Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 1 Einträgen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Hintergrund Habermas IV 191
Hintergrund/Habermas: Der Hintergrund ist ein Wissensvorrat aus unproblematischen gemeinsam als garantiert unterstellten Überzeugungen, aus dem sich jeweils der Kontext von Verständigungsprozessen bildet, in denen die Beteiligten bewährte Situationsdefinitionen benutzen oder neue aushandeln. >Konventionen, >Lebenswelt, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
Die Kommunikationsteilnehmer finden den Zusammenhang zwischen objektiver, sozialer und subjektiver Welt, dem sie jeweils gegenüberstehen, bereits inhaltlich interpretiert vor. Wenn sie den Horizont einer gegebenen Situation überschreiben, könnten sie nicht ins Leere treten; sie finden sich sogleich in einem anderen, nun aktualisierten, jedoch vorinterpretierten Bereich des kulturell Selbstverständlichen wieder. Auch neue Situationen tauchen aus einer Lebenswelt auf, die aus einem immer schon vertrauten kulturellen Wissensvorrat aufgebaut ist.
Dieser Lebenswelt gegenüber können die Handelnden ebenso wenig eine extramundane Stellung einnehmen wie gegenüber der Sprache als dem Medium der Verständigungsprozesse, durch die sich die Lebenswelt erhält.
>Standpunkt, >Perspektive, >Beobachtung.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Idealismus Hintergrund Pro Graeser I 137
Cassirer/Graeser: Philosophie der symbolischen Formen: Suche nach dem Phänomen der Bedeutungshaftigkeit: These: die Welten von Kunst, Wissenschaft, Religion usw. sind Wirklichkeiten von eigenem Recht. Spätwerk: Essay on man: Def Mensch: animal symbolicum. Wir sind dank einer symbolschaffenden Kraft in der Lage, Welten zu schaffen. (>Goodman).
Lager: Cassirer vor idealistischem (Hegelschen) Hintergrund - LangerVsIdealismus (wie ihr Lehrer Whitehead).

Grae I
A. Graeser
Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 8 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Kognitivismus Black, Max III 81
BlackVsHume: sein Argument ist zirkulär: These ich glaube, daß gewisse kategorische Sätze mit "sollte" einen WW haben! D.h. sie können als wahr erkannt werden, ohne Bezug auf Hoffnungen und Wünsche. Dann irrt sich Hume wenn er diese als von wissenschaftlichen Sätzen verschieden annimmt. Wissen/Werte/Normen/Black: in einem weiteren Sinn (weiter als dem engeren Sinn der Wissenschaft) kann Wissen so verstanden werden, daß einige normative und evaluative Sätze als wahr gewußt werden können.
Ethik/Moral/Werte/Normen/Black. These unabhängig davon ob Humes Kritik des naturalistischen Fehlschlusses in Ordnung ist, sind wir berechtigt anzunehmen, daß menschliche Wesen unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund über bestimmte fundamentale ethische Prinzipien übereinstimmen können. Das müssen wir annehmen, damit überhaupt ein rationaler Diskus möglich wird.
Verstehen Black, Max I 77
Black These: in komplexen Situationen kann der Hintergrund ebenfalls nicht verstanden werden, wenn der Kern nicht verstanden ist. (Bsp Basar, Bsp Fremdsprachen, Bsp Gesten, Bsp Eingeborene).
Metaphysik Esfeld, M. I 273f
Metaphysik: Quine Two Dogmas: Metaphysik und Wissenschaft sind miteinander verwoben. Quantenmechanik/Esfeld: Separabilität und Lokalität sind metaphysische Prinzipien, weil sie eine präzise Formulierung unserer Alltagssicht der Natur sind.
Bell: beseitigt klare Trennung zwischen Physik und Metaphysik. - Was man für das hält, was die Bell-Experimente bestätigen oder widerlegen, hängt von den Hintergrundannahmen ab.
Bedeutung Grice, P.H. Avramides I 10
Bedeutung/Grice/Avramides: These wir beginnen mit Sprecherï·"Bedeutung in einer Situation und liefern eine Analyse in Begriffen von psychischen Zuständen des Sprechers und des Hörers. Diese Begriffe rekonstruieren wir dann als zeitlose Bedeutung, Wortï·"Bedeutung und Satzï·"Bedeutung. - I 11 Dabei wird folgende Satzform als fundamental unterstellt: "S meint in einer Situation, daß p".
Meinen/Avramides: dabei hat Grice den Begriff des "Meinens" hinreichend geklärt. - I 43 Bedeutung/Sprecherï·"Bedeutung /Grice: These "x bedeutet etwas" (in einer Situation) ist grob äquivalent zu:
"S meint etwas (in einer Situation) mit x". (Grice 1957) - I 46 nichtï·"natürliche Bedeutung/Grice: These ist niemals hinreichend dafür, daß eine Ã"usserung die Tendenz hat, eine spezifische Antwort hervorzurufen. Die Ã"usserung muß mit einer bestimmten Intention hervorgebracht werden. - I 95 Def Bedeutung/Grice/Avramides: der Gricesche Zugang zu Bedeutung ist genau der, daß These Bedeutung eine bestimmte Konfiguration von Glauben und Intentionen ist.
Fod/Lep IV 166
Grice: These Bedeutungen sind von Inhalten von prop Einst ererbt
Meggle I 7
These Grice: x bedeutet (zeitunabhängig) etwas, S meint mit x (zeitunabhängig) etwas. Bei Explikation folgt aus "bedeutet dasselbe": "versteht". - I 19 These Die Sprecherï·"Situationsï·"Bedeutung läßt sich mit Rekurs auf Sprecherï·"Intentionen explizieren ï·" zeitunabhängige Bedeutung und angewandte Bedeutung lassen sich durch Rekurs auf den Begriff der Sprecherï·"Situationsï·"Bedeutung explizieren.
Newen/Schrenk I 77
Bedeutung/Grice/Newen/Schrenk: These das entscheidende Merkmal ist das subjektive Meinen (die Absicht) des Sprechers. Die Hintergrundannahme, daß diese letztlich naturalistisch auf Hirnzustände reduzierbar sei, arbeitet er nicht aus. 5 Stufen der Behandlung von Sprachverhalten:
1. Beschreibung des Verhaltens der Mitglieder einer Sprachgemeinschaft.
2. psychologische Theorie über die Mitglieder, Zuschreibung von Wünschen, Überzeugungen, usw. also eine Theorie der prop Einst.
I 78
3. Theorie der subjektiven Ã"ußerungsbedeutungen a) für den Hörer, b) für den Sprecher. Das führt zu einer interpretativen BT. 4. Intersubjektive Bedeutung, die sogenannte konventionale Ã"ußerungsbedeutung.
Problem: Grice hat keine Theorie über Konventionen.
I 79
5. Satzbedeutungen komplexer Sätze werden aus den Bedeutungen der Teile erschlossen. (>Kompositionalität).

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
zweite Natur McDowell, J. I 109f
Zweite Natur/(s): verinnerlichter Hintergrund von Normen, die aus der Natur entlehnt wurden - I 114 McDowell: unsere Bildung aktualisiert einige der Potentiale, mit denen wir geboren wurden - aber das ist kein Hinzufügen zu unserer animalischen Natur - keine Beimengung - I 118 These es gibt Vorschriften der Natur, egal ob man für sie empfänglich ist oder nicht - das ist die Folge richtiger Erziehung - "Naturalismus der zweiten Natur" - "Naturalisierter Platonismus"
I 118
Zweite Natur/McDowell: These: es gibt Vorschriften der Natur, egal ob man für sie empfänglich ist oder nicht. Das ist die Folge richtiger Erziehung. "Naturalismus der zweiten Natur", "Naturalisierter Platonismus".
Hintergrund Searle, J.R. I 198
Gegenüber meinen früheren Büchern gibt es entscheidende Ã"nderungen. Die These vom Hintergrund bezog sich ursprünglich auch auf die vom Sprecher gemeinte Bedeutung, ja sogar auf alle Formen der Intentionalität, sprachlich oder nicht sprachlich. Sie besagt folgendes: intentionale Phänomene wie Bedeutung, Meinen, Verstehen, Bedeuten, Glauben, Wünschen und Erleben funktionieren nur im Zusammenspiel mit einer Menge von Hintergrundfähigkeiten, die selbst nicht intentional sind.

I 200
Die These vom Hintergrund ist nun eine sehr starke Behauptung: 1. intentionale Zustände funktionieren nicht autonom
2. es ist ein Netzwerk anderer intentionaler Zustände erforderlich.
3. sogar das Netzwerk reicht nicht aus. Es funktioniert nur im Zusammenhang mit einer Menge von Hintergrundfähigkeiten.
4. diese Fähigkeiten sind keine weiteren intentionale Zustände oder Bestandteile irgend eines intentionale Zustand.
5. derselbe intentionale Gehalt kann verschiedene Erfüllungsbedingungen festlegen.
Bsp Hintergrund: man denke an Wittgensteins Bsp mit dem Bild des bergauf gehenden Mannes. Es könnte als Bild eines bergab rutschenden Mannes interpretiert werden.
Nietzsche war vielleicht nicht der erste aber er war sich bewußt: der Hintergrund muß nicht so sein wie er ist.
Bourdieus Begriff des Habitus (1979) ist eng verwandt mit meinem Begriff des Hintergrunds.
I 214
These vom Hintergrund: neu: alle bewußte Intentionalität: Denken, Wahrnehmen, Verstehen usw. ï·" legt Wahrheitsbedingungen nur in Bezug auf gewisse Fähigkeiten fest, die dem betreffenden Bewußtseinszustand weder angehören noch angehören könnten. Der tatsächliche intentionale Gehalt für sich genommen reicht nicht aus, und die Erfüllungsbedingungen festzulegen. Neu wie alt: immer noch bedarf es zur Interpretation von Gedanken, Überzeugungen usw. immer noch einer Menge von Hintergrundvermögen.
Aber neu: einem derartigen Netzwerk kommt keine wirkliche vorhandene Realität zu!
VI 142
Searle These: der Begriff der wörtlichen Bedeutung hat überhaupt nur relativ zu einer Menge von Hintergrundannahmen eine Anwendung.
VI 147
wenn gewisse Hintergrundannahmen fehlen, hat der Satz keine bestimmten Wahrheitsbedingungen ï·"das ist eine schwächere These als die von der Kontextfreiheit der wörtlichen Bedeutung ï·"
Kausalität Searle, J.R. II 286
Searle These für die Sprache ist Kausalität nur von Belang, indem sie Einfluß auf das Gehirn hat. Und diejenigen Einwirkungen sind verlangt, die Intentionalität samt Netzwerk und Hintergrund hervorrufen.
Verstehen Searle, J.R. VI 69
Meinen/Verstehen/Searle: These hat mit Hintergrund (ï·"Wissen) und nicht mit speziellen syntaktischen Formen zu tun.

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren angrenzender Fachgebiete:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Sprache Whorf, B. Feyerabend I 295
Whorf/Feyerabend: (von Bacon vorweggenommen): These: Sprachen und die mit ihnen verbundenen Verhaltensmuster sind nicht bloß Mittel zur Beschreibung von Ereignissen (Tatsachen), sondern konstituieren auch Ereignisse (Tatsachen). Whorf/Feyerabend: These: Das »linguistische Hintergrundsystem« (Grammatik) in jeder Sprache ist nicht bloß ein produktives System zur Formulierung von Gedanken, sondern formt selbst die Gedanken.

Newen/Schrenk I 148
Sapir-Whorf-These/Newen/Schrenk: findet sich schon bei Wilhelm von Humboldt. (Literatur: 11-3a, Bd IV, S. 27). These: Sprecher mit verschiedenem Wortschatz und vor allem unterschiedlicher Grammatik müssen ganz anders über die Welt denken als andere.
Bsp Hopi-Sprache: hat nur Wörter für "Sohn" und "Tochter". Problem: "Onkel" und "Großvater" sind nur indirekt charakterisierbar. Es sieht so aus, als würden beide nicht hinsichtlich ihrer Verwandtschaft unterschieden.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979