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Präsentismus Nordhaus Norgaard I 339
(Def) Präsentismus/Politische Philosophie: Der Präsentismus ist ein moralischer Rahmen, der implizit von Klimaökonomen wie Manne (1995)(1), Nordhaus (1992(2), 2008)(3) und Anthoff et al. (2009b)(4) übernommen wird. In dieser Hinsicht sollten politische Entscheidungen strikt auf den Präferenzen der gegenwärtigen Generation beruhen, ohne dass Mitgliedern künftiger Generationen eine explizite moralische Stellung eingeräumt wird. Der Knackpunkt ist, dass Präsentismus impliziert, dass das
Norgaard I 340
Gewicht, das dem Wohlergehen künftiger Generationen beigemessen wird, strikt auf dem Grad des Altruismus basieren sollte, den Menschen durch ihre privaten Entscheidungen zeigen (Arrow et al. 1996)(5). Die Befürworter des Präsentismus messen der Marktrendite von Kapitalanlagen besondere Bedeutung bei, was ihrer Meinung nach die Bereitschaft der Menschen zeigt, die gegenwärtigen wirtschaftlichen Vorteile um ihrer Kinder und Enkelkinder willen aufzugeben (Goulder und Stavins 2002)(6).
Pro Präsentismus/Nordhaus: Nordhaus (1992(7), 2008(3)) plädiert zum Beispiel seit langem für einen präsentistischen Ansatz, bei dem wesentliche Reduzierungen der Treibhausgasemissionen auf lange Sicht verschoben werden sollten. In der Analyse von Nordhaus sind die zukünftigen Vorteile der Klimastabilisierung zu gering, um angesichts des Grades an intergenerationellem Altruismus, den Menschen durch ihre privaten Entscheidungen zeigen, erhebliche kurzfristige Kosten zu rechtfertigen.
VsPräsentismus: Eine Richtung der Kritik argumentiert, dass die Marktrendite von Kapitalanlagen die Präferenzen offenbart, die Menschen in Bezug auf ihr eigenes gegenwärtiges und zukünftiges Wohlergehen haben, nicht die konzeptionell unterschiedlichen Werte, die sie in Bezug auf die angemessene Lösung intergenerationeller Konflikte haben (Burton 1993)(8). In den von Präsentisten verwendeten ökonomischen Modellen werden diese beiden Verhaltensmotive aus Gründen der Nachvollziehbarkeit und Einfachheit typischerweise auf einen einzigen Parameter reduziert.
VsVs: Autoren wie Howarth und Norgaard (1992)(9) argumentieren jedoch, dass dieser Modellierungsansatz theoretisch ungesund ist und dass neue Erkenntnisse durch den Einsatz von Modellen entstehen, die zwischen persönlicher Zeitpräferenz und intergenerationeller Ethik unterscheiden.
VsPräsentismus: (...) Kritiker werfen auch vor, dass der Präsentismus die ungerechte Behandlung der Nachwelt beinhaltet, weil er den Grundsatz leugnet, dass alle Menschen - auch Angehörige künftiger Generationen - einen vollen und gleichen moralischen Status haben sollten (Broome 2008)(10). In diesem Sinne argumentiert Singer (2002: 26)(11), dass die moralische Bedeutung von Auswirkungen wie "Leiden und Tod oder das Aussterben von Arten" im Laufe der Zeit nicht abnimmt. In ähnlicher Weise argumentiert Ramsey (1928)(12), dass die Bevorzugung der Interessen der heutigen Generation gegenüber zukünftigen Generationen eine "ethisch unvertretbare Praxis ist, die lediglich aus der Schwäche der Phantasie entsteht".
PräsentismusVsVsVs: Die Befürworter des Präsentismus widersprechen jedoch, dass die Stärke des intergenerationellen Altruismus ausreichend war, um sicherzustellen, dass sich die Lebensqualität in den Jahrhunderten nach der industriellen Revolution stetig verbessert hat. Wenn man davon ausgeht, dass das Wirtschaftswachstum
Norgaard I 341
für einige Zeit wachsen wird, folgt daraus, dass unsere Nachkommen in zukünftigen Generationen wahrscheinlich wesentlich reicher sein werden als wir es heute sind. VsPräsentismus: (...) Die Klimaauswirkungen können schwerwiegend genug sein, um die Nachhaltigkeit und Produktivität der Wirtschaftstätigkeit zu gefährden (Hoel und Sterner 2007)(13). Diese Sichtweise wird durch die Ergebnisse von Woodward and Bishop (1997)(14), Weitzman (2009)(15) und Gerst et al. (2010)(16) gestützt.
Pro Präsentismus/Parfit: Noch radikaler stellen Autoren wie Parfit (1983a)(17) die Vorstellung in Frage, dass heutige Entscheidungsträger gegenüber zukünftigen Generationen Verpflichtungen haben, abgesehen davon, dass sie sicherstellen, dass zukünftige Menschen ein Leben führen, das nur minimal lebenswert ist. (...) nehmen wir an, dass ganz andere Gruppen von potenziellen Personen darin leben würden: (a) eine Zukunft mit niedrigem Einkommen, die durch eine verschlechterte natürliche Umwelt gekennzeichnet ist; und (b) eine Zukunft mit hohem Einkommen, die durch eine florierende Umwelt gekennzeichnet ist. Parfits Argument ist, dass die Individuen, die in einer geschädigten Welt leben, dankbar dafür wären, dass die gegenwärtigen Entscheidungen die notwendigen Bedingungen für ihre Entstehung geschaffen haben. Schritte zur Stabilisierung des Klimas würden (...) zu einer anderen Welt führen, in der sie nie geboren werden würden.
VsParfit: "Unsere Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen ergeben sich aus dem Gefühl einer Gemeinschaft, die sich über Generationen und in die Zukunft erstreckt ... Wenn man die Idee einer Gemeinschaft in einer Generation akzeptiert, einschließlich des Prinzips, dass dies bestimmte Verpflichtungen gegenüber anderen Mitgliedern mit sich bringt, dann sollte man die Idee einer transgenerierten Gemeinschaft akzeptieren, die sich in die Zukunft erstreckt und damit Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen anerkennt". (De-Shalit 1995: 14-15)(18)
VsParfit/VsPräsentismus: Alternativ stellt Gosseries (2008)(19) fest, dass Parfits Argument von einer Schlüsselfrage der menschlichen Demographie abstrahiert: Zu jedem Zeitpunkt überschneidet sich die aktuelle Generation der Erwachsenen mit ihren Kindern und Enkeln, deren Existenz und Identität vollständig festgelegt sind. Akzeptiert man die plausible Prämisse, dass jede Generation von Erwachsenen verbindliche Pflichten gegenüber ihren Nachkommen aus Fleisch und Blut hat, so wird eine "Kette von Verpflichtungen" zwischen den gegenwärtigen Entscheidungsträgern und den ungeborenen Mitgliedern entfernterer Generationen gebildet (Howarth 1992)(20). >Generationengerechtigkeit, >Klimawandel/Utilitarismus.

1. Manne, A. S. 1995. The rate of time preference: Implications for the greenhouse debate. Energy Policy 23: 391–4.
2. Nordhaus, W. D. 1992. An optimal transition path for controlling greenhouse gases. Science 258: 1315–19.
3. Nordhaus, W. 2008. A Question of Balance: Weighting the Options on Global Warming Policies. New Haven: Yale University Press.
4. Anthoff, D. Tol, R. S. J. and Yohe, G. W. 2009b. Risk aversion, time preference, and the social cost of carbon. Environmental Research Letters 4: 1–7.
5. Arrow, K. J., Cline, W. R., Mäler, K. G., Munasinghe, R., Squitieri, R., and Stiglitz, J. E. 1996. Intertemporal equity, discounting, and economic efficiency. In J. P. Bruce, H. Lee, and E. F. Haites (eds.), Climate Change 1995: Economic and Social Dimensions of Climate Change. Cambridge: Cambridge University Press.
6. Goulder, L. H., and Stavins, R. N. 2002. An eye on the future. Nature 419: 673–4.
7. Nordhaus, W. D. 1992. An optimal transition path for controlling greenhouse gases. Science 258: 1315–19.
8. Burton, P. S. 1993. Intertemporal preferences and intergenerational equity considerations in optimal resource harvesting. Journal of Environmental Economics and Management 24: 119–32.
9. Howarth, R.B. and Norgaard, R. B. 1992. Environmental valuation under sustainable development. American Economic Review 80: 473–7.
10. Broome, J. 2008. The ethics of climate change. Scientific American 298: 97–102.
11. Singer, P. 2002. One World: The Ethics of Globalization. New Haven: Yale University Press.
12. Ramsey, F. 1928. A mathematical theory of saving. Economic Journal 38: 543–59.
13. Hoel, M., and Sterner, T. 2007. Discounting and relative prices. Climatic Change 84: 265–80.
14. Woodward, R. T., and Bishop, R. C. 1997. How to decide when experts disagree: Uncertainty‐based choice rules in environmental policy. Land Economics 73: 492–507.
15. Weitzman, M. L. 2009. On modeling and interpreting the economics of catastrophic climate change. Review of Economics and Statistics 91: 1–19.
16. Gerst, M., Howarth, R. B., and Borsuk, M. E. 2010. Accounting for the risk of extreme outcomes in an integrated assessment of climate change. Energy Policy 38: 4540–8.
17. Parfit, D. 1983a. Energy policy and the further future: The identity problem. In D. MacLean and P. G. Brown (eds.), Energy and the Future. Totowa, NJ: Rowman & Littlefield. Pp. 166–179.
18. De‐Shalit, A. 1995. Why Posterity Matters: Environmental Policies and Future Generations. London: Routledge.
19. Gosseries, A. 2008. On future generations' rights. Journal of Political Philosophy 16: 446–74.
20. Howarth, R. B. 1992. Intergenerational justice and the chain of obligation. Environmental Values 1: 133–40.



Howarth, Richard: “Intergenerational Justice”, In: John S. Dryzek, Richard B. Norgaard, David Schlosberg (eds.) (2011): The Oxford Handbook of Climate Change and Society. Oxford: Oxford University Press.

EconNordh I
William D. Nordhaus
The political business cycle 1975

Norgaard I
Richard Norgaard
John S. Dryzek
The Oxford Handbook of Climate Change and Society Oxford 2011
Präsentismus Parfit Norgaard I 339
(Def) Präsentismus/Politische Philosophie: Der Präsentismus ist ein moralischer Rahmen, der implizit von Klimaökonomen wie Manne (1995)(1), Nordhaus (1992(2), 2008)(3) und Anthoff et al. (2009b)(4) übernommen wird. In dieser Hinsicht sollten politische Entscheidungen strikt auf den Präferenzen der gegenwärtigen Generation beruhen, ohne dass Mitgliedern künftiger Generationen eine explizite moralische Stellung eingeräumt wird. Der Knackpunkt ist, dass Präsentismus impliziert, dass das
Norgaard I 340
Gewicht, das dem Wohlergehen künftiger Generationen beigemessen wird, strikt auf dem Grad des Altruismus basieren sollte, den Menschen durch ihre privaten Entscheidungen zeigen (Arrow et al. 1996)(5). Die Befürworter des Präsentismus messen der Marktrendite von Kapitalanlagen besondere Bedeutung bei, was ihrer Meinung nach die Bereitschaft der Menschen zeigt, die gegenwärtigen wirtschaftlichen Vorteile um ihrer Kinder und Enkelkinder willen aufzugeben (Goulder und Stavins 2002)(6).
Pro Präsentismus/Nordhaus: Nordhaus (1992(7), 2008(3)) plädiert zum Beispiel seit langem für einen präsentistischen Ansatz, bei dem wesentliche Reduzierungen der Treibhausgasemissionen auf lange Sicht verschoben werden sollten. In der Analyse von Nordhaus sind die zukünftigen Vorteile der Klimastabilisierung zu gering, um angesichts des Grades an intergenerationellem Altruismus, den Menschen durch ihre privaten Entscheidungen zeigen, erhebliche kurzfristige Kosten zu rechtfertigen.
VsPräsentismus: Eine Richtung der Kritik argumentiert, dass die Marktrendite von Kapitalanlagen die Präferenzen offenbart, die Menschen in Bezug auf ihr eigenes gegenwärtiges und zukünftiges Wohlergehen haben, nicht die konzeptionell unterschiedlichen Werte, die sie in Bezug auf die angemessene Lösung intergenerationeller Konflikte haben (Burton 1993)(8). In den von Präsentisten verwendeten ökonomischen Modellen werden diese beiden Verhaltensmotive aus Gründen der Nachvollziehbarkeit und Einfachheit typischerweise auf einen einzigen Parameter reduziert.
VsVs: Autoren wie Howarth und Norgaard (1992)(9) argumentieren jedoch, dass dieser Modellierungsansatz theoretisch ungesund ist und dass neue Erkenntnisse durch den Einsatz von Modellen entstehen, die zwischen persönlicher Zeitpräferenz und intergenerationeller Ethik unterscheiden.
VsPräsentismus: (...) Kritiker werfen auch vor, dass der Präsentismus die ungerechte Behandlung der Nachwelt beinhaltet, weil er den Grundsatz leugnet, dass alle Menschen - auch Angehörige künftiger Generationen - einen vollen und gleichen moralischen Status haben sollten (Broome 2008)(10). In diesem Sinne argumentiert Singer (2002: 26)(11), dass die moralische Bedeutung von Auswirkungen wie "Leiden und Tod oder das Aussterben von Arten" im Laufe der Zeit nicht abnimmt. In ähnlicher Weise argumentiert Ramsey (1928)(12), dass die Bevorzugung der Interessen der heutigen Generation gegenüber zukünftigen Generationen eine "ethisch unvertretbare Praxis ist, die lediglich aus der Schwäche der Phantasie entsteht".
PräsentismusVsVsVs: Die Befürworter des Präsentismus widersprechen jedoch, dass die Stärke des intergenerationellen Altruismus ausreichend war, um sicherzustellen, dass sich die Lebensqualität in den Jahrhunderten nach der industriellen Revolution stetig verbessert hat. Wenn man davon ausgeht, dass das Wirtschaftswachstum
Norgaard I 341
für einige Zeit wachsen wird, folgt daraus, dass unsere Nachkommen in zukünftigen Generationen wahrscheinlich wesentlich reicher sein werden als wir es heute sind. VsPräsentismus: (...) Die Klimaauswirkungen können schwerwiegend genug sein, um die Nachhaltigkeit und Produktivität der Wirtschaftstätigkeit zu gefährden (Hoel und Sterner 2007)(13). Diese Sichtweise wird durch die Ergebnisse von Woodward and Bishop (1997)(14), Weitzman (2009)(15) und Gerst et al. (2010)(16) gestützt.
Pro Präsentismus/Parfit: Noch radikaler stellen Autoren wie Parfit (1983a)(17) die Vorstellung in Frage, dass heutige Entscheidungsträger gegenüber zukünftigen Generationen Verpflichtungen haben, abgesehen davon, dass sie sicherstellen, dass zukünftige Menschen ein Leben führen, das nur minimal lebenswert ist. (...) nehmen wir an, dass ganz andere Gruppen von potenziellen Personen darin leben würden: (a) eine Zukunft mit niedrigem Einkommen, die durch eine verschlechterte natürliche Umwelt gekennzeichnet ist; und (b) eine Zukunft mit hohem Einkommen, die durch eine florierende Umwelt gekennzeichnet ist. Parfits Argument ist, dass die Individuen, die in einer geschädigten Welt leben, dankbar dafür wären, dass die gegenwärtigen Entscheidungen die notwendigen Bedingungen für ihre Entstehung geschaffen haben. Schritte zur Stabilisierung des Klimas würden (...) zu einer anderen Welt führen, in der sie nie geboren werden würden.
VsParfit: "Unsere Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen ergeben sich aus dem Gefühl einer Gemeinschaft, die sich über Generationen und in die Zukunft erstreckt ... Wenn man die Idee einer Gemeinschaft in einer Generation akzeptiert, einschließlich des Prinzips, dass dies bestimmte Verpflichtungen gegenüber anderen Mitgliedern mit sich bringt, dann sollte man die Idee einer transgenerierten Gemeinschaft akzeptieren, die sich in die Zukunft erstreckt und damit Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen anerkennt". (De-Shalit 1995: 14-15)(18)
VsParfit/VsPräsentismus: Alternativ stellt Gosseries (2008)(19) fest, dass Parfits Argument von einer Schlüsselfrage der menschlichen Demographie abstrahiert: Zu jedem Zeitpunkt überschneidet sich die aktuelle Generation der Erwachsenen mit ihren Kindern und Enkeln, deren Existenz und Identität vollständig festgelegt sind. Akzeptiert man die plausible Prämisse, dass jede Generation von Erwachsenen verbindliche Pflichten gegenüber ihren Nachkommen aus Fleisch und Blut hat, so wird eine "Kette von Verpflichtungen" zwischen den gegenwärtigen Entscheidungsträgern und den ungeborenen Mitgliedern entfernterer Generationen gebildet (Howarth 1992)(20). >Generationengerechtigkeit, >Klimawandel/Utilitarismus.

1. Manne, A. S. 1995. The rate of time preference: Implications for the greenhouse debate. Energy Policy 23: 391–4.
2. Nordhaus, W. D. 1992. An optimal transition path for controlling greenhouse gases. Science 258: 1315–19.
3. Nordhaus, W. 2008. A Question of Balance: Weighting the Options on Global Warming Policies. New Haven: Yale University Press.
4. Anthoff, D. Tol, R. S. J. and Yohe, G. W. 2009b. Risk aversion, time preference, and the social cost of carbon. Environmental Research Letters 4: 1–7.
5. Arrow, K. J., Cline, W. R., Mäler, K. G., Munasinghe, R., Squitieri, R., and Stiglitz, J. E. 1996. Intertemporal equity, discounting, and economic efficiency. In J. P. Bruce, H. Lee, and E. F. Haites (eds.), Climate Change 1995: Economic and Social Dimensions of Climate Change. Cambridge: Cambridge University Press.
6. Goulder, L. H., and Stavins, R. N. 2002. An eye on the future. Nature 419: 673–4.
7. Nordhaus, W. D. 1992. An optimal transition path for controlling greenhouse gases. Science 258: 1315–19.
8. Burton, P. S. 1993. Intertemporal preferences and intergenerational equity considerations in optimal resource harvesting. Journal of Environmental Economics and Management 24: 119–32.
9. Howarth, R.B. and Norgaard, R. B. 1992. Environmental valuation under sustainable development. American Economic Review 80: 473–7.
10. Broome, J. 2008. The ethics of climate change. Scientific American 298: 97–102.
11. Singer, P. 2002. One World: The Ethics of Globalization. New Haven: Yale University Press.
12. Ramsey, F. 1928. A mathematical theory of saving. Economic Journal 38: 543–59.
13. Hoel, M., and Sterner, T. 2007. Discounting and relative prices. Climatic Change 84: 265–80.
14. Woodward, R. T., and Bishop, R. C. 1997. How to decide when experts disagree: Uncertainty‐based choice rules in environmental policy. Land Economics 73: 492–507.
15. Weitzman, M. L. 2009. On modeling and interpreting the economics of catastrophic climate change. Review of Economics and Statistics 91: 1–19.
16. Gerst, M., Howarth, R. B., and Borsuk, M. E. 2010. Accounting for the risk of extreme outcomes in an integrated assessment of climate change. Energy Policy 38: 4540–8.
17. Parfit, D. 1983a. Energy policy and the further future: The identity problem. In D. MacLean and P. G. Brown (eds.), Energy and the Future. Totowa, NJ: Rowman & Littlefield. Pp. 166–179.
18. De‐Shalit, A. 1995. Why Posterity Matters: Environmental Policies and Future Generations. London: Routledge.
19. Gosseries, A. 2008. On future generations' rights. Journal of Political Philosophy 16: 446–74.
20. Howarth, R. B. 1992. Intergenerational justice and the chain of obligation. Environmental Values 1: 133–40.

Howarth, Richard: “Intergenerational Justice”, In: John S. Dryzek, Richard B. Norgaard, David Schlosberg (eds.) (2011): The Oxford Handbook of Climate Change and Society. Oxford: Oxford University Press.

Parf I
D. Parfit
Reasons and Persons Oxford 1986

Parf II
Derekt Parfit
On what matters Oxford 2011

Norgaard I
Richard Norgaard
John S. Dryzek
The Oxford Handbook of Climate Change and Society Oxford 2011
Präsentismus Politische Theorien Norgaard I 339
(Def) Präsentismus/Politische Philosophie: Der Präsentismus ist ein moralischer Rahmen, der implizit von Klimaökonomen wie Manne (1995)(1), Nordhaus (1992(2), 2008)(3) und Anthoff et al. (2009b)(4) übernommen wird. In dieser Hinsicht sollten politische Entscheidungen strikt auf den Präferenzen der gegenwärtigen Generation beruhen, ohne dass Mitgliedern künftiger Generationen eine explizite moralische Stellung eingeräumt wird. Der Knackpunkt ist, dass Präsentismus impliziert, dass das
Norgaard I 340
Gewicht, das dem Wohlergehen künftiger Generationen beigemessen wird, strikt auf dem Grad des Altruismus basieren sollte, den Menschen durch ihre privaten Entscheidungen zeigen (Arrow et al. 1996)(5). Die Befürworter des Präsentismus messen der Marktrendite von Kapitalanlagen besondere Bedeutung bei, was ihrer Meinung nach die Bereitschaft der Menschen zeigt, die gegenwärtigen wirtschaftlichen Vorteile um ihrer Kinder und Enkelkinder willen aufzugeben (Goulder und Stavins 2002)(6).
Pro Präsentismus/Nordhaus: Nordhaus (1992(7), 2008(3)) plädiert zum Beispiel seit langem für einen präsentistischen Ansatz, bei dem wesentliche Reduzierungen der Treibhausgasemissionen auf lange Sicht verschoben werden sollten. In der Analyse von Nordhaus sind die zukünftigen Vorteile der Klimastabilisierung zu gering, um angesichts des Grades an intergenerationellem Altruismus, den Menschen durch ihre privaten Entscheidungen zeigen, erhebliche kurzfristige Kosten zu rechtfertigen.
VsPräsentismus: Eine Richtung der Kritik argumentiert, dass die Marktrendite von Kapitalanlagen die Präferenzen offenbart, die Menschen in Bezug auf ihr eigenes gegenwärtiges und zukünftiges Wohlergehen haben, nicht die konzeptionell unterschiedlichen Werte, die sie in Bezug auf die angemessene Lösung intergenerationeller Konflikte haben (Burton 1993)(8). In den von Präsentisten verwendeten ökonomischen Modellen werden diese beiden Verhaltensmotive aus Gründen der Nachvollziehbarkeit und Einfachheit typischerweise auf einen einzigen Parameter reduziert.
VsVs: Autoren wie Howarth und Norgaard (1992)(9) argumentieren jedoch, dass dieser Modellierungsansatz theoretisch ungesund ist und dass neue Erkenntnisse durch den Einsatz von Modellen entstehen, die zwischen persönlicher Zeitpräferenz und intergenerationeller Ethik unterscheiden.
VsPräsentismus: (...) Kritiker werfen auch vor, dass der Präsentismus die ungerechte Behandlung der Nachwelt beinhaltet, weil er den Grundsatz leugnet, dass alle Menschen - auch Angehörige künftiger Generationen - einen vollen und gleichen moralischen Status haben sollten (Broome 2008)(10). In diesem Sinne argumentiert Singer (2002: 26)(11), dass die moralische Bedeutung von Auswirkungen wie "Leiden und Tod oder das Aussterben von Arten" im Laufe der Zeit nicht abnimmt. In ähnlicher Weise argumentiert Ramsey (1928)(12), dass die Bevorzugung der Interessen der heutigen Generation gegenüber zukünftigen Generationen eine "ethisch unvertretbare Praxis ist, die lediglich aus der Schwäche der Phantasie entsteht".
PräsentismusVsVsVs: Die Befürworter des Präsentismus widersprechen jedoch, dass die Stärke des intergenerationellen Altruismus ausreichend war, um sicherzustellen, dass sich die Lebensqualität in den Jahrhunderten nach der industriellen Revolution stetig verbessert hat. Wenn man davon ausgeht, dass das Wirtschaftswachstum
Norgaard I 341
für einige Zeit wachsen wird, folgt daraus, dass unsere Nachkommen in zukünftigen Generationen wahrscheinlich wesentlich reicher sein werden als wir es heute sind. VsPräsentismus: (...) Die Klimaauswirkungen können schwerwiegend genug sein, um die Nachhaltigkeit und Produktivität der Wirtschaftstätigkeit zu gefährden (Hoel und Sterner 2007)(13). Diese Sichtweise wird durch die Ergebnisse von Woodward and Bishop (1997)(14), Weitzman (2009)(15) und Gerst et al. (2010)(16) gestützt.
Pro Präsentismus/Parfit: Noch radikaler stellen Autoren wie Parfit (1983a)(17) die Vorstellung in Frage, dass heutige Entscheidungsträger gegenüber zukünftigen Generationen Verpflichtungen haben, abgesehen davon, dass sie sicherstellen, dass zukünftige Menschen ein Leben führen, das nur minimal lebenswert ist. (...) nehmen wir an, dass ganz andere Gruppen von potenziellen Personen darin leben würden: (a) eine Zukunft mit niedrigem Einkommen, die durch eine verschlechterte natürliche Umwelt gekennzeichnet ist; und (b) eine Zukunft mit hohem Einkommen, die durch eine florierende Umwelt gekennzeichnet ist. Parfits Argument ist, dass die Individuen, die in einer geschädigten Welt leben, dankbar dafür wären, dass die gegenwärtigen Entscheidungen die notwendigen Bedingungen für ihre Entstehung geschaffen haben. Schritte zur Stabilisierung des Klimas würden (...) zu einer anderen Welt führen, in der sie nie geboren werden würden.
VsParfit: "Unsere Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen ergeben sich aus dem Gefühl einer Gemeinschaft, die sich über Generationen und in die Zukunft erstreckt ... Wenn man die Idee einer Gemeinschaft in einer Generation akzeptiert, einschließlich des Prinzips, dass dies bestimmte Verpflichtungen gegenüber anderen Mitgliedern mit sich bringt, dann sollte man die Idee einer transgenerierten Gemeinschaft akzeptieren, die sich in die Zukunft erstreckt und damit Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen anerkennt". (De-Shalit 1995: 14-15)(18)
VsParfit/VsPräsentismus: Alternativ stellt Gosseries (2008)(19) fest, dass Parfits Argument von einer Schlüsselfrage der menschlichen Demographie abstrahiert: Zu jedem Zeitpunkt überschneidet sich die aktuelle Generation der Erwachsenen mit ihren Kindern und Enkeln, deren Existenz und Identität vollständig festgelegt sind. Akzeptiert man die plausible Prämisse, dass jede Generation von Erwachsenen verbindliche Pflichten gegenüber ihren Nachkommen aus Fleisch und Blut hat, so wird eine "Kette von Verpflichtungen" zwischen den gegenwärtigen Entscheidungsträgern und den ungeborenen Mitgliedern entfernterer Generationen gebildet (Howarth 1992)(20).
>Generationengerechtigkeit, >Klimawandel/Utilitarismus.

1. Manne, A. S. 1995. The rate of time preference: Implications for the greenhouse debate. Energy Policy 23: 391–4.
2. Nordhaus, W. D. 1992. An optimal transition path for controlling greenhouse gases. Science 258: 1315–19.
3. Nordhaus, W. 2008. A Question of Balance: Weighting the Options on Global Warming Policies. New Haven: Yale University Press.
4. Anthoff, D. Tol, R. S. J. and Yohe, G. W. 2009b. Risk aversion, time preference, and the social cost of carbon. Environmental Research Letters 4: 1–7.
5. Arrow, K. J., Cline, W. R., Mäler, K. G., Munasinghe, R., Squitieri, R., and Stiglitz, J. E. 1996. Intertemporal equity, discounting, and economic efficiency. In J. P. Bruce, H. Lee, and E. F. Haites (eds.), Climate Change 1995: Economic and Social Dimensions of Climate Change. Cambridge: Cambridge University Press.
6. Goulder, L. H., and Stavins, R. N. 2002. An eye on the future. Nature 419: 673–4.
7. Nordhaus, W. D. 1992. An optimal transition path for controlling greenhouse gases. Science 258: 1315–19.
8. Burton, P. S. 1993. Intertemporal preferences and intergenerational equity considerations in optimal resource harvesting. Journal of Environmental Economics and Management 24: 119–32.
9. Howarth, R.B. and Norgaard, R. B. 1992. Environmental valuation under sustainable development. American Economic Review 80: 473–7.
10. Broome, J. 2008. The ethics of climate change. Scientific American 298: 97–102.
11. Singer, P. 2002. One World: The Ethics of Globalization. New Haven: Yale University Press.
12. Ramsey, F. 1928. A mathematical theory of saving. Economic Journal 38: 543–59.
13. Hoel, M., and Sterner, T. 2007. Discounting and relative prices. Climatic Change 84: 265–80.
14. Woodward, R. T., and Bishop, R. C. 1997. How to decide when experts disagree: Uncertainty‐based choice rules in environmental policy. Land Economics 73: 492–507.
15. Weitzman, M. L. 2009. On modeling and interpreting the economics of catastrophic climate change. Review of Economics and Statistics 91: 1–19.
16. Gerst, M., Howarth, R. B., and Borsuk, M. E. 2010. Accounting for the risk of extreme outcomes in an integrated assessment of climate change. Energy Policy 38: 4540–8.
17. Parfit, D. 1983a. Energy policy and the further future: The identity problem. In D. MacLean and P. G. Brown (eds.), Energy and the Future. Totowa, NJ: Rowman & Littlefield. Pp. 166–179.
18. De‐Shalit, A. 1995. Why Posterity Matters: Environmental Policies and Future Generations. London: Routledge.
19. Gosseries, A. 2008. On future generations' rights. Journal of Political Philosophy 16: 446–74.
20. Howarth, R. B. 1992. Intergenerational justice and the chain of obligation. Environmental Values 1: 133–40.

Howarth, Richard: “Intergenerational Justice”, In: John S. Dryzek, Richard B. Norgaard, David Schlosberg (eds.) (2011): The Oxford Handbook of Climate Change and Society. Oxford: Oxford University Press.

Norgaard I
Richard Norgaard
John S. Dryzek
The Oxford Handbook of Climate Change and Society Oxford 2011

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Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
PräsentismusPräsentismus Lewis Vs Präsentismus Schwarz I 19
Vergangenheit/Zukunft/LewisVsPräsentismus: Es gehört zum gesunden Menschenverstand, dass die letzte Mondlandung 1972 war und dass gewisse Arten längst ausgestorben sind. Präsentismus: beruft sich aber genauso auf den gesunden Menschenverstand und behauptet, dass diese Dinge nicht mehr real sind. Vergangen sein heißt, nicht mehr zu existieren. Auch zukünftige Arten wird es erst geben, wenn sie da sind. Es gibt nur, was jetzt existiert (geben/existieren/„es gibt“).
LewisVsPräsentismus: „es gibt“: Lewis behauptet nicht, dass „jetzt Dinosaurier existieren“. Aber es gibt sie (wenn auch nicht heute). Es gibt sie nur in der Vergangenheit. Das akzeptiert aber auch der Präsentist. Was ist dann der Streitpunkt?
Schwarz I 20
Lösung: Die Lösung liegt im Bereich der Quantifikation. Quantifikation/Bereich/Schwarz: Unbeschränkte Quantoren sind selten und gehören zur Metaphysik. Bsp „es gibt keinen Gott“ bezieht sich auf das ganze Universum. Bsp „Es gibt kein Bier“: bezieht sich auf den Kühlschrank.
Existenz/Lewis/Schwarz: Dann gibt es also verschiedene „Existenzweisen“. Zahlen existieren auf eine andere Weise als Tische.
Existenz/Präsentismus: Seine Aussagen darüber, was es gibt, sind absolut unbeschränkt.
Vierdimensionalismus/Existenz: Aussagen darüber, was es gibt, ignorieren aus seiner Sicht Vergangenheit und Zukunft. Wenn wir sagen, dass es keine Dinosaurier gibt, dehnen wir (fälschlicherweise) die Gegenwart in die Vergangenheit aus. Schwarz: Wir deuten durch die Gegenwartsform an, dass wir nicht von absolut allen, sondern nur von gegenwärtigen Dingen reden.
Quantifikation/Schwarz: Quantifikation kann aber auch im Präsens neutral sein. Aber auf die Grammatik kommt es nicht an.
Schwarz I 21
Lösung: wahr machen: Was macht die Sätze wahr, Bsp dass Sokrates den Schierlingsbecher trank? Vierdimensionalismus Wahrmacher: Die Wahrmacher des Vierdimensionalismus sind Ereignisse in einem vergangenen Teil der Realität.
Präsentismus: glaubt nicht an vergangene Teile der Realität. Dann muss der Wahrmacher aber ein Merkmal der Gegenwart sein!
VsPräsentismus: Problem: Die Gegenwart ist logisch nicht von der Vergangenheit abhängig. Es ist möglich, dass die Welt erst vor 5 Minuten erschaffen wurde.
Realität/Präsentismus: (einige Vertreter): Man erfasst die Realität nicht, indem man nur feststellt, was für Dinge es gegenwärtig gibt. Dass es Sokrates gab, ist nicht wahr, weil es jetzt gewisse Dinge gibt, sondern weil es sie damals gab. Aussagen darüber was es gab und geben wird, drücken grundlegende Tatsachen aus, die nicht auf Aussage darüber, was ist, reduzierbar sind. Dann sind die Satzoperatoren „es war der Fall dass“ und „es wird der Fall sein“ primitiv und unanalysierbar (Prior, 1969(1)).
Eigenschaften/LewisVsPrior/LewisVsPräsentismus: Vs diese primitiven Operatoren: Alle Wahrheiten müssen darauf beruhen, was für Dinge mit welchen Eigenschaften es gibt. Die beiden obigen Operatoren würden ja auch nicht ausreichen. Bsp „Sokrates wird heute noch bewundert“ ((s) Das unterscheidet die Gegenwart nicht so wie hier gewünscht, von der Vergangenheit.) Bsp „Es gab mehrere englische Könige namens Charles“: Problem: Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem es mehrere gab. Dann muss man also unter anderem auch plurale Vergangenheits-Quantoren akzeptieren.
Vierdimensionalismus/Lewis: Lösung: Temporaloperatoren verschieben einfach den Bereich der Quantoren Bsp „...1642“ ist wie „...in Australien“. Dann: mit „Es gab mehrere englische Könige namens Charles“ quantifizieren wir über einen größeren Ausschnitt der Vergangenheit, vielleicht über alle vergangenen Dinge zusammen.
Präsentismus: Einige Vertreter versuchen sich das anzueignen, ohne die Metaphysik zu teilen: Die Bezugnahme auf „Sokrates“ oder „1642“ ist dann irgendwie abstrakt und von ganz anderer Art als die auf konkrete Dinge (Bigelow 1996). Vielleicht sind vergangene Zeiten sprachliche Fiktionen, Sätze und ihre Bewohner darin enthaltene Kennzeichnungen (Beschreibungen). Dann würde Bsp "...Schierlingsbecher" nicht verlangen, dass es jemand aus Fleisch und Blut gibt, der irgendetwas tut. Es reicht, wenn eine Fiktion davon erzählt ((s) >Fiktion/Field).
Schw I 22
Andere Lösung/Präsentismus: Sätze über vergangene Dinge als mengentheoretische Konstruktionen aus gegenwärtigen Dingen: Der Sokrates des Jahres 399 ist dann eine Menge jetzt existierender Eigenschaften, darunter auch die Eigenschaft, den Schierlingsbecher zu trinken. VsPräsentismus: Nicht alle Dinge, die es je gab, sind in unserer Sprache beschreibbar oder aus gegenwärtigen Ereignissen konstruierbar. Außerdem gibt es viele Fiktionen, denen nichts entspricht. Was unterscheidet die „echten“ von den „falschen“?
Vierdimensionalismus: „Surrogat V“ („Ersatz V“): fasst andere Zeiten und ihre Bewohner als metaphysisch grundlegende Entitäten auf. Bsp „Sokrates“ bezieht sich auf eine irreduzible Entität („Wesenheit“), die irgendwie mit den Eigenschaften die wir von Sokrates annehmen, verknüpft ist (LewisVs).
Problem: Die Verknüpfung darf nicht darin besteht, dass die Entität diese Eigenschaften hat! Denn das wäre dann der echte Vierdimensionalismus.
LewisVs„ersatz world“: Es lässt sich keine Theorie von Ersatz-Sokratessen entwickeln, wo diese wirklich „abstrakt“ sind.
PräsentismusVsVierdimensionalismus: Der Vierdimensionalismus kehrt wesentliche Aspekte der Realität unter den Teppich: Was wird aus dem Fluss der Zeit, dem Wandel der Dinge und der Besonderheit der Gegenwart? Das vierdimensionale Block-Universum ändert sich nie, seine Zeitdimension „fließt“ nicht. Bsp Dann kann ich mich nicht freuen, dass der Zahnarztbesuch vorbei ist, weil er immer noch genauso real ist.
VierdimensionalismusVsPräsentismus: Bsp Zahnarztbesuch: Ich bin froh, dass er jetzt nicht mehr ist, nicht, dass er aus der Realität getilgt wurde. Genauso, wie ich froh bin, dass der Anschlag nicht hier geschah, sondern woanders.


1. Arthur N. Prior [1969]: Past, Present and Future. Oxford: Oxford University Press.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Aktualismus Präsentismus Pro Stalnaker I 6
Mögliche Welt/Lewis. pro Realismus - Stalnaker: pro Aktualismus - nur WiWe (wirkliche Welt) ist real, weil nichts bloß mögliches existiert.
I 14
modaler Realismus: entspricht zeitlich dem Vierdimensionalismus - Aktualismus: entspricht zeitlich dem Präsentismus: nur der gegenwärtige Zeitpunkt ist real.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 2 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Präsentismus Quine, W.V.O. Lewis/Schw I 228~
Def Präsentismus/Präsentist/Schwarz: Bsp könnte einfach behaupten, These Freges vergangenes Schreiben der Begriffsschrift(1) sei eine fundamentale Eigenschaft der Gegenwart. Dann können wir nach dem Schema von Quine (1960a)(2) unsere Ontologie beliebig verkleinern.


1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964
Präsentismus Stalnaker, R. I 128
Präsentismus/Stalnaker: (s.o.) analog zum Aktualismus in Bezug auf mögliche Welten: wir sind in der Zeit erstreckt so wie wir über MöWe erstreckt sind. Dann können wir echte zeitliche Identität haben. (Stalnaker pro). Fusion/Spaltung/personale Identität/Stalnaker: sind dann Fälle, wo getrennte Personen früher identisch waren bzw. eine Person in zwei geteilt wird.