Begriff/ Autor/Ismus |
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Attributiv/referentiell | Donnellan | I 183 Def referentiell/Donnellan: soll den Hörer in die Lage versetzen, denjenigen herauszugreifen, von dem der Sprecher redet. - Bsp Der Mörder von Schmidt ist wahnsinnig : jedenfalls, der, der da vor Gericht randaliert, auch wenn er gar nicht der Mörder ist. - Hier schlagen leere Kennzeichnungen nicht fehl. - ((s) Die Kennzeichnung kann auch falsch sein und identifiziert dennoch die Person.) attributiv/Donnellan: "wer auch immer es ist" Bsp abwesender Mörder kann irgendjemand sein, aber auf jeden Fall der Mörder. - ((s) Die Kennzeichnung muss zutreffen). >Kennzeichnungen. I 191 referentiell/Donnellan: hier ist es wahrscheinlich, dass der Sprecher glaubt, dass die Referenz erfüllt ist. Eine falsche Beschreibung würde die Zuhörer irreführen. - Attributiv/Donnellan: hier gibt es nicht dieselbe Möglichkeit einer falschen Beschreibung: Wer immer es ist kann man nicht falsch beschreiben, der Sprecher glaubt eine Disjunktion: der oder der oder der... - attributiv gebrauchte Kennzeichnungen können fehlschlagen und dennoch etwas Wahres aussagen. Bsp Das Abgeordnetenhaus (korrekt Repräsentantenhaus) enthält Vertreter zweier Parteien. - Das ist kein Problem, wenn klar ist, was der Sprecher meint, man kann ihn verbessern. >Meinen. I 195 Absicht/Intention/Meinen/Donnellan: es geht nicht darum, was jemand sagen wollte - sonst könnte man jede Beschreibung nehmen - dennoch entscheidet die Intention über referentiellen oder attributiven Gebrauch. I 199 Sekt-Bsp/Donnellan: attributiv kein Problem. >Sekt-Beispiel. I 202ff Referentiell/Donnellan: könnte man auch schwache Referenz nennen: was auch immer Echte Referenz: attributiv. - I 202 Problem der Aussage/Donnellan: Bsp (Linsky): ihr Ehemann ist nett zu ihr (im Café, aber er ist nicht ihr Ehemann) - referentiell wahr. attributiv: wenn der phi ist psi , aber es gibt keinen phi, dann ist es nicht korrekt zu sagen: er sagt von ihm... (de re). Aber referentiell: er hat von dem so Beschriebenen korrekt gesagt, dass er ... ((s) ebenfalls de re). Kripke: eben nicht wie die Unterscheidung de re/de dicto - Bsp Wenn der Beschriebene außerdem der Präsident des Colleges ist, ist es wahr vom Präsidenten, dass er nett ist. Referentiell: hier braucht der Sprecher nicht einmal zuzustimmen. I 18 Namen/Kennzeichnung/Donnellan: a) referentielle Verwendung: die Referenz kann gelingen, auch wenn die Kennzeichnung nicht zutrifft: Bsp Der Mann vor Gericht ist gar nicht der Mörder, aber er ist richtig bestimmt als derjenige, der sich wild gebärdet. b) attributive Verwendung: "wer immer es war" liegt vor, wenn wir keine bestimmte Person im Auge haben. ((s) > Rolle, funktionale Rolle: was auch immer es ist.) >Rolle, >Funktionale Rolle. Chisholm II 109 Donnellan/referentiell/attributiv/Brandl: lässt sich die Unterscheidung nicht schon damit erklären, dass einmal durch Zeichen, ein andermal durch Sprecher Bezug genommen wird? Nein, dann hätte die referentielle Verwendung nur auf ein Problem der Pragmatik aufmerksam gemacht. Dann hätte Russell seine Theorie nur einfach pragmatisch erweitern können. Brandl: man kann die Unterscheidung ref/att noch verschärfen, wenn man sie auf genau jene Kennzeichnungen anwendet, mit denen der Sprecher von vornherein klarstellt, dass er sich nicht auf einen ganzen Bereich von Gegenständen bezieht. Newen I 94 Referentiell/prädikativ/singulärer Term/Kennzeichnung/Name/Strawson: These: Eigennamen/Demonstrativa: werden weitgehend referentiell gebraucht. Kennzeichnungen: haben maximal prädikative, also beschreibende Bedeutung (können aber auch gleichzeitig referieren). Ad Newen I 94 referentiell/(s): ein Objekt herausgreifend - attributiv/(s): Eigenschaften zuschreibend. Newen I 95 Attributiv/Donnellan/(s): in Abwesenheit des fraglichen Gegenstands - referentiell/(s): in Anwesenheit des fraglichen Gegenstands. Newen I 95 DonnellanVsRussell: Dieser hat die referentielle Verwendung übersehen. - Er betrachtet nur die attributive, weil Kennzeichnungen/Russell: sind für ihn synkategorematische Ausdrücke, die selbst nicht referieren können. >Synkategorematisch. Newen I 96 Referentiell/Kennzeichnung/KripkeVsDonnellan: Der referentielle Gebrauch von Kennzeichnungen hat mit der Semantik von Kennzeichnungen überhaupt nichts zu tun. - Referentieller Gebrauch ist zwar möglich und mit ihm kann Kommunikation gelingen, aber er gehört in die Pragmatik. - Pragmatik: untersucht das, was gemeint wird (kontextabhängig). - Nicht die kontextunabhängige Semantik. Lösung/Kripke: Unterscheidung Sprecher-Referenz und semantische Referenz. >Sprecherreferenz, >Semantische Referenz. Dagegen semantische Bedeutung: wird durch die Russellschen Wahrheitsbedingungen angegeben: der Mörder von Schmidt ist wahnsinnig gdw. der Mörder von Schmidt wahnsinnig ist. >Wahrheitsbedingungen. |
Donnellan I Keith S. Donnellan "Reference and Definite Descriptions", in: Philosophical Review 75 (1966), S. 281-304 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Chisholm I R. Chisholm Die erste Person Frankfurt 1992 Chisholm II Roderick Chisholm In Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986 Chisholm III Roderick M. Chisholm Erkenntnistheorie Graz 2004 New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 |
Implikation, Paradox | Armstrong | III 19 Paradox der Implikation/Lösung/Armstrong: Allsatz, Allquantifikation: sagt etwas über jedes Ding: auch wenn es keine F gibt: "entweder es ist kein F oder es ist ein G" (trägerlos, >Leere Kennzeichnung). Problem: Der Begriff eines positiven Antezedens ist syntaktisch schwer zu definieren. - Dennoch Bsp "kein Kentaur sein": das ist semantisch und syntaktisch klar. |
Armstrong I David M. Armstrong Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Armstrong II (a) David M. Armstrong Dispositions as Categorical States In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (b) David M. Armstrong Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (c) David M. Armstrong Reply to Martin In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (d) David M. Armstrong Second Reply to Martin London New York 1996 Armstrong III D. Armstrong What is a Law of Nature? Cambridge 1983 |
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