Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

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Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
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Literatur
Literatur
Abduktion Armstrong III 104
Abduktion/Peirce: Schluss auf die Beste Erklärung = auf >verborgene Parameter. - Bsp Überlichtgeschwindigkeit usw. - HolismusVsAbduktion. >Beste Erklärung, >Holismus.

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983
Continuants Simons I 117
Continuant/Broad: Ein Continuant hat keine zeitlichen Teile, nur räumliche. Gegensatz: Der Gegensatz ist das Ereignis. Es hat räumliche und zeitliche Teile .
Continuant: Bsp Mensch. Pointe: Deshalb kann sich der Mensch verändern ((s) Sonst ist die Frage, ob er derselbe bleibt).
>Zeitliche Identität, >Personale Identität.
Gegensatz: Occurrence/Broad: Ereignis. Ein Ereignis kann sich nicht verändern. ((s) Ein Mensch (continuant) wird älter, wohingegen ein Ereignis nicht älter werden kann.)
>Menschen, >Ereignisse, >Personen.
I 127
Continuants/SimonsVsVierdimensionalismus: Alles was Masse haben kann, ist ein continuant. Diese werden in dem Argument der Relativitätstheorie gebraucht, sodass nichts mit Masse über Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden kann. >Vierdimensionalismus.
I 173
Continuants/Locke: Continuants sind konstante Materiehaufen. Sie können keine Teile verlieren oder gewinnen (SimonsVsLocke). >J. Locke.
I 175
Zeitlicher Teil/Continuants/Mereologie/SimonsVsalle: These: Auch Continuants können zeitliche Teile haben, d.h. sie sind nicht mereologisch konstant, sondern mereologisch variabel. Simons: These: Continuants können auch eine unterbrochene Existenz haben. >Existenz.
I 176
Continuants/Simons: Nicht alle müssen materielle Dinge sein, Bsp Lächeln, Knoten, Wellen. Sie sind eher Störungen materieller Dinge.
I 180
Def Koinzidenz/Continuants/Simons: Koinzidenz-Prädikat:
CTD5 a ‹›t b ≡ a ‹t ∧ b ‹t a

Das Prädikat zeigt Gemeinsamkeit der Teile, in Begriffen der wechselseitigen Inklusion.
>Identität/Simons.
I 187
Continuant/ChisholmVsAlle Autoren: These: Ein continuant ist mereologisch konstant. Mereologisch variable Continuants sind in Wirklichkeit nicht primäre Substanzen sondern logische Konstruktionen aus mereologisch konstanten continuants. Organismen sind nur Konstruktionen.
I 305
Ereignis/Continuants/Simons: Ereignis: Hier ist eine Formel wie "a ‹ b" vollständig. Continuants: Hier brauchen wir zusätzlich einen zeitlichen Index: ((s) mit Quantifikation) "(Et)[a <t b]".
I 350
Continuant/Simons: Ereignisse widerfahren einer Person und werden ihr Leben (Lebensgeschichte) genannt Zusammenhang. Nicht alle Ereignisse eines Lebens sind kausal verbunden. Lösung: Gen-Identität (gen-identisch), d.h. die Ereignisse involvieren alle einen einzigen Continuant.
I 351
Continuant/zeitlicher Zusammenhang/Simons: Es ist nicht der continuant, der zusammenhängt, sondern seine Lebensgeschichte. HumeVsContinuants, RussellVsContinuants: Continuants sind eine Reduktion auf Ereignisse, sie sind also eine bloße Wäscheleine. Ob es einen Continuant gibt hängt davon ab, ob es eine Lebensgeschichte dazu gibt.
I 353
Simons: Nichts unterhält ihre kontinuierliche Existenz.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Fiktionen Weizenbaum I 155
Fiktion/Gedankenexperiment/Computer/Weizenbaum: Die Tatsache, dass eine Maschine, in der Signale mit Überlichtgeschwindigkeit transportiert werden, nicht gebaut werden kann hindert nicht, ihr Verhalten zu untersuchen. Ein solcher Computer kann sogar simuliert werden. >Lichtgeschwindigkeit, >Experimente, >Gedankenexperimente, >Computer.
I 157
Der Computer ist eine Maschine, in der eine Welt erschaffen werden kann, in der es keine Schwerkraft gibt, oder in der die Newtonschen Gesetze geändert wurden. >Simulation, >Gravitation.

Weizenbaum I
Joseph Weizenbaum
Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft Frankfurt/M. 1978
Formalismus Quine XIII 63
Formalismus/Quine: die Deduktion ist nützlich, wenn man vorher an der Wahrheit des Ergebnisses gezweifelt hat.
XIII 64
So kann man zum Beispiel eine Hypothese testen, indem man die Konsequenzen aus ihr betrachtet. Euklid: hatte Schwierigkeiten Theoreme zu beweisen, an deren Wahrheit schon niemand mehr zweifelte.
Eleganz/Wissenschaft/Euklid: schon er versuchte, aus Gründen der angestrebten Einfachheit, seine Postulate zu begrenzen.
Deduktion/Problem/Quine: wie können wir verhindern, dass unser schon vorhandenes Wissen (über die Gegenstände („was wahr ist“)) sich in den Beweis einschleicht? Man versucht, Unwissenheit zu simulieren, aber bis zu welchem Punkt?
Wissen/Wahrheit/Quine/(s): zu „wissen, was wahr ist“ ist eher ein Wissen über Gegenstände als über die Logik (s.u.).
Disinterpretation/Uminterpretation/Interpretation/Tradition/Quine: eine Möglichkeit war die Uminterpretation: bei der man annahm, dass die logischen Konstanten ihre Bedeutung behielten, die anderen Terme aber bloß als vorläufig angesehen wurden. Und zwar sowohl im zu beweisenden Theorem als auch in dessen Konsequenzen ((s) also praktisch dann im Alltagsgebrauch, in der Alltagssprache).
Reine Mathematik/Quine: das brachte etliche Autoren dazu, ihren Gegenstand als intrinsisch uninterpretiert zu betrachten.
Reine Mathematik/Formalismus/Russell: Hier wissen wir nie, wovon wir sprechen oder ob das, was wir sagen, wahr ist.
QuineVsFormalismus/QuineVsRussell: zu seinen Gunsten spricht, dass er das schnell wieder vergessen hat.
XIII 65
Reine Mathematik/Wissenschaft/Quine: scheint eher auf einer Stufe mit den anderen Wissenschaften zu sein. Bsp reine Arithmetik hat mit reinen Zahlen zu tun, die Gegenstände abzählen, in der Wirtschaft aber auch Elektronen. Variablen: gehen sowohl über Zahlen als auch über Gegenstände.
Bsp Lichtgeschwindigkeit: hier wird eine Relation festgestellt zwischen einer reinen Zahl (300.000) und Lichtwellen. Dabei wird nicht die Zahl als besonders herausgestellt, sondern die Relation.
Bsp Preis: hier wird die Zahl weder durch den Gegenstand, noch durch die Währung besonders geformt. ((s) Lösung/(s): Relation statt Prädikat.)
Quine: Relation statt reiner Zahlen und „reinem Gegenstand“.
QuineVsDisinterpretation/Disinterpretation/Quine: die Reinheit der reinen Mathematik beruht nicht auf der Uminterpretation!
Arithmetik/Quine: die Arithmetik ist einfach mit Zahlen beschäftigt, nicht mit Objekten des täglichen Lebens.
abstrakte Algebra/Quine: wenn es sie überhaut gibt, ist sie einfach die Theorie der Klassen und Relationen. Aber Klassen und Relationen aller möglichen Dinge, nicht nur abstrakter.
XIII 66
Logik/Quine: hier gab es ein ähnliches Problem wie zuvor bei der Deduktion, wo wir unser vorgängiges Wissen über Gegenstände suspendieren mussten: wie können wir unser vorgängiges Wissen über Schlussfolgerungen suspendieren? Lösung/Frege/Tradition: wiederum durch die Disinterpretation, aber diesmal der Partikel. (Formalismus).

Formalismus/Quine: der Formalismus verschont uns ironischerweise von letztlicher Disinterpretation. Die Folgerungen, die mit unseren Zeichen erlaubt sind, können wir ausdehnen. Wir können sicher sein, dass sie nicht durch die Bedeutungen der Zeichen verändert werden.

Frege/Russell/Principia Mathematica(1)/PM/Quine: Principia Mathematica war ein Rückschritt gegenüber Freges Begriffsschrift(2), was die formalistische Strenge angeht. >Begriff/Frege.


1. Whitehead, A.N. and Russel, B. (1910). Principia Mathematica. Cambridge: Cambridge University Press.
2. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Gesetze Deutsch I 263 ff
Naturgesetze: Die Naturgesetze auf die sich das Kontrafaktische implizit bezieht, sind die Gesetze, die in anderen Universen wirklich befolgt werden, nämlich die Gesetze der Quantentheorie! (Andere Autoren: Es gibt wohl Universen, in denen gewissen Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind).
>Naturgesetze, >Kontrafaktisches, >Quantenmechanik.
I 300
Simulation/Naturgesetze: In der virtuellen Realität kann man mit Überlichtgeschwindigkeit reisen, oder auch ein perpetuum mobile bauen. Keine noch so vernünftige Überlegung zur virtuellen Realität kann beweisen, dass ein bestimmter Prozess von den Naturgesetzen zugelassen wird, (obwohl man beweisen kann, dass er nicht zugelassen wird). >Simulation.
Wenn wir zum entgegengesetzten Schluss gekommen wären, folgte daraus auf Grund des Turingprinzips, dass Zeitreisen physikalisch unmöglich sind.
>Zeitreisen.

Deutsch I
D. Deutsch
Die Physik der Welterkenntnis München 2000
Hardware Bostrom I 71
Hardware/Superintelligenz/Bostrom: Vorteile für digitale Intelligenzen: Geschwindigkeit der Berechnungselemente. Biologische Neuronen arbeiten mit einer Spitzengeschwindigkeit von etwa 200 Hz, ganze sieben Größenordnungen langsamer als ein moderner
I 72
Mikroprozessor (~ 2 GHz).(1) Als Folge davon ist das menschliche Gehirn gezwungen, sich auf eine massive Parallelisierung zu verlassen und ist nicht in der Lage, Berechnungen, die eine große Anzahl aufeinanderfolgender Operationen erfordern, schnell durchzuführen. Geschwindigkeit der internen Kommunikation: Axone tragen Aktionspotentiale bei Geschwindigkeiten von 120 m/s oder weniger, während elektronische Verarbeitungskerne optisch mit Lichtgeschwindigkeit (300.000.000 m/s) kommunizieren können.(3)
Anzahl der Berechnungselemente: Das menschliche Gehirn hat etwas weniger als 100 Milliarden Neuronen.
I 339
Die Anzahl der Neuronen in einem erwachsenen menschlichen Männergehirn wurde auf 86,1 ± 8,1 Milliarden geschätzt, eine Zahl, die durch Auflösung des Gehirns und Fraktionierung der Zellkerne ermittelt wurde, wobei die mit einem neuronenspezifischen Marker angefärbten Neuronen gezählt wurden. In der Vergangenheit waren Schätzungen in der Nachbarschaft von 75-125 Milliarden Neuronen üblich. Diese basierten typischerweise auf der manuellen Zählung von Zelldichten in repräsentativen kleinen Regionen (Azevedo et al. 2009(4)).
I 72
Im Gegensatz dazu ist Computer-Hardware unbegrenzt skalierbar bis zu sehr hohen physikalischen Grenzen.
I 339
Die von der Quantenmechanik, der Allgemeinen Relativitätstheorie und der Thermodynamik gesetzten physikalischen Grenzen der Berechnung liegen jedoch weit über diesem "Jupiter-Gehirn"-Niveau (Sandberg 1999(5); Lloyd 2000(6)). Speicherkapazität: Das menschliche Arbeitsgedächtnis ist in der Lage, nicht mehr als vier oder fünf Informationsbrocken zu einem bestimmten Zeitpunkt zu speichern.
I 340
Die Anzahl der Bereiche, die der Arbeitsspeicher verwalten kann, ist sowohl informations- als auch aufgabenabhängig; sie ist jedoch eindeutig auf eine kleine Anzahl von Bereichen beschränkt. Siehe Miller (1956)(7) und Cowan (2001)(8).
I 73
Zuverlässigkeit, Lebensdauer, Sensoren, etc.: Maschinenintelligenzen können verschiedene andere Hardware-Vorteile haben.
I 340
Zum Beispiel sind biologische Neuronen weniger zuverlässig als Transistoren. Kanalrauschen kann Aktionspotentiale auslösen, und synaptisches Rauschen erzeugt eine erhebliche Variabilität in der Stärke der übertragenen Signale. Nervensysteme scheinen sich so entwickelt zu haben, dass sie zahlreiche Kompromisse zwischen Rauschtoleranz und Kosten (Masse, Größe, Zeitverzögerungen) eingehen; siehe Faisal et al. (2008)(9). Zum Beispiel können Axone nicht dünner als 0,1 µm sein, damit die zufällige Öffnung von Ionenkanälen nicht zu spontanen Aktionspotentialen führt (Faisal et al. 2005)(10). >Software/Bostrom, >Superintelligenz, >Künstliche Intelligenz, >Künstliche Neuronale Netze, >Maschinenlernen.

* Dies geschieht hauptsächlich in kurzen Ausbrüchen in einer Untergruppe von Neuronen - die meisten haben eine ruhigere Feuerrate(Gray and McCormick 1996)(1); Steriade et al. 1998(2)).


1. Gray, C. M., and McCormick, D. A. 1996. “Chattering Cells: Superficial Pyramidal Neurons Contributing to the Generation of Synchronous Oscillations in the Visual Cortex.” Science 274 (5284): 109–13.
2. Steriade, M., Timofeev, I., Durmuller, N., and Grenier, F. 1998. “Dynamic Properties of Corticothalamic Neurons and Local Cortical Interneurons Generating Fast Rhythmic (30–40 Hz) Spike Bursts.” Journal of Neurophysiology 79 (1): 483–90.
3. Kandel, Eric R., Schwartz, James H., and Jessell, Thomas M., eds. 2000. Principles of Neural Science. 4th ed. New York: McGraw-Hill.
4. Azevedo, F. A. C., Carvalho, L. R. B., Grinberg, L. T., Farfel, J. M., Ferretti, R. E. L., Leite, R. E. P., Jacob, W., Lent, R., and Herculano-Houzel, S. 2009. “Equal Numbers of Neuronal and Nonneuronal Cells Make the Human Brain an Isometrically Scaled-up Primate Brain.” Journal of Comparative Neurology 513 (5): 532–41.
5. Sandberg, Anders. 1999. “The Physics of Information Processing Superobjects: Daily Life Among the Jupiter Brains.” Journal of Evolution and Technology 5.
6. Lloyd, Seth. 2000. “Ultimate Physical Limits to Computation.” Nature 406 (6799): 1047–54.
7. Miller, George A. 1956. “The Magical Number Seven, Plus or Minus Two: Some Limits on Our Capacity for Processing Information.” Psychological Review 63 (2): 81–97.
8. Cowan, Nelson. 2001. “The Magical Number 4 in Short-Term Memory: A Reconsideration of Mental Storage Capacity.” Behavioral and Brain Sciences 24 (1): 87–114.
9. Faisal, A. A., Selen, L. P., and Wolpert, D. M. 2008. “Noise in the Nervous System.” Nature Reviews Neuroscience 9 (4): 292–303.
10. Faisal, A. A., White, J. A., and Laughlin, S. B. 2005. “Ion-Channel Noise Places Limits on the Miniaturization of the Brain’s Wiring.” Current Biology 15 (12): 1143–9.

Bostrom I
Nick Bostrom
Superintelligence. Paths, Dangers, Strategies Oxford: Oxford University Press 2017
Hohlwelttheorie Kanitscheider I 383
Hohlwelttheorie/Joachim Lang: 1939: es lässt sich zeigen, dass die Theorie, wenn sie geeignet formuliert ist, empirisch nicht widerlegt werden kann. These die Welt ist eine Kugel, in deren Innern wir uns befinden.(1) Ein Koordinatensystem x1, x2, x3 hat seinen Ursprung im Mittelpunkt der Erde. Der Raum wird dann durch die Transformation

Xi = (R²/r²) mal xi (i = 1,2,3), r³ = xi2 ∑³i = 1 xi² R = 6370 Km

auf die neuen Koordinaten X1,X2,X3 ab. Dadurch wird das Äußere der Kugel auf das Innere projiziert. Winkeltreu. Geraden der alten Darstellung werden zu Kreisen durch das Erdzentrum. Die Lichtgeschwindigkeit wird raumabhängig und nimmt zum Erdinnern hin ab. Bsp der Sender sendet langsam, der Empfänger sieht gleichzeitig ein schnelles (blauverschobenes Signal). Desgleichen schrumpfen die Maßstäbe in der Nähe des Zentrums, das von der Sonne, die nur einen Durchmesser von 4 m besitzt, im Abstand von 300 m umkreist wird.
Die Sterne und alle nach gewöhnlicher Auffassung extragalaktischen Objekte befinden sich noch näher am Zentrum.
I 384
Aufgrund der Raumabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit und ihres gekrümmten Weges können alle bekannten Effekte wie das Auftauchen und Verschwinden eines Schiffes auf dem Meer als Indikatoren für eine konkave Erdoberfläche gedeutet werden. Man hat gezeigt, dass man sogar topologische Falsifikationsversuche Durchbohren der Erdkugel durch geeignete Symmetriebedingungen auffangen kann.
Wenn die Empirie vollständig zu Deckung gebracht werden kann, müssen Argumente wie Einfachheit, Symmetrie, Kohärenz mit dem übrigen Wissen herangezogen werden. Die Wissenschaft braucht hier die Philosophie zur Unterstützung.

1. Joachim Hermann (1962). Das falsche Weltbild. Stuttgart: Franckh’sche Verlagshandlung.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Information Bigelow I 68
Information/Bewegung/Kausalität/Lichtgeschwindigkeit/Bigelow/Pargetter: Ein Bild kann schneller als das Licht übertragen werden: Bsp Eine Laserkanone auf der Erde kann auf der Oberfläche des Jupitermonds Callisto schwenken und durch kann die Winkelgeschwindigkeit ein Bild von einem Punkt zum anderen bewegen, die größer ist als die Lichtgeschwindigkeit.
I 69
Das ist deswegen möglich, weil hier gar kein Kausalprozess im Gange ist. Der Punkt zu einer Zeit ist nicht dasselbe Ding wie der Punkt zu einer anderen Zeit, der Punkt ist kein Gegenstand. >Kausalität, >Verursachung.
Pointe: Dann gibt es im Fall dieses Punkts nur eine Ockhamistische Geschwindigkeit, keinen Vektor. Zu sagen „er“ habe sich bewegt wäre irreführend. Er hat auch keine Identität in der Zeit.
>Zeitliche Identität.
Ursache: ist die Bewegung der Laserkanone auf der Erde. >Ursachen.
Pointe: Daher impliziert die Existenz eines Musters 2. Stufe von Positionen nicht die Existenz einer Eigenschaft 1. Stufe, der instantanen Geschwindigkeit.
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Newton: zeigt wiederum, dass instantane Geschwindigkeit (Eigenschaft 1. Stufe) nicht Eigenschaften 2. Stufe (Abfolge von Positionen) impliziert.
Fluxtheorie: Das ist es, was sie braucht, die logische Unabhängigkeit von Eigenschaften 1. und 2. Stufe. Dennoch muss sie eine intime Verbindung zwischen beiden annehmen.
>Flux/Bigelow.
Falsche Lösung: zu sagen, dass der Lichtpunkt seine Identität aus der numerischen Identität erhielte. Das wäre eine zweifelhafte Verbindung von Eigenschaften 1. und 2. Stufe.
I 70
Vs: Wenn Bsp eine Welt von Malebranche - Gott erschafft die bewegten Gegenstände zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort neu – eine logische Möglichkeit ist, dann gibt es keine Implikation (Entailment) zwischen Ockhamistischer Geschwindigkeit und Geschwindigkeit nach der Fluxtheorie (2. und 1. Stufe von Eigenschaften). >Malebranche, >Entailment, >Implikation, >Wilhelm von Ockham.
Bigelow/Pargetter: Daher sagen wir, dass die Verbindung zwischen Ockham-Geschwindigkeit und Flux-Geschwindigkeit nicht durch eine metaphysisch notwendige Verbindung, sondern durch ein kontingentes Naturgesetz gewährleistet wird.
>Naturgesetze, >Kontingenz.
Bewegung/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Ockhams Ortswechsel wird oft durch instantane Geschwindigkeit erklärt. Der Grund ist, dass es nach den Naturgesetzen keine andere Möglichkeit gibt.
>Bewegung, >Veränderung.
Moment/Bigelow/Pargetter: Dieser Vektor begreift Geschwindigkeit unter sich. Moment ist keine intrinsische Eigenschaft (oder „Invariante“) sondern auf einen Rahmen der Referenz relativiert.
>Intrinsisches.
Vektor/Naturgesetze/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Vektoren spielen eine wichtige Rolle in Naturgesetzen. Sie sind es, die den NG ihre erklärende Kraft geben. >Vektoren.
Intrinsische Eigenschaft/Vektor/Bigelow/Pargetter: jeder Vektor konstituiert eine intrinsische Charakteristik eines Gegenstands zu einer Zeit. ((s) Kein Widerspruch zu oben, wenn auf Zeitpunkt bezogen).
Geschwindigkeit/Beschleunigung/Bigelow//Pargetter: ihre Verbindung wird durch ihre Rolle in Naturgesetze vermittelt.
Fallbeschleunigung/Galilei/Bigelow/Pargetter: ist tatsächlich nicht ganz konstant, weil beim Annähern an das Gravitationszentrum die Gravitation stärker wird. Und zwar nimmt sie beschleunigt zu. Galilei nimmt aber Konstanz an.
>Gravitation.
I 71
Erklärung/Quantität/Bigelow/Pargetter: Nicht alle Quantitäten spielen eine erklärende Rolle wie Beschleunigung und Geschwindigkeit. Bsp Die Änderung der Beschleunigung (s.o. der Fallbeschleunigung) spielt keine erklärende Rolle. >Erklärungen, >Kausalerklärung.
Deshalb nehmen wir keinen Vektor für sie an. Hier brauchen wir nur „Ockhamsche“ Muster der Beschleunigung. Keinen Flux. Wohl aber brauchen wir den Flux für die darunterliegenden Vektoren der Geschwindigkeit und der Beschleunigung.
Vektor/Physik/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Es gibt keinen Grund, Vektoren oberhalb der Ebene der Beschleunigung anzunehmen, weder Flux-Vektoren noch Ockhamistische.
Erklärung/Bigelow/Pargetter: Das zeigt eine Erklärungsverbindung zwischen Flux-Vektoren und Mustern in der Zeit. Diese Verbindung ist keine enge logische oder metaphysische, sondern eine lockerere, eine nomologische.
>Metaphysik, >Metaphysische Möglichkeit, >Nomothetisch/idiographisch.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Logik 2. Stufe Field I 37
Logik 2. Stufe/Field: In der Logik 2. Stufe haben die Quantoren kein rekursives Beweisverfahren. >Quantifikation, >Quantoren, >Logik, >Rekursion.
Quantifikation/Field: Daher ist sie hier vage und unbestimmt, aber selbst dann gilt (A >Logwahr(A)) & (~A > Logwahr(~A)) ist immer wahr. Die Vagheit bezieht sich auf das A.
II 238
Referentielle Unbestimmtheit/logische Operatoren/Logik 2. Stufe/Field: Sonderfall: Frage: Können komplexe logische Operatoren - Bsp unbeschränkte Quantoren 2. Stufe ((s) über Eigenschaften) überhaupt bestimmte Wahrheitsbedingungen haben? - Nein, z. B. kann alles was man mit ihnen ausdrückt, mit eingeschränkterer Quantifikation (über Mengen) reformuliert (reduziert) werden. Dabei hilft es nicht zu sagen, Bsp "Mit "für alle Eigenschaften" meine ich für alle Eigenschaften". >"Alles was er sagte", >Wahrheitsbedingungen, >Mengen, >Extension, >Extensionalität.
Alle/Field: Der Gebrauch von "alle" ohne Anführungszeichen ist selbst Gegenstand einer Reinterpretation. ((s) Es könnte eine widersprechende, noch unentdeckte Eigenschaft geben, die nicht unter "alle Eigenschaften" einbezogen werden dürfte.)
Field: Bsp Beschleunigung nahe Lichtgeschwindigkeit - hier würde der definitiv-Operator wiederum helfen.
VsDeflationismus: Der Deflationismus könnte einfach sagen "..alle..." ist wahr gdw. wenn alle... - Vs: Zusätzlich braucht man den definitiv-Operator, der Bedingungen fordert. Problem: Er fordert sie, aber er gibt sie nicht an! Field: Dito - bei Quantifikation höherer Stufe.

III 39
Logik 1. Stufe/2. Stufe/stärker/schwächer/Abschwächung/Field: Um die Logik 2. Stufe zur 1. Stufe abzuschwächen, können wir die Axiome 2. Stufe zu Axiomen-Schemata 1. Stufe abschwächen, nämlich dem Schema der Ersetzung und/oder der Separation. ((s) Statt eines Axioms über eine Menge ein Schema für alle Elemente?) - Problem: damit kommen viele Nicht-Standard-Modelle herein! Nämlich Modelle in denen Mengen, die in Wirklichkeit unendlich sind, die Formel erfüllen die normalerweise gerade Endlichkeit definiert. >nicht-intendiertes Modell.
III 92
Logik 2. Stufe/Field: Wir haben Logik 2. Stufe an zwei Stellen: 1. bei der Axiomatisierung der Geometrie der Raumzeit und der skalaren Ordnung von Raumzeit-Punkten haben wir...
III 93
...die "vollständige Logik der Teil-Ganzes-Relation" bzw. die "vollständige Logik der Goodmanschen Summen" - 2. (im Abschnitt B, Kapitel 8): den binären Quantor "weniger als". Diesen brauchen wir aber nicht, wenn wir Goodmansche Summen haben: Goodmansche Summe: Ihre Logik ist hinreichend, um Vergleiche von Mächtigkeiten zu geben. Aus heuristischen Gründen wollen wir aber eine Extra-Logik für Mächtigkeiten ("weniger als") beibehalten.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Messen Poundstone I 98 - 104
Verdoppelung/Wahrnehmung/Erkennen/Erkenntnis/Poincaré: Angenommen, über Nacht haben sich alle Längen verdoppelt - würden wir etwas merken? Poincaré: nein!
>H. Poincaré.
I 102f
SchlesingerVsPoincaré: Es gibt sehr wohl unterschiedliche Änderungen: Gravitation: 1/4 so stark wie vorher, Dichte: 1/8, Luftdruck: 1/8, Quecksilberthermometer platzen - Pendeluhr: die Tageslänge wird um √2 länger. - Lichtgeschwindigkeit nimmt um den gleichen Faktor zu (mit einer Pendeluhr gemessen). Andere Uhren gehen nicht langsamer: Federkraft. >Lichtgeschwindigkeit.
Offene Frage: ob die anderen Erhaltungssätze konstant bleiben.
>Erhaltungssätze, >Symmetrien/Physik.
I 104
Wenn alle Atome vergrößert sind, dann hat das Elektron beim Quantensprung bergauf den doppelten Abstand zu bewältigen und benötigte einen doppelten Energieaufwand - gewaltiger Temperaturabfall.
I 120
Die Rangfolge von Lust- und Unlustgefühlen sowie Präferenzen ändert sich nicht. >Präferenzen.

Poundstone I
William Poundstone
Im Labyrinth des Denkens Hamburg 1995
Metaphysische Möglichkeit Lewis Schwarz I 184
Metaphysisch möglich/Lewis/Schwarz: Bsp Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit. Dennoch: Wenn ich gestern sagte, sie seien unmöglich, habe ich etwas wahres gesagt (> Kontextabhängigkeit).
Schwarz I 227ff
Starke Notwendigkeit/Chalmers/Schwarz: These: Es gibt substantielle modale Wahrheiten, Bsp Kripke ist essentiell ein Mensch, Bsp Schmerz ist wesentlich identisch mit XY. Pointe: Die Kenntnis kontingenter Tatsachen ist nicht hinreichend, um diese modalen Tatsachen zu erkennen. LewisVs: Was eine Möglichkeit ist, ist nicht kontingent > Metaphysisch möglich.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Methode Feyerabend I 187
Feyerabend These: Die Theorie von Galilei (wie auch weitere mangelhafte Theorien) entspricht nicht nur den Tatsachen, sondern ist auch völlig vernünftig. Jeder Versuch, einige der bekannteren Methodologien des 20. Jahrhunderts durchzusetzen - etwa die Methode Trial and Error - hätte katastrophale Folgen gehabt! Vgl. >Trial and Error.
I 270
Methodologie/Methode/Feyerabend: Beobachtungen, die nicht zu ihnen passen, werden mit Recht als Anzeichen für Fehler in den Theorien und nicht in der Methodologie angesehen. das ändert sich, wenn die Störungen überhand nehmen und jede Beobachtung umgeben. (Feyerabend: »kosmologische Kritik«, ist hier vorzuziehen). (VsLakatos).
I 271/272
FeyerabendVsMethodologie: (VsLakatos): Mit ihr lässt sich der Streit zwischen dem Altem und dem Neuem nicht rational rekonstruieren. Jedenfalls nicht zur Zeit des Streites. Der Methodologie entgehen auch die Tricks, mit denen Galilei propagandistisch arbeitete. (...)
I 281
Bsp Forschungsprogramme/Feyerabend: von Einstein und Lorentz im Vergleich. Einsteins ist Programm beginnt zu degenerieren, während das von Lorentz voranschreitet. (+...)
I 283
Forschungsprogramme/Feyerabend: Bsp Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ergibt sich aus dem Programm von Lorentz als zufällige Tatsache, und ist damit der allgemeinen Relativitätstheorie näher als Einsteins Programm, wo die Konstanz ein Grundgesetz ist. Und seine Heuristik ist mindestens so überzeugend wie die von Einstein, denn jedes Gesetz, das aus einem Forschungsprogramm folgt, kann natürlich in dessen Heuristik verwendet werden. Die Wahl von Forschungsprogrammen und Konkurrenten ist recht willkürlich, und damit auch die Urteile, die sich auf sie gründen.
I 283
Lichtgeschwindigkeit/Feyerabend: "E=mc²" ist schon 1900 von Poincaré ohne relativistische Gesichtspunkte hergeleitet worden.
I 376
Wissenschaften/Feyerabend: Die Wissenschaften haben keine gemeinsame Struktur. (Höchstens eine Familienähnlichkeit, >Wittgenstein). Erfolgreiches Forschen gehorcht nicht allgemeinen Regeln.
II 54
Tradition/Feyerabend: These 1: Traditionen sind weder gut noch schlecht
These 2: Eine Tradition erhält erwünschte oder unerwünschte Zuge nur, wenn man sie auf eine andere Tradition bezieht. (Wenn man sie als Teilnehmer einer Tradition betrachtet).
II 55
Relativismus/Feyerabend: Die Thesen 1 und 2 führen zu einem Relativismus von genau der Art wie ihn Protagoras verteidigt zu haben scheint. (Der Mensch ist das Maß).
II 73
Maßstab/Feyerabend: Die Gültigkeit und Nützlichkeit populärer Maßstäbe kann nur durch ein Forschungsverfahren ermittelt werden, das sie verletzt.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979
Minkowski-Raum Kanitscheider I 472
Minkowski-Raum/Kanitscheider: die flache Raumzeit der Speziellen Relativitätstheorie (SR). Vierdimensional mit der imaginären Zeitkoordinate ict = x4.(Schreibweise: t Zeit, c Lichtgeschwindigkeit) aufgespannter euklidischer Raum. Hier lassen sich die Gesetze der SR besonders einfach darstellen. Ein Punkt (Ereignis) ist ein Weltpunkt, ein Ortsvektor ein Weltvektor, die Bahn eines Teilchens eine Weltlinie.
Lorentz-Transformation bedeutet hier eine einfache Drehung des Koordinatensystems.
Wählt man als Zeitkoordinate die reelle Größe x0 = ct = ix4 , so besitzt der Raum eine pseudoeuklidische Metrik.
Das Quadrat der Länge eines beliebigen Weltvektors wird dann durch R2 (Quadrate der Koordinaten) angegeben. Bei R2 > 0 ist der Weltvektor raumartig, bei R2< 0 zeitartig.
Lichtkegel: der durch R² = 0 definierte Nullkegel oder Kausalitätskegel:
Das Gebiet innerhalb des Lichtkegels (R² < 0) umfasst alle Ereignisse, die in Kausalzusammenhang mit Ereignissen im Scheitelpunkt stehen bzw. treten können.

Def Haussdorff-Raum/Kanitscheider: ein topologischer Raum ist hausdorffsch, wenn das Def Trennungsaxiom erfüllt ist: wenn x und y zwei verschiedene Punkte aus T sind, dann gibt es Umgebungen U(x) und U(y), so dass es keine Überschneidungen der beiden Umgebungen gibt.
>Relativitätstheorie, >Raumkrümmung, >Weyl-Prinzip.

I 183
Raumzeit/Kanitscheider: Der Minkowski-Raum (asymptotisch flach in großer Entfernung ist nur von unserem Standort aus isotrop! D.h. von anderen Standpunkten aus, sieht das Universum anders aus. Das ist unbefriedigend. Unsere Forderung ist, dass das ganze Universum isotrop (nach allen Seiten gleich aussehend) und homogen (überall gleiche ungefähre Dichte) ist. D.h. dass wenn man durch die Raumzeit einen Schnitt S(t) = const legt, so erhält man Dreierräume (nicht Minkowski), die überall konstante Krümmung und materielle Beschaffenheit besitzen. Es gelang Friedman 1922 ein Lösungsmodell vorzulegen.
>Feldgleichungen/Kanitscheider.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Möglichkeit Lewis V 10
Vergleichende Möglichkeit/"eher wahr"/Lewis: Schreibweise A < B: A ist eher wahr als B gdw. eine A-Welt näher an i ist als jede B-Welt. >Ähnlichkeitsmetrik/Lewis.
V 253
Bsp Wärme/Lewis: Wärme hätte sich auch als etwas anderes als Molekülbewegung herausstellen können (Kripke dito). Vgl. >Notwendigkeit a posteriori.
---
Schwarz I 59/60
Möglichkeit/mögliche Welt/Lewis/Schwarz: Nicht alle Möglichkeiten sind mögliche Welten. Bsp Wenn ich erfahre, dass es 17 Uhr ist, erfahre ich nichts über die Welt. Die Möglichkeiten, die ich ausschließen kann, sind nicht eine andere mögliche Welt, wo es 16 Uhr ist. Die Gegenwart ist nicht ausgezeichnet. >Aktualität/Lewis, >Information/Lewis.
Bsp Zwillingserde: Einer von beiden wird morgen gesprengt: Möglichkeit: Es gibt die Möglichkeit dass ich auf dem einen oder dem anderen bin, aber das sind nicht zwei mögliche Welten. Detailkenntnis hilft nicht, da beide mögliche Welten gleich sind!
Schwarz I 184
Metaphysisch möglich/Lewis/Schwarz: Bsp Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit ist metaphysisch möglich. Dennoch: Wenn ich gestern sagte, sie seien unmöglich, habe ich etwas wahres gesagt. ((s) > Kontextabhängigkeit).

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Naturkonstanten Barrow I 441
Naturkonstanten/Barrow: Physikalische Konstanten enthalten Zahlen (wie π) und dimensionslose Konstanten (Bsp das Verhältnis der Massen von Elektron und Proton).
I 492
Naturkonstanten/Barrow: Wenn eine Naturkonstante keine reine Zahl ist, sondern eine Maßeinheit, etwa ein Zentimeter, oder ein Meter dazugehört, ist der Gedanke nicht sinnvoll, sie könnte sich von Ort zu Ort oder im Laufe der Zeit ändern (Bsp Lichtgeschwindigkeit). Durch eine Änderung des Maßsystems ließe sich nämlich erreichen, dass es so aussieht, als ob es so wäre.
Eine Größe jedoch, die sich als reine Zahl beschreiben lässt, ist unabhängig von den zur Berechnung ihrer Komponenten benutzten Einheiten. Wenn sich ihr Wert ändert, hat das eine reale und beobachtbare Bedeutung.
>Größen/Physik, >Objektivität, >Konstanten, >Proportionen, >Objektivität/Field, >Physik/Field.

B I
John D. Barrow
Warum die Welt mathematisch ist Frankfurt/M. 1996

B II
John D. Barrow
Die Natur der Natur: Wissen an den Grenzen von Raum und Zeit Heidelberg 1993

B III
John D. Barrow
Die Entdeckung des Unmöglichen. Forschung an den Grenzen des Wissens Heidelberg 2001
Olbers-Paradox Kanitscheider I 135
Olbers-Paradox/Kanitscheider: bezeichnen wir die Dichte der Galaxien mit ρ, dann gibt es im Volumenabschnitt dV genau ρ dV Quellen. Wenn die Quellen in dV in der Einheitsentfernung eine Strahlung der Intensität I0ρdV abgeben, dann wird das für den Beobachter durch das Quadrat der Entfernung geteilt.
Für die gesamte Intensität des umgebenden Raumes bildet man das Integral, das man dann eine dünne sphärische Schale 4π²dr auffasst. Wenn das Integral ausgewertet wird, ergibt sich ein von der Empirie abweichendes Ergebnis.
Eine mögliche Raumkrümmung bietet keine Lösung, da man dann annehmen müsste, dass die Lichtstrahlen das Universum vielfach umkreisen.
I 139
Ebenso ist die Lichtgeschwindigkeit keine Lösung: wenn man annimmt, dass noch nicht das Licht aller Sterne uns erreicht hat, wäre eine solche Zeitskala sehr lang. für eine mittlere Materiedichte von r = 10-30 g/cm³ würde es 1023 Jahre dauern, das ist mehr als die mittlere Lebenszeit der Sterne. Dann müßte man unrealistische Neubildung von Sternen annehmen. Noch schwerer wiegt, dass die Annahme eines plötzlichen Strahlungsbeginns stark ad hoc ist.
Lösung/Kanitscheider: das Olbers-Paradox wird heute durch die Rotverschiebung erklärt. Dafür wird für ein konstant mit Sternen ausgefülltes Universum eine Expansion von mindestens R ~ t1/3 angenommen.
Rotverschiebung/heute/Kanitscheider: wird nicht mehr durch Bewegung von Galaxien gegeneinander erklärt, sondern mit reiner Expansion des Raums.
Pointe: Der Raum kann mit Überlichtgeschwindigkeit expandieren, da er nicht mit der Materie gleichzusetzen ist!
Olbers-Paradox/Thermodynamik/Kanitscheider: Problem: die Sterne brauchen eine bestimmte Zeit, um mit dem kalten Raum um sich herum in ein thermodynamisches Gleichgewicht zu gelangen. Die Dauer dafür wird mit 1023 Jahren angegeben, das übersteigt aber das Alter des Universums! (Hubblezeit: 1010 Jahre.)
Daher kann es sein, dass die Expansion nicht die Lösung des Olbers-Paradox ist!
Einfachste Lösung: möglicherweise die endliche Brenndauer der Sterne!
Olbers-Paradox/Kanitscheider: Das philosophisch Bedeutsame daran ist der konkrete Hinweis auf einen starken inneren Zusammenhang des Universums. Daraus folgt die Unvermeidlichkeit der Kosmologie für das Verständnis lokaler Phänomene.
>Gravitation/Kanitscheider.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Ontologie Feynman I 246
Ontologie/Feynman: Die "Realität" eines Objektes ist ein wenig größer (grob und intuitiv gesprochen) als seine "Breite" und "Tiefe", weil diese davon abhängen, wie wir es betrachten. >Wahrnehmung, >Sehen.
Relativitätstheorie: Unser Gehirn hat niemals Erfahrungen mit Geschwindigkeit nahe c gemacht, so dass wir keine Erfahrung integrieren konnten, von der Art, dass Zeit und Raum von gleicher Art sind.
>Erfahrung.
Es ist, als ob wir immer in einer Position feststehen und uns nicht in die andere Richtung drehen können. Wenn wir es könnten, würden wir ein wenig von des anderen Mannes Zeit sehen. Wir würden ein wenig "zurück" sehen.
Raum/Zeit/Feynman: In einer Welt in der Raum und Zeit "gemischt" sind (das ist tatsächlich unsere Welt, nahe Lichtgeschwindigkeit gesehen), entsprechen Objekte eher einer Art "Klecks", aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, wenn wir uns mit verschiedenen Geschwindigkeit bewegen.
I 247
Messen/Geometrie/Feynman: Es gibt Eigenschaften, die unabhängig von der besonderen Art der Messung sind. Bsp die Entfernung zwischen zwei Punkten in einem gedrehten Koordinatensystem, wenn einer der beiden Punkte im Ursprung liegt. Das Quadrat der Entfernung ist x² + y² + z².
Was ist nun mit Raum-Zeit?

Raum-Zeit/Geometrie/Feynman: Es ist leicht zu zeigen, dass es hier ebenfalls eine Invarianz gibt:
I 248
die Kombination c²t² x² y² z² ist vor und nach der Transformation die gleiche:
c²t' ² x' ² y' ² z' ² = c²t² x² y² z².

Ontologie/Feynman: Diese Größe ist etwas, das wie die Entfernung in einem Sinn "real" ist. Sie wird das Def "Intervall" zwischen zwei Raum-Zeit-Punkten genannt.
>Raum, >Zeit, >Raumzeit, >Raumzeit-Punkte, >Realität, >Absolutheit, >Invarianz.
I 448
Existenz/Ontologie/Feynman: Wenn sich die Polarisation schneller ändert, als wir sie messen können, nennen wir das Licht. Und zwar unpolarisiert, weil sich alle Polarisationseffekte ausmitteln.

Feynman I
Richard Feynman
Vorlesungen über Physik I München 2001

Feynman II
R. Feynman
Vom Wesen physikalischer Gesetze München 1993
Physik Virilio Sokal I 196
Physik/Virilio/Bricmont/Sokal: (Virilio 1992)(1): …mit dem neuen Begriff des realzeitlichen Interface verändert die Transparenz ihr Wesen, weil es nicht mehr die der Lichtstrahlen (der Sonne oder der Elektrizität) ist, sondern gerade die der Geschwindigkeit der (Elektronen, Neutronen) – Elementarteilchen, die sich mit der Geschwindigkeit des Lichts selbst ausbreiten. SokalVsVirilio: Elektronen haben, anders als Photonen, eine von Null verschiedene Masse und können sich deshalb gar nicht mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.
Sokal I 197
Raum/Zeit/Geschwindigkeit/Virilio: (Virilio 1984)(2): „Denken Sie daran, dass der dromosphäreische Raum, die Raum-Geschwindigkeit, physikalisch durch die sogenannte „logistische Gleichung“ beschrieben wird, das Ergebnis des Produkts der verdrängten Masse mal der Geschwindigkeit ihrer Verdrängung, M x V.“ SokalVsVirilio: die logistische Gleichung ist eine Differenzialgleichung, die (unter anderem) in der Populationsbiologie erforscht wird; sie lautet dx/dt=lx(1-x).
Mit M x V hat sie nichts zu tun. IN der Newtonschen Mechanik bezeichnet man M x V als „Impuls“;
Sokal I 198
in der relativistischen Mechanik kommt M x V überhaupt nicht vor. Der dromosphärische Raum ist eine Erfindung Virilios. >Raum, >Zeit, >Raumzeit, >Bewegung.

Für einen korrekten Gebrauch mathematischer, physikalischer oder mengentheoretischer Begriffe siehe >Sokal/Bricmont, >Feynman, >Hacking, >Gribbin oder >Thorne.


1. P. Virilio, Rasender Stillstand, Frankfurt/M. 1992, p. 98f.
2. P. Virilio, L'Espace critique, Paris, 1984, p. 176.

Virilio I
Paul Virilio
Fluchtgeschwindigkeit: Essay Frankfurt/M. 1999

Sokal I
Alan Sokal
Jean Bricmont
Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften missbrauchen München 1999

Sokal II
Alan Sokal
Fashionable Nonsense: Postmodern Intellectuals’ Abuse of Science New York 1999
Politik Buchanan Boudreaux I 71
Politik/Buchanan/Boudreaux/Holcombe: (...) nicht einmal die idealsten wirtschaftlichen oder politischen Ergebnisse sind mit objektiven, wissenschaftlichen Wahrheiten vergleichbar. Wirtschaftliche und politische Ergebnisse sind Kompromisse zwischen Menschen mit legitimen Unterschieden in ihren Präferenzen. Diese Ergebnisse können niemals richtig oder falsch sein, so wie eine Antwort auf die Frage „Was ist die Lichtgeschwindigkeit?“ richtig oder falsch ist. Die richtige Antwort auf die Frage nach der Lichtgeschwindigkeit ist kein Kompromiss zwischen verschiedenen Antworten, die von verschiedenen Physikern angeboten werden - die Lichtgeschwindigkeit ist das, was sie ist, objektiv, unabhängig von den Schätzungen der Physiker dazu. Aber die „richtige“ Verteilung der Ressourcen und das „richtige“ Maß an Schutz der Meinungsfreiheit sind in der Tat nichts anderes als die Kompromisse, die sich aus den wirtschaftlichen und politischen Verhandlungen vieler Individuen mit unterschiedlichen Präferenzen ergeben.
Politik: Kurz gesagt, so Buchanan, geht es in der Politik darum, friedliche Vereinbarungen zwischen Menschen mit unterschiedlichen Präferenzen für kollektive Ergebnisse zu finden. In der Politik geht es, anders als in der Wissenschaft, nicht darum, „Wahrheitsurteile“ zu fällen

EconBuchan I
James M. Buchanan
Politics as Public Choice Carmel, IN 2000

Boudreaux I
Donald J. Boudreaux
Randall G. Holcombe
The Essential James Buchanan Vancouver: The Fraser Institute 2021

Boudreaux II
Donald J. Boudreaux
The Essential Hayek Vancouver: Fraser Institute 2014
Prinzipien Genz II 29
Unumstößlichkeit/Prinzip/Genz: Die Evolution erklärt, warum uns einige Prinzipien unumstößlich erscheinen, ohne es zu sein.
II 118
Verständnis/Prinzip/Prinzipien/Genz: Ein tieferes Verständnis ist erreicht, wenn man zeigen kann, dass eine Theorie aus Prinzipien abgeleitet werden kann. >Verstehen, >Theorien, >Ableitung, >Ableitbarkeit.
Relativitätstheorie/Einstein/Genz: Einstein hat dies für die drei Relativitätstheorien geleistet.
>Relativitätstheorie.
II 181
Prinzipien/Naturgesetze/Genz: Naturgesetze können auf Prinzipien zurückgeführt werden. >Naturgesetze.
II 182
Prinzip/Prinzipien/Erklärung/Genz: letztes Ziel: Erklärung durch Prinzipien. Gott ist kein Mathematiker – aber ein Prinzipienreiter.
Prinzip/Genz: Bsp Es könnte sein, dass eine erfolgreiche physikalische Theorie einen Messwert definiert, der durch die Theorie zwar eindeutig festgelegt wird, aus dessen Definition aber zugleich folgt, dass er nicht berechnet werden kann.
>Messen, >Definitionen.
II 228
Prinzip/Naturgesetze/Wissenschaft/Physik/Mathematik/Relativitätstheorie/Genz: Die Relativitätstheorien können im Nachhinein durch Prinzipien begründet werden. Einstein selbst fand sie. Wichtigstes Prinzip der Allgemeinen Relativitätstheorie: Def Äquivalenzprinzip/Genz: Ununterscheidbarkeit von Schwerkraft und Beschleunigung.
>Äquivalenzprinzip/Kanitscheider.
II 229
1. Prinzip zur Ableitung der Speziellen Relativitätstheorie: Licht ist – anders als der Schall - keine Schwingung eines Mediums, daraus folgt das Prinzip der Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Bewegung der Quelle (dieses beruht auf der Physik der Elektrizität und des Magnetismus). 2. Prinzip zur Ableitung der Speziellen Relativität: Die Naturgesetze sollen für alle Beobachter gelten, die sich mit konstanter und gleicher Geschwindigkeit in der gleichen Richtung bewegen (kann auf Galilei zurückgeführt werden).
>Spezielle Relativitätstheorie.
II 231
Prinzipien/Universum/Natur/Euan Squires/Genz: These: Im Universum gelten Prinzipien, die ohne Mathematik eingesehen und formuliert werden können. Mathematische Naturgesetze: Mathematische Naturgesetze sind dann nichts anderes als Formalisierungen dieser Prinzipien mit genaueren Mitteln.
Erklärung: Es sind aber die Prinzipien selbst, die Erklärung und Verständnis ermöglichen.
>Erklärungen.
Beschreibung/Maß/Messen/Relativitätstheorie/Squires/Genz: Die Allgemeine Relativitätstheorie erklärt es für unabdingbar, dass wir das Universum unabhängig von der Wahl der Variablen für Raum und Zeit beschreiben können. Hier wird Mathematik sogar ausgeschlossen!
Prinzipien/Elementarteilchentheorie/Teilchentheorie/Standardmodell/Genz: Das Standardmodell folgt aus dem Prinzip, dass Beobachter an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten ihre Konventionen unabhängig voneinander fei wählen können, ohne dass dadurch die Gesetze abgeändert würden - es sollen überall dieselben Naturgesetze gelten.
Rahmen: Der Rahmen in dem diese Forderung formuliert wird, ist die relativistische Quantenfeldtheorie. Diese ist allerdings ihrerseits mathematisch.
>Bezugssysteme.
II 232
Prinzipien/Genz: These: Die Naturgesetze folgen aus einfachen, nicht-mathematischen Prinzipien. Bsp Die Dirac-Gleichung ist mathematisch gefunden worden, aber sie ist eine Realisation von Gesetzen, deren Form durch nicht-mathematische Prinzipien wie das der Symmetrie festgelegt wird. Mathematik/Genz: Mathematik ist hier wie ein Diener, der Gleichungen aussondert, die den Prinzipien nicht genügen.
Prinzip/Genz: Was Prinzipien zulassen, scheint auch realisiert zu sein, egal ob es mathematisch einfach ist oder nicht.
Bsp Hadronen: Dass sie der Gruppe SU(3) genügen, schien zunächst aus einem mathematischen Prinzip zu folgen. Heute weiß man, dass es daran liegt, dass Hadronen aus Quarks aufgebaut sind.
II 233
Prinzip/Genz: Zum Zweck der Anwendung kann es sein, dass ein Prinzip mathematisch formuliert werden muss. Zum Verständnis brauchen wir aber die nicht-mathematischen Prinzipien. Fortschritt/Genz: Man kann sogar sagen, dass sie in der Physik durch die Ablösung mathematischer durch nicht-mathematische Prinzipien einhergehen.
Bsp Platon versuchte, den Aufbau des Kosmos durch fünf regelmäßige Körper zu erklären. Kepler nahm das auf, später ersetzte man sie durch die Annahme zufälliger Anfangsbedingungen.
Bsp Spektrum des Wasserstoffatoms: wurde durch eine Formel genau berechnet. Später verstand man das durch Bohrs Atommodell.
II 234
Prinzip/Newton/Kraft/Genz: Bsp Die von einem Körper auf einen anderen ausgeübte Kraft ist proportional zum Kehrwert des Quadrats des Abstands der Körper. Das ist mathematisch. Newton selbst konnte diese Annahme nicht auf Prinzipien gründen. Das konnte erst Einstein.
>Quantenmechanik/Genz.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Prinzipien Russell Russell, Bertrand. ABC der Relativitätstheorie, Frankfurt/M. 1989
II 95f
Prinzip der Kosmischen Faulheit/Relativitätstheorie/Russell: Körper bewegen sich auf Geodäten - d.h. auf den Bahnen, die die Zeit zwischen den Stationen so lang wie möglich machen - d.h. der totale Abstand ist der größtmögliche. Sonst wäre die Zeit, gemessen auf seiner eigenen Uhr, kürzer. - Hätte ein mit Lichtgeschwindigkeit Reisender einen Umweg gemacht, wäre er früher angekommen.
Bsp Die Erde sucht sich eine Bahn um die Sonne, die die Zeit eines jeden Wegstücks nach ihren Uhren länger macht als die Zeit, die von Uhren gemessen wird, die sich auf einer anderen Bahn bewegen.
Gravitation/Einstein: - Nichteuklidischer Raum: hier haben die Geodäten hügelige Form. - Die Wege führen außen herum.
Gravitationsgesetz: jeder Körper wählt den leichtesten Weg.
>Relativitätstheorie, >Naturgesetze, >Prinzipien/Feynman.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996
Quantenmechanik Esfeld I 253
Quantenmechanik: Quantenmechanik verletzt die Separabilität (unabhängige Existenz). Lokale Wirkung: Die lokale Wirkung ist ein Prinzip, das die Interaktion zwischen 1. und 2. Messung ausschließt.
>Nicht-Lokalität, >Quantenmechanik/Genz.
I 256
Realität/Einstein-Podolski-Rosen: Realität ist die Voraussage einer Größe ohne einzugreifen. Unvollständigkeit der Quantenmechanik: Irgendetwas muss mit der Größe korrespondieren, unabhängig davon, ob die zweite Messung durchgeführt wird. Verborgene Parameter/Quantenmechanik: Verborgene Parameter sind Überlichtgeschwindigkeit, Rückwärtskausalität und gemeinsame Ursache (deterministisch oder stochastisch).
>Verborgene Parameter.
I 260
Bellsches Theorem: Es gibt keine verborgenen Parameter. Bellsche Ungleichung: Hier wird die Obergrenze für Korrelationen verletzt. Das zeigt, dass keine gemeinsame Ursache möglich ist.
I 281f
Quanten-Holismus/Quantenmechanik/Esfeld: Gründe für den Quanten-Holismus dürfen nicht rein epistemisch sein, denn sonst wären verborgene Parameter nur wegen fehlender Erkennbarkeit ausgeschlossen (zu schwach) (epistemisch/ontologisch). Nichtlokalität: Nichtlokalität ist kein Holismus. Die ganze Materie ist ein holistisches System, weil ein Quantensystem die Eigenschaften, die es zu einem Quantensystem machen, nur mit allen anderen Quantensystemen zusammen hat. >Holismus.
I 283
Verborgene Parameter/Bohm: Verborgene Parameter sind mit dem Holismus vereinbar. Bohm/These: Ein Quantensystem hat zu jeder Zeit einen definiten Wert des Ortes, alle anderen Observablen sind kontextabhängig. Die Messung aktualisiert die Eigenschaften. Eigenschaften sind dispositional. Ein Potential (Quantenfeld) determiniert die Bahn des Quantensystems kausal. Dies ist eine Verletzung der Parameter-Unabhängigkeit und der lokalen Wirkung, jedoch ist die nicht-lokale Wechselwirkung kein Holismus.
I 286
Ontologie/Quantenmechanik/Esfeld: minimale ontologische Interpretation: Dies heißt, definite numerische Eigenschaften als Eigenschaften des Systems anzuerkennen.
I 293
Quanten-Holismus/Esfeld: Die meisten Quanten-Holismen weisen ein Fehlen von Supervenienz auf. Beide Systeme sind zusammen in einem Zustand mit Eigenschaften. >Supervenienz.
Singulett-Zustand/Teller: Der Singulett-Zustand ist eine Relation, die nicht auf nicht-relationalen Eigenschaften superveniert (aber nicht Substrat: man braucht keine Individuen). Der Zustand ist auch kein Realismus in Bezug auf Universalien.
>Universalien.

Es I
M. Esfeld
Holismus Frankfurt/M 2002
Raum Kanitscheider I 193f
Überlichtgeschwindigkeit/Raum/Kanitscheider: Überlichtgeschwindigkeit ist durch die Expansion des Raumes (nicht im Raum) wahrscheinlich real in unserer Welt gegeben. Wahrscheinlich nicht der einzige Fall. In einigen Modellen des Urknalls fliegen die Galaxien am Anfang mit Überlichtgeschwindigkeit auseinander.
Das ist kein Konflikt mit der Speziellen Relativitätstheorie (SR), da die Krümmung damals unendlich hoch war. Damit gibt es strenggenommen keine endliche Umgebung, auf die die SR angewendet werden könnte! Kein Volumenelement ist klein genug, um als lokales Inertialsystem zu dienen. In keinem Bereich verschwinden die Gezeitenkräfte.
>Relativitätstheorie, >Raumzeit/Kanitscheider, >Universum/Kanitscheider.

I 294
Zeit/Tradition/Kanitscheider: lineare ein-parametrige Abfolge von endlich vielen Gegenwartsschichten, bezugssystem-unabhängige Bedeutung. Raum/Tradition"/Kanitscheider: Das gilt nicht in gleicher Weise für den Raum, denn die Galilei Transformation der klassischen Mechanik schließt eine Relativität der Gleichortigkeit ein. Der absolute Raum ist daher schon in der klassischen Mechanik verlassen, weil die räumliche Koinzidenz von Ereignissen zu verschiedenen Zeiten bezugssystemabhängig wurde.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Raumzeit Feynman I 245
Raumzeit/Relativitätstheorie/Feynman: Man könnte sagen, dass eine gegebene "Tiefe" eine "Mischung" aller Tiefen und Breiten ist. Wenn es unmöglich wäre, dass wir uns jemals bewegen, dann würden wir immer die "wahre" Breite sehen.
I 246
Könnten wir die Lorentz-Transformation nicht auf die gleiche Weise betrachten? Wir haben hier ebenfalls eine Mischung von Positionen und der Zeit. Ein Unterschied zwischen einer Raummessung und einer Zeitmessung erzeugt eine neue Raummessung.
Mit anderen Worten: In die Raummessung eines Mannes ist ein wenig von der Zeit hineingemixt, wie sie von dem anderen beobachtet wird.
Ontologie/Feynman: Die "Realität" eines Objektes ist ein wenig größer (grob und intuitiv gesprochen) als seine "Breite" und "Tiefe", weil diese davon abhängen, wie wir es betrachten.
>Ontologie.
Relativitätstheorie: Unser Gehirn hat niemals Erfahrungen mit Geschwindigkeit nahe c gemacht, so dass wir keine Erfahrung integrieren konnten, von der Art, dass Zeit und Raum von gleicher Art sind.
Es ist, als ob wir immer in einer Position feststehen und uns nicht in die andere Richtung drehen können. Wenn wir es könnten, würden wir ein wenig von des anderen Mannes Zeit sehen. Wir würden ein wenig "zurück" sehen.
>Relativitätstheorie.
Raum-Zeit/Feynman: in einer Welt in der Raum und Zeit "gemischt" sind (das ist tatsächlich unsere Welt, nahe Lichtgeschwindigkeit gesehen), entsprechen Objekte eher einer Art "Klecks", aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, wenn wir uns mit verschiedenen Geschwindigkeit bewegen.
Def Ereignis/Feynman: ein Punkt (x, y, z, t) in der Raum-Zeit.
Vgl. >Vierdimensionalismus, >Ereignisse.
I 247
Auch Licht würde, da es sich bewegt, als geneigte Linie dargestellt. Man sollte erwarten, dass man hier ein neues, gedrehtes Achsenpaar nehmen müsste.
Aber das ist falsch, weil Gl. (17.1) in Wirklichkeit nicht genau die gleiche mathematische Transformation ist wie Gl. (17.2). (Unterschied der Vorzeichen, sin und cos sind nicht genaue Entsprechungen der algebraischen Ausdrücke).
Dennoch sind beide Ausdrücke einander sehr ähnlich.
Geometrie/Relativitätstheorie/Feynman: wegen dieses Vorzeichenwechsels ist es nicht möglich, sich Raum Zeit als eine reelle, normale Geometrie vorzustellen.
Koordinatensystem: Ein bewegter Mann muss einen neuen Satz von Achsen verwenden, die gleichmäßig gegen den Lichtstrahl geneigt sind.((s) Der rechte Winkel der Achsen wird verkleinert).
I 249
Raum/Raum-Zeit/Feynman: Unterschied zwischen normalem Raum und der Raum-Zeit: interessante Beziehung zwischen Entfernung und "Intervall": Bsp Dann würde für einen Punkt, der die Zeit Null hätte, und nur Raum besäße, das Quadrat des Intervalls negativ sein, wir hätten ein imaginäres Intervall.

Intervall/Relativitätstheorie/Feynman: Intervalle (anders als Entfernungen) können reell oder imaginär sein. Das Quadrat eines Intervalls kann dann entweder positiv oder negativ sein.

Entfernung/Relativitätstheorie/Feynman: Entfernung besitzt immer ein positives Quadrat.

Def raumartiges Intervall/raumartig/Relativitätstheorie/Feynman: Wenn das Intervall zwischen zwei Punkten imaginär ist, sind die beiden Punkte raumartig. Das Intervall ist mehr wie der Raum als wie die Zeit. Das Quadrat des Intervalls ist negativ.
>Raumartig.

Def zeitartiges Intervall/zeitartig/Relativitätstheorie/Feynman: wenn zwei Objekte am gleichen Ort sind und nur in der Zeit verschieden sind, dann ist das Quadrat der Zeit positiv, die Entfernungen sind Null und das Quadrat des Intervalls ist positiv.
>Zeitartig.

Feynman I
Richard Feynman
Vorlesungen über Physik I München 2001

Feynman II
R. Feynman
Vom Wesen physikalischer Gesetze München 1993
Rotverschiebung Kanitscheider I 222
Rotverschiebung/Theorie: mehrdeutig: man dachte früher, es handle sich bei der Rotverschiebung der Spektrallinien des Lichts der fernen Galaxien um einen Dopplereffekt. Das ist falsch! Nicht die Galaxien bewegen sich durch den Raum, sondern der Raum selbst expandiert. (Daher ist es auch möglich, dass die Expansion Überlichtgeschwindigkeit annehmen kann). Hierbei sind dann aber die Galaxien selbst in Ruhe.
I 223
Theorie/Empirie/Kanitscheider: dennoch lag hier eine wirkliche Stützung der Theorie durch theorieneutrale empirische Daten vor: denn das lineare Hubble Gesetz (welchen Wert die Hubble Konstante auch immer haben mag) ist logisch fest verbunden mit der Gleichförmigkeit der Welt im Großen. Es wurde ein empirischer Zusammenhang entdeckt, ohne Zuhilfenahme jener Theorien für welche dieser Zusammenhang stützende Instanz sein sollte.
Aus einem solchen Expansionsgesetz folgt, dass jede Galaxie als Zentrum einer solchen Expansion angesehen werden kann.
>Universum/Kanitscheider, >Kosmologisches Prinzip/Kanitscheider, vgl. >Olbers-Paradox, >Relativitätstheorie.
I 225
Rotverschiebung/Kanitscheider: für die kosmologische Deutung ist die Wellenlängenunabhängigkeit wichtig. Dann erst lässt sich die Aussage machen, dass der gemessene Wert von z = 1 auf eine Verdoppelung der Größe des Raums zurückgeht. Da Rem bei (zeitinverser) Annäherung an die Anfangssingularität gegen Null geht, kann die Rotverschiebung sehr alter und entfernter Objekte über alle Grenzen gehen. Bei t = 0 ist z unendlich.
Allerdings entspricht dem kein Beobachtungsdatum, da mit der Rotverschiebung auch eine Verlangsamung aller Vorgänge einhergeht. Um den Urknall herum erscheint das physikalische Geschehen erstarrt!
I 226
Rotverschiebung/Kanitscheider: Es ist wichtig zu erkennen, dass die verschiedenen Deutungen nicht auf relationistische Vs absolutistische Raumauffassung zurückgeht! Die Deutung, wonach die Rotverschiebung durch die Expansion des Raums zustande kommt, ist natürlich die relativistische, aber es ist nicht nur eine facon de parler, sondern hat auch empirische Konsequenzen: wäre die Rotverschiebung tatsächlich ein Geschwindigkeits- und kein Expansionseffekt, so würde der Energiefluß S, den von einer Galaxis der Leuchtkraft L auf der Erde gemessen wird, nicht

S = L / 4πR²(1 + z)²,

sondern

S = L / 4πr²(1 + z)².

Allerdings gilt das nicht für einen Überschneidungsbereich mit sehr kleinen Entfernungen, wo beide Theorien gleiche Werte liefern.
Rotverschiebung/Kanitscheider: es gibt noch eine dritte Erklärung: Lichtermüdung durch Gravitationswirkung. Photonen erfahren auf ihrem Weg eine Wechselwirkung, sei es mit Atomen oder mit Elektronen, die einen Energieverlust und damit eine Frequenzabnahme auslöst. Oder das Photon zerfällt in ein energieärmeres Photon und ein Vektorboson.
Vs: Ausschließen kann man solche Hypothese nur, indem man die Konsequenzen mit der Empirie vergleicht:
Bsp Es müsste durch Wechselwirkung mit intergalaktischer Materie auch eine Verschmierung der Bilder entfernter Objekte einhergehen. Das ist niemals beobachtet worden.
Selbst Quasare sind immer scharf punktförmig.
Ebenso müssten die Spektrallinien breiter werden, was auch nie beobachtet wurde.
Außerdem müsste die Ermüdungserscheinung abhängig von der Wellenlänge auftreten, dass die Radiophotonen schneller als die Lichtphotonen zerfallen.
Außerdem hätte das statische Universum - das bei dieser Annahme ja impliziert ist - keinen Platz für die Hintergrundstrahlung.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Widersprüche Feyerabend II 74
Satz vom Widerspruch/Verfahren/Logik: (VsFeyerabend): Ein Verfahren, das dem Widerspruchsprinzip nicht gehorcht, ist nicht Wissenschaft, sondern Chaos. Daraus folgt: Es ist nicht möglich, die Widerspruchsfreiheit auf dieselbe Weise zu untersuchen, wie die relativistische Invarianz oder die Übereinstimmung mit Beobachtungen! >Methode.
FeyerabendVsLogik: Der Einwand nimmt an, dass die Klasse der Folgen eines wissenschaftlichen Satzes unabhängig von der Behandlung des Satzes festgelegt ist, und zwar nach den Regeln der Satzlogik.
Diese Annahme ist nie begründet worden. Die Satzlogik ist ja nur eines unter vielen logischen Systemen, in es gibt auch intuitionistische Logiken, ohne ausgeschlossenes Drittes.
II 75
Bsp Nehmen wir an, dass in den Theorien ein Widerspruch in der Tat jeden Satz impliziert. Dann folgt: führt man Geschwindigkeiten größer als die Lichtgeschwindigkeit in die Relativitätstheorie ein, dann erhält man imaginäre Geschwindigkeiten und Massen.
PopperVsHegel/Feyerabend: Popper zeigt sehr umständlich, dass man unsinnige Folgen erhält, wenn man die Satzlogik mit Hegel kombiniert. Er schließt, dass Hegel beseitigt werden muss.

FeyerabendVsPopper: Bsp Das ist ungefähr so intelligent, wie wenn man fordert, die Relativitätstheorie müsste beseitigt werden, weil einfache Computer ihr nicht gewachsen sind.
Hegel + Satzlogik gibt Unsinn. Warum soll ausgerechnet Hegel an diesem Unsinn die Schuld tragen?
Logik: ist auch mit der älteren Quantentheorie oder mit der Differentialrechnung zur Zeit Newtons unvereinbar.

Widerspruch/Feyerabend: Bsp Der Differentialkalkül war widerspruchsvoll und hat doch zu den größten Entdeckungen in den Wissenschaften geführt.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979