Begriff/ Autor/Ismus |
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Brandom | Expressive Vernunft. explizit machen, Kontoführungsmodell Normen sind Tatsachen neben anderen Die Normen sind unsere Normen |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
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Absicht | Brandom | I 50 Absicht/Brandom: legt nicht unbedingt fest, wie man handeln wird, doch ihr Inhalt legt fest, was angemessen ist. >Inhalt, >Intentionen, >Handlungen. I 381f Wie Überzeugung zweideutig ist (manchmal deontische Einstellung, manchmal deontischer Status) so ist auch Absicht im Rahmen der Kontoführung zweideutig. >Deontologie, >Mehrdeutigkeit. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Absolutheit | Lewis | IV 245 Absolut/relativ/Vagheit/Unger/Lewis: Bsp (Peter Unger): Man könnte sagen, es gibt eigentlich nichts, was wirklich eben ist. Sicher ist der Bürgersteig eben, aber der Schreibtisch ist doch ebener. Lewis pro: Ich nehme an, dass es bei keiner Beschreibung der relativen Vagheit von "eben" und "ebener" wahr ist, dass etwas ebener ist als etwas, das eben ist. Kontoführung/Vagheit/Lewis: Die richtige Antwort ist, dass er ihr Konto ändert. Die Angleichungsregel erlaubt Unger einen Kontext zu schaffen, in dem alles, was er sagt, wahr ist, aber das zeigt nicht, dass etwas in unseren alltäglichen Kontexten falsch ist. Vgl. >Absolutheit/Unger. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Äußerungen | Habermas | III 171 Äußerungen/Interpretation/Handlung/Beobachtung/Soziologie/Habermas: Wenn wir Äußerungen eines Handelnden als Geltungsansprüche ignorieren, neutralisieren wir die Wahrheits- und Erfolgsansprüche dadurch, dass wir Meinungen und Absichten als expressive Äußerungen behandeln; und dies könnten objektiv nur noch unter Gesichtspunkten der Wahrhaftigkeit und der Authentizität beurteilt werden. >Interpretation, >Handlung, >Beobachtung, >Soziologie, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas, >Geltungsansprüche. III 172 Wenn wir die Äußerungen des Handelnden dagegen genauso, wie er sie rationaliter meint, ernst nehmen, unterwerfen wir seine (vermeintlichen) Erfolgsaussichten einer Kritik, die sich auf unser Wissen stützt. >Aussagen, >Behauptungen, >Urteile, vgl. >Kontoführung. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Behauptungen | Behauptung: eine Feststellung, die über das bloße Hinschreiben eines Satzes oder einer Zeichenfolge hinausgeht. Die Behauptung legt ein Subjekt auf gewisse andere Behauptungen fest. Siehe auch Kontoführung, Inferenz, Sprechakt, Äußerung. |
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Behauptungen | Tugendhat | I 244 Behauptung/Asymmetrie/Tugendhat: Die Bejahung oder Verneinung beziehen sich beide Male auf etwas auf Seiten des Sprechers, nicht auf Seiten des Hörers. - Insofern entspricht die Situation nicht dem Reiz-Redaktions-Schema. >Situationen, >Reize, >Kommunikation, >Negation. I 273 Spiel/Gewinn/Tugendhat: Spiel und Gewinn sind wichtig, weil es um die Motivation geht, die eine oder andere Seite im Spiel zu übernehmen - Vermischung von Behauptung und Verantwortung. Vgl. >Kontoführung, >Robert Brandom, >Zuschreibung, >Zuweisung, vgl. >Spieltheoretische Semantik. I 279 Behauptung/Gegenstand/Wahrheit//Tugendhat: Das Charakteristische der assertorischen Rede ist, dass sie auf Wahrheit bezogen ist und deswegen ist sie gegenstandsbezogen. - Diese Gegenstände können wir als "Sachverhalte" bzw. "Gedanken" oder "Propositionen" bezeichnen. Anders als Frege: nicht Wahrheit als Gegenstand. >Bedeutung/Frege, >Urteil. I 281ff Behauptung gehört notwendig zur Bedeutung, weil die Wahrheitsbedingungen zur Bedeutung gehören. >Behauptungsstrich, >Urteilsstrich/Frege. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Gebrauchstheorie | Brandom | I 169ff Regel/Sellars/Brandom: unsere Urteile, dass A B hervorbringt, werde ich als Ausdruck einer Regel für den Gebrauch von "A" und "B" deuten. >Gebrauch. I 490 DummettVsGebrauchstheorie: wenn es gar keine Schlüsselidee in Bezug auf Bedeutung gibt, dann unklar, was die Bedeutung eines Worts im Unterschied zu der eines Satzes sein soll. - Dummett: Schlüsselidee: das Verstehen eines Worts braucht nur im Verstehen seines Beitrags zum Satz zu bestehen - Kraft: pragmatische Signifikanz, sententialer Gehalt. - Sinn: semantischer Gehalt, subsententialer (!) Gehalt - Brandom: nach dieser Analogie werden die Sätze durch performative Signifikanz so in Äquivalenz-Klassen eingeteilt, dass die Kraft bei Substitution erhalten bleibt. >Subsententiales, >Gehalt, >Verstehen. II 43f Gebrauchstheorie/Realismus/Brandom: unser Gebrauch solcher Begriffe wie Elektron hängt nicht nur von unseren Dispositionen zu inferentiellen Billigungen ab, sondern auch davon, was es "mit der Welt auf sich hat". - Gebrauch ist nicht beschränkt auf Billigung von Inferenzen. - Ob Inferenzen richtig sind, hängt davon ab, was "wirklich daraus folgt". - Gehalte sind wie sie sind, weil wir Begriffe so gebrauchen wie wir sie gebrauchen, nicht weil wir glauben, dass sie sind. - Damit wird nicht bestritten, dass Begriffe eine repräsentationale Dimension haben. II 246 Kontoführung/Brandom: vervollständigt die Gebrauchstheorie - sie beinhaltet nicht, dass alle Spieler die Disposition haben, die sie haben sollten. >Intentionen, >Absicht, >Dispositionen. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Implikation | Lorenzen | Berka I 267f Implikation/dialogische Logik/Lorenzen: hier ist es anders als im Fall von "und" , "oder", wo nur der Proponent von Anweisungen betroffen ist. Bei "wenn, dann" gibt es auch Verpflichtungen für den Opponenten. Wenn P a > b behauptet, soll der dialogische Sinn von > sein, dass P verpflichtet ist, auch b zu behaupten, wenn O seinerseits a behauptet und erfolgreich gegen P verteidigt hat. (>Brandom: Festlegung!) >Kontoführungsmodell. Lorenzen. aus dieser Festlegung folgt jetzt schon, dass P eine Behauptung der Form (A v B) u C > (A u C) v (B u C) (mit Aussagevariablen A, B,...) stets gewinnen kann. Schreibweise/(s): Lorenzen schreibt den Hauptoperator mit Punkt darüber: Bsp A v B u' C > A u C v' B u C. Könnte man auch so schreiben. Bsp A v B u C > A u C v B u C. Gewinnstrategie/dialogische Logik/Lorenzen: kann man so aufschreiben: O P (A v B) u C > (A u C) v (B u C) (A v B) u C ? A v B, C ? A I B (A u C) v (B u C) ? I ? A u C I B u C ? I ? A, C I B, C das entspricht genau den semantischen Tableaux von Beth. Implikation/Gewinnstrategie: weil die Gs von P so ist, dass er nur solche Primaussagen zu behaupten hat, die vorher schon von O behauptet worden sind, kann P jede Aussage dieser Form gewinnen. >Semantisches Tableau. Kann dagegen P bei irgendeiner anderen Behauptung von O gezwungen werden, einmal eine Primaussage zu behaupten, die O noch nicht behauptet hat, so wird P nicht jede Aussage der behaupteten Form gewinnen können. Die zu behauptende Primaussage wird er evtl. gerade nicht beweisen können.(1) 1. P. Lorenzen, Ein dialogisches Konstruktivitätskriterium, in: Infinitistic Methods, (1961), 193-200 |
Lorn I P. Lorenzen Constructive Philosophy Cambridge 1987 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 |
Intensionen | Brandom | I 671 Def Intension: Funktionen von Indizes zu Extensionen! Eine robustere Art von Gehalt, die günstigenfalls vom Zuhörer geteilt wird. I 672 Funktionen der fraglichen Art sind so fein individuiert, dass schwer zu erkennen ist, wie der Gebrauch eines Ausdrucks bestimmen könnte, dass einmal dieser und einmal eine andere Funktion mit ihm assoziiert werden sollte. (Das ist unter anderem der Grund für QuineVsIntensionen). Quine: Bezug statt Bedeutung. >Intensionen/Quine, >Referenz, >Gebrauch, >feinkörnig/grobkörnig. I 674 Die Schwierigkeit mit einem solchen Ansatz ist genau die von Quine betonte: was genau an diesen Praktiken verdient es, so charakterisiert zu werden, dass es einige Behauptungen und Inferenzen als privilegiert behandelt? Nur bei künstlichen Sprachen kann man das festsetzen. I 675 Intension/Extension/BrandomVsTradition: dreistufiger statt zweistufiger Ansatz: 1. Inferentielle Signifikanz ist grundlegend - 2. externe Dimension in Begriffen substitutions-inferentieller Festlegungen - 3. Äquivalenzklassen von Ausdrücken, die dem entsprechen, worüber gesprochen wird Tradition: lässt Kommunikationsdimension weg. Brandom: Gehalt nicht als Funktion sondern als Kontoführungs-Praxis. I 792 Bedeutung/Referenz/Sinn/Frege/Brandom: nur im Zusammenwirken mit der Welt, die außerhalb des Geistes liegt, bestimmt der "Sinn" die "Bedeutung", das hat nicht mit Repräsentationsabsicht zu tun, wohl aber mit Erfolg. >Fundierung, >Sinn, >Bedeutung, >Fregescher Sinn. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Kennzeichnungen | Lewis | IV 240 Bestimmte Kennzeichnung/Lewis: notwendig: Etwas Herausragendes, ein relatives Hervorstechen ist notwendig für eine bestimmte Kennzeichnung. Nicht: Einzigkeit; diese ist nicht notwendig. Das Herausragen wechselt ständig während der Konversation. Denotation durch bestimmte Kennzeichnungen ist dann vom Kontostand abhängig. >Kontoführungsmodell. Angleichungsregel: Das Hervorstechen eines Gegenstands wird vom Verlauf der Konversation beeinflusst. Grenzen/Lewis: Es ist leichter, die Grenzen auszuweiten, als sie zu verengen. --- I (b) 26/27 Fehlgeschlagene Kennzeichnungen sind nicht sinnlos! (Putnam: die theoretischen Termini einer widerlegten Theorie sind sinnlos). >Sinnvoll/>sinnlos. LewisVsPutnam: Das sind sie nicht, falls sie fehlgeschlagenen Kennzeichnungen gleichen. "Der Marsmond" und "der Venusmond" benennen (auf irgend eine normale Weise) nichts hier in unserer wirklichen Welt; aber sie sind nicht sinnlos, weil wir sehr gut wissen, was sie in gewissen anderen möglichen Welten benennen. >Mögliche Welt/Lewis. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Kompatibilität | Brandom | I 244 Inkompatibilität/Brandom: normativ-funktional analysiert: die Festlegung auf eine Behauptung schließt die Berechtigung zur anderen Behauptung aus. - Vorteil dieser Analyse: inkonsistente Überzeugungen werden verständlich gemacht. - Festlegung: gibt es nur, weil Menschen einander als festgelegt behandeln. I 252 Das Zuweisen fremder Festlegungen ist grundlegend für das Eingehen eigener Festlegungen. >Kontoführung. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Komplex/Komplexität | Tugendhat | I 162ff Wittgenstein, spät: (Selbstkritik): "Komplex nicht gleich Tatsache" - siehe Terminlogie/Tugendhat: "Gegenstandstheorie: Sachverhalt = Gegenstand" (TugendhatVs). I 298 Zusammensetzung/Tugendhat: tieferer Begriff: gemeinsame Abhängigkeit - das, was jemand behauptet, wenn er den Satz "p und q" behauptet, muss irgendwie abhängen von dem, was er behauptet, wenn er den Satz "p" verwendet, und von dem, was er behauptet, wenn er den Satz "q" verwendet. >Kontoführung, >Kommunikation, >Tatsachen, >Verstehen, >Aussagen, >Sachverhalte. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Logische Konstanten | Lorenzen | Berka I 267f Logische Partikel/Logische Konstanten//Dialogische Logik/Lorenzen: sind a, b... dialogische Aussagen (also z.B. beweisdefinite) so haben wir festzulegen, was die Dialogpartner zu tun haben. Bsp Wenn P etwa behauptet a u b, so ist er verpflichtet, sowohl a als auch b zu behaupten. Alle Anweisungen betreffen zunächst nur den Proponenten! D.h. das sind noch keine echten Dialoge.(1) Anders: Implikation! > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?thema=Implikation">Implikation, >vgl. >Kontoführungsmodell. 1. P. Lorenzen, Ein dialogisches Konstruktivitätskriterium, in: Infinitistic Methods, (1961), 193-200 |
Lorn I P. Lorenzen Constructive Philosophy Cambridge 1987 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 |
Metaphysik | Brandom | I 716 Metaphysik/Brandom: verwechselt das Zuweisen und das Eingehen oder Anerkennen von Festlegungen. >Kontoführungsmodell. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Normen | Brandom | I 83 Normen/Brandom: Normen entstehen nicht aus gemeinschaftlichem Handeln, das gibt es nicht. - Gemeinschaft darf nicht personifiziert werden. - Immer geht es um einzelne Mitglieder. I 84 Grundlegend: Ich-Du-Beziehung statt Ich-Wir-Beziehung. - Gemeinschaft: Frage: wie viel Übereinstimmung genügt? - Brandom: Es gibt immer Autoritäten und Experten. I 96 Normen/Brandom: Normen entstehen aus unserem Tun, sie sind nicht Teil der Natur der Dinge. I 105ff Normen/Brandom: Normen sind abhängig von Gemeinschaft: sie sind unsere Normen. Begriffe/Brandom: Begriffe sind unabhängig von der Gemeinschaft, die Tatsachen entscheiden über sie. - Begriffe sind nichtdiskursiv: Diskussionen entscheiden nicht über sie. I 867 Normen/Brandom: Normative Einstellungen haben Vorrang- Festlegungen sind nicht von sich aus kausal wirksam. - Normen sind keine Gegenstände in der Kausalordnung. - Die Rede von Status kann nicht die Rede von tatsächlich eingenommenen Einstellungen ersetzen. - Was aus p folgt, kann nicht mit meiner tatsächlichen Kontoführung identifiziert werden. - Kontoführung: phänomenalistische Auffassung der Normen, aber das ist ein normativer Phänomenalismus. I 898 Normen/Brandom: Unsere eigenen Praktiken begegnen uns schon mit internen Normen 1. Im Gewand deontischer Status: Festlegungen und Berechtigungen - (im Auge des Betrachters) 2. Die Richtigkeiten selbst werden reflektiert (>Kontoführung). II 52 Normen/HegelVsKant: Normen sind nicht nur noumenal sondern sozial verankert. II 54 Normen/Hume: Hume hat Normen auf Wünsche zurückgeführt - BrandomVsHume: Erklärung durch Festlegung auf Muster praktischer Inferenz - d.h. Was ist ein Wunsch und was nicht? |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Notwendigkeit | Wessel | I 126 Notwendig/Wessel: häufig: "~p > p" als notwendig gedeutet. Problem: Dann gibt es keine Möglichkeit, zwischen "p" und "p ist notwendig" zu unterscheiden. >Logische Notwendigkeit, >Logische Möglichkeit. "Logisch unmöglich": "p > ~ p": dann sind "~p" und "p ist unmöglich" äquivalent. >Äquivalenz. I 344 Notwendigkeit/Wessel: Wenn ich einen Satz als notwendig bezeichne, gebe ich einen Wink über meine Urteilsgründe. >Urteile, >Begründung, >Rechtfertigung. Möglichkeit: Der Sprecher enthält sich des Urteils. >Möglichkeit, vgl. >Kontoführung. I 350 Logisch/physikalisch notwendig/Wessel: 1. was logisch notwendig ist, ist auch faktisch notwendig 2. was faktisch möglich ist, ist auch logisch möglich 3. was faktisch nicht notwendig ist, ist auch logisch nicht notwendig 4. was logisch unmöglich ist, ist auch faktisch unmöglich. >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien. Logische Modalität legt Grenzen für die faktische Modalität fest. - Weil logische Modalität allein aus sprachlichen Festlegungen, nicht ontologisch. - Logische Wahrheit ist äquivalent mit logischer Beweisbarkeit und logischer Notwendigkeit. >Beweisbarkeit, >Modalitäten, >Logische Wahrheit. Logische Widerlegbarkeit ist äquivalent mit logischer Falschheit und logischer Unmöglichkeit. >Widersprüche, >Widerspruchsfreiheit. |
Wessel I H. Wessel Logik Berlin 1999 |
Objektivität | Brandom | I 136f Objektivität/Brandom: naiv e Theorie: Objektivität entsteht aus Erfolg von Repräsentation - die Objektivität ist ein Merkmal von Beurteilungspraktiken hinsichtlich der Korrektheit von Repräsentationen. - Repräsentationen als Antwort auf das, was repräsentiert wird, nicht als was das Repräsentierte aufgefasst wird. - So geht der Status über die Einstellung hinaus. - Deswegen ist Repräsentation nicht semantischer Grundbegriff. I 692 Objektiv: sozial instituiert, aber nicht intersubjektiv. >Intersubjektivität. I 736f Objektivität: hängt davon ab, was wahr ist von dem, was Behauptungen und Begriffsanwendungen tatsächlich repräsentieren oder wovon sie handeln, und nicht davon, was irgendwer oder jedermann für wahr hält. Die Objektivität besteht in der Unterscheidung zwischen Zuschreibung, Anerkennung und Festlegung. I 822 ff Was objektiv richtig und wahr ist, richtet sich nach den Gegenständen, über die gesprochen wird, nicht nach dem, was über sie gesagt wird, auch nicht nach den Einstellungen irgendwelcher oder aller Mitglieder der Gemeinschaft. I 314 Objektivität/Brandom: Eine objektive oder naturalistische Theorie kognitiver Berechtigung lässt sich nicht allein aus Verlässlichkeitserwägungen ableiten, auch nicht eine solche naturalistische Theorie der richtigen Begriffsverwendung. >Verlässlichkeitstheorie. I 823 Objektivität/Normen/Gemeinschaft/Sprache/Brandom: Vs Ich-Wir-Konzeption sozialer Praktiken: falsche Gegenüberstellung der Ansichten des Einzelnen mit denen der Gesellschaft (Intersubjektivität) - BrandomVsIntersubjektivität als Modell für Objektivität - Problem: die Gemeinschaft als ganzes verliert die Fähigkeit, Unterscheidungen zu treffen - das assimiliert die Gemeinschaft an ihre Individuen. I 824 Objektivität/Realität/Welt/Brandom: Dass unsere Begriffe von einer objektiven Welt handeln, liegt z.T. daran, dass es einen objektiven Sinn von Richtigkeit gibt, dem ihre Anwendung unterworfen ist. I 825 Ein propositionaler oder sonstiger Gehalt kann nur von einem Standpunkt aus spezifiziert werden, und der ist subjektiv, nicht in einem cartesianischen Sinne, sondern im ganz praktischen Sinn (Kontoführendes Subjekt). BrandomVsTradition: Statt auf nichtperspektivische Tatsachen muss man nur auf die strukturellen Merkmale der Kontoführungspraktiken achten. I 826 Die Objektivität besteht in der Unterscheidung zwischen Zuschreibung, Anerkennung und Festlegung. I 828 Unterschied zwischen objektiv und subjektiv Richtigem ist der zwischen einer zugewiesenen und einer vom Sprecher anerkannten Festlegung. - Innerhalb jeder Perspektive gibt es einen Unterschied zwischen Status und Einstellung. - Objektivität ist dann ein struktureller Aspekt der sozialperspektivischen Form begrifflicher Gehalte. I 829 Objektiver repräsentationaler Gehalt: de re-Zuschreibung: Er glaubt von Chinin, dass.. - dadurch Spezifikation von Gegenständen. I 831 Ich-Du-Stil/Kontoführung/Brandom: die Festlegungen werden von einem Individuum (Kontoführer) eingegangen, nicht von "der Gemeinschaft". BrandomVsIntersubjektivität (Ich-Wir-Stil): kann der Möglichkeit des Irrtums seitens der privilegierten Perspektive keinen Platz einräumen. >Kontoführung. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Planung | Lewis | IV 248 Plan/Lewis: Bsp Wir stellen den Plan auf, das Atomkraftwerk zu überfallen, um Plutonium zu stehlen. Der Plan wächst und wird immer komplizierter, aber manchmal werden auch Teile revidiert. IV 249 Kontoführung: Plötzlich fange ich an, vom Fluchtauto zu reden, damit wird es automatisch zum Teil des Plans und das Konto ändert sich, vorher war es vielleicht eine Präsupposition. >Kontoführungsmodell. Vielleicht ist der ganze Plan Teil unserer Präsuppositionen? >Präsupposition. Die beiden könnten auch in Konflikt kommen, wenn wir z.B. den Plan nur aufstellen, um zu zeigen, dass das Atomkraftwerk besser geschützt werden sollte. Plan/Präsupposition/Lewis: Der Unterschied zwischen beiden ist nicht der zwischen dem, was wir annehmen und dem, was wir wirklich tun. Während wir planen, das Atomkraftwerk zu überfallen, und präsupponieren, dass wir es nicht tun, könnten wir vielleicht weder als sicher annehmen, dass wir es tun, noch, dass wir es nicht tun. Jeder könnte hoffen, den anderen zu bekehren, es doch zu tun. Bsp "Dann fährst du das Fluchtauto zum Seiteneingang": Das Auto ist geplant, der Seiteneingang ist eher präsupponiert. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Quantoren | Lorenzen | Berka I 269 Quantoren/Dialogische Logik/Lorenzen: Existenzquantifikation: wer (Ex)A(x) behauptet, muss A(n) für ein von ihm selbst gewähltes n behaupten. ((s) Egal ob Proponent oder Opponent.) Allquantifikation: wer (x)A(x) behauptet, muss A(n) für jedes vom Gegner gewählte n behaupten.(1) >Existenzquantifikation, >Allquantifikation, >Dialogische Logik, vgl. >Kontoführungsmodell. 1. P. Lorenzen, Ein dialogisches Konstruktivitätskriterium, in: Infinitistic Methods, (1961), 193-200 |
Lorn I P. Lorenzen Constructive Philosophy Cambridge 1987 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 |
Rationalität | Habermas | III 25 Rationalität/Habermas: hat weniger mit dem Erwerb als der Verwendung von Wissen zu tun. Wissen kann als unzuverlässig kritisiert werden. III 26 Hier kommt die Begründungsfähigkeit ins Spiel. Z. B. sind Handlungen, die der Handelnde selbst für aussichtslos hält, nicht zu begründen. >Begründung, >Gründe, >Widersprüche, >Wissen. III 30 Rationalität/Realismus/Phänomenologie/Habermas: in der Art der Verwendung propositionalen Wissens unterscheiden sich zwei Ansätze: a) Die „realistische“ Position geht von der ontologischen Voraussetzung der Welt als Inbegriff dessen, was der Fall ist aus, um auf dieser Grundlage die Bedingungen rationalen Verhaltens zu klären. Der Realist kann sich auf die Bedingungen für Zielsetzungen und deren Realisierung beschränken. b) Die „phänomenologische“ Position reflektiert auf den Umstand, dass die rational Handelnden selber eine objektive Welt voraussetzen müssen. >Propositionales Wissen. III 31 Sie macht die ontologischen Voraussetzungen zum Problem und fragt nach den Bedingungen, unter denen sich die Einheit einer objektiven Welt für die Angehörigen einer Kommunikationsgemeinschaft konstituiert. Sie muss für die Subjekte als ein und dieselbe Welt gelten, um Objektivität zu gewinnen. >Lebenswelt. III 33 Dem umfassenderen phänomenologischen Rationalitätsbegriff lässt sich der aus dem realistischen Ansatz gewonnene Begriff kognitiv-instrumenteller Rationalität einfügen. Es gibt nämlich Beziehungen zwischen der Fähigkeit der dezentrierten Wahrnehmung und Manipulation von Dingen und Ereignissen einerseits und der Fähigkeit intersubjektiver Verständigung andererseits. >Kooperation/Piaget, >Kooperation. III 36 Handlung/Rationalität/Habermas: Aktoren verhalten sich rational, solange sie Prädikate so verwenden, dass andere Angehörige ihrer Lebenswelt unter diesen Beschreibungen ihre eigenen Reaktionen auf ähnliche Situationen wiedererkennen würden. >Beschreibungen, >Prädikation, >Zuschreibung, vgl. >Kontoführung. III 44 Irrational verhält sich, wer seine eigenen symbolischen Ausdrucksmittel dogmatisch verwendet. Vgl. >Sprachgebrauch. IV 132 Rationalität/Habermas: wir können die Bedingungen der Rationalität auf Bedingungen für einen kommunikativ erzielten, begründeten Konsens zurückführen. Sprachliche Kommunikation, die auf Verständigung angelegt ist und nicht lediglich wechselseitiger Beeinflussung dient, erfüllt die Voraussetzungen für rationale Äußerungen bzw. für die Rationalität sprach- und handlungsfähiger Subjekte. Das Rationalisierungspotential (…) kann in dem Maße entbunden werden, (…) wie die Sprache Funktionen der Verständigung (und) der Handlungskoordinierung (…) erfüllt und dadurch zu einem Medium wird, über das sich kulturelle Reproduktion, soziale Integration und Sozialisation vollziehen. >Sprache/Habermas. Rorty I 92 RortyVsHabermas: Habermas' eigener Versuch die kommunikative Vernunft an die Stelle der »subjektzentrierten Vernunft« zu setzen, ist selbst ein Schritt hin zur Ersetzung des »was« durch ein »wie«. >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas, >RortyVsHabermas. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Repräsentation | Brandom | I 155f Kant-Hegel-Repräsentation: Erfahrung: folgernde Tätigkeit - Repräsentation > de re-Zuschreibung/Brandom., > andere Autoren über Zuschreibung. I 900 Repräsentationale Gehalte/Brandom: sind durch und durch sprachlich, aber nicht rein sprachlich! Die repräsentationale Dimension propositionaler Gehalte wird anhand des sozialperspektivischen Charakters der Kontoführung explizit. Rorty VI 179 ff Repräsentation/Brandom/Rorty: Brandom möchte sie gegen Davidson retten, der sie mit dem Bade ausgeschüttet hat. Die repräsentationalistische semantische Theorie enthält eine unbestreitbare Einsicht: was auch immer propositional gehaltvoll ist, hat notwendigerweise eine solche repräsentationale Seite; nicht, was diesen Aspekt nicht hätte, wäre als Ausdruck einer Proposition erkennbar. BrandomVsDavidson. Rorty: Damit meint er nicht, Wahrheit sei eine Eigenschaft, es geht in Wirklichkeit schon um Billigung, nicht um Beschreibung (Metaphysik). Brandom I 127 Repräsentation/Brandom: problematisch: kein Raum für Begriff des Irrtums: R. verlangen Richtigkeit - Aussagen Wahrheit - Repräsentation nicht ohne Praxis: rote Punkte, blaue Linien der Landkarte - VsDescartes: erklärt nicht, was es heißt, R zu verstehen, nämlich zu verstehen, wie wir für sie verantwortlich sind. I 126 Repräsentation ist nicht Ausdruck. I 130 VsDescartes: ihm geht es um die Richtigkeit der Repräsentation vor dem Verstehen. >Verstehen. I 145 BrandomVsRepräsentation: Es ist unklar, wie man daraus zum Begriff des Verfügens über propositionalen Gehalt gelangen soll. >Propositionaler Gehalt. I 923 Repräsentation/SearleVsDavidson: Gehalt muss intrinsisch und vor Analyse verständlich sein - aber Repräsentation von Zeichen, Lauten usw. ist nicht intrinsisch, diese sind bloße Gegenstände der Natur. - Abgeleitete Intentionalität stammt von ursprünglicher Intentionalität des Geistes. I 404f Repräsentation/Brandom: aus Descartes dualistischem Weltbild von Repräsentation und Repräsentiertem - Vier Aspekte: 1. Repräsentationen brauchen außer "wahr" noch "bezieht sich auf" und "bezeichnet". - 2. Unterscheidung von intensionalen und extensionalen Kontexten - 3. Das "von" in de re-Kontexten: etwas gilt von Kant aber nicht von Hegel - 4.Sie brauchen Richtigkeit des Urteilens und Folgerns. I 412~ BrandomVsRepräsentation: stattdessen expressive Rolle. I 482 Repräsentation/Brandom: Eine Minderheit der Autoren (Davidson): Zwischen propositional gehaltvollen intentionalen Zuständen und Tatsachen. - Mehrheit: aus dem pragmatischen Vorrang des Propositionalen folgt kein semantischer Vorrang - Repräsentation ist zunächst Repräsentation von Dingen, Relationen und Eigenschaften - Brandom: Wenn das richtig ist, kann Zuweisung von Absicht und Erfolg nicht auf der Ebene des propositionalen Gehalts erläutert werden. I 719 Repräsentation/Brandom: McCarthy-Bsp: Propositionaler Gehalt als Wahrheitsbedingungen ist abhängig von den Tatsachen bezüglich der Gegenstände, die sie repräsentieren - Repräsentation in diesem Sinn ist grundlegend für Intentionalität. ((s) McCarthy-Bsp: McCarthy glaubt, dass der erste Satz des Kommunistischen Manifests wahr ist...("Ein Gespenst geht um in Europa...").) I 719f Repräsentation/Brandom: a) vorbegrifflich: setzt kein Erfassen der spezifischen Gehalte voraus - Bsp sich an einer Karte orientieren. Das ist auch nichtsprachlich möglich. (>Landkarten-Beispiel) - Bsp Eine Wolke als Zeichen für Regen deuten - b) Im Rahmen einer diskursiven Praxis: Bsp aus Symbolen folgern, dass sich zwischen zwei Städten ein Fluss befindet. I 722 Behauptungen und Überzeugungen, die propositional gehaltvoll sind, sind notwendigerweise repräsentational gehaltvoll, weil ihre inferentielle Gliederung wesentlich eine soziale ist. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Semantischer Gehalt | Brandom | I 498 Semantischer Gehalt/Kontoführung/Brandom: Semantischer Gehalt ist komplizierter als die Erhaltung des Designiertheitswerts bei Inferenzen. - Vielleicht kann der semantische Gehalt die Richtigkeit materialer Inferenzen bestimmen, ohne dass er aus diesem Grund so aufzufassen ist, dass er selber durch richtige Inferenzen erhalten bleibt. >Kontoführung, >Gehalt, >Inferenzen, >Designiertheitswert. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Sprachregeln | Searle | Sprachregeln/Searle: Sprachregeln werden von vielen Autoren überhaupt angezweifelt. Sie sind in Wirklichkeit Regeln für sprachliches Handeln. Jedenfalls sind Regeln für singuläre Termini von ganz anderer Art. VsSearle: Dann sind die Beziehungen zwischen der Analyse der Sprechakte und der der Bedeutung gar nicht geklärt. >Bedeutung, >Sprechakt. --- IV 84 Sprachregeln/Searle: Bsp Wer eine Feststellung trifft, legt sich auf die Wahrheit fest. ((s) > Kontoführung/Brandom). J. Husted "Searle" in: Hügli/Lübke (Hrsg) Philosophie im 20. Jahrhundert, Reinbek, 1993 S. 253 |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Sprechakttheorie | Austin | Sprechakttheorie: Ausdrucksfunktion, Richtigkeit, Angemessenheit VsRedundanztheorie (p = "Es ist wahr dass p"). Husted III 240f Sprechakttheorie/Austin: def lokutionärer Akt: Äußerungsakt - Bsp Man gibt ein Beispiel für den sinnvollen Satz "Der Stier ist los" perlokutionär: Wirkung mittels Äußerung - Bsp Warnung mit diesem Satz >Perlokutionärer Akt. illokutionär: Man erschreckt damit die Hörer. >Illokutionärer Akt. Husted III 245 zusätzlich: Gelingsbedingungen als "Plus" zur Äußerung: die Garantie, die der Sprecher übernimmt - >Kontoführungsmodell/Brandom. Husted III 247 SprechakttheorieVsLogischer Positivismus: mehr als nur die zwei Funktionen 1. Beschreibung der Wirklichkeit, 2. Ausdruck von Emotionen - Sprechakte gehören zu keiner dieser beiden Kategorien. Husted III 248 AustinVsWittgenstein: pro durchgehende Ähnlichkeit - Sprechakttheorie: zeigt hier ihre Stärke. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin. |
Austin I John L. Austin "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Austin II John L. Austin Ein Plädoyer für Entschuldigungen In Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Husted I Jörgen Husted "Searle" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted II Jörgen Husted "Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted III Jörgen Husted "John Langshaw Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted IV Jörgen Husted "M.A. E. Dummett. Realismus und Antirealismus In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Hamburg 1993 Husted V J. Husted "Gottlob Frege: Der Stille Logiker" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Reinbek 1993 |
Vernunft | Brandom | I 395 Vernunft/Brandom: wir sind Vernunftwesen genau soweit unsere Anerkennung diskursiver Festlegungen einen Unterschied macht für das, was wir weiter tun werden. Vgl. >Kontoführung. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Verstehen | Sellars | Brandom I 649 Verstehen/Sellars: um Berichte aber verstehen zu können, muss man in der Lage sein zu unterscheiden, welche weiteren Behauptungen aus ihnen folgen und welche Behauptungen Belege für sie liefern würden. Daher können nicht alle Berichte Beobachtungsberichte sein. >Inferenzen, >Konsequenz, vgl. >Kontoführung, >Welt/Denken, >Implikation, >Rationalismus, >Wahrnehmung, >Wissen/Sellars. |
Sellars I Wilfrid Sellars Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999 Sellars II Wilfred Sellars Science, Perception, and Reality, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Wissen | Brandom | Def Wissen: gerechtfertigte wahre Überzeugung - (Goldman) muss auf die richtige Weise verursacht werden. - (Gettier) Vgl. >Kausaltheorie des Wissens, >Rechtfertigung, >Behauptbarkeit, >Wahrheit. I 321 Wissen: Damit das Token "Das ist grün" Wissen ausdrückt, muss man nicht nur ein Symptom für Anwesenheit haben, sondern auch wissen, dass dieses Token ein Symptom für die Anwesenheit ist. >Symptome. I 322 Rechtfertigung: setzt das voraus. BrandomVsSellars: Sellars setzt voraus, dass der Reporter sich rechtfertigen muss. I 715/6 Wissen/Brandom: 1. Der Wissende muss eine inferentiell gegliederte, als propositional gehaltvolle Festlegung zuweisen (Überzeugungsbedingung) 2. Eine vererbbare Berechtigung zu dieser Festlegung zuweisen 3. Der Kontoführer muss dieselbe propositionale Festlegung eingehen, die zugewiesen wird. >Kontoführung. II 127 Wissen/Platon: wahre Meinung plus logische Erklärung notwendig. II 129 Wissen/Verlässlichkeitstheorie/Brandom: Man könnte glauben, dass p, ohne zu glauben, dass man weiß dass p. - Weil eine Überzeugung eine Bedingung für Wissen ist, folgt: Wenn man noch nicht einmal glaubt, dass man weiß, dass p, dann weiß man auch nicht, dass man es weiß. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Wissen | Lorenzen | Wessel I 346 Modalität/Lorenzen/Wessel: Angenommen wird, eine bestimmte Menschengruppe hat ein bestimmtes System von Aussagen W als wahr akzeptiert. Von diesen Menschen werden dann auch alle Aussagen als wahr anerkannt, die logisch aus diesen Aussagen folgen. >Dialogische Logik, vgl. >Logische Allwissenheit, vgl. >Kontoführungsmodell. Lorenzen betrachtet das nur für Zukunftsaussagen als sinnvoll. Wissen/Lorenzen/Wessel: Für Lorenzen ergibt sich daraus, dass alles, was wir wissen, bezüglich dieses Wissens notwendig ist. >Notwendigkeit. Tradition: Bsp Angenommen wir wissen, dass in einer Erbsenschote fünf Erbsen sind und dass sie Eiweiß enthält. So ist nur das zweite notwendiges Wissen. Nach Lorenzen sind beide Aussagen notwendiges Wissen. (WesselVs). >Tatsachen, >Kontingenz. Modalität/WesselVsLorenzen: Lorenzen vertritt eine zu weite Auffassung. Dass alles Wissen notwendig sein soll, ist eine "fatalistische Konsequenz". >Fatalismus. |
Lorn I P. Lorenzen Constructive Philosophy Cambridge 1987 Wessel I H. Wessel Logik Berlin 1999 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
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Absicht | Grice, P.H. | Meggle I 140 Welker These Sprecher übernehmen Verantwortung dafür, daß sie die Absicht haben, bestimmte Wirkungen beim Hörer herbeizuführen ((s) > Kontoführungsmodell von Brandom). |
Grice: > Meg I G. Meggle (Hg) Handlung, Kommunikation, Bedeutung Frankfurt/M 1979 |