Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
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Literatur
Literatur
Äquivalenz Stalnaker I 84
Def Äquivalenz/Lokalisierung/logischer Raum/Stalnaker: Zu sagen, dass i äquivalent zu j ist, heißt zu sagen, dass die Lokalisierungsfunktionen i und j dieselbe mögliche Welt repräsentieren. >Lokalisierung, >Äquivalenz, >Mögliche Welten, >Logischer Raum.
Def intrinsische Eigenschaft: Eine intrinsische Eigenschaft ist eine Region im logischen Raum, die invariant ist in Bezug auf diese Äquivalenzrelation. Der Gegensatz dazu ist die konventionelle Eigenschaft.
>Intrinsisch, >Konventionen.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Atome Quine IX 7f
Atomare Schemata: Bsp "Fxy", "Gx" usw: können beliebig komplexe Aussagen darstellen.
II 218
Atomare Tatsachen/Quine/Cresswell: "Quine hat nichts übrig für eine Theorie, durch die die atomaren Tatsachen zu einfachen, von allen anderen jeweils logisch unabhängigen Tatsachen über unsere Erfahrung würden". Quine: richtig. Siehe auch >Atomismus/Quine.

XIII 12
Atom/Atome/Quine: Welten/Mögliche Welten/MöWe/beste Welt/Leibniz/Quine: nach Leibniz sind wir mit der „besten der Welten“ gesegnet. Aber „die Beste“ nach welchen Kriterien? Er gibt einen Hinweis:
Def Perfektion/perfekt/Leibniz/Quine: Perfektion ist Reichtum an Zwecken und Ökonomie der Mittel. Die Zahl der Komponenten und Kräfte, mit der der beobachtete Reichtum der Welt erreichbar ist, muss so klein wie möglich sein.
Wissenschaft: die Wissenschaft verfährt ähnlich. >Wissenschaft/Quine.
Theorie/Quine: die Theorie ist immer komplizierter als man möchte, aber der Wissenschaftler ist seinen widerspenstigen Daten verpflichtet und tut was er kann. >Theorien/Quine.
Leibniz/Quine: war selbst Wissenschaftler, so kam er darauf.
Atomismus/Atom/Demokrit/Leukipp/Quine: auch ihr Atomismus war durch Streben nach Ökonomie motiviert. Sie beschränkten die mögliche Variabilität der Bausteine der Natur. Die Atome unterschieden sich nur in Form und Größe.
XIII 13
Punktereignis/Vierdimensionalismus/RZ-Punkte/Quine: pro: 1. weil sich herausstellte, dass die Grundbausteine (Quarks usw.) nicht so einheitlich sind, wie man es sich von den Atomen erhofft hatte. 2. weil es Probleme dabei gibt, ein Teilchen von einem Augenblick zum anderen zu identifizieren (Identität in der Zeit, zeitliche Identität, Elementarteilchen).
Individualität/Teilchenphysik/Quine: die statistische Austauschbarkeit von Teilchen bedroht ihre Individualität.
Atom/Atomismus/Quine: aber welcher entscheidende Zug sollte eine Theorie dennoch atomistisch machen?
XIII 14
Lösung/Quine: These lautet, es gibt zwar unbestimmt oder sogar unendlich viele Teilchen, aber nicht unendlich viele Arten von Teilchen. Identität/Elementarteilchen/Art/Quine: die Teilchen derselben Art spielen eine identische Rolle innerhalb der Gesetze der Theorie. Nur das erlaubt es der Theorie, sich zum Messen von Information zu eignen.
Def Punktereignis/Quine: Punktereignisse sind Atome, deren Arten die verschiedenen Zustände sind, in denen ein Punkt sein kann, gemäß der herrschenden Physik. Bzw. die Atome sind die minimalen raumzeitlichen Lokalisierungen und die Arten sind die wenigen Dinge, die an einem solchen Ort geschehen können.

Punkt/Linguistik/Atom/Quine: für die Linguisten ist der Punkt das Phonem. Nicht die Phoneme selbst (ihr Klang ist individuell bei jedem Sprecher), sondern ihre Klassifizierbarkeit!
Def Phonem/Quine: ein Phonem ist nicht ein einzelner Laut, sondern eine Lautart. Sie sind dann äquivalent für alle Zwecke in der bestimmten Sprache, selbst wenn sie phonetisch nicht identisch sind!
Atome/Sprache/Quine: Atome fallen unter Phoneme. >Phoneme/Quine.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Atomismus Sellars I 33
Standardbedingungen: ihre Annahme führt aus dem logischen Atomismus heraus! >Umstände.
Es genügt nicht, dass die Bedingungen angemessen sind, das Subjekt muss wissen, dass sie es sind!
Umstände: um sie zu bestimmen, muss man etwas über die Gegenstände wissen: wie sie unter anderen Umständen sind.
>Bedingungen, >Standardbedingungen, >Idealer Beobachter, >Beobachtung, >Idealisierung.
I 34
Logischer Atomismus: VsSellars: er könnte erwidern, dass Sellars 1. die Tatsache übersieht, dass sich der logische Raum physikalischer Gegenstände im Raum und Zeit auf den logischen Raum von Sinnesinhalten stützt.
>Logischer Raum.
2. Die Begriffe der Sinnesinhalte weisen diejenige logischer Unabhängigkeit voneinander auf, die für den traditionellen Empirismus kennzeichnend ist.
>Unabhängigkeit, >Empirismus.
3. Begriffe für theoretische Entitäten wie z. B. Moleküle weisen diejenige gegenseitige Abhängigkeit auf, die Sellars möglicherweise zu recht den Begriffen für physikalische Tatsachen zugeschrieben hat, aber: die theoretischen Begriffe verfügen gerade deshalb über empirischen Inhalt, weil sie sich auf einen grundlegenderen logischen Raum stützen.
>Theoretische Entitäten, >Theoretische Termini, >Unbeobachtbares.
Sellars müsste zeigen, dass dieser Raum ebenfalls mit Kohärenz beladen ist, aber das kann er nicht, bevor er nicht die Idee eines grundlegenderen logischen Raumes als den der physikalischen Gegenstände im Raum und Zeit abgeschafft hat.
>Räumliche Ordnung, >Zeitliche Ordnung, >Lokalisierung, >Gegenstände.
Logischer Atomismus: Aussagen kommen nur wahrheitsfunktional in Aussagen vor.
>Wahrheitsfunktionen.
I 70
Atomismus/SellarsVsAtomismus/SellarsVsWittgenstein: Analyse steht nicht für Definition von Termini, sondern für die Erforschung der logischen Struktur des Diskurses - diese gehorcht keinem einfachen Muster. >Analyse/Sellars.

Vgl.
(Def wahrheitsfunktional/Tugendhat: von anderen Sätzen, nicht von Situation abhängig. Tugendhat I 285). (Def wahrheitsfunktional/Read: Konjunktion und Disjunktion heißen wahrheitsfunktional, weil ihre Wahrheit unmittelbar und direkt von der Wahrheit ihrer Bestandteile abhängt. Read III 85).

II 314
SellarsVsWittgenstein/Paradoxie: um von einer bestimmten atomaren Tatsache zu sagen, sie würde von einer bestimmten elementaren Aussage abgebildet, müssen wir eine Aussage verwenden, in der die elementare Aussage zwar vorkommt, aber nicht wahrheitsfunktional! Wir müssen etwas sagen wie: (1) S (in L) bildet aRb ab.
>Komplex, >Relation, >Atomismus/Wittgenstein, >Atomismus.
Diese Abbildungsbeziehung kann nicht durch eine Aussage ausgedrückt werden. Wittgenstein dito.
II 321
Wenn nur einfache nichtsprachliche Gegenstände abgebildet werden könnten, wenn komplexe Gegenstände Tatsachen wären, würde das zu der bekannten Antinomie führen, dass es atomare Tatsachen geben müsste, die Voraussetzung dafür wären, dass Sprache die Welt abbilden kann, für die sich aber kein Beispiel angeben lässt, wenn man einen Sprecher dazu auffordert. Beide Schwierigkeiten vermeidet man durch die Erkenntnis, dass komplexe Gegenstände keine Tatsachen sind. (VsTractatus).
>Tatsachen,
>Sachverhalte.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Bayessches Netz Norvig Norvig I 510
Bayessches Netz/Belief Networks/Probabilistic networks/knowledge map/KI-Forschung/Norvig/Russell: Bayessche Netze können im Wesentlichen jede vollständige gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung darstellen und können dies in vielen Fällen sehr präzise tun.
Norvig I 511
Ein Bayessches Netz ist ein gerichteter Graph, in dem jeder Knoten mit quantitativen Informationen über die Wahrscheinlichkeit versehen ist. Die vollständige Spezifikation ist wie folgt:
1. Jeder Knoten entspricht einer zufälligen Variable, die diskret oder kontinuierlich sein kann.
2. Ein Satz von gerichteten Links oder Pfeilen verbindet Knotenpaare. Wenn es einen Pfeil von Knoten X zu Knoten Y gibt, gilt X als übergeordnetes Element von Y. Das Diagramm hat keine gerichteten Zyklen (und ist daher ein gerichteter azyklischer Graph (directed acyclic graph) oder DAG.
3. Jeder Knoten Xi hat eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung P(Xi |Parents(Xi)), die die Wirkung der Eltern auf den Knoten quantifiziert.

Die Topologie des Netzes - der Satz von Knoten und Verbindungen - spezifiziert die bedingten Unabhängigkeitsbeziehungen, die in der Domäne bestehen (...).
>Wahrscheinlichkeitstheorie/Norvig, >Unsicherheit/KI-Forschung.
Die intuitive Bedeutung eines Pfeils ist typischerweise, dass X einen direkten Einfluss auf Y hat, was darauf hindeutet, dass Ursachen übergeordnete Effekten aller Effekte sein sollten. Sobald die Topologie des Bayesschen Netzes festgelegt ist, müssen wir nur noch eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung für jede Variable, gegeben ihrer übergeordneten Variablen, angeben.
Norvig I 512
Umstände: Die Wahrscheinlichkeiten fassen tatsächlich eine potenziell
Norvig I 513
unendliche Anzahl von Umständen zusammen.
Norvig I 515
Inkonsistenz: Wenn es keine Redundanz gibt, dann gibt es auch keine Chance auf Inkonsistenz: Es ist unmöglich für den Wissensingenieur oder Domänenexperte ein Bayessches Netz zu schaffen, das die Axiome der Wahrscheinlichkeit verletzt.
Norvig I 517
Diagnostische Modelle: Wenn wir versuchen, ein Diagnosemodell mit Verbindungen von Symptomen zu Ursachen aufzubauen (...), müssen wir letztlich zusätzliche Abhängigkeiten zwischen ansonsten unabhängigen Ursachen (und oft auch zwischen getrennt auftretenden Symptomen) angeben. Kausalmodelle: Wenn wir uns an ein Kausalmodell halten, müssen wir am Ende weniger Zahlen angeben, und die Zahlen werden oft einfacher zu finden sein. Im Bereich der Medizin beispielsweise haben Tversky und Kahneman (1982)(1) gezeigt, dass Fachärzte es vorziehen, Wahrscheinlichkeitsurteile eher für kausale als für diagnostische Regeln abzugeben.
Norvig I 529
Inferenz: Da sie als Sonderfall die Inferenz in der Aussagenlogik beinhaltet, ist die Inferenz in Bayesschen Netze NP-hard. >NP-Vollständigkeit/Norvig. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Komplexität der Inferenz Bayesscher Netze und der Komplexität der Constraint-Satisfaction-Probleme (CSPs). >Constraint-Satisfaction-Probleme/Norvig.
Clustering-Algorithmen: Mit Hilfe von Clustering-Algorithmen (auch Join-Tree-Algorithmen genannt) kann die Zeit auf O(n) reduziert werden. Aus diesem Grund sind diese Algorithmen in kommerziellen Bayesschen Netztools weit verbreitet. Die Grundidee des Clusterings besteht darin, einzelne Knoten des Netzes zu Clusterknoten zusammenzufügen, so dass das resultierende Netz ein Polytree ist.
Norvig I 539
(...) Bayessche Netze sind im Wesentlichen propositional: Das Set von Zufallsvariablen ist fest und endlich, und jedes hat eine feste Domäne von möglichen Werten. Diese Tatsache schränkt die Anwendbarkeit der Bayesschen Netze ein. Wenn wir einen Weg finden, die Wahrscheinlichkeitstheorie mit der Ausdruckskraft von Repräsentationen erster Ordnung zu kombinieren, erwarten wir, dass wir in der Lage sein werden, die Bandbreite der zu bewältigenden Probleme drastisch zu erhöhen.
Norvig I 540
Mögliche Welten/Wahrscheinlichkeiten: Für Bayessche Netze sind die möglichen Welten Zuweisungen von Werten zu Variablen; insbesondere für den Boolean case sind die möglichen Welten identisch mit denen der Aussagenlogik. Für ein Wahrscheinlichkeitsmodell erster Ordnung scheint es also, dass wir die möglichen Welten brauchen, die denen der Logik erster Ordnung entsprechen, d.h. eine Reihe von Objekten mit Beziehungen untereinander und eine Interpretation, die konstante Symbole auf Objekte, Prädikatsymbole auf Beziehungen und Funktionssymbole auf Funktionen auf diesen Objekten abbildet. Problem: Das Set der Modelle erster Ordnung ist unendlich.
Lösung: Die Datenbanksemantik macht die Annahme einzigartiger Namen - hier übernehmen wir sie für die konstanten Symbole. Es geht auch davon aus, dass die Domäne geschlossen wird - es gibt nicht mehr Objekte als die benannten. Wir können dann eine endliche Menge möglicher Welten garantieren, indem wir das Set der Objekte in jeder Welt genau an das Set der konstanten
Norvig I 541
Symbole, die verwendet werden, angleichen. Es gibt keine Unsicherheit über die Zuordnung von Symbolen zu Objekten oder über die vorhandenen Objekte. Relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle: Wir nennen Modelle, die auf diese Weise definiert sind, relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle (relational probability models oder RPMs. Der Name relationales Wahrscheinlichkeitsmodell wurde von Pfeffer (2000)(2) ursprünglich einer etwas anderen Repräsentation gegeben, aber die zugrunde liegenden Ideen sind die gleichen. >Unsicherheit/KI-Forschung.
Norvig I 552
Judea Pearl entwickelte die Methode des Nachrichtenaustauschs (message passing method) zur Durchführung von Inferenz in Netzwerkbäumen (Pearl, 1982a)(3) und Netzwerk-Polytrees (Kim und Pearl, 1983)(4) und erklärte die Bedeutung von kausalen statt diagnostischen Wahrscheinlichkeitsmodellen im Gegensatz zu den damals beliebten certainty-factor systems. Das erste Expertensystem, das Bayessche Netze nutzte, war CONVINCE (Kim, 1983)(5). Erste Anwendungen in der Medizin waren das MUNIN-System zur Diagnose neuromuskulärer Erkrankungen (Andersen et al., 1989)(6) und das PATHFINDER-System für die Pathologie (Heckerman, 1991)(7).
Norvig I 553
Die vielleicht am weitesten verbreiteten Bayesschen Netzsysteme waren die Diagnose- und Reparaturmodule (z.B. der PrinterWizard) in Microsoft Windows (Breese und Heckerman, 1996)(8) und der Office Assistant in Microsoft Office (Horvitz et al., 1998)(9). Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Biologie: Bayessche Netze wurden zur Identifizierung menschlicher Gene unter Bezugnahme auf Mausgene (Zhang et al., 2003)(10), zur Ableitung zellulärer Netze (Friedman, 2004)(11) und vielen anderen Aufgaben in der Bioinformatik verwendet. Wir könnten die Liste fortführen, aber stattdessen verweisen wir Sie auf Pourret et al. (2008)(12), einen 400-seitigen Leitfaden für Anwendungen Bayesscher Netze. Ross Shachter (1986)(13), der in der Einflussdiagramm-Community arbeitete, entwickelte den ersten vollständigen Algorithmus für allgemeine Bayessche Netze. Seine Methode basierte auf einer zielgerichteten Reduktion des Netzes durch posterior-konservierende Transformationen. Pearl (1986)(14) entwickelte einen Clustering-Algorithmus zur genauen Inferenz in allgemeinen Bayesschen Netzen unter Verwendung einer Umwandlung in einen gerichteten Polytree von Clustern, in dem die Nachrichtenaustausch (message passing) verwendet wurde, um Konsistenz über Variablen zu erreichen, die zwischen Clustern geteilt wurden. Ein ähnlicher Ansatz, der von den Statistikern David Spiegelhalter und Steffen Lauritzen (Lauritzen und Spiegelhalter, 1988)(15) entwickelt wurde, basiert auf der Umwandlung in eine ungerichtete Form des grafischen Modells, ein Markov-Netzwerk. Dieser Ansatz wird im HUGIN-System umgesetzt, einem effizienten und weit verbreiteten Werkzeug für unsicheres Schlussfolgern (uncertain reasoning) (Andersen et al., 1989)(6). Boutilier et al. (1996)(16) zeigen, wie man die kontextspezifische Unabhängigkeit in Clustering-Algorithmen nutzt.
Norvig I 604
Dynamische Bayessche Netze (DBNs): können als eine spartanische Kodierung eines Markov-Prozesses angesehen werden und wurden zuerst in der KI von Dean und Kanazawa (1989b)(17), Nicholson und Brady (1992)(18) und Kjaerulff (1992)(19) verwendet. Die letzte Arbeit erweitert das HUGIN-Bayes-Netz-System, um dynamische Bayessche Netze aufzunehmen. Das Buch von Dean und Wellman (1991)(20) half, DBNs und den probabilistischen Ansatz zur Planung und Kontrolle innerhalb der KI zu popularisieren. Murphy (2002)(21) bietet eine gründliche Analyse von DBNs. Dynamische Bayessche Netzwerke sind für die Modellierung einer Vielzahl komplexer Bewegungsprozesse in der Computervision populär geworden (Huang et al., 1994(22); Intille und Bobick, 1999)(23). Wie die HMMs haben sie Anwendungen in der Spracherkennung (Zweig und Russell, 1998(24); Richardson et al., 2000(25); Stephenson et al., 2000(26); Nefian et al., 2002(27); Livescu et al., 2003(28)),
Norvig I 605
Genomik (Murphy und Mian, 1999(29); Perrin et al., 2003(30); Husmeier, 2003(31)) und Roboterlokalisierung (Theocharous et al., 2004)(32) gefunden. Die Verbindung zwischen HMMs und DBNs sowie zwischen dem Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus und der Bayesschen Netzwerkpropagierung wurde von Smyth et al. (1997)(33) explizit hergestellt. Eine weitere Vereinheitlichung mit Kalman-Filtern (und anderen statistischen Modellen) findet sich in Roweis und Ghahramani (1999)(34). Es existieren Verfahren zum Lernen der Parameter (Binder et al., 1997a(35); Ghahramani, 1998(36)) und der Strukturen (Friedman et al., 1998)(37) von DBNs.


1. Tversky, A. and Kahneman, D. (1982). Causal schemata in judgements under uncertainty. In Kahneman, D., Slovic, P., and Tversky, A. (Eds.), Judgement Under Uncertainty: Heuristics and Biases.
Cambridge University Press.
2. Pfeffer, A. (2000). Probabilistic Reasoning for Complex Systems. Ph.D. thesis, Stanford University
3. Pearl, J. (1982a). Reverend Bayes on inference engines: A distributed hierarchical approach. In AAAI-
82, pp. 133–136
4. Kim, J. H. and Pearl, J. (1983). A computational model for combined causal and diagnostic reasoning in inference systems. In IJCAI-83, pp. 190–193.
5. Kim, J. H. (1983). CONVINCE: A Conversational Inference Consolidation Engine. Ph.D. thesis, Department of Computer Science, University of California at Los Angeles.
6. Andersen, S. K., Olesen, K. G., Jensen, F. V., and Jensen, F. (1989). HUGIN—A shell for building
Bayesian belief universes for expert systems. In IJCAI-89, Vol. 2, pp. 1080–1085.
7. Heckerman, D. (1991). Probabilistic Similarity Networks. MIT Press.
8. Breese, J. S. and Heckerman, D. (1996). Decisiontheoretic troubleshooting: A framework for repair
and experiment. In UAI-96, pp. 124–132.
9. Horvitz, E. J., Breese, J. S., Heckerman, D., and Hovel, D. (1998). The Lumiere project: Bayesian
user modeling for inferring the goals and needs of software users. In UAI-98, pp. 256–265.
10. Zhang, L., Pavlovic, V., Cantor, C. R., and Kasif, S. (2003). Human-mouse gene identification by comparative evidence integration and evolutionary analysis. Genome Research, pp. 1–13.
11. Friedman, N. (2004). Inferring cellular networks using probabilistic graphical models. Science,
303(5659), 799–805.
12. Pourret, O., Naım, P., and Marcot, B. (2008). Bayesian Networks: A practical guide to applications.
Wiley.
13. Shachter, R. D. (1986). Evaluating influence diagrams. Operations Research, 34, 871–882.
14. Pearl, J. (1986). Fusion, propagation, and structuring in belief networks. AIJ, 29, 241–288.
15. Lauritzen, S. and Spiegelhalter, D. J. (1988). Local computations with probabilities on graphical structures and their application to expert systems. J. Royal Statistical Society, B 50(2), 157–224.
16. Boutilier, C., Friedman, N., Goldszmidt, M., and Koller, D. (1996). Context-specific independence in
Bayesian networks. In UAI-96, pp. 115–123.
17. Dean, T. and Kanazawa, K. (1989b). A model for reasoning about persistence and causation. Computational Intelligence, 5(3), 142–150.
18. Nicholson, A. and Brady, J. M. (1992). The data association problem when monitoring robot vehicles using dynamic belief networks. In ECAI-92, pp. 689–693.
19. Kjaerulff, U. (1992). A computational scheme for reasoning in dynamic probabilistic networks. In
UAI-92, pp. 121–129.
20. Dean, T. and Wellman, M. P. (1991). Planning and Control. Morgan Kaufmann. 21. Murphy, K. (2002). Dynamic Bayesian Networks: Representation, Inference and Learning. Ph.D. thesis, UC Berkeley
22. Huang, T., Koller, D., Malik, J., Ogasawara, G., Rao, B., Russell, S. J., and Weber, J. (1994). Automatic symbolic traffic scene analysis using belief networks. In AAAI-94, pp. 966–972
23. Intille, S. and Bobick, A. (1999). A framework for recognizing multi-agent action from visual evidence. In AAAI-99, pp. 518–525.
24. Zweig, G. and Russell, S. J. (1998). Speech recognition with dynamic Bayesian networks. In AAAI-98, pp. 173–180.
25. Richardson, M., Bilmes, J., and Diorio, C. (2000). Hidden-articulator Markov models: Performance improvements and robustness to noise. In ICASSP-00.
26. Stephenson, T., Bourlard, H., Bengio, S., and Morris, A. (2000). Automatic speech recognition using dynamic bayesian networks with both acoustic and articulatory features. In ICSLP-00, pp. 951-954.
27. Nefian, A., Liang, L., Pi, X., Liu, X., and Murphy, K. (2002). Dynamic bayesian networks for audiovisual speech recognition. EURASIP, Journal of Applied Signal Processing, 11, 1–15.
28. Livescu, K., Glass, J., and Bilmes, J. (2003). Hidden feature modeling for speech recognition using dynamic Bayesian networks. In EUROSPEECH-2003, pp. 2529–2532
29. Murphy, K. and Mian, I. S. (1999). Modelling gene expression data using Bayesian networks.
people.cs.ubc.ca/˜murphyk/Papers/ismb99.pdf.
30. Perrin, B. E., Ralaivola, L., and Mazurie, A. (2003).
Gene networks inference using dynamic Bayesian networks. Bioinformatics, 19, II 138-II 148.
31. Husmeier, D. (2003). Sensitivity and specificity of inferring genetic regulatory interactions from microarray experiments with dynamic bayesian networks. Bioinformatics, 19(17), 2271-2282.
32. Theocharous, G., Murphy, K., and Kaelbling, L. P. (2004). Representing hierarchical POMDPs as
DBNs for multi-scale robot localization. In ICRA-04.
33. Smyth, P., Heckerman, D., and Jordan, M. I. (1997). Probabilistic independence networks for hidden Markov probability models. Neural Computation, 9(2), 227–269.
34. Roweis, S. T. and Ghahramani, Z. (1999). A unifying review of Linear GaussianModels. Neural Computation, 11(2), 305–345.
35. Binder, J., Koller, D., Russell, S. J., and Kanazawa, K. (1997a). Adaptive probabilistic networks with hidden variables. Machine Learning, 29, 213–244.
36. Ghahramani, Z. (1998). Learning dynamic bayesian networks. In Adaptive Processing of Sequences
and Data Structures, pp. 168–197.
37. Friedman, N., Murphy, K., and Russell, S. J. (1998). Learning the structure of dynamic probabilistic networks. In UAI-98.

Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010
Bayessches Netz Russell Norvig I 510
Bayessches Netz/Belief Networks/Probabilistic networks/knowledge map/KI-Forschung/Norvig/Russell: Bayessche Netze können im Wesentlichen jede vollständige gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung darstellen und können dies in vielen Fällen sehr präzise tun.
Norvig I 511
Ein Bayessches Netz ist ein gerichteter Graph, in dem jeder Knoten mit quantitativen Informationen über die Wahrscheinlichkeit versehen ist. Die vollständige Spezifikation ist wie folgt:
1. Jeder Knoten entspricht einer zufälligen Variable, die diskret oder kontinuierlich sein kann.
2. Ein Satz von gerichteten Links oder Pfeilen verbindet Knotenpaare. Wenn es einen Pfeil von Knoten X zu Knoten Y gibt, gilt X als übergeordnetes Element von Y. Das Diagramm hat keine gerichteten Zyklen (und ist daher ein gerichteter azyklischer Graph (directed acyclic graph) oder DAG.
3. Jeder Knoten Xi hat eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung P(Xi |Parents(Xi)), die die Wirkung der Eltern auf den Knoten quantifiziert.

Die Topologie des Netzes - der Satz von Knoten und Verbindungen - spezifiziert die bedingten Unabhängigkeitsbeziehungen, die in der Domäne bestehen (...).
>Wahrscheinlichkeitstheorie/Norvig, >Unsicherheit/KI-Forschung.
Die intuitive Bedeutung eines Pfeils ist typischerweise, dass X einen direkten Einfluss auf Y hat, was darauf hindeutet, dass Ursachen übergeordnete Effekten aller Effekte sein sollten. Sobald die Topologie des Bayesschen Netzes festgelegt ist, müssen wir nur noch eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung für jede Variable, gegeben ihrer übergeordneten Variablen, angeben.
Norvig I 512
Umstände: Die Wahrscheinlichkeiten fassen tatsächlich eine potenziell
Norvig I 513
unendliche Anzahl von Umständen zusammen.
Norvig I 515
Inkonsistenz: Wenn es keine Redundanz gibt, dann gibt es auch keine Chance auf Inkonsistenz: Es ist unmöglich für den Wissensingenieur oder Domänenexperte ein Bayessches Netz zu schaffen, das die Axiome der Wahrscheinlichkeit verletzt.
Norvig I 517
Diagnostische Modelle: Wenn wir versuchen, ein Diagnosemodell mit Verbindungen von Symptomen zu Ursachen aufzubauen (...), müssen wir letztlich zusätzliche Abhängigkeiten zwischen ansonsten unabhängigen Ursachen (und oft auch zwischen getrennt auftretenden Symptomen) angeben. Kausalmodelle: Wenn wir uns an ein Kausalmodell halten, müssen wir am Ende weniger Zahlen angeben, und die Zahlen werden oft einfacher zu finden sein. Im Bereich der Medizin beispielsweise haben Tversky und Kahneman (1982)(1) gezeigt, dass Fachärzte es vorziehen, Wahrscheinlichkeitsurteile eher für kausale als für diagnostische Regeln abzugeben.
Norvig I 529
Inferenz: Da sie als Sonderfall die Inferenz in der Aussagenlogik beinhaltet, ist die Inferenz in Bayesschen Netze NP-hard. >NP-Vollständigkeit/Norvig.
Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Komplexität der Inferenz Bayesscher Netze und der Komplexität der Constraint-Satisfaction-Probleme (CSPs).
>Constraint-Satisfaction-Probleme/Norvig.
Clustering-Algorithmen: Mit Hilfe von Clustering-Algorithmen (auch Join-Tree-Algorithmen genannt) kann die Zeit auf O(n) reduziert werden. Aus diesem Grund sind diese Algorithmen in kommerziellen Bayesschen Netztools weit verbreitet. Die Grundidee des Clusterings besteht darin, einzelne Knoten des Netzes zu Clusterknoten zusammenzufügen, so dass das resultierende Netz ein Polytree ist.
Norvig I 539
(...) Bayessche Netze sind im Wesentlichen propositional: Das Set von Zufallsvariablen ist fest und endlich, und jedes hat eine feste Domäne von möglichen Werten. Diese Tatsache schränkt die Anwendbarkeit der Bayesschen Netze ein. Wenn wir einen Weg finden, die Wahrscheinlichkeitstheorie mit der Ausdruckskraft von Repräsentationen erster Ordnung zu kombinieren, erwarten wir, dass wir in der Lage sein werden, die Bandbreite der zu bewältigenden Probleme drastisch zu erhöhen.
Norvig I 540
Mögliche Welten/Wahrscheinlichkeiten: Für Bayessche Netze sind die möglichen Welten Zuweisungen von Werten zu Variablen; insbesondere für den Boolean case sind die möglichen Welten identisch mit denen der Aussagenlogik. Für ein Wahrscheinlichkeitsmodell erster Ordnung scheint es also, dass wir die möglichen Welten brauchen, die denen der Logik erster Ordnung entsprechen, d.h. eine Reihe von Objekten mit Beziehungen untereinander und eine Interpretation, die konstante Symbole auf Objekte, Prädikatsymbole auf Beziehungen und Funktionssymbole auf Funktionen auf diesen Objekten abbildet. Problem: Das Set der Modelle erster Ordnung ist unendlich.
Lösung: Die Datenbanksemantik macht die Annahme einzigartiger Namen - hier übernehmen wir sie für die konstanten Symbole. Es geht auch davon aus, dass die Domäne geschlossen wird - es gibt nicht mehr Objekte als die benannten. Wir können dann eine endliche Menge möglicher Welten garantieren, indem wir das Set der Objekte in jeder Welt genau an das Set der konstanten
Norvig I 541
Symbole, die verwendet werden, angleichen. Es gibt keine Unsicherheit über die Zuordnung von Symbolen zu Objekten oder über die vorhandenen Objekte. Relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle: Wir nennen Modelle, die auf diese Weise definiert sind, relationale Wahrscheinlichkeitsmodelle (relational probability models oder RPMs. Der Name relationales Wahrscheinlichkeitsmodell wurde von Pfeffer (2000)(2) ursprünglich einer etwas anderen Repräsentation gegeben, aber die zugrunde liegenden Ideen sind die gleichen.
>Unsicherheit/KI-Forschung.
Norvig I 552
Judea Pearl entwickelte die Methode des Nachrichtenaustauschs (message passing method) zur Durchführung von Inferenz in Netzwerkbäumen (Pearl, 1982a)(3) und Netzwerk-Polytrees (Kim und Pearl, 1983)(4) und erklärte die Bedeutung von kausalen statt diagnostischen Wahrscheinlichkeitsmodellen im Gegensatz zu den damals beliebten certainty-factor systems. Das erste Expertensystem, das Bayessche Netze nutzte, war CONVINCE (Kim, 1983)(5). Erste Anwendungen in der Medizin waren das MUNIN-System zur Diagnose neuromuskulärer Erkrankungen (Andersen et al., 1989)(6) und das PATHFINDER-System für die Pathologie (Heckerman, 1991)(7).
Norvig I 553
Die vielleicht am weitesten verbreiteten Bayesschen Netzsysteme waren die Diagnose- und Reparaturmodule (z.B. der PrinterWizard) in Microsoft Windows (Breese und Heckerman, 1996)(8) und der Office Assistant in Microsoft Office (Horvitz et al., 1998)(9). Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Biologie: Bayessche Netze wurden zur Identifizierung menschlicher Gene unter Bezugnahme auf Mausgene (Zhang et al., 2003)(10), zur Ableitung zellulärer Netze (Friedman, 2004)(11) und vielen anderen Aufgaben in der Bioinformatik verwendet. Wir könnten die Liste fortführen, aber stattdessen verweisen wir Sie auf Pourret et al. (2008)(12), einen 400-seitigen Leitfaden für Anwendungen Bayesscher Netze. Ross Shachter (1986)(13), der in der Einflussdiagramm-Community arbeitete, entwickelte den ersten vollständigen Algorithmus für allgemeine Bayessche Netze. Seine Methode basierte auf einer zielgerichteten Reduktion des Netzes durch posterior-konservierende Transformationen. Pearl (1986)(14) entwickelte einen Clustering-Algorithmus zur genauen Inferenz in allgemeinen Bayesschen Netzen unter Verwendung einer Umwandlung in einen gerichteten Polytree von Clustern, in dem die Nachrichtenaustausch (message passing) verwendet wurde, um Konsistenz über Variablen zu erreichen, die zwischen Clustern geteilt wurden. Ein ähnlicher Ansatz, der von den Statistikern David Spiegelhalter und Steffen Lauritzen (Lauritzen und Spiegelhalter, 1988)(15) entwickelt wurde, basiert auf der Umwandlung in eine ungerichtete Form des grafischen Modells, ein Markov-Netzwerk. Dieser Ansatz wird im HUGIN-System umgesetzt, einem effizienten und weit verbreiteten Werkzeug für unsicheres Schlussfolgern (uncertain reasoning) (Andersen et al., 1989)(6). Boutilier et al. (1996)(16) zeigen, wie man die kontextspezifische Unabhängigkeit in Clustering-Algorithmen nutzt.
Norvig I 604
Dynamische Bayessche Netze (DBNs): können als eine spartanische Kodierung eines Markov-Prozesses angesehen werden und wurden zuerst in der KI von Dean und Kanazawa (1989b)(17), Nicholson und Brady (1992)(18) und Kjaerulff (1992)(19) verwendet. Die letzte Arbeit erweitert das HUGIN-Bayes-Netz-System, um dynamische Bayessche Netze aufzunehmen. Das Buch von Dean und Wellman (1991)(20) half, DBNs und den probabilistischen Ansatz zur Planung und Kontrolle innerhalb der KI zu popularisieren. Murphy (2002)(21) bietet eine gründliche Analyse von DBNs. Dynamische Bayessche Netzwerke sind für die Modellierung einer Vielzahl komplexer Bewegungsprozesse in der Computervision populär geworden (Huang et al., 1994(22); Intille und Bobick, 1999)(23). Wie die HMMs haben sie Anwendungen in der Spracherkennung (Zweig und Russell, 1998(24); Richardson et al., 2000(25); Stephenson et al., 2000(26); Nefian et al., 2002(27); Livescu et al., 2003(28)),
Norvig I 605
Genomik (Murphy und Mian, 1999(29); Perrin et al., 2003(30); Husmeier, 2003(31)) und Roboterlokalisierung (Theocharous et al., 2004)(32) gefunden. Die Verbindung zwischen HMMs und DBNs sowie zwischen dem Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus und der Bayesschen Netzwerkpropagierung wurde von Smyth et al. (1997)(33) explizit hergestellt. Eine weitere Vereinheitlichung mit Kalman-Filtern (und anderen statistischen Modellen) findet sich in Roweis und Ghahramani (1999)(34). Es existieren Verfahren zum Lernen der Parameter (Binder et al., 1997a(35); Ghahramani, 1998(36)) und der Strukturen (Friedman et al., 1998)(37) von DBNs.

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2. Pfeffer, A. (2000). Probabilistic Reasoning for Complex Systems. Ph.D. thesis, Stanford University
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19. Kjaerulff, U. (1992). A computational scheme for reasoning in dynamic probabilistic networks. In
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20. Dean, T. and Wellman, M. P. (1991). Planning and Control. Morgan Kaufmann. 21. Murphy, K. (2002). Dynamic Bayesian Networks: Representation, Inference and Learning. Ph.D. thesis, UC Berkeley
22. Huang, T., Koller, D., Malik, J., Ogasawara, G., Rao, B., Russell, S. J., and Weber, J. (1994). Automatic symbolic traffic scene analysis using belief networks. In AAAI-94, pp. 966–972
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24. Zweig, G. and Russell, S. J. (1998). Speech recognition with dynamic Bayesian networks. In AAAI-98, pp. 173–180.
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28. Livescu, K., Glass, J., and Bilmes, J. (2003). Hidden feature modeling for speech recognition using dynamic Bayesian networks. In EUROSPEECH-2003, pp. 2529–2532
29. Murphy, K. and Mian, I. S. (1999). Modelling gene expression data using Bayesian networks.
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30. Perrin, B. E., Ralaivola, L., and Mazurie, A. (2003).
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31. Husmeier, D. (2003). Sensitivity and specificity of inferring genetic regulatory interactions from microarray experiments with dynamic bayesian networks. Bioinformatics, 19(17), 2271-2282.
32. Theocharous, G., Murphy, K., and Kaelbling, L. P. (2004). Representing hierarchical POMDPs as
DBNs for multi-scale robot localization. In ICRA-04.
33. Smyth, P., Heckerman, D., and Jordan, M. I. (1997). Probabilistic independence networks for hidden Markov probability models. Neural Computation, 9(2), 227–269.
34. Roweis, S. T. and Ghahramani, Z. (1999). A unifying review of Linear GaussianModels. Neural Computation, 11(2), 305–345.
35. Binder, J., Koller, D., Russell, S. J., and Kanazawa, K. (1997a). Adaptive probabilistic networks with hidden variables. Machine Learning, 29, 213–244.
36. Ghahramani, Z. (1998). Learning dynamic bayesian networks. In Adaptive Processing of Sequences
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37. Friedman, N., Murphy, K., and Russell, S. J. (1998). Learning the structure of dynamic probabilistic networks. In UAI-98.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010
Bezeichnen Bezeichnen: das Versehen eines Gegenstands mit einem Zeichen, das die Lokalisierung innerhalb einer Ordnung erlaubt, im Gegensatz zu einer Benennung mit einem Namen. Siehe auch Benennen, Designation, Denotation, Individuation, Identifikation, Spezifikation.
CO2-Preis-Koordinierung Stavins Stavins I 169
CO2-Preis-Koordinierung/Stavins: (...) Die Lokalisierung der Treibhausgasemissionen hat keinen Einfluss auf die globale Verteilung der Schäden. Daher plagen Trittbrettfahrerprobleme einseitige und multilaterale Ansätze. Darüber hinaus werden die Länder nicht anteilig von den Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgase profitieren. Daher dürften die Minderungskosten den direkten Nutzen für praktisch alle Länder übersteigen.
Stavins I 170
Grundsätzlich können international eingesetzte marktbasierte Instrumente eine Gesamtkosteneffizienz erreichen. Drei grundlegende Routen zeichnen sich aus. 1. Die Länder könnten sich darauf einigen, die gleiche Steuer auf CO2 (angeglichene inländische Steuern) anzuwenden oder eine einheitliche internationale Steuer einzuführen.
2. Die internationale Politikgemeinschaft könnte ein System internationaler handelbarer Genehmigungen bzw. Rechte einrichten - also ein nationalstaatliches Cap and Trade-Programm.
3. Ein dezentraleres System von international vernetzten nationalen Cap and Trade-Programmen könnte eine international kostengünstige Emissionsminderung gewährleisten.
>CO2-Preis-Strategien/Stavins, >Emissionsrechte/Stavins, >Cap and Trade-System/Stavins.
>Emissionsrechte, >Emissionsminderung,
>Emissionsziele, >Emissionen,
>Emissionsrechtehandel, >Klimawandel,
>Klimaschäden, >Energiepolitik,
>Klimadaten, >Klimageschichte, >Klimagerechtigkeit,
>Klimaperioden, >Klimaschutz,
>Klimaziele, >Klimafolgenforschung, >CO2-Preis, >CO2-Preis-Koordinierung, >CO2-Preis-Strategien, >CO2-Steuer, >CO2-Steuer-Strategien.

Robert N. Stavins & Joseph E. Aldy, 2012: “The Promise and Problems of Pricing Carbon: Theory and
Experience”. In: Journal of Environment & Development, Vol. 21/2, pp. 152–180.

Stavins I
Robert N. Stavins
Joseph E. Aldy
The Promise and Problems of Pricing Carbon: Theory and Experience 2012
Covering Laws Hempel Wright I 23
Covering Laws/Hempel/von Wright, G. H.: Der Name für diesen Ansatz von Hempel stammt von einem Kritiker dieser Theorie, nämlich von William Dray(1).
I 24
Subsumtionstheorie/Terminologie/von Wright, G.H.: Ich wähle diesen Ausdruck anstelle des Begriffs der Covering-Law-Theorie von Hempel. Es gibt zwei Varianten: a) Deduktiv-nomologisch: In dieser Variante folgen alle späteren Ereignisse logisch aus dem Vorliegen einer Situation und aus Gesetzen.
I 25
b) Induktiv-probabilistisch: Hier gibt es ein allgemeines Gesetz, die „Bücke“ oder das „Band“, das die Basis der Erklärung mit dem Gegenstand verknüpft. Dieses ist eine Wahrscheinlichkeits-Hypothese, nach der es, wenn Ereignisse E1…Em (die Basis) gegeben sind, sehr wahrscheinlich ist, dass das Ereignis E stattfindet(2). G. H. von WrightVsHempel: In welchem Sinn – wenn überhaupt in einem – kann man dann von Erklärung sprechen?
I 155
Hempels Terminologie schwankte. Nicht-deduktive Erklärungen nannte er abwechselnd induktive, statistische, probabilistische und induktiv-statistische Erklärungen. >Terminologie/Hempel.
I 156
von Wright, G.H.: Die Argumente von Scriven und Dray sind verwand mit meiner Kritik des Schemas, Sriven gebraucht die gelungene Wendung, dass Hempels Ansatz „den Einzelfall aus der Hand gibt“. Scriven: Ein Ereignis kann sich innerhalb eines Geflechts von statistischen Gesetzen frei bewegen, wird jedoch innerhalb des „normic network“ lokalisiert und durch diese Lokalisierung erklärt(3)(4).
I 26
von Wright: Die zwei Schemata unterscheiden sich stärker als man zunächst annimmt. von WrightVsHempel: Man sollte beim induktiv-probabilistischen Modell nicht von Erklärung sprechen, sondern davon, dass gewisse Erwartungen gerechtfertigt werden.
I 28
von Wright: Ein Test auf den Covering Law-Ansatz wäre die Frage, ob das Gesetzesschema der Erklärung auch teleologische Erklärungen erfasst. Teleologie/von Wright, G. H.: Teleologie hat zwei Teilbereiche:
a) der Bereich der Begriffe Funktion, Ziel(gerichtetheit) und „organische Ganzheiten“ („Systeme“) und
b) Zielintendiertheit und Intentionalität.
Siehe auch >Feedback/Wright, G. H. , >Teleologie.


1. W. Dray: Laws and Explanation in History, 1957, S. 1.
2. C. G. Hempel: „Aspects of Scientific Explanation“, in: Aspects of Scientific Explanation and other Essays in the Philosophy of Science, New York 1965.
3. M. Scriven: Truisms as the Grounds for Historical Explanation“, in: P. Gardiner (Ed), 1959, S. 467.
4. W. Dray: The Historical Explanation of Actions Reconsidered“, 1963.

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
de re Perry Frank I 412 f
de re/triviale Theorie: de re wird meist durch de dicto erklärt. >de dicto, >Erklärungen.
Frank I 414
Lokalisation/lokalisierende Meinungen/de re/Perry: es überrascht nicht, dass de re bei der Lokalisierung nicht hilft: De re-Propositionen bleiben nicht indexikalisch.
>Lokalisierung, >Propositionen, >Indexwörter, >Indexikalität.
Propositionen, die teilweise durch Gegenstände individuiert werden, bleiben gegenüber dem Wesentlichen der lokalisierenden Meinungen ebenso unempfindlich wie solche, die gänzlich durch Begriffe individuiert werden.
>Individuation, >Begriffe, >Gegenstände.
Die entscheidende Veränderung meiner Situation wird unterschlagen: Ich stelle fest, dass den unordentlichen Kunden nicht nur für den Kunden mit dem zerrissenen Paket hielt, sondern für mich.
((s) Zwei verschiedene Beschreibungen ohne "ich" sind nicht hinreichend). Siehe >Zuckerspur-Beispiel, >Selbstidentifikation, >Selbstwissen.

John Perry (1979): The Problem of the Essential Indexicals, in : Nous 13
(1979), 3-21

Perr I
J. R. Perry
Identity, Personal Identity, and the Self 2002

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
de se Lewis Frank I 16ff
Def de se/Lewis: Die Selbstzuschreibung individuierender Eigenschaften geschieht in einem Glauben de se (von sich selbst). Dieser lässt sich nicht als Glaube de dicto analysieren. Aber umgekehrt: Glaube de dicto und de re lässt sich als Glaube de se analysieren. Engerer Sinn: Der engere Sinne ist die Selbstzuschreibung von Eigenschaften, die das Individuum in Raum und Zeit lokalisieren. Castaneda: Indexikalische Bezugnahmen sind nicht aufeinander reduzierbar. VsLewis: Daher brauchen wir neben dem Glauben de se eigentlich noch einen "de te", "de nunc", "de ibi" usw.
>de dicto, >de re, >Zuschreibung, >Selbstzuschreibung.
---
Lewis IV 120ff
Einstellungen de se/Lewis: Die Einstellungen die man irreduzibel über sich selbst hat sind nicht propositional, aber auch sie können durch Sätze ausgedrückt werden. Sie sind aber keine Propositionen. Bsp Man hält sich für einen Trottel, dann drückt man mehr eine Eigenschaft aus als eine Proposition. >Eigenschaft/Lewis, >Proposition/Lewis.
IV 145
De se/Wunsch/Lewis: Objekte von Wünschen sind oft Eigenschaften und nicht Propositionen. Sie müssen nicht von allen Bewohnern derselben Welt geteilt werden. Proposition/Lewis/(s): Eine Proposition ist in möglichen Welten wahr oder nicht wahr. Dann gilt sie für alle, nicht personenbezogen für bestimmte Personen.
IV 145/146
De se/Lewis: De se ist eine bestimmte Rolle (Lokalisierung auf bestimmte Weise) in möglichen Welten z.B. selbst der "Gewinner" sein (entspricht einer Eigenschaft). De dicto: ist bloß der Wunsch nach Welt mit Gewinnern und Verlierern (entspricht Proposition). Bsp Zwei allwissende Götter: Die beiden unterscheiden sich nicht in Bezug auf irgendeine Proposition. Wenn es darum geht auf dem höchsten Berg zu sitzen und Manna zu schleudern, können sie es tun oder lassen. >Zwei allwissende Götter.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Demonstrativa Chisholm I 75
Dies/Husserl: bezieht den Hörer zunächst in den Bereich des Sprechers ein. Dies/Chisholm: ist erklärbar ohne auf "ich " Bezug zu nehmen.
I 76
Chisholm "Ich": ist ohne Demonstrativa, nur durch direkte Zuschreibung (Selbstzuschreibung) definiert. - "Ich" fehlt die "Sprecherbedeutung": hat normalerweise keine Bedeutung für einen selbst. >Sprecherbedeutung, >Ich, >Indexwörter.
I 78
Analog: "Du" ist einziger Term ohne Hörerbedeutung (Adressatenbedeutung).
I 76
Demonstrativa/dies/ich/Kaplan: "Ich" ist das einzige direkt referentielle Demostrativum, unabhängig von Gelegenheit. >David Kaplan.
I 77
hier/Demonstrativa/Raum/Chisholm: beinhaltet keine Identifikation des Orts. - "Es ist kalt hier", bei gleichzeitiger Fehlmeinung darüber, wo man sei ist möglich. - Das ist keine Meinung darüber, wo man sei. Ort/Lokalisierung/Lokalisation/Chisholm: Dinge wie Planeten, Städte usw.: Teile von Eigenschaften und Räumen - keine absolute Theorie des Raums. >Raum, >Absolutheit.
I 79
Jetzt/Demonstrativa/Chisholm: greift keine Zeit heraus (hat Russell auch nicht angenommen). - Das jetzt behält die Verbindung zur Gegenwart, das Präsens verliert sie. - Bsp Vor drei Tagen sagte er, dass es jetzt regnen werde.

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Einzeldinge Tugendhat I 422
Einzeldinge/ED/TugendhatVsDonnellan: lokalisierende Kennzeichnungen sind grundlegend. Vgl. >Individuation/Strawson, >Individuation, >Identifikation, >Lokalisierung.
Bei diesen gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen referentiellem und attributivem Gebrauch.
>Attributiv/referentiell.
Auch attributiv ist im weiten Sinn referentiell, weil sie den Gegenstand zwar nicht identifiziert, aber spezifiziert (vor einem Hintergrund unterscheidet).
>Spezifikation.
I 426
Einzelding/Identifikation/TugendhatVsStrawson: "hier", "Jetzt" genügen um Gegenstand und Raumzeit-Stellen existent zu machen. >Demonstrativa, >Logische Eigennamen.
Raumzeit-Stellen sind die elementarsten Gegenstände.
>Ontologie.
Es muss dort aber auch etwas geben - wenigstens hypothetisch, dann liefert entsprechende Frage der Verifikation, für welchen Gegenstand der singuläre Term steht.
>Singuläre Termini, >Leerer Raum, >Substantivalismus, >Relationismus.
Top-down: Die Verwendung aller singulären Termini verweist auf demonstrative Ausdrücke.
Bottom-up: Wenn durch die Demonstrativa die Verfikationssituation für das Zutreffen des Prädikats bezeichnet wird.
>Zutreffen, >Prädikate, >Erfüllung, >Situation.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Ereignisse Gärdenfors I 65
Ereignis/Semantischer Bereich/Spracherwerb/Semantik/Gärdenfors: These: ich modelliere Ereignisse mit zwei Vektoren: einem Kraftvektor, der typischerweise eine Handlung repräsentiert und einen Resultatvektor, der eine Veränderung einer physischen Bewegung oder eines Objekts beschreibt.
I 159
Ereignisse/Gärdenfors: hier gibt es grundsätzlich drei verschiedene Ansätze: (i) Metaphysische Analysen, die die Ontologie von Ereignissen beschreiben
(ii) Kognitive Modelle, die zeigen wie Menschen (oder Tiere) Ereignisse mental repräsentieren. Siehe Langacker (1987, sec. 3.3)(1), Givón (2001)(2), Croft & Wood (2000)(3), Langacker,(2008, chap. 3)(4); Croft, (2012a, sec. 1.4)(5).
I 160
(iii) Linguistische Studien, die die Ausdrücke beschreiben, mit denen Ereignisse konstruiert werden. Bsp
[[ACT ‹Manner› ] CAUSE [BECOME (Y ‹BROKEN› ]]].

Vektoren/Ereignis/Gärdenfors: mit Vektoren können wir Veränderungen von Objekten darstellen und Ereignisse von ihren linguistischen Ausdrücken unterscheiden:
Def Zustand/Gärdenfors: ist eine Menge von Punkten in einem Conceptual Space (Begriffsraum).
Def Veränderung/Gärdenfors: eine Veränderung eines Zustands wird durch einen Vektor repräsentiert.
Def Pfad/Gärdenfors: ist eine kontinuierliche Abfolge von Veränderungen. (D.h. es gibt keine Sprünge).
I 161
Vektoren: nicht alle gehören zum Handelnden: Bsp Gegenkräfte. Handelnder/Agent: ist nicht notwendigerweise Teil des Ereignisses.
Gärdenfors: hier geht es um mentale Repräsentation, nicht um eine wissenschaftliche Darstellung dessen, was bei einem Ereignis z.B. physikalisch geschieht.
I 162
Vektoren: ein Ereignisbeinhaltet wenigstens zwei Vektoren und ein Objekt. 1. Resultatvektor: repräsentiert die Veränderung, 2. Kraftvektor: verursacht die Veränderung.
I 164
Ereignis/intransitiv/Gärdenfors: Problem: bei intransitiven Konstruktionen (Bsp „Susanna geht“) sind der Handelnde und das veränderte Objekt (patiens) identisch. Dann fallen der Begriffsraum des Handelnden und der des Objekts (patiens) zusammen.
I 165
Teilereignisse/Dekomposition/Teile/Gärdenfors: bei der Aufteilung in Teilereignisse können zwei Wege gewählt werden: 1. Ereignisse können als gleichzeitig vorkommende oder parallele Teilereignisse in den Dimensionen des Objektsraums (patient space) aufgeteilt werden.
2. Sie können nacheinander durch Teile von Pfaden repräsentiert werden.
Agent/Patiens/agent/patient/semantische Rollen/Gärdenfors: beide können als Punkte im Kategorienraum repräsentiert werden. Die Bereiche des Raums legen dann die Eigenschaften beider fest.
I 166
Patiens/Linguistik/Gärdenfors: kann belebt oder unbelebt, konkret oder abstrakt sein. Es hat seinen eigenen Patiens-Raum (patient space) mit Bereichen für Eigenschaften. Die Eigenschaften beinhalten – anders als bei den Objektkategorien – meist die Lokalisierung. Handelnder: hat entsprechend seinen Agent-Raum, der wenigstens einen Kraftbereich hat.
Dowty (1991): stellt prototypische Agenten und prototypische Patienten auf. Dabei geht es auch um volitionales Involviertsein in ein Ereignis.(6)
I 171
Ereignis/Linguistik/Gärdenfors: es gibt drei Ansätze, Ereignisse in der Linguistik zu behandeln: 1. Lokalistischer Ansatz: (Jackendoff, 1976, 1983, 1990) (7)(8)(9): These: alle Verben können als Verben der Bewegung und Lokalisierung konstruiert werden.
GärdenforsVsJackendoff: in seinem Ansatz können
I 172
Kraftvektoren nicht angemessen dargestellt werden. 2. Ansatz über Aspekte: (z.B: Vendler, 1957)(10): unterscheidet zwischen Zuständen, Aktivitäten, Leistungen und Vollendungen. (Siehe auch Jackendoff, 1991, sec. 8.3; Levin & Rappaport Hovav, 2005, p. 90). (11)(12)
I 174
3. Kausaler Ansatz: Bsp Croft (2012a, 2012b) (13)(14) dreidimensionale Repräsentation von kausalen und aspekthaften Strukturen von Ereignissen. Gärdenfors: das kommt meinem eigenen Ansatz am nächsten. Hier wird ein geometrisches Modell entworfen.
I 175
Die Vektoren in solchen Modellen befinden sich nicht in einem Vakuum, sondern sind immer in Relation zu einem Bereich und seiner Information, z.B. Temperatur. GärdenforsVsCroft: sein Ansatz unterstützt keine Kraftvektoren.


1. Langacker, R. W. (1987). Foundations of cognitive grammar (Vol. 1). Stanford, CA: Stanford University Press.
2. Givón, T. (2001). Syntax (Vol. 1). Philadelphia, PA: John Benjamins.
3. Croft, W., & Wood, E. J. (2000). Construal operations in linguistics and artificial intelligence. In L. Albertazzi (Ed.), Meaning and cognition: A multidisciplinary approach (pp. 51–78). Amsterdam: John Benjamins.
4. Langacker, R. W. (2008). Cognitive grammar: A basic introduction. Oxford.
5. Croft, W. (2012a). Verbs: Aspect and argument structure. Oxford: Oxford University Press.
6. Dowty, D. (1991). Thematic proto-roles and argument selection. Language, 67, 547–619.
7. Jackendoff, R. (1976). Toward an explanatory semantic representation. Linguistic Inquiry, 7, 89–150.
8. Jackendoff, R. (1983). Semantics and cognition. Cambridge, MA: MIT Press.
9. Jackendoff, R. (1990). Semantic structures. Cambridge, MA: MIT Press.
10. Vendler, Z. (1957). Verbs and times. Philosophical Review, 56, 97 – 121.
11. Jackendoff, R. (1991). Parts and boundaries. Cognition, 41, 9–45.
12. Levin, B., & Rappaport Hovav, M. (2005). Argument realization. Cambridge: Cambridge University Press.
13. Croft, W. (2012a). Verbs: Aspect and argument structure. Oxford: Oxford University Press.
14. Croft, W. (2012b). Dimensional models of event structure and verbal semantics. Theoretical Linguistics, 38, 195–203.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Ereignisse Montague Lewis V 246
Def Ereignis/Richard Montague/Lewis: (Montague 1969)(1): Ereignisse sind bestimmte Eigenschaften von Zeit. Lewis: Das heißt das Ereignis wird mit der Eigenschaft identifiziert, eine Zeit zu sein, wann es passiert.
>Eigenschaften, >Zeit, >Zeitpunkte, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte, >Zeitliche Identität.
LewisVsMontague: 1.In der Relativitätstheorie ist nicht immer klar, was Zeit überhaupt ist.
>Relativitätstheorie.
2. Bei Montague müssen wir den Ort erst finden, bei D. Lewis ist die Region schon gegeben.
>Lokalisierung, >Raumzeit-Region.
Ereignis/Quine: (wie Lewis): Ein Ereignis kann einfach mit der Region identifiziert werden. - Dann können in einer Region keine zwei Ereignisse stattfinden. - Wenn zwei in derselben stattfinden, ist es ein einziges.
>W.V.O. Quine.
Falsch: zu sagen, Bsp Das eine Ereignis sei "qua Konferenz" das andere "qua Schlacht" (wenn es dasselbe ist).
>Qua-Objekte.


1. Richard Montague. On the Nature of Certain Philosophical Entities. The Monist 53 (2):159-194 (1969)

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Ereignisse Simons I 129
Ereignis/Occurrents/Simons: Ereignisse, Prozesse, Vorkommnisse sind wie continuants in der Zeit, aber mit zeitlichen Teilen. Es können keine Identitätsbedingungen angegeben werden! Continuants sind nicht eliminierbar. Brutus-Ereignisse sind nicht ohne Referenz auf Brutus individuierbar.
I 131
Ereignis/Teil/Mereologie/Simons: Räumlich und zeitlich ausgedehnte Ereignisse können Teile haben, die weder rein zeitlich noch rein räumlich sind, Bsp der Teil des Fußballspiels der einem einzelnen Spieler zuzuschreiben ist. Spanne/Span/spn(e): Die Spanne ist eine raumzeitliche Lokalisierung. Insein: Insein geschieht innerhalb größerer Region. Abdecken: Man kann genau den Teil abdecken.
Ausbreitung/spread/spr[e]: Die Ausbreitung ist ein genauer Raum.
Spell/sp[e]: Der "spell" ist die genaue Zeit. Atomar: Wenn pan und spread = 0 ist dies atomar. Verbunden: Zwei Ereignisse sind verbunden, wenn ihre Spanne (bestehend aus span und spell) topologisch verbunden sind.
Def zeitlicher Teil: Der zeitliche Teil enthält alle gleichzeitig vorkommenden Teile des Ereignisses (analog räumlicher Teil).
Def Phase: Die Phase ist der zeitlich verbundene Teil.
Def Scheibe: Eine Scheibe ist eine Phase mit Dauer 0.
Def Segment: Ein Segment ist ein räumlich verbundener räumlicher Teil.
Sektion/section: Eine Sektion ist ein Segment mit der Ausdehnung 0.
I 134
Summe/Ereignis/Mereologie/Simons: Bei Summen von Ereignissen ist es anders als bei Summen von Objekten. Wenn Ereignisse kausal getrennt sind, können sie keine Summe bilden, dennoch können sie Teile eines umfassenderen Ganzen sein (sie können eine obere Schranke haben). Ereignisse erfüllen nicht die volle Mereologie, aber die schwächeren Axiome.
I 182
Produkt/Ereignisse/Simons: Problem: Die Produkte könnten unterbrochen existieren. Bsp zwei Objekte könnten zwischen Überlappen und Getrenntheit alternieren, z.B. Lichtpunkte auf einem Schirm. Bsp zwei Gremien teilen zu einer Zeit bestimmte Mitglieder, zu anderen nicht. Problem: Im letzteren Fall kann dasselbe Produkt sich erneut ergeben, aber mit anderen Elementen (s.u. unterbrochene Existenz). >Unterbrochene Existenz.
I 183
Die Veränderung von Produkten verlangt topologische Begriffe.
I 182
Koinzidenz/Ereignisse: Das Fehlen der Extensionalität erlaubt nur einen Beweis von Koinzidenz statt von Einzigkeit.
I 281
Ereignis/Reduktion/Reduktionismus/Forbes/Simons: Ereignisse sind offen für eine Reduktion in einer Weise, wie es Continuants nicht sind, daher ist es fraglich, ob es irreduzible Wahrheiten de re über Ereignisse gibt ((s) die eben nicht auf etwas anderes zurückgeführt werden könnten). Essentialismus: Da aber Ereignisse auch echte Objekte sind, sollte es auch wesentliche Wahrheit über sie geben. Problem: Sie werden durch Kennzeichnungen spezifiziert. Simons: These: pro Essentialismus für Ereignisse. Bsp Die Ermordung von Franz Ferdinand durch Gavrilo Princip enthält beide wesentlich. Bsp Bombe statt Schusswaffe: Dies ist ein anderer Mord, aber nicht bei vertauschten Kugeln.
I 282
Es ist wesentlich für ein Ereignis, dass es Teil genau jener Ereignisse ist, von denen es aktual Teil ist. Anders: Der Vierdimensionalismus gehorcht nicht dem Essentialismus:
I 305
Ereignis/continuants/Simons: "Ereignis": Hier ist eine Formel wie "a ‹ b" vollständig. Continuants: Hier brauchen wir zusätzlich einen zeitlichen Index: (mit Quantifikation) "(Et)[a ‹ t b]". >Continuants.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Erklärungen Davidson Glüer II 99 ff
Erklären/Davidson: heißt Neubeschreiben. These: Handlungserklärungen können als singuläre Kausalaussagen interpretiert werden. D.h. im Gegensatz zur "logical-connection-These" als Aussagen über zwei distinkte Ereignisse!
Vorsicht: Zwar sei es richtig, dass Handlungserklärungen keine unabhängige Beschreibung der Ursache ermöglichen, aber es sei eben die Beschreibung der Ursache, für die das gelte, nicht die Ursache selbst! >Ursache, >Gründe, >Grund/Ursache, >Motive, >Beschreibung/Davidson.
Glüer II 112f
Handlungserklärung/DavidsonVsAristoteles: Der praktische Syllogismus kann nicht mit abweichenden Kausalketten (Bergsteiger-Bsp) umgehen, und auch nicht mit bloßer Absicht (Unterlassen, intermittierendes Ereignis) und Willensschwäche. >Willensschwäche.
Glüer II 114
Intention/Davidson: Form: Urteil: "x ist vollziehenswert". Willensschwäche/Davidson. irrationales Urteil - Lösung: Handlung und Intention trennen.
Glüer II 115
"all things-considered"-Urteil: ist nur für ein allwissendes Wesen möglich.
Glüer II 138
Handlungserklärung/mental/physisch/DavidsonVsReduktionismus: intentionalistisches Vokabular ist prinzipiell irreduzibel. - Es gibt keine strikten Gesetze zur Vorhersage von Handlungen. - (> Anomaler Monismus)
Horwich I 456
Wahrheit/Erklärung/Davidson/Rorty: Wahrheit ist keine Erklärung für etwas. ((s) Ein Phänomen wird nicht dadurch erklärt, dass ein Satz, der es behauptet wahr ist.)
Auch das Vorliegen der Wahrheit braucht keine Erklärung.
Falsch: Bsp "Er fand das Haus nicht, weil seine Überzeugung über seine Lokalisierung falsch war." Richtig: (ohne Wahrheit): "Er glaubte, dass es an --- lag".
Erklärung: Details dessen, was wahr oder falsch war, nicht die Wahrheit selbst.
Wenn Wahrheit selbst eine Erklärung wäre, müsste sie eine Ursache für etwas sein.
Erklärung: nicht: "Er tat das richtige", sondern die Angabe der Umstände. >Umstände.
"Wahrheit" als Erklärung wäre wie tertia (Bsp "intendierte Interpretation", "Begriffsschema") ein leerlaufendes Rad.
Putnam dito. Vgl. >Begriffsschema.

Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Erklärungen Scriven Wright I 156
Erklärung/Scriven/Wright, G. H.: Die Argumente von Scriven und Dray sind verwand mit meiner Kritik des Schemas, Scriven gebraucht die gelungene Wendung, dass Hempels Ansatz „den Einzelfall aus der Hand gibt“. (Scriven, S. 467). Scriven: Ein Ereignis kann sich innerhalb eines Geflechts von statistischen Gesetzen frei bewegen, wird jedoch innerhalb des „normic network“ lokalisiert und durch diese Lokalisierung erklärt. (Scriven, S.(1) 467).
>Ereignisse, >Statistik, >Gesetze.

Schurz I 229
Erklärung/Selbsterklärung/Scriven: (Scriven 1959a(1), 468 469): Problem: Es kommt oft vor, dass wir einen Effekt E mit einem Realgrund A erklären, aber unser einziger Glaubensgrund dafür ist, dass wir den Effekt beobachtet haben. >Kausalerklärung, >Wirkung, >Ursache.
„Selbstbestätigende Erklärung/Selbstbestätigung/Selbstrechtfertigung/ Hempel: (1965(2),372): Bsp Rotverschiebung: wird durch die Expansion des Universum erklärt, aber der einzige Grund, die Hypothese von der Expansion für bestätigt zu halten, ist die Rotverschiebung selbst. ((s) Keine „Seitenperspektive“).
Lösung/Schurz: Eine deduktiv nomologische Begründung muss eine prognostische Funktion haben. Es muss im Wissen W eine Menge von Evidenzen geben, die das Antezedens bestätigen, ohne das Ereignis logisch zu implizieren. Diese Forderung wird im Bsp Rotverschiebung verletzt.
>Rotverschiebung.
Chaos/Erklärung/Schurz: Es lässt sich nicht voraussagen, wann die Lawine abgeht, aber wenn sie abgegangen ist, lässt sich genau erklären, dass es eine Verminderung der Reibung gab. ((s) post hoc, post festum).
I 230
Relevanz/Erklärung: Lösung für das Problem der Irrelevanz: „Irreduzible Repräsentation“ (ohne redundante Elemente). Auch jede Gesetzesprämisse muss die Relevanzbedingung erfüllen. >Relevanz.
Gesetz/Erklärung/Schurz/(s): Wenn ein Gesetz zur Erklärung gebraucht wird, steht es in der Prämisse.

1. Scriven, M. (1959a). Truisms as Grounds for Historical Explanations. IN: P. Gardiner (ed.) Theories of History, New York, The Free Press.
2. Hempel, C. (1965). Aspects of Scientific Explanation and other Essays in the Philosophy of Science, New York: Free Press.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Exportbeschränkung (VER) Smith Krugman III 69
Freiwillige Exportbeschränkungen (VER)/Alasdair Smith: Das Modell* lässt eine „freiwillige“ Exportbeschränkung (VER) zu, die den Anteil von Unternehmen aus einem Land an einem bestimmten nationalen Markt begrenzt (so wie japanische Unternehmen derzeit auf mehreren europäischen nationalen Märkten beschränkt sind). Das Modell kann alternativ eine Beschränkung des Gesamtmarktanteils der Unternehmen an einer Gruppe nationaler Märkte als Ganzes zulassen, da japanische Unternehmen in naher Zukunft auf einen festen Anteil am EG-Gesamtmarkt beschränkt werden sollen). Wettbewerb: Es wird angenommen, dass sich Unternehmen auf Märkten, die keinen Absatzbeschränkungen unterliegen, als Cournot-Wettbewerber**(...) verhalten.
>Cournot-Wettbewerb, >Bertrand-Wettbewerb.
Krugman III 70
Im allgemeinen Fall ist die wettbewerbsfeindliche Wirkung der VER weniger stark, führt aber immer noch dazu, dass die Unternehmen höhere Preis-Kosten-Spannen ansetzen, als sie es ohne VER tun würden.
Krugman III 73
Strategische Handelspolitik: (...) Ich gehe der Frage nach, ob die nationalen VERs auf japanische Importe aus der Sicht der Europäischen Gemeinschaft als Ganzes als wirksame strategische Handelspolitik angesehen werden können.
Krugman III 75
Die Einführung der VERs führt bei den beiden französischen Herstellern, den beiden „amerikanisch-europäischen“ Herstellern und VW zu einer Erhöhung der Modellzahlen um jeweils eins, während jeder der japanischen Hersteller seine Modellzahlen um zwei reduziert.
Krugman III 77
Die Zunahme der Modellvielfalt in Verbindung mit Preiserhöhungen, die im Allgemeinen geringer sind als bei einer festen Modellanzahl, verringert den Wohlfahrtsverlust für die Verbraucher auf 6.000 Millionen ECU pro Jahr in Tabelle 3.4, verglichen mit 9.000 Millionen in Tabelle 3.3. Dieser Verlust ist jedoch nicht nur immer noch größer als die Gewinne der europäischen Hersteller, sondern die Gewinne der Hersteller sind in Tabelle 3.4 sogar geringer als in Tabelle 3.3. *** Freiwillige Ausfuhrbeschränkungen/VER: Die VER sind als strategische Handelspolitik kontraproduktiv, wenn es darum geht, Gewinne auf die europäischen Hersteller zu verlagern. Der Grund dafür ist leicht zu erkennen. Die Änderung der Modellnummern ist für jeden einzelnen Hersteller optimal, wenn man die Modellnummern der anderen Hersteller als gegeben ansieht, aber die Änderung der Modellnummern aller Hersteller ist gewinnmindernd, da der verschärfte Wettbewerb unter den europäischen Herstellern die positiven Auswirkungen der Verringerung des japanischen Wettbewerbs mehr als aufwiegt. Dies ist ein Beispiel für das von Dixit (1984)(2) festgestellte Problem, dass die strategischen Argumente für Einfuhrbeschränkungen mit zunehmender Zahl der „heimischen“ Unternehmen schwächer werden. Wenn wir die Politik aus der Sicht der EU betrachten, scheint es naheliegender, eine EU-weite strategische Handelspolitik zu betrachten als die EU-weiten Auswirkungen der nationalen Handelspolitik.
Krugman III 80
Eine nationale VER als strategische Handelspolitik: 1) In einer Welt mit vielen Ländern gibt es keine Garantie, dass die Vorteile einer strategischen Handelspolitik, die von einem Land auferlegt wird, den eigenen Produzenten dieses Landes zugutekommen. 2) Zweitens ist die Lokalisierung der strategischen Effekte sehr sensitiv gegenüber den bei der Kalibrierung gewählten Werten (...).
>Sensivitätsanalyse, >Neue Handelstheorie.
Die Lage der strategischen Effekte ist daher empfindlich gegenüber einem Aspekt der Modellspezifikation, über den wir schlecht informiert sind.
>Internationaler Handel/Alasdair Smith, >Strategische Handelspolitik/Alasdair Smith, >Wettbewerb/Alasdair Smith, >Modelle/Alasdair Smith, >Ökonomische Modelle.

* Das Modell ist in A. Smith 1994(1) dargestellt.
** ((s) In der Oligopolökonomie untersuchen die Modelle von Cournot und Bertrand verschiedene Möglichkeiten des Wettbewerbs zwischen Unternehmen. Cournot-Modelle konzentrieren sich auf den Mengenwettbewerb, bei dem die Unternehmen das Produktionsniveau wählen, während sich Bertrand-Modelle auf den Preiswettbewerb konzentrieren, bei dem die Unternehmen die Preise festlegen. Im Bertrand-Wettbewerb erreichen Unternehmen, die identische Produkte herstellen, häufig ein Gleichgewicht, bei dem die Preise den Grenzkosten entsprechen, was zu einem wirtschaftlichen Gewinn von Null führt. Im Gegensatz dazu führt der Cournot-Wettbewerb in der Regel zu höheren Preisen und positiven Gewinnen für die Unternehmen, da sie ihre Produktion zur Gewinnmaximierung begrenzen).
***Für die Tabellen siehe A. Smith 1994(1).

1. Alasdair Smith. „Strategic Trade Policy in the European Car Market.“ In: Paul Krugman and Alasdair Smith (Eds.) 1994. Empirical Studies of Strategic Trade Policy. Chicago: The University of Chicago Press.
2. Dixit, Avinash. 1984. International trade policy for oligopolistic industries. Economic
Journal 94 (Supplement): 1-16.

Alasdair Smith. „Strategic Trade Policy in the European Car Market.“ In: Paul Krugman and Alasdair Smith (Eds.) 1994. Empirical Studies of Strategic Trade Policy. Chicago: The University of Chicago Press.

EconSmith I
Adam Smith
The Theory of Moral Sentiments London 2010

EconSmithV I
Vernon L. Smith
Rationality in Economics: Constructivist and Ecological Forms Cambridge 2009

EconKrug I
Paul Krugman
Volkswirtschaftslehre Stuttgart 2017

EconKrug II
Paul Krugman
Robin Wells
Microeconomics New York 2014

Krugman III
Paul Krugman
Alasdair Smith
Empirical Studies of Strategic Trade Policy Chicago: The University of Chicago Press 1994
Farben Sellars I 41
Erkenntnistheorie/Farbe/Tradition/Sellars: These der Ausdruck "rot" wird von den Verbindungen mit der Kategorie der physikalischen Gegenstände gelöst - SellarsVs. Tradition: Bsp wir sehen nicht die Rückseite - Bsp eine zweidimensionale Fläche als Farbträger ist kein Gegenstand.
>Aspekte, >Perspektive, >Objekte, >Sinnesdaten.

Farben/Sellars: Die grundlegende Grammatik des Attributs Rot lautet: der physikalische Gegenstand x ist an der Stelle s und zur Zeit t rot. Die rote Farbe verdankt jedoch ihre Röte nicht selbst wieder einer Komponente, die rot ist! Man kann den Platz der Gegenstände nicht dadurch finden, dass man den Diskurs der Wahrnehmung analysiert, so wie wir Entitäten im vier-dimensionalen Raum nicht der Analyse dessen verdanken, was wir meinen.
>Meinen, >Farbwörter, >Sprachgebrauch, >Sprachspiel.
I 42/43
Rote Farbe ist nicht Extrakomponente eines Gegenstands - Farbe nicht aus der Analyse der Rede (als Komponente) zu gewinnen. Orte im Raum sind nicht durch Analyse dessen zu finden, was wir meinen.
>Räumliche Ordnung, >Lokalisierung, >Realität, >Welt/Denken.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Gegenstände Quine I 102
Goodman: "Kaninchenheit": ist ein diskontinuierliches Raum-Zeitsegment, das aus Kaninchen besteht. >Universalien/Quine.
I 372f
Gegenstände der propositionalen Einstellungen eliminiert: Thomas glaubt (Cicero hat...): nicht mehr Form "Fab" a = Thomas, b = ( ), sondern: "Fa" wobei "F" ein komplexer Ausdruck ist - "glaubt" ist nicht mehr Term, sondern Operator.
I 402
Existenz: erwächst nicht aus Dichotomie von "Einzelding" und "Universale". Es kommt nicht darauf an, ob es sie gibt "Äquator", "Nordpol". Die Verknüpfung mit Reizen ist ein schwaches Argument für die Vorrangstellung physikalischer Gegenstände, macht die Termini aber allen Positionen zugänglich.
I 412
Gegenstand: das, was singuläre Terme bezeichnen, benennen, als Werte annehmen. (Aber singuläre Termini eliminiert!). Bsp "Schimmer", nicht aber: "Schimmrigkeit". >Bezeichnen/Quine. >Universalien/Quine.
I 438
Ideale Gegenstände werden nicht zugelassen, wohl aber geometrische Gegenstände!(Es besteht keine Identität ohne Lokalisierung.)
I 435
Relativität: zusätzliche Dimension: Raum-Zeit: Punkt-Momente sind absolut verschieden, unabhängig von der relativen Bewegung des Gesichtspunkts.
II 30
Gegenstand/Quine: das Raumzeit-Stück, kann auch verteilt oder verstreut sein. (Nominalismus, Goodman) >Nominalismus/Goodman.
II 23
Physikalische Gegenstände sind trügerisch. Besser sind Raum-Zeit-Stücke, "Raum" und "Orte an sich": sind unhaltbar, sonst gäbe es absolute Ruhe und absolute Bewegung. Vierstellige Koordinaten reichen aus. Die Ontologie der reinen Mengenlehre - keine physikalischen Gegenstände mehr.
II 156 ff
Gegenstand (physikalisch)/Quine: beliebig verstreut und beliebig herausgegriffen. Bsp Tascheninhalt, einzelne Münze zu verschiedenen Zeitpunkten, Kombination mit Eiffelturm, R-Z-Punkte, alles mögliche - ist nicht so stark körperorientiert. Identifizierung wie von einer möglichen Welt zur anderen: ohne Inhalt, solange keine Anweisungen gegeben sind - Wert einer Variable.
VI 32
Gegenstand/Ontologie/Quine: Körper konstituieren sich als ideelle Knoten in den Zentren einander überschneidender Beobachtungssätze. Problem: Beobachtungssätze sind nicht dauerhaft, daher ist die Vergegenständlichung (Reifizierung) immer schon eine Theorie.
VI 34
Frage: was soll als echte Vergegenständlichung gelten und nicht bloß als theoretisch nützliche (wie Klassen)
VI 35
Abstrakte Gegenstände: es ist sinnlos, von dauerhaften Reizphasen zu sprechen. Lösung: Pronomen und gebundene Variablen. VsSinguläre Termini: sind oft nicht referierend. Es muss unspezifizierbare irrationale Zahlen geben. Lösung: gebundene Variable statt singulärem Term.
VI 38f
Vergegenständlichung/Reifizierung/Quine: erstmals bei prädikativer Verbindung von Beobachtungssätzen, statt ihrer bloßen Konjunktion. "Das ist ein blauer Kiesel": verlangt eine Einbettung des Kiesels ins Blaue.
VI 41
Abstrakte Gegenstände/Modallogik/Putnam/Parsons: Modaloperatoren können abstrakte Gegenstände einsparen. QuineVsModallogik: stattdessen Quantifikation (Postulieren von Gegenständen). Damit straffen wir die Wahrheitsfunktion. >Quantifikation/Quine; >Wahrheitsfunktionen/Quine.
VII (d) 69
Gegenstand/Quine: ein Gegenstand kann unverbunden sein: Bsp USA mit Alaska.
XII 36
Eigenschaften/Identität/Quine: Problem: (anders als bei Gegenständen) Eigenschaften sind letztlich auf Synonymie innerhalb einer Sprache gegründet. Es ist somit eine eher sprachabhängige Identität.
V 39
Wir verzichten letztlich auf strenge Individuation von Eigenschaften und Propositionen. (Anderes Begriffsschema.) Frege dito: (Grundgesetze): Identität nicht auf Begriffe ausdehnen.
XII 68
Gegenstand/Theorie/Quine: was ein Gegenstand letztlich ist, kann man nicht sagen. Es ist immer nur in Bezug auf eine Theorie (letztlich Gesamttheorie, d.h. Sprachgebrauch). Es ist aber falsch, zu sagen, dass Rede über Dinge immer nur innerhalb eines größeren Bereichs sinnvoll wäre. Das entspräche der falschen These, dass kein Prädikat auf alle Dinge zuträfe. Es gibt universelle Prädikate. >Prädikate/Quine.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Gesetze Field III 59
Gesetze/Physik/skalare Größen/Skalar/Temperatur/Field: Physikalische Gesetze für skalare Größen sind oft formuliert als Gesetze über eine Skalarfunktion T, die Quadrupel von reellen Zahlen (Raumzeit-Lokalisierung) auf reelle Zahlen (z.B. Temperatur) abbildet. Funktion T: (Skalarfunktion) hat dann die Form

T = y ° φ-1.

Mehrere Raum-Punkte auf einen Punkt der Skala abgebildet:
φ -1: Umkehrung der Funktion: (Urbild statt Abbild): weil zweimal verarbeitet: 2. Mal rückwärts).
φ (x): Koordinaten von x im Raum
φ -1(x): Bilder der Koordinaten auf Linie R.
>Naturgesetze, >Naturkonstanten, >Messungen, >Theorien, >Physik.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Gott Chalmers I 87
Gott/Schöpfungsmythos/Chalmers: Alles, was Gott tun musste, war folgende Tatsachen zu schaffen 1. Physikalische Einzeltatsachen
2. Tatsachen über bewusstes Erleben
3. Naturgesetze
4. Eine Tatsache 2. Stufe, die bedeutet: „Das ist alles.“
5. Eine indexikalische Tatsache über meine Lokalisierung.
Aus Gründen der Sparsamkeit wird er zunächst die Naturgesetze und anschließend Gesetze über bewusstes Erleben geschaffen haben.
Es scheint jenseits von Gottes Macht zu liegen, Tatsachen über meine indexikalischen Gegebenheiten zu fixieren. Das ist ein weiterer Grund, skeptisch zu sein.
>Tatsachen, >Erleben, >Bewusstsein/Chalmers, >Indexikalität, >Naturgesetze, >Allmacht, >Allwissenheit.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Gottesbeweise Bolzano Simons I 321
Kosmologischer Gottesbeweis/unbedingte Existenz/Bolzano/Simons: Bolzano umgeht das Problem des Gegründetseins, indem er sich auf Klassen bezieht. >Klassen.
a) Es gibt etwas Reales, z.B. meinen Gedanken, dass es so ist.
b) Angenommen, es gibt irgendein Ding A das unbedingt ist in seiner Existenz, dann haben wir es schon.
c) Angenommen, A ist bedingt. Dann bilde die Klasse aller bedingten realen Dinge A,B,C,... Das ist auch möglich, wenn diese Klasse unendlich ist.
d) Die Klasse aller bedingten realen Dinge ist selbst real. Ist sie bedingt oder unbedingt? Wenn unbedingt, haben wir es schon.
e) Angenommen, sie ist bedingt: Jedes Bedingte setzt die Existenz von etwas anderem voraus, dessen Existenz es bedingt. Also setzt sogar die Klasse aller bedingten Dinge, wenn bedingt, die Existenz etwas voraus, das sie bedingt.
f) Dieses andere Ding muss unbedingt sein, denn wenn es bedingt wäre, würde es zu der Klasse aller bedingten Dinge gehören
g) Daher gibt es etwas unbedingtes, z.B. einen Gott.

Simons: Das macht keinen Gebrauch von Gegründetheit: c) lässt die Möglichkeit einer unendlichen Kette offen.
>Gegründetheit/Fundierung, >Begründung, >Letztbegründung, >Bedingungen.
1.
RussellVsBolzano/Simons: Man könnte an der „Klasse aller unbedingten Dinge“ Zweifel haben. >Russells Paradoxie, >Paradoxien, >Mengen, >Mengenlehre.
Lösung/Bolzano: Es geht eben um die realen Dinge, von denen können wir räumlich-zeitliche Lokalisierung annehmen.
>Lokalisierung.
2.
SimonsVsBolzano: Schritt f)
I 322
Warum sollte die Klasse aller bedingten Dinge nicht von etwas innerhalb bedingt werden? Dieses wäre selbst bedingt, usw. aber jeder Versuch, den Regress zu stoppen würde wieder an Gegründetheit appellieren. >Regress.
Lösung/Simons: Wir brauchen zusätzlich ein
Def Bedingungs-Prinzip (Conditioning Principle)/Simons: Wenn eine Klasse C so ist, dass jedes abhängige Element von ihr alle Objekte, von denen es abhängt, innerhalb von X hat, dann ist X nicht abhängig. (Simons pro).
Simons: Das erlaubt unendliche Ketten von Abhängigkeiten. Eine Art unendlicher Abhängigkeit entsteht schon Bsp wenn zwei Objekte sich gegenseitig bedingen.
>Abhängigkeit, >Kausale Abhängigkeit, >Ontologische Abhängigkeit.
Wenn das Bedingungs-Prinzip gilt, warum sollte die Klasse X dann noch von außen bedingt sein?
ad Bolzano: Angenommen, wir akzeptieren sein Argument bis e). Dann kann es so weiter gehen:
h) Wenn die Klasse aller bedingten Dinge bedingt ist, dann gibt es ein Element von ihr, das von etwas abhängig ist, das nicht ein Element dieser Klasse ist. (Kontraposition zum Bedingungs-Prinzip).
>Kontraposition.
i) Dann ist ein solches (unbedingtes) Objekt nicht Element der Klasse aller bedingten Dinge und ist damit unbedingt.
j) Daher existiert auf jeden Fall etwas Unbedingtes.

SimonsVsAtomismus: Das ist besser als alles, was ein Atomismus zustande bringt.
>Atomismus.
Bedingungs-Prinzip/Simons: ist die beste Erweiterung der starken starren Abhängigkeit (//), d.h.

(N) (a // x ↔ (Ey)[x ε a u a // x] u ~ x ε a)

>Starrheit.
SimonsVsBlack: Mit der starken statt der schwachen Abhängigkeit können wir Black entgegentreten.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.
I 323
Gott/Mereologie/Ontologie/Simons: Jedenfalls beweist die starke starre Abhängigkeit nicht die Existenz von Gott. Nur die Existenz eines Unbedingten, die Bolzano vorsichtigerweise „einen Gott“ nennt. >Gott, >Existenz, >Ontologie.
Unabhängigkeit/Simons: Unabhängigkeit beinhaltet keineswegs Göttlichkeit.
>Unabhängigkeit, >Existenzsatz.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Ich Perry Frank I 398ff
Extra-Sinn/Ich/PerryVsCastaneda: Der Extra-Sinn kann von anderen genauso erfasst werden, er erklärt nicht Unterschied. >Extra-Sinn/Castaneda.
I 399f
Ich/er/Referenz/Bezug/Sinn/Bedeutung: Unterschied: Quasi-Indikator schreibt Bezugnahme zu, stellt sie aber nicht her. >Ich/Castaneda, >Quasi-Indikator.

Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference,
and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An
International Series on Contemporary Philosophers and Logicians,
Vol. 6), Dordrecht 1986


Frank I 402ff
Ich/Castaneda/Perry: "Ich" ist nicht durch eine bestimmte Kennzeichnung ersetzbar, wenn Verhalten erklärt wird: Ich ist ein "wesentliches Indexwort". >Indexwörter, >Indexikalität, >Kennzeichnungen.
Problem: gleicher Satz, anderer Sprecher: falscher Glaube "ich mache eine Schweinerei...".
Falsche Lösung: "und ich bin derjenige": das ist wieder ein neues Indexwort. "Fehlender begrifflicher Bestandteil": hilft nicht: ich kann glauben, dass ich es bin, ohne bestimmten Begriff von mir.
>Selbstidentifikation, >Selbstwissen.
Falsch: Kennzeichnung: "derjenige, der die Schweinerei macht": hilft nicht, weil es keine Verbindung zu mir gibt.
I 403
Glauben/Ich/Perry: Lösung: Unterscheidung Glaubens-Zustand/Glaubens-Gegenstand. - Bsp Die Veranstaltung beginnt um 12:00 - d.h. "jetzt!" oder "schon vorbei" oder "noch Zeit". Gegenstand: Die um 12:00 beginnende Veranstaltung.
Zustand: "jetzt" - bestimmte Kennzeichnung ohne Index genügt nicht.
>"Jetzt", >Zeitliche Lokalisierung.
I 414
Ich/Individuation/Perry: Folgende Bedingungen reichen nicht: Propositionen de re, de dicto, zusätzliches begriffliches Merkmal, Lokalisierung in Raum und Zeit, Relativierung auf Personen und Orte, zwei verschiedene Beschreibungen ohne "Ich". >Propositionen, >de re, >de dicto, >Räumliche Lokalisierung, >Kennzeichnung.
Perry wie Castaneda: "ich" ist nicht ersetzbar!
>Ich/Castaneda, >H.-N. Castaneda.
Zeit/Person-Proposition: Die Proposition unterscheidet mich nicht von den anderen: "J.P. gestern im Supermarkt" ist für andere genauso wahr.
>Supermarkt-Beispiel.
Bewertungskontext = Meinungskontext: "die Veranstaltung beginnt jetzt" ist um 12:00 wahr - hilft nicht!
Wahr/falsch: Diese Unterscheidung hilft nicht: dass Berg A höher ist als B, mag wahr sein, führt aber nicht auf den richtigen Weg. - Es gibt nichts, was alle gemeinsam glauben.
Lösung: Die zwei verirrten Wanderer sind im selben Meinungszustand (individuiert durch Indexwörter), aber nicht derselben Meinung.
>Wanderer-Beispiel.

Perr I
J. R. Perry
Identity, Personal Identity, and the Self 2002

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Ich Stalnaker I 20/21
Ich/objektives Selbst/Nagel/Stalnaker: Ich: Wenn jemand sagt "Ich bin RS" scheint es, dass die Person eine Tatsache darstellt...
I 21
...und es ist eine objektive Tatsache, ob das wahr oder falsch ist - unabhängig davon, was der Sprecher denkt. Problem: Unser Begriff der objektiven Welt scheint gar keinen Platz für eine solche Tatsache zu lassen. Eine vollständige Darstellung der Welt, wie sie in sich selbst ist, wird keine bestimmte Person als mich herausgreifen. Sie sagt mir nicht, wer ich bin! Vgl. >Zwei allwissende Götter/Lewis, >Selbstidentifikation.
Semantische Diagnose: Die semantische Diagnose versucht eine Darstellung von Index-Wörtern oder Selbstlokalisierung.
>Indexwörter, >Indexikalität, >Er/Er selbst, vgl. >Quasi-Indikator, >Identität/Nagel.
NagelVsSemantische Diagnose: Das trifft nicht den Kern.
StalnakerVsVs: Wir brauchen einfach homophone Wahrheitsbedingungen (WB).
>Homophonie.
Problem: Was ist der Inhalt? Der Inhalt (Information) bei indexikalischen Äußerungen wird nicht durch die Wahrheitsbedingungen vermittelt, d.h. der Sprecher könnte Datum und Ort nicht gekannt haben und dennoch geglaubt haben, was er sagt. Der Hörer könnte diese ebenfalls nicht gekannt haben und dennoch die Äußerung verstanden haben.
Thomas Nagel: Das ist jedenfalls Vs Ontologische Selbst-Objektivierung.
>Objektivität/Nagel.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Identifikation Peacocke I 173
Demonstrativa/Identifikation/Evans/Peacocke: Liberale Theorie/Peacocke: Die Fähigkeit zur Identifikation ist eine allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation.
Evans: plus aktuelle Lokalisation.
>Identifikation/Evans, >Räumliche Lokalisierung.
Peacocke: Dann sind überhaupt keine Gedanken eines Verirrten über gesehene Gegenstände möglich.
>Gedanken, >Denken, >Wissen, >Selbstwissen, >Selbstidentifikation.
Kognitive Landkarte/Erinnerungsbilder/Wiedererkennen/Peacocke: Erinnerungsbilder sind nicht kausal sondern echt demonstrativ.
>Wiedererkennen, >Erinnerung.
I 172
Bsp Ein Verirrter denkt: "hier steht ein Glas": Peacocke: das ist immer noch eine Aussage über einen Ort im öffentlichen Raum. >Raum, >Prädikation, >Zuschreibung.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Indexwörter Chalmers I 84/85
Indexwörter/Supervenienz/Chalmers: Referenz auf Basis von Indexwörtern geschieht auf der Basis von beidem: physikalischen Tatsachen und „indexikalischen Tatsachen“ über Lokalisierung und Begriffsgebrauch. >Sprachgebrauch, >Identifikation, >Individuation, >Referenz, >Indexikalität, >Kontext.
I 85
Reduktive Erklärung/Perspektive/Indexikalität/Problem: Wie erkläre ich, dass ich diese bestimmte Person bin? Und zwar ohne Tautologien? Dass das Indexwort zutrifft, scheint keine objektive Tatsache über die Welt zu sein, sondern über die Welt, wie ich sie vorfinde, und dass, sie eine Erklärung braucht, ist etwas, was ich fühle. (Siehe hierzu Nagel 1986)(1). >Selbstidentifikation, >Erste Person, vgl. >Unkorrigierbarkeit.
Dabei ist es wiederum keine obskure Tatsache, warum es wahr ist, wenn David Chalmers sagt „Ich bin David Chalmers“.
Das Fehlschlagen einer reduktiven Erklärung bei Indexwörtern ist aber von dem im Fall von Bewusstsein zu unterscheiden.
>Reduktion, >Erklärung, >Bewusstsein/Chalmers.

1. Th. Nagel, The View from Nowhere, New York 1986

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Individuation Nozick II 71ff
Ich/selbst/Individuation/Nozick: Bsp Drei völlig Bandagierte mit Gedächtnisverlust: X wird sterben, Y wird leben, Z hat 50/50-Chance".
Diese Personen müssen in getrennte Zimmer geschoben werden:
Identifikation durch "Derjenige, der jetzt meine Stimme hört".
Nicht hinreichend: Lokalisation: (wegen Blindheit)
Lebensgeschichte: (wegen Gedächtnisverlusts)
physikalische Beschreibung (dito).
Name: nicht hinreichend zur Individuation: Bsp Oedipus
Hervorbringer des Tokens: nicht hinreichend: Mundhöhle und Stimmbänder sind auch relevant.
Bewusstsein: nicht hinreichend: z.B. Gott deckt das auch ab.
>Identifikation, >Selbstidentifikation , >Lokalisierung, >Selbstwissen, >Selbst, >Person, >Handlung, >Gedächtnis, >Gedächtnisverlust, >Erinnerung, >Namen.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Interpretation Foster I 2
Bedeutungstheorie/BT/Interpretierbarkeit//Foster: Eine Bedeutungstheorie muss interpretierend sein, d.h. die Referenz der Ausdrücke muss klar sein.
>Bedeutungstheorie, >Referenz, >Bedeutung.
I 3
Interpretierbarkeit: erhalten wir dadurch, dass die Ausdrücke der Objektsprache durch strukturelle Beschreibungen sB (Laut, Zeichen) bestimmt werden. Strukturelle Beschreibung: Namen verkettet mit Prädikat oder Funktionsausdruck - (aber nur physikalisch, damit wird keine Bedeutung hergestellt).
I 3
Objektsprache: Eine Zuordnung zweier Listen reicht nicht für die Identifikation der Referenz. >Listen, >Ordnung.
I 5
Um die Interpretierbarkeit zu ermöglichen muss die Bedeutungstheorie in derselben Sprache wie die Objektsätze sein.
I 10
Interpretation/Bedeutungstheorie/Foster: Die Interpretation geschieht durch Lokalisierung jedes Satzes im Netzwerk der Sprache durch Wahrheitsbedingungen. - Wahrheitsbedingungen erhalten wir durch die Struktur des Satzes. - Das führt quasi zur Interpretation der gesamten Sprache aus der Perspektive eines Satzes. >Wahrheitsbedingungen.

Foster I
John A. Foster
"Meaning and Truth Theory"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Jeder/Alle Hintikka II 40
Jeder/Alle/Niemand/Ontologie/Existenz/Nichtexistenz/Hintikka: Wenn wir zulassen, dass der Bereich unserer Quantoren auch für nichtexistente Objekte erweitert wird, ist die dringendste Frage: Wo sind diese nicht-existenten Objekte?
Bsp Jedermanns Liebhaber – Bsp Niemandes Geliebter.
Beide sind offensichtlich möglich, aber anders als Meinongs rundes Quadrat.
Bsp „der Neider von allen“ – Bsp „der von jedem beneidet wird“.
Pointe: Beide sind unvereinbar. Ersterer muss den Letzteren lieben, aber der Letztere kann nicht vom Ersten geliebt werden.
Jeder/alle/niemand/Hintikka: Es ist hier keine Lösung zu behaupten, dass „jeder“ bzw. „niemand“ nur über existente Objekte ginge. ((s) D.h. Wir müssen hier nicht-existente, oder mögliche Objekte (Possibilia) zulassen.)
Meinong/Hintikka: Meinong schöpfte die Kraft seiner Argumente aus der Tatsache, dass wir hier nichtexistente Objekte zulassen müssen. (Auch >Nichtexistenz/Terence Parsons).
Nichtexistenz/nicht-existente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt.
II 106
Quantifikation/Quantoren/Mehrdeutigkeit/any/HintikkaVsMontague: Im Großen und Ganzen zeigt die Montague-Semantik, wie Mehrdeutigkeit entsteht durch das Zusammenspiel von Quantoren und intensionalen Ausdrücken. Bsp (12) Eine Frau liebt jeden Mann.
(13) John sucht einen Hund.
HintikkaVsMontague: Montague erklärt nur, warum gewisse Ausdrücke mehrdeutig sein können, aber nicht, welche es tatsächlich sind. Er sagt im allgemeinen zu viele Mehrdeutigkeiten voraus. Denn er geht nicht auf die grammatischen Prinzipien ein, die oft Mehrdeutigkeiten mit Quantoren auflösen.
Reichweite/Hintikka: Die Reichweite bestimmt die logische Reihenfolge.
Quantor/Quantifikation/jeder/er/Montague/Hintikka: Bsp
(14) Wenn er sich anstrengt, wird er glücklich sein.
(15) Wenn jeder sich anstrengt, wird er glücklich sein.
Problem: Im Englischen hat „wenn“ Vorfahrt in Bezug auf „jeder“ so dass „jeder“ in (15) dem „er“ nicht als Pronomen vorausgehen kann („pronominalize“).
II 107
HintikkaVsMontague: Wir brauchen also zusätzliche Regeln für die Reihenfolge der Anwendung der Regeln.
>Allquantifikation, >Existenzquantifikation, >Bereich, >Reichweite, >Individuation, >Identifikation, >Referenz.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Kommunikation Gärdenfors I 17
Kommunikation/Gärdenfors: Menschliche Kommunikation setzt voraus, dass man nicht nur die Bedeutung der Zeichen versteht, sondern auch versteht, dass ein Zeichen kommunikativ gebraucht werden kann. (Kommunikative Zeichenfunktion).
I 18
Kommunikative Zeichenfunktion/Gärdenfors: impliziert, dass das Zeichen dieselbe Bedeutung für Sender und Empfänger hat.
I 94
Kommunikation/Ebenen/Gärdenfors: Ebene 0: Praxis: Interaktion ohne intentionale Kommunikation Ebene 1: Instruktion: Koordination wird durch Instruktion hergestellt.
Ebene 2: Koordination der inneren Welten: Personen informieren einander gegenseitig
Ebene 3: Koordination der Bedeutungen: Personen verhandeln die Bedeutung von Ausdrücken und anderen Signalen.
I 97
Koordination/Gärdenfors: zwei Haupttypen: a) Übereinstimmung über Bedeutungen, aber nicht im Wissen über Tatsachen der Welt. Bsp Zwei Personen stellen ihre Lokalisierungen auf einer Karte fest. b) Anpassen des Verständnisses der Bedeutungen, um zu einer früheren Ebene der Koordination zurückkehren zu können. Bsp Koordination durch Aktualisierung der Karte. >Fixpunkt/Kommunikation/Gärdenfors.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Korrektheit Tugendhat I 441
Korrektheit/Sprache/Tugendhat: Bsp Signalsprache bei Tieren oder Mensch: hier sind die Regeln kausal oder konventionell, dann wird der Gebrauch als "richtig" bezeichnet. - Dann sind Klassifikationsausdrücke = Quasi-Prädikate (nur in Anwesenheit des Gegenstands). >Signalsprache, >Klassifikation, vgl. >Tiersprache.
I 442
Situationsunabhängig: wenn die Wahrnehmungssituation durch raumzeitliche Lokalisierung spezifiziert wird und so vergegenständlicht wird. >Situationen, vgl. >Zeitloses.
I 444
Wenn der Beobachter eine situationsunabhängige Sprache spricht, kann er er auf eine situationsabhängige Sprache (Bsp von Messinstrumenten) mit Zuschreibung von Wahrheit/Falschheit reagieren. >Messen, >Wahrheitswerte.
I 445
Wahrheit: Wenn der Sprecher nur Quasi-Prädikate hat, müsste er zwischen Regelkonformität und Situationskonformität unterscheiden können - dann Korrektur von Irrtum über Verifikationsregeln. >Quasi-Prädikat, >Terminologie/Tugendhat.
I 446
Aber per definitionem nicht, wenn nur Quasi-Prädikate vorhanden sind. Lösung: singuläre Termini, dann gibt es Konstanz eines Identifizierbaren.
>Singuläre Termini.
I 519
"richtig"/Tugendhat: ist Grundbegriff.
I 448
Wahrheit/Korrektheit/Tugendhat: dass ein Ausdruck unwahr verwendet wird (Lüge) setzt voraus, dass er regelkonform (!) gebraucht wird. - Deshalb muss man Korrektheit und Wahrheit trennen. - Man muss mit singulären Termini und Quantoren auf andere Situationen Bezug nehmen können. >Quantoren, >Situationen.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Logischer Raum Stalnaker I 81
Glau/Glauheit/Stalnaker: Glau bildet keine Region im logischen Raum. >Glau.
Logischer Raum: Prinzip: Alle Relationen müssen in intrinsischen Eigenschaften fundiert sein.
>Intrinsisch, >Relationen, >Fundierung.
I 83/84
Def Äquivalenz/Lokalisierung/logischer Raum/Stalnaker: Zu sagen, dass i äquivalent zu j ist, heißt zu sagen, dass die Lokalisierungsfunktionen i und j dieselbe mögliche Welt (MöWe) repräsentieren. >Äquivalenz.
Def intrinsische Eigenschaft: Eine intrinsische Eigenschaft ist eine Region im logischen Raum, die invariant ist in Bezug auf diese Äquivalenzrelation. Der Gegensatz ist die konventionelle Eigenschaft.
>Konventionen, >Eigenschaften.
I 85
Logischer Raum/Stalnaker: Der logische Raum ist nicht unabhängig von den Individuen gegeben, die ihn bewohnen, aber er ist abstrahiert von der Welt wie wir sie vorfinden. >Abstraktion.
I 127
Räumlich/logisch/Stalnaker: Lösung/Stalnaker: Die Lösung liegt in unseren Intuitionen: Die meisten von uns haben einen aktualistischen Begriff von möglichen Welten und möglichen Individuen, aber sie vertreten einen Possibilismus in Bezug auf räumliche Lokalisation. Orte nördlich und südlich von uns sind genauso real. Wir brauchen keine Surrogate für abwesende Gegenstände. Selbst wenn es keine Welt-unabhängige Identität gibt, gibt es doch eine lokalisationsunabhängige Identität.
>Identität, >Lokalisation.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Metonymie Gärdenfors I 40
Metonymie/Gärdenfors: ihre Rolle ist vor allem referentiell: sie greift einen bestimmten Aspekt einer Entität heraus und hilft beim Verstehen einer Situation. Klassische Fälle sind pars pro toto und totum pro parte. Bsp Proust ist schwer zu lesen, Bsp Napoleon griff Russland an. Metapher: basiert uf Ähnlichkeit zwischen Bereichen
Metonymie: basiert auf meronomischen (Teil/Ganzes-) Relationen innerhalb ein und desselben Bereichs. (Siehe auch Lakoff and Turner (1989, p. 103).(1)
Gärdenfors: These über Metaphern und Metonymien: Metaphern referieren auf Abbildungen zwischen Bereichen – Metonymien referieren auf meronomische (Teil/Ganzes-) Relationen und andere Relationen innerhalb von Bereichen.
I 41
Metonymie/Tradition: traditionellerweise wurde die Metonymie durch Kontiguität erklärt. Später führte die Kognitive Linguistik die Begriffe Bereich und Bereichsmatrix ein. VsKontiguität/Linguistik: Kontiguität ist zu vage und benötigt Prototypen als Beispiele.
Problem: Bsp Das ganze Haus wachte auf: die Menschen sind nicht Teile des Hauses. Eher ist ihre Lokalisierung Teil der Lokalisierung des Hauses. (Siehe Peirsman and Geeraerts (2006).(2)


1. Lakoff, G., & Turner, M. (1989). More than cool reason: A field guide to poetic metaphor. Chicago: University of Chicago Press.
2. Peirsman, Y., & Geeraerts, D. (2006). Metonymy as a prototypical category. Cognitive Linguistics, 17, 269–316.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Namen Searle II 288
Namen/Searle: Namen setzen irgendeine andere Repräsentation voraus. Sie haben keinen expliziten intentionalen Gehalt. >Intentionale Gehalte.
II 291 ff
Namen: SearleVsKripke: VsKausaltheorie: Die Kausaltheorie übertreibt Analogie zwischen Bezugnahme und Wahrnehmung, übergewichtet die parasitären Fälle und setzt einen allwissenden Beobachter voraus. Meteorologie tauft zukünftige Ereignisse. >Kausaltheorie der Eigennamen.
II 291 ff
Namen/Mill: Namen haben keine Konnotation, nur Denotation. Frege: Die Bedeutung eines Namens wird durch Kennzeichnung erfasst. >Kennzeichnungen, >Konnotation.
II 292
Namen/SearleVsKripke: Eine Kausalkette kann nur intentional erfasst werden: durch Sprecherabsicht. Eine Kausalkette ist nicht rein, sie ist selbst deskriptivistisch. Die Taufe selbst kann nicht kausal sein, sonst wird erfolgreiche Referenz durch erfolgreiche Referenz erklärt (zirkulär).
II 311
Namen/Bedeutung/Referenz/Searle: Bsp Gödel/Schmidt: Intentionaler Gehalt legt Referenz fest: "Der Entdecker, egal wie der heißt".. Wir sprechen von der Person, die von ihren Zeitgenossen anerkannt wurde, Bsp vertauschte Flecken: Identifikation: "der Fleck, der das Erlebnis verursacht". Variante: Vergessen: "der, den ich früher als A zu identifizieren in der Lage war".

Erklärung/(s):
Bsp Gödel/Schmidt/Kripke: (>Beschreibung/Kripke) Angenommen, Gödel war gar nicht der Urheber des Unvollständigkeitssatzes, sondern Schmidt, dessen Leiche in Wien aufgefunden wurde. Gödel gelangte damals in den Besitz der Papiere. Frage: Referieren wir mit "Der Entdecker des Unvollständigkeitssatzes" dann auf Gödel oder auf Schmidt?

Wolf II 168
Namen/Searle: Die Bedeutung bei Namen bleibt offen, die Hälfte der Beschreibungen könnte zutreffen. Wir können nicht im Voraus bestimmen, welche Merkmale auf Aristoteles zutreffen (Strawson dito). Vgl. >Bündeltheorie.
Zink: Dann würden wir aber sagen, dass wir den Namen gar nicht kennen. Lösung/Zink: Lokalisierung. >Zink.

Searle V 145
Namen/SearleVsMill: Es ist falsch, dass Eigennamen »bedeutungslose Zeichen« seien, dass sie »denotativ« aber nicht »konnotativ« seien. >Eigenname/Mill.
V 145
Es kann keine Tatsachen über einen unabhängig von Sachverhalten identifizierten Gegenstand geben, sonst näherte man sich der traditionellen Substanz. Identifikation/SearleVsTractatus: Gegenstände können nicht unabhängig von Tatsachen identifiziert werden.
V 245
Namen/SearleVsRussell: Wenn sie keine Beschreibung (Kennzeichnung) enthalten sollen, müssen wir leider Substanzen annehmen! Aus der vermeintlichen Unterscheidung zwischen Namen und Kennzeichnungen wird die metaphysische Unterscheidung zwischen Gegenständen und Eigenschaften abgeleitet. Tractatus: Der Name bedeutet den Gegenstand, der Gegenstand ist seine Bedeutung. - SearleVsWittgenstein.
V 247
Namen/Mill: Namen haben keinen Sinn. FregeVsMill: Bsp Dann wäre Mt. Everest = Gaurisankar nicht informativer als Everest = Everest. FregeVs, SearleVs. Searle: Namen beschreiben nicht Eigenschaften von Gegenständen. Identität Everest = Tschomolungma lieferte sonst keine Information.
V 256
Namen/SearleVsFrege: Namen sind nicht völlig eindeutig. Bsp Morgenstern/Abendstern sind eigentlich auf der Grenze zur Kennzeichnung. SearleVsKripke: Namen sind nicht starr, sonst wären sie wie logische Äquivalente. Searle: Namen gibt es, weil es notwendig ist, die hinweisende von der prädikativen Funktion zu trennen.
>Prädikation, >Ostension.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993
Nichtexistenz Hintikka II 37
Nichtexistente Objekte/unverwirklichte Möglichkeiten/HintikkaVsQuine/Hintikka: These: Es gibt nicht-existente Objekte, und zwar in der aktualen Welt. (>Possibilia/Hintikka). HintikkaVsQuine: Die Philosophen, die sie ablehnen, haben zu stark in syntaktischen Bahnen gedacht.
Hintikka: These: Man muss die Frage eher semantisch (modelltheoretisch) beantworten.
>Modelltheorie.
Fiktion/Ryle: Test: Gilt die Paraphrase?
Terence ParsonsVsRyle: Ryles Test schlägt fehl in Fällen wie Bsp „Mr. Pickwick ist eine Fiktion“.
HintikkaVsParsons: Die Relevanz des Kriteriums ist überhaupt fraglich.
>Fiktionen, >Relevanz.
II 38
Ontologie/Sprache/sprachlich/HintikkaVsRyle: Wie sollten linguistische Fragen wie Paraphrasierbarkeit über ontologischen Status entscheiden? >Ontologie.
Lösung/Hintikka: Für die Frage, ob es nicht-existente Objekte gibt, bietet die Modelltheorie eine Lösung.
Bsp Puccinis Tosca: Bei Puccinis Tosca geht es darum, ob die Soldaten Kugeln in ihren Gewehrläufen haben.
Pointe: Selbst wenn sie welche haben, wären es nur fiktive!
Modelltheorie/Hintikka: Die Modelltheorie liefert eine ernstzunehmende Antwort. ((s) „wahr im Modell“ heißt, in der Geschichte ist es wahr, dass die Kugeln da sind).
HintikkaVsParsons: Man sollte nicht zu stark syntaktisch argumentieren, d.h. nicht bloß fragen, welche Schlussfolgerungen gezogen werden dürfen und welche nicht.
Akzeptanz/Akzeptierbarkeit/Inferenzen/Hintikka: Das Fragen nach der Akzeptierbarkeit von Inferenzen und von Sprache und Intuitionen ist syntaktisch.
Singuläre Termini/ontologische Verpflichtung/Existenz/Parsons: Parsons spricht davon, dass der Gebrauch von singulären Termini uns zu einer existentiellen Generalisierung verpflichtet. Und damit auf einen Referenten. D.h. es ist eine Verpflichtung zu einer Inferenz (HintikkaVsParsons).
>Ontologische Verpflichtung.
II 39
Nichtexistente Objekte/Substanz/Welt/Tractatus/Hintikka: Der Grund, warum Wittgenstein seine „Objekte“ als Substanz der Welt ((s) die nicht vermehrt oder vermindert werden kann) postulierte, ist, dass ihre Existenz nicht ausgedrückt werden kann.
II 40/41
Nichtexistenz/nichtexistente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt. Mögliche Welten/Leibniz/Duns Scotus/Hintikka: Solche Erwägungen führten Leibniz und vor ihm Duns Scotus dazu, die ungeordnete Menge nicht-existenter Individuen auf abgeteilte Welten zu verteilen.
Gesamtheit: Die Gesamtheit aller nichtexistenter Objekte ist eine nicht-wohlgeformte Gesamtheit.
Nicht-existente Objekte/mögliche Gegenstände/unverwirklichte Möglichkeiten/Hintikka: Aber sind nicht einige dieser nicht-existenten Objekte in unserer eigenen aktualen Welt? Hintikka: These: Ja, einige dieser bloß möglichen Objekte sind in der aktualen Welt.
Bona fide-Objekt/Hintikka: Ein bona fide-Objekt kann in einer möglichen Welt existieren und in einer anderen fehlen.
Weltlinie/Hintikka: Wenn es darum geht, welche gezogen werden können, ist Existenz nicht das wichtigste Problem - eher Wohldefiniertheit.
HintikkaVsLeibniz: Wir erlauben auch, dass ein Objekt in mehreren Welten existiert.
Frage: Wenn Bewohner zweier verschiedener Welten dann identisch sein können, wann sind sie dann identisch?
>Existenzbehauptung.
II 103
Nichtexistenz/nicht wohldefiniert/HintikkaVsMontague: Die Montague-Semantik lässt es nicht zu, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos sein könnte, weil ein Individuum in einer Welt nicht wohldefiniert ist. ((s) Weil bei Montague der Individuenbereich als konstant angenommen wird). Individuenbereich/Lösung/Hintikka: Wir müssen zulassen, dass der Individuenbereich nicht konstant ist.
Problem:
Quantifikation/Glaubenskontext/Existenz/Wahrheit/Hintikka: Im folgenden Beispiel müssen wir Existenz voraussetzen, damit der Satz wahr sein kann:
(11) John sucht ein Einhorn und Mary sucht es auch. ((s) Dasselbe Einhorn).
Reichweite/Quantor/Hintikka: In der einzig natürlichen Lesart von (11) muss man annehmen, dass die Reichweite des impliziten Quantors so ist, dass „ein Einhorn“ eine weitere Reichweite hat als „sucht“.
((s) D.h. dass beide dasselbe Einhorn suchen. Problem: Wie kann man wissen, ob beide Subjekte an dasselbe Individuum glauben?)
>Gedankenobjekte, >Glaubensobjekte, >Mentale Objekte, >Cob/Hob/Nob-Beispiel/Geach.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Niemand, Einige Hintikka II 40
Jeder/Alle/Niemand/Ontologie/Existenz/Nichtexistenz/Hintikka: Wenn wir zulassen, dass der Bereich unserer Quantoren auch für nichtexistente Objekte erweitert wird, ist die dringendste Frage: Wo sind diese nicht-existenten Objekte?
Bsp: „jedermanns Liebhaber", „niemandes Geliebter".
Beide sind offensichtlich möglich. Aber anders als Meinongs rundes Quadrat.
Bsp: „der Neider von allen“, „der von jedem beneidet wird“.
Pointe: Beide sind unvereinbar. Ersterer muss den Letzteren lieben, aber der letztere kann nicht vom Ersten geliebt werden.
Jeder/alle/niemand/Hintikka: Es ist hier keine Lösung zu behaupten, dass „jeder“ bzw. „niemand“ nur über existente Objekte ginge. ((s) D.h. wir müssen hier nichtexistente, oder mögliche Objekte (Possibilia) zulassen.)
Meinong/Hintikka: Meinong schöpfte die Kraft seiner Argumente aus der Tatsache, dass wir hier nicht-existente Objekte zulassen müssen. (Siehe auch >Nichtexistenz/Terence Parsons).
Nichtexistenz/nicht-existente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Ontologie Chalmers I 286
Ontologie/Aspekte/Information/psychisch/physisch/Chalmers: Wenn wir von phänomenaler und physikalischer (physikalisch realisierter) Information sprechen, wie ernst müssen wir die ontologischen Implikationen nehmen? In welchem Maß wird Information hier reifiziert? Heißt es, dass das physikalische, das Phänomenale oder beides ontologisch abhängig vom Informationalen sind? >Aspekte.
I 301
Ontologie/Chalmers: Wenn wir Information als etwas mit zwei Aspekten auffassen, welcher ist dann primär? Sind Informationsräume und Informationszustände nur nützliche Konstrukte oder sind sie ontologisch fundamental, Ist Information primär oder das Physische und das Phänomenale?
I 302
Eigenschaftsdualismus/Chalmers: Ich möchte über ihn hinausgehen, dann bei ihm sind die zwei Aspekte bloß getrennt. Ich möchte die Rolle, die die >Information spielt, ernster nehmen. Wir werden spekulative Metaphysik betreiben. >Eigenschaftsdualismus/Chalmers.
In physikalischen Theorien werden fundamentale Zustände als Informationszustände individuiert. Während die Physik uns nicht sagt, was Masse oder Ladung ist, hat sie es mit Differenzen und Lokalisierungen in den entsprechenden Informationsräumen zu tun. Die Physik macht auch keinerlei Aussagen darüber, wie die Informationszustände realisiert sind, solange die kausale oder dynamische Struktur korrekt erfasst ist.
I 303
So könnte das Universum ein gigantischer Computer sein. Fredkin: (1990)(1) These: Das Universum könnte ein riesiger zellulärer Automat sein.
Leckey: (1993)(2) These: Die Raumzeit könnte in einem Computerprozess fundiert sein mit unterschiedlichen Schichten (registers) mit geeigneten Kausalrelationen zwischen ihnen für jede Grundeigenschaft der Welt.
Ontologie/Chalmers: dann hätte man ein Bild der Welt als einer Welt reiner Information. Nach dieser Sichtweise ist es ein Fehler, mehr über die Welt sagen zu wollen.
I 304
VsWheeler/VsFredkin: 1. Phänomenale Eigenschaften haben eine intrinsische Natur, die durch die Lokalisierung im Informationsraum erschöpft ist. >Intrinsisches, >Extrinsisches.
2. Der Begriff eines reinen Informationsflusses ist nicht kohärent. Könnte es nicht Unterschiede geben, die nicht ihrerseits wieder in Unterschieden irgendeiner zugrunde liegenden Eigenschaft fußen? Unterschiede müssen immer Unterschiede in etwas sein.
Lösung/VsVs/Chalmers: Wir könnten direktes Wissen über eine intrinsische Natur in der Welt haben und diese könnte dafür gebraucht werden, Informationszustände zu begründen.
I 305
Chalmers: So können wir den Vorschlag von Russell(3) aufgreifen und sagen, die unbekannten intrinsischen Eigenschaften der Welt sind phänomenale (oder protophänomenale) Eigenschaften. Russell brauchte sie als den Kausaleigenschaften der Physik zugrunde liegend, wir brauchen sie für die Fundierung der Informationszustände. Wir können damit zwei Probleme gleichzeitig lösen. >Fundierung.
Chalmers These: Die Informationsräume, die die Physik verlangt sind ihrerseits gegründet in phänomenalen oder protophänomenalen Eigenschaften. Jedes Mal wenn eine Masse oder eine Ladung realisiert ist, steckt eine mikrophänomenale Eigenschaft dahinter. Die letztlichen Unterschiede sind mikrophänomenale Unterschiede. Damit haben wir auch zwei Aspekte.
>Phänomenologie/Chalmers, >Protophänomen.


1. E. Fredikin, Digital Mechanics. Physica D45, 1990,: pp. 254-70
2. M. Leckey, The universe as a computer. A model for prespace metaphysics. Ms Philosophy Department, Monash University, 1993.
3. B. Russell, The Analysis of Matter, London 1927

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Ontologie Hintikka II 40
Ontologie/Existenz/Nichtexistenz/Hintikka: Wenn wir zulassen, dass der Bereich unserer Quantoren auch für nicht-existente Objekte erweitert wird, ist die dringendste Frage: Wo sind diese nicht-existenten Objekte?
Bsp: „jedermanns Liebhaber", Bsp „niemandes Geliebter".
Beide sind offensichtlich möglich. Aber anders als Meinongs rundes Quadrat.
Bsp: „der Neider von allen“, Bsp „der von jedem beneidet wird“.
Pointe: Beide sind unvereinbar. Ersterer muss den Letzteren lieben, aber der letztere kann nicht vom Ersten geliebt werden.
Jeder/alle/niemand/Hintikka: Es ist hier keine Lösung zu behaupten, dass „jeder“ bzw. „niemand“ nur über existente Objekte ginge. ((s) D.h. wir müssen hier nicht-existente, oder mögliche Objekte (Possibilia) zulassen.
Meinong/Hintikka: Meinong schöpfte die Kraft seiner Argumente aus der Tatsache, dass wir hier nicht-existente Objekte zulassen müssen. (Siehe auch >Nichtexistenz/Terence Parsons).
Nichtexistenz/nicht-existente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt.
II 88
Ontologie/Ding/Gegenstand/Objekt/Hintikka: Die Ontologie der meisten Philosophen steht auf dem Kopf. Und zwar deshalb, weil sie unabhängige Gegenstände als Bausteine suchen.
II 89
HintikkaVsTradition: Feste Gegenstände sind aber nicht die Bausteine unserer Welt. Statt dessen geht es um Massepunkte, die die Gegenstände als Lösungen von Differentialgleichungen ergeben. Geometrie/Hintikka: Aus demselben Grund ist Geometrie fundamentaler als Mengenlehre.
Raum/Zeit/Kant/Hintikka: Kant hat daher aus noch einem weiteren Grund recht, wie unsere Analyse zeigt: Raum und Zeit sind grundlegend, weil die Gegenstände sich in ihnen erst bilden. ((s) Das liegt daran, dass wegen der manchmal nicht geschlossenen Kurven etwas in einer möglichen Welt (hier = Zeitschnitt) kein Objekt ist, wohl aber in einer anderen).
Raum/Zeit/Hintikka: Ihr begrifflicher Vorrang hat noch andere Konsequenzen: Er zeigt, dass der Ausdruck „mögliche Welt“ unangemessen ist.
II 90
Mögliche Welten/Hintikka: Der Ausdruck setzt voraus, dass eine Raumzeit geteilt wird.
II 90
Gegenstand/Objekt/Ding/Identifikation/Identität/Individuation/Raumzeit/Hintikka: Raumzeit (RZ) ist immer noch bloß ein Mittel der Identifizierung. Was das Ergebnis der Identifikation bestimmt, ist das Tripel der Funktionen f, g, h,
Diese Funktion spezifiziert in unserem Modell die Gesamtheit der Bewegungen der Massepunkte. Sie sind der harte Kern der Identifikation und Individuation.
Materie/Hintikka: Identifikation und Individuation beruhen auf materieller Realität.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Outsourcing Feenstra Feenstra I 4-2
Outsourcing/Feenstra: [Es gibt] gehandelte Vorleistungen, die dadurch entstehen, dass Unternehmen ihren Produktionsprozess auf mehrere Länder aufteilen. Die Idee, dass der Handel mit Vorleistungen andere Auswirkungen auf die Produktion und die Faktorpreise haben kann als der Handel mit Endprodukten, setzt sich unter Handelsökonomen immer mehr durch (...).**

*Alternativ bezeichnet als Outsourcing (Katz und Murphy, 1992(1), Feenstra und Hanson, 1996(2)), De-Lokalisierung (Leamer, 1996)(3), Fragmentierung (Jones und Keirzkowski, 1997, Arndt und Kierzkowski, 2000(4), Marjit und Acharyya, in Vorbereitung), Intra-Produkt-Spezialisierung (Arndt, 1997 und 1998a(5), b(6)), Intra-Zwischenhandel (Antweiler und Trefler, 2002(7)), vertikale Spezialisierung (Hummels, Ishii und Yi, 2001(8)) und Aufteilung der Wertschöpfungskette (Krugman, 1995(9)) bezieht sich dieses Phänomen auf die geografische Trennung der an der Produktion einer Ware (oder Dienstleistung) beteiligten Aktivitäten über zwei oder mehr Länder hinweg.
**Der Begriff „Produktionsteilung“ wurde von dem Unternehmensberater Peter Drucker geprägt („The Rise of Production Sharing“, The Wall Street Journal, 15. März 1977).

1. Katz, Lawrence F. and Kevin M. Murphy, 1992, “Changes in Relative Wages, 1963-1987: Supply and Demand Factors,” Quarterly Journal of Economics, 107, February, 35-78.
2. Feenstra, Robert C. and Gordon H. Hanson, 1996, “Foreign Investment, Outsourcing and Relative Wages,” in R.C. Feenstra, G.M. Grossman and D.A. Irwin, eds., The Political Economy of Trade Policy: Papers in Honor of Jagdish Bhagwati, MIT Press, 1996, 89-127.
3. Leamer, Edward E., 1996, “The Effects of Trade in Services, Technology Transfer and Delocalisation on Local and Global Income Inequality,” Asia-Pacific Economic
Review, 2, 44-60.
4. Arndt, Sven and Henryk Kierzkowski, eds., 2001, Fragmentation: New Production and Trade Patterns in the World Economy, Oxford University Press, Oxford.
5. Arndt, Sven, 1998a, “Globalization and the Gains from Trade,” in K. Jaeger and K.-J. Koch, eds. Trade, Growth and Economic Policy in Open Economies. SpringerVerlag: New York.
6. Arndt, Sven, 1998b, “Super-Specialization and the Gains from Trade,” Contemporary Policy Issues, Western Economic Association, forthcoming.
7. Antweiler, Werner and Daniel Trefler, 2002, “Increasing Returns and All That: A View from Trade,” American Economic Review, 92(1), March, 93-119.
8. Hummels, David, Jun Ishii, and Kei-Mu Yi, 2001, “The Nature and Growth of Vertical Specialization in World Trade,” Journal of International Economics, 54, 75-96.
9. Krugman, Paul, 1995, “Growing World Trade: Causes and Consequences,” Brooking Paper on Economic Activity, 1, 327-362.

Feenstra I
Robert C. Feenstra
Advanced International Trade University of California, Davis and National Bureau of Economic Research 2002
Perspektive Perspektive: Die Anordnung von Gegenständen, wie sie sich in Bezug auf die Wahrnehmung aus einer geometrischen Lokalisierung des Wahrnehmenden innerhalb eines Gegenstandsraums ergibt. Im weiteren Sinn bedeutet das Einnehmen einer fremden Perspektive auch das Einnehmen des Standpunkts einer anderen Person oder Gruppe im Rahmen einer Diskussion. Siehe auch Fledermaus-Beispiel, Fremdpsychisches.
Perspektive Hintikka II 115
Wissen-wer/sehen/visuelle Wahrnehmung/perspektivische Identifikation/Hintikka: Def Sehen/Hintikka: ein Objekt sehen: Personen und Körper, die dieselbe Lücke im Wahrnehmungsfeld von John einnehmen, kann dieser identifizieren. Dabei weiß er auch, dass zu verschiedenen Zeiten verschiedene Objekte an der stelle sein können.
Pointe: Dabei muss John nicht wissen, wer diese Person ist!
Wissen-wer/Sehen-wer/Hintikka: Hierzu brauchen wir zusätzlich eine Identifikation, die auf öffentlichen (objekt-zentrierten) Kriterien basiert.
Öffentlich/perspektivisch/Sprache/logische Form/Hintikka: Der Unterschied zwischen perspektivischer und öffentlicher Identifikation zeigt sich auch sprachlich:
Bsp öffentlich: Ist eine Identifikation erfolgreich, wenn es wahr ist, dass:
(1) John sieht, wer b ist.
(2) John erinnert sich, wer b ist.
(3) John weiß, wer b ist.
II 116
Dagegen: perspektivisch:
(4) John sieht b.
(5) John erinnert sich an b.
(6) John kennt b.
Hintikka/(s): Das perspektivische kann ein bloßes Betrachten sein, die Augen auf etwas ruhen lassen, ohne zu wissen, wer oder was das ist.
Querwelteinidentität/Starrheit/HintikkaVsKripke: Es geht eher um die Weise der Identifikation (öffentlich/perspektivisch) als um Starrheit oder Nichtstarrheit.
>Starrheit, >Mögliche Welten.
Die Weise der Identifikation entscheidet darüber, was als ein und dasselbe Individuum zählt.
II 120
Def Identifikation/visuelle Wahrnehmung/perspektivisch/privat/Hintikka: b im perspektivischen Sinn identifizieren hießt, eine Lücke für b unter den visuellen Objekten finden, d.h. b visuell lokalisieren. Logische Form: Visuelle Identifikation entspricht der Beantwortung einer Wo-Frage. ((s) Lokalisierung im Gesichtsraum).
Perspektivisch/Hintikka/(s): Perspektivisch entspricht nicht streng, aber als Gegensatz zum öffentlichen, dem privaten Blickpunkt.
Def Identifikation/visuelle Wahrnehmung/öffentlich/t/Hintikka: Identifikation ist die Fähigkeit, b auf der Landkarte abstrakten überpersönlichen Wissens zu lokalisieren.
D.h. die Fähigkeit zu interpretieren, was man sieht.
Logische Form: Die logische Form ist visuelle Identifikation. Öffentlich: Öffentlich heißt eine Was-Frage oder Wer-Frage zu beantworten.
Interpretation/sehen/Wahrnehmung/Hintikka: Die Interpretation besteht hier darin, unseren Empfindungen eine Bedeutung zuzuschreiben.
Analog: Abstrakte Zeichen als Buchstaben zu interpretieren ist analog (sehen-als).
((s) Stärker/schwächer: Eine Druckseite zu betrachten und festzustellen, dass es Gedrucktes ist, ist schwächer. Die stärkere Variante wäre, es zu lesen.
Öffentlich/Identifikation/Hintikka: Es ist gefährlich, unsere Methoden der öffentlichen Identifikation so zu interpretieren.
>Identifikation, >Individuation,
Perspektivisch/privat/Hintikka: Die perspektivische Identifikation liefert ein eigenständiges Begriffsschema (Begriffssystem).
Symmetrie/Asymmetrie/Identifikation/logische Form/Alltagssprache/Identifikation/perspektivisch/öffentlich/Hintikka:
Symmetrie: In der Logik (logischen Form) gibt es eine Symmetrie zwischen den Ausdrücken für öffentliche bzw. perspektivische Identifikation.
Asymmetrie/Alltagssprache: In der normalen Sprache gibt es diese Symmetrie nicht.
Grund: Für die öffentliche Identifikation haben wir versteckte Quantoren.
Perspektivisch: Hier brauchen wir eine direkte Objekt-Konstruktion.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Perspektive Peacocke I 67
Perspektive/Peacocke: Eine Erklärung perspektivischer Sensitivität (Bsp Reaktion auf Verschiebung des Futters) müsste Abhängigkeit der Körperbewegungen von Ortswechseln deutlich machen. >Verhalten, >Erklärung, >Tiersprache, >Tiere,
Aber: Das Subjekt braucht sich nie zu bewegen, es braucht nur die Fähigkeit zur Rezentrierung des intentionalen Netzes zu haben.
>Lokalisierung, >Wahrnehmung, >Referenz, vgl. >Triangulation.
I 75
Verhalten/Perspektive/Peacocke: Wenn ein Wesen perspektivisches Verhalten zeigt, wird es nicht nur mit Wechseln der empfindungsmäßigen Eigenschaften seiner Erfahrungen korreliert sein, sondern auch mit allem anderen, mit dem empfindungsmäßige Eigenschaften korreliert sind. >Sinneseindrücke, >Kognition, >Inferenzen.
Aber daraus folgt nicht, dass es Einstellungen über seine Netzhautreizungen hat. - Dazu müssen wir Zugang zu anderen Inhalten haben, die Netzhautreizungen betreffen.
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen, >Reflexion, >Bewusstsein.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Phänomene Stalnaker I 269
Def Phänomenale Information/Terminologie/Lewis/Stalnaker: Phänomenale Information sei - jenseits physikalischer Information - eine irreduzible andersartige Information. Die beiden sind voneinander unabhängig. Stalnaker: Es ist die Art Information, die Jacksons Farbenforscherin Mary erwirbt. Sie ist mit der bescheidenen Sicht kompatibel.
>Farbenforscherin Mary, >Farben/Jackson, >Wissen/Jackson, >Wissen wie.
Lewis: These: Phänomenale Information ist nicht, was Mary fehlt.
I 271ff
Phänomenale Information/Selbst/Subjektivität/Stalnaker: Bsp Mary weiß in ihrem Zimmer, dass der Schatz auf einem riesigen Soldatenfriedhof in der 143. Reihe in südlicher Richtung und in der 57. Reihe in westlicher Richtung liegt. Problem: Dann weiß sie immer noch nicht, dass der Schatz "hier" ist.
Problem: Auch wenn sie davor steht, kann sie sich verzählt haben.
((s) Dann weiß sie nicht, welche Proposition der Satz ausdrückt.)
Im Zimmer: Im Zimmer kann sie sich auch nicht täuschen.
Objektiver Inhalt: Der objektive Inhalt ist schon im Zimmer möglich zu lernen.
Subjektiver Inhalt: Der subjektive Inhalt kann nicht als zeitlose Proposition mit "hier" ausgedrückt werden.
>Lokalisierung, >Indexwörter, >Indexikalität.
I 274
Phänomenale Ununterscheidbarkeit: Phänomenale Ununterscheidbarkeit ist im Zusammenhang mit Farben möglich, aber nicht bei möglichen Welten. >Ununterscheidbarkeit, >Mögliche Welten.
I 274
Phänomenale Information/Selbstidentifikation/Stalnaker: Bsp Person mit Gedächtnisverlust: Rudolf Lingens weiß nicht mehr, ob er Lingens ist oder Gustav Lauben. >Selbstidentifikation.
Fehler: Es ist ein Fehler anzunehmen, dass es dann eine mögliche Welt geben müsste, die genau so wäre wie die wirkliche Welt, nur dass die Erfahrungen von Rudolf Lingens mit denen von Gustav Lauben vertauscht wären.
Selbst wenn ein solcher interpersoneller Vergleich zwischen möglichen Welten verständlich wäre, ist das nicht damit vereinbar, dass Selbst-Lokalisierung eine irreduzible Information ist.
>Zentrierte Welten.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Possibilia Hintikka II 40/41
Nichtexistenz/nicht-existente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt. >Mögliche Welten.
Mögliche Welten/Leibniz/Duns Scotus/Hintikka: Solche Erwägungen führten Leibniz und vor ihm Duns Scotus dazu, die ungeordnete Menge nicht-existenter Individuen auf abgeteilte Welten zu verteilen.
Gesamtheit: Die Gesamtheit aller nicht-existenten Objekte ist eine nicht-wohlgeformte Gesamtheit.
>Mögliche Welten/Leibniz.
Nicht-existente Objekte/mögliche Gegenstände/unverwirklichte Möglichkeiten/Hintikka: Aber sind nicht einige dieser nicht-existenten Objekte in unserer eigenen aktualen Welt? Hintikka: These: Ja, einige dieser bloß möglichen Objekte sind in der aktualen Welt.
Bona fide-Objekt/Hintikka: Ein bona fide-Objekt kann in einer möglichen Welt existieren und in einer anderen fehlen.
Weltlinie/Hintikka: Wenn es darum geht, welche Weltlinien gezogen werden können, ist Existenz nicht das wichtigste Problem - eher Wohldefiniertheit.
>Weltlinien.
HintikkaVsLeibniz: Wir erlauben auch, dass ein Objekt in mehreren Welten existiert.
Frage: Wenn Bewohner zweier verschiedener Welten dann identisch sein können, wann sind sie dann identisch?
II 73
Possibilia/Hintikka: These: Die Rede über menschliche Erfahrung macht die Annahme von Possibilia notwendig (unverwirklichte Möglichkeiten, HintikkaVsQuine). Intentionalität/Husserl/Hintikka: Nach Husserl ist das Wesentliche des menschlichen Denkens in einer Beziehung zu unverwirklichten Möglichkeiten.
Possibilia/Hintikka: Wir brauchen Possibilia, um mit logisch inkompatiblen Entitäten gleichen logischen Typs umzugehen.
>Possibilia.
Semantik möglicher Welten/Hintikka: Die Semantik möglicher Welten ist die entsprechende Modelltheorie.
>Semantik Möglicher Welten.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Prädikate Davidson Glüer II 94f
Toastbrot Bsp/Davidson/Glüer: Bsp "Strange goings on! Jones did it slowly, deliberately, in the bathroom, with a knife, at midnight. What he did was butter a piece of toast. (1967)
(7) Jones buttert im Bad um Mitternacht mit einem Messer und bedächtig einen Toast.

(8) Jones buttert um Mitternacht einen Toast

(9) Jones buttert einen Toast.

Toast-Bsp/Davidson: kürzere Formulierungen mit weniger Relationen führen nicht zu bedeutungsverschiedenen Prädikaten.
Toastbrot Bsp/Davidson/Glüer: es ist nicht einzusehen, warum nicht ein Prädikat ad infinitum modifiziert werden könnte: wenn wir jedesmal von einer Bedeutungsveränderung ausgehen müssten, stünden wir von einem unendlichen >Lexikon.
II 95
Davidson schlägt vor, Sätze wie (9) als Existenzquantifikation zu deuten, und Prädikate wie "buttert" als dreistellig, das heißt, mit einem zusätzlichen, an der Satzoberfläche nicht reflektierten Ereignisplatz. Damit ist (9) wahr genau dann, wenn (9') (Ex)(buttert(Jones,ein Toast, x))
wenn es mindestens ein Ereignis x gibt, so dass x ein Buttern eines Toastes durch Jones ist. Für Davidson haben Handlungssätze die Form existenzquantifizierender Prädikationen, sind also keine Handlungsbeschreibungen in dem Sinne, dass sie als ganze auf ein bestimmtes Ereignis referieren.

Aus solchen Prädikationen können jedoch singuläre Termini gebildet werden, z.B. "das Buttern des Toastes durch Jones".((s)Das ist eine Kennzeichnung)
Davidson: "dated particulars" nicht wiederholbare Entitäten mit definiter raum zeitlicher Lokalisierung. Komplexere sind als Konjunktionen zu deuten.
(8') (Ex)(buttert (Jones, ein Toast,x) und um Mitternacht(x))
((s) Vgl. heutzutage: >Frame-Theorien.)

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Production Sharing Feenstra Feenstra I 4-2
Production Sharing/Feenstra: [Es gibt] gehandelte Vorleistungen, die dadurch entstehen, dass Unternehmen ihren Produktionsprozess auf mehrere Länder aufteilen. Die Idee, dass der Handel mit Vorleistungen andere Auswirkungen auf die Produktion und die Faktorpreise haben kann als der Handel mit Endprodukten, setzt sich unter Handelsökonomen immer mehr durch (...).**

*Alternativ bezeichnet als Outsourcing (Katz und Murphy, 1992(1), Feenstra und Hanson, 1996(2)), De-Lokalisierung (Leamer, 1996)(3), Fragmentierung (Jones und Keirzkowski, 1997, Arndt und Kierzkowski, 2000(4), Marjit und Acharyya, in Vorbereitung), Intra-Produkt-Spezialisierung (Arndt, 1997 und 1998a(5), b(6)), Intra-Zwischenhandel (Antweiler und Trefler, 2002(7)), vertikale Spezialisierung (Hummels, Ishii und Yi, 2001(8)) und Aufteilung der Wertschöpfungskette (Krugman, 1995(9)) bezieht sich dieses Phänomen auf die geografische Trennung der an der Produktion einer Ware (oder Dienstleistung) beteiligten Aktivitäten über zwei oder mehr Länder hinweg.
**Der Begriff „Produktionsteilung“ wurde von dem Unternehmensberater Peter Drucker geprägt („The Rise of Production Sharing“, The Wall Street Journal, 15. März 1977).

1. Katz, Lawrence F. and Kevin M. Murphy, 1992, “Changes in Relative Wages, 1963-1987: Supply and Demand Factors,” Quarterly Journal of Economics, 107, February, 35-78.
2. Feenstra, Robert C. and Gordon H. Hanson, 1996, “Foreign Investment, Outsourcing and Relative Wages,” in R.C. Feenstra, G.M. Grossman and D.A. Irwin, eds., The Political Economy of Trade Policy: Papers in Honor of Jagdish Bhagwati, MIT Press, 1996, 89-127.
3. Leamer, Edward E., 1996, “The Effects of Trade in Services, Technology Transfer and Delocalisation on Local and Global Income Inequality,” Asia-Pacific Economic Review, 2, 44-60.
4. Arndt, Sven and Henryk Kierzkowski, eds., 2001, Fragmentation: New Production and Trade Patterns in the World Economy, Oxford University Press, Oxford.
5. Arndt, Sven, 1998a, “Globalization and the Gains from Trade,” in K. Jaeger and K.-J. Koch, eds. Trade, Growth and Economic Policy in Open Economies. SpringerVerlag: New York.
6. Arndt, Sven, 1998b, “Super-Specialization and the Gains from Trade,” Contemporary Policy Issues, Western Economic Association, forthcoming.
7. Antweiler, Werner and Daniel Trefler, 2002, “Increasing Returns and All That: A View from Trade,” American Economic Review, 92(1), March, 93-119.
8. Hummels, David, Jun Ishii, and Kei-Mu Yi, 2001, “The Nature and Growth of Vertical Specialization in World Trade,” Journal of International Economics, 54, 75-96.
9. Krugman, Paul, 1995, “Growing World Trade: Causes and Consequences,” Brooking Paper on Economic Activity, 1, 327-362.

Feenstra I
Robert C. Feenstra
Advanced International Trade University of California, Davis and National Bureau of Economic Research 2002
Propositionen Lewis Frank I 17
Proposition/Lewis: Wir brauchen die Menge von möglichen Welten (MöWe), in denen diese Proposition gilt. >Mögliche Welt/Lewis.
Def Eigenschaft/Lewis: Wir brauchen auch die Menge der (aktuellen oder nicht-aktuellen) Wesen, denen diese Eigenschaft zukommt.
>Eigenschaft/Lewis.
Proposition/Lewis/Frank: Nun lässt sich zwischen jeder Proposition und der Eigenschaft, eine Welt zu bewohnen, in der die Proposition gilt, eine Eins-zu-Eins-Entsprechung herstellen. Sie erlaubt es, auf Propositionen als die Gegenstände der Einstellungen zu verzichten.
Es gibt nun aber Einstellungen, die sich nicht als E zu Propositionen analysieren lassen: in denen wir uns selbst in Raum und Zeit lokalisieren. Bsp Gedächtnisverlust: Jemand stößt auf seine eigene Biographie und kann sich selbst dennoch nicht zuordnen ((s) weil eine Proposition mit einer Menge von möglichen Welten korrespondiert, dann ist Bsp "ich bin hier" in jeder möglichen Welt wahr und daher kein Wissen.)
Frank I 329
Proposition: Eine Menge von möglichen Welten, in denen sie wahr sind ist extensional. Vorteil: Ein Vorteil ist der nicht-perspektivische Zugang ((s) nicht jeder in seiner eigenen möglichen Welt.)
Frank I 355
Propositionen: haben nichts Intersubjektives an sich. Daher ist die Subjektivität der Bezugnahme der ersten Person problematisch. >Erste Person, >Subjektivität, >Zentrierte Welt.
---
Lewis IV 137
Proposition/Lewis: Eine Proposition teilt die Bevölkerung in Bewohner von Welten, in denen sie gilt, und solche, in denen sie nicht gilt. Durch Glauben rechnet man sich dann selbst einer zu und lokalisiert sich in einer Region des logischen Raums. Wenn Quantifikation über mehrere mögliche Welten hinweg (querweltein) möglich ist, gibt es eine große Population über Welten und Zeiten hinweg.
IV 142
Bsp Heimson glaubt ich bin Hume. Perry/Lewis: Die Selbstzuschreibung einer Eigenschaft ist keine leere Proposition. Heimson ist Hume. Alle Propositionen, die für Hume wahr sind, sind auch wahr für Heimson, weil beide in derselben Welt wohnen. Lewis: Also glaubt Heimson dasselbe wie Hume, indem er eine wahre Proposition glaubt. Das Prädikat "glaubt, Hume zu sein" trifft auf beide zu.
IV 142
Heimson-BspVsPropositionen als Glaubensobjekte: Sonst wäre "ich bin Hume" entweder beide Male wahr oder beide Male falsch ((s) Unterschied Proposition/Aussage).
IV 145
Proposition: In einer geteilten Welt ist jede Propositionen entweder wahr oder falsch. Daher sind individuelle Wunschobjekte eher Eigenschaften (die selbst zugeschrieben werden können) als Propositionen.
IV 146
Proposition: keine Proposition: Bsp "Es gibt etwas, was ich jetzt wünsche und ich werde es auch noch wünschen wenn ich es habe, nur werde ich dann zufriedener sein". Vorheriges ist keine Proposition, weil sie auf Zeitabschnitte vorher und nachher zutrifft. Ein Zeitabschnitt von mir wird nicht glücklich sein in einer Welt zu leben, in der es irgendwann so weit ist. Lösung: Der Wunsch nach der Eigenschaft, zeitlich später lokalisiert zu sein. Wir machen die Lokalisierung im logischen Raum statt den Propositionen: Bsp Der Kreuzfahrer will eine Region im logischen Raum ohne vermeidbares Unglück - das sind Eigenschaften. ---
V 160
Proposition: Eine Proposition ist keine linguistische Entität. Keine Sprache hat genug Sätze, um alle Propositionen auszudrücken. Wahrheitsfunktionale Operationen mit Propositionen sind Boolesche Operationen über Mengen von möglichen Welten (Inklusion, Überlappung usw.). ---
ad Stechow I 42
((s) > Sprache/unendlich/Lewis/(s): Die Menge der Propositionen ist größer als die Menge der Sätze, weil sie der Potenzmenge der möglichen Welten entspricht.) Siehe: "Gibt es unendlich viele mögliche Sätze in einer natürlichen Sprache?" ---
Frank I 329ff
Proposition/Lewis: Eine Proposition ist eine Menge von möglichen Welten, in denen sie wahr sind (extensional). Vorteil: nicht-perspektivischer Zugang. ((s) Nicht jeder hat seine eigene mögliche Welt.)


Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference, and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55.

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri Castaneda, Profiles: An International Series on Contemporary Philosophers and Logicians, Vol. 6, Dordrecht: 1986.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Propositionen Sellars I XXXII
Proposition/Gedanken/Tradition: klassischen empirisches Modell der Gedanken: sie haben die Funktion, Wörtern und Sätzen Bedeutung zu geben. >Wortbedeutung, >Satzbedeutung.
Ihre Aufgabe: in Form von Überzeugungen Handlungen zu erzeugen.
RyleVs: Kategorienverwechslung: Gedanken sind nicht lokalisierbar.
((s)Terminologie/(s): hier werden nur Gedanken erwähnt, nicht Propositionen).
>Gedanken, >Kategorien/Ryle, >Lokalisierung, >Räumliche Ordnung, >Zeitliche Ordnung, >Logischer Raum.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Prototypen Gärdenfors I 26
Prototypen/Eigenschaften/Gärdenfors: (vgl. Rosch, 1975(1), 1978(2), Mervis & Rosch, 1981(3), Lakoff, 1987(4)): wir können Prototypen von Eigenschaften als zentrale Punkte in einer Region innerhalb von Bereichen auffassen.
I 27
Prototypen/Eigenschaften/Gärdenfors: Eigenschaften wie Bsp warm oder Bsp groß haben keine Prototypen. Sie entsprechen offenen Regionen in einem Bereich, in denen kein Punkt als der typischste identifiziert werden kann. Den Bereich können wir dann durch eine Voronoi-Tesselierung aufteilen. Ähnlichkeit: eine Voronoi-Tesselierung kann ein Ähnlichkeitsmaß in einem Bereich liefern, das zusammen mit einer Menge von Prototypen eine Menge von Kategorien liefert. Diese Aufteilung in diskrete Räume macht es möglich, dass nur eine endliche Anzahl von Wörtern gebraucht wird, um auf die Regionen zu referieren. Das erklärt eine kognitive Ökonomie beim Lernen von Begriffen.
I 28
Die Tesselierung des Bereichs in Regionen kann feiner und gröber sein.
I 42
Prototyp/Begriffe/Lernen/Gärdenfors: wenn wir Prototypen beim Lernen von Begriffen annehmen, können wir davon ausgehen, dass diese im Begriffsraum geometrisch zwischen den Lokalisierungen von Lernbeispielen für den entsprechenden Begriff liegen. Lernen: Beim Lernen, d.h. dem Hinzutreten neuer Beispiele, verschiebt sich die geometrische Lokalisierung des Prototyps, also des Zentrums des Bereichs, der durch die Beispiele gebildet wird.
I 43
Damit werden die Begriffe dynamisch. Es verschieben sich auch die Grenzlinien der Voronoi-Tesselierung, d.h. es ergibt sich eine neue Tesselierung. Kategorien: im Zuge der Verschiebung der Grenzlinien der Tesselierung (beim Lernen neuer Beispiele für Begriffe) ergeben sich auch neue Kategorien, aber nur solche Kategorien, die an die geänderten Prototypen angrenzen.
Lernen: dieser Lernmechanismus ermöglicht extrem schnelles Lernen.
I 44
Fehler: auch Fehler beim Lernen werden erklärt: das Kind hat zunächst nur Namen für wenige Tiere, die für es alle in derselben Kategorie lokalisiert sind. Durch das Hinzutreten neuer Beispiele wird der Begriffsraum Tier feiner und neue Prototypen werden etabliert. >Vagheit/Sprache/Gärdenfors).

1. Rosch, E. (1975). Cognitive representations of semantic categories. Journal of Experimental Psychology: General, 104, 192-233.
2. Rosch, E. (1978). Prototype classification and logical classification. The two systems. In E. Scholnik (Ed.), New trends in cognitive representation: Challenges to Piaget's theory (pp. 73-86). Hillsdale, NJ: Erlbaum.
3. Mervis, C. & Rosch, E. (1981) Categorization of natural objects. Annual Review of Psychology, 32, 89-115.
4. Lakoff, G. (1987). Women, fire, and dangerous things. Chicago: University of Chicago Press.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Proximale Theorie Proust I 227
Proximal/Proust: Primitive Lebewesen wie der Seehase (eine Meeresnacktschnecke) reagieren auf einen proximalen Zustand der Rezeptoren.
I 227
Proximal/Proust: z.B. Schnecke: kann eine Information nur dann verarbeiten, wenn Kontakt zu ihren Rezeptoren besteht. Distal: Vögel und Säugetiere brauchen keinen Kontakt zu ihren Rezeptoren. Daher können sie ganz andere räumliche Begriffe entwickeln!
>Proximale Theorie/Quine, >Sehen, >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke, >Realität, >Welt/Denken.
I 228
Raum/Tier/Denken/Proust: Intuitiv ist der Raum eine Art von leerem Rahmen für mögliche Wahrnehmungsgehalte. >Inhalt, >Gehalt.
Die Relation, die für uns von Interesse ist, ist das Vorkommen am gleichen Ort, d.h. die Äquivalenzklasse für alle Wahrnehmungserfahrungen, die die gleiche Lokalisierung in der Umgebung betreffen.
Proust: Diese Relation ist interessant, weil sie weder den Begriff von Raum noch den Begriff von einem Begriff voraussetzt. Sie ist rein logisch.
>Begriffe, >Begriffe/Proust.
Proust: Das Vorkommen am gleichen Ort ist auch wesentlich als Grundlage für Wiedererkennen von Objekten.
>Wiedererkennen.
I 229
Def Kalibrierung/Proust: Anpassung eines auditiven Musters an ein visuelles. ((s) Koordinierung von Sinneseindrücken.) Proust: Dieser Mechanismus ist unerlässlich, um die sinnlichen Inputs zu korrigieren.


Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005

Proust I
Joelle Proust
"L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Qualia Shoemaker Stalnaker I 220
Qualia/common sense/Shoemaker: These: Qualia sind intern, intrinsisch, lokal aber auch vergleichbar. >Intrinsisches, >Internalismus, >Lokalisierung, >Vergleichbarkeit.
Dagegen: Frege/Schlick-Sicht.
>Qualia/Stalnaker.
These: Qualia sind nicht vergleichbar, weil es sinnlos ist anzunehmen, dass Bsp vertauschte Spektren überhaupt etwas Kommunizierbares darstellen.
StalnakerVsShoemaker: Pro "altmodische" Frege/Schlick-Sicht.
>Vertauschte Spektren.

Shoemaker I
S. Shoemaker
Identity, Cause, and Mind: Philosophical Essays Expanded Edition 2003

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Querweltein- Identität Quine II 158f
Identifikation zwischen möglichen Welten: hängt ab von den Prädikaten - für Körper auch von Raumverdrängung, Zusammensetzung usw, daher nicht "querweltein" (von Welt zu Welt). - "Derselbe Gegenstand" ist nichtssagend.
II 149
Mögliche Welt/Quine: anschauliche Weise, essentialistische Philosophie geltend zu machen - um einen Gegenstand in einer möglichen Welt zu identifizieren, sind wesentliche Eigenschaften notwendig. (QuineVsEssentialismus).
>Mögliche Welten/Quine.

Hintikka I 137
QuineVsModallogik: Problem der Querwelteinidentifikation. Querwelteinidentifikation/cross-identification/Quine/(s): Problem der Identitätsbedingungen. Wenn keine Identitätsbedingungen gegeben sind, ist die Frage sinnlos, ob ein Individuum „dasselbe wie“ eins in einer anderen möglichen Welt ist.
HintikkaVsQuine: mein modifizierter Ansatz geht über die Reichweite von Quines Kritik hinaus.
Weltlinien/Hintikka: werden von uns fixiert, nicht von Gott. Dennoch sind sie nicht willkürlich. Ihre Begrenzungen sind durch Kontinuität von Raum und Zeit, Erinnerung, Lokalisierung usw. gegeben.
HIntikka I 138
Es kann sogar sein, dass unsere Präsuppositionen sich als falsch herausstellen. Daher kann es keine Menge von Weltlinien geben, die alle möglichen Welten umfassen, die wir in der alethischen Modallogik brauchen. Modallogik/Quantifikation/Quine/Hintikka: eine realistische Interpretation der quantifizierten alethischen Modallogik ist unmöglich. Aber aus Gründen, die tiefer gehen als Quine angenommen hat.
Querwelteinidentifikation/HintikkaVsQuine: ist nicht intrinsisch unmöglich.
Quine/Hintikka: hat das in letzter Zeit sogar mit Einschränkungen anerkannt.
Lösung/Hintikka: Querwelteinidentifikation als Re-Identifikation.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996
Raum Geach I 315
Raum/Zeit/Geach: sind radikal verschieden: dass "zwischen" bei beiden gebraucht wird, ist irreführend. Räumliche Ordnung: betrifft individuelle Objekte. Zeitliche Ordnung: was hier geordnet wird, wird durch komplexe Sätze repräsentiert. - ((s) Tatsachen). Geach: im Zeitlichen können immer komplexere Gebilde aufgebaut werden, im Räumlichen nicht. - Bsp "x ist zwischen (y ist über w) und z" ergibt keinen Sinn.
>Zeit, >Raum, >Dimensionen, >Lokalisierung, >Zeitliche Ordnung, >Räumliche Ordnung.

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Raum Proust I 228
Raum/Tier/Denken/Proust: Intuitiv ist der Raum eine Art von leerem Rahmen für mögliche Wahrnehmungsgehalte. >Tiersprache, >Tiere.
Die Relation, die für uns von Interesse ist, ist das Vorkommen am gleichen Ort, d.h. die Äquivalenzklasse für alle Wahrnehmungserfahrungen, die die gleiche Lokalisierung in der Umgebung betreffen.
Proust: Diese Relation ist interessant, weil sie weder den Begriff von Raum noch den Begriff von einem Begriff voraussetzt. Sie ist rein logisch.
>Regularität, >Logik, >Begriffe.
Proust: Das Vorkommen am gleichen Ort ist auch wesentlich als Grundlage für Wiedererkennen von Objekten.
>Wiedererkennen.

Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005

Proust I
Joelle Proust
"L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Raum Searle I 149
Raum/Zeit/Bewusstsein: Asymmetrie: Bewusstsein ist zeitlich, aber nicht räumlich (Kant, Searle).
I 81
Der gesunde Menschenverstand liegt, was die Lokalisierung von Schmerzen im physikalischen Raum angeht, sehr weit daneben. Doch selbst ein derart krasser Irrtum zeigt nicht, dass es keine Schmerzen gibt. >Schmerz.
---
II 335
Sicher fehlt bei unserer Rede über geistige Zustände eine gefestigte raum-zeitliche Lokalisierung, die bei Körperbewegungen möglich ist. Vgl. >Raumzeit.
Aber angenommen, wir hätten eine perfekte Wissenschaft des Gehirns, so dass wir Erlebnisse wie Durst auf eine lokalisierte physische Struktur zurückführen könnten. Dann wäre der geistige Zustand aber immer noch ein globaler Zustand, weil die Ecke des Gehirns nicht für sich durstig ist. Vgl. >Lokalisation.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Raum Wittgenstein Hintikka I 90/91
Sprache/Gegenstand/phänomenologisch/Wittgenstein/früh/Hintikka: Beim frühen Wittgenstein geht die Sprache von visuellen Raum aus und handelt von unmittelbar gegebenen Phänomenen. Den Schriften der mittleren Phase können wir das entnehmen.
I 179
Raum/Gesichtsfeld/absolut/Lokalisierung/Individuation/Wittgenstein/Hintikka: Es muss absolute Punkte im Gesichtsraum geben, sonst könnte man nicht feststellen, ob ein Fleck am gleichen Ort bleibt oder nicht - d.h. Punkte im Gesichtsraum haben eine logische Form - (1931) Hintikka: Daher können sie Tractatus-Gegenstände sein. >Geometrie.
I 99
Subjektiv/Subjektivität/Wittgenstein: "..ein anderer sieht die Gegenstände nicht auf die gleiche Weise wie ich. Heißt das nicht, dass der Gesichtsraum, von dem ich rede, mir gehört? Dass er also subjektiv ist? >Subjektivität, >Objektivität.
Nein: Er ist hier nur subjektiv aufgefasst worden, und ihm ist ein objektiver Raum entgegengestellt, der aber nur eine Konstruktion ist, mit dem Gesichtsraum als Basis." (VII 71, 100).
I 110 ff
Gegenstand/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: Frage: Wenn die Gegenstände des Tractatus wirklich Gegenstände der Bekanntschaft (unmittelbaren Erfahrung) sind, warum hat Wittgenstein dies nie ausgesprochen? >Gegenstände/Wittgenstein.
I 111
Tractatus 2.0131 "Der räumliche Gegenstand muss im unendlichen Raum liegen. (Der Raumpunkt ist eine Argumentstelle). Der Fleck im Gesichtsfeld muss zwar nicht rot sein, aber eine Farbe muss er haben, er hat sozusagen den Farbenraum um sich. >Farben.
I 167 ff
Raum/Raumbegriffe/Logik/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: die gleiche Inkompatibilität (Inkompatibilität wie von den Farbbegriffen) wird auch von den Raumbegriffen aufgeworfen). Derselbe Farbfleck kann sich nicht an verschiedenen Stellen des Raums befinden. Wittgenstein: das ist jedoch kein Problem! Der Raum ist für ihn eine Form der räumlichen Gegenstände. (Tractatus 2.0251: "Raum und Zeit sind Formen der Gegenstände".)
I 179
Raum/Gesichtsfeld/absolut/Lokalisierung/Individuation/Wittgenstein/Hintikka: Es muss absolute Punkte im Gesichtsraum geben, sonst könnte man nicht feststellen, ob ein Fleck am gleichen Ort bleibt oder nicht – d.h. Punkte im Gesichtsraum haben eine logische Form – (1931) - Hintikka: Daher können sie Tractatus-Gegenstände sein. >Absolutes.
I 215
Gesichtsraum/Sehen/Wittgenstein/Hintikka: Der Gesichtsraum hat seine selbständige Realität - er selbst enthält kein Subjekt - er ist autonom.
II 36
Unendliche Teilbarkeit und Raum/Wittgenstein: Man hat behauptet, der Raum sei nicht unendlich teilbar. Im Hinblick auf Möglichkeit kann das Experiment jedoch nichts beweisen. >Unendlichkeit.
II 39
Suchen/Entdecken/Erfinden/Wittgenstein: Ein Raum wird nicht gesucht - gesucht werden Dinge im Raum. - Der Raum ist alles, dessen man sich gewiss sein muss, um eine Frage stellen zu können. - Was man sucht, muss vollständig beschreibbar sein. - Dagegen: logische Entdeckung: Ist anders als etwas im Raum zu finden. - Wenn wir dies beschreiben könnten, hätten wir es schon gefunden.
II 89
Raum/Gesichtsraum/Wittgenstein: a) Visueller Raum: Hier ist es sinnlos zu sagen, etwas sähe so aus, als wäre es weiter entfernt als der Mond. b) Physikalischer Raum: hier ist es sinnvoll. - Wenn wir sähen, wie der Mond kleiner wird, könnten wir nicht sagen, dass er sich im visuellen Raum entfernt, wohl aber im physikalischen - das ist eine Unterscheidung zwischen Sinnesdaten und physikalischem Gegenstand - aber sinnvoll in beiden Räumen: dass A von B gleich weit von C entfernt sind.
>Sinn, >Sinnloses, >Sinnesdaten.
Wir brauchen keine Theorie, um unser Wissen von Sinnesdaten mit Überzeugungen über Gegenstände in Einklang zu bringen. - Zu dem was wir meinen wenn wir sagen "der Groschen ist rund" gehört auch, dass er unter Umständen elliptisch aussieht. - Gesichtsraum: hier kann ein Kreisstück nicht gerade aussehen. - Physikalischer Raum: hier kann es gerade aussehen.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Relationismus Stalnaker I 82f
Relationismus/Relationalismus/Stalnaker: Um den Relationismus in Bezug auf den logischen Raum darzustellen, muss man annehmen, dass der logische Raum selbst zum Teil konventionell ist. >Logischer Raum.
I 84
Das heißt wir müssen annehmen, dass die Lokalisierungsfunktion manchmal nur konventionell differiert und daher eigentlich dieselbe mögliche Welt darstellt. >Lokalisation.
Konventionell ist aber nicht, dass der Ursprung des Koordinatensystems frei gewählt werden kann - das gilt für jedes Koordinatensystem - es würde auch gelten, wenn eine absolute Theorie des Raums wahr wäre.
>Koordinatensystem, >Absolutheit, >Absoluter Raum, >Raum, vgl. >Substantivalismus.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Schmerz Searle I 81
Gesunder Menschenverstand/Searle: Gesunder Menschenverstand kann irren (Bsp Lokalisierung von Schmerzen).
I 138
Schmerz/Kripke: Identität von Schmerz und neurophysiologischem Zustand müsste notwendig sein (beide Seiten sind starr) >Starrheit. Searle: Das ist aber nicht gegeben. Anders im Fall von Wärme: Es ist nicht a priori notwendig, dass Wärme = Molekülbewegung. Vgl. Bsp >Wärme/Kripke, >Identität/Kripke.
II 326
Schmerz/Searle: Schmerz ist irreduzibel. Niemand kam je durch eine gründliche phänomenologische Untersuchung zu der Ansicht, z.B. dass sein eigener quälender Schmerz nicht existiert.
III 162
Schmerz/Searle: Schmerz kann repräsentationsunabhängig sein, ohne geistesunabhängig zu sein.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Selbst Stalnaker I 253
Selbst/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: NagelVsSemantische Diagnose: unbefriedigend: VsOntologische Lösung: Die ontologische Lösung will die objektive, zentrumslose Welt auf falsche Weise anreichern. Nagel: Mittelposition: Es gibt ein objektives Selbst.
StalnakerVsNagel: Die semantische Diagnose hat mehr Potential als Nagel annimmt. Einfache Lösung: Die semantische Diagnose sollte kontext-abhängig sein oder es sollten subjektive Informationen herangezogen werden.
I 255
Glaube/Überzeugung/Stalnaker: Glaube und Überzeugung sind Mengen von nicht-zentrierten möglichen Welten. Dies entspricht einer Selbstzuschreibung von Eigenschaften. >Selbst/Nagel.
I 264
Objektives Selbst/bescheidene semantische Sicht/Stalnaker: Das objektive Selbst verzichtet auf subjektiven Inhalt, der mehr wäre als Selbstlokalisierung. Es gibt kein Reich subjektiver Tatsachen. Vgl. >Zentrierte Welten, >Subjektivität, >Objektivität/Nagel.
I 269
Danach müsste man wissen, wie es für Napoleon ist, Napoleon zu sein, wenn man alle Tatsachen berücksichtigt hat. Minimales Subjekt/Stalnaker:
>Subjekt/Stalnaker.
I 270
Objektives Selbst/StalnakerVsObjektivierung: (von subjektiven Inhalten) 1. Die Objektivierung nimmt eine extravagante Metaphysik auf sich.
2. Sie erfordert eine Erklärung der besonderen Relation, die wir immer noch dazu haben müssten.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Selbstbewusstsein Selbstbewusstsein, Philosophie: Eine Form des Bewusstseins, die eine Lokalisierung des denkenden Subjekts im logischen Raum ermöglicht. Voraussetzung für das Selbstbewusstsein ist Bewusstsein von äußeren und inneren Vorgängen sowie die Fähigkeit zur Unterscheidung dieser beiden Quellen von Einflüssen. Siehe auch Identifikation, Selbstidentifikation, Selbst, Ich, Bewusstsein, Individuation, Identität, Person.
Selbstidentifikation Evans Frank I 504ff
Unkorrigierbarkeit/Evans: Eine Auffassung ist idealistisch, wenn sie von der Selbstkonstruktion der Welt durch uns ausgeht. Andererseits ist die Möglichkeit, uns selbst als objektive Personen zu identifizieren, nicht verifikationistisch auszuschlachten. >Unkorrigierbarkeit.
I 515
Immunität/Evans: Immunität gegen Fehlidentifikation ist eine direkte Folge der demonstrativen Identifizierung - aber es geht nicht um "Identifizierung". - Fehler: zu glauben, die Immunität erstrecke sich nicht auf körperliche Merkmale.
I 518
Selbstidentifikation/Evans: logische Form/Struktur: wenn wir [Ich bin F] so betrachten, als beruhe es auf [b ist F] und [ich bin b], dann geraten wir in Schwierigkeiten.
I 545
Identifikation/Selbstidentifikation/Ich/Evans: beruht auf Lokalisierung im Raum.
I 557ff
Selbstidentifikation/SI/Evans: Man kann sich nicht selbst als "Träger des Schmerzes" identifizieren (zirkulär). - Zuerst muss Schmerz durch eigenes Erleben gelernt werden. - ((s) Entsprechend mit anderen körperlichen Erfahrungen: Körper identifiziert nicht das Selbst/ich.) Evans: Die Vorstellung, die ich mit meinem Namen verbinde, erlaubt mir keine Selbstidentifikation. - Selbstidentifikationen: sind gemischt und nicht zerlegbar (in körperlich/geistige Komponenten) - sonst zirkulär. - Es ist nicht widersinnig, dass man sich nicht selbst identifizieren kann.
>Selbstwissen, >Selbstzuschreibung.


Gareth Evans(1982): Self-Identification, in: G.Evans The Varieties of Reference, ed. by John McDowell,Oxford/NewYork 1982, 204-266

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Selbstidentifikation Nagel Frank I 572f
Selbstidentifikation/Nagel: wie ist"s möglich, sich mit einem materiellen Ding (Körper) zu identifizieren? >Ich, >Selbst.
Evans: hier genügt die Lokalisation nicht!
>Lokalisation.
Zusätzlich: körperliche Wahrnehmung und Kenntnis vom eigenen Körper.
Das Haben von Schmerzen ist zwar immun gegen Fehlidentifikation, aber nicht ohne Gedanken!
((s) Also wird das Subjekt vorausgesetzt).
>Schmerz.


Gareth Evans(1982): Self-Identification, in: G.Evans The Varieties of Reference, ed. by John McDowell,
Oxford/NewYork 1982, 204-266

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Sinn Luhmann Baraldi I 170
Sinn/Luhmann/GLU: erlaubt die selektive Erzeugung aller sozialen und psychischen Formen - Form des Sinns ist die Unterscheidung "real"/"möglich". - Sinn ist die Simultanpräsentation von Aktuellem und Möglichem. Sinn bestimmt Anschlussfähigkeit an weitere Kommunikation - ((s) Anderswo: Sinn ist die Dimension, in der Negation präsentiert wird.)
>Kommunikation/Luhmann, >Verstehen/Luhmann, >Bedeutung.
Sachdimension: "dies"/"anderes".
Sozialdimension: "ego"/"alter". Zeitdimension: Vergangenheit/Zukunft.
>Vergangenheit, >Zukunft.

Reese-Schäfer II 34
Sinn/Luhmann/Reese-Schäfer: Ordnungsform menschlichen Erlebens. - Das Erleben muss auswählen - dazu dient der Sinn. Erleben/Handeln: ist Selektion nach Sinnkriterien. >Handeln/Luhmann, >Erleben/Maturana.
Reese-Schäfer II 35
Def Sinn/Luhmann: Sinn ist die Bedeutung, die etwas für einen Beobachter hat. - Sinnlosigkeit: ist nur bei Zeichen möglich.
>Sinnlos/sinnvoll.
Reese-Schäfer II 44
Sinn/Luhmann/Reese-Schäfer: Sinn braucht keinen Träger - Sinn trägt sich selbst, indem er seine eigene Reproduktion selbstreferentiell ermöglicht.
Reese-Schäfer II 139
Sinn/Luhmann/Reese-Schäfer: Sinn ist eine vorsprachliche, die Sprache fundierende Kategorie. >Sprache/Luhmann.
Sinn/HabermasVsLuhmann: Sinn ist prinzipiell sprachlich. - Er ist nicht ohne intersubjektive Geltung denkbar.
LuhmannVsHabermas: Studien über Ehekonflikte zeigen, dass diese alltagssprachlich nicht zu lösen sind, weil die Alltagssprache jeweils positive und negative Ausdrücke bereithält.

AU I Kass 10
Sinn/Soziologie/Luhmann: Problem: Wenn jedes Individuum Sinn produziert, gibt es dann eine Sphäre der Intersubjektivität? Lösung: wir müssen die Sinnkategorie auf zwei verschiedene Systemkategorien anwenden:
1. Psychische Systeme, Bewusstseinsysteme, die sinnhaft erleben. -
2. Kommunikationssysteme, die Sinn reproduzieren dadurch, dass er in Kommunikation verwendet wird. Subjekt/Luhmann: Das Subjekt geht verloren. - Das Subjekt ist kein Träger des Sinns. - Sinn wird formal.
Lösung: Gewinnung durch die Unterscheidung von Medium und Form - d.h. unabhängig von einem bestimmten System.
AU Kass 10
Sinn/Luhmann: Sinn könnte eine ständige Aufforderung zu spezifischer Formenbildung sein, die sich dann immer dadurch auszeichnen, dass sie im Medium von Sinn gebildet sind - diese Formen repräsentieren aber nicht Sinn als Kategorie überhaupt - Das Wort "Sinn" ist nämlich nicht das einzige, was Sinn hat.
AU Kass 10
Sinn/Luhmann: a) Im Bewusstseinssystem - Bsp Verweisen auf andere Möglichkeiten: Ich habe den Schlüssel in der Tasche, um später die Tür aufzuschließen. - Aber Sinn ist auch die Lokalisierung dieser Verweisung in allem, was wir als Gegenstand betrachten.
b) Im Kommunikationssystem: zur Information gehört auch der Ausfallbereich: Was überrascht mich? - Alle Items haben nur vor dem Hintergrund anderer Möglichkeiten Sinn.
AU Kass 10
Sinn/Luhmann: Sinn ist selbst ein Medium - auch Negation spielt sich innerhalb ab. - Aber Sinn ist selbst nicht negierbar. - Wir kommen nicht heraus. Eine Welt, in der wir nur noch Käfer existieren, wäre eine, in der kein Sinn mehr prozessiert wird - Aber wir können sie uns nur sinnhaft vorstellen.
Wir stellen uns den Rest als Rest vor - ("wie es für den Menschen wäre"). - ((s) > Fledermaus-Beispiel/Nagel).
Tier/Luhmann: es ist unentscheidbar, ob es Sinn für Tiere gibt. - Wir sind auf die Unterstellung von Sinn angewiesen. - Keine Unterscheidungen von Sinn wie z.B. "sachlich"/"zeitlich"/"sozial" sind möglich.
>Tier, >Tiersprache.
AU Kass 10
Sinn/Luhmann: kein sinnbrauchendes System kann dann für sich selbst völlig transparent werden. - Das, was wir als Resultat einer langen Kette von Operationen sind, welche Strukturen wir haben, können wir nicht auf eine Formel bringen. - Aber wir können uns stattdessen vorstellen, wer wir sind, oder wir können es beschreiben. - Dabei stoßen wir auch schnell auf Sinnloses - d.h. etwas, das nicht in diese Beschreibung passt. >Sinnloses, >Sinnvolles.

AU I
N. Luhmann
Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992

Lu I
N. Luhmann
Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997

Baraldi I
C. Baraldi, G.Corsi. E. Esposito
GLU: Glossar zu Luhmanns Theorie sozialer Systeme Frankfurt 1997
Sprache Parsons Habermas IV 388
Sprache/Parsons/Systemtheorie/Habermas: Das Konzept der Sprache hatte Parsons zunächst in dem von der Kulturanthropologie verwendeten Sinn eines Mediums übernommen, das Intersubjektivität ermöglicht und den für normative Ordnungen relevanten Wertekonsens trägt. Damit erläuterte er, was es bedeutet, dass Aktoren Wertorientierungen teilen. Diese Teilhaben diente als Modell für den gemeinsamen Besitz kultureller Werte und für die kollektive Verpflichtung auf eine normative Ordnung.(1)
Habermas IV 389
Problem: Wenn Geld und Macht als Steuerungsmedien eine Generalisierung von Sprache darstellen sollen, ist der kulturalistische Sprachbegriff ungenügend: 1. Es geht dann nicht mehr um die Art von Gemeinsamkeit, die die Intersubjektivität sprachlicher Verständigung darstellt, sondern eher um eine Struktur von Code und Message.
2. Ist die Frage der systematischen Lokalisierung sprachlicher Kommunikation nicht gelöst.
>Steuerungsmedien, >Kommunikationsmedien.
Sprache schien für Parsons zunächst zum kulturellen System zu gehören: als das Medium, durch das sich Traditionen fortpflanzen. Allerdings hatten die systemverschränkenden Mechanismen Institutionalisierung und Internalisierung schon die Frage nahegelegt, ob nicht Sprache für das Handlungssystem im allgemeinen zentral ist, und auf derselben Ebene wie der Begriff des Handelns analysiert werden muss.
IV 390
Zwei Strategien sind möglich: A. Analyse der Sprache auf der Ebene des kommunikativen Handelns: Damit kann man an Linguistik und Sprachphilosophie anknüpfen.
>Kommunikatives Handeln.
Das geht jedoch nicht, wenn man die zweite Strategie verfolgt:
B. Man unterläuft die Ebene sprach- und handlungstheoretischer Untersuchungen und analysiert den Mechanismus sprachlicher Verständigung nur unter dem funktionalistischen Gesichtspunkt der Systembildung. Dieser Strategie folgt Luhmann: man würde nicht aus einer Analytik des Handelns unter Anfügung allgemeiner systemtheoretische Gesichtspunkte … eine Theorie des Handlungssystems konstruieren; man würde allgemeine systemtheoretische Konstruktionsüberlegungen verwenden, um daraus abzuleiten, wie …Systeme Handlungen konstituieren.(2)
>Handlungstheorie.

1. T. Parsons, Social Systems and the Evolution of Action Theory, NY 1977, S.168
2. N. Luhmann, Handlungstheorie und Systemtheorie, Ms Bielefeld 1977.

ParCh I
Ch. Parsons
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014

ParTa I
T. Parsons
The Structure of Social Action, Vol. 1 1967

ParTe I
Ter. Parsons
Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Superintelligenz Hillis Brockman I 172
Superintelligenz/Hillis: Obwohl wir es nicht immer wahrnehmen, sind hybride Superintelligenzen wie Nationen - Staaten und Unternehmen haben ihre eigenen aufstrebenden Ziele. Obwohl sie von und für Menschen gebaut werden, agieren sie oft wie unabhängige intelligente Einheiten, und ihr Handeln ist nicht immer auf die Interessen der Menschen ausgerichtet, die sie geschaffen haben. Der Staat ist nicht immer für den Bürger und das Unternehmen nicht immer für den Aktionär. Auch gemeinnützige Organisationen, religiöse Orden oder politische Parteien handeln nicht immer zur Förderung ihrer Grundprinzipien. Intuitiv erkennen wir an, dass ihr Handeln von internen Zielen geleitet wird, weshalb wir sie personifizieren, sowohl rechtlich als auch in unseren Denkgewohnheiten.
Brockman I 173
Die guten Absichten der Komponenten sind keine Garantie für das gute Verhalten des entstehenden Systems.
Brockman I 174
Es ist interessant zu untersuchen, wie die hybriden Superintelligenzen [z.B. Unternehmen oder Nationen] derzeit mit Konflikten untereinander umgehen. Sie sind bereit, bei Bedarf von ihren Bürgern große Opfer zu verlangen, um ihre Autorität durchzusetzen - bis hin zur Opferung des Lebens ihrer Bürger.
Brockman I 175
Lokalisierung: Diese geografische Aufteilung der Autorität war logisch sinnvoll, wenn die meisten Akteure Menschen waren, die ihr Leben in einem einzigen Nationalstaat verbrachten, aber jetzt, da die wichtigen Akteure geografisch verteilte hybride Intelligenzen wie multinationale Unternehmen beinhalten, ist diese Logik weniger offensichtlich. Eine künstliche Intelligenz könnte durchaus "in der Cloud" und nicht an jedem physischen Ort existieren. Mögliche Szenarien:
Erstes Szenario: Mehrere maschinelle Intelligenzen werden letztlich von einzelnen Nationalstaaten, z.B. amerikanischen und chinesischen Super-KIs, kontrolliert und sich mit ihnen verbünden. In diesem Szenario werden die Superintelligenzen zu einer Erweiterung des Staates und umgekehrt.
Zweites Szenario: Corporate/KI-Szenario: (...) Unternehmen [wie Amazon, Baidu, Microsoft, Facebook, Apple und IBM] sehen alle eine geschäftliche Notwendigkeit darin, eigene künstliche Intelligenzen aufzubauen. Es ist leicht vorstellbar, dass Unternehmen in Zukunft selbstständig ihre eigenen Maschinenintelligenzen aufbauen, geschützt durch Firewalls, die verhindern, dass die Maschinen das Wissen der anderen ausnutzen.
Drittes Szenario: Was die Menschen vermutlich am meisten fürchten, ist, dass künstliche Intelligenzen weder mit Menschen noch mit hybriden Superintelligenzen in Einklang gebracht werden, sondern ausschließlich im eigenen Interesse handeln. Sie könnten sogar zu einer einzigen Maschinen-Superintelligenz verschmelzen (...).
Brockman I 176
Viertes Szenario: Maschinelle Intelligenzen werden nicht miteinander verbündet, sondern arbeiten an den Zielen der Menschheit als Ganzes. In diesem optimistischen Szenario könnte die KI uns helfen, das Kräfteverhältnis zwischen dem Einzelnen und dem Unternehmen, zwischen dem Bürger und dem Staat wiederherzustellen.

Hillis, D. W. “The First Machine Intelligences” in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press.

Brockman I
John Brockman
Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019
Tatsachen Chalmers I 40
Def Positive Tatsache/Chalmers: Eine positive Tatsache in Welt W ist eine die in jeder möglichen Welt gilt, die W als echten Teil enthält, entsprechend ist eine positive Eigenschaft in W eine, die in jeder Welt instanziiert ist, die W als echten Teil enthält. (Chalmers I 363 Beinhalten/Mögliche Welten/Chalmers: Lewis (1983a)(1) und Jackson (1993)(2) haben bemerkt, dass es sinnlos ist, die Relation des Beinhaltens von Welten ein für alle Mal zu definieren. Man kann sie aber als Grundbegriff benutzen. ...+...) >Mögliche Welten/Lewis, >Mögliche Welten.
Dagegen:
Negative Tatsachen implizieren immer negative Existenzaussagen, die ihrerseits nicht lokal bewertet werden können.
>Existenzsätze.
Wir werden uns bei der Betrachtung von Supervenienz auf positive Tatsachen und Eigenschaften beschränken.
>Supervenienz, >Supervenienz/Chalmers, >Eigenschaften.
I 85
Negative Tatsachen/Chalmers: Tatsachen, die negative Existenzaussagen involvieren sind nicht logisch determiniert von irgendwelche lokalisierbaren Tatsachen. Auch Tatsachen über bewusstes Erleben können hier nicht helfen. (Chalmers I 369 Negative Tatsachen und logische Supervenienz ...+...). >Erleben.
I 86
Lösung/Chalmers: Wir müssen eine Tatsachen zweiter Stufe (Tatsache 2. Stufe) einführen, die nach Aufzählung der mikrophysikalischen, phänomenalen, indexikalischen usw. Tatsachen sagt: „Das ist alles.“ Alle negativen Tatsachen folgen aus der Tatsache 2. Stufe zusammen mit allen grundlegenden Einzeltatsachen.
Reduktive Erklärung: Negative Tatsachen stellen kein ernsthaftes Problem für reduktionistische Erklärungen dar.
>Reduktion/Chalmers, >Reduktionismus.
Tatsache 2. Stufe/Chalmers: Wahrscheinlich wird es eine Aussage „Das ist alles“ für jede mögliche Welt geben und eine solche Tatsache wird niemals von den Einzeltatsachen beinhaltet. Sie drückt lediglich die endliche Natur unserer Welt oder jeder anderen Welt aus. Es ist eine einfache Weise, negative und allquantifizierte Tatsachen in den Griff zu bekommen.
>Allquantifikation, >Listen, >Außen/innen, >Totalität, vgl. >Listen.
I 87
Tatsachen/Welt/Chalmers: Tatsachen über die Welt werden ausgeschöpft durch 1. Physikalische Einzeltatsachen
2. Tatsachen über bewusstes Erleben
3. Naturgesetze
4. Eine Tatsache 2. Stufe, die bedeutet: „Das ist alles.“
5. Eine indexikalische Tatsache über meine Lokalisierung.
>Indexikalität, >Naturgesetze, >Bewusstsein/Chalmers.

1. D. Lewis, Extrinsic properties. Philosophical Studies 44, 1983: pp. 197-200
2. F. Jackson, Armchair metaphysics. In: J. O'Leary-Hawthorne and M. Michael (Eds) Philosophy in Mind, Dordrecht 1993

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Teil-von-Relation Gärdenfors I 34
Teil-Ganzes-Relation/meronomische Relationen/Gärdenfors: solche Relationen finden sich nicht nur im Begriffsbereich Form – sie können auch in anderen Bereichen auftreten: Bsp Akkord, Familie, Limerick, usw. Semantische Rollen: für meronomische Strukturen: sind oft Substantive. Die entsprechenden Gegenstände haben oft vielfältige Eigenschaften.
Dagegen:
Dimensionaler Begriffsbereich: Bsp Farbe/Farbraum: hier stehen die einzelnen Lokalisierungen für eine einzige Eigenschaft.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Terminologien Lacan Pagel I 52
Def »a«, »Klein a«/Lacan: das »andere« der imaginären Spiegelidentifikation.
Def »A«, »groß A«/Lacan: der Signifikant fordert einen anderen Ort: den Ort des Anderen, den anderen als Zeugen. Dieser Andere befindet sich am Ort der Sprache, der »symbolischen Ordnung«.
I 125
Spalt/Lacan: "Ontisch an der Funktion des Unbewussten ist der Spalt, durch den dies Etwas, dessen Abenteuer in unserem Feld offenbar von so kurzer Dauer ist, für einen Augenblick an den Tag gebracht wird...was hier passiert, bleibt dem Widerspruch der raum zeitlichen Lokalisierung und auch der Funktion der Zeit unzugänglich."(?) Das Begehren, obwohl unzerstörbar, entwischt in der Zeit. Wir müssen einen zweiten Modus von Zeit unterscheiden: logische Zeit! Diskontinuität, Augenblick des "Aufklaffens".


Lacan I
Gerda Pagel
Jacques Lacan zur Einführung Hamburg 1989
Urteile Chalmers I 173
Phänomenale Urteile/Chalmers: Phänomenale Urteile sind der Kern der Beziehungen zwischen Kognition und Bewusstsein. Das sind verbale Ausdrücke von Behauptungen über das Bewusstsein. >Phänomene, >Kognition, >Bewusstsein.
I 174
Urteil/Chalmers: Ein Urteil kann als das genommen werden, was ich und mein Zombie-Zwilling gemein haben. >Zombies.
Semantischer Gehalt/Chalmers: Semantischer Gehalt wird dagegen teilweise durch bewusste Erfahrungen selbst (Bsp Überzeugungen über Empfindungen von Rot) gebildet. Die Urteile des Zombies haben nur dieselbe Form wie meine Berichte, sie haben keinen Gehalt.
>Erfahrung, >Erleben.
I 175
Ich kann mich nur auf eine deflationistische Weise ((s) rein zitierend) auf die Urteile des Zombies beziehen. >Deflationismus.
Gehalt/Chalmers: Inhalt kann nur durch phänomenale Überzeugungen beigesteuert werden, es ist aber unklar, welche Rolle das Bewusstsein dabei spielt.
>Inhalt, >Gehalt, >Semantischer Gehalt.
Phänomenale Urteile/Chalmers:
1. Stufe: Urteile betreffen hier die Gegenstände der Erfahrung. Hier geht es um Wachheit (awareness).
>Aufmerksamkeit/awareness/Chalmers.
I 176
2. Stufe: Urteile über bewusste Erlebnisse. Bsp Ich vermerke, dass ich ein Erlebnis von etwas Rotem habe. Solche Urteile können auch über Arten von Erlebnissen sein. 3. Stufe: Urteile über bewusste Erlebnisse als einen Typ von Erlebnis (bzw. Erfahrung). Bsp Darüber, dass wir überhaupt bewusste Erfahrungen haben und wie das erklärt werden kann.
I 177
Problem: Bewusstsein kann nicht reduktiv erklärt werden, Urteile müssen aber so erklärt werden können, weil sie im Bereich der Psychologie liegen. Paradox: Dann ist Bewusstsein letztlich wiederum irrelevant für die Erklärung phänomenaler Urteile. (Avshalom Elitzur (1989)(1), Roger Shepard (Psychologe), (1993)(2).
I 288
Urteil/phänomenale Urteile/Qualia/Chalmers: Eine vollständige Theorie des Geistes muss a) eine nichtreduktive Erklärung des Bewusstseins und
b) eine reduktive Erklärung liefern,
I 289
warum wir urteilen, dass wir bewusst sind. >Bewusstsein/Chalmers, >Reduktion/Chalmers.
Selbst wenn das Bewusstsein selbst nicht Teil der Erklärung phänomenaler Urteile ist, werden die Wurzeln des Bewusstseins es sein.
I 290
Bewusstseinssystem: Das Bewusstseinssystem hat selbst weder Zugang zu einer Information wie „Dieses Muster hat eine Wellenlänge von 500 Nanometer“ noch “Es erfolgt jetzt eine 50-Hertz-Schwingung im Gehirn.“ Das System hat nur Zugang zu der Lokalisierung im Informationsraum. So findet sich das System selbst an einer Stelle dieses Raums wieder. Später kann es Namen wie „rot“, „grün“ usw. dafür finden. Auch die Unterschiede können nur mit solchen Namen von Qualia ausgedrückt werden. >Qualia, >Farbwörter.
I 292
Ein bewusstes Erlebnis ist eine Realisation eines Informationszustandes, ein phänomenales Urteil wird erklärt durch eine andere Realisation desselben Informationszustands. Wenn wir dann einen phänomenalen Aspekt von Information postulieren, haben wir alles war wir brauchen um sicherzustellen, dass unsere Urteile korrekt sind.
1. A. Elitzur, Consciousness and the incompleteness of the physical explanation of behavior. Journal of Mind and Behavior 10, 1989,: pp. 1-20.
2. R. N. Shepard, On the physical baisis, ölinguistic representation and conscious experiences of colors. In: G. Harman (Ed) Conceptions of the human Mind: Essays in Honor of George A. Miller, Hillsdale NJ 1993.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Vagheit Gärdenfors I 44
Vagheit/Sprache/Gärdenfors: Sprache ist voller Vagheiten. Seit Leibniz träumen Philosophen von einer präzisen Sprache.
I 45
Gärdenfors These: vage Begriffe sind in einer Sprache nötig aus Gründen der kognitiven Ökonomie. Die Vagheit resultiert zum größten Teil aus der Tatsache, dass wir Begriffe durch einzelne Beispiele und Gegenbeispiele lernen.
I 46
Erklärung der Vagheit: 1. Bei sich ändernden Grenzlinien der Bereiche ergibt sich eine unterschiedliche Wahrscheinlichkeit für die Lokalisierung eines Prototyps. 2. Vagheit rührt von der sich ändernden Gewichtung der Dimensionen in einem Bereich her. Die verschiedenen Gewichtungen ergeben sich in wechselnden Kontexten. >Wahrnehmung, >Prototypen, Kategorien/Gärdenfors.
I 47
Allgemein: kognitive Begrenzungen Bezug auf die Lokalisierung der Prototypen und relative Gewichtung der Dimensionen erklären, warum Begriffe generell vage sind und warum kategoriale Wahrnehmung allgegenwärtig ist.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Veränderung KI-Forschung Norvig I 566
Veränderung/Wahrscheinlichkeit/Zeit/Inferenz/KI-Forschung/Norvig/Russell: Agenten in teilweise beobachtbaren Umgebungen müssen in der Lage sein, den aktuellen Zustand zu verfolgen, soweit es ihre Sensoren zulassen. (...) ein Agent erhält einen belief state, der darstellt, welche Zustände der Welt derzeit möglich sind, aufrecht. >Belief states/Norvig. Basierend auf dem belief state and transition model kann der Agent vorhersagen, wie sich die Welt im nächsten Zeitschritt entwickeln könnte. Ausgehend von den beobachteten Wahrnehmungen und einem Sensormodell kann der Agent den belief state aktualisieren.
[Es gibt zwei Möglichkeiten, belief states darzustellen] (...)
a) durch explizit aufgezählte Sets von Zuständen (states),
b) durch logische Formeln. Diese Ansätze definierten belief states danach, welche world states möglich waren, konnten aber nichts darüber sagen, welche Zustände wahrscheinlich oder unwahrscheinlich waren.
Problem: Eine sich verändernde Welt wird durch Nutzung einer Variablen für jeden Aspekt des world state zu jedem Zeitpunkt modelliert. Die Übergangs- und Sensormodelle können unsicher sein: Das Übergangsmodell (transition model) beschreibt die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Variablen zum Zeitpunkt t, angesichts des Zustands der Welt in der Vergangenheit, während das Sensormodell (sensor model) die Wahrscheinlichkeit jeder Empfindung zum Zeitpunkt t, angesichts des aktuellen Zustands der Welt, beschreibt.
Lösung: drei spezifische Arten von Modellen: Hidden-Markov-Modelle, Kalman-Filter und dynamische Bayessche Netzwerke (die Hidden-Markov-Modelle und Kalman-Filter als Sonderfälle beinhalten).
Norvig I 567
Um den aktuellen Zustand aus der Geschichte der Evidenz zu beurteilen und die Ergebnisse von Behandlungsmaßnahmen vorherzusagen, müssen wir diese Veränderungen modellieren. Wir betrachten die Welt als eine Reihe von Schnappschüssen oder Zeitscheiben, von denen jede eine Reihe von zufälligen Variablen enthält, einige beobachtbar und andere nicht. ((s) Vgl. >Vierdimensionalismus/Philosophische Theorien).
Norvig I 568
(...) Der nächste Schritt besteht darin, festzulegen, wie sich die Welt entwickelt (das Übergangsmodell) und wie die Evidenzvariablen ihre Werte erhalten (das Sensormodell).
Norvig I 570
Ordnung: Die Erhöhung der Ordnung kann immer als eine Erhöhung des Sets von Zustandsvariablen formuliert werden, wobei die Ordnung fixiert bleibt. Beachten Sie, dass das Hinzufügen von Zustandsvariablen zwar die Vorhersagekraft des Systems verbessern, aber auch die Anforderungen an die Vorhersagen erhöhen könnte (...).
Norvig I 603
Problem: Datenassoziation: Beim Versuch, viele Objekte im Auge zu behalten, entsteht Unsicherheit darüber, welche Beobachtungen zu welchen Objekten gehören - das Problem der Datenassoziation. Die Anzahl der Assoziationshypothesen ist typischerweise unlösbar groß, aber MCMC- und partikelfilternde Algorithmen für die Datenassoziation funktionieren in der Praxis gut.
Norvig I 602
MCMC: Ein MCMC-Algorithmus untersucht den Raum der Zuordnungshistorie.
Norvig I 603
Veränderung: Der sich ändernde Zustand der Welt wird durch die Verwendung einer Reihe von Zufallsvariablen behandelt, die den Zustand zu jedem Zeitpunkt darstellen. Repräsentationen: können so gestaltet werden, dass sie die Markov-Eigenschaft befriedigen, sodass die Zukunft, vor dem Hintergrund der Gegenwart, unabhängig von der Vergangenheit ist. Kombiniert mit der Annahme, dass der Prozess stationär ist, d.h. sich die Dynamik im Laufe der Zeit nicht ändert, vereinfacht dies die Darstellung erheblich.
Wahrscheinlichkeit: Ein temporäres Wahrscheinlichkeitsmodell kann so gesehen werden, dass es ein Übergangsmodell, welches die Zustandsentwicklung beschreibt, und ein Sensormodell, das den Beobachtungsprozess beschreibt, enthält. >Inferenz/KI-Forschung.
Historische Entwicklung: Viele der Grundideen für die Schätzung des Zustands dynamischer Systeme stammen vom Mathematiker C. F. Gauß (1809)(1), der einen deterministischen Algorithmus der kleinsten Quadrate (least-squares) für das Problem der Schätzung von Umlaufbahnen aus astronomischen Beobachtungen formulierte. A. A. Markov (1913)(2) entwickelte in seiner Analyse stochastischer Prozesse die spätere Markov-Annahme;
Norvig I 604
(…). Die allgemeine Theorie der Markov-Ketten (Markov chains) und ihrer mxing time wird von Levin et al. (2008)(3) behandelt. Bedeutende klassifizierte Forschungsarbeit zur Filterung wurden während des Zweiten Weltkriegs von Wiener (1942)(4) für kontinuierliche Zeitprozesse und von Kolmogorov (1941)(5) für diskrete Zeitprozesse durchgeführt. Obwohl diese Arbeiten in den nächsten 20 Jahren zu wichtigen technologischen Entwicklungen führten, machte die Verwendung einer Darstellung im Frequenzbereich viele Berechnungen recht umständlich. Die direkte Zustands-Raum-Modellierung des stochastischen Prozesses erwies sich als einfacher, wie Peter Swerling (1959)(6) und Rudolf Kalman (1960)(7) zeigen. Das Hidden-Markov-Modell (HMM) und die zugehörigen Algorithmen für Inferenz und Lernen, einschließlich des Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus, wurden von Baum und Petrie (1966)(8) entwickelt. Der Viterbi-Algorithmus erschien erstmals in (Viterbi, 1967)(9). Ähnliche Ideen tauchten auch unabhängig voneinander in der Kalman-Filter-Community auf (Rauch et al., 1965)(10). Der Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus war einer der wichtigsten Vorläufer der allgemeinen Formulierung des EM-Algorithmus (Dempster et al., 1977)(11) (...).
Dynamische Bayessche Netzwerke (DBNs) können als eine spärliche Kodierung eines Markov-Prozesses angesehen werden und wurden in der KI erstmals von Dean und Kanazawa (1989b)(12), Nicholson und Brady (1992)(13) und Kjaerulff (1992)(14) verwendet. Die letzte Arbeit erweitert das HUGIN Bayes-Netzsystem um dynamische Bayessche Netzwerke. Das Buch von Dean and Wellman (1991)(15) trug dazu bei, DBNs und den probabilistischen Ansatz für Planung und Kontrolle innerhalb der KI zu popularisieren. Murphy (2002)(16) bietet eine gründliche Analyse der DBNs. Dynamische Bayessche Netzwerke haben sich bei der Modellierung einer Vielzahl komplexer Bewegungsprozesse im Bereich der Computervision durchgesetzt (Huang et al., 1994(17); Intille und Bobick, 1999)(18).
Wie HMMs haben sie Anwendungen in der Spracherkennung (Zweig und Russell, 1998(19)); Richardson et al., 2000(20); Stephenson et al., 2000(21); Nefian et al., 2002(22); Livescu et al., 2003(23)),
Norvig I 605
Genomik (Murphy und Mian, 1999(24); Perrin et al., 2003(25); Husmeier, 2003(26)) und Roboterlokalisierung (Theocharous et al., 2004)(27) gefunden. Die Verbindung zwischen HMMs und DBNs sowie zwischen dem Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus und der Bayesschen Netzausbreitung wurde explizit von Smyth et al. (1997)(28) hergestellt. Eine weitere Vereinheitlichung mit Kalman-Filtern (und anderen statistischen Modellen) findet sich in Roweis und Ghahramani (1999)(29). Es gibt Verfahren zum Erlernen der Parameter (Binder et al., 1997a(30); Ghahramani, 1998)(31) und Strukturen (Friedman et al., 1998)(32) von DBNs.
Norvig I 606
Datenassoziation: Die Datenassoziation für das Multi Target Tracking wurde erstmals in einem probabilistischen Setting von Sittler (1964)(33) beschrieben. Der erste praktische Algorithmus für umfangreiche Probleme war der "Multiple Hypothesis Tracker" oder MHT-Algorithmus (Reid, 1979)(34). Viele wichtige Arbeiten werden bei Bar-Shalom und Fortmann (1988)(35) und Bar-Shalom (1992)(36) gesammelt. Die Entwicklung eines MCMC-Algorithmus für die Datenassoziation ist auf Pasula et al. (1999)(37) zurückzuführen, die ihn auf Probleme der Verkehrsüberwachung anwandten. Oh et al. (2009)(38) bieten eine formale Analyse und umfangreiche experimentelle Vergleiche mit anderen Methoden. Schulz et al. (2003)(39) beschreiben ein Datenassoziationsverfahren auf Basis der Partikelfilterung. Ingemar Cox analysierte die Komplexität der Datenassoziation (Cox, 1993(40); Cox und Hingorani, 1994(41)) und brachte das Thema in die Aufmerksamkeit der Vision Community. Er bemerkte auch die Anwendbarkeit des polynomialzeitlichen Ungarischen Algorithmus auf das Problem der Suche nach den wahrscheinlichsten Zuweisungen, die lange Zeit als ein hartnäckiges Problem in der Tracking-Community galten. Der Algorithmus selbst wurde von Kuhn (1955)(42) veröffentlicht, basierend auf Übersetzungen von Arbeiten, die 1931 von zwei ungarischen Mathematikern, Dénes König und Jenö Egerváry, veröffentlicht wurden. Das Grundtheorem war jedoch zuvor in einem unveröffentlichten lateinischen Manuskript des berühmten preußischen Mathematikers Carl Gustav Jacobi (1804-1851) abgeleitet worden.
1. Gauss, C. F. (1829). Beiträge zur Theorie der algebraischen Gleichungen. Collected in Werke,
Vol. 3, pages 71–102. K. Gesellschaft Wissenschaft, Göttingen, Germany, 1876.
2. Markov, A. A. (1913). An example of statistical investigation in the text of “Eugene Onegin” illustrating coupling of “tests” in chains. Proc. Academy of Sciences of St. Petersburg, 7.
3. Levin, D. A., Peres, Y., and Wilmer, E. L. (2008). Markov Chains and Mixing Times. American Mathematical Society.
4. Wiener, N. (1942). The extrapolation, interpolation, and smoothing of stationary time series. Osrd 370, Report to the Services 19, Research Project DIC-6037, MIT.
5. Kolmogorov, A. N. (1941). Interpolation und Extrapolation von stationären zufälligen Folgen. Bulletin of the Academy of Sciences of the USSR, Ser. Math. 5, 3–14.
6. Swerling, P. (1959). First order error propagation in a stagewise smoothing procedure for satellite observations. J. Astronautical Sciences, 6, 46–52.
7. Kalman, R. (1960). A new approach to linear filtering and prediction problems. J. Basic Engineering, 82, 35–46.
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9. Viterbi, A. J. (1967). Error bounds for convolutional codes and an asymptotically optimum decoding algorithm. IEEE Transactions on Information Theory, 13(2), 260–269.
10. Rauch, H. E., Tung, F., and Striebel, C. T. (1965). Maximum likelihood estimates of linear dynamic systems. AIAA Journal, 3(8), 1445–1450.
11. Dempster, A. P., Laird, N., and Rubin, D. (1977). Maximum likelihood from incomplete data via the
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14. Kjaerulff, U. (1992). A computational scheme for reasoning in dynamic probabilistic networks. In
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41 Cox, I. and Hingorani, S. L. (1994). An efficient implementation and evaluation of Reid’s multiple hypothesis tracking algorithm for visual tracking. In ICPR-94, Vol. 1, pp. 437-442.
42. Kuhn, H. W. (1955). The Hungarian method for the assignment problem. Naval Research Logistics
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Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010
Vorstellung Williams Frank I 549
Vorstellung/Vorstellungskraft/Bernard Williams: (Williams 1973b)(1): Bsp die Vorstellung, man sei in Westindien: (im Unterschied zu der Vorstellung, jemand sei in Westindien: schließt wahrscheinlich ein, dass man sich einige Informationszustände ungefähr dieser Art hervorruft: die dem Urteil der 1. Person zugrunde liegen könnten: visuelle Eindrücke von Palmen und Steelbands, auditive Eindrücke des Geräuschs der sich brechenden Wellen, vermischt mit der Musik der Band, der heiße Sand unter dem Körper.
Frank I 550
Williams: diese Weise, sich vorzustellen, "ich bin in Westindien", bedeutet nicht notwendig die Vorstellung "man sei in Westindien" ("jemand"). Evans pro: dass bestimmte Vorstellungsfragmente bestimmte Informationszustände beinhalten, die, wenn sie wirklich einträten, zu dem Urteil, dass p berechtigten, folgt nicht, dass die Vorstellung beschrieben werden kann, als die Vorstellung, dass p.
>Lokalisierung, >Bewusstsein, >Selbstwissen, >Wissen.

1. Bernard Williams (1973). Problems of the Self. Tijdschrift Voor Filosofie 37 (3):551-551

Gareth Evans(1982): Self-Identification, in: G.Evans The Varieties of Reference, ed. by John McDowell,
Oxford/New York 1982, 204-266

EconWilliams I
Walter E. Williams
Race & Economics: How Much Can Be Blamed on Discrimination? (Hoover Institution Press Publication) Stanford, CA: Hoover Institution Press 2011

WilliamsB I
Bernard Williams
Ethics and the Limits of Philosophy London 2011

WilliamsM I
Michael Williams
Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001

WilliamsM II
Michael Williams
"Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Wortklassen Gärdenfors I 115
Wortklassen/Gärdenfors: in allen Sprachen können Wörter in Klassen mit verschiedenen semantischen und syntaktischen Funktionen gruppiert werden. In Englisch üblicherweise in acht Klassen: Nomina, Pronomina, Adjektive, Verben, Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen und Interjektionen.
I 116
Def Wortklasse/Linguistik: Klasse von Wörtern mit denselben syntaktischen Eigenschaften, insbesondere Flektionen und Lokalisierung in Sätzen. (Croft, 2001).(1) Kommunikation: dass Verben, Nomina und Adjektive in fast allen Sprachen identifiziert werden können, legt nahe, dass allgemeine Muster menschlicher Kognition eine Aufteilung in diese Klassen nützlich machen. (Dixon, 2004)(2).
Kommunikation/Gärdenfors: ihre Struktur unterliegt denselben Beschränkungen wie Denken und Problemlösen.
I 231
Wortklassen/Gärdenfors: sind fast ausschließlich syntaktisch bestimmt. GärdenforsVsTradition: ich glaube, dass syntaktische Marker ein Effekt, nicht die Ursache der Aufteilung von Wörtern in Klassen sind. Es gibt kognitive und kommunikative Beschränkungen dafür, wie Wörter gruppiert werden. (Siehe auch Langacker (1991b)(3) für einen ähnlichen Ansatz.)
I 239
Wortklassen/Conceptual Space/Bereiche/Gärdenfors: These: Wörter in alle inhaltlichen Wortklassen, außer Substantive, beziehen sich auf einen Einzelbereich.

1. Croft, W. (2001). Radical construction grammar: Syntactic theory in typological perspective. Oxford: Oxford University Press.
2. Dixon, R. M. W. (2004). Adjective Classes in typological perspective. In R. M. W. Dixon & A. Y. Aikhenvald (Eds.) Adjective classes: A cross-linguistic typology (pp. 1-49) Oxford.
3. Langacker, R. W. (1991b). Concept, image, symbol. Berlin: Mouton de Gruyter.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Zeigen Gärdenfors I 62
Zeigen/Ostension/Gärdenfors: (Hurford 2007(1), p. 224): Zeigen kommuniziert nur die Lokalisierung eines Objekts und sagt nichts über seine Eigenschaften. Gärdenfors: das heißt, dass Zeigen ohne eine etablierte und geteilte Objektkategorie funktionieren kann. Spracherwerb/Lernen/Kind/Gärdenfors: bevor Kinder Wörter alleine gebrauchen, kombinieren sie das Aussprechen und das Zeigen auf sie. (Goldin-Meadow, 2007(2)).
Triangulation/Gärdenfors: die Kommunizierenden treffen sich in zwei Hinsichten: dem räumlich-visuellen Bereich und dem Raum der Objektkategorien.
I 77
Zeigen/Ostension/Gärdenfors: These: die Verarbeitung von Bedeutung beim Zeigen ist im Wesentlichen dieselbe wie bei sprachlicher Kommunikation. Die Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten kann als Übertragung vom räumlich-visuellen Bereich auf ein „Zeigen“ in anderen Bereichen verstanden werden. Das betrifft die Bereiche der Gefühle, den Gegenstandsraum, und den Zielbereich. Bedeutung/Zeigen/Gärdenfors These: ich verstehe Kommunikation als ein „Meeting of Minds“ wobei die Bedeutungen nicht allein in der Welt beheimatet sind, sondern ich in kommunikativer Interaktion entwickeln (vgl. Brinck 2001(3), 2004b(4)).
I 78
Zeigen/Gärdenfors: a) als grundlegende Form wird im Anschluss an Bates et al. (Bates 1975(5), 1976(6), Brinck 2004a)(7)), das imperative Zeigen angesehen. Es ist nicht notwendigerweise intentional. Es kann rein verstärkend gebraucht werden.
I 79
b) Deklaratives Zeigen: beinhaltet, dass die Aufmerksamkeit einer anderen Person auf ein Objekt gelenkt wird (Bates et al. 1975(5), Brinck 2004a(7), Tomasello et al. 2007(8)).
I 80
Entscheidend: es geht nicht um ein Begehren des Objekts, sondern um gemeinsame Aufmerksamkeit. c) emotives deklaratives Zeigen: erfordert kein Verstehen der Intentionen oder Überzeugungen (Brinck, 2008(9)).
I 81
d) Informations-erbittendes Zeigen: kombiniert den räumlich-visuellen Bereich mit dem Kategorien-Raum für Objekte. Bsp „Was ist das?“
I 81/82
Proto-Sprechakt/Searle: diese Art des Zeigens kann als Proto-Sprechakt verstanden werden. (Searle 1969(10)). e) zielgerichtetes Zeigen: Bsp ein Kind zeigt auf die verlegte Brille. (Liszkowski et al., 2007(11)). Dabei wird die Intention des anderen erfasst sowie eine Abweichung im Ziel. Das kann als proto-deklarativ verstanden werden. Dabei muss die Intersubjektivität nur das Verstehen der Ziele, nicht der Überzeugungen umfassen. (Brinck, 2001(3), 2004a(7)).


1. Hurford, J. R. ( 2007). The origins of meaning: Language in the light of evolution. Oxford: Oxford University Press.
2. Goldin-Meadow, S. (2007). Pointing sets the stage für learning language - and creating language, Child Development 78, 741-754.
3. Brinck, I. (2001) Attention and the evolution of intentional communication. Pragmatics and Cognition, 9, 255-272
4. Brinck, I. (2004b) Joint attention, triangulation and radical interpretation: A üroblemn and its solution. Dialectica, 58(2), 179-205
5. Bates, E., Camaioni, L., & Volterra, V. (1975). The acquisition of performatives prior to speech. Merrill-Palmer Quarterly, 21, 205-224.
6. Bates, E. /ed) (1976). Language and context: The acquisition of pragmatics. New York: Academic Press.
7. Brinck, I. (2004a). The pragmatics of imperative and declarative pointing. Cognitive Science Quarterly, 3, 429-446.
8. Tomasello, M. Carpenter, M., & Liszkowski, U. (2007). A new look at infant pointing. child Development, 78, 705-722.
9. Brinck, I. (2008) The role of intersubjectivity for the development of intentional communication. In J. Zlatev, T. Racine, C. Sinha, & E. Itkonen (Eds.) The shared mind: Perspectives on intersubjectivity (pp. 115-140). Amsterdam: John Benjamins.
10. Searle, J. (1969). Speech acts: An essay in the philosophy of language. Cambridge: Cambridge University Press.
11. Liszkowski, U., Carpenter, M. & Tomasello, M. (2007). Reference and attitude in infant pointing. Journal of Child Language, 34, 1-20.



Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014
Zentrierte Welten Chalmers I 133
Zentrierte Welt/Indexikalität/Chalmers: Wenn eine zentrierte Welt einmal determiniert ist, d.h. wenn die Lokalisierung des Zentrums (z.B. ich) festgelegt ist, dann liefert eine primäre Intension, (z.B. Wasser und H2O) eine perfekte nicht-indexikalische Eigenschaft. Vgl. >Identität zwischen Welten, >Identifikation, >Indexikalität, >Intensionen/Chalmers, >Terminologie/Chalmers.
Begriffe: Nun könnte man annehmen, der Begriff Zombie würde einfach nicht in einer Zombie-zentrierten Welt gebraucht.
>Zombies.
ChalmersVs: Die Situation ist komplizierter: primäre Intensionen erfordern gar nicht die Anwesenheit des ursprünglichen Begriffs. Das spricht dafür, dass a posteriori Notwendigkeit für meine Argumente in Bezug auf Bewusstsein nicht notwendig ist.
>Notwendigkeit a posteriori.
Intensionen: Das Auseinanderfallen primärer und sekundärer Intensionen bewirkt eine Unsicherheit in Bezug auf Wasser: etwas Wässriges muss nicht H2O sein. Aber das gilt nicht für das Bewusstsein. Wenn sich etwas als bewusstes Erleben anfühlt, dann ist es bewusstes erleben, egal in welcher Welt.
>Bewusstsein/Chalmers.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Ziele Gärdenfors I 63
Ziele/Intention/Absicht/Spracherwerb/Semantik/Gärdenfors: Um Intentionen zu repräsentieren, muss das Ziel bereits repräsentiert sein. >Repräsentation.
I 64
Begriffsraum/Semantischer Bereich: kann ein Produktraum des physischen Raums mit sich selbst sein. Das Ziel ist dann ein Vektor mit den Endpunkten Agent und angestrebtes Objekt, bzw. deren Lokalisierung. >Conceptual Space.
Vektoren: Zielvektoren können abstrakter sein als Bewegungsvektoren. Sie können in allen semantischen Bereichen definiert werden. Der klassische Fall ist Newell und Simons (1972)(1) General Problem Solver. Die Zielräume können als metaphorische Übertragungen des physikalischen Raums angesehen werden, wobei der Schlüsselbegriff immer noch der Abstand ist.
Räumliche Metaphern: sind allgegenwärtig in unserer Alltagssprache. Siehe Lakoff & Johnson (1980)(2).
>Metaphern.

1. Newell, A., & Simon, H. (1972). Human problem solving. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall.
2. Lakoff, G., & Johnson, M. (1980). Metaphors we live by. Chicago: University of Chicago Press.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 2 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Gegenstücktheorie Stalnaker, R. I 11
Gegenstück-Theorie/Aktualismus:/Stalnaker: in Teil III gebrauche ich eine aktualistische Version der GT. Die originale wurde natürlich von David Lewis für eine realistische Theorie entwickelt.
Stalnaker: These die modalen Eigenschaften von Individuen ist eine Funktion der Eigenschaften ihrer Gegenstücke. Bsp Aristoteles hätte als Kind sterben können gdw. ein Gegenstück von ihm als Kind starb.
Aktualismus: auch er kann eine Motivation für die GT haben, nämlich eine reduktionistische in Bezug auf Individuen: eine Bündeltheorie, nach der Identität eines Individuums auf seinem qualitativen Charakter und seiner Lokalisierung beruht.
I 120
GT/Stalnaker: meine Variante: das Individuum das ich wäre, wenn die Dinge anders wären, wäre immer noch identisch mit mir (trotz GT).
I 142
Gegenstücke/Stalnaker: sind Repräsentationen, nicht Gegenstände.
I 185
Def liberaler Leibniz-Ansatz/Terminologie/Stalnaker: These: Shakespeare - die Person selbst - hätte nicht Stücke schreiben müssen, aber ein Gegenstück der Person in einer anderen möglichen Welten. GR/Stalnaker: ist dabei reduzierbar auf eine Art qualitativer Ähnlichkeit.
Gegenstück-Theorie/Leibniz/Stalnaker: die Leibnizsche Version der GT ist keine These über Namen - sie ist eine These über die modalen Eigenschaften von Individuen, egal wie auf sie referiert wird.
Namen Zink, S Wolf I 168
Namen/Zink These Bedeutung eines Namens ist die Bedeutung der Beschreibung der Lokalisierung der Person ï·" beliebige Benennung ist kein Name, Entdecker hat privilegierte Position ï·" wir fragen aber nicht "was ist die Bedeutung von Aristoteles" sondern. "Wer war..." ï·" dennoch hat "Aristoteles" auch eine Bedeutung ï·" aber weniger wichtig als bei Allgemeinnamen ï·" wer mehr über Aristoteles weiß, weiß mehr über die Person, aber nicht mehr über die Bedeutung des Namens

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren angrenzender Fachgebiete:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
mathemat. Entität Maddy, P. Field I 19
Mathematische Entitäten/Lokalisation/Maddy: (1980) These: Zumindest einige mathematische Entitäten haben eine Lokalisierung. Field: ich weiß nicht, ob die Zahl 3,782 und die Exponentialfunktion eine Lokalisation haben, aber ich vermute, dass wenn sie auf lokalisierte Dinge angewendet wird, dass sie dann überall instantiiert sind.
Field pro Maddy: das ist eine völlig sinnvolle Konvention, um über mathematische Entitäten zu reden.
FieldVs: dennoch bezweifele ich, dass das die Beunruhigungen im Zusammenhang mit der typischen komplexen fortgeschrittenen Physik löst.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994