit-gebundene Eigenschaften haben: Bsp Johnny sitzt zu t1, aber nicht zu t2 Bsp Wasser hat einen Schmelzpunkt bei 0 Grad, bei einer Atmosphäre Druck, aber nicht bei 10 Atmosphären! Bsp Johnny hat dann aber ein für alle Mal die Eigenschaft, zu t1 zu sitzen. I 277 Vollständiger Begriff/Millikan: um einen vollständigen Begriff zu haben, braucht man Zeitbegriffe. Zugänglichkeit: vollständige Begriffe für dauerhafte Gegenstände sind nicht so zugänglich wie Begriffe für Substanzen wie Bsp Hauskatze oder Bsp Gold. I 281 Zusammenfassung/Substanz/Eigenschaft/Identität/Selbstidentität/Millikan: Perfekte sekundäre Substanz: Bsp Gold: hat eine Identität, die formal dieselbe ist wie die eines Individuum in Relation zu seinen Eigenschaften. Unperfekte sekundäre Substanz: Bsp 69er Plymouth (Widerspruch zu oben) Bsp Hauskatze: haben eine Art Identität, die formal analog zur Identität perfekter Substanzen ist. Bsp in Übereinstimmung mit Gesetzen in situ, statt unter allen natürlich möglichen Bedingungen. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Substanz | Spinoza | Holz I 31 Substanz/Spinoza: Substanz ist bei Spinoza ihrem Wesen nach einzig, unendlich und unteilbar. Substanz/HegelVsSpinoza: Wer von der Denkvoraussetzung der substantiellen Einheit der Welt und der Erfahrungsvoraussetzung der qualitativen Verschiedenheit der Seienden (der Mannigfaltigkeit) ausgeht, kann diese Mannigfaltigkeit nur als Erscheinungsformen oder Aspekte der einen Substanz begreifen, in der "alles was man für wahr gehalten hatte, untergegangen ist". >Einheit/Spinoza, >Erscheinung, >Welt, >Ordnung, >Welt/Denken. Damit ist jedoch die tatsächliche Voraussetzung des Denkens, die Unterschiedenheit der Denkinhalte, preisgegeben! Die Gefahr sah Leibniz. I 32 Hegel: Man darf nicht "die Vielheit in der Einheit verschwinden lassen". >Einheit und Vielheit. Wenn die Deduktion nur als Reduktion möglich wäre, (wie bei Spinoza), wäre das die Selbstaufhebung der Welt im Denken. >Reduktion, >Reduktionismus. Holz I 62 Identitätsprinzip/objektive Erkenntnis/Leibniz: Die objektive Einheit der Welt kann auch unabhängig von meiner Wahrnehmung gezeigt werden, sie liegt in der Gegebenheitsweise jedes Bewusstseinsinhalts an sich selbst evident zutage. (Alles erscheint als das, als was es erscheint). >Identität, >Selbstidentität, >Ganzes, >Totalität. Adäquatheit spielt hier keine Rolle. >Adäquatheit. "tantum est quantum est, tale est quale est". Vorprädikatives Seinsapriori. Problem: Dann sind die Phänomene immer noch bloße Momente der einen und einzigen Substanz, wie bei Spinoza. Substanz/Spinoza: Kein Seiendes ist gegenüber dem All in seinem Eigensein zu begründen. Vielmehr würde die Reduktion identischer Sätze würde bei Spinoza zu einem "ens absolute infinitum" führen, woraus "folgt, dass es nur eine Substanz gibt und dass diese unendlich ist". Diese Reduktion kann aber nur unter Verzicht auf die substantielle Existenz der vielen Einzelnen zu einem Anfang kommen. I 63 VsSpinoza: Wenn man die Existenz der Einzelnen annimmt, ist das Problem für Spinoza unlösbar. Er löst das Problem, bzw. es gerät gar nicht in sein Blickfeld, weil er das Wesen des Menschen nur als gebildet aus bestimmten Modifikationen der Attribute Gottes fasst. Damit ist der Cartesische Zweifel überspielt. Das ego cogitans wird zum bloßen Schein, zum Annex der selbstgewissen Einheit Gottes. So kehrt Spinoza zum mittelalterlichen Realismus zurück. So kann man die Rationalität des Faktischen nicht begründen. >Rationalität, >Rationalismus, >Letztbegründung, >Fundierung, >Realismus. Höffe I 232 Substanz/Spinoza/Höffe: Die einzige Substanz, die es gibt, Gott, ist Grund ihrer selbst (causa sui); die verschiedenen Grundformen der Wirklichkeit sind nichts anderes als Eigenschaften (Attribute) Gottes. Dieses Innewohnen (Immanenz) aller Dinge in Gott und Gottes in allen Dingen beläuft sich auf einen Pantheismus (Allgottlehre: Gott ist alles und in allem). Es schließt einen die Welt übersteigenden, transzendenten Gottesbegriff aus und trägt Spinoza, obwohl sein System bei einem Gottesbegriff ansetzt, den damals fast tödlichen Vorwurf des Atheismus ein.(1) >Pantheismus, >Gott. 1. Spinoza. Ethica ordine geometrico demonstrata, 1677 |
Spinoza I B. Spinoza Spinoza: Complete Works Indianapolis 2002 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Teile | Millikan | I 283 Zeitlicher Teil/Millikan: sei ein momentaner oder fast momentaner dreidimensionaler Gegenstand. >Mereologie. I 284 Analog dazu kann man ein Objekt in Zeitscheiben aufteilen. >Vier-Dimensionalismus. Genau wie bei räumlichen Teilen können zwei zeitliche Teile eines ganzen nie identisch sein. Sonst könnten sie nicht unterschieden werden. Identität/Selbstidentität/Einheit/Einheitlichkeit/Millikan: um identisch mit sich selbst zu sein, muss ein Ding niemals irgendein Prinzip der Einheitlichkeit exemplifizieren. Bsp auch eine sehr locker zusammengehaltene Schafherde ist immer diese Herde selbst. Zeitliche Identität: spielt auch gar keine Rolle bei der Frage nach Selbstidentität: Niemand glaubt, dass ein Objektzustand zu t1 derselbe wäre wie zu t2. >Temporale Identität. Einheit/Gegenstand/Ding/Millikan: dennoch brauchen wir Prinzipien der Einheitlichkeit, um Objekte als solche ansprechen zu können. Also gehe um die Frage, welche Relation Zustände S1 und S2 haben müssen, um als Zustände desselben Dings gelten zu können. I 285 Identität/Einheit/Millikan. so scheinen fragen über die Identität eines Dings letztlich doch nicht von Fragen der Prinzipien der Einheitlichkeit zu trennen zu sein. >Identität/Millikan, >Einheit/Millikan. Problem: Es gibt oft verschiedene Weisen, Teile zu einem Ganzen zusammen zufassen. Hier müssen wir fragen, zu welcher Kategorie das Ganze gehören soll. Selbstidentität/Selbigkeit/Millikan: erscheint dann relativ zur Kategorie, zu der ein Ding gehören soll. Problem: ist die Wasserfläche S1 ein Teil derselben Wassermasse wie Wasserfläche S2? Solche Fragen sind nicht völlig bestimmt. Wir brauchen Prinzipien, um Teile zusammenzufassen. Die Relationen zwischen den Teilen können auch mehr oder weniger lose sein. I 286 Und das hat wieder nichts mit der Identität des Ganzen zu tun! Ganzes: kann auch durch eine bloße Liste angegeben worden sein. Damit würde das ganze identifiziert, ohne dass die Relationen der Teile überhaupt erwähnt worden wären. Und die Selbstidentität des Ganzen wäre auch überhaupt nicht abhängig von der Festigkeit des Zusammenhalts der Teile. Zeitlich/räumlich: soweit scheint die Analogie zwischen zeitlichen und räumlichen Teilen zu tragen. Vgl. >Teil-von-Relation. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Verifikation | Anscombe | Frank I 107 Ich/Identität/Verifikation/Anscombe: Bsp "Ich stehe" wird durch meinen stehenden Körper verifiziert. Bsp Nichts verifiziert aber in vergleichbarer Weise "Ich sehe eine Vielfalt von Farben"! Anscombe: Man könnte doch sagen: "der Gedanke"! Aber die Frage ist doch, was es für den Gedanken heißt, so verifiziert zu werden! >Gedanken. Die Cartesischen Gedanken haben alle denselben Charakter, dass sie in ihren Beschreibungen wenig von den Beschreibungen der Vorgänge und der Personen entfernt sind, an denen sie verifiziert werden könnten. >R. Descartes. Selbst wenn es solche Vorgänge gibt, dann sind die Gedanken nicht Gedanken solcher Vorgänge, wie etwa der Gedanke des Stehens. >Ich, >Selbstidentität, >Selbstidentifikation. G. Elizabeth M.Anscombe (1975a): The First Person, in: Samuel Guttenplan (ed.) (I975): Mind and Language: Wolfson College Lectures 1974, Oxford 1975,45-65 |
Anscombe I G.E. M. Anscombe "The First Person", in: G. E. M. Anscombe The Collected Philosophical Papers, Vol. II: "Metaphysics and the Philosophy of Mind", Oxford 1981, pp. 21-36 In Analytische Theorien des Selbstbewusstseins, Manfred Frank Frankfurt/M. 1994 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Zuschreibung | Chisholm | I 15/16 Chisholm: direkte Zuschreibung: Selbstzuschreibung, ist die einzige Sicherheit, Grundlage jeder Referenz - indirekte Zuschreibung: an jemand oder etwas anderes. >Selbstzuschreibung. I 50 Chisholm: direkte Zuschreibung: statt Selbstzuschreibung (Ausnahme: Bsp Mach, "Was für ein heruntergekommener Schulmeister steigt da in den Bus ein...") - P1 Selbstidentität aus direkter Zuschreibung P2 was zugeschrieben wird, ist eine Eigenschaft D1 Meinen: direkte Zuschreibung indirekte Zuschreibung: an jemand anderen, aus direkter Zuschreibung abgeleitet. Grundbegriff: die Eigenschaft des F-seins, so dass x sie dem y direkt zuschreibt. ((s) Daraus soll folgen: x = y.) >Selbstidentifikation. I 51 Jede Art der Referenz kann mit Hilfe der Selbstzuschreibung verstanden werden - 1. Der Meinende muss sich selbst zum Gegenstand machen können, 2. Er muss Propositionen und Sachverhalte begreifen. - Direkte Zuschreibung (Selbstzuschreibung) Urform aller Zuschreibung. >Referenz. I 133 Das ist aber noch nicht Selbstbewusstsein: Dazu ist auch Wissen notwendig, dass es das Subjekt selbst ist, dem die Eigenschaften zugeschrieben werden. >Selbstbewusstsein, >Aufmerksamkeit. I 53 Indirekte Zuschreibung/Chisholm: Über identifizierende Relation: es gibt eine bestimmte Relation R die so ist, dass Du das Ding bist, zu dem ich in R stehe - (nicht umkehrbar). - Dabei schreibe ich mir direkt eine bestimmte zweiseitige Eigenschaft zu: dass das Ding, zu dem ich in R stehe, ein Ding ist, das F ist (z.B. einen Hut trägt). - Aber dieser zweite Teil braucht nicht richtig zu sein. Verwechslung/Fälschung/Chisholm: schreibt dem einen Eigenschaften zu, von denen man meint, dass sie dem anderen zugehören. >Fälschungen. |
Chisholm I R. Chisholm Die erste Person Frankfurt 1992 Chisholm II Roderick Chisholm In Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986 Chisholm III Roderick M. Chisholm Erkenntnistheorie Graz 2004 |
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Begriff/ Autor/Ismus |
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Selbstidentität | Kripke, S.A. | Newen/Schrenk I 87 Selbstidentität/Identität/Kripke/Newen/Schrenk: Kripke: These Selbstidentität ist notwendig - Bsp Cicero ist identisch mit Tullius - (s) nicht, daß Cicero mit Vornamen Tullius hieß). Newen/Schrenk I 101 Namen/Mill/Newen/Schrenk: Mill These: die Bedeutung eines Namens ist das bezeichnete Objekt. VsMill: Problem: leere Namen und informative Identitätssätze. Bsp "Cicero ist identisch mit Tullius": wenn die Bedeutung das Objekt ist, haben wir hier nur die Selbstidentität, die auch noch notwendig ist. |
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Namen | Mill, J. St. | Newen/Schrenk I 101 Namen/Mill/Newen/Schrenk: Mill These: die Bedeutung eines Namens ist das bezeichnete Objekt. VsMill: Problem: leere Namen und informative Identitätssätze. Bsp "Cicero ist identisch mit Tullius": wenn die Bedeutung das Objekt ist, haben wir hier nur die Selbstidentität, die auch noch notwendig ist. |
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Bed/Inh | Perry, J. | Newen/Schrenk I 110 sing Term/Bedeutungstheorie/BT/Perry/Newen/Schrenk: für unterschiedliche Ausdrücke werden verschiedene Adäquatheitsbedingungen berücksichtigt. Perry: Trennung von Bedeutung und Inhalt Bedeutung/Perry: (eines sprachlichen Ausdrucks): die mittels Sprachkompetenz assoziierte Beschreibung. Bsp die Regel, daß Aristoteles mit "Aristoteles" bezeichnet wird. (Sprachregel). Inhalt/sing Term/Perry: verschiedene Arten, die es erlauben, einen Gedanken zu charakterisieren. Name/Inhalt/Perry: stets das bezeichnete Objekt (und zwar zu jeder Art von Inhalt). Damit trägt er Kripkes Theorie Rechnung, daß Namen referentielle Terme sind. Problem: Bsp Bieri ist identisch mit Pascal Mercier: hier wird die Informativität der Identität nicht im Gehalt abgebildet, denn der Gehalt ist demgemäß die Selbstidentität. Identität/informative Identitätssätze/Perry: muß nicht innerhalb der Semantik vollständig abgehandelt werden können. kognitive Adäquatheit/Perry: ist innerhalb der Semantik nicht vollständig zu erfüllen. (>Pragmatik). Ähnlich wie Kripke. Kennzeichnungen/Indikatoren/Perry: haben andere Gehalte als Namen. Kennzeichnung/Perry: hat als referentieller Gehalt eine identifizierende Bedingung, die durch die Beschreibung angegeben werden kann. designatorischer Gehalt: (der Kennzeichnung) ist dann das Objekt. Semantik/Pragmatik/Perry/Newen/Schrenk: so kommen schon innerhalb der Semantik pragmatische Aspekte (Lesart, Gebrauch) zum Zuge. Perry: es gibt für Kennzeichnungen und Indikatoren mehrfache Äußerungsinhalte. |
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nackte Einzeldinge | Stalnaker, R. | I 72 Nackte-Einzeldinge-Anti-Essentialismus/NED/Stalnaker: für jedes Individuum und jede Eigenschaft gibt es mögliche Welten (MöWe), in denen das Individuum diese Eigenschaft hat und andere MöWe, in denen es sie nicht hat - Ausnahmen: Selbstidentität - Problem: dafür brauchen wir eine spezielle Semantik. I 79 Nackte Einzeldinge/linguistischer Essentialismus/Stalnaker: das können wir sogar mit der Nackte-ED-These (NED) zusammenbringen: man kann es als rein linguistische Tatsache annehmen, daß bestimmte normale Prädikate MöWe-indiziert sind (in Bezug auf die wirkliche Welt) statt daß sie Eigenschaften im engeren Sinn sind. Bsp danach wäre Babe Ruth wesentlich Mensch, aber dennoch könnte er wie eine Billardkugel aussehen oder sogar eine sein. |
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