Lexikon der Argumente


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Begriff/
Autor/Ismus
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Literatur
Literatur
Attributiv/referentiell Millikan I 215
Beschreibend/referentiell/Kennzeichnung/Klassifikation/Millikan: man kann erzwingen, dass eine beschreibende Kennzeichnung referentiell funktioniert, Bsp „Er sagte, dass der Gewinner der Verlierer war“. Bsp (Russell): „Ich dachte, deine Yacht wäre größer als sie ist“.
I 216
Lösung: „der Gewinner“, und „größer als deine Yacht“ müssen als nach dem angepassten (adaptierten) Sinn klassifiziert angesehen werden. Dagegen:
„Der Verlierer“: hat wahrscheinlich nur beschreibenden Sinn-
„Deine Yacht“: wird durch beides klassifiziert: durch angepassten und durch relationalen Sinn, nur „dein“ ist rein referentiell.
Quine: (klassisches Beispiel) Bsp „Phillip glaubt, dass die Hauptstadt von Honduras in Nicaragua liegt“.
MillikanVsQuine: das ist nicht, wie Quine glaubt, offensichtlich falsch. Es kann als wahr gelesen werden, wenn „Hauptstadt von Honduras“ relationalen Sinn in diesem Kontext hat.
Referentiell/beschreibend/Glaubenszuschreibung/intentional/Millikan: es gibt Ausnahmen, wo die Ausdrücke nicht beschreibend, aber auch nicht rein referentiell funktionieren, sondern auch durch relationalen Sinn oder Intension.
Bsp „der Mann der uns nach Hause fuhr“ sei jemand, der Sprecher und Hörer sehr gut bekannt ist. Dann muss der Hörer annehmen, dass hier jemand anderes gemeint ist, weil der Name nicht gebraucht wird.
Regel: hier wird die zweite Hälfte der Regel für intentionale Kontexte verletzt, „setzte welchen Ausdruck auch immer ein, der die Referenz erhält“. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass die erste Hälfte verletzt ist: „ein Zeichen hat nicht nur Referenz, sondern auch Sinn oder Intension, die erhalten werden müssen. Warum sollte man sonst eine so umständliche Kennzeichnung („der Mann der uns nach Hause fuhr“) gebrauchen, statt des Namens?
>Zuschreibung, >Referenz/Millikan, >Prädikation, >Identifikation/Millikan.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Bedeutung Fodor Cresswell II 56
Bedeutungen/Fodor/Cresswell: FodorVsPutnam: These: Bedeutungen sind im Kopf. Vgl. >"Bedeutungen sind nicht im Kopf", >Zwillingserde.
CresswellVsFodor: Problem: Bei einer Zuschreibung muss ich dann dieselbe Repräsentation im Kopf haben. Es muss derselbe Glaube sein wie der, den er hat (s.o.: Bedeutungen sind keine Repräsentationen). >Repräsentation, >Glaubensobjekte, >Gedankenobjekte.
---
Fodor IV 57
Bedeutung/Quine: Bedeutung erschließt sich nicht aus der Sprecherbedeutung und nicht aus der Akzeptanz von Inferenzen des Sprechers. Die Sprecherbedeutung hängt von der Weltsicht ab, und damit von einer Absicht, was die Wörter bedeuten sollen. Dabei kann man nicht unterscheiden, welche Ansichten der Sprecher a priori akzeptiert. Also gibt es keine analytischen Sätze. VsUnterscheidung analytisch/synthetisch: "wahr kraft Bedeutung": Für diesen Ausdruck gibt es kein epistemisches Kriterium. >Sprecherbedeutung, >Analytizität/Synthetizität.
IV 117
Bedeutung/Wahrheit/Davidson: Ein Sprecher hält einen Satz für wahr wegen der Bedeutung und seines Glaubens. Daher können wir nicht von Äußerung auf Bedeutung schließen, wenn wir nicht den Glauben des Sprechers kennen und auch nicht umgekehrt.
IV 121
Glaubenszuschreibung/Bedeutungszuschreibung/Davidson: These: Information über die Form der Wörter, die für wahr gehalten werden, sind der entscheidende Beleg für beide Zuschreibungen. Eine Annahme von Aufrichtigkeit allein ist nicht hinreichend um Bedeutung zu erschließen. Wir brauchen Informationen entweder über seinen Glauben oder über die Bedeutungen (Schlüsselstelle). Fodor/LeporeVsLewis: Dann ist die Primatsthese unplausibel (Primatsthese: "Die Bedingungen der intentionalen Zuschreibung beinhalten die Bedingungen für Glaubenszuschreibung").
>Zuschreibung, >Glaubenszuschreibung.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Belege Loar Avr I 106
Def "normale Belege"/Loar: nur nicht-sprachliches Verhalten. - Diese sind nicht hinreichend zur Zuschreibung von Überzeugungen zu Marsmenschen. >Glaubenszuschreibung, >Überzeugungen, >Verhalten.
Aber wir haben mehr.
Lösung: Kenntnis der inneren Organisation der Marsianer. - Das behauptet eine tiefe epistemische Asymmetrie.
>Mentaler Zustand, >Fremdpsychisches.
Ebene der normalen Belege: oberflächliche epistemische Symmetrie: starke Abhängigkeit von Glauben und Bedeutung.
>Sprachverhalten, >Sprachgemeinschaft.

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Dass-Sätze Millikan I 211
Glaubt, dass/sagt, dass/Anführungszeichen/Millikan: 1. in einem besonderen Kontext kann ein Ausdruck eine verschiebende Funktion haben, die indexikalisch ist. 2. wir kennen schon drei Weisen, die Ausdrücke zu Typen zusammengefasst werden können. Könnte es nicht noch eine Weise geben, die quer zu Familien bzw. Sprachen steht?
Bsp „sagt, dass“ statt erwähnender Anführungszeichen?
>Anführungszeichen/Millikan, >Zitat/Millikan, >Kontext, >Indexikalität.
I 212
Bsp „Galileo sagte „Eppur si muove“ und nicht „die Erde bewegt sich“. Familie/Funktion/Klassifikation/Gruppierung/Millikan: Bsp Menschenherzen und Fischherzen können zusammengefasst werden, obwohl sie Elemente verschiedener Familien sind.
3. Glaubenszuschreibung/Zitat/Millikan: „glaubt dass..“ „sagt, dass…“ sind Repräsentationen. Könnte es nicht eine Weise geben Repräsentationen zu klassifizieren, die quer zu der Unterscheidung innen/außen steht? .
Problem: „glaubt dass“ entspricht nicht immer einer inneren Repräsentation. Bsp John glaubt, dass Cicero Tullius ist. ((s) Identitätsaussagen sind keine Repräsentationen). Also können wir nicht sagen, dass allein der Ausdruck „glaubt dass“ einen eigenen Typ indiziert.
Klassifikation/Millikan: wenn sie nicht nach Familien geschehen soll, gibt es offensichtliche Alternativen:
1. Klassifikation nach Stabilisierungsfunktion:
I 213
Frage: was ist dann mit den referierenden Ausdrücken im Satz? Diese haben Fregeschen Sinn. Fregescher Sinn/Millikan: bei indexikalischen Ausdrücken gibt es zwei Arten:
a) relationaler Sinn und
b) angepasster (adaptierter) Sinn.
Intension: auch hier gibt es bei indexikalischen Ausdrücke zwei.
a) sprach-gebundene
b) voll-entwickelte (sprachunabhängige). Um welche von den vier geht es bei „sagt, dass“? Hier wird es verschiedene Methoden der Klassifikation geben.
>Fregescher Sinn, >Intension/Millikan, >Klassifikation/Millikan.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Gedanken Boer I XII
Gedanken-Inhalte
Boer: unsere Theorie der Gedanken-Inhalte muss sein: a) endlich axiomatisierbar
b) kontext-abhängige Ausdrücke integrieren
c) Kompositionalität respektieren
d) Glaubenszuschreibungen mit beliebig komplexen Dass-Sätzen behandeln
e) die verschiedenen Rätsel der Glaubenszuschreibungen lösen
f) die Schwierigkeiten lösen, wenn man Opazität als semantische Tatsache nimmt.


Boer I
Steven E. Boer
Thought-Contents: On the Ontology of Belief and the Semantics of Belief Attribution (Philosophical Studies Series) New York 2010

Boer II
Steven E. Boer
Knowing Who Cambridge 1986
Geistabhängigkeit Field II 159
Linguistische Sicht/Field: Die linguistische Sicht nimmt keine Bedeutungen als geistunabhängige Entitäten an, sondern schreibt Wörtern eines Sprechers Wörter eines Interpreten zu. Die Relationen gründen jeweils auf anderen Charakteristika - d.h. auf Inferenzen, die dieses Wort enthalten. Das nenne ich "Bedeutungs-Charakteristik". >Glaubenszuschreibung, >Glaubenssätze.
Bsp spitze Klammern: hat dann dieselbe Bedeutungs-Charakteristik (durch Inferenzen) wie mein aktualer Gebrauch von "Kaninchen" - dabei werden keine intentionalen Entitäten angenommen.
>Gavagai/Field, >Anführungszeichen, >Beschreibungsebenen,
>Sprachgebrauch.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Glauben Fodor IV 114
Bedeutungsholismus/BH/Glauben/Lewis/Fodor/Lepore: Wenn nach Lewis’ These Glauben den Primat vor der Zuschreibung des Intentionalen hat, dann muss Glauben selbst holistisch sein. >Glaubenszuschreibung. Wenn der Bedeutungsholismus folgen soll, müsste man z.B. folgendes annehmen:
Def These vom Primat des Glaubens/Lewis: Die Bedingungen der intentionalen Zuschreibung beinhalten die Bedingungen für Glaubenszuschreibung. Daher, wenn das erstere holistisch ist, muss es auch das letztere sein.
Semantischer Holismus/Fodor/Lepore: Wir gestehen zu, dass der semantische Holismus womöglich aus dieser These folgt. >Semantischer Holismus.
IV 117
Glaubensholismus führt nicht zum Inhaltsholismus, weil Inhalte widersprüchlich sein können.
IV 117
Glauben/Davidson: These: Zentralität des Glaubens: Es gibt keine propositionalen Einstellungen ohne einige Glaubenseinstellungen. FodorVsDavidson/LeporeVsDavidson: Man kann soundso wünschen ohne soundso zu glauben. Semantischer Holismus/SH: Der Semantische Holismus ist stärker: Nur semantisch bewertbare (wahre/falsche) Zustände können propositionale Einstellungen sein. >Propositionale Einstellungen.
Glauben/Hume/Fodor/Lepore: Es gibt keine Verbindung zwischen Vorstellungsbildern (nicht w/f) und Semantik (w/f). Orthogonal: Glaubenseigenschaften haben Kraft.
Lebendigkeit/Repräsentation: Die Eigenschaften der Lebendigkeit sind letztlich geometrisch. Also sind die Wahrheitsbedingungen von der kausalen Rolle völlig unabhängig. ((s) Geometrische Eigenschaften von Repräsentationen: > Peter Gärdenfors, The Geometry of Meaning, MIT Press 2014).

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Intentionalität Field II 89
Intentionalität/Sprache/Field: Sprache kommt erst ins Spiel, wenn "glaubt dass" zugeschrieben wird. These: Eine ernsthafte Verhaltenszuschreibung arbeitet ohne Sprache. >Verhalten, >Behaviorismus, >Attribution, >Glaubenszuschreibung,
>Erklärung.
II 100
Intentionalität/FieldVsStalnaker: Wir brauchen mehr als den atomistischen Ansatz, dass alles was einer Booleschen Algebra genügt, hinreichend ist für die Erklärung von Geistzuständen - (durch Mengen von möglichen Welten. >Mögliche Welten/Field, >Atomismus.
Stattdessen: Wir brauchen eine Systematik des Zusammenhangs von Inhalten. Daher brauchen wir eine feinkörnigere Struktur als die von Mengen von möglichen Welten.
>Hyperintensionalität, >Feinkörnig/grobkörnig, >Inhalt, >Intentionen, >Intensionen.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Jeder/Alle Millikan I 220
Jeder/alle/Glauben/Glaubenszuschreibung/Millikan: Bsp „Ralph glaubt, dass jedes Mitglied unseres Geheimclubs ein Spion ist“. a) Ralph sagt in seiner inneren Sprache „Jedes Mitglied…“
b) Eine Form mit Lücke: „___ ist ein Spion“ wird jedes Mal von einem anderen Mitglied gefüllt. Das geht z.B. auch, wenn Ralph gar nichts von unserem Club weiß.
Sinn: ist dann derselbe wie bei dem deutlicheren „Von jedem Mitglied glaubt Ralph…“
Für beide Lesarten gilt wiederum: es wird eine Relation zwischen Ralph und einem Glaubenstyp abgebildet.
I 235
Alle/“alle“/Abbildung/Repräsentation/Tatsache/Millikan: Problem: wenn „Alle A sind φ“ eine Repräsentation sein soll, nach welcher Regel bildet es die Welt ab? Was ist sein real value, wenn es wahr ist, und wie wird der real value nach der Regel bestimmt? Angenommen, „Alle As“ sei eine Kennzeichnung, so wie „das A“.
bestimmte Kennzeichnung: hat immer eine referentielle Funktion. D.h. es gibt etwas, das abgebildet werden soll. Und diese ist bestimmt, bevor der Satz gebildet wurde.
„Alle A“. wenn es überhaupt welche gibt, ist das dann wie eine bestimmte Kennzeichnung, d.h. es hat einen indexikalischen Adaptor und damit einen bestimmten Sinn.
Referent/Problem: bei einer bestimmten Kennzeichnung wird angenommen, dass der Hörer in der Lage ist, den Referenten zu identifizieren. Bei „alle“ wird aber nicht angenommen, dass der Hörer dazu in der Lage ist. In dieser Hinsicht ist „Alle As! Also wie eine unbestimmte Kennzeichnung.
„Alle“/Millikan: entgeht also der Unterscheidung bestimmt/unbestimmt. Bzw. der Unterscheidung „bestimmt-und-referentiell“ gegen „unbestimmt-und-nichtreferentiell“.
Abbildung/“alle“/Millikan: es wird schon angenommen, dass es etwas bestimmtes gibt, auf das es in jedem zutreffenden Fall abgebildet wird,
I 236
gleichzeitig aber wird angenommen, dass dieses „Etwas“ nicht individuell identifiziert wird. Notwendig identifizierende Kennzeichnung/notwendig identifizierend/Millikan: funktioniert rein beschreibend (nicht referentiell) und entgeht damit der Unterscheidung.
Alle/”alle”/real value/Millikan: Bsp “Alle As sind φ ” bildet die Welt ab, wie es sollte, wenn jedes einzelne A ein real value von “A” in dem Satz ist. D.h. der real value des Satzes ist die Tatsache, dass a (sic) φ ist plus der Tatsache, dass b φ ist, plus der Tatsache, dass c…usw. ((s) Unendliche Konjunktion).
Millikan: am Schluss muss man noch anfügen: „Und das sind alle As die es gibt“. ((s) Liste, von Namen).

>Allquantifikation, >Existenzquantifikation, >Bereich, >Reichweite, >Individuation, >Identifikation, >Referenz.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Kompositionalität Boer I XVII
Kompositionale Semantik/Glaubenszuschreibung/Boer: These: die kompositionale Semantik sollte die logische Seltsamkeit von Glaubenszuschreibungen nicht als pragmatistische Illusion wegerklären (wie Boer und Lycan 1980(1) versucht haben), sondern sie gerade akzeptieren und erklären. (BoerVsBoer, Selbstkritik).

1. Boer, St. & Lycan, W.G. "Who? Me?" In: The Philosophical Review 89:427-66.

Boer I
Steven E. Boer
Thought-Contents: On the Ontology of Belief and the Semantics of Belief Attribution (Philosophical Studies Series) New York 2010

Boer II
Steven E. Boer
Knowing Who Cambridge 1986
Kontext/ Kontextabhängigkeit Millikan I 213
Intentionaler Kontext/sagt, dass/glaubt dass/Glaubenszuschreibung/Millikan: 1. Methode: zu fragen: welche Merkmale der Ausdrücke bei der Übersetzung von direkter in indirekte Rede erhalten bleiben müssen.
Bsp Übersetzung von „John sagte p“ zu „John sagte, dass q“.
Millikan: These: die Regel wird sein, die Referenz zu erhalten, egal welche Ausdruck gebraucht werden müssen.
Problem: wenn ein auch beschreibend funktionierender Ausdruck übersetzt werden muss. Dann muss auch der relationale Sinn bewahrt werden.
I 214
2. Methode: jedes indexikalische Ausdrucks-Token in intentionalen Kontexten sollte gelesen werden als einen verschobenen (d.h. normalen!) angepassten (adaptierten) Referenten aus dem gegenwärtigen Kontext erhält, nicht aus dem ursprünglichen Kontext. >Glaubenszuschreibung, >Indirekte Rede, >Zitat/Millikan, >Übersetzung, >Äußerung.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Metaphysik Fodor IV 107
Metaphysisch: Ist die Annahme, dass, wenn es eine Tatsache über den intentionalen Zustand gibt, dann ist es diese Tatsache, die es macht, ob die Zuschreibung am besten auf die physikalischen Fakten passt.
IV 110
Metaphysisch/Fodor/Lepore: Bsp nicht metaphysisch: Ist die Feststellung, dass eine passende Eigenschaft als definierend angenommen wird. Bsp metaphysisch: die Annahme, dass Rationalität konstituierend für Intentionalität ist. Bsp dass Erklärungskraft und Einfachheit konstitutiv für Nomologisches ist, ist transzendental. Bsp Davidsons Annahme: Das Prinzip der Nachsicht soll in der epistemischen Situation des Interpreten begründet sein. LewisVsDavidson: Intentionale Zuschreibung muss nicht mit Bezug auf die epistemische Situation des Radikalen Interpreten verstanden werden. Lewis stattdessen: Das Prinzip der Nachsicht ist Teil unseres Begriffs der Person.
>Prinzip der Nachsicht, >Zuschreibung, >Glaubenszuschreibung, >Mentale Zustände.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Prädikation Geach I 52
Benennen/Denotation/Zwei-Namen-Theorie/ZNT/GeachVsAristoteles: Falsche Angleichung von Prädikation und Benennen: als ob Prädikate (komplexe) Namen wären: "auf der Matte". >Namen, >Prädikation, >Zuschreibung, >Prädikate, >Aristoteles.
Bsp ((s) "Der Erstecher-von-Cäsar erstach den von Brutus erstochenen.")
Geach: Außerdem würde noch ein Bindeglied gebraucht.
Zwei-Namen-Theorie: "Sokrates ist Philosoph" soll wahr sein, weil dieselbe Sache benannt wird - Vs: "Philosoph" (allgemeiner Term) ist kein Name für "alle (oder jeden) Philosophen".
>Allgemeine Termini.
I 70
kontradiktorische Prädikationen wie "Fa" und "~Fa" beziehen sich auf ein gemeinsames Subjekt - keine "kontradiktorischen Subjekte". >Überzeugungen, >Glaubenszuschreibung.
I 252
Prädikation/Geach: kann ohne Benennen geschehen: in einem Wenn-dass-Satz oder in einem Oder-Satz kann ein Term P von einem Ding prädiziert werden, ohne das Ding damit "P" zu nennen - Bsp "Wenn das, was der Polizist gesagt hat, wahr ist, dann ist er schneller als 60 gefahren". Das nennt den Satz des Polizisten nicht wahr. >Konditional).
Prädikation/Benennen: jahrhundertealter Fehler: dass das Prädikat vom Ding ausgesagt wird.
Frege: Unterschied Behauptung/Prädikation: um ein Ding "P" zu nennen, muss ein Satz behauptet werden! Aber eine Eigenschaft wird auch in einem nicht-behauptenden Nebensatz (Teilsatz) prädiziert.
Daher muss Benennen durch Prädikation erklärt werden, nicht umgekehrt.
I 290
Prädikation/Geach: falsch: "SiP" zu lesen als "ein Ding ist ein Prädikat" - (Ursprung: "Zwei-Namen-Theorie, Aristoteles) ein Subjekt kann nicht negiert werden. Satznegation: Negation des Prädikats -
I 291
GeachVsAristoteles: Vs " href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?volltext=Zwei-Namen-Theorie&x=10&y=10">Zwei-Namen-Theorie"/ZNT: verwechselt Relation von Namen zu Benanntem mit Relation des Prädikats zu dem, wovon es ausgesagt wird. - >Falsche Lehre der Dreifaltigkeit.
I 295
Prädikation/Theologie/Thomas v. Aquin: Ausdruck nach "als" ist prädikativ: Bsp "Christus insofern er Mensch ist" - Unterscheidung zwischen Subjekt und Prädikat, VsZwei-Namen-Theorie.
Falsch: Zwei-Namen-Theorie: Bsp "seine göttliche Natur ist unsterblich, seine menschliche sterblich".
Thomas von Aquin: kann unterscheiden: "Christus als Mensch ist Gott": falsch.
Zwei-Namen-Theorie: kann das nicht, weil "Mensch" und "Gott" bloß zwei Namen.
>Thomas von Aquin.
VsOckham: Bsp bei ihm ist "humanitas" nicht mehr als "Majestät": ein verkleideter Name für ein konkretes Ding.
>Wilhelm von Ockham.
Problem: Für Ockham ist das Menschliche nicht länger menschlich, wenn es als Gottes Sohn betrachtet wird.
VsOckham: weil es nicht echt abstrakt ist, wird Bsp das Bürgermeisteramt zum Bürgermeister.
I 300
Prädikation/Thomas von Aquin/Geach: Subjekt: bezieht sich auf ein suppositum (ein "Angenommenes") - Prädikat: bezieht sich auf eine Form oder Natur. Prädikation: ungleich Benennen: Bsp "Der Premierminister wurde Premierminister".
Unsinn: "Welcher Premierminister?".

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Rationalität Fodor IV 15
Rationalität/Gesetz/Fodor/Lepore: Nichts, was einem Gesetz der präzisen Naturwissenschaften entspräche, wird darüber entscheiden, was rational oder nicht rational ist.
IV 117
Rationalität/Fodor/Lepore: Rationalität schränkt Glaubenszuschreibung ein: Man kann nicht Glauben, dass p und gleichzeitig glauben, dass nicht-p. Dies gilt jedoch nicht für Inhalt: Man kann widersprüchliche Inhalte haben, auch widersprüchliche propositionale Einstellungen sind möglich. Auch die Bedeutung ist nicht rationalistisch beschränkt: Ein Satz kann p und nicht p gleichzeitig ausdrücken. Wünsche können widersprüchlich sein.
IV 130
Intentionale Zuschreibung ist nicht von Rationalität beschränkt, weil Repräsentationen auch irrational (widersprüchlich) oder phantastisch sein können. Fodor/LeporeVs: Das wäre ein Themenwechsel, irrationale propositionale Einstellungen wären keine intentionalen Zustände. Konstitutiv für Glauben: Rationalität: Nicht gleichzeitig anzunehmen, dass p und dass nicht-p, aber Objekte intentionaler Zustände dürfen widersprüchlich sein.
>Widersprüche, >Glaubenobjekte, >Gedankenobjekte, >Mentale Zustände, >Propositionale Einstellungen.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Referenz Boer I XIV
Def Mentale Referenz/Terminologie/Boer: Denken an: sei ein mentales Analogon zu Sprecherreferenz. Sprecherreferenz/einige Autoren: These: besteht niemals in Isolation, sondern ist nur Teilaspekt eines Sprechakts (Äußerung).
I XV
Mentale Referenz: sollte dann auch nur ein Teilaspekt des Etwas-Denkens sein. Dazu kommt wahrscheinlich noch Prädikation. Def mentale Referenz/Boer: in einem Gedankenzustand sein mit einem Gedankeninhalt, der eine Erfüllungsbedingung festlegt, von dem das Objekt eine Konstituente ist.
Problem: nichtexistente Objekte.
I 20
Mentale Referenz/Boer: es ist kaum umstritten anzunehmen, dass sie eine Partizipations-unabhängige Relation ist, d.h. schwach metaphysisch intentional. Es ist umstritten, ob mentale Referenz auch stark metaphysisch intentional ist.
Glaubenszuschreibung: im Alltag zählen wir Bsp „Einige Leute glauben, dass Atlantis im Meer versank“ als wahr.
Problem: man mag davor zurückschrecken, diesen Leute eine intentionale Relation zu etwas Nichtexistierendem zuzuschreiben.
mentale Referenz/Boer: These nachdem wir die Unterscheidung „es gibt“/existiert“ anerkannt haben, können wir mentale Referenz als Existenz-unabhängige Relation betrachten.
dagegen:
Glauben/Boer: (statt mentaler Referenz): hier ist es nicht so klar, ob das eine Existenz-unabhängige Relation ist, allein aufgrund der Tatsache, dass wir die seiend/existierend-Unterscheidung haben.
Gedankeninhalt: Problem: wir wissen ja noch gar nicht, was GI sind.
Platonismus/Pointe: wenn wir annähmen, dass GI mit Propositionen, Zuständen, oder Eigenschaften gleichgesetzt werden könnten und sie platonistisch als existierend angenommen würden, ohne in der Welt partizipieren zu müssen, dann müssten wir die Glaubensrelation gerade nicht als Existenz-unabhängig annehmen! Aber dazu brauchen wir eine richtige Theorie der Natur von GI und Einstellungsrelationen zu ihnen.

I 21
Mentale Referenz/Begriffsabhängigkeit/Boer: ist sie auch begriffsabhängig? Begriffsabhängigkeit/logische Form/Boer: nach (D5): wäre es hinreichend, dass mentale Referenz (Denken über) impliziert, dass für eine Repräsentation z, ein intrinsisches Merkmal von z und eine verhaltens-bestimmende Relation Q:
a) x hat Q z z
b) z enthält etwas, das y für x ausdrückt oder abbildet
c) ob x die Relation Q zu einer Repräsentation von y hat hängt davon ab, ob die Repräsentation eins oder mehrer aus einem Bereich intrinsischer Merkmale hat. Das setzt aber schon Glauben als begriffs-abhängige Relation voraus.
Glauben/Frage: ob Glauben also eine Relation ist, die durch Repräsentationen vermittelt ist.
Also
b) z hat eine Erfüllungsbedingung, die durch y bestimmt ist und
c) wie oben.

Glauben/Repräsentation/Boer: um zu klären, ob Glauben eine repräsentational vermittelte Relation ist, dazu brauchen wir eine Theorie der propositionale Einstellungen.

Boer I
Steven E. Boer
Thought-Contents: On the Ontology of Belief and the Semantics of Belief Attribution (Philosophical Studies Series) New York 2010

Boer II
Steven E. Boer
Knowing Who Cambridge 1986
Terminologien Boer I XI
TI/Boer: These: Glauben als 2-stellige Relation zu einer speziellen Art von Eigenschaft („Gedankeninhalt“). Schreibweise: Deutsche Schrift (Fraktur).
I XI
Lager: Relationstheorie: Boer pro: Glauben als Relation zu Gedankeninhalt (bestimmte Eigenschaft) - STI /Boer: Semantik für Glaubenszuschreibungen, die substitutionale Opazität in Glaubensberichten als echtes semantisches Merkmal auffasst.
These: diese beiden zusammen lösen viele bekannte Rätsel.
Objekt-abhängige Sinne/Frege/Boer: diese sollen hier verteidigt werden (Boer pro Frege).
I 6
Partizipieren/Partizipation/Boer: ein Ding, das nicht in der Welt partizipiert, ist entweder Bsp ein nicht-existentes Ding oder ein nicht-raumzeitliches Individuum, eine nicht-existente oder falsche Proposition, ein nicht-existenter oder nicht-bestehender Zustand, eine nicht-existente oder unexemplifizierte Eigenschaft oder Relation, oder ein nicht-existentes oder nicht-vorkommendes Ereignis. Also präziser:

(D2) R ist eine partizipations-unabhängige Relation = es ist möglich für ein existierendes Ding, eine Relation R zu einem Ding zu haben, das nicht in der Welt partizipiert.

Bsp mentale Referenz: wäre dann intentional einfach weil man sowohl an abstrakte als auch konkrete Individuen denken kann (auch unexemplifizierte Eigenschaften usw.).

Relation/Partizipation/Boer: obwohl ein toleranter Aktualist, der die Existenz von Relationen überhaupt anerkennt, akzeptiert, dass einige Relationen Partizipations.-unabhängig sind, beschränkt (D2) die Relation solcher Relationen nicht auf existierende Dinge.
(D2) fordert nur, dass ein existierendes Dinge eine solche Relation zu einem nicht-partizipierenden Ding hat.
Relation R: daraus, dass jemand R zu etwas hat, folgt also nicht, dass dieses Etwas in der Welt partizipiert ((s) man kann an abstrakte Objekte denken).
Nichtexistenz: wenn es nicht-existente Dinge gibt, gibt es nichts in (D2) das verbietet, dass man eine partizipations-unabhängige Relation wie mentale Referenz zu ihnen hat. ((s Man kann an etwas Nicht-existentes denken). Das wird höchstens ein sehr strenger Nominalismus ablehnen.

I 12
Schreibweise/Boer: N: sei eine Entität eines gegebenen Typs
(E: Schreibweise im Buch: Frakturschrift)
EN: sei die wesentliche Eigenschaft von Dingen dieses Typs N gdw.
I 13
i) EN exemplifizierbar ist (d.h. dass es möglicherweise ein solches Ding gibt) ii) notwendig: ein Ding exemplifiziert EN gdw. es identisch ist mit N.

haecceitas: von N. die Eigenschaft, N zu sein. Diese wäre hier trivialerweise die Essenz (Wesen) von N.
I 13
Def normal/Terminologie/Boer: wollen wir Dinge nennen, für die es möglich ist, dass sie existieren/aktual sind.
Def abstrakt/Terminologie/Boer: sei ein Ding, für das es nicht möglich ist, dass es existiert/aktual ist.

Fiktion/fiktiv/Boer: a) im ersten Sinn: (bloße Possibilia): normal, wenn auch nicht-existierend.
b) als wesentlich fiktional: abstrakt.


Boer I
Steven E. Boer
Thought-Contents: On the Ontology of Belief and the Semantics of Belief Attribution (Philosophical Studies Series) New York 2010

Boer II
Steven E. Boer
Knowing Who Cambridge 1986
Zuschreibung Boer I XVI
Glaubenszuschreibung/Boer: bekanntes Problem: dass die logische Äquivalenz hier fehlschlägt. Problem: wenn die Wörter in P durch andere ersetzt werden.
Schreibweise/Terminologie/Boer: "≡" ist das wahrheitsfunktionale Analogon von "genau dann, wenn" (gdw.).
"Bel(A,p)": "A glaubt, dass p".

I 21
Glaubenszuschreibung/Intentionalität/Boer: Frage: a) ist Glauben intentional?
b) ist Glaubenszuschreibung intentional?
Quine/Boer: sein semantischer Aufstieg hat bewirkt, dass die zweite Frage die erste verdeckt.

Def Intensionalität/(sic, mit s)/Boer: wird heutzutage negativ, als Nichtextensionalität definiert.
Wir brauchen also eine Definition von "extensionaler Satz".

Denotation/denotierend/Boer: Angenommen, denotierende Termini sind: Namen, Indizes, Demonstrativa und Massentermini.

Def Englisch+/Boer: sei eine Erweiterung von Englisch durch Null oder mehr denotierende Ausdrücke und Prädikate.

I 22
Def extensionale Lesart/Boer: (vorläufig): Bsp "Ein Ding x ist derart, dass …x…" sei eindeutig, dann ist es eine extensionale Lesart S gdw. sie die folgenden Extensionalitätsprinzipien erfüllt:
Def starkes Prinzip der existentiellen Generalisierung/Extensionalität/Boer: für einen denotierenden Term D und Variable v, die nicht zu S gehört, wenn S die Form […D…] hat, dann kann man aus S gültig schließen, [ein existierendes Ding v ist so, dass…v…].

Def Ersetzungsprinzip für koextensive Prädikate/Boer: …aus [für Objekte x1,…xn, entweder P(x1,…xn) oder Q(x1,…xn) oder weder P noch Q ] kann man jeden Satz schließen, der sich durch Ersetzen eines oder mehrerer Vorkommnisse von P in S durch Q ergibt.

Def Ersetzungsprinzip für material äquivalente Sätze/Boer: für jeden Satz P und Q in Englisch+, wenn P in S vorkommt, dann kann man aus S und [Entweder P und Q, oder weder P noch Q] jeden Satz schließen, der durch Ersetzung eines oder mehrere Vorkommnisse von P in S durch Q entsteht.

Def Prinzip der Substitutivität der Identität/Boer: für jeden denotierenden Term D und E von Englisch+: wenn S die Form […D…] hat, kann man aus S und einer Gleichung der Form [D = E] (oder [E = D] jeden Satz schließen, der sich durch Ersetzen von einem oder mehrerer Vorkommnisse von D durch E in S ergibt.

I 22
Gültigkeit/Alltagssprache/Boer: kann nur relativ auf eine bestimmte Lesart behauptet werden.
Englisch+/Boer: brauchen wir um auszuschließen, dass die vier Prinzipien nicht trivial dadurch erfüllt werden, dass es keine Gegenbeispiele gegen die fraglichen Inferenzen gibt, einfach weil es nicht genug Namen oder Prädikate gibt, um eins zu formulieren.


Boer I
Steven E. Boer
Thought-Contents: On the Ontology of Belief and the Semantics of Belief Attribution (Philosophical Studies Series) New York 2010

Boer II
Steven E. Boer
Knowing Who Cambridge 1986
Zuschreibung Field II 44
Verhalten/Zuschreibung/Field: Eine Behauptung über Verhalten ist nicht einfach eine Behauptung über Verhalten, sondern darüber, wie das Verhalten verursacht ist. >Behaviorismus.
II 44
Glaubenszuschreibung/Marsmenschen/Field: Bei fremden Wesen können wir keine Sätze zuschreiben. Problem: Wir können auch nicht entscheiden, ob eine funktionale Theorie ihrer Überzeugungen innere Repräsentationen erfordert.
>Fremdpsychisches, >Repräsentation, >Innere Zustände, >Mentale Zustände, >Verursachung.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Zuschreibung Fodor IV 109
Intentionale Zuschreibung/Lewis: These: "Primat des Glaubens": Die Bedingungen der Zuschreibung von Inhalt beinhalten die Bedingungen der Glaubenszuschreibung. ((s) Das wird so nicht von Lewis vertreten.) >Überzeugung, >Intentionalität, >Intentionen, >Inhalt, >Gehalt.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Zuschreibung Millikan Ruth G. Millikan Verschiedene Arten von zweckgerichtetem Verhalten in Dominik Perler, Markus Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt 2005

II 212
Tier/Denken/Überzeugung/propositionaler Gehalt/Millikan: was wirklich notwendig wäre, wäre keine Übersetzung ins Deutsche, sondern eine explizite Beschreibung der verschiedenen Repräsentationssysteme, die Tiere tatsächlich verwenden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zwischen dem propositionalen Denken des Menschen und dem Fehlen jeglichen Denkens.
>Welt/Denken, >Sprache und Denken, >Tiersprache, >Repräsentation.
Millikan I 219
Unbestimmte Kennzeichnung/Glaubenszuschreibung/Millikan: Bsp „Ralph glaubt, dass jemand ein Spion ist“: das ist natürlich mehrdeutig. a) direkt als indizierend durch seinen eigenen Typ auf den Glaubenstyp, dass „jemand ist ein Spion“. D.h. Ralph sagt das in seinem Inneren.
b) der abhängige Satz „jemand ist ein Spion“ kann gelesen werden als eine Glaubensform anzugeben, mit einer Lücke. „___ ist ein Spion“.
Pointe:. bei dieser Lesart glaubt Ralph von jemand, dass er ein Spion ist ((s) de re).
Verschiebungsfunktion: damit wird das „jemand“ nach außerhalb des Satzes verschoben.
„er“ seine verschobene Funktion ist in diesem Kontext referentiell.
>Referenz, >de re, >de dicto.
I 220
In beiden Lesarten geht es um eine Relation zwischen Ralph und einem Glaubenstyp. In Fall b) ist dieser Typ nicht völlig bestimmt.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Funktionalismus Glaubenszuschreibung Versus Field II 30
Field: pro Materialismus, pro Physikalismus - FieldVsFunktionalismus/ FieldVsLewis: nicht hinreichend für Brentanos Problem - FieldVsInstrumentalismus: Glaubenszuschreibungen können buchstäblich wahr sein und sie sind nicht nur nützliche Instrumente.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
propositionale Einst Cresswell, M.J. II 4
Propositionale Einstellungen/Cresswell: Problem: wenn Satzbedeutungen Mengen von möglichen Welten sind, in denen der Satz wahr ist, dann müssen zwei Sätze, die in derselben Menge von MöWe wahr sind, dieselbe Bedeutung haben, anders gesagt, die müssen dieselbe Proposition ausdrücken. Dann muß eine Person, die das eine glaubt, auch das andere glauben (weil es dieselbe Bedeutung bzw. ist).
Problem: wenn man die eine durch die andere ersetzt, kann eine wahre Glaubenszuschreibung zu einer falschen werden.
Lösung/Cresswell: These: Einstellungsverben wie "glaubt" sind nicht nur empfindlich in Bezug auf die gesamte Proposition, sondern auf die Bedeutungen ihrer Teile.
II 18
de re/Glauben/Cresswell: These: Glauben de re ist die richtige Analyse für Sätze mit propositionalen Einstellungen, weil sie der Empfindlichkeit propositionaler Verben für einzelne Teile des Satzes und nicht nur für den gesamten daß-Satz gerecht wird. Gegenposition: "propositional account": (s) ungefähr dasselbe wie Relationstheorie/Schiffer): These der Glaubende steht in Relation zu einer Proposition ((s) als Glaubensobjekt.
II 31
Propositionale Einstellung/Zuschreibung/Mehrdeutigkeit/Cresswell: 1. These: Sätze mit propositionalen Einstellungen sind mehrdeutig. 2. These: die Mehrdeutigkeit ist im Wort "daß" angesiedelt.
D.h. die Mehrdeutigkeit ist nicht im Einstellungsverb oder irgendwo im Komplement-Satz angesiedelt. Sondern im "daß".
II 160
Objekt/propositionale Einstellungen/Cresswell: These: die Objekte sind nicht durch den Inhalt bestimmt. D.h. daß eine Handlungserklärung durch Wuschen/Glauben könnte manchmal unterbestimmt sein. Inhalt/Cresswell: ist einfach nicht hinreichend für eine Bestimmung des Objekts.
II 160
Wahrheitsbedingung/WB/propositionale Einstellung/Zuschreibung/Cresswell: These: mehr als bloß die WB des Komplementsatzes sind bei einer Zuschreibung von prop Einst involviert. Das nachzuweisen ist der Hauptzweck dieses Buchs. Dazu brachen wir keine psychologischen Zustandstypen.
Katz/Cresswell: leugnet dagegen, daß WB wesentlich sind für die Bedeutung von Sätzen. (Lit: Harman 1982, 247).
Form/Inhalt Davidson, D. Fod/Lep IV 121
Davidson: These (explizit!) Information über die Form der Wörter, die für wahr gehalten werden, sind der entscheidende Beleg für beides, Bedeutungszuschreibung (Inhalt) und Glaubenszuschreibung! So sind die epistemischen Bedingungen für beides unlösbar verbunden.
Glauben/Inhalt Lewis, D. Fod/Lep IV ~109
Lewis: intentionale Zuschreibung These: "Primat des Glaubens": die Bedingungen der Zuschreibung von Inhalt beinhalten die Bedingungen der Glaubenszuschreibung. (n. v. Lewis so vertreten)