Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 82 Einträgen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Abstraktion Bigelow I 380
Abstraktionen/Zahlen/Armstrong/Bigelow/Pargetter: Zahlen sind kausal inaktiv. >Zahlen.
Mathematik/Realismus/Bigelow/Pargetter: einige mathematische Entitäten sind sogar beobachtbar!
>Mathematische Entitäten, >Theoretische Entitäten.
I 381
Verursachung/Mathematik/BigelowVsArmstrong/Bigelow/Pargetter: Genau genommen sind Menschen auch keine Ursachen, aber sie sind doch in Kausalprozessen involviert. Zahlen: auch sie sind in Kausalprozessen involviert. Wenn Objekte nicht die Quantitäten instanziierten, die sie instanziieren, hätten sich andere Veränderungen ereignet. So sind zumindest Proportionen kausal involviert. ((s) FieldVsZahlen als kausale Agenten, aber nicht Vs Proportionen).
>Propositionen, >H. Field, >Kausalität.
I 382
Kontrafaktische Abhängigkeit/Bigelow/Pargetter: so kann man wieder Folgen von kontrafaktischen Konditionalen aufstellen, z.B. für die Hebelgesetze des Archimedes. Das liefert auch wieder Warum-Erklärungen. >Abhängigkeit/Bigelow, >Kontrafaktische Abhängigkeit.
I 383
Zahlen/Kausalität/Bigelow/Pargetter: das zeigt, dass Zahlen eine fundamentale Rolle bei Kausalerklärungen spielen. >Platonismus, >Kausalerklärungen.
BigelowVsField: (a propos Field, Science without numbers)(1): dieser geht fälschlich davon aus, dass die Physik zuerst mit reiner Empirie startet, um die Ergebnisse anschließen in völlig abstrakte Mathematik umzuwandeln.
Field/Bigelow/Pargetter: Field will diesen Umweg vermeiden.
BigelowVsField: Sein Projekt ist überflüssig wenn wir einsehen, dass Mathematik nur eine andere Beschreibung der physikalische Proportionen und Relationen ist und kein Umweg.
>Proportionen.

1. H. Field, Science without numbers Princeton New Jersey 1980.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Alltagssprache Fodor II 126
Anomalien/Abweichung/Unregelmäßigkeiten/Intuition/Alltagssprache/Fodor/FodorVsCavell: Es geht nicht darum, Anomalien durch Intuitionen zu erklären. Stattdessen: Die relevante Ähnlichkeit angeben heißt gerade, die Erzeugungsregeln (Regeln) zu bestimmen. >Regeln.
III 234
Alltagssprache/Unterscheidung/Wahrnehmung/Gebrauch/FodorVsCavell: Es stimmt gar nicht, dass wir für jeden wahrgenommenen Unterschied auch unterschiedliche Wörter haben, Bsp für Formen, Farben, Größen, Lauten usw. Dann folgt aus dem Fehlen gewisser Wörter nicht, dass wir den entsprechenden Unterschied nicht wahrnehmen. ((s) > Whorf). Fodor: Dann kann man sich, wenn man eine Unterscheidung fordert, sich auch nicht auf den tatsächlichen Sprachgebrauch berufen. > FodorVsGebrauchstheorie. Man braucht hier Philosophie, nicht Empirie.
>Empirismus, >Bedeutung, >Sprachverhalten, >Farbe, >Form.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Äquivalenz Field I 159
Äquivalenz/Platonismus/Nominalismus/Field: Frage: In welchem Sinn sind platonistische (Bsp "Richtung 1 = Richtung 2") und nominalistische Aussagen (c1 ist parallel zu c2) äquivalent? >Platonismus, >Nominalismus.
Problem: Wenn es keine Richtungen gibt, kann das zweite keine Folge des ersten sein. Sie sind nur innerhalb einer Richtungstheorie äquivalent.
>Definitionen/Frege, >Folgebeziehung.
Lösung/Field: Man kann die Äquivalenzen als wichtig auffassen, auch wenn die Theorien falsch sind. Problem: Für die Wichtigkeit sollte man Wahrheit annehmen können.
>Bedeutung.
Lösung: Eine konservative Erweiterung (gilt nicht für die Ontologie) - das ist harmlos für Konsequenzen, die keine Richtungen erwähnen.
>Konservativität/Field.
I 228
Def kognitiv äquivalent/Field: Kognitiv äquivalent meint äquivalent durch Logik plus die Bedeutung von "wahr". >Wahrheit.
Disquotational wahr/Deflationismus: Disquotational wahr heißt, dass die Sätze im Tarski-Schema kognitiv äquivalent sein sollen. ((s) plus "Bedeutung von wahr" hier: dasselbe Verständnis von wahr.)
>Disquotationalismus/Field, >Deflationismus.

II 16
Extensionale Äquivalenz/Field: Problem: Wenn wir extensionale Äquivalenz annehmen und von der Größe abstrahieren, gibt es unendlich viele Entitäten, auf die eine einfache Theorie wie die der chemischen Valenzen zutrifft: Bsp Die Zahl 3 trifft nicht nur auf Moleküle sondern auch auf größere Aggregate zu usw. >Referenzklassen.
II 106
Kognitiv äquivalent/Deflationismus/Äußerung/Wahrheit/(s): Eine Äußerung u und die Behauptung, dass u wahr ist (wie der Sprecher sie versteht) sind kognitiv äquivalent. >Redundanztheorie/.
Pointe: Die Behauptung, dass eine Äußerung wahr ist, hat eine existentielle Verpflichtung (ontologische Verpflichtung). Es muss etwas geben, was wahr ist. Während die Äußerung u selbst keine ontologische Verpflichtung mit sich bringt.
>Ontologische Verpflichtung.
Daher sind die beiden eben doch nicht vollständig kognitiv äquivalent. Relativ kognitiv äquivalent: hier: u und die Behauptung der Wahrheit von u sind kognitiv äquivalent relativ zur Existenz von u.
II 106
Bsp "Thatcher ist so, dass sie selbst-identisch ist und Schnee ist weiß" ist kognitiv äquivalent zu "Schnee ist weiß" relativ zur Existenz von Thatcher - die Verifikationsbedingungen sind die gleichen. Pointe: Wir brauchen keine Wahrheitsbedingungen. >Verifikationsbedingungen, >Wahrheitsbedingungen.
II 252
Materiale Äquivalenz/Field: Materiale Äquivalenz bedeutet, dass A > B äquivalent ist zu ~A v B. Problem: Die meisten glauben nicht den Schluss Bsp von "Clinton wird nicht im Amt sterben" auf "Wenn Clinton im Amt stirbt, wird Danny de Vito Präsident". - Daher scheint die Äquivalenz nicht zu bestehen.
Lösung/Lewis: Die Wahrheitsbedingungen für indikativische Konditionale muss man radikal Index-abhängig machen, um die Oberflächenlogik (OL) zu erhalten.
>Konditional.
Lewis: These: Die Oberflächenlogik sollten wir nicht respektieren.
Lewis: These: Bsp Clinton/Vito: ist trotz Absurdität wahrheitserhaltend.
Lösung: Wahrscheinlichkeitsfunktion: P (Vito I Clinton).
>Wahrscheinlichkeitsfunktion.
II 253
Beim indikativischen Konditional wird immer die Prämisse vorausgesetzt. Adams: Intuitiv sind Schlüsse mit Konditionalen korrekt. >Konditional/Adams.
Problem: Dann werden sie weniger über die Welt aussagen.
>Empirie.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Äquivalenz Quine VI 76
Kognitive Äquivalenz: die Ersetzung eines Satzes durch einen kognitiv äquivalenten anderen Satz soll den empirischen Gehalt nicht beeinträchtigen. QuineVs: behauptet, das ist nicht sicher, weil eine Stellvertreterfunktion möglich ist. Stattdessen: Reizsynonymie (aber diese nur bei Gelegenheitssätzen). Danach ist die kognitive Synonymie auch für Terme möglich, aber nicht für zeitlose Sätze. >Stellvertreterfunktion/Quine; >Synonymie/Quine.
X 21ff
Satzäquivalenz/QuineVs: in der Alltagssprache gibt es keine Grundordnung (wie Pixel beim Foto). Man kann die Sinnesbelege nicht eindeutig einzelnen Sätzen ((s) Formulierungen) zuordnen. Quine: Wegen des Netzwerks der Theorien. (Unterbestimmtheit der Empirie).
II 66
Satzäquivalenz: wann gelten zwei Sätze als äquivalent? Häufige Antwort lautet, wenn ihr Gebrauch derselbe ist! Oder, wenn die Reizsituationen dieselben sind. So geht es jedoch offensichtlich nicht! Die beiden Sätze können nicht zur selben Zeit geäußert werden. Die Äußerung des einen muss die des anderen ausschließen! Außerdem muss es bei jeder Gelegenheit, bei der einer der beiden möglichen Sätze geäußert wurde, einen noch so trivialen Grund für die Äußerung des einen anstelle des anderen geben! Wir verlangen offensichtlich zu viel, wenn wir verlangen, dass die betreffenden Reizungen samt und sonders identisch sein müssten. Ohnehin wäre ein Kriterium in der Praxis illusorisch, wenn es verlangte, dass die Reizbedingungen tatsächlich verglichen werden.
Denn Äußerungen sind alles in Allem praktisch unvorhersehbar. Die Motive für die Äußerung eines Satzes können unerforschlich variieren. Lösung/Quine: >Kognitive Äquivalenz:
II 67
Kognitive Äquivalenz: hier bleiben uns Spekulationen über Motive und Umstände erspart. Stattdessen können wir selbst die Umstände arrangieren und selbst Sätze äußern. Wenn man bei seinen Verdikten irrt, macht das nichts, man wird dann bei beiden Sätzen irren.
II 68
Def kognitive Äquivalenz: zwei Gelegenheitssätze sind kognitiv äquivalent, wenn sie bei jeder Gelegenheit Zustimmung oder Ablehnung hervorrufen. >Kognition/Quine.

II 45ff
Empirische Äquivalenz von Theorien: wird entdeckt, wenn man die Möglichkeit einer Uminterpretation entdeckt. Beide Theorien sind wahr, aber unter Umständen logisch unvereinbar.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Axiome Leibniz Holz I 54
Def Axiom/Leibniz: die wahrhaften und unbeweisbaren identischen Sätze A = A.
I 76
Ordnung/Struktur/Welt/Leibniz: die Annahme einer ausnahmslosen Gesetzlichkeit der materiellen Welt stellt uns vor die Aufgabe, das Sein der Natur im Ganzen vorgängig vor einem einzelnen Naturseienden apriorisch zu begründen. Das Ganze muss vor der Formulierung seiner partiellen Verlaufsregeln gewiss sein, damit die Intelligibilität des Einzelnen gewährleistet ist.
Dadurch gewinnt das Axiom "Nur ein einziges Seiendes ist notwendig" seinen Stellenwert.
>Notwendig/Leibniz, >Ordnung/Leibniz.
Einheit/Vielheit/Leibniz: nun ist aber die Vielheit der Welt (Mannigfaltigkeit der Wahrnehmungen) empirisch gegeben.
I 77
Axiom: Varietätsprinzip: "Ich nehme Verschiedenes wahr" (varia a me percipiuntur). Das ist unbezweifelbar durch die unmittelbare Anschauung. Das ist als Empirie nicht beweisbar, aber auch nicht beweispflichtig, da es unmittelbar gegeben ist. (>Gegebenes). Daraus folgt dann: wenn das Sein der Welt im Ganzen notwendig ist, ist "jedes Kontingente auf gewisse Weise notwendig".
Holz: Notwendigkeit ist damit übergreifend über Kontingenz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Bedeutungswandel Putnam Rorty I 300
Bedeutungswandel/Putnam/Rorty: Die Suche nach einem Kriterium für den Bedeutungswandel war verhängnisvoll. Man erkannte, dass Feyerabend sein eigenes Argument falsch vorgebracht hatte, als er von Bedeutungswandel sprach. >">Bedeutungswandel/Feyerabend.
PutnamVsFeyerabend: Für Feyerabend hängt die Bedeutung von der gesamten Theorie ab. Wenn man annimmt, die Empirie verändere die Bedeutung des Ausdrucks, käme das der Aufgabe der Unterscheidung zwischen Bedeutungsfragen und Tatsachenfragen gleich.
Zu sagen, dass die semantischen Regeln des Deutschen überhaupt nicht von den empirischen Meinungen seiner Sprecher unterschieden werden können, hieße den Begriff einer semantischen Regel des Deutschen über Bord zu werfen.
>Sprachregeln.
Jeder Anschein einer Sensation wäre verschwunden, denn "Sensation" hängt doch davon ab, dass man sich ständig zwischen einer ungewöhnlichen und der herkömmlichen Auffassung von Bedeutung hin und her bewegt.
---
Putnam I (b) 63
Theorie/Putnam: Zwei Theorien müssen nicht gleichbedeutende Begriffe haben, sondern nur gleiche Referenz. >Synonymie, >Referenz.
---
Cavell I 268
Verständlichkeit/Putnam: Vor Bernhard Riemann waren die entsprechenden Begriffe ((s) Mehrdimensionale Geometrie) unverständlich. Bsp Die Geometrie des Universums ist von Massendichte abhängig.
Cavell I 269
Begriffswandel/Putnam: Sagt man uns, gerade Linien könnten sich in nichteuklidischer Weise verhalten, dann, so die Idee, wird der alten Grammatik nicht widersprochen, man gibt sie schlicht auf. Ja, der Begriff der geraden Linie ist verändert worden. Putnam: Dies mag sein, aber seine Denotation hat sich nicht verändert. Wer diese Fälle an Fälle angleicht, in denen sich die Denotation ändert, liegt völlig falsch.
>Denotation, >Euklidisch.
Cavell I 270
Putnam: Dann müsste man fragen: Was sind denn dann die geraden Linien im alten Sinn? Wenn wissenschaftliche Revolution Neu-Definition von Begriffen bedeutete, oder wenn wir immer unsere Kriterien ändern müssten, dann könnten wir eben nicht von den gleichen Objekten reden!
Die Projektion alter Begriffe in neue Situationen ist auch nötig, um Metaphern und Witze zu verstehen.
>Metaphern, >Bezugssystem.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

Cavell I
St. Cavell
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002

Cavell I (a)
Stanley Cavell
"Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (b)
Stanley Cavell
"Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (c)
Stanley Cavell
"The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002

Cavell II
Stanley Cavell
"Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958)
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Belege Stroud ad I 253
Beleg/Belege/Stroud/(s): Belege sind von Sinneserfahrung unterschieden. >Realität, >Empirismus, >Empirie, >Reize, >Wahrnehmung, >Welt, >Welt/Denken, >Sinneseindrücke, >Kausaltheorie des Wissens.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Beobachtung Kuhn I 49
Beobachtung/Empirie/Paradigma/Fortschritt/Wissenschaft/Kuhn: nur rückblickend im Besitz eines späteren Paradigmas, können wir sehen, welche Eigenschaften von elektrischen Phänomenen die Beobachtungen darstellen. >Beobachtung, >Erklärung, >Paradigmen.

Kuhn I
Th. Kuhn
Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Frankfurt 1973
Beschreibung Hare II 135
Beschreibung/Handlung/Hare: Bsp Tanz: Angenommen, wir sitzen beim Essen und versuchen uns zu erinnern wie ein bestimmter Tanz getanzt wird. Wir beschließen, nach dem Essen zu versuchen, ihn zu rekonstruieren, indem wir ihn auszuführen versuchen. Jetzt gibt es drei Möglichkeiten: a) Chaos, es gibt keine übereinstimmenden Erinnerungen,
b) Ein falscher Tanz entsteht aus unrichtiger Rekonstruktion,
c) Der Tanz wird richtig rekonstruiert.
>Erinnerung.
II 136
Platon: Neuerungen führen stets zum Chaos, es gibt nur eine richtige Art, etwas auszuführen, nämlich die, die wir von unseren Lehrern gelernt haben. Hare: Die Ausdrücke "Tanz" und Chaos" schließen sich aus. Aber obwohl das Resultat nun nicht
"sowohl ein Chaos als auch ein Tanz" genannt werden kann, kann es doch
"entweder ein Chaos oder ein Tanz" genannt werden.
Die erste und die zweite Möglichkeit (Chaos und falscher Tanz) gleichen sich nun darin, dass wir nicht eine beliebige Aufeinanderfolge von Bewegungen als den Tanz (z.B. "Eightsome Reel") bezeichnen können.
II 137
Empirie/Hare: Nicht alle Unterscheidungen sind empirische Unterscheidungen, Wertunterscheidungen sind es z.B. nicht. >Empirismus.
Hare: Bsp Tanz: Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
1. Der Tanz ist richtig, wenn der Tanz getanzt wurde, der "Eightsome Reel" genannt wird: zirkulär.
2. Wir müssen schon gewisse Einschränkungen machen: z.B. Erinnerungen aus der Kindheit oder einem Lehrbuch.
II 138
Problem: Wir können die Regeln des Tanzes nicht dadurch entdecken, dass wir ihn tanzen. (Henle wie Hare). Darin stecken nämlich zwei Forderungen auf einmal:
a) dass der Tanz, der gerade getanzt wird, der "Eightsome Reel" ist,
b) dass er richtig getanzt wird. (Das muss möglich sein, wie Bluffen beim Pokern.)
II 139
Hare: Bsp Tanz: andere Situation: Anthropologen versuchen, einen Tanz, der gerade getanzt wird, in ihre Untersuchung aufzunehmen. Hier kann es nicht zu einem analogen Streit kommen, wie der Tanz richtig getanzt wird, ohne dass jemand im Einzelnen sagen könnte, wie er getanzt wird. Wissen/Sagen/Hare: Bsp Tanz: Eine Gruppe von Leuten erinnert sich ungenau an einen Tanz aus der Kindheit. Man versucht zusammen, ihn zu rekonstruieren.
Hier kann es sein, dass die Leute etwas über den Tanz wissen, ohne es sagen zu können.
Das ist nicht der Fall, wenn Bsp Anthropologen einen Tanz charakterisieren, der vor ihren Augen aufgeführt wird. (Hier muss es schon Leute geben, die den Tanz kennen, wie in der Moral.)
II 140
Es könnte z.B. sein, dass die Anthropologen nicht wissen, welcher Tanz vor ihnen aufgeführt wird. Sie werden nicht plötzlich sagen "Ja, das ist er!". Es kann aber nicht sein, dass die Gruppe aus dem ersten Beispiel ("Abendessen") nicht wüsste, um welchen Tanz es geht!
>Regeln.

Hare I
Richard Mervyn Hare
The Language of Morals Oxford 1991

Hare II
Richard M. Hare
Philosophical discoveries", in: Mind, LXIX, 1960
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Bestätigung Davidson Horwich I 463
Bestätigung/Referenz/Empirie/Belege/Davidson/Rorty: Die Linien der Bestätigung sind nicht parallel zu denen der Referenz. - Das liegt am epistemischen Holismus. - Die Kenntnis der ersteren ist die Kenntnis der Sprache, die des letzteren eine empirische Theorie über das Meinen im Sprachgebrauch. Diese ist auch eine Geschichte über die kausalen Rollen innerhalb des Sprachverhaltens in der Interaktion mit der Umgebung. >Kausale Rolle.
Bestätigung/Wittgenstein/Davidson. nicht durch "Belege". - Keine Verknüpfung mit Kausalität. - Sonst bekommen wir wieder "Bedeutungen" als Entitäten.
>Belege, >Kausalität, >Holismus, >Meinen.


Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Beweisbarkeit Leibniz Holz I 39
Empirie/Wahrnehmung/Beweis/Leibniz: das, was die Sinne einsichtig machen, ist unbeweisbar. >Wahrnehmung/Leibniz, >Sinneseindrücke/Leibniz, >Beweis/Leibniz.
I 46
Qualität/Leibniz: einfache Qualitäten wie z.B. Farben, Gerüche, Geschmack sind nur durch sich selbst und nicht durch weitere Kennzeichen ausdrückbar. Sie sind nicht weiter beweisbar. (Da sie nicht durch das Identitätsprinzip auf einfachere Bestandteile (qua Definition) zurückgeführt werden können). >Identitätsprinzip/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Definierbarkeit Fodor IV 127f
Definition/Definierbarkeit/Empirie/Fodor/Lepore: Die empirischen Annahmen einer Theorie müssen nicht definierbar sein. >Definitionen, >Gegenstände, >Theorien; vgl. >Existenzsätze.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Demokratie Kelsen Brocker I 132
Demokratie/Kelsen: Für Kelsen lässt sich die moderne Demokratie nur als parlamentarische verwirklichen.(1) Doch auch Kelsens Stellungnahme für den Parlamentarismus ist keine dogmatische Position, sie ist die Beobachtung eines zivilisatorischen Prozesses zunehmender Arbeitsteilung und sozialer Differenzierung.(2) Diese funktionale Theorie des Parlamentarismus stellt Kelsen ausdrücklich gegen die »Fiktion der Repräsentation«. (3) >Parlamentarismus/Kelsen.
Brocker I 132/133
Kelsen sieht die Konkurrenz von Demokratie und Autokratie als zentral an. Die Demokratie selbst strebt nach „Führerlosigkeit“.(4) Die Existenz der demokratischen Ideologie erklärt Kelsen überwiegend sozialpsychologisch. Er bezeichnet die Volkssouveränität als »Totem« (5), als Maske, die sich das normunterworfene Volk aufsetzt, um sich wenigstens im Ritual von den tatsächlich die Herrschaft ausübenden Akteuren abzuheben und zu überheben. Kelsen betrachtet dagegen wie Weber Herrschaft als notwendig, weshalb man sich nur die Frage zu stellen hat, wie sie zu gestalten ist. Mit der Demokratie geht in Kelsens Augen notwendig eine bestimmte Weltanschauung einher, welche von einer Unerkennbarkeit absoluter Wahrheit und absoluter Werte ausgeht und daher auch die »fremde, gegenteilige Meinung zumindest für möglich« erachtet (6). Das erst erlaubt die Offenheit der Demokratie für wechselnde Mehrheiten und macht die Minoritätenposition erträglich.
Brocker I 135
KelsenVsSchmitt/KelsenVsSmend/Llanque: Kelsen wird hauptsächlich als derjenige Autor gesehen, der inmitten der Mehrzahl der demokratiekritischen Staatslehrer der Weimarer Republik klar zu den Anhängern der parlamentarischen Demokratie gerechnet werden kann (Groh 2010)(7). Er hat scharfe Kritiken an Gegnern in dieser Debatte veröffentlicht, darunter Rudolf Smend und Carl Schmitt. Einigen gilt Kelsen auch als deutlichste Gegenposition zu Schmitt (Diner/Stolleis 1999(8); Dreier 1999(9)).
Brocker I 139
SchmittVsKelsen/HellerVsKelsen: Keksen wurde vorgeworfen, er habe die Demokratie inhaltlich entleert und zu einem prozeduralen Begriff degradiert (Boldt 1986(10); Saage 2005(11)).
1. Hans Kelsen, »Vom Wesen und Wert der Demokratie«, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 47, 1920/1921, 50-85 (Separatdruck: Tübingen 1920). Erweiterte Fassung: Hans Kelsen, Vom Wesen und Wert der Demokratie, Tübingen 1929 (seitenidentischer Nachdruck:Aalen 1981), S. 25
2. Ebenda S. 29
3. Ebenda S. 30
4. Ebenda S. 79
5. Ebenda S. 86
6. Ebenda S. 101
7. Kathrin Groh, Demokratische Staatsrechtslehrer in der Weimarer Republik. Von der konstitutionellen Staatslehre zur Theorie des modernen demokratischen Verfassungsstaates, Tübingen 2010 8. Dan Diner & Michael (Hg.) Hans Kelsen and Carl Schmitt. A Juxtaposition, Gerlingen 1999
9. Horst Dreier »The Essence of Democracy: Hans Kelsen and Carl Schmitt Juxtaposed«, in: Dan Diner/Michael Stolleis (Hg.), Hans Kelsen and Carl Schmitt. A Juxtaposition, Gerlingen 1999, 71-79
10. Hans Boldt, »Demokratietheorie zwischen Rousseau und Schumpeter. Bemerkungen zu Hans Kelsens ›Vom Wesen und Wert der Demokratie‹«, in: Max Kaase (Hg.), Politische Wissenschaft und politische Ordnung. Analysen zur Theorie und Empirie demokratischer Regierungsweise, Festschrift für Rudolf Wildenmann, Opladen 1986, 217-232.
11. Richard Saage, Demokratietheorien: Historischer Prozess, Theoretische Entwicklung, Soziotechnische Bedingungen. Eine Einführung, Wiesbaden 2005.

Marcus Llanque, „Hans Kelsen, Vom Wesen und Wert der Demokratie“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Denken Leibniz Holz I 41
Denken/Leibniz: die Inhalte sind in letzter Instanz durch Definitionen und Axiome bestimmt. >Definition/Leibniz, >Axiom/Leibniz.
I 69
Denken/Leibniz: heißt Beziehungen und Verknüpfungen denken. Def "Goldene Kette" der Verknüpfungen/Holz: Metapher des Barock. "aura catena": wenn Eines definiert ist durch seine Beziehung zu Anderem, dann ist die Gesamtheit der Elemente der Grund dieses Einen.
Kette/Leibniz: mehr als zeitlich: Eines ist jeweils stärker durch seine näheren Nachbarn bestimmt.
Zureichender Grund/Leibniz: etwas kann durch seine Verbindung mit seinen nächsten Nachbarn zureichend begründet werden, aber nicht vollständig.
>Hinreichendes/Leibniz, >Terminologie/Leibniz.
I 70
Vollständige Begründung/Grund/Bestimmung/Leibniz: nur durch die ganze Kette. (unendlich, nur durch Gott einzusehen). Die einzelnen Glieder müssten durch identische Sätze widergegeben werden.
>Letztbegründung/Leibniz, >Identitätsprinzip/Leibniz.
I 77
Einheit/Vielheit/Leibniz: nun ist aber die Vielheit der Welt (Mannigfaltigkeit der Wahrnehmungen) empirisch gegeben. Axiom: Varietätsprinzip: "Ich nehme Verschiedenes wahr" (varia a me percipiuntur). Das ist unbezweifelbar durch die unmittelbare Anschauung. Das ist als Empirie nicht beweisbar, aber auch nicht beweispflichtig, da es unmittelbar gegeben ist. (>Gegebenes).
Daraus folgt dann: wenn das Sein der Welt im Ganzen notwendig ist, ist "jedes Kontingente auf gewisse Weise notwendig".
Holz: Notwendigkeit ist damit übergreifend über Kontingenz.
I 78
Varietätsprinzip/Prinzipien/Denken/Leibniz: auf dem Varietätsprinzip beruht die formelle Möglichkeit des Denkens. ((s) Weil man nicht ein einziges Ding ohne Beziehung zu etwas anderem denken kann.)
Doppelte Bewegung/Aufsteigen/Absteigen/Leibniz/Holz: von der Gewissheit der wahrgenommenen Vielheit kann man nun aufsteigen zu dem infinitesimalen Grenzbegriff "alle Seienden zugleich".
>Prinzipien/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Dialektik Aristoteles Gadamer I 370
Dialektik/Aristoteles/Gadamer: Es gibt eine berühmte Stelle der aristotelischen Metaphysik(1) die viel Anstoß erregt hat (...). Aristoteles sagt dort, die Dialektik sei das Vermögen, auch abgelöst vom Was das Gegensätzliche zu untersuchen und [zu untersuchen], ob auf Gegensätzliches ein und dieselbe Wissenschaft gehen könne. Gadamer: Hier scheint eine allgemeine Charakteristik der Dialektik (die ganz dem entspricht, was wir etwa in
Gadamer I 371
Platos „Parmenides“ finden) mit einem höchst speziellen Problema verknüpft, das wir aus der Topik kennen.(2) Ob auf Entgegengesetztes die gleiche Wissenschaft gehen könne, scheint wirklich eine sehr spezielle Frage. Man hat dieselbe daher als Glosse beseitigen wollen.(3) In Wahrheit wird der Zusammenhang der beiden Fragen sofort verständlich, wenn wir den Vorrang der Frage vor der Antwort festhalten, der dem Begriff des Wissens zugrunde liegt.
Wissen/Gadamer: Wissen heißt eben immer, auf das Entgegengesetzte zugleich Gehen. Darin besteht seine Überlegenheit gegenüber der Eingenommenheit durch die Meinung, dass es Möglichkeiten als Möglichkeiten zu denken versteht. Wissen ist dialektisch von Grund aus. Vgl. >Doxa/Platon.
>Wissen/Aristoteles, >Wissenschaft/Aristoteles.

1. Aristoteles, Metaphysik 4, 1078 b 25ff
2. 105 b 23.
3. H. Maier, Syllogistik des Aristoteles Il, 2, 168.

Bubner I 111
Dialektik/Aristoteles/Bubner: "Organon": logische Elemente als "Werkzeuge", Trennung von Empirie und Instrumenten der Wissenschaftstheorie.
I 115
Topik/Aristoteles: "Dialektik": Regelt das Miteinanderreden. In der Topik behandelt. Argumente: sind immer situationsabhängig einleuchtend oder nicht. Daher sind plausible Argumente nie strikte Beweise!
Topoi: Gemeinplätze, allgemeinste Bezugspunkte, die intersubjektiv geteilt werden.
Analytik: ist dagegen auf logische Wahrheit aus.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992
Eigenschaften Hume Chisholm II 82
Eigenschaften/Hume: Einfache Eigenschaften müssen der Empirie entsprechen, komplexe nicht! Bsp Wir können uns das himmlische Jerusalem sehr wohl vorstellen, obwohl wir so etwas nie gesehen haben. Wir können es uns deswegen vorstellen, weil wir aus der Umgangssprache gelernt haben.
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Empirismus Brandom I 878
Empirisch/Empirie/Brandom: Empirie hat mit Begriffen zu tun.
Rorty VI 181
RortyVsBrandom: Brandom formuliert den Pragmatismus so um, dass, was Dewey und James über die Erfahrung sagen, obsolet wirkt. >Empirischer Gehalt, >Erfahrung/James, >Erfahrung/Dewey.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Empirismus Genz II 302
Anschauung/Genz: Anschauung ist eine schlechte Lehrmeisterin bei der Konstruktion physikalischer Theorien. >Theorien, >Physik, >Methode, >Erfahrung, >Wahrnehmung, >Gewissheit, >Empirie, vgl. >Rationalismus.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Empirismus Husserl I 23
HusserlVsEmpirismus: Empirismus als Begründung von Gesetzen führt nur zu vagen Regeln. Ein Urteilsverlauf (Denkakt) ist real. Der Urteilsinhalt ist ideal.
>Inhalt, >Inhalt/Husserl, >Gehalt.
Statt Empirie: Wesensforschung oder Wesenswissenschaft.
Vorbild: mathematisches Denken.
>Urteil.
E. Husserl
I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius)
II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992
Empirismus Peacocke I 73
Empirie/Empirismus/Test/Peacocke: Der Empirismus testet immer eine Konjunktion von Hypothesen. >Hypothesen, >Bestätigung, >Verifikation, >Verifikationismus, >Konjunktion, >Disjunktion.
Daraus folgt: wir brauchen immer Verhalten des Subjekts an mehreren Stellen.
>Verhalten, >Methode, >Messen.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Ende der Geschichte Fukuyama Brocker I 805
Geschichte/Fukuyama: Fukuyamas These vom „Ende der Geschichte“ bezieht sich auf den Zusammenbruch der Sowjetunion und das Ende des Ost-West-Konfliktes bzw. des Kalten Krieges. Dieser Endpunkt ist durch den Sieg eines liberal-marktwirtschaftlichen
Brocker I 806
und demokratischen Systems westlicher Prägung über alternative Ordnungsmodelle gekennzeichnet. Der Titel speilt sowohl auf Hegels als auch auf Marx‘ gleichnamige These an. Geschichte/Hegel: Hegel sah in der Durchsetzung eines liberalen Staates das Ende der Geschichte
Geschichte/MarxVsHegel/Marx: das Ende der Geschichte ist erst mit der weltweiten Durchsetzung des Kommunismus erreicht.
FukuyamaVsMarx: Die Durchsetzung von Demokratie und Kapitalismus stehe am Ende der Geschichte.
Demokratie/Kapitalismus/Fukuyama: beide haben sich durchgesetzt, weil sie zwei Grundbedürfnisse des Menschen am besten befriedigen:
Kapitalismus/Fukuyama: ist das Wirtschaftssystem, das am besten eine effiziente Güterallokation unter den Bedingungen der Knappheit erreicht.
Demokratie/Fukuyama: ist das Ordnungsmodell, das das menschliche Bedürfnis nach sozialer Anerkennung relativ gesehen besser befriedigt als andere Systeme.
Fukuyama prophezeit keinen schnellen Sieg der Demokratie. Der Kampf um sie wird zwischen einer sogenannten post-historischen Welt (in den Industriestaaten des Globalen Nordens) und einer historischen Welt (in den sich industrialisierenden Staaten des Globalen Südens) weiterhin ausgetragen. Siehe Demokratie/Fukuyama.
Brocker I 811
VsFukuyama: Seine Thesen wurden als nicht besonders eigenständig rezipiert. Es wurde darauf hingewiesen, dass sie bereits bei Alexandre Kojève vorhanden sind.(1) Siehe auch Herrschaft/Knechtschaft/Kojève. Vielen Kritikern schien Fukuyamas Buch insgesamt zu pessimistisch.
VsFukuyama: 1. Die empirische Stichhaltigkeit seiner Geschichtsdarstellung wurde in Zweifel gezogen.
Brocker I 812
FukuyamaVsVs: Seine These sei nicht deskriptiv sondern normativ zu Verstehen. 2. Fukuyamas Interpretation des geschichtlichen Prozesses als Fortschritt wurde kritisiert.
3. Die gleiche Empirie kann auch anders interpretiert werden als es durch Fukuyama geleistet wurde.

1. Shadia B. Drury, „The End of History and the New World Order“, in: International Journal 48/1, 1992/93, S. 80-99.

Anja Jetschke, „Francis Fukuyama, Das Ende der Geschichte“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

PolFuku I
Francis Fukuyama
The End of History and the Last Man New York 1992

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Erfahrung Erfahrung: reflektierte Wahrnehmung, die z.B. mit früheren Wahrnehmungen verglichen und sprachlich verarbeitet werden kann. Siehe auch Erlebnisse, Ereignisse, Wahrnehmung, Empfindung, Empirie.
Erkenntnis Leibniz Holz I 39/40
Erkenntnis/Definition/Wissen/Leibniz: die Rückführung des Erkenntnisgegenstands auf Definitionen ist ein wesentliches und unverzichtbares letztes Moment der Erkenntnis. >Definition/Leibniz, >Begriff/Leibniz.
I 40
Erkenntnis/Leibniz: es genügt aber nicht, bloß die Unbeweisbarkeit des Identitätsprinzips aus der Beschaffenheit der Beweisführung abzuleiten. Das würde zwar genügen, um nominal den Grund für jegliches Deduktionsverfahren anzugeben, wobei die Deduktion aus einem Grunde methodisch als Reduktion auf identische Sätze durchzuführen wäre.
Aber materiale Wahrheitserkenntnis würde dadurch nur garantiert, wenn das Prinzip selbst als nicht nur nominal logisches, sondern zugleich als material ontologisches gelten dürfte.
I 41
Sonst ist es nur ein heuristisches Prinzip. Allerdings ist es unmittelbar einsichtig, wenn akzeptiert wird, dass das notwendig ist, dessen Gegenteil unmöglich ist. Erkenntnis/Leibniz: das Prinzip der Prinzipien ist guter Gebrauch der Ideen und Erfahrungen.
Der gute Gebrauch ist nun nichts anderes als die Verbindung der Definitionen durch identische Axiome.
Das Prinzip ist nun aber willkürlich und konventionell. Es wäre vielleicht eine anders strukturierte Logik denkbar!
I 43
Erkenntnis/Denken/LeibnizVsDescartes: dieser braucht einen wahrhaftigen Gott (der kein Betrüger ist), damit die Selbstgewissheit nicht im inhaltsleeren "reinen Denken an sich" gefangen bleibt. Leibniz: statt dessen: Begründung durch Tatsachenwahrheiten, d.h. es geht um den ontologischen Status der Welt.
>Mögliche Welt/Leibniz, vgl. >Vorstellbarkeit.
I 82
Empirie/Leibniz/Holz: Hier verbietet sich die Reduktion angesichts unendlich vieler empirischer identischer Sätze, von der Notwendigkeit des Faktischen zu sprechen. Auch die Einheit der Welt ist nur eine heuristische Annahme oder eine Idee der Vernunft.
(>Durchgängige Bestimmung/Kant).
Durchgängige Bestimmung/Kant/Holz: "Alles Existierende ist durchgängig bestimmt": d.h. um ein Ding vollständig zu erkennen, muss man alles Mögliche erkennen, und es dadurch, sei es bejahend oder verneinend, bestimmen.
Die durchgängige Bestimmung ist demnach ein Begriff, den wir niemals in concreto seiner Totalität darstellen können. Er ist lediglich eine Idee der Vernunft, die dem Verstand die Regel seines vollständigen Gebrauchs vorschreibt.
Kants subjektzentrierte Lösung reduziert die Welt auf Phänomenalität.
I 83
Ihr An sich Sein ist unzugänglich. Vgl. >Dinge an sich/Kant.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Falsifikation Chisholm II 22
RutteVsPopper: Wer jede empirische Basis als bloß vorläufig darstellt, stellt sie auf dieselbe Ebene wie jede theoretische Hypothese und kann in Überprüfung dann auch nichts anderes mehr sehen als Herstellung von Kohärenz. - Warum soll Empirie dann überhaupt bevorzugte Prüfinstanz sein? >Bestätigung, >Verifikation, >Verifikationismus, >Rechtfertigung.

Rutte, Heiner. Mitteilungen über Wahrheit und Basis empirischer Erkenntnis, mit besonderer Berücksichtigung des Wahrnehmungs- und Außenweltproblems. In: M.David/L. Stubenberg (Hg) Philosophische Aufsätze zu Ehren von R.M. Chisholm Graz 1986

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Form Chomsky I 310
Form/Chomsky: Chomsky ist interessiert daran, ob es "Ideen u Prinzipien" gibt, die die Form der erworbenen Kenntnis determinieren (rationalistische Variante) oder die Struktur des Aneignungmechanismus auf einfache Verarbeitungsmechanismen beschränkt ist (empiristische Variante, ChomskyVs). >Prinzipien.
Empirismus/Chomsky: Empirie ist nicht so wichtig.
>Empirismus.

Chomsky I
Noam Chomsky
"Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Chomsky II
Noam Chomsky
"Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Chomsky IV
N. Chomsky
Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978

Chomsky V
N. Chomsky
Language and Mind Cambridge 2006
Geschichte Fukuyama Brocker I 805
Geschichte/Fukuyama: Fukuyamas These vom „Ende der Geschichte“ bezieht sich auf den Zusammenbruch der Sowjetunion und das Ende des Ost-West-Konfliktes bzw. des Kalten Krieges. Dieser Endpunkt ist durch den Sieg eines liberal-marktwirtschaftlichen
Brocker I 806
und demokratischen Systems westlicher Prägung über alternative Ordnungsmodelle gekennzeichnet. Der Titel speilt sowohl auf Hegels als auch auf Marx‘ gleichnamige These an. Geschichte/Hegel: Hegel sah in der Durchsetzung eines liberalen Staat4es das Ende der Geschichte
Geschichte/MarxVsHegel/Marx: das Ende der Geschichte ist erst mit der weltweiten Durchsetzung des Kommunismus erreicht.
FukuyamaVsMarx: Die Durchsetzung von Demokratie und Kapitalismus stehe am Ende der Geschichte.
Demokratie/Kapitalismus/Fukuyama: beide haben sich durchgesetzt, weil sie zwei Grundbedürfnisse des Menschen am besten befriedigen:
Kapitalismus/Fukuyama: ist das Wirtschaftssystem, das am besten eine effiziente Güterallokation unter den Bedingungen der Knappheit erreicht.
Demokratie/Fukuyama: ist das Ordnungsmodell, das das menschliche Bedürfnis nach sozialer Anerkennung relativ gesehen besser befriedigt als andere Systeme.
Fukuyama prophezeit keinen schnellen Sieg der Demokratie. Der Kampf um sie wird zwischen einer sogenannten post-historischen Welt (in den Industriestaaten des Globalen Nordens) und einer historischen Welt (in den sich industrialisierenden Staaten des Globalen Südens) weiterhin ausgetragen. Siehe >Demokratie/Fukuyama.
Brocker I 811
VsFukuyama: Seine Thesen wurden als nicht besonders eigenständig rezipiert. Es wurde darauf hingewiesen, dass sie bereits bei Alexandre Kojève vorhanden sind. (1) Siehe auch >Herrschaft/Knechtschaft/Kojève. Vielen Kritikern schien Fukuyamas Buch insgesamt zu pessimistisch.
VsFukuyama: 1. Die empirische Stichhaltigkeit seiner Geschichtsdarstellung wurde in Zweifel gezogen.
Brocker I 812
FukuyamaVsVs: Seine These sei nicht deskriptiv sondern normativ zu Verstehen. 2. Fukuyamas Interpretation des geschichtlichen Prozesses als Fortschritt wurde kritisiert.
3. Die gleiche Empirie kann auch anders interpretiert werden als es durch Fukuyama geleistet wurde.

1. Shadia B. Drury, „The End of History and the New World Order“, in: International Journal 48/1, 1992/93, S. 80-99.

Anja Jetschke, „Francis Fukuyama, Das Ende der Geschichte“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

PolFuku I
Francis Fukuyama
The End of History and the Last Man New York 1992

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Gewissheit Leibniz Holz I 50
Def Evidenz/Gewissheit/a priori/Leibniz: die Gewissheit (der Notwendigkeit identischer Sätze A = B) stützt sich weder auf Empirie noch auf Deduktion, sondern auf eine apriorische Einsicht.
I 53
Gewissheit/Beweis/Wahrnehmung/Erfahrung/Leibniz: von der Mannigfaltigkeit, die in einer unendlichen Menge von Sätzen ausgesagt wird, kann man sagen, dass diese Sätze als Grundlage jeder Wahrheitserkenntnis von uns wahrgenommen werden. Vor jeder Beweisbarkeit! Dieser Vorgang der Wahrnehmung (Perzeption) ist es aber gerade, woran ich mich selbst erfahre. (>Ich, Erfahrung, "Ich denke").
Das ist es auch, worin sich das Ich von jedem anderen unterscheidet. (Position in der Kette, Position im Universum).
Darum ist der Satz "varia a me percipiuntur" nicht beweisbar und auch nicht beweispflichtig. Es kann hier nicht weiter auf ein zugrundeliegendes Prinzip zurückgegangen werden.
Die beiden Prinzipien (der Identität und der Varietät) sind nur notwendig, um weitere Sätze zu bilden.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Glauben Benacerraf Field II 373
Glauben/Empirie/Regeln/Unwiderlegbarkeit/Benacerraf: (1973)(1): Wenn unser System von Regeln von jeglicher Evidenz (Belegen) für eine bestimmte physikalische Theorie unabhängig wäre, würde das unseren Glauben kausal und kontrafaktisch unabhängig von den Tatsachen machen. Damit würde aber der epistemische Wert von Überlegungen vereitelt, die sich auf diesen Glauben stützen. >Belege, >Regeln, >Wissen, >Gewissheit, >Theorien, vgl. >Empirismus, >Kausalerklärung, >Kausalität.
Logik/Apriorizität/Field: Es sieht zunächst so aus, als könnte man das Argument auch für a priori Glauben in Logik einsetzen.
>a priori, >Logik.
FieldVs: Es ist aber sinnlos zu fragen, ob logische Überzeugungen von logischen Tatsachen abhängig sind.
>Überzeugungen, >Tatsachen, >Abhängigkeit.


1. Benacerraf, P. Mathematical Truth, The Journal of Philosophy 70, 1973, S. 661–679.

Bena I
P. Benacerraf
Philosophy of Mathematics 2ed: Selected Readings Cambridge 1984

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Gründe McDowell I 14ff
Raum der Gründe/Raum der Natur/McDowell: Neben dem Raum der Gründe (normativ, Begriffe) gibt es den Raum der Naturgesetze: Das sind keine normativen Beziehungen. Raum der Gründe: Rechtfertigung, Wissen, funktionale Begriffe, sogar Erfahrung.
>Erfahrung/McDowell, >Begriffe/McDowell, >Wissen.
Raum der Natur: Gegenstände, Sinneseindrücke - Das entspricht nicht einer Aufspaltung in "natürlich und normativ".
>Realität, >Natur/McDowell, >Sinneseindruck.
I 29
Raum der Gründe: = Raum der Freiheit, aber nicht schrankenlos, daher braucht er empirische Rechtfertigung. >Freiheit, >Rechtfertigung/McDowell, >Empirie/McDowell.

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Hohlwelttheorie Kanitscheider I 383
Hohlwelttheorie/Joachim Lang: 1939: es lässt sich zeigen, dass die Theorie, wenn sie geeignet formuliert ist, empirisch nicht widerlegt werden kann. These die Welt ist eine Kugel, in deren Innern wir uns befinden.(1) Ein Koordinatensystem x1, x2, x3 hat seinen Ursprung im Mittelpunkt der Erde. Der Raum wird dann durch die Transformation

Xi = (R²/r²) mal xi (i = 1,2,3), r³ = xi2 ∑³i = 1 xi² R = 6370 Km

auf die neuen Koordinaten X1,X2,X3 ab. Dadurch wird das Äußere der Kugel auf das Innere projiziert. Winkeltreu. Geraden der alten Darstellung werden zu Kreisen durch das Erdzentrum. Die Lichtgeschwindigkeit wird raumabhängig und nimmt zum Erdinnern hin ab. Bsp der Sender sendet langsam, der Empfänger sieht gleichzeitig ein schnelles (blauverschobenes Signal). Desgleichen schrumpfen die Maßstäbe in der Nähe des Zentrums, das von der Sonne, die nur einen Durchmesser von 4 m besitzt, im Abstand von 300 m umkreist wird.
Die Sterne und alle nach gewöhnlicher Auffassung extragalaktischen Objekte befinden sich noch näher am Zentrum.
I 384
Aufgrund der Raumabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit und ihres gekrümmten Weges können alle bekannten Effekte wie das Auftauchen und Verschwinden eines Schiffes auf dem Meer als Indikatoren für eine konkave Erdoberfläche gedeutet werden. Man hat gezeigt, dass man sogar topologische Falsifikationsversuche Durchbohren der Erdkugel durch geeignete Symmetriebedingungen auffangen kann.
Wenn die Empirie vollständig zu Deckung gebracht werden kann, müssen Argumente wie Einfachheit, Symmetrie, Kohärenz mit dem übrigen Wissen herangezogen werden. Die Wissenschaft braucht hier die Philosophie zur Unterstützung.

1. Joachim Hermann (1962). Das falsche Weltbild. Stuttgart: Franckh’sche Verlagshandlung.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Individuen Entwicklungspsychologie Upton I 5
Individuen/Entwicklungspsychologie/Upton: Frage: Inwieweit ist die Entwicklung durch äußere Faktoren oder durch etwas in jedem Einzelnen selbst getrieben. >Umwelt/Entwicklungspsychologie.
Tradition: Traditionelle Entwicklungsauffassungen sehen den Einzelnen in seiner Entwicklung als passiv an. Empiriker sehen das Kind als passiven Empfänger von Reizen, während Nativisten das Kind als passiv einem biologischen Programm folgend betrachten.
VsEmpirismus: Die meisten zeitgenössischen Entwicklungstheorien erkennen eine aktive Rolle für Kinder in ihrer eigenen Entwicklung. Dieses Denken hat seine Wurzeln in der Philosophie von Immanuel Kant, der sich für eine Synthese von Nativismus und Empirie einsetzte.
>Psychische Entwicklung/Kant.

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011
Interpretation Galilei Holz II 37
Interpretation/Galilei: Die Beobachtungen begründen den Wirklichkeitsgehalt, die mathematische Theorie begründet die Interpretation. Zirkel: Das ist kein Zirkel, weil die wechselseitige Begründung auf verschiedenen Ebenen stattfindet.
>Idealismus, >Platonismus, >Mathematik, >Theorien, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Holz II 44
I 44
Idealismus/Galilei: Galileis Forschungen sind nicht idealistisch, weil sie die mathematischen Verhältnisse nicht als selbständige Ideen ante rem begreift, sondern als die Form der Natur selbst. Mathematik/Galilei: mathematische Begriffe sind nicht abstrakt. >Empirie, >Erfahrung, >Natur.

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Kausalität Wessel 372f
Kausalität/Empirie/Wessel: Empirie haben wir so eingeführt, dass wir zuerst eine Klasse von Aussagen als über empirische Zusammenhänge ausgezeichnet haben und dann erst sagen, was ein empirischer Zusammenhang ist.
>Einführung.
Kausalität/Kraft/Wessel: Paradoxie: Wenn zwei gleiche Kräfte von gegenüberliegenden Seiten einwirken, bleibt der Körper in Ruhe.
Lösung: Es fehlen Bedingungen.
>Allgemeinheit, >Verallgemeinerung, >Naturgesetze.
Paradox des Zusammenhangs: wenn z aus X und v aus Y , dann scheint aus X + Y z + v zu folgen, aber nicht, wenn Kräfte gegensätzlich sind.
Lösung: Tendenzprädikate: "Der Körper hat die Tendenz, sich zu bewegen": gleichzeitige gegensätzliche Tendenzen sind hier kein Widerspruch.
I 375
Kausalität/Ursache/Logik/Wissenschaft/Wessel: manche Ursachen werden als transitiv aufgefasst, andere nicht, daher gibt es mehrere Arten von Kausalbeziehungen. >Ursache, >Wirkung, >Verursachung, >Transitivität.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Kennzeichnungen Quine I 320
Elimination von singulären Kennzeichnungen: keine Wahrheitswertlücken mehr, sondern jetzt sind alle Aussagen, die sie enthalten, falsch: "..y.. und ausschließlich y" statt "y=(ix)(..x..)" wenn auf nichts zutreffend. >Wahrheitswertlücken.
I 328f
Kennzeichnungen wiederbelebt: sie sind jetzt in allen Positionen möglich. - Sokrates ist dann wieder als singulärer Term definierbar. Zitate: Namen von sprachlichen Gebilden - sie bringen die nichtbezeichnenden Vorkommnisse der entsprechenden Termini zum Verschwinden.
II 75 ff
Russell/Theorie der Kennzeichnungen: Termini werden nicht durch Äquivalenz, sondern durch Paraphrase definiert - Bezugnahme ist nur simuliert, nicht festgelegt. >Referenz, >Äquivalenz, >Definition.

VII (i) 167
Kennzeichnungen/Quine: sind singuläre Termini.
III 279
Kennzeichnung/Synonymie/Quine : ob eine Kennzeichnungsprämisse überhaupt zur Verfügung steht, hängt von einer angemessenen Übersetzung ab, und diese wiederum von dem vagen Begriff der Synonymie. Was für uns synonym ist, hängt davon ab, was man in seiner individuellen Lerngeschichte zuerst kennengelernt hat. Lösung/Quine: wir trennen die Logik von der Empirie ab, indem wir die Priorität der Prädikate betonen: wir bestehen darauf, dass das, was wir durch Anschauung lernen, niemals Bezeichnungen, sondern nur Prädikate sind. ((s) Diese gebrauchen wir dann in den Kennzeichnungen als Bausteine.)
III 280
Prädikat/Quine: (statt Kennzeichnung) soll dann nur auf dieses (gezeigte) Objekt zutreffen. Dann erklären wir „(ix)Fx“ als die eigentliche Bezeichnung, wobei „F“ für dieses Grundprädikat steht. Das betrifft gar nicht die Erkenntnistheorie. Kennzeichnung/sing Term/Quine: dann hindert uns nichts mehr, alle singulären Termini als Kennzeichnungen anzusehen! Dann brauchen wir, wenn Bsp „Der Autor von Waverley“ gegeben ist, uns nicht damit aufzuhalten, das richtige „F“ für die Übersetzung in die Kennzeichnung „(ix)Fx“ zu suchen. Wir lassen folgendes zu: „(ix)(x ist Zerberus)“ (>Einhorn als >Kennzeichnung). Jede weniger stümperhafte Übersetzung würde sich davon höchstens in der Deutlichkeit, nicht aber in der Bedeutung unterscheiden.
Singuläre Termini/Quine: alle als Kennzeichnungen zu behandeln, bringt den Vorteil,
III 281
einen Unterschied zu nicht kennzeichnenden singulären Termini zu ersparen. Der Streit über Kennzeichnungen wird zu einem über Prädikate.
III 293
Kennzeichnung/Gleichheitszeichen/Quine: wenn wir das Gleichheitszeichen haben, können wir uns den Luxus leisten, Kennzeichnungen einzuführen, ohne sie als primitive Grundbegriffe rechnen zu müssen. Denn mit dem Gleichheitszeichen können wir eine Kennzeichnung aus jedem Satz eliminieren. >Gleichheitszeichen/Quine.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Kohärenztheorie Platon Bubner I 98
Kohärenztheorie/Platon/Bubner: Regeln der Vereinbarkeit bedeutungsvoller Satzelemente. Das ist eine Sache fallweiser Wissensanwendung.Das ist ein Problem der Urteilskraft! Die Fähigkeit zum Urteilsakt selbst (Empirie) steht noch gar nicht zur Debatte!
>Wissen/Platon, vgl. >Urteil, vgl. >Empirismus.

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992
Letztbegründung Leibniz Holz I 50
Def Evidenz/Gewissheit/a priori/Leibniz: die Gewissheit (der Notwendigkeit identischer Sätze A = B) stützt sich weder auf Empirie noch auf Deduktion, sondern auf eine apriorische Einsicht.
I 50
Rationalismus/HolzVsLeibniz: Problem für eine sich "wissenschaftlich" verstehende Philosophie: diese "unmittelbare Einsichtigkeit" sogenannter Letztbegründungen führt auf eine andere epistemologische Ebene. Gefahr des irrationalistischen Umschlags!
I 51
Damit ist die Gewissheit der Axiome nicht mehr abgesichert. Leibniz insistiert aber darauf, sie aus der "Evidenz der Identität" (mit sich selbst) bewiesen werden müssen. Letztbegründung/Beweis/Axiome/Evidenz/Leibniz/Holz: hier wird die Geltung des Identitätssatzes (A = B bzw. A = A ) als Erfahrungswert genommen! Es geht also nicht darum, dass die Prädikate im Subjekt inhärent sind. Diese Voraussetzung ist in sich selbst nicht mehr ableitbar.
Evidenz ist keine logische Kategorie.
Die Geltung des Identitätssatzes darf also nicht nur rein logisch begründet werden. Sie hat eine vorprädikativen Ursprung.
Logik/Husserl: hat die Abstinenz der Logik von ihrem Erkenntnisgehalt nachdrücklich zurückgewiesen.
>Inhalt/Husserl.
I 52
Letztbegründung/Beweis/Axiome/Evidenz/Leibniz/Holz: wir brauchen also einen anderen Typus von Sätzen als den offen oder virtuell identischen.
Holz I 75
Grund/Leibniz: kann nur durch das Durchlaufen der ganzen series rerum gefunden werden. Er ist nun aber deshalb nicht außerhalb der series rerum zu finden, sondern vollständig innerhalb, allerdings nicht am Anfang, sondern als die Reihe als Ganzes! >Begründung/Leibniz.
Unterschied: während der unendliche Verstand außerhalb des Ganzen stehen müßte (als Abbildender) (vielleicht auch ein "unbewegter Beweger" usw.) muss der Grund (als Totalität der Reihe) innerhalb der Reihe sein.
Grund/Leibniz: der universelle letzte Grund (Gesamtheit der Reihe der Dinge, Welt, ultima ratio) ist auch für den endlichen Verstand notwendig, weil es sonst überhaupt nichts gäbe.
Holz I 83
Letztbegründung/LeibnizVsKant: macht den subjektphilosophischen Radikalismus nicht mit. Wie vor ihm Spinoza und nach ihm Hegel hat er von der seit Descartes unverzichtbaren Subjektreflexion aus einen nicht subjektiven Seinsgrund finden wollen, der sich in den Vernunftwahrheiten ausdrückt. Dafür reichen zwei Prinzipien aus:
1. Prinzip des Widerspruchs
2. Das Prinzip des zureichenden Grundes. (Kann auf das Widerspruchsprinzip zurückgeführt werden).
Da außerdem das Identitätsprinzip aus der Sinneswahrnehmung eingesehen wird, dürfen wir den Prinzipien der Sachen selbst (also ihrer ontischen Realität) die in unserem Denken vorausgesetzte Vernunft (ihre Logizität) zuschreiben.
>Prinzipien/Leibniz.
Das ist ebenso panlogisch wie das System Hegels.
I 84
Im Universum und seinen Teilen ist so Logik niedergeschlagen und verkörpert.
I 123
Letztbegründung/Existenz/Leibniz: zu begründen, warum es überhaupt etwas gibt bedeutet also, im Wesen der Möglichkeiten das Prinzip anzugeben, das der Minimalisierung der Verwirklichungstendenzen entgegenwirkt. Nun stellt sich heraus, dass die beiden Prinzipien:
1. Identitätsprinzip (Alles ist mit sich identisch")
2. Varietätsprinzip ("Verschiedenes wird von mir wahrgenommen") logisch, aber nicht ontologisch ausreichen, um die Existenz der Welt überhaupt zu begründen.
Man kann damit zwar vom Einzelnen auf Verschiedenes und auf einen gewissen Zusammenhang schließen und von daher begründen, warum etwas Bestimmtes (und nicht etwas anderes an seiner Stelle) ist,
I 124
Es bleibt aber unbegründet, warum überhaupt etwas ist. Das fehlende ontologische Zwischenglied findet Leibniz in einem dritten Axiom, das er zu den absolut ersten Wahrheiten zählt:
These: Alles Mögliche strebt nach Existenz und existiert daher, wenn nicht etwas anderes, das auch zur Existenz strebt es daran hindert und mit dem ersten unverträglich ist.
Das ist nach Leibniz beweisbar unter der Voraussetzung der Tatsachenwahrheit, dass wir überhaupt etwas wahrnehmen.
>Möglichkeit/Leibniz, >Mögliche Welt/Leibniz, >Existenz/Leibniz, >Ordnung/Leibniz.
Außerdem machen wir ja die Erfahrung der Veränderung, dass etwas zu existieren beginnt, was vorher nicht da war. (Aber eben vorher möglich war).
Es kann nun aber a priori kein Grund ausgemacht werden, warum etwas stärker strebt als ein anderes, der Grund muss also im System der Ko Ordination (der gegenseitigen Hemmungen) gesucht werden.
Daraus folgt, dass immer diejenige Verbindung der Dinge existiert, in der am meisten existiert.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Mathematische Entitäten Armstrong Bigelow I 380
Zahlen/Armstrong/Bigelow/Pargetter: Armstrong These: Zahlen sind kausal inaktiv. (Field dito). Mathematik/Realismus/Bigelow/Pargetter: einige mathematische Entitäten sind sogar beobachtbar!(1)
I 381
Verursachung/Mathematik/BigelowVsArmstrong/Bigelow/Pargetter: Zahlen: auch sie sind in Kausalprozessen involviert. Wenn Objekte nicht die Quantitäten instanziierten, die sie instanziieren, hätten sich andere Veränderungen ereignet. So sind zumindest Proportionen kausal involviert. ((s) FieldVsZahlen als kausale Agenten, aber nicht FieldVsProportionen).
I 382
Kontrafaktische Abhängigkeit/Bigelow/Pargetter: so kann man wieder Folgen von kontrafaktischen Konditionalen aufstellen, z.B. für die Hebelgesetze des Archimedes. Das liefert auch wieder Warum-Erklärungen. ((s) Vgl. >Kontrafaktische Abhängigkeit.)
I 383
Zahlen/Kausalität/Bigelow/Pargetter: das zeigt, dass Zahlen eine fundamentale Rolle bei Kausalerklärungen spielen. ((s) Vgl. >Mathematische Entitäten/Benacerraf). BigelowVsField: (a propos Field, Science without numbers): dieser geht fälschlich davon aus, dass die Physik zuerst mit reiner Empirie startet, um die Ergebnisse anschließen in völlig abstrakte Mathematik umzuwandeln.
Field/Bigelow/Pargetter: Field will diesen Umweg vermeiden.
BigelowVsField: sein Projekt ist überflüssig wenn wir einsehen, dass Mathematik nur eine andere Beschreibung der physikalische Proportionen und Relationen ist und kein Umweg.


1. J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Methode Galilei Feyerabend I 201
Galilei/Feyerabend: Galilei hat widerlegte Theorien so eingeführt, dass sie einander unterstützten. Er hat alte Tatsachen durch neuartige Erfahrung ersetzt, die er glatt weg erfand! >Theorien, >Empirie, >Wissenschaft, >Fälschung, vgl. >Falschinformation.
I 203
Methode/Galilei/Theorie/Wissenschaft/Feyerabend: Galileis Methode funktioniert auch auf anderen Gebieten. Man kann sie beispielsweise zur Ausschaltung der vorhandenen Argumente gegen den Materialismus verwenden und so das philosophische Leib-Seele-Problem beerdigen (die entsprechenden wissenschaftlichen Probleme bleiben dagegen unberührt). >Leib-Seele-Problem, >Materialismus.
Dennoch ist ihre universelle Anwendbarkeit in den Wissenschaften noch kein Argument zu ihren Gunsten. Es gibt sowohl ethische als auch wissenschaftliche Gründe, die uns gelegentlich zwingen, ganz anders vorzugehen.
Galilei/Feyerabend: Galilei erzielte Fortschritte, indem er ungewohnte Verbindungen zwischen Wörtern veränderte (er führte neue Begriffe ein) und zwischen Wörtern und Wahrnehmungen (er führte neue natürliche Interpretationen ein). Er führte auch neue und ungewohnte Grundsätze ein: Trägheitsgesetz und allgemeines Relativitätsprinzip.
>Prinzipien, >Gesetze, >Naturgesetze.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979
Modallogik Field ~I 249
Modallogik/(s): Aus Möglichkeit folgt nichts? Field: Bsp wenn eine gemischte Aussage (*) aus einer rein physikalischen Aussage (**) plus Mathematik folgt, so folgt sie nicht aus (*) plus "möglicher Mathematik".
>Möglichkeit, >Logische Möglichkeit, >Modallogik, >Konsequenz, >Mathematik,
>Empirie, >Physik.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Modelle Klimatologie Edwards I 474
Modelle/Klimatologie/Edwards: Simon Shackley, beschrieb zwei "epistemische Lebensstile" in der Klimamodellierung. In seinen Begriffen,... a) verwenden Klimabeobachter Modelle, um "das Klimasystem zu verstehen und zu erforschen, mit besonderem Schwerpunkt auf seiner Sensitivität gegenüber sich ändernden Variablen und Prozessen", und sehen die Modelle als Werkzeuge für diesen Zweck. Indes,...
b) sehen die Konstrukteure von Klimamodellen die Modelle als einen Selbstzweck. Sie versuchen, "die volle Komplexität des Klimasystems [in Modellen] zu erfassen, die dann für verschiedene Anwendungen genutzt werden können." Konstrukteure von Klimamodellen konzentrieren sich eher auf einen erhöhten "Realismus", ein Adjektiv, das sich nicht auf Genauigkeit bezieht, sondern auf die Einbeziehung aller physikalischen Prozesse, die das Klima beeinflussen, in das Modell. Klimaseher hingegen neigen dazu, sich auf die Modellierung der grundlegendsten und am besten verstandenen Prozesse zu konzentrieren und eine Vielzahl verschiedener Modelle zu verwenden, einschließlich einfacherer null-, ein- und zweidimensionaler Modelle(1).
Edwards I 475
Der Ansatz der Modellkonstrukteure hat auch eine politische Dimension, da diejenigen, die die Ergebnisse der Globalen Klimamodelle anzweifeln, oft argumentieren, dass Modellkonstrukteure die Auswirkungen einiger nicht einbezogener Prozesse, wie z.B. der kosmischen Strahlung, nicht berücksichtigen(2). Das Hinzufügen weiterer Prozesse verringert die Anfälligkeit der Modellkonstrukteure für diese Art von Angriff, obwohl es gleichzeitig die Möglichkeiten erhöht, die Genauigkeit der Parametrisierungen in Frage zu stellen. >Parameterisierung.
Edwards I 476
Korrekturen: Kontroversen über die Abstimmung toben sowohl innerhalb als auch außerhalb der Klimamodellierungsgemeinschaft. Der Philosoph und Physiker Arthur Petersen stellt fest, dass "Simulationswissenschaftler unterschiedliche Ansichten über die Norm haben, keine Ad-hoc-Korrekturen zu Modellen hinzuzufügen"(3). Einige akzeptieren diese Korrekturen als notwendig; andere betrachten sie fast als moralisch verdächtig und versuchen, sie zu eliminieren. David Randall und Bruce Wielicki argumentieren, dass Tuning "künstlich verhindert, dass ein Modell ein schlechtes Ergebnis produziert." Randall und Wielicki stellen fest, dass einige Modellierer Tuning als "Kalibrierung" bezeichnen - und damit die positive Konnotation dieses Begriffs ausnutzen - und schreiben: "Tuning ist schlechter Empirismus. Kalibrierung ist schlechte Empirie mit einem Sack über dem Kopf." Doch Randall und Wielicki räumen auch ein, dass es im Fall von physikalischen Prozessen, von denen bekannt ist, dass sie wichtig sind, die aber nicht gut verstanden werden, vielleicht keine Wahl gibt(4). Im Allgemeinen betrachten Modellierer Tuning als ein notwendiges Übel. Die meisten versuchen, bestimmte Beschränkungen einzuhalten. Die Abstimmung sollte z. B. die abgestimmte Variable nicht außerhalb ihres bekannten Bereichs des beobachteten Verhaltens bringen.
>Simulation.
Edwards I 478
Beweisbarkeit von Modellen: Die Logik der Simulationsmodellierung erfordert oder erlaubt nicht einmal einen endgültigen Beweis. Zum Beispiel leiten sich Parametrisierungen per Definition nicht von exakten physikalischen Prinzipien ab; niemand erwartet, dass sie sich als perfekt genau erweisen. Naomi Oreskes, Kristin Shrader-Frechette und Kenneth Belitz argumentierten auf den Seiten von 'Science', dass die Rede von "Verifikation" oder "Validierung" von Modellen schlechte Erkenntnistheorie sei(5). Das Wort "Verifikation", schrieben sie, impliziert normalerweise einen endgültigen Beweis. Aber Modelle, argumentierten Oreskes et al., sind im Wesentlichen komplizierte induktive Argumente. Edwards: Dies impliziert nur, dass die Modellergebnisse mit den Beobachtungen übereinstimmen. Diese Übereinstimmung an sich sagt nichts darüber aus, ob das Modell aus den richtigen Gründen zu seinen Ergebnissen gekommen ist.
>Beweise, >Beweisbarkeit, >Beobachtung.

1. Shackley. “Epistemic Lifestyles.” Changing the atmosphere: Expert knowledge and environmental governance, 107-33. 2001. Cambridge: MA MIT Press.
2. H. Svensmark and N. Calder, The Chilling Stars: The New Theory of Climate Change (Icon Books, 2007).
3. A. Petersen, Simulating Nature: A Philosophical Study of Computer-Simulation Uncertainties and Their Role in Climate Science and Policy Advice (Het Spinhuis, 2007), 39.
4. D. A. Randall and B. A. Wielicki, “Measurements, Models, and Hypotheses in the Atmospheric Sciences,” Bulletin of the American Meteorological Society 78, no. 3 (1997), 403–.
5. N. Oreskes et al., “Verification, Validation, and Confirmation of Numerical Models in the Earth Sciences,” Science 263, no. 5147 (1994): 641–.

Edwards I
Paul N. Edwards
A Vast Machine: Computer Models, Climate Data, and the Politics of Global Warming Cambridge 2013
Mystizismus Feynman I 250
Mystizismus/Feynman: Tatsächlich gibt es keinen Wahrsager, der uns die Gegenwart an einem entfernten Ort sagen kann! Sie ist unbeobachtbar. >Unbeobachtbares, >Beobachtung, >Empirie, >Empirismus, >Vorhersage, >Wissen, >Realität, >Welt/Denken.

Feynman I
Richard Feynman
Vorlesungen über Physik I München 2001

Feynman II
R. Feynman
Vom Wesen physikalischer Gesetze München 1993
Natürliche Arten Stalnaker I 80
Natürliche Art/notwendige Eigenschaften/Stalnaker: Die Merkmale von Kängurus sind empirisch, nicht sprachlich, d.h. aktuale Kängurus spielen eine notwendige Rolle. >Sprachabhängigkeit, >Empirie.
Pointe: Das ist aber nicht hinreichend dafür, dass Kängurus notwendig Kängurus sind.
>Notwendige Identität.
Bsp Urmeter/Kripke: Das Objekt selbst hätte länger oder kürzer sein können. So können aktuale Kängurus die Referenz von "Känguru" festlegen, ohne selbst echte Elemente der Art zu sein.
>Urmeter.
I 208
Natürliche Art/Starrheit/starr/Stalnaker: Namen und Natürliche-Art-Begriffe sind starr. >Starrheit, >Natürliche Arten.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Notwendigkeit Kneale Wright I 31
Naturnotwendigkeit/Notwendigkeit/Wright, G: H.: Naturnotwendigkeit wird manchmal als „mittlerer“ Bereich zwischen empirischer Allgemeinheit und logischer Notwendigkeit angenommen. >Logische Notwendigkeit, >Allgemeinheit, >Empirie.
Sowohl Positivismus als auch Konventionalismus würden abstreiten, dass Kausalgesetzen ihren „Erklärungswert“ von der vermeintlichen Tatsache erhielten, dass sie notwendige Verknüpfungen zwischen Naturereignissen feststellen.
>Positivismus, >Konventionalismus, >Kausalgesetze, >Kausalerklärung, >Erklärung, >Kausalität.
I 157
Naturnotwendigkeit/Kneale: Der Begriff sowie die Auffassung von Naturgesetzen als Prinzipien der Notwendigkeit wurden hauptsächlich durch Kneale wieder in die moderne Diskussion eingeführt.(1) >Naturgesetze, >Prinzipien.

1. W. Kneale, Probability and Induction, 1949 – W. Kneale, „Universality and Necessity“ BJPS 12, 1961.

Kneal I
W: Kneale
Probability and induction Oxford 1966

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Notwendigkeit Stalnaker I 18
Notwendig a posteriori/Jackson: Notwendig a posteriori ist ein Resultat von relativ oberflächlichen linguistischen Tatsachen. Es entsteht aus einer optionalen beschreibenden Semantik, die zufällig natürliche Sprachen charakterisiert: ein Mechanismus der Festlegung von Referenten. >Notwendig a posteriori, >Referenz.
StalnakerVsJackson: Als Teil der Metasemantik sind die Referenz-festlegenden Mechanismen nicht optional. Sie sind Teil der Darstellung, wieso interne Zustände überhaupt repräsentational sein können.
>Repräsentation, >Mentaler Zustand.
I 53
Notwendige Proposition/Lewis/Stalnaker: Nach Lewis gibt es nur eine einzige notwendige Proposition: die Menge aller möglichen Welten (MöWe). >Notwendigkeit/Lewis.
Um zu wissen dass sie wahr ist, d.h. ob sie die wirkliche Welt innerhalb dieser Menge ist, dafür braucht man keine Tatsachen über die modale Realität zu kennen. Notwendige Wahrheit wird nicht durch Tatsachen wahr gemacht.
>Tatsachen, >Wahrmacher, >Wirkliche Welt/Lewis.
I 64
Metaphysisch notwendig/metaphysische Möglichkeit/Lewis/Louis/Stalnaker: Metaphysisch notwendig bedeutet: wenn man einen Bereich aller Möglichkeiten hat, kann man dann darüber quantifizieren. Die Modaloperatoren sind dann die Quantoren. >Metaphysische Möglichkeit.
Irrtum: Man kann sich dann auch irren, aber nur darüber, wie man einen Satz verstehen muss - nicht darüber, wie eine mögliche Situation beschaffen sein müsste.
>Verstehen, >Situationen.
I 189
Notwendig a posteriori/kontingent a priori/Stalnaker: Angenommen, der Erfinder hieß Judson, dann sind beide Sätze, sowohl "Judson erfand den Reißverschluss" als auch "Julius erfand den Reißverschluss" beide notwendig und beide kontingent. >Referenz/Stalnaker.
Beide sind kontingent, weil die Aussage über Judson a priori äquivalent ist mit der über Julius. Sie sind auch notwendig, weil die Aussage "Julius ist Judson" eine Aussage mit zwei starren Designatoren ist. Dabei ist die Referenz durch verschiedene Kausalketten festgelegt.
>Namen, >Starrheit, >Kennzeichnungen, >Kontingenz.
I 201
Notwendigkeit/Quine/Kripke/Stalnaker: Vor Quine und Kripke hielt man alle Notwendigkeiten für verbal bzw. begrifflich. >de dicto, >Notwendigkeit/Kripke, >Notwendigkeit/Quine, >de re.
Quine: Man muss überhaupt skeptisch sein in Bezug auf Notwendigkeit, Analytizität und a priori. Kripke/Stalnaker: Erst Kripke zog Empirie und Begrifflichkeit auseinander, indem er Beispiele fand für kontingent a priori und notwendig a posteriori. Dadurch entstand die Trennung epistemisch/metaphysisch.
>epistemisch/ontologisch, >Metaphysik.
I 202
Def nomologisch notwendig/mögliche Welt/Stalnaker: In der möglichen Welt x heißt wahr in allen möglichen Welten, die dieselben Gesetze wie die Welt x haben ((s) relativ auf Welt x). Naturgesetze/Stalnaker: These: Naturgesetze (NG) sind kontingent. Sie gelten nicht in allen Welten.
>Naturgesetze, >Mögliche Welten.
Einige Autoren: Naturgesetze seien metaphysisch notwendig.
Logik/Stalnaker/(s): Die Logik kann nicht zeigen, was metaphysisch möglich ist.
>Metaphysische Möglichkeit.
I 204
Notwendigkeit/begrifflich/metaphysisch/Stalnaker: Die ganze Unterscheidung beruht auf einer Verwechslung einer Eigenschaft von Propositionen mit einer Eigenschaft der sprachlichen und mentalen Repräsentationen. Proposition: Die Kontingenz oder Notwendigkeit der Proposition hat nichts mit unseren Begriffen und ihren Bedeutungen zu tun.
>Begriffe, >Propositionen.
Möglichkeiten: Die Möglichkeiten wären dieselben, selbst wenn wir nie daran gedacht hätten. Begrifflich möglich: Begrifflich möglich sind einfach metaphysische Möglichkeiten, die wir uns vorstellen können.
>Vorstellbarkeit.
I 205
Notwendig a posteriori/Kripke/Stalnaker: Die Notwendigkeit rührt daher, dass die sekundäre Intension notwendig ist. Der a posteriori-Charakter kommt daher, dass die primäre Intension eine kontingente Proposition ist. >Intensionen/Stalnaker.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Olbers-Paradox Kanitscheider I 135
Olbers-Paradox/Kanitscheider: bezeichnen wir die Dichte der Galaxien mit ρ, dann gibt es im Volumenabschnitt dV genau ρ dV Quellen. Wenn die Quellen in dV in der Einheitsentfernung eine Strahlung der Intensität I0ρdV abgeben, dann wird das für den Beobachter durch das Quadrat der Entfernung geteilt.
Für die gesamte Intensität des umgebenden Raumes bildet man das Integral, das man dann eine dünne sphärische Schale 4π²dr auffasst. Wenn das Integral ausgewertet wird, ergibt sich ein von der Empirie abweichendes Ergebnis.
Eine mögliche Raumkrümmung bietet keine Lösung, da man dann annehmen müsste, dass die Lichtstrahlen das Universum vielfach umkreisen.
I 139
Ebenso ist die Lichtgeschwindigkeit keine Lösung: wenn man annimmt, dass noch nicht das Licht aller Sterne uns erreicht hat, wäre eine solche Zeitskala sehr lang. für eine mittlere Materiedichte von r = 10-30 g/cm³ würde es 1023 Jahre dauern, das ist mehr als die mittlere Lebenszeit der Sterne. Dann müßte man unrealistische Neubildung von Sternen annehmen. Noch schwerer wiegt, dass die Annahme eines plötzlichen Strahlungsbeginns stark ad hoc ist.
Lösung/Kanitscheider: das Olbers-Paradox wird heute durch die Rotverschiebung erklärt. Dafür wird für ein konstant mit Sternen ausgefülltes Universum eine Expansion von mindestens R ~ t1/3 angenommen.
Rotverschiebung/heute/Kanitscheider: wird nicht mehr durch Bewegung von Galaxien gegeneinander erklärt, sondern mit reiner Expansion des Raums.
Pointe: Der Raum kann mit Überlichtgeschwindigkeit expandieren, da er nicht mit der Materie gleichzusetzen ist!
Olbers-Paradox/Thermodynamik/Kanitscheider: Problem: die Sterne brauchen eine bestimmte Zeit, um mit dem kalten Raum um sich herum in ein thermodynamisches Gleichgewicht zu gelangen. Die Dauer dafür wird mit 1023 Jahren angegeben, das übersteigt aber das Alter des Universums! (Hubblezeit: 1010 Jahre.)
Daher kann es sein, dass die Expansion nicht die Lösung des Olbers-Paradox ist!
Einfachste Lösung: möglicherweise die endliche Brenndauer der Sterne!
Olbers-Paradox/Kanitscheider: Das philosophisch Bedeutsame daran ist der konkrete Hinweis auf einen starken inneren Zusammenhang des Universums. Daraus folgt die Unvermeidlichkeit der Kosmologie für das Verständnis lokaler Phänomene.
>Gravitation/Kanitscheider.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Ontologie Searle I 33
Searle: Erkenntistheoretisch ist es löblich, aber neurobiologisch einfach falsch zu sagen, die gesamte Wirklichkeit sei objektiv. Vgl. >Konstruktivismus.
I 40
Ontologie/Searle: falsche Frage: Was für Arten von Sachen gibt es in der Welt? Richtig: Was muss der Fall sein, damit unsere Empirie wahr ist? >Empirismus/Searle, >Existenz/Searle.
I 78f
Zurückführbarkeit ist ohnehin eine seltsame Anforderung an die Ontologie, denn früher galt es ja als ein klassischer Nachweis der Nicht-Existenz einer Entität, wenn man sie auf etwas anderes zurückführte. >Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Reduktionismus.
I 118
Die Ontologie der Beobachtung ist - im Gegensatz zu ihrer Erkenntnistheorie - genau die Ontologie der Subjektivität.
I 182
Die Ontologie der unbewussten Geisteszustände besteht einzig und allein in der Existenz rein neurophysiologischer Phänomene.
I 183
Das scheint ein Widerspruch zu sein: Die Ontologie der unbewussten Intentionalität besteht ganz und gar aus objektiven, neurophysiologischen Dritte Person-Phänomenen, und dennoch haben diese Zustände eine Aspektgestalt! Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn wir folgendes berücksichtigen: Der Begriff eines unbewussten intentionalen Zustands ist der Begriff von einem Zustand, der ein möglicher bewusster Gedanke ist.
Die Ontologie des Unbewussten besteht in objektiven Merkmalen des Gehirns, die fähig sind, subjektive bewussten Gedanken zu verursachen.
Vgl. >Gedankenobjekt, >Glaubensobjekt, >Intensionales Objekt.

II 68
An die Repräsentation ist keine Ontologie geknüpft. >Repräsentation.

V 163
Ontologie: Hauptfrage: Gibt es Kriterien für ontologische Voraussetzungen? >Kriterium.
V 164
Existenz/Quine: Etwas, als eine Entität annehmen bedeutet, es als den Wert einer Variablen zu betrachten. Existenz/SearleVsQuine: Dieses Kriterium (Wert einer Variablen für Existenz) ist verwirrend und gehaltlos.
Alternatives Kriterium: Eine Theorie setzt die und nur die Entitäten voraus, von denen sie sagt, dass sie existieren. (Dies muss nicht explizit geschehen.)
V 165
Ontologie/Searle: Eine Schreibweise ist so gut wie eine andere, ontologische Schlussfolgerungen sollte daraus nicht abgeleitet werden. Es ist auch möglich, dass kein Übersetzungsverfahren existiert, durch das sich bestimmen ließe, welche Aussage die einfachere oder besser ist.
SearleVsQuine: Nach Quines Kriterium würden zwei Aussagen, die in Wirklichkeit dieselben Voraussetzungen einschließen, verschiedene Voraussetzungen einschließen! (Dieses Argument wurde von William AlstonVsQuine vorgebracht).
>Ontologie/Quine.

Stalnaker I 181
Ontologie/Sprache/Metaphysik/Searle: Man darf keine ontologische Konklusionen aus linguistischen Thesen ableiten.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Partizipation Pateman Brocker I 510
Partizipation/Pateman: »Für das Bestehen eines demokratischen Gemeinwesens ist also das Bestehen einer partizipativen Gesellschaft notwendig, also einer Gesellschaft, in der alle politischen Systeme demokratisiert worden sind und eine Sozialisation durch Partizipation in allen Bereichen stattfinden kann. Der wichtigste Bereich ist die Industrie« (1). Damit stellt sich Pateman gegen traditionelle Ansätze der Demokratietheorie, die die Fragen der Demokratie auf das Politische reduzieren. PatemanVsSchumpeter, PatemanVsSartori: siehe Demokratietheorie/Sartori, Demokratietheorie/Schumpeter.
Schaal: Pateman argumentiert nicht aus sozialistischer Perspektive, sondern ihre Forderung nach Ausdehnung demokratischer Mechanismen auf außerpolitische Bereiche wie Industriearbeit erfolgt aus der systematischen Explikation der normativen Ideale des Liberalismus.
VsPateman: ihr Ansatz der „Quasi-Empirie“ wird von späteren Autoren als zu wenig überzeugend kritisiert. Vgl, Schonfeld, 1975, (2), Moon 1972 (3).
Brocker I 514
Pateman/Schaal: Patemans Participation and Democratic Theory gehört zum Kanon der modernen Klassiker der (englischsprachigen) partizipativen Demokratietheorie (Held 1987, 254-264 (4)) und wurde als Standardwerk der partizipativen Demokratietheorie erst 1984 von Benjamin Barbers Strong Democracy abgelöst.
1. Carole Pateman, Participation and Democratic Theory, Cambridge 1970, S. 43
2. Schonfeld, William R., »The Meaning of Democratic Participation«, in: World Politics 28/1, 1975, 134-158.
3. Moon, J. Donald, »Participation and Democracy. A Review Essay«, in: Midwest Journal of Political Science 16/3, 1972, 473-485.
4. David Held, David, Models of Democracy, Cambridge 1987.


Gary S. Schaal, “Carole Pateman, Participation and Democratic Theory” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

PolPate I
Carole Pateman
Political Culture, Political Structure and Political Change 1971

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Physik Quine X 132
Physik/Theorie/Empirie/Quine: eine physikalische Teiltheorie (auch völlig theoretisch) gilt immer noch als Physik, solange sie ein gemischtes Lexikon hat. - Alles, was sie zur Ordnung der Daten beiträgt, wird der Teiltheorie als indirekte empirische Bestätigung angerechnet. - ((s) Netzwerk/Quine, >Holismus/Quine) - Empirie bestätigt immer das Gesamtsystem. - Logik ist genauso revidierbar wie die Quantenmechanik oder die Relativitätstheorie. - Auch Mathematik ist in Maßen empfänglich für Empirie.
X 117
Physik/Quine: hat mehr Gewicht als die Mengenlehre, denn ich sehe die Rechtfertigung der Mathematik nur in dem, was sie zur Realwissenschaft beiträgt. Physik: steht den Beobachtungsdaten näher als die Mengenlehre.
>Mengenlehre.
X 133
Mathematik/Physik/Logik/Empirie/Quine: These hier gibt es nur Unterschiede des Grades, was die Empfänglichkeit für Empirie betrifft.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Positive Politische Theorie Tiller Parisi I 222
Positive Politische Theorie/PPT/Tiller: (...) die Ökonomie des Rechtsverhaltens hat sich am prominentesten in dem Bereich gezeigt, der jetzt als "Recht und Positive Politische Theorie" ("Law and PPT") bekannt ist. Anstelle des traditionellen Fokus von "Recht und Ökonomie" auf die normative Effizienz rechtlicher Regeln, identifiziert Recht und PPT die Rolle des Wettbewerbs zwischen rechtlichen und politischen Institutionen um politische Ergebnisse, wobei diese Ergebnisse in der Regel die Form von legislativen Erlassen, exekutiven Maßnahmen, richterlichen Stellungnahmen oder Äußerungen von Verwaltungsbehörden (Vorschriften) annehmen.* PPT/Methoden: Einsichten und Methoden aus dem breiteren Feld von Recht und Ökonomie - einschließlich derer aus der Institutionenökonomie, der Prinzipal-Agent-Theorie, der Empirie und der Spieltheorie - tragen alle zum Betrieb von Recht und PPT als ein Feld und eine Art der Untersuchung bei, die uns darüber informiert, wie politische Institutionen interagieren und um Politik konkurrieren.
Recht: Die Law and PPT-Bewegung ist heute Mainstream, da sie Rechtswissenschaftler, Politikwissenschaftler und Ökonomen in ihre Forschung darüber einbezieht, wie öffentliche Politik entsteht und unter welchen Bedingungen sie sich verändert.
Parisi I 223
"Weichere "Rechts"-Merkmale": (...) sind die weicheren, mikro-analytischen Aspekte der Entscheidungsfindung wie Rechtsdoktrinen (Cohen und Spitzer, 1994)(8); Tiller, 1998(9); Lax, 2007(10), 2012(11); Jacobi und Tiller, 2007(12)), Entscheidungsinstrumente (Tiller und Spiller, 1999(13); Smith und Tiller, 2002(14); Schanzenbach und Tiller, 2007(5) 2008(6)), Fall- und Gesetzgebungsgeschichtszitate (Rodriguez und Weingast, 2003(15); Abramowicz und Tiller, 2009(16)) und Wortwahl in richterlichen Rechtsgutachten (Hinkle et al. , 2012)(17) - Merkmale, die üblicherweise als "das Gesetz" verstanden werden, zumindest im juristischen Sinne. Sicherlich sind diese weicheren "Rechts"-Merkmale in die formelleren Spielregeln eingebettet; aber das Recht hat auch seine eigene, oft dominante Rolle im institutionellen Spiel um die Politik, insbesondere für Richter und Gerichte, die diese Rechtsmerkmale als den primären Apparat für die richterliche Politikgestaltung innerhalb des institutionellen Wettbewerbsumfelds betrachten. >Recht/Positive Politische Theorie, >Wettbewerb/Positive Politische Theorie, >Rechtsdogmatik/Positive Politische Theorie.

* Die Erkenntnisse aus der Law-and-PPT-Bewegung haben auch normative Analysen (Eskridge und Ferejohn, 1992(1); McNollgast, 1994(2); Spitzer und Talley, 2013(3)) und innovative politische Rezepte (Tiller und Cross, 1999(4); Schanzenbach und Tiller, 2007(5), 2008(6); Miles und Sunstein, 2008(7)) in Bezug auf die Gerichtsstruktur und die richterliche Entscheidungsfindung untermauert.

1. Eskridge, William N. and John Ferejohn (1992). "Making the Deal Stick: Enforcing the Original Constitutional Structure of Lawmaking in the Modern Regulatory State." Journal of Law, Economics, & Organization 8: 165—189.
2. McNollgast. “Legislative Intent: The Use of Positive Political Theory in Statutory Interpretation.” Law and Contemporary Problems, vol. 57, no. 1, 1994, pp. 3–37. JSTOR, ww.jstor.org/stable/1191982. Accessed 31 Jan. 2021.
3. Spitzer, Matthew and Eric Talley (2011). "Left, Right, and Center: Strategic Information Acquisition and Diversity in Judicial Panels." Journal of Law, Economics, & Organization
13: 101-126.
4. Tiller, Emerson H. and Frank B. Cross (1999). "A Modest Proposal for Improving American Justice." Columbia Law Review 99: 215—234. 5. Schanzenbach, Max M. and Emerson H. Tiller (2007). "Strategic Judging Under the United States Sentencing Guidelines: Positive Political Theory and Evidence." Journal of Law, Economics, & Organization 23:24—56.
6. Schanzenbach, Max M. and Emerson H. Tiller (2008). "Reviewing the Sentencing Guidelines: Judicial Politics, Empirical Evidence, and Reform." University of Chicago Law Review 75: 715-760.
7. Miles, Thomas J. and Cass R. Sunstein (2008). "The Real World of Arbitrariness Review."
University of Chicago Law Review 75: 761—814.
8. Cohen, Linda R. and Matthew L. Spitzer (1994). "Solving the Chevron Puzzle." Law & Contemporary Problems 57: 66—110.
9. Tiller, Emerson H. (1998). "Controlling Policy by Controlling Process: Judicial Influence on
Regulatory Decision Making." Journal of Law, Economics, & Organization 14: 114—13 5.
10. Lax, Jeffrey (2007). "Constructing Legal Rules on Appellate Courts." American Political science Review 101: 591—604.
11. Lax, Jeffrey (2012). "Political Constraints on Legal Doctrine: How Hierarchy Shapes the Law." Journal ofP01itics 74:765-781.
12. Jacobi, Tonja and Emerson H. Tiller (2007). "Legal Doctrine and Political Control." Journal of Law, Economics, & Organization 23:326—345.
13. Tiller, Emerson H. and Pablo T. Spiller (1999). "Strategic Instruments: Legal Structure and
Political Games in Administrative Law." Journal of Law, Economics, & Organization 15: 349-377.
14. Smith, Joseph L. and Emerson H. Tiller (2002). "The Strategy of Judging: Evidence from
Administrative Law." Journal of Legal Studies 31:61—82.
15. Rodriguez, Daniel B. and Barry R. Weingast (2003). "The Positive Political Theory of Legislative History: New Perspectives on the 1964 Civil Rights Act and Its Interpretation." University of Pennsylvania Law Review 151: 1417—1542.
16. Abramowicz, Michael and Emerson H. Tiller (2009). "Citation to Legislative History:
Empirical Evidence on Positive Political and Contextual Theories of Judicial Decision Making" Journal of Legal Studies 38: 419—443.
17. Hinkle, Rachael K., Andrew D. Martin, Jonathan D. Shaub, and Emerson H. Tiller (2012). "A
Positive Theory and Empirical Analysis of Strategic Word Choice in District Court Opinions." Journal of Legal Analysis 10:407—444.

Tiller, Emerson H. “The “Law” and Economics of judicial decision-making. A Positive Political Theory Perspective.” In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017
Positivismus Adorno XIII 176
Positivismus/Adorno: Im Sinn eines konsequenten Positivismus dass man sich wirklich an das hält, was da ist oder vorfällt, sind diese Gegebenheiten weder reine Gedanken, wie der Rationalismus etwa in seiner klassischen Form bei Descartes es will, noch auch reiner Eindruck. >R. Descartes, >Rationalismus, >Empirie, >Empirismus/Adorno.
Damit meine ich hier nicht, dass diese beiden Pole untereinander vermittelt seien. Wir befinden uns in unserer gesamten philosophischen Tradition, sobald wir uns in die Alternative Eindruck und auf der anderen Seite Gedanken begeben, bereits unter einem Zwang, unter dem das, was im lebendigen Subjekt vorliegt, nicht mehr voll respektiert werden kann.
>Subjektivität/Adorno, vgl. >Dialektik.
Am Eindruck wird all das unterschlagen was nach den Qualitäten von Lust und Unlust oder
XIII 177
Lust und Schmerz sich bestimmt. >Sinneseindruck, >Erfahrung, >Erfahrung/Adorno.

A I
Th. W. Adorno
Max Horkheimer
Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978

A II
Theodor W. Adorno
Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000

A III
Theodor W. Adorno
Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973

A IV
Theodor W. Adorno
Minima Moralia Frankfurt/M. 2003

A V
Theodor W. Adorno
Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995

A VI
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071

A VII
Theodor W. Adorno
Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002

A VIII
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003

A IX
Theodor W. Adorno
Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003

A XI
Theodor W. Adorno
Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990

A XII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973

A XIII
Theodor W. Adorno
Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974
Prädikate Quine I 174f
Prädikation: Verbindung von allgemeinem Term mit singulärem Term. - Allgemeiner Term: auch Verb, Adjektiv,(auch attributiv),Substantiv. - Singulärer Term vor "ist" - danach allgemeiner Term ("ist" = Präfix). >Allgemeine Termini, >Singuläre Termini.
I 311
Singulärer Term: kann immer auf die Form "=a" zurückgeführt werden (außer wenn Variable) - d.h. eigentlich allgemeiner Term. (Prädikat)! Bsp "=Mama","=Sokrates","=Pegasus".
I 323
Elimination von singulären Termini: Verschmelzung von "=" mit einem Stück Text - "=" bleibt aber. - Zusammen mit Variablen in prädikativer Position - "=" prädikativer allgemeiner Term.
II 61 ff
Benennen: Name oder singulärer Term - Bezeichnen: Prädikat - beides ist Bezugnahme, nicht Bedeutung. >Referenz.
II 158/159
Prädikat/Gegenstand/Quine: In unserer Welt ist die Moment zu Moment Identifikation vom Individuationsprinzip der Prädikate geregelt. Sie sind neutral gegenüber der tatsächlichen Quantifikation über physikalische Gegenstände , denn die Quantifikation respektiert alle Moment zu Moment Gruppen, egal, wie wahllos sie zusammengestellt sind. Für die Prädikate jedoch sind sie von Bedeutung: Da alle Sätze Prädikate enthalten, ist die Identifikation an dem entsprechenden Ort eine entscheidende Sache für den Wahrheitswert.
>Wahrheitswerte.
Ebenso benötigt man eine Querwelteinidentifikation, die relativ ist zu den jeweils verwendeten Prädikaten. Auch hier werden es meistens solche für Körper sein. Unsere Identifikation für Körper beruhte jedoch auf der Raumverdrängung, Gestaltveränderung, und der chemischen Veränderung.
II 199
Prädikat: Satz mit Lücke - allgemeiner Term: spezielle Art Prädikat mit Lücke an bestimmtem Ende.
II 205
Prädikat/Tradition: nicht immer abgetrennte, kontinuierliche Zeichenkette (anders als allg Term) - Prädikat-Buchstabe F musste immer mit Argument verbunden bleiben. - Neu: Terminusabstrakta lassen Prädikate zu allgemeinen Termini zusammenfassen. - Logische Operation der Prädikation. >Prädikation.

VII (f) 115
Prädikat/Quine: keine Namen von Klassen - Klassen sind ihre Extensionen: die Dinge, von denen das Prädikat wahr ist. - Theorie der Gültigkeit appelliert an Klassen, aber nicht die einzelnen Sätze.
X 7ff
Prädikat/Quine: damit meine ich hier nur solche verbartigen Ausdrücke, die Aussagen hervorbringen, wenn man sie mit Variablen oder Individuentermen vervollständigt. Keine Attribute.
IX 128
Existenz/Subjekt/Prädikat/Quine: wenn die Existenz fraglich ist, verwendet man besser ein Prädikat. - ((s) Bsp beckmesserisch anwendbar, auch wenn die Figur des Beckmesser nicht existiert.) - Quine: statt Klassenterm "Seq" für transfinite Folgen, die NO (Klasse der Ordinalzahlen) als Argument haben können, besser Prädikatterm "SEQ" - ((s) >Lambda-Kalkül).
X 50
Prädikate/Quine: sind nicht Namen von Eigenschaften. - Daher kann man sie synkategorematisch nennen. - andere AutorenVsQuine.
X 102
Prädikat/Quine: nie Name von Eigenschaften, wohl aber von Gegenständen. >Gegenstände/Quine.

XII 68
Universelle Prädikate/Quine: gibt es! - Bsp Selbstidentität - Bsp "ist von Hans verschieden oder singt" - Allwörter/Carnap: quasisyntaktische Prädikate: zutreffend auf alles, ohne Empirie, nur aufgrund der Bedeutung - Quine: keine Lösung für ontologische Relativität. - ((s) D.h. die Frage, worauf wir uns letztlich beziehen.)

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Prinzipien Leibniz Holz I 47
Prinzip/Beweis/Leibniz: von den Prinzipien der Identität und der Erfahrung (Mannigfaltigkeit wird von mir wahrgenommen) kann bewiesen werden, 1. dass ein Beweis ihrer unmöglich ist,
2. dass alle anderen Sätze von ihnen abhängen. (Wenn sie nicht wahr sind, gibt es überhaupt keine Erkenntnis).
>Beweis/Leibniz.
I 47
Identitätsprinzip/Leibniz: ist nicht aus den Sinnen abgeleitet, sondern mit den Sinnen gesetzt. >Identitätsprinzip/Leibniz.
I 56
Reflexive Prinzipien/Leibniz: 1. die Annahme, dass der Syllogismus gültig ist, 2. dass der Widerspruch widersinnig ist.
I 57
Das ist aber formal und führt noch nicht zu inhaltlicher positiver Setzung des material Wahren.
I 66
Vernunftwahrheiten/Leibniz: Hier gibt es zwei große Prinzipien: 1. Das Prinzip der Widerspruchsfreiheit
2. das Prinzip des bestimmenden Grundes. (zureichender Grund).
>Begründung/Leibniz.
I 67
"Obgleich diese bestimmenden Gründe meist nicht hinlänglich bekannt sind, so sehen wir doch ein, dass sie vorhanden sind!" Die Einsicht in die Existenz des Grundes ist a priori, denn der Grund ist nichts anderes als das Insein (inesse) des Bestimmungsmoments in der entsprechenden Tatsache. (>ratiocinatio: Reduktion auf identische Sätze).
I 77
Axiom: Varietätsprinzip: "Ich nehme Verschiedenes wahr" (varia a me percipiuntur). Das ist unbezweifelbar durch die unmittelbare Anschauung. Das ist als Empirie nicht beweisbar, aber auch nicht beweispflichtig, da es unmittelbar gegeben ist. (>Gegebenes). Daraus folgt dann: wenn das Sein der Welt im Ganzen notwendig ist, ist "jedes Kontingente auf gewisse Weise notwendig".
Holz: Notwendigkeit ist damit übergreifend über Kontingenz.
I 125
Vollkommenheit/Existenz/Leibniz: Bsp Angenommen, A,B,C,D seien gleichrangig, aber D mit A und B unverträglich, die anderen aber alle untereinander verträglich außer mit D, dann folgt, dass A,B und C unter Ausschluss von D existieren. Das ist das Prinzip der Kompossibilität.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Propositionaler Gehalt Brandom I 215
Propositionaler Gehalt/pG/Brandom: aus sozialen Strukturen, die ihn übertragen, grundlegend für repräsentationale Gehalte. - ((s) Was als richtige Wahrnehmung gilt, ist sozial durch Normen geregelt.)
I 217
Hilfshypothesen sind von Person zu Person verschieden.
I 218
Zugang: zur Pragmatik: normativ - zur Semantik: inferentiell - zur Interaktion zwischen begrifflichen Gehalten: sozial.
I 236
Propositionaler Gehalt/Field/Brandom: zweistufig: 1. Glauben* in Mentalesisch, 2. Bedeutung in öffentlicher Sprache.
I 327
Mathematik: Propositionalen Gehalt gibt es auch ohne Empirie.
I 240
Propositionaler Gehalt/Brandom: (Glaubbares) ist durch die pragmatische Eigenschaft der Behauptbarkeit auszuzeichnen.
I 254
Def Propositionaler Gehalt: Das, was Performanzen ausdrücken und was die besonderen Merkmale ihrer Signifikanz innerhalb des Genus des Behauptens bestimmt.
I 402
Propositionaler Gehalt: Rolle als Prämissen - startet mit dem Begriff der Wahrheit statt mit dem der Inferenz - Def Handeln: etwas wahr machen.
I 473
Propositionaler Gehalt/Brandom: These: Propositionaler Gehalt kann keine grundlegende explanatorische Rolle spielen. - Er ist parasitär zur expressiven Rolle! - Es geht um Behauptungsakte, nicht um Behauptetes.
I 873
Gehalt/Brandom: propositionale und andere begriffliche Gehalte, mit denen das Verhalten des Systems gemessen werden soll, können nicht in diesem Verhalten selbst begründet werden.
I 897
Propositionaler Gehalt/Brandom: Was wir meinen ist von den tatsächlichen Verhältnissen abhängig, auch wenn wir nicht wissen, wie sie sind; das ist der perspektivische Charakter des propositionalen Gehalts. - Daher fängt der Externalismus zu hause an: die Gehalte fremder Festlegungen sind abhängig von deren Tun und von der Wahrheit über das, worüber sie etwas behaupten. >Externalismus.
II 207
Propositionaler Gehalt/Brandom: ist immer auch repräsentational. - Über propositionalen Gehalt kann in Begriffen von Wahrheit oder von Gründen nachgedacht werden - "aboutness", "über" nicht zusätzlich zu Repräsentation notwendig. - Aber propositionaler Gehalt muss auch nichtrepräsentational charakterisiert werden können.
II 263
Objektivität/Brandom: des propositionalen Gehalts: Die Objektivität (Tatsache) sagt nichts darüber aus wer etwas angemessen behaupten könnte. - Und solche Tatsachen gäbe es sogar ohne Lebewesen. - Diese Objektivität ist ein Merkmal, das wir als eine Struktur der Festlegungen und Berechtigungen verständlich machen können. - Jede Gemeinschaft, die Festlegung und Berechtigung als normative Status anerkennt, kann propositionale Gehalte anerkennen, die in diesem Sinn objektiv sind. >Objektivität/Brandom, >Tatsachen.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Psychische Entwicklung Kant Upton I 5
Psychologische Entwicklung/Kant/Upton: Die meisten zeitgenössischen Entwicklungstheorien erkennen eine aktive Rolle der Kinder in ihrer eigenen Entwicklung. Dieses Denken hat seine Wurzeln in der Philosophie von Immanuel Kant, der sich für eine Synthese von Nativismus und Empirie einsetzte. Er schlug vor, dass wir mit bestimmten mentalen Strukturen geboren werden, die uns helfen, Input von unseren Sinnen in besonderer Weise zu interpretieren. Allein können sie uns kein Wissen vermitteln. Nur durch die Interaktion mit der Umgebung ordnen und organisieren diese Strukturen die Erfahrung. Er schlug zudem eine aktive Rolle für Individuen als Organisatoren dieser Erfahrung vor. >Individuen/Entwicklungspsychologie, >Psychische Entwicklung/Psycholgische Theorien.
I. Kant
I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994
Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls)
Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011
Rationalismus Leibniz Holz I 50
Def Evidenz/Gewissheit/a priori/Leibniz: die Gewissheit (der Notwendigkeit identischer Sätze A = B) stützt sich weder auf Empirie noch auf Deduktion, sondern auf eine apriorische Einsicht. >Identitätsprinzip/Leibniz, >Notwendig/Leibniz.
Rationalismus/HolzVsLeibniz: Problem für eine sich "wissenschaftlich" verstehende Philosophie: diese "unmittelbare Einsichtigkeit" sogenannter Letztbegründungen führt auf eine andere epistemologische Ebene. Gefahr des irrationalistischen Umschlags!
>Letztbegründung/Leibniz.
I 51
Damit ist die Gewissheit der Axiome nicht mehr abgesichert. Leibniz insistiert aber darauf, sie aus der "Evidenz der Identität" (mit sich selbst) bewiesen werden müssen. >Beweis/Leibniz, >Beweisbarkeit/Leibniz, >Axiom/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Regularität Castaneda Frank I 243
Erkenntnis/Empirie/Theorie/Castaneda: Abnorme Fälle sind Daten für die reale Unterscheidung von Strängen, die normalerweise zusammengehen. >Unterscheidungen, >Koreferenz, >Kovarianz, >Invarianz, >Identifikation, vgl. >Induktion, >Erkenntnis, >Belege, >Wissen, >Gewissheit.


Hector-Neri Castaneda (1989): Self-Consciousness, I-Structures and
Physiology, in: Manfred Spitzer/Brendan A. Maher (eds.) (1989): Philosophy and Psychopathology, Berlin/Heidelberg/New York 1989, 118-145

Cast I
H.-N. Castaneda
Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Regularität Chisholm II 42/43
Gleichförmigkeit/Hume: Gleichförmigkeit der Welt: Sowohl der Glaube an eine gleichförmige als auch der an eine ungleichförmige Welt (in der die Prognosen nicht eintreffen) beziehen sich auf einen kontingenten Tatbestand der Wirklichkeit. - Daher kein logischer Nachweis. Empirie: setzt wiederum Gleichförmigkeit schon voraus.
Für die Gleichförmigkeitsthese selbst lässt sich also nie feststellen, ob sie zu Erfolg oder Misserfolg führt.
Rutte: Wer an universale Gleichförmigkeit glaubt, muss durch Raten vorgehen, wer rät, glaubt nicht an Gleichförmigkeit aber an eine Methode für den Erfolg - Widerspruch. >Methode.
II 45
Gleichförmigkeit der Welt/Rutte: Ein Glaube an sie sollte beibehalten werden. - Ein Übergang zu ihr ist allerdings methodisch nicht zu rechtfertigen. Vgl. >Rationalismus/Chisholm.

Rutte, Heiner. Mitteilungen über Wahrheit und Basis empirischer Erkenntnis, mit besonderer Berücksichtigung des Wahrnehmungs- und Außenweltproblems. In: M.David/L. Stubenberg (Hg) Philosophische Aufsätze zu Ehren von R.M. Chisholm Graz 1986

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Rotverschiebung Kanitscheider I 222
Rotverschiebung/Theorie: mehrdeutig: man dachte früher, es handle sich bei der Rotverschiebung der Spektrallinien des Lichts der fernen Galaxien um einen Dopplereffekt. Das ist falsch! Nicht die Galaxien bewegen sich durch den Raum, sondern der Raum selbst expandiert. (Daher ist es auch möglich, dass die Expansion Überlichtgeschwindigkeit annehmen kann). Hierbei sind dann aber die Galaxien selbst in Ruhe.
I 223
Theorie/Empirie/Kanitscheider: dennoch lag hier eine wirkliche Stützung der Theorie durch theorieneutrale empirische Daten vor: denn das lineare Hubble Gesetz (welchen Wert die Hubble Konstante auch immer haben mag) ist logisch fest verbunden mit der Gleichförmigkeit der Welt im Großen. Es wurde ein empirischer Zusammenhang entdeckt, ohne Zuhilfenahme jener Theorien für welche dieser Zusammenhang stützende Instanz sein sollte.
Aus einem solchen Expansionsgesetz folgt, dass jede Galaxie als Zentrum einer solchen Expansion angesehen werden kann.
>Universum/Kanitscheider, >Kosmologisches Prinzip/Kanitscheider, vgl. >Olbers-Paradox, >Relativitätstheorie.
I 225
Rotverschiebung/Kanitscheider: für die kosmologische Deutung ist die Wellenlängenunabhängigkeit wichtig. Dann erst lässt sich die Aussage machen, dass der gemessene Wert von z = 1 auf eine Verdoppelung der Größe des Raums zurückgeht. Da Rem bei (zeitinverser) Annäherung an die Anfangssingularität gegen Null geht, kann die Rotverschiebung sehr alter und entfernter Objekte über alle Grenzen gehen. Bei t = 0 ist z unendlich.
Allerdings entspricht dem kein Beobachtungsdatum, da mit der Rotverschiebung auch eine Verlangsamung aller Vorgänge einhergeht. Um den Urknall herum erscheint das physikalische Geschehen erstarrt!
I 226
Rotverschiebung/Kanitscheider: Es ist wichtig zu erkennen, dass die verschiedenen Deutungen nicht auf relationistische Vs absolutistische Raumauffassung zurückgeht! Die Deutung, wonach die Rotverschiebung durch die Expansion des Raums zustande kommt, ist natürlich die relativistische, aber es ist nicht nur eine facon de parler, sondern hat auch empirische Konsequenzen: wäre die Rotverschiebung tatsächlich ein Geschwindigkeits- und kein Expansionseffekt, so würde der Energiefluß S, den von einer Galaxis der Leuchtkraft L auf der Erde gemessen wird, nicht

S = L / 4πR²(1 + z)²,

sondern

S = L / 4πr²(1 + z)².

Allerdings gilt das nicht für einen Überschneidungsbereich mit sehr kleinen Entfernungen, wo beide Theorien gleiche Werte liefern.
Rotverschiebung/Kanitscheider: es gibt noch eine dritte Erklärung: Lichtermüdung durch Gravitationswirkung. Photonen erfahren auf ihrem Weg eine Wechselwirkung, sei es mit Atomen oder mit Elektronen, die einen Energieverlust und damit eine Frequenzabnahme auslöst. Oder das Photon zerfällt in ein energieärmeres Photon und ein Vektorboson.
Vs: Ausschließen kann man solche Hypothese nur, indem man die Konsequenzen mit der Empirie vergleicht:
Bsp Es müsste durch Wechselwirkung mit intergalaktischer Materie auch eine Verschmierung der Bilder entfernter Objekte einhergehen. Das ist niemals beobachtet worden.
Selbst Quasare sind immer scharf punktförmig.
Ebenso müssten die Spektrallinien breiter werden, was auch nie beobachtet wurde.
Außerdem müsste die Ermüdungserscheinung abhängig von der Wellenlänge auftreten, dass die Radiophotonen schneller als die Lichtphotonen zerfallen.
Außerdem hätte das statische Universum - das bei dieser Annahme ja impliziert ist - keinen Platz für die Hintergrundstrahlung.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Schein Platon Bubner I 50
Schein/Platon: muss gewissermaßen als Sein des Nichtigen aufgefasst werden. So sind weitere Problematisierungen nötig, um die Anfangsfrage in weitere Dimensionen zu stellen. Das macht den Konflikt mit Parmenides unvermeidlich:
I 51
Sein/Parmenides: hatte verboten, dem Nichtsein ein Sein zuzusprechen. >Existenz/Parmenides, >Schein/Parmenides, >Existenz-Prädikat/Parmenides.
Sein/Schein/PlatonVsParmenides: die Lösung des Seinsproblems muss neu angesetzt werden, und zwar in Erinnerung an die Sprachlichkeit des Begriffs.
Nur in der Sprache vermag der Begriff des Seins auszudrücken, was er bedeutet und auch der Begriff des Seins kommt nur sinnvoll in Aussagen vor.
>Proposition, >Aussage, >Sprache/Platon.
Bubner I 97
Schein/Platon/Bubner: rührt von der eigentümlichen Struktur der Rede her, auch in der Wirklichkeit unverträgliche Elemente im Satz miteinander verknüpfen zu können.
I 98
Sophistes/Platon: Es geht nicht um einen Schritt in die Empirie, stattdessen kann man aus der Verbindung der Elemente "Theaitetos sitzt" und Theaitetos fliegt" erkennen, dass "Mensch" und "sitzen" wohl, nicht aber "Mensch" und "fliegen" zusammenpasst. Das jeweilige "Eidos" ist in der Logosanalyse daraufhin zu prüfen, ob sie zusammen bestehen können.
>Logos, >Prädikation, vgl. >Empirismus.

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992
Selbstzuschreibung Geach I 128
Glauben von sich selbst/Geach: muss als komplexes Prädikat analysiert werden. Bsp Wenn Philipps ärgster Feind dieselbe Person ist wie Philipp und Philipps übelster Feind glaubt, dass Philipps ärgster Feind tot ist, dass glaubt Philipp, dass Philipps übelster Feind tot ist.
Philip ist erst eindeutig, wenn "er selbst" eingesetzt wird.
>Er/er selbst, >Selbstidentifikation, >Selbstwissen, >Zuschreibung, >Quasi-Indikator.
Wahrheit hier nicht von Empirie sondern von Bedeutungen abhängig. - "Er selbst" kann in Schemata wie "p > q" nicht zum Ausdruck kommen.
"Sich selbst für tot haltend": ist formal nicht wahr, wegen der Bedeutungen der Teilausdrücke.

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Sinneseindrücke Leibniz Holz I 43
Sinneseindruck/Empirie/Leibniz: das, was durch die Sinne gegeben ist, ist unbeweisbar. >Beweisbarkeit/Leibniz, >Beweis/Leibniz, >Erfahrung/Leibniz, >Wahrnehmung/Leibniz.
Eindruck/Sinneseindrücke/Identität/Leibniz: Daher stützt sich Leibniz auch gar nicht auf den "Eindruck" Terminologie: Locke: "sensation", Hume: "impression".
>Sinneseindruck/Hume,
>Wahrnehmung/Locke.

LeibnizVsLocke/LeibnizVsHume: in der sinnlichen Gegebenheit selbst liegt die Identitätsbeziehung.
>Begriff/Leibniz, >Ordnung/Leibniz, >Identität/Leibniz, >Terminologie/Leibniz.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Sinneseindrücke McDowell I 14
Sinneseindrücke gehören nicht in den Raum der Gründe. Sinneseindrücke/Empirie: Sind nicht im gleichen Raum wie das Wissen.
Sinneseindrücke sind nicht in einem solchen Raum, in dem das eine durch das andere gerechtfertigt würde. (Sonst droht der naturalistische Fehlschluss).
>Rechtfertigung/McDowell, >Raum der Gründe, >Naturalistischer Fehlschluss.
I 33
Sinneseindrücke/McDowell: These: Es herrscht von an Anfang an kein Abstand zwischen den begrifflichen Inhalten und den Einwirkungen der Realität auf die Sinnlichkeit. Die Sinneseindrücke verfügen bereits über diese grundlegendsten begrifflichen Inhalte.
>Erfahrung/McDowell, >Begriff/McDowell, >Spontaneität/McDowell.
I 173f
Def Sinneseindruck/McDowell: Einwirkung der Welt auf unsere Sinne.(s) Also Leistung der Welt, nicht des Subjekts! Nicht Eindruck, den wir haben, sondern Eindruck, den die Welt macht. Laut Sellars/Davidson: nichtbegrifflich.
>Erfahrung/Sellars, >Erfahrung/Davidson.
Sinneseindruck: die Überzeugung, dass ein Gegenstand bestimmte Eigenschaften hat, ist darauf zurückzuführen, dass die entsprechende Tatsache selbst einen Eindruck auf das Subjekt ausübt. Das ist gleichbedeutend mit dem Eindruck, den der Gegenstand ausübt.
Sinneseindrücke/DavidsonVsMcDowell:
1. Es gibt überhaupt keine Tatsachen.
2. Kausalität: nur Rückschlüsse aus dem Wissen über kausale Verbindungen.
>Kausalität, >Tatsache.
Die Kausalität selbst enthüllt die Welt nicht.
Sinneseindrücke/McDowell: sind bei mir transparent, bei Sellars und Davidson nicht.
Sinneseindrücke/McDowell: These: Ein harmloser Begriff davon könnte sein: Wir können annehmen, Spontaneität sei auf rationale Weise durch die Rezeptivität kontrolliert, ohne dass die Rezeptivität uns den Zugang versperrt. Wir müssen dazu nur den Dualismus von Vernunft und Natur ablehnen.

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Skeptizismus Burge Frank I 698
Skeptizismus/Burge: Fast alle gegenwärtig verteidigten Antworten mit Ausnahme der transzendentalen, stimmen darin überein, dass Wahrnehmungswissen nicht gerechtfertigt werden muss, indem separat sichergestellt wird, dass die Ermöglichungsbedingungen (keine Attrappen, keine Spiegeltäuschungen) erfüllt sind. Vgl. >Scheunenfassaden, >Kausaltheorie des Wissens, >Umstände. Das trifft auf Verlässlichkeitstheorie, auf Mooresche Theorien, die auf der Unmittelbarkeit der Wahrnehmung bestehen, zu und auch auf Quine, der der Meinung ist, dass Skeptizismus nur schlechte Empirie ist. >Gewissheit.



Tyler Burge (1988a): Individualism and Self-Knowledge, in: The Journal of
Philosophy 85 (1988), 649-663

Burge I
T. Burge
Origins of Objectivity Oxford 2010

Burge II
Tyler Burge
"Two Kinds of Consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Skeptizismus Carnap Stroud I 170
CarnapVsSkeptizismus/Sinn/sinnvoll/Sprache/Empirie/Verifikation/Verifikationismus/Stroud: Carnap: These: wir können überhaupt nur etwas verstehen oder mit unseren Äußerungen etwas meinen, wenn entsprechende Sinneserfahrungen für uns möglich sind - wenn wir die Wahrheit entsprechender Sätze bestimmen können. - Dann müssen wir eine Sphäre bestimmen, innerhalb derer das möglich ist.
Stroud I 173
Skeptizismus/Carnap/Stroud: d.h. aber noch nicht, daß der Skeptizismus falsch ist. Aber: Bsp der Satz: "Niemand wird je wissen, ob __." Hier müßte das "__" von einem Ausdruck gefüllt werden, der nur sinnlos sein kann, weil unverifizierbar - Sinnlos: weder wahr noch falsch - dann wäre die Frage "Gibt es äußere Dinge?" sinnlos, weil weder wahr noch falsch. - Dagegen wohl aber sinnvoll: interne Fragen: Existenzfragen innerhalb eines Wissensgebiets. - Innerhalb eines Wissensgebiets: kann derselbe Satz gestellt werden - d.h. die Syntax ist nicht ausschlaggebend. - Sinn: etwas das wahr ist, kann nicht zu etwas im Widerspruch stehen, das sinnlos ist. CarnapVsSkeptizismus: als ganzes sinnlos, weil nicht zu überprüfen.
I 179
Descartes: hat dieselbe Begründung für die Wahrheit des Skeptizismus wie Carnap für seine Sinnlosigkeit: die fehlende Überprüfbarkeit empirischer Existenzbehauptungen. >Existenzsätze.
Stroud I 187
CarnapVsSekptizismus: Der traditionelle philosophische Skeptizismus (extern) ist eigentlich eine "praktische" Frage über die Wahl des linguistischen Rahmens (Bezugssystems) Wissen/Carnap: Zwei Bestandteile. 1. Erfahrung - 2. Linguistischer Rahmen (Bezugssystem), innerhalb dessen wir die Erfahrung verstehen.
I 188
Die einzige theoretische Frage ist die nach den Regeln des Systems. Muttersprache/Carnap: haben wir nicht gewählt - daher schlägt sich in ihr auch keine These über die Existenz der Außenwelt nieder. - Wir brauchen eine Entscheidung, ob wir fortfahren, sie zu gebrauchen.
Problem: Weil es eine Entscheidung ist, gibt es keine objektiven Tatsachen, die sie entscheiden.
Stroud I 191
Skeptizismus/Bezugssystem/StroudVsCarnap: Carnap führt ein "wir" ein und Erfahrung als etwas, das uns zustößt - Dass wir existieren und Erfahrung haben, kann man nicht einfach als eine "interne" Wahrheit der Dingsprache angesehen werden. >Intern/extern.
Stroud I 193ff
StroudVsCarnap: führt entweder zum Idealismus, oder metaphysischen Realismus oder Skeptizismus, was er alles drei ablehnt - wegen der Sinnlosigkeit externer Fragen. >Externe Fragen.

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Symbole Goethe Gadamer I 81
Symbol/Goethe/Gadamer: In dem bekannten Brief [an Schiller] vom 17. 8. 1797 schildert Goethe die sentimentalische Stimmung, in die ihn seine Frankfurter Eindrücke versetzen, und sagt von den Gegenständen, die einen solchen Effekt hervorrufen, »dass sie eigentlich symbolisch sind, d. h. wie ich kaum zu sagen brauche: Es sind eminente Fälle, die in einer charakteristischen Mannigfaltigkeit als Repräsentanten von vielen anderen dastehen, eine gewisse Totalität in sich schließen«. Er gibt dieser Erfahrung Gewicht, weil sie ihm helfen soll, der „millionenfachen Hydra der Empirie« zu entgehen.
Schiller/Gadamer: Schiller bestärkt ihn darin und findet diese sentimentalische Empfindungsweise ganz im Einklang mit dem, »was wir darüber miteinander festgesetzt haben.« Bei Goethe ist es jedoch offenkundig nicht so sehr eine ästhetische als eine Wirklichkeitserfahrung, für die er anscheinend aus altprotestantischem Sprachgebrauch den Begriff des Symbolischen herbeizieht.
>Ästhetische Erfahrung, >Ästhetisches Bewusstsein.
Schiller macht gegen eine solche Auffassung der Symbolik der Wirklichkeit seine idealistischen Einwände und verschiebt damit die Bedeutung von Symbol in die Richtung des Ästhetischen. >Symbol/Schiller.
Für Goethe (...) bleibt der kunsttheoretische Gegensatz von Symbol und Allegorie nur eine
Sondererscheinung der allgemeinen Richtung auf das Bedeutende, die er in allen Erscheinungen sucht.
>Allegorie.
So wendet er den Symbolbegriff etwa auf die Farben an, weil auch dort »das wahre Verhältnis zugleich die Bedeutung ausspräche«, wobei die Anlehnung an das traditionelle hermeneutische Schema von allegorice, symbolice, mystice deutlich durchscheint(1) - bis er das
schließlich für ihn so bezeichnende Wort schreiben kann: «Alles, was geschieht, ist Symbol, und indem es vollkommen sich selbst darstellt, deutet es auf das Übrige«.
(2) >Symbol/Kunstreligion/Gadamer.


1. Farbenlehre, Des ersten Bandes erster, didaktischer Teil, Nr. 916.
2. Brief vom 3. 4. 1818 an Schubart.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Symbole Schiller Gadamer I 82
Symbol/Schiller/Gadamer: [Goethe gibt der Erfahrung des Symbols] Gewicht, weil sie ihm helfen soll, der „millionenfachen Hydra der Empirie« zu entgehen. Schiller bestärkt [Goethe] darin und findet diese sentimentalische Empfindungsweise ganz im Einklang mit dem, »was wir darüber miteinander festgesetzt haben.« Bei Goethe ist es jedoch offenkundig nicht so sehr eine ästhetische als eine Wirklichkeitserfahrung, für die er anscheinend aus altprotestantischem Sprachgebrauch den Begriff des Symbolischen herbeizieht.
Schiller macht gegen eine solche Auffassung der Symbolik der Wirklichkeit seine idealistischen Einwände und verschiebt damit die Bedeutung von Symbol in die Richtung des Ästhetischen. >Symbol/Goethe, >Symbol/Kant, vgl. >Symbol/Kunstreligion/Gadamer.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977
Unterbestimmtheit Quine X 25f
Unterbestimmtheit/Empirie/Quine: auch durch unbeobachtete Daten.
Lauener XI 119
Unterbestimmtheit/Identität von Theorien/Quine/Lauener: Theorien: können logisch unverträglich und empirisch äquivalent sein - Bsp Vertauschung "Elektron"/"Molekül": macht aus wahren Sätzen falsche - da die Änderung rein terminologisch ist, kann man sagen, dass beide Fassungen dieselbe Theorie ausdrücken - also empirisch äquivalent sind - man kann aber die Prädikate so rekonstruieren, dass die Theorien auch logisch äquivalent werden - Bsp empirisch äquivalent: Theorie a) Raum unendlich
b) endlich, Gegenstände schrumpfen mit Entfernung vom Zentrum - auch hier kann man die Prädikate so umformulieren, dass die Theorien logisch äquivalent werden.
Unterbestimmtheit: um sie nachzuweisen, müsste das dann aber einen Einfluss auf den empirischen Gehalt haben - Quine: es ist kaum möglich, ein Beispiel zu finden.

Lauener XI 120
Unterbestimmtheit/Quine/Lauener: zu jeder unendlichen Theorie gibt es Rivalen, die empirisch, aber nicht logisch äquivalent sind und die auch durch Rekonstruktion der Prädikate nicht logisch äquivalent gemacht werden können.
Stroud I 217
Unterbestimmtheit/Theorie/theoretische Termini/Entitäten/Quine/Stroud: die Wahrheiten, die der Wissenschaftler z.B. über Moleküle einführt, werden nicht hinreichend durch alle Wahrheiten bestimmt, die er weiß oder jemals wissen kann über die normalen Objekte - ((s) Es könnte mehrere mögliche Theorien geben, die dieselbe Menge von Wahrheiten über die normalen Objekte implizieren aber in Bezug auf die theoretischen abweichen.) - theoretische Entitäten folgen nicht aus den Wahrheiten über normale Dinge. Quine/Stroud: für ihn sind normale Objekte aber auch bloß Hypothesen - so gehen alle Theorien über die Daten hinaus - Unterbestimmtheit: bleibt auch, wenn wir alle vergangenen und zukünftigen Nervenreize aller Menschen hinzunähmen.
I 234
Problem: auch wahre Sätze gehen über die Daten hinaus, sind als Projektionen - können also nicht gewusst werden. >Theorien, vgl. >Unbestimmtheit, >Unerforschlichkeit.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Q XI
H. Lauener
Willard Van Orman Quine München 1982

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Verifikation Chisholm II 17
Überprüfung/Rutte: warum sollte man Wahrheit überprüfen? Das tut der Dogmatiker auch nicht, obwohl er dem gleichen Wahrheitsideal verpflichtet ist. - Daher muss Überprüfung an (Handlungs-)Erfolg interessiert sein. Der muss aber wieder überprüft werden, das führt zum Regress. >Regress.
Lösung: Kohärenz. >Kohärenztheorie.
II 22
Empirie/Überprüfung/Erinnerung/Rutte: muss unmittelbar im Erlebnis geschehen: an Erfolge welcher Art sollen wir uns erinnern? Allerdings muss Erinnerung zwischen koexistierenden und aufeinanderfolgenden Erlebnissen unterscheiden.
Das setzt den Glauben voraus, dass nicht jede Erinnerung täuscht. >Täuschungen, >Ordnung.


Rutte, Heiner. Mitteilungen über Wahrheit und Basis empirischer Erkenntnis, mit besonderer Berücksichtigung des Wahrnehmungs- und Außenweltproblems. In: M.David/L. Stubenberg (Hg) Philosophische Aufsätze zu Ehren von R.M. Chisholm Graz 1986

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Verifikationismus Quine VII (b) 37
Verifikationstheorie der Bedeutung/Peirce/Quine: die Methode der empirischen Ermittlung der Bestätigung oder Widerlegung einer Aussage ist ihre Bedeutung. Dann ist eine analytische Aussage der Grenzfall, der bestätigt ist, egal, was der Fall ist.
Synonymie liegt dann vor, wenn die Methode der empirischen Bestätigung oder Widerlegung gleich ist.
Dabei geht es dann um kognitive Synonymie von Aussagen, nicht allgemein linguistischer Formen. ((s) Terme unterhalb der Satzebene).

Bedeutung/Term/Cl.Lewis/Quine: Bedeutung eines Ausdrucks: "ein Kriterium im Geist" geistiges Kriterium (criterion in mind) in Bezug auf das man in der Lage ist, den Ausdruck angesichts einer Tatsache anzunehmen oder abzulehnen. (Cl. I. Lewis 1948, S.133).
VII (b) 38
Verifikationstheorie/Verifikationismus/Quine: was sind nun aber die Methoden bzw. die Natur der Relation zwischen einer Aussage und den Erfahrungen, die zur Bestätigung oder Widerlegung beitragen sollen? 1. Naivste Sicht: radikale Reduktion: direkter Bericht. Das geht der eigentlichen Verifikationstheorie lange voraus. (Locke und Hume, Tooke).
Tooke: ein Term sollte der Name eines Sinnesdatums sein oder ein Teil davon, oder eine Abkürzung dafür.
Quine: das ist zwiespältig zwischen:

Sinnesdaten/Quine: können so als a) Ereignis
b) Qualität verstanden werden. Das bleibt vage, was den Beitrag zur ganzen Aussage betrifft.

Verifikationstheorie/Quine: wir nehmen besser ganze Aussagen als Einheiten der Bedeutung,
VII (b) 39
um sie in Sinnesdatensprache zu übersetzen, nicht Ausdruck für Ausdruck.
VII (b) 40
Reduktionismus/Two Dogmas/Quine: 2. Raffiniertere Form: jeder Äußerung ist ein einheitlicher Bereich von möglichen Sinneseindrücken assoziiert, so dass jedes Vorkommnis entweder die Wahrscheinlichkeit (likelihood) der Wahrheit der Aussage vergrößert
VII (b) 41
oder schmälert. Das ist natürlich in der Verifikationstheorie enthalten.
Quine These: (kommt von Carnaps "Aufbau" her): unsere Aussagen stehen vor dem Tribunal der Erfahrung nicht einzeln, sondern als ganzes Korpus. (>Quine-Duhem-These).

Two Dogmas/Quine: die Verifikationstheorie zeigt uns so die innige Verbindung der beiden Dogmen des Empirismus: 1. analytisch/synthetisch und 2. Reduktionismus.
>Two Dogmas.

X 23
Verifikationstheorie/Peirce/Quine: in etwa: „sag mir, welchen Unterschied die Wahrheit/Falschheit eines Satzes für die mögliche Erfahrung machen würde, und du hast alles über seine Bedeutung gesagt.“. QuineVsPeirce: auch das setzt den Begriff der Proposition mit dem Begriff der objektiven Information gleich.
Grundordnung: ist hier die Gesamtheit der möglichen Unterscheidungen und Kombinationen von Sinneswahrnehmungen.
Introspektion: einige Erkenntnistheoretiker würden diese Alternativen durch Introspektion der Sinnesdaten katalogisieren, andere (Naturalisten) würde die Nervenreizung (an den Nervenenden) beobachten.
Problem: man kann die Sinnesbelege nicht eindeutig einzelnen Sätzen ((s) Formulierungen) zuordnen. (Unterbestimmtheit der Empirie).

XI 76
Def Synonymie/Verifikationstheorie/Bedeutung/Lauener: nach der Verifikationstheorie sind zwei Aussagen synonym, wenn die Methode ihrer empirischen Überprüfung dieselbe ist. Def Analytizität: ist dann der Grenzfall, wo es keine Methode zur Bestätigung braucht.

XII 11
Verifikationismus/Quine: welchen Status hat er? Letztlich muß auch die Bedeutungstheorie empirisch sein. Weil Analytizität nicht haltbar ist, ist auch die Verifikationstheorie der Bedeutung nicht haltbar.
XII 96
Verifikationstheorie/Quine: der Wiener Kreis trat nicht nachdrücklich genug für die Verifikationstheorie ein. Problem: viele Sätze sind theoretisch.
Damit hat der Begriff des Sachverhalts keine Bedeutung!
Sachverhalt/QuineVsSachverhalt/QuineVsWittgenstein: der Begriff hat keine Bedeutung, weil die meisten Sätze theoretisch sind (außer den reinen Beobachtungssätzen).
Aber das ist kein Problem für die Verifikationstheorie der Bedeutung.
Verifikationstheorie der Bedeutung/Quine: pro: die Art von Bedeutung, die für Sprachlernen und Übersetzung notwendig ist, ist die empirische Bedeutung und nichts weiter.
XII 105
Erkenntnistheorie/Quine: wird damit zur Semantik. Aber sie dreht sich auch jetzt noch um Beobachtung (wegen der Verifikationstheorie der Bedeutung). Wenn wir über Beobachtungssätze hinausgehen, verschmilzt die Eerkenntnistheorie mit der Psychologie und der Linguistik.
>Verifikation, >Bestätigung.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Viele-Welten-Theorie Kanitscheider II 122
Viele-Welten-Deutung/Zufall/Existenz/Leben/Kanitscheider: Brandon Carter 1974(1) Vorschlag: Ein Ensemble von Welten anzunehmen, in dem eine echte Untermenge eine lebensgünstige Abstimmung der Konstanten besitzt. Die Tatsache, dass gerade unsere Welt zur erkennbaren Teilmenge gehört, ist dann logisch notwendig, denn sonst könnten wir eine solche Überlegung nicht anstellen.
((s) Umkehrung: viele Welten statt einmaligem Zufall. Das Anthropisches Prinzip verfährt umgekehrt).
Kanitscheider: Damit wird das Erstaunen reduziert, dass es uns gibt.
Vgl. >Anthropisches Prinzip.

Viele Welten/Epikur(2): Es gibt unzählige Welten, teils ähnlich der unseren, teils unähnlich. Sind doch die Atome weder für eine Welt auf gebaut, noch für eine begrenzte Zahl von Welten. Nichts steht der Annahme einer unendlichen Weltenzahl im Wege.

II 123
Viele Welten/Giordano Bruno(3): Es ist ein allgemeiner leerer, unermesslicher Raum, in dem unzählige Weltkugeln schweben wie diese. Unendlich ist der Raum, weil es keinen Grund und keine Möglichkeit gibt, ihn zu begrenzen.
Viele Welten/Huygens(4): (1629 - 1695): "Prinzip der Plenitudo" zur Begründung. Die Natur birgt eine unbeschränkte Potentialität in sich, man würde ihre Gestaltungskraft zu sehr einengen, wenn man nur eine Welt annähme.

Viele Welten/Tradition/Kanitscheider: In traditionellen Thesen wird von ganz unterschiedlichen Vorstellungen ausgegangen, einige dieser Welten werden als fremde Planeten vorgestellt, aber immer mit kausaler Verbindung unter diesen "Welten".

Viele Welten/Moderne Kosmologie/Kanitscheider: Hier wird kausale Entkoppelung angenommen. Unter anderem wegen unendlicher Entfernungen.
>Kausalität.

Viele Welten/Naturgesetze/George Gamov(5): Man könnte annehmen, dass die fundamentalen Gesetze der Relativitätstheorie, Quantenmechanik und Thermodynamik für alle Welten gelten, aber die Naturkonstanten andere Werte haben.
>Naturkonstanten.
II 124
Einige dieser Welten wären durchaus vorstellbar, andere hingegen, die allein deshalb logisch möglich sind, weil sie keine inneren Widersprüche enthalten, entziehen sich unserer Vorstellung.
Viele Welten/Kanitscheider: Welche Prozesse in Welten mit beliebiger, aber konstanter Gesetzesstruktur ablaufen, ist kaum eruierbar. Man kann aber im Gedankenexperiment einzelne Gesetze außer Kraft setzen.
Bsp Zweiter Hauptsatz suspendiert: anti-entropische Welten haben bereits so bizarre Eigenschaften, dass sie vermutlich von uns gar nicht richtig verstanden werden können.
Empirie/Beobachtung/Kanitscheider: Auch in ganz nahen Gebieten gibt es Zonen, die aus physikalischen Gründen für Messgeräte unzugänglich sind. Bsp Das Innere der Sonne. Wir werden es nie direkt beobachten.
>Quantenmechanik, >Messen.

II 125
Viele Welten/Kanitscheider: Wenn es einen Beweis aus den Prinzipien der Physik gäbe, dass Quantenmechanik und Relativitätstheorie nur unsere Welt als einzige ermöglichen, hätte sich die Sache erübrigt. Einen solchen Beweis gibt es aber nicht im Entferntesten.
Einfachheit/Theorie/Kanitscheider: Ob die Ein-Welten-Hypothese die einfachste ist, hängt von der jeweiligen theoretischen Situation ab.
Bsp Bei chaotischer Inflation, wo Quantenschwankungen in einem hochdimensionalen Superraum den natürlichen Zustand der Realität darstellen, wäre eine einzige Welt eine schwierige Annahme.

Viele Welten Deutung/EWG/Everett(6)(9)/Wheeler/Graham: hier enthält die Wellenfunktion alle Möglichkeiten von Zuständen in Superposition.

Quantenkosmologie/Kanitscheider: Hier lässt sich die traditionelle Trennung von Messgerät, Beobachter und Objekt nicht aufrechterhalten, da es kein Außerhalb gibt.
>Quantenmechanik.

Everett/Wheeler/Graham/EWG: Diese These schlägt nun vor, dass der Zustandsvektor (das geometrische Gegenstück der Wellenfunktion im Hilbertraum) niemals kollabiert. Statt dessen Aufspaltung in Parallel-Welten.
>Wellenfunktion.
II 126
Einfachheit/Theorie/Kanitscheider: Angesichts der Viele-Welten-Deutung kann man fragen, welche Quantenmechanik der Messung als einfacher zu gelten hat: 1. Diejenige, die mit einem akausalen, diskontinuierlichen, unzeitlichen, indeterministischen Kollapsprozess arbeitet, oder
2. Diejenige, die eine umfassendere Realität, aber auch einen deterministischen, kausalen, stetigen, dynamisch beschreibbaren Messvorgang zugrunde legt.
>Einfachheit.

Elementarteilchenphysik/heute/Kanitscheider: Alles, was nicht verboten ist, kommt tatsächlich vor. Also Zerfälle, die nicht die Erhaltungssätze verletzen.
>Erhaltungssätze.
Viele Welten/Sciama(7): Die Theorie bedeutet keine Verletzung von Ockhams Rasiermesser, wenn man dieses als geringste Zahl der Einschränkungen deutet, die mit dem Beobachtungsmaterial vereinbar sind.
Vgl. >Konservativität.

II 127
Einzigkeit/Leibniz(8): Metaphysische Begründung: es muss einen zureichenden Grund für die Wahl Gottes geben. >Gottfried Wilhelm Leibniz.
Vgl. >Mögliche Welten.

1. Brandon Carter (1974). Large Number Coincidence amd the Anthropic Principle in Cosmology. In: M.S. Longair (Ed): Cosmological Theories in Confrontation with Cosmological Data. In: International Astronomical Union Symposium Nr. 63. Dordrecht. pp.291-298.
2. Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Buch X, 45, 2. Aufl. Hamburg: Meiner. 1967. S. 243f.
3. Giordano Bruno: De L'infinito universo et mondi. Zitiert nach: A. Koyré: Von der geschlossenen Welt zum unendlichen Universum. Frankfurt/M.: Suhrkamp. 1969.
4. Ch. Huyghens: The Celestial Worlds discovered: or, Conjectures concerning the inhabitants, planets and productions of the worlds in the planets. London 1698.
5. George Gamov: Mr. Tompkins seltsame Reisen durch Kosmos und Mikrokosmos. Braunschweig: Vieweg 1980.
6. B. S. DeWitt: The Everett-Wheeler-Interpretation of Quantum Mechanics. In: C. DeWitt/J.A. Wheeler (eds.): Bettelle Rencontres, 1967, Lectures in Mathematics and Physics. New York: W.A. Benjamin 1968, S. 318-332
7. D.W. Sciama: The Anthropic Principle and the non-uniqueness of the Universe. In: F. Bertola/U. CUri (eds.): The Anthropic Principle. Cambridge: UP 1993, pp. 107-110.
8. G.W. Leibniz: Monadologie. Hamburg: Meiner 1976 § 53.
9. Hugh Everett (1957). “Relative State” Formulation of Quantum Mechanics. In: Reviews of modern physics. Vol. 29, 1957, S. 454–462

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Wahrheit Davidson I (c) 56
Immanenztheorie der Wahrheit/Davidson: 1. Der Satz eines anderen könnte für ihn selbst dann wahr sein, obwohl er, wenn ich ihn korrekt übersetze, einen für mich falschen Sinn ergibt. ---
Glüer II 131f
Das in der Metasprache definierte W-Prädikat kann in die Objektsprache zurückübersetzt werden und der Zustand vor Eliminierung des "wahr" wiederhergestellt werden. >Wahrheitsprädikat, >Objektsprache, >Metasprache. Objekt- und Metasprache sollen das Prädikat "wahr" enthalten. >Wahrheitstheorie.
Davidson kann jedoch dem Dilemma ausweichen, indem er erst gar keine Definition aufstellt. Er nennt das eine "Wahrheitsdefinition im Stile Tarskis" im folgenden "W-Theorie" genannt.
DavidsonVsTarski: empirisch statt formal.
Empirie schließt falsche Gesetzes-Zusätze (Goodman) aus.- Die Konvention W ist nicht ausreichend empirisch. >Konvention W.
Die Wahrheit einer Äußerung hängt nur von zwei Dingen ab: davon, was die Worte, so, wie sie verwendet wurden, bedeuten, und von der Welt.
VsTranszendentalismus: man kann Sprachkompetenz und Welteinfluss nicht trennen. "Negativer Transzendentalismus".

Rorty VI 51
Davidson/Wahrheit: Wir sammeln Informationen und Muster darüber, ob Akteure Sätzen zustimmen oder nicht. Und zwar, ohne dass man die Bedeutung der Sätze des Akteurs kennt. Doch nach einer Weile tun wir dann den Schritt vom "Nichtpropositionalen zum Propositionalen". Eine Wahrheitstheorie ist zugleich automatisch eine Theorie der Bedeutung und der Rationalität. - Jeder intensionale Begriff ist mit jedem anderen intensionalen Begriff verflochten.

Glüer II 28
Interpretationstheorie/Glüer: Interpretationstheorie darf nicht annehmen, dass ihre Theoreme mit Hilfe einer Übersetzung hergeleitet wurden (Zirkel). - Daher: DavidsonVsTarski: Wir müssen Wahrheit voraussetzen, um Bedeutung zu erklären. >Interpretationstheorie.

Horwich I 443
Wahrheit/Davidson/Rorty: sollte mit gar nichts identifiziert werden. - Es gibt keine Korrespondenz, keine Wahrmacher. - DavidsonVsPragmatismus: Wahrheit ist nicht gleich Behauptbarkeit.
Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Rorty VI 189
Wahrheit/Normen/Davidson: (laut Brandom): Das Streben nach Wahrheit kann nicht über unsere eigenen Praktiken hinausführen. - (Sellars dito).

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Wahrheitsdefinition Davidson Glüer II 29
W-Definition/Tarski-Schema/Inhalt/Interpretierbarkeit/Übersetzung/Tarski/Davidson/Glüer: Bsp "Snow ist white" ist wahr gdw. Gras grün ist - eine solche Theorie wäre nicht interpretativ - rechts hat mit den Wahrheitsbedingungen (WB) von links nichts zu tun - Problem: rein formal besteht die Äquivalenz, weil der Wahrheitswert immer gleich ist. Lösung: Bedeutungsholismus: ein Satz hat nur im Kontext Bedeutung - Lösung/Davidson: W-Prädikat drei-stellig: für Satz, Sprecher, Zeitpunkt. >Bedeutungsholismus, >Semantischer Holismus.
Glüer II 37f
DavidsonVsTarski: empirisch statt formal. - Empirie schließt falsche Gesetzes-Zusätze (>Goodman) aus ("gefälschte Theorie"). - Die Konvention W ist nicht ausreichend empirisch. - ((s) Weil nur Äquivalenzen liefernd).
Glüer II 65
W-Äquivalenzen/Davidson/Glüer: setzen Überzeugungsinhalt und Überzeugungsursache gleich.
Glüer II 40/41
Bsp (WR") für alle Sprecher x, für alle t: "It is raining" geäußert von x an t ist wahr gdw. es an t in der Umgebung von x regnet - ((s) Das gibt die Wahrheitsbedingungen an).
Glüer II 67
Wahrheit/Davidson: ist intuitiv - Bedeutung: nicht intuitiv. - Wahrheit ist unanalysierbarer Grundbegriff. >Grundbegriffe.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Wahrheitsprädikat Soames I 479
Wahrheits-Prädikat/Tarski/Soames: ist rein mengen-theoretisch. - Es liefert keine Bedingungen für die Bedeutungen. - Bsp ["Schnee ist weiß" ist T]
und
"Schnee ist weiß"
sind notwendig äquivalent in elementarer Mengenlehre.
>Äquivalenz, >Tarski-Schema, >Zitat/ Zitattilgung.
I 480
W-Prädikat/Soames: Es war eine Entdeckung, dass es genau auf die wahren Sätze zutrifft. >Entdeckungen, >Empirie, >Wahrheit.

Soames I
Scott Soames
"What is a Theory of Truth?", The Journal of Philosophy 81 (1984), pp. 411-29
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Soames II
S. Soames
Understanding Truth Oxford 1999
Wesen Husserl I 62
Wesen/Husserl: Der Weg über die Erfahrungswissenschaft ist versperrt. Daher formulierte Husserl seinen wissenschaftlichen Anspruch als Wesensforschung oder Wesenswissenschaft. Vorbild: mathematisches Denken. Verfahren: Eidetische Variation: aktiviert von Zufälligkeiten.
Transzendentale Reduktion: rückt den Leistungscharakter des Bewusstseins ins Blickfeld.
>Inhalt, >Inhalt/Husserl, >Gehalt.
Statt Empirie: Wesensforschung oder Wesenswissenschaft.
Vorbild: mathematisches Denken.
>Urteil, >Bewusstsein.
E. Husserl
I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius)
II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992
Wissen Beck I 96
Wissen/Gesellschaft/Risiko/Risikogesellschaft/Empirie/Beck: Letztlich kann niemand von Risiken wissen, solange Wissen heißt, etwas bewusst erfahren zu haben. >Empirie, >Risiken, >Wissen, >Gesellschaft/Beck, >Gesellschaft.
Gefahr/Potential/Empirie/Beck/(s): es gibt also keine Empirie über nicht-eingetretene Fälle.
I 97
Risikogesellschaft/Beck: mit ihr bricht ein spekulatives Zeitalter an. Vgl. >Soziale Medien, >Falschinformation.

Beck I
U. Beck
Risikogesellschaft Frankfurt/M. 2015
Wissen Field I 83
Wissen/Logik/Field: Logisches Wissen ist, wenn Logik auf die Wenn-dann-Form beschränkt ist. Es ist kein Wissen über das, was nicht folgt! >Implikation, >Konditional, >Logik.
Lösung: ist ein differenzierter Deflationismus. Hierbei gibt es zwei Teile:
i) Wissen, welche mathematische Aussage aus anderen mathematischen Aussagen folgt;
ii) zusätzliches Wissen über die Widerspruchsfreiheit (Konsistenz) mathematischer Aussagen (und anderes Grundlegendes). ((s) Darüber, was keine Folgerung von etwas ist).
Konsistenz/(s): Konsistenz ist selbst keine Folgerung.

Field: Bsp ein Wissen über alle Modelle ist kein logisches Wissen. Syntaktisch: Bsp "Es gibt eine Ableitung von B aus A": ist kein logisches Wissen, sondern Wissen über Existenz.
>Syntax.
Deflationismus: Beides ist logisches Wissen.
VsDeflationismus: Das Grundlegende ist metalogisch.
>Deflationismus.
I 88
Logisches Wissen/Field/(s): Logisches Wissen, ist Wissen über die Tatsache, dass etwas logisch wahr ist, (z.B. dass die Axiome konsistent sind) aber nicht die Axiome selbst. >Konsistenz, >Axiome, >Stufen.
FieldVsKripke: Wir führen dann einen nicht-Kripkeschen Begriff von logischer Wahrheit ein, nach dem einige nicht-triviale Behauptungen über Möglichkeit Teil der Logik sind.
>Wahrheit/Kripke.
Dann wird die Konsistenz von Axiomen zu einer logischen Wahrheit.
>Logische Wahrheit.
Induktion/Field: Induktion ist ein außerlogisches Mittel. Es ist empirisch, weil wir keinen Widerspruch finden.
>Empirie, >Widersprüche, >Beschreibungsebenen, >Induktion.
I 93
Wissen/Möglichkeit/Field: Es gibt Wissen von Möglichkeit, das sich nicht nur auf Wissen von Notwendigkeit gründet. Dies wird nur durch Nachdenken über die logische Form erlangt. Problem: Bsp "Es gibt mindestens 10 hoch 10 hoch 10 Äpfel": Jede Aussage derselben logische Form wie diese ist auch eine logische Wahrheit (aber inhaltlich ist es falsch). Dann müsste man sich nicht mehr auf die Aktualität verlassen.
>Aktualität, >Aktualismus, >Mögliche Welten, >Wirkliche Welt.
Dann wäre es kategorisches Wissen.
Bsp Äpfel/Field: Wir haben hier stärkeren Grund, an die Möglichkeit zu glauben als an die Aktualität.
Field: Es gibt aber unendlich viele physikalische Entitäten: nämlich Raumzeit-Regionen.
>Raumzeit-Punkte, >Unendlichkeit.
I 94
Logisches Wissen/Frege: These: Problem: Woher weiß ich, dass es logisch möglich ist, dass die Axiome der Mengenlehre wahr sind? Antwort: Dadurch dass ich behaupte, ich wisse, dass es aktual die von den Axiomen behaupteten Entitäten gibt. >Platonismus.
FieldVsFrege: Wenn diese Entitäten existierten, wie könnte man dann wissen, dass sie in dieser Relation zueinander stehen und nicht in einer anderen?

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wissen Leibniz Holz I 39/40
Erkenntnis/Definition/Wissen/Leibniz: die Rückführung des Erkenntnisgegenstands auf Definitionen ist ein wesentliches und unverzichtbares letztes Moment der Erkenntnis. >Definition/Leibniz, >Begriff/Leibniz.
I 40
Erkenntnis/Leibniz: es genügt aber nicht, bloß die Unbeweisbarkeit des Identitätsprinzips aus der Beschaffenheit der Beweisführung abzuleiten. Das würde zwar genügen, um nominal den Grund für jegliches Deduktionsverfahren anzugeben, wobei die Deduktion aus einem Grunde methodisch als Reduktion auf identische Sätze durchzuführen wäre.
Aber materiale Wahrheitserkenntnis würde dadurch nur garantiert, wenn das Prinzip selbst als nicht nur nominal logisches, sondern zugleich als material ontologisches gelten dürfte.
I 41
Sonst ist es nur ein heuristisches Prinzip. Allerdings ist es unmittelbar einsichtig, wenn akzeptiert wird, dass das notwendig ist, dessen Gegenteil unmöglich ist. Erkenntnis/Leibniz: das Prinzip der Prinzipien ist guter Gebrauch der Ideen und Erfahrungen.
Der gute Gebrauch ist nun nichts anderes als die Verbindung der Definitionen durch identische Axiome.
Das Prinzip ist nun aber willkürlich und konventionell. Es wäre vielleicht eine anders strukturierte Logik denkbar!
>Mögliche Welt/Leibniz, >Vorstellbarkeit.
I 43
Erkenntnis/Denken/LeibnizVsDescartes: dieser braucht einen wahrhaftigen Gott (der kein Betrüger ist), damit die Selbstgewissheit nicht im inhaltsleeren "reinen Denken an sich" gefangen bleibt. Leibniz: statt dessen: Begründung durch Tatsachenwahrheiten, d.h. es geht um den ontologischen Status der Welt.
I 82
Empirie/Leibniz/Holz: Hier verbietet sich die Reduktion angesichts unendlich vieler empirischer identischer Sätze, von der Notwendigkeit des Faktischen zu sprechen. Auch die Einheit der Welt ist nur eine heuristische Annahme oder eine Idee der Vernunft.
(>Durchgängige Bestimmung/Kant).
Durchgängige Bestimmung/Kant/Holz: "Alles Existierende ist durchgängig bestimmt": d.h. um ein Ding vollständig zu erkennen, muss man alles Mögliche erkennen, und es dadurch, sei es bejahend oder verneinend, bestimmen.
Die durchgängige Bestimmung ist demnach ein Begriff, den wir niemals in concreto seiner Totalität darstellen können. Er ist lediglich eine Idee der Vernunft, die dem Verstand die Regel seines vollständigen Gebrauchs vorschreibt.
Kants subjektzentrierte Lösung reduziert die Welt auf Phänomenalität.
I 83
Ihr An sich Sein ist unzugänglich. Vgl. >Dinge an sich/Kant.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994
Wissen McDowell I 11
Wissen/Sellars:(McDowell) gehört in einen normativen Kontext. "Raum der Gründe." Aber: Sinneseindrücke gehören nicht in den Raum der Gründe! Sinneseindrücke, Empirie: nicht im gleichen Raum wie das Wissen!
>Sinneseindruck, >Erfahrung/McDowell.
Sinneseindrücke sind nicht in einem solchen Raum, in dem das eine durch das andere gerechtfertigt würde! (Sonst droht der naturalistische Fehlschluss).
>Rechtfertigung/McDowell, >Raum der Gründe, >Naturalistischer Fehlschluss.
I 105
Wissen/Moderne/McDowell: Wissen hat für uns normativen Status. (Für Aristoteles nicht). >Norm/McDowell, >Wissen/Aristoteles.

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Wissenschaft Aristoteles Gadamer I 357
Wissenschaft/Aristoteles/Gadamer: Aristoteles hat für die Logik [des] Verfahrens [der Induktion] ein sehr schönes Bild. Er vergleicht die vielen Beobachtungen, die einer macht, mit einem fliehenden Heer. Heer. (...) wenn in dieser allgemeinen Flucht doch einmal eine Beobachtung sich in wieder-
Gadamer I 358
holter Erfahrung bestätigt, dann bleibt sie stehen. >Erfahrung/Aristoteles, >Wissen/Aristoteles.
Damit setzt an diesem Punkt gleichsam ein erster Stillstand in der allgemeinen Flucht ein. Wenn sich ihm nun andere anreihen, so kommt am Ende das ganze Heer der Fliehenden zum Stehen und gehorcht wieder der Einheit des Kommandos.
Die einheitliche Beherrschung des Ganzen versinnbildlicht hier, was Wissenschaft ist. Das Bild soll zeigen, wie es überhaupt zur Wissenschaft, d. h. zur allgemeinen Wahrheit, kommen kann, die von der Zufälligkeit der Beobachtungen nicht abhängen darf, sondern in wirklicher Allgemeinheit
gelten soll.

Bubner I 120
Epagogé/Aristoteles/Bubner: Epagogé entsteht aus der rhetorischen Übung des Beibringens von Beispielen. Hinführung. Nicht strenge Induktion im heutigen Sinn des Verhältnisses von Allaussagen und Einzelfällen. >Induktion, >Deduktion.
Bei Aristoteles: kein vergleichbares Subsumtionsverhältnis.
Vorwissen/Aristoteles: woher stammt es? Das konkrete Einzelne ist uns aus der Sinneserfahrung immer schon vertraut. Aber das Allgemeine?
Vgl. >Vorwissen/Heutige Theorien.
Allgemeinheit/Wissen/AristotelesVsPlaton: VsAnamnesis: auch Wissen über das Allgemeine stammt aus sinnlicher Erfahrung und eben Epagogé.
Wissenschaft/Aristoteles: Prinzipien als Basis können nicht Gegenstand der Wissenschaft sein.
Sie entstammen der Induktion und sind aber intuitiv zu erfassen.
I 123
BaconVsAristoteles: "Novum Organon" (!620): Überdruss an scholastischem Formelkram. Hinwendung zu Empirie und Realitätssinn. "Wenn erst einmal die Menschen vom Urteil eines anderen abhängig geworden sind, (Senatoren ohne Stimmrecht) dann mehren sie die Wissenschaft nicht mehr, sie beschränken sich darauf, gewissen Schriftsteller zu rühmen..."
Bacon: pro Induktion aus konkret sinnlich Gegebenem, Vs unfruchtbare Dialektik des Aristoteles, die aus Syllogismen besteht.
Wissenschaft/Antike/Bubner: hat durchaus das Eigentümliche kindlicher Welterforschung an sich. Fruchtbar an Streitfragen, arm an Werken. klebt für Jahrhunderte fest.
Künste/Antike/Bubner: im Gegensatz zur Wissenschaft waren sie auffallend lebendig.
I 147
Wissenschaft/Aristoteles/Bubner: jede Einzelwissenschaft hat es mit Wirklichkeit zu tun, aber keine mit der Wirklichkeit an sich, sondern nur mit dem gewählten Aspekt. "Sie schneiden aus dem Seienden einen Teil heraus und betrachten ihn hinsichtlich des ihm Zukommenden." Auch die Summe der Einzelwissenschaften wird die Begrenzung nie überwinden, die in der Spezialisierung liegt.
Die Frage nach der Wirklichkeit dahinter lässt sich im Umkreis des vorliegenden Wissens gar nicht stellen.
>Ontologie/Aristoteles.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992
Wissenschaft Platon Bubner I 111
Wissenschaft/Antike: hieß bei Platon "Dialektik". Wir würden dafür heute "Methode" sagen. >Dialektik/Platon, vgl. >Methode.
Heidegger: neuzeitliche Auffassungen darüber sind prinzipielle inadäquat, es gebe sogar ein Wahrheitsgefälle zwischen einer anfänglichen "Seinsentbergung" und modernem Wissenschaftsideal.
Geschichte/Bubner: man sollte vorhandene und abschätzbare Zeitabstände nicht künstlich vergrößern.
Methode/Platon/Bubner: geregelter Zugang zur Wahrheit, der durch Rationalität und Nachvollziehbarkeit gekennzeichnet ist.
Sokrates: das Verfahrenswissen galt der politischen Pädagogik steht als mitteilbar und wurde nicht knapp gehalten.
Wissenschaftstheorie/Antike/Bubner: Platon: für ihn gibt es noch nicht deutlich eine Trennung zwischen Erkennen und seiner formalen Zurüstung.
>Wissen/Platon.
Aristoteles: Beginn einer Trennung von Objekt und Meta Ebene: "Analytica posteriora"
Dialektik/Platon: a) Wissenstheorie: die Ungeschiedenheit von wahrem Wissen und Reflexion führt zu einem ganzen Ensemble von Regeln und Strukturen.
b) Dialektik bei Platon ist auch das logische Verhältnis zwischen Behauptung und Folgerung.
c) Weise der Bestimmung von Begriffen auseinander. (Auf und Abstiegsverfahren. Der späte Platon entwickelt Ansätze einer Aussagenlogik.
Dialektik/Aristoteles: "Organon": logische Elemente als "Werkzeuge", Trennung von Empirie und Instrumenten der Wissenschaftstheorie.
>Dialektik/Aristoteles, >Wissen/Aristoteles, >Wissenschaft/Aristoteles.

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992
Zeigen Feynman I 191
Zeigen/Evidenz/Feynman: Was heißt eigentlich, "zeigen, dass etwas wahr ist"? Wir finden direkt aus dem 2. Newtonschen Gesetz, dass sich die kinetische Energie ändern sollte, wenn wir ihre Ableitung nach der Zeit bilden und dann das Newtonsche Gesetz anwenden.
dT/dt = d/dt(1/2mv²) = 1/2m2v (dv/dt) = mv (dv/dt)

Aus dem 2. Newtonschen Gesetz folgt aber, m(dv/dt) = F so dass

dT/dt = Fv.

im eindimensionalen Fall ist das dann Kraft mal Geschwindigkeit.

>Naturgesetze, >Empirie, >Empirismus, >Experimente, >Theorie, >Beweise, >Bestätigung.

Feynman I
Richard Feynman
Vorlesungen über Physik I München 2001

Feynman II
R. Feynman
Vom Wesen physikalischer Gesetze München 1993
Zeitloses Quine V 97
Zeitloser Satz/kategorisch/Sprachlernen/Referenz/Quine: Bsp "Schnee ist weiß": Zustimmung bei jedem Stück Schnee (Massenterminus). - Problem: "Fido ist ein Hund": Hier kann man auch zustimmen, wenn nur der Kopf sichtbar, obwohl der Kopf kein Hund ist.
V 114
Zeitloser Satz/Spracherwerb/Quine: wie Bsp "Ein Hund ist ein Tier": man stimmt "Hund" nur unter solchen Umständen zu, unter denen man auch auf "Tier" zuzustimmen gelernt hat. - ((s) Man lernt auch Empirie.) Siehe weitere Autoren zu Zeitloses, >Lernen/Quine.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Psycho- Funktionalism Empirie Psychofunktionalismus/Block: empirischer Funktionalismus, substantielle wissenschaftliche Hypothesen. Vertreter: Fodor, Putnam, Harman. s. I 188, I 191ff. (> Lager).
Empirie kann sich auch auf Neuronen usw. beziehen. Block I 167
Psycho- Funktionalism Empirie Pro Block I 167 Def Psychofunktionalismus/Block: empirischer Funktionalismus, substantielle wissenschaftliche Hypothesen. Vertreter: Fodor, Putnam, Harman. s. I 188, I 191ff. (> Lager).
Empirie kann sich auch auf Neuronen usw. beziehen.

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Skeptizimus Carnap, R. Stroud I 170
CarnapVsSkeptizismus/Sinn/sinnvoll/Sprache/Empirie/Verifikation/Verifikationismus/Stroud: These die Signifikanz unserer Ausdrücke ist auf ihre empirische Anwendung (Gebrauch) beschränkt. Def Verifikationsprinzip/Verstehen/Meinen/Carnap/Stroud: These dann können wir überhaupt nur etwas verstehen oder mit unseren Äußerungen etwas meinen, wenn entsprechende Sinneserfahrungen für uns möglich sind.
... I 188
Stroud: ... Aber in unserer Sprache schlägt sich damit auch keine These über die Existenz der Welt nieder. Wir haben einfach eine Sprache übernommen.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Unterbestimmtht Quine, W.V.O. Stroud I 235
Unterbestimmtheit/Empirie/Daten/Quine/Stroud: es gibt zwei Bedeutungen dieser These: 1. Wahrheiten über die äußere Welt folgen nicht aus der Tatsache, daß gewisse Reize auftreten.
2. sie folgen nicht aus den "Daten" oder der "Information", die durch die Reize geliefert werden.
I 244
...auch Bestätigungen durch "weniger magere Inputs" blieben immer Teil der Projektion. StroudVsQuine: These ich glaube nicht, daß das die normale Situation ist. Im Normalfall ist Bestätigung möglich und ich sehe nichts falsches daran, unsere Verifikation und unsere Methoden so zu beschreiben wie wir es tun.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Zirkel Quine, W.V.O. Stroud I 223
Empirie/Wissen/Rechtfertigung/Begründung/Zirkel/Quine: (s.o.) Tradition: unser Wissen kann nicht empirisch gerechtfertigt werden, weil sonst zirkulär. QuineVsTradition: diese Angst vor Zirkularität ist unnötige logische Schüchternheit. (RR 2).
"Erleuchtung"/"befreite" Erkenntnistheorie/ ET/Quine: die Einsicht in die Tatsache, daß der Skeptizismus aus der Wissenschaft selbst entspringt. These und um ihn zu bekämpfen sind wir berechtigt, wissenschaftliches Wissen einzubringen.
QuineVsTradition: hat die Stärke ihrer Position gar nicht erkannt.
I 225
Wissen/Skeptizismus/QuineVsTradition: die traditionelle Erkenntnistheorie hat nicht erkannt, daß die Herausforderung des Wissens aus dem Wissen selbst heraus entstand. Die Zweifel an seiner Verläßlichkeit waren immer wissenschaftliche Zweifel.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984