Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Adäquatheit Lyons I 250
Def Schwache Adäquatheit/Grammatik/Lyons: eine Grammatik ist schwach adäquat, wenn sie die gewünschte Klasse von Sätzen erzeugt. Def stark adäquat/Lyons: ist sie, wenn sie außerdem jedem Satz die korrekte strukturelle Beschreibung zuordnet.
Korrektheit/Theorie/Lyons: unsere Definition von starker/schwacher Adäquatheit impliziert in keiner Weise eine Interpretation von „korrekt“. Sie trifft nicht einmal eine Annahme darüber, ob es irgendwelche Normen der „Korrektheit“ gibt. Wir legen jedoch fest, dass es zumindest in bestimmten Fällen möglich ist zu sagen, dass eine bestimmte Beschreibung korrekter ist als eine andere.
Wir behaupten nur nicht, dass wir entscheiden können, was „absolut korrekt“ ist.
>Korrektheit.
Kontextabhängig/kontextunabhängig/Grammatik/Adäquatheit/Äquivalenz/Lyons: die beiden Grammatiken sind wohl schwach, aber nicht stark äquivalent. Das Kontextabhängige ist stärker adäquat.
>Kontextabhängigkeit.
Vergleichbarkeit/Äquivalenz/Lyons: da die beiden Systeme schwach äquivalent sind, sind sie zumindest vergleichbar.
>Grammatik, >Syntax, >Sprache, >Vergleichbarkeit, >Vergleiche, >Äquivalenz.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Ähnlichkeitsmetrik Nozick II 174
Ähnlichkeitsmetrik/Ähnlichkeit/Mögliche Welten/Nozick: Das Maß für die nächste Welt muss sein: was wäre, wenn das Antezedens wahr ist - Bsp alphabetische Ordnung im Regal: ist eine erklärende, nicht bloß eine repräsentierende Ordnung. - Warum sind die Sachen da? >Ordnung, >Mögliche Welten, >Querweltein-Identität, >Erklärung.
Variante: inhaltlich geordnet, aber zufällig die gleiche Reihenfolge - dann ist die alphabetische Ordnung keine Erklärung.
((s) Dann ist die Nachbarschaft keine nächste Welt, sondern eine irrelevante.)
II 241
Abgeschlossenheit/Nächste Welt/Ähnlichste Welt/Nächste Mögliche Welt/Ähnlichkeitsmetrik/Nozick: Wenn die Bedingung (3) (nichts Falsches glauben) abgeschlossen sein sollte, dann dürfte, wenn p impliziert q, die nicht-q-Situation nicht weiter entfernt sein von der aktualen Welt (der wirklichen Welt) als die nächste nicht-p-Welt. >Abgeschlossenheit, >Allwissenheit/Nozick, >Wirkliche Welt, >Aktualität.
NozickVsAbgeschlossenheit unter gewusster Implikation: Wir müssen nicht alle Konsequenzen unseres Wissens wissen oder glauben.
Vgl. >Logische Allwissenheit.
II 242
Abgeschlossenheit/Wissen/Skeptizismus/Nozick: Wenn unser Wissen abgeschlossen wäre unter gewusster Implikation, dann dürfte, wenn p impliziert q, die nicht-q-Situation nicht weiter entfernt sein von der wirklichen Welt als die nächste nicht-p-Welt. Problem: Wenn das eine "nicht-Tank"-Welt ist, dann würde die Aussage, dass die Welt des Skeptikers nicht besteht, verlangen, dass die Tank-Welt nicht weiter von der aktualen Welt entfernt ist, als irgend eine andere nicht-p-Welt.
>Gehirne im Tank, >Skeptizismus.
Problem: Dann würden wir p glauben, selbst wenn es falsch ist und dann wissen wir nicht, dass p.
>Glauben, >Wissen.
Alle Konditionale, die sagen, dass wir nichts Falsches glauben, wären falsch.
>Konditional.
Abgeschlossen: wäre der Begriff des Wissens nur, wenn die Welt des Skeptikers bestehen könnte, wenn p nicht wahr wäre. - Wenn also unser Begriff des Wissens so stark wäre, hätte der Skeptizismus recht.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien, >Begriffe.
Nozick: Aber das müssen wir nicht annehmen.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Allgemeinheit Bigelow I 232
Naturgesetze/Realismus/Hume/Bigelow/Pargetter: Eine Humesche Theorie der Naturgesetze kann nicht realistisch sein wie unsere. >Humesche Welt, >Naturgesetze.
Verallgemeinerung/Regularität/Hume: in Bezug auf Verallgemeinerungen kann der Humeaner realistisch sein.
>Verallgemeinerung, >D. Hume, >Kausalität/Hume.
I 233
„Völlige Allgemeinheit“/“reine“ Allgemeinheit/Hume/BigelowVsHume/Bigelow/Pargetter: darf keine Referenz auf ein Individuum enthalten: Das ist zu schwach und zu stark:
a) zu stark: Bsp Keplers Gesetze beziehen sich auf alle Planeten aber damit auch auf ein Individuum, die Sonne.
b) zu schwach: sie ist immer noch kein Gesetz. Bsp dass alles sich auf den Erdmittelpunkt hin bewegt.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Analyse Stalnaker I 35
Analyse/Stalnaker: Normalerweise wird eine stärker strukturierte Menge von Entitäten in Begriffen einer weniger strukturierten Menge analysiert, um die Struktur zu erklären. >Erklärungen, >Strukturen, >Komplexität, >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Argumentation Habermas III 38
Argumentation/Habermas: Argumentation nennen wir den Typus von Rede, in dem die Teilnehmer strittige Geltungsansprüche thematisieren und versuchen, diese mit Argumenten einzulösen oder zu kritisieren Ein Argument enthält Gründe, die in systematischer Weise mit dem Geltungsanspruch einer problematischen Äußerung verknüpft sind. Die „Stärke“ eines Arguments bemisst sich, in einem gegebenen Kontext, an der Triftigkeit der Gründe; diese zeigt sich unter anderem daran, ob ein Argument die Teilnehmer eines Diskurses überzeugen, d.h. zur Annahme des jeweiligen Geltungsanspruchs motivieren kann. >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien, >Rechtfertigung, >Gründe, >Persuasion.
Rationalität: kann vor diesem Hintergrund danach beurteilt werden, wie ein Subjekt sich als Argumentationsteilnehmer verhält. Rationale Äußerungen sind aufgrund ihrer Kritisierbarkeit auch verbesserungsfähig.
>Rationalität.
III 45
Die Logik der Argumentation bezieht sich nicht, wie die formale, auf Folgerungszusammenhänge zwischen semantische Einheiten (Sätzen) sondern auf interne, auch nicht-deduktive Beziehungen zwischen pragmatischen Einheiten (Sprechhandlungen), aus denen sich Argumente zusammensetzen.
III 47
Drei Aspekte: 1. Ähnelt Argumentation einer Kommunikation unter idealen Bedingungen, die eine als ideale Sprechsituation zu charakterisierende Situation darstellt.
>Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
Hier sind allgemeine Symmetriebedingungen zu rekonstruieren, die jeder kompetente Sprecher als hinreichend erfüllt voraussetzen muss.
III 48
2. Als Prozedur handelt es sich um eine speziell geregelte Form der Interaktion der Arbeitsteilung zwischen Proponent und Opponent. Hier wird ein Geltungsanspruch thematisiert in einer von Handlungs- und Erfahrungsdruck entlasteten Situation, in der Ansprüche mit Gründen und nur mit Gründen geprüft werden. Vgl. >Dialogische Logik.
3. Ist Argumentation darauf angelegt, triftige Argumente zu produzieren.

Def Argument/Habermas: Argumente sind diejenigen Mittel, mit deren Hilfe die intersubjektive Anerkennung für den zunächst hypothetisch erhobenen Geltungsanspruch eines Proponenten herbeigeführt und damit Meinung in Wissen transformiert werden kann.
>Argument/Toulmin, >Intersubjektivität.
III 55
HabermasVsKlein, Wolfgang (1): Klein will die Logik der Argumentation als eine nomologische Theorie aufziehen und muss deshalb Regeln an kausale Gesetzmäßigkeiten und Gründe an Ursachen assimilieren.
III 56
HabermasVs: Wir müssen dagegen mit Toulmin eine Pluralität von Geltungsansprüchen zulassen, ohne gleichzeitig den kritischen, raumzeitliche und soziale Beschränkungen transzendierenden Sinn von Gültigkeit zu dementieren. >St. Toulmin.
III 57
Wir können die Stärke von Argumenten nicht beurteilen (…) wenn wir nicht den Sinn des jeweiligen Unternehmens verstehen.(2)
III 339
Argumentation/Grund/Begründung/Habermas: Argumente oder Gründe haben mindestens diese gemeinsam, dass sie, und nur sie, unter den kommunikativen Voraussetzungen einer kooperativen Prüfung hypothetischer Geltungsansprüche die Kraft rationaler Motivation entfalten können. Allerdings in jeweils typischen Formen der Argumentation (je nach Geltungsanspruch der propositionalen Wahrheit, der normativen Richtigkeit, der Wahrhaftigkeit und Authentizität). >Wahrhaftigkeit.

1. W. Klein, Argumentation und Argument in. Z. f. Litwiss. u. Ling. H, 38/39, 1980, p. 49f.
2. St. Toulmin, R. Rieke, A. Janik, An Introduction to Reasoning, N.Y. 1979, p.15.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Argumentation Minsky I 190
Argumente/Stärke von Theorien/ Künstliche Intelligenz/Minsky: Wenn Menschen uneins sind, sagen wir oft, dass die Position der einen Seite stärker erscheint als die der anderen. Aber was hat Stärke mit Argumentation zu tun? In der Logik sind Argumente einfach entweder richtig oder falsch, da es nicht den geringsten Spielraum für graduelle Fragen gibt. Aber im wirklichen Leben sind nur wenige Argumente jemals absolut sicher, so dass wir einfach lernen müssen, wie verschiedene Formen der Argumentation wahrscheinlich schief gehen können. Dann können wir verschiedene Methoden anwenden, um unsere Argumentationsketten schwieriger zu durchbrechen. a) [stärker]: Parallelität: Eine Methode besteht darin, mehrere verschiedene Argumente zum Beweis desselben Punktes zu verwenden - sie parallel zu setzen. Dann, obwohl keiner dieser Tricks vollkommen sicher ist, kann die Kombination nur dann fehlschlagen, wenn [alle] Dinge gleichzeitig schief gehen.
b) [schwächer]: Kette: Alle diese Teile bilden eine (...) Kette, die nicht stärker ist als ihr schwächstes Glied.
I 191
Hier sind zwei verschiedene Strategien für die Entscheidung, ob eine Gruppe von Gründen als stärker als eine andere angesehen werden sollte. 1. Bei der ersten Strategie wird versucht, gegensätzliche Argumente in Bezug auf die Größenordnung zu vergleichen, und zwar in Analogie dazu, wie zwei physikalische Kräfte zusammenwirken:
Stärke aus Größe: Wenn zwei Kräfte zusammenarbeiten, addieren sie sich und bilden eine einzige größere Kraft. Wenn sich zwei Kräfte jedoch direkt gegenüberstehen, subtrahieren sich ihre Stärken.
2. Unsere zweite Strategie besteht einfach darin, zu zählen, wie viele verschiedene Gründe Sie für die Wahl der einzelnen Alternativen finden können:
Stärke durch Vielfalt: Je mehr Gründe wir für eine bestimmte Entscheidung finden können, desto mehr Vertrauen können wir in sie haben. Denn wenn sich einige dieser Gründe als falsch herausstellen, können immer noch andere Gründe bestehen bleiben.
Stärke: Unabhängig davon, welche Strategie wir anwenden, neigen wir dazu, von dem siegreichen Argument als dem stärkeren zu sprechen. Aber warum verwenden wir dasselbe Wort stark für zwei so unterschiedliche Strategien? Weil wir beide für den gleichen Zweck verwenden: die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns zu verringern.
>Stärke von Theorien, >Stärker/schwächer, >Gründe, >Begründung, >Rechtfertigung,
>Letztbegründung.
Was macht uns so anfällig dafür, unsere Argumentation im Hinblick auf widerstreitende Gegner zu formulieren?
Vgl. >Dialogische Logik.
Unsere Argumentation muss zum Teil kulturell bedingt sein, zum Teil könnte sie aber auch auf Vererbung beruhen.
>Kultur, >Kulturelle Überlieferung.

Minsky I
Marvin Minsky
The Society of Mind New York 1985

Minsky II
Marvin Minsky
Semantic Information Processing Cambridge, MA 2003
Bikonditional Wright I 88
Bikonditional, schwach: A ≡ B ist schwach gültig, wenn keine Aussage ohne die andere wahr sein kann, auch wenn beide vielleicht verschieden bewertet werden (Behauptbarkeit, Abkehr von Bivalenz). Stark: wenn A und B immer notwendig die gleiche Bewertung erhalten.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien, >Implikation, >Äquivalenz.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Dialethismus Priest Field II 145
Dialethismus/Priest/Paradoxa/Field: (Priest 1998): These: der Satz des Lügners sowie seine Negation sind beide behauptbar (und auch ihre Konjunktion). Die Regeln der Logik sind abgeschwächt (>stärker/schwächer; >Stärke von Theorien), so dass dadurch nicht jede Behauptung behauptbar wird. Attraktivste Variante: baut auf Kleenes dreiwertiger Logik auf.
Dreiwertige Logik/Kleene/Priest/Field: Priest nimmt hier an, dass die gültigen Inferenzen die sind, die „korrekte Behauptung“ garantieren. Aber eine Behauptung ist nur korrekt, wenn sie einen der beiden höchsten Wahrheitswert in der Wahrheitswert-Tabelle hat.
Curry-Paradox: ist damit ausgeschlossen, denn das einzige Konditional in dieser Sprache ist das materiale Konditional.
materiales Konditional/Field: ist durch ~ und v definiert. Es unterstützt in der Logik von Kleene/Priest nicht völlig den modus ponens.
Lügner/KleeneVsPriest: (und andere „abweichende“ Sätze): haben Wahrheitswert-Lücken. Es gibt aber keine Wahrheitswert-Ballungen.
Abweichender Satz: Bsp Lügner-Satz, hat keine Wahrheitswert-Ballungen aber Wahrheitswert-Lücken.
Lügner/PriestVsKleene: (und andere abweichende Sätze): haben umgekehrt Wahrheitswert-Ballungen und keine Lücken.
Problem/Kleene: hier kann man keine Äquivalenz zwischen „p“ und „“p“ ist wahr“ aufstellen! Denn eine Wahrheitswert-Lücke in einem Satz „A“ zu behaupten, hieße zu behaupten: „~[wahr („A“) v wahr („~A“)]“ und das sollte äquivalent sein zu „~(A v ~A)“ aber ein Satz dieser Form kann bei Kleene niemals legitim sein.
Wahrheitswert-Lücke/logische Form/Field: eine Wahrheitswert-Lücke in einem Satz „A“ zu behaupten, hieße zu behaupten: „~[wahr („A“) v wahr („~A“)]“ und das sollte äquivalent sein zu „~(A v ~A)“.
Lösung/Priest: wenn „A“ ein abweichender Satz ist, ist das bei Priest eine korrekte Behauptung. Auch die Behauptung des Fehlens einer Wahrheitswert-Ballung in einem Satz „A“ wäre die Behauptung „~[(wahr („A „) u wahr(„~A)“]“ was äquivalent sein sollte zu „~(a u ~A)“. Kleene kann dieses Fehlen für abweichende Sätze nicht behaupten, Priest wohl.

Pries I
G. Priest
Beyond the Limits of Thought Oxford 2001

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Empirischer Gehalt Vollmer II 47
Empirischer Gehalt/Vollmer: Bsp Eine Kausalbehauptung hat mehr empirischen Gehalt als eine bloße Folgebehauptung. - Damit ist sie auch leichter zu widerlegen. >Theorien, >Stärke von Theorien, >Stärker/schwächer, >Falsifikation, >Kausalität, >Kausalgesetze, >Kausalerklärung, >Inhalt, >Gehalt.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Erklärungen Chalmers I 50
Erklärung/Chalmers: Eine gute Erklärung ist oft eine, die viele Fälle abdeckt. Problem: ob man dem Einzelfall gerecht wird. Vgl. >Stärke von Theorien, >Starker/schwächer.
Lösung: Bei biologischen Phänomenen ist es oft der Fall, dass sich ähnelnde Einzelfälle eine verwandte Vorgeschichte haben.
>Phänomene, >Ähnlichkeit, >Bedingungen, >Kausalerklärung, >Anfangsbedingungen.
I 84
Erklärung/Explikation/Chalmers/(s): Chalmers unterscheidet zwischen Explikation und explanation. Letztere gebraucht er im Zusammenhang mit Reduktion als reduktive Erklärung (reductive explanation) z.B. von phänomenalen Eigenschaften, während er explication für Begriffserklärungen reserviert. >Begriffe, >Reduktion.
Bsp Die Eigenschaft, Rolf Harris zu sein, konstituiert kein Phänomen das eine Erklärung (explanation) braucht, im Gegensatz zu einer Explikation.
I 121
Erklärung/Bewusstsein/Chalmers: Selbst wenn wir unsere Erklärungen immer weiter verfeinerten, würden sie nur immer verfeinerte Erklärung kognitiver Funktionen liefern, nicht aber Erklärungen unseres bewussten Erlebens. >Bewusstsein/Chalmers.
I 122
Die Existenz von Bewusstsein wird immer eine zusätzliche Tatsache zu unseren strukturellen und dynamischen Tatsachen sein. Aber wir müssen gar nicht jegliche Erklärung von Bewusstsein aufgeben. Wir müssen uns nur von der Idee verabschieden, dass diese Erklärung reduktiv sein müsste.
Vgl. >Reduktionismus.
I 177
Erklärung/Bewusstsein/Paradoxie/Chalmers: Problem: Bewusstsein kann nicht reduktiv erklärt werden, Urteile über das Bewusstsein und phänomenale Urteile (über Erfahrungen bzw. Erlebnisse) müssen aber so erklärt werden können, weil sie im Bereich der Psychologie liegen. >Erleben.
Paradox: Dann ist Bewusstsein letztlich wiederum irrelevant für die Erklärung phänomenaler Urteile. (Avshalom Elitzur (1989)(1), Roger Shepard (Psychologe, 1993)(2).
I 178
Lösung/Chalmers: Der Gehalt meiner Erfahrungen kann nicht wiederum reduktiv erklärt werden. >Gehalt, >Inhalt.
Problem: Wenn wir die Urteile („Erfahrungsberichte“) des Zombies deflationistisch behandeln ((s) als einfache Zitate) können diese reduktiv erklärt werden.
>Zombies/Chalmers.
Lösung: Man kann oft höherstufige Eigenschaften gebrauchen, um Eigenschaften niedrigerer Stufe überflüssig zu machen (Bsp Molekülbewegung statt Wärme).
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Problem: Die höherstufigen Eigenschaften sind immer noch logisch supervenient auf dem Physikalischen. D.h., wenn man eine Handlung neurophysiologisch erklärt, macht das den Appell an das Gedächtnis (als phänomenale Eigenschaft) nicht erklärungsmäßig irrelevant.
>Supervenienz.
I 179
Diese Relevanz wird durch die logische Supervenienz vererbt. Bsp Wenn ein alleinstehender Mann ein Bedürfnis nach weiblicher Begleitung hat, was durch die Tatsache erklärt wird, dass er männlich und unverheiratet ist, macht das nicht die Tatsache, dass er ein Junggeselle ist, irrelevant. Allgemein: Wenn zwei Mengen von Eigenschaften begrifflich verbunden sind, macht eine Erklärung in Begriffen der einen Menge die Existenz einer Erklärung in begriffen der anderen Menge nicht erklärungsmäßig irrelevant.
Lösung: Bei physikalischen Erklärungen: Wenn logische Supervenienz im Spiel ist, gibt es keine erklärungsmäßige Irrelevanz: eine Beschreibung höherer Stufe ist logisch auf eine auf einer niedrigeren Stufe bezogen.
Problem: Das Bewusstsein ist nicht logisch supervenient auf dem Physischen. Es gibt daher auch keine begriffliche Abhängigkeit der Ebenen.
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen, >Abhängigkeit.
I 188
Erklärung/Bewusstsein/Chalmers: Anders als bei der Erklärung von religiösem Glauben, wo die Annahme göttlicher Existenz zur Erklärung anderer Phänomene gefordert wird, verhält es sich bei der Erklärung von Bewusstsein anders: hier ist schon das Bewusstsein gegeben und muss nicht als Annahme hinzugenommen werden. Bewusstsein wird auch nicht durch Urteile über bewusstes Erleben („Dies ist ein roter Gegenstand“) erklärt.
>Erleben, >Phänomene, >Qualia.
I 191
Erklärung/Bewusstsein/Chalmers: Es gibt drei Weisen, gegen die angebliche Irrelevanz des Bewusstseins für die Erklärung von Verhalten zu argumentieren. >Verhalten.
I 192
1. Das Argument aus dem Selbst-Wissen/Chalmers: Wir wissen, dass wir selbst bewusste Erlebnisse haben. Aber es ist schwer, damit zu argumentieren. >Selbstwissen, >Selbstbewusstsein.
Lösung: Wenn Erlebnisse erklärungsmäßig irrelevant wären, könnten wir nicht wissen, dass wir welche haben.
I 193
1. Argument aus der Kausaltheorie des Wissens: Problem: Wenn Erfahrung kausal irrelevant ist, kann ich nicht damit argumentieren. Dann habe ich kein Wissen über meine Erfahrungen. Shoemaker (1975)(3) argumentiert so für einen Materialismus des Bewusstseins und für einen reduktiven Funktionalismus. >Kausaltheorie des Wissens, >S. Shoemaker, >Materialismus, >Funktionalismus.
Zombie/Shoemaker: für Shoemaker sind Zombies logisch unmöglich.
>Zombies.
Wissen/Bewusstsein/Chalmers: Ein Eigenschaftsdualist muss argumentieren, dass Wissen über bewusste Erlebnisse eine andere Art Wissen ist als das Wissen, über das man im Zusammenhang mit Verursachung durch Gegenstände spricht.
>Eigenschaftsdualismus.
I 194
Verlässlichkeitstheorie/Chalmers: Verlässlichkeitstheorie ist im Fall unsers Wissens über uns selbst nicht angemessen. Zwar sind die phänomenalen Urteile meines Zombie-Zwillings nicht verlässlich. Daher könnte man annehmen, Verlässlichkeit sei ein Unterscheidungsmerkmal zwischen mir und dem Zombie. Aber mein Selbstwissen über Bewusstsein ist anderer Art: Es ist reflektiert. Wir sind sicher, dass wir ein Bewusstsein haben, das kann höchstens „philosophisch“ angezweifelt werden.
>Verlässlichkeitstheorie.
I 195
Verlässlichkeit/Chalmers: Wo fehlt sie? Bsp In Situationen wie die der Gehirne im Tank. Solche Beispiele gefährden nicht unsere Gewissheit, dass wir ein Bewusstsein haben, da hier keine Kausalität im Spiel ist. >Gehirne im Tank.
I 196
Unser Zugang zu unserem Bewusstsein ist ganz direkt, er ist nicht vermittelt. >Selbstbewusstsein.
I 197
Unkorrigierbarkeit/Chalmers: Unkorrigierbarkeit ist mit diesem direkten Zugang aber nicht gemeint! >Unkorrigierbarkeit.
I 198
Kausalität/Bewusstsein/Chalmers: Wir brauchen gar keine Kausalität, um unsere bewussten Erlebnisse zu erklären: unser Wissen davon gründet auf einer viel direkteren die Beziehung. Es geht darum, wie ich davon weiß, nicht, wie mein Gehirn davon weiß, daher geht es nicht um eine physikalische Relation. Vgl. >Kausalität.
Problem: Überzeugungen könnten sich auch ohne Erlebnisse bilden.
>Überzeugungen.
ChalmersVsVs: Aber dann habe ich Gewissheit über meine Überzeugungen.
Zombie: Ein Zombie würde genau dasselbe sagen.
I 199
ChalmersVsVs: Natürlich, von einer Dritte-Person-Perspektive wissen wir sowieso nicht, ob andere ein Bewusstsein (bewusste Erlebnisse) haben. Aber wir wissen es von uns selbst. >Erste Person, >Fremdpsychisches.
Überzeugungen/Zombies: Am Ende könnte der Zombie sogar dieselben Überzeugungen haben wie ich.
ChalmersVsVs: ja, aber die Belege für meine Überzeugungen sind viel einfacher: es sind die Erlebnisse. Sie sind das Primäre.
>Erleben, >Belege.
Deflationistisch/inflationistisch/Chalmers: Unsere Argumentation ist hier sowieso deflationär, d.h. über die rein funktionale Rolle von Überzeugungen.
Vgl. >Deflationismus,
Inflationistisch wären Überzeugungen selbst ein Teil der phänomenalen Erfahrung.

1. A. Elitzur, Consciousness and the incompleteness of the physical explanation of behavior. Journal of Mind and Behavior 10, 1989,: pp. 1-20.
2. R. N. Shepard, On the physical baisis, ölinguistic representation and conscious experiences of colors. In: G. Harman (Ed) Conceptions of the human Mind: Essays in Honor of George A. Miller, Hillsdale NJ 1993.
3. Sydney Shoemaker, Functionalism and qualia, Philosophical Studies 27 (May):291-315 (1975).

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Erklärungen Vollmer I 228
Erklärung/Vollmer: Falsche Vorstellung: jedes kognitive System müsse komplexer sein, als das Objekt, das es erklärt.
I 278
Erklärung/"zuviel"/"zu wenig"/Vollmer: Eine tautologische Erklärung erklärt zu wenig, eine unprüfbare Erklärung erklärt zu viel. >Theorien, >Erklärung, >Kausalerklärung, >Stärke von Theorien, >Stärker/schwächer, >Überprüfung, >Verifikation.
I 279
Fragen/Wissenschaft/Biologie/Evolution/Vollmer: Die Frage "Wozu?" ist in der Biologie immer erlaubt - auch wenn sie nicht immer eine Antwort findet. >Evolution.
II 58
Warum-Fragen/Wissenschaft/VollmerVsFeynman/Vollmer: Warum-Fragen dürfen immer gestellt werden, wenn sie unbeantwortbar sind, sind sie deshalb nicht illegitim. - So zeigt sich der relationale Charakter von Erklärungen. >Warum-Fragen.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Farben Wright I 164
Farbe/Supervenienz/Wright: Farbe superveniert andere physikalische Eigenschaften: Bsp Es gibt eine chaotische Vielzahl physikalischer Zustände, die durch scharlachrote Dinge veranschaulicht wird. >Supervenienz.
Diese Auffassung ist daher schwächer als die, wonach Farbwörter die Semantik von Begriffen für natürliche Arten besitzen.
>Stärker/schwächer.
Sie ist die Verpflichtung auf die Idee, dass physikalisch gleiche Objekte Farbe miteinander teilen, auch wenn das eine Objekt die "besten" Bedingungen bietet und das andere nicht. Diese Supervenienz ist also gleichsam eine Kraft in Richtung der Eindeutigkeit von Farbbegriffen!
>Eindeutigkeit, >Farbwörter.
I 169
Farbe/Wright: Ich will aber nicht soweit gehen zu behaupten, dass Farbprädikate semantische Begriffe für natürliche Arten sind. Das wäre auch inkonsistent mit der These, dass die Extension partiell durch die beste Meinung festgelegt wird.
>Beste Erklärung/Wright, >Extension.
Farbe/Wright: Für unser alltägliches Verständnis der Farbwörter gibt es kein solches Risiko (dass es nichts Rotes gibt): Wenn sich herausstellen sollte, dass es keinerlei interessante physikalische Eigenschaften gibt, die rote Dinge gemeinsam haben, dann erfahren wir dadurch, dass rote Dinge in der Tat keine natürliche Art sind, dass es aber dennoch wirklich unendlich viele rote Dinge gibt.
>Natürliche Art, >Allgemeinheit.
Diese Aussage ist aber durchaus konsistent mit der Überzeugung, dass rote Dinge sehr wohl interessante physikalische Eigenschaften gemeinsam haben!
>Eigenschaften, >Ähnlichkeit.
Die erklärende Intuition muss nicht mehr sein als ein Epiphänomen der vermuteten Korrektheit der Überzeugung, dass es etwas gibt, worin Röte physikalisch besteht und das zu den Ursachen dafür gehört, dass es beste Urteile gibt über das, was rot ist.
>Euthyphron-Kontrast, >Epiphänomen.

II 247
Farbprädikate/Sorites/Vagheit/Wright: Farbwörter verhalten sich nicht wie Ausdrücke wie z.B. "zwei Meter lang" sondern "weniger als zwei Meter" (Längenbereiche). >Vagheit, >Messen, >Methode, >Sorites.
Kriterium: Immer noch messen! Aber wir können auch ohne Messen sagen, was das Ergebnis wäre! - Lösung/Wright: Es geht um die Unterscheidung zwischen Fällen, wo wir vom Hinsehen urteilen können, und wo nicht. - Dann gebrauchen wir aber immer noch Beobachtungsprädikate. Welche andere Basis sollte denn diese Unterscheidung liefern?
Wright: These: Der methodische Zugang muss vollständig behavioristisch und antireflexiv sein!
>Behaviorismus, >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke, >Urteile.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Formalismus Bigelow I 176
Symbol/Schwärzung/Bigelow/Pargetter: einige Autoren meinen, Symbole seien bloße Schwärzungen auf Papier (Bsp Zahlen) oder bloße Geräusche. >Schwärzungen des Papiers.
BigelowVsFormalismus: Problem: Einerseits gibt es dann zu viele Symbole, andererseits zu wenig.
Zu wenig: für sehr große Zahlen gibt es keine korrespondierende Schwärzung oder Geräusch.
Zu viele: für kleinere Zahlen gibt es zu viele verschiedene Darstellungsweise, mehr als Zahlen unterschieden werden. Bsp „4“ , „vier“, „IV“.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien, >Zahlen, >Ziffern, >Inskriptionen, >Universalien, >Allgemeinheit, >Verallgemeinerung.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Gehalt Schurz I 23
Gehalt/Schurz: Ein Satz ist um so gehaltvoller, je mehr Konsequenzen er besitzt. Wahrscheinlichkeit und Gehalt von Hypothesen sind oft gegenläufig. >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien, >Theorien, >Wahrscheinlichkeit, >Wahrheit.

I 89
Gehalt/stärker/schwächer: Die Gehaltsstärke nimmt beim Übergang von Allsätzen über singuläre Sätze zu Existenzsätzen ab. Bsp Ein Allsatz (x)Fx ist logisch stärker als seine singulären Instanzen Fa und diese stärker als der entsprechende Existenzsatz (Ex)Fx).
>Stärker/schwächer, >Verallgemeinerung/Schurz, >Falsifikation/Schurz.

I 97
Def Logischer Gehalt/Schurz: der logische Gehalt eines Satzes (oder Satzmenge) S ist die Menge aller aus S logisch folgenden Sätze bzw. Konsequenzen.

Def Empirischer Gehalt/Schurz: Nur die Menge der aus S logisch folgenden empirischen (und damit überprüfbaren) Sätze bzw. Konsequenzen, die nicht schon analytisch wahr sind.
Def Beobachtungsgehalt/Schurz: ist noch enger als empirischer Gehalt: nur die aus S folgenden Beobachtungssätze. Dieser Begriff ist nur sehr eingeschränkt einsetzbar: Nur für rein universelle Gesetzeshypothesen.
Beobachtungssatz/Schurz: Aus einer Allexistenzhypothese Bsp H:= (x)(Fx > (Ey)(Gxy) folgen keine Beobachtungssätze!
Schurz: Aus H folgt durch universelle Instanziierung nur Fa > Gay und das ist kein Beobachtungssatz, denn (Ey)Gay ist ein raumzeitlich beschränkter Existenzsatz.
Solche Allexistenzhypothesen sind daher auch nicht falsifizierbar. Sie sind allerdings bestätigbar. Das ist aber schwächer als falsifizierbar.
>Beobachtung, >Beobachtungssätze.

Def Probabilistischer Gehalt/Statistik/ Wahrscheinlichkeit /Schurz: S sei eine Menge von statistische Hypothesen, diese impliziert logisch keinerlei Beobachtungssätze, sondern verleiht ihnen bestenfalls eine Glaubens-Wahrscheinlichkeit.
Falsch: anzunehmen, dass der Gehalt die Menge von Sätzen mit einer bestimmten Mindest-Wahrscheinlichkeit wäre. Denn diese Menge kann widersprüchlich sein! Auch wenn r noch so nahe bei 1 liegt.
Konjunktion-Wahrscheinlichkeit: Die Konjunktion vieler hochwahrscheinlicher Sätze kann ihrerseits sehr unwahrscheinlich sein!
Lösung/Schurz: probabilistischer Gehalt ist die Menge aller Wahrscheinlichkeits-Sätze, die aus S gemäß den Axiomen der Wahrscheinlichkeit folgen.
>Wahrscheinlichkeit, >Subjektive Wahrscheinlichkeit.
I 109
Def relevanter Gehalt/Relevanz/Logik/Schurz: a) der relevante logische Gehalt eines Satzes bzw. einer Satzmenge S ist die Menge seiner relevanten Konsequenzelemente.
Schreibweise: Cr(S)
b) der relevante empirische Gehalt von S ist die Menge jener relevanten Konsequenzelemente von S, die empirische und nicht analytische wahre Sätze sind.
Schreibweise: Er(S).
Jede Satzmenge ist L äquivalent mit der Menge ihrer relevanten Konsequenzelemente.
>Relevanz/Schurz.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Gehirne im Tank Nozick II 175
Gehirne im Tank/GIT/Nozick: Obwohl die Überzeugung des Gehirns, dass es im Tank ist, richtig verursacht ist, ist die Person nicht empfänglich für diese Tatsache. >Gehirne im Tank/Putnam, >Referenz/Putnam, >Bedeutung.
Empfänglichkeit würde Kovarianz von Glauben und Tatsachen erfordern.
>Kontrafaktisches Konditional:
Wenn die Gehirne nicht im Tank wären, würden sie es nicht glauben.
II 210
Gehirne im Tank/Nozick: Wir stehen hier nicht in Verbindung zu einer Tatsache, dass wir nicht im Tank sind, auch wenn wir nicht im Tank sind. - ((s) Auch wenn es eine solche Tatsache gibt). Vgl. >Nonfaktualismus
II 244
Gehirne im Tank/Skeptizismus/NozickVsSkeptizismus: Der Skeptizismus fordert etwas zu starkes: Es soll ein q ("Wir sind im Tank") geben, so dass es mit jedem p inkompatibel ist. >Skeptizismus.
Dagegen trifft das schwächere zu: für jedes p gibt es irgend etwas, das mit ihm inkompatibel ist. - (Quantoren vertauscht).
>Stärker/schwächer.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Gesetzesartigkeit Schurz I 237
Naturgesetze/NG/Schurz: Naturgesetze nehmen auf keine spezifischen physikalischen Systeme Bezug sondern drücken aus, was für beliebige Systeme in allen physikalisch möglichen Universen gilt. Bsp die Newtonschen Kernaxiome (Bsp Gesamtkraft = Masse mal Beschleunigung, Bsp Kraft = Gegenkraft, Bsp Gravitationskraft ist proportional zum Produkt der Massen). Erst wenn sie Systembedingungen eingesetzt werden, die die anwesenden Kräfte explizit auflisten, erhalten wir eine konkret lösbare Differentialgleichung.
Es gibt nur wenige fundamentale und man findet sie nur in der Physik.
Die meisten physikalischen Gesetze sind aber:
Def Systemgesetze/Schurz: involvieren konkrete kontingente Systembedingungen. Daher sind sie nicht physikalisch notwendig sondern kontingent. Bsp Fallgesetz, Bsp Pendelgesetz, Bsp Planetengesetz usw.

Gesetzesartigkeit/gesetzesartig/Schurz:
a) im weiten Sinn: die Gesetzesartigkeit von raumzeitlich beschränkten generellen Sätzen ist graduell. In diesem Sinn sind nicht nur die Naturgesetze sondern auch alle Systemgesetze gesetzesartig.
Kontrafaktische Konditionale: wenn wir ihnen zustimmen würden, sind ein Hinweis auf Gesetzesartigkeit.
Problem: der Kontrafaktischen Konditionale charakterisiert auch raumzeitlich beschränkte Gesetze Bsp „Alle Raben sind schwarz“.
Kontrafaktische Konditionale/Schurz: andererseits: wir würden nicht sagen Bsp „Wäre dieser Apfel nicht in dem Korb gewesen, wäre er nicht grün“.
>Kontrafaktische Konditionale, >Naturgesetze, >Gesetze.

I 237
Ähnlichkeitsmetrik/Mögliche Welten/Kontrafaktisches Konditional/RescherVsLewis/Schurz: (Lewis 1973b(1)): für die Wissenschaftstheorie gibt Lewis’ logische Semantik für Kontrafaktische Konditionale wenig her, denn die inhaltliche Interpretation der Ähnlichkeitsmetrik zwischen Möglichen Welten setzt voraus, dass wir schon eine Unterscheidung zwischen Gesetzen und kontingenten Tatsachen kennen. (Stegmüller 1969(2), 320-334).
I 238
Gesetzesartigkeit/gesetzesartig/Schurz: b) im engeren Sinn: = physikalische Notwendigkeit (um der Vagheit bzw. Gradualität des weiten Begriffs zu entgehen). Problem: Nicht alle raumzeitlich unbeschränkten Gesetze sind gesetzesartig im engeren Sinn.
Universell aber nicht physikalisch notwendig: Bsp „Kein Klumpen Gold hat einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer“.
Universalität: ist also keine hinreichende, aber eine notwendige Bedingung für Gesetzesartigkeit. Bsp der Allsatz „Alle Äpfel in diesem Korb sind rot“ ist nicht universell, auch dann nicht, wenn man ihn durch seine Kontraposition ersetzt: Bsp „Alle nicht-roten Gegenstände sind keine Äpfel in diesem Korb“. (Hempel 1965(3), 341).
Starke Hume-These/Hume/Schurz: Universalität ist eine hinreichende Bedingung für Gesetzesartigkeit.
SchurzVs: das ist falsch
Schwache Hume-These/Schurz: Universalität ist eine notwendige Bedingung für Gesetzesartigkeit.
>Kausalität/Hume.
Stärker/schwächer/(s): Die Behauptung, dass eine Bedingung hinreichend ist, ist stärker als die, dass sie notwendig ist. BhaskarVsschwache Hume These.
Lösung/Carnap/Hempel:
Def Maxwell-Bedingung/Gesetzesartigkeit: Naturgesetze bzw. nomologische Prädikate dürfen keinen analytischen Bezug auf bestimmte Individuen oder Raumzeitpunkte (Raumzeit Punkte) enthalten. Das ist viel stärker als die Universalitätsbedingung. (stärker/schwächer).
Bsp „Alle Smaragde sind glau“: ist zwar raumzeitlich universell, aber erfüllt nicht die Maxwell-Bedingung.
>Glauheit.
I 239
Naturgesetze/Armstrong: These: Naturgesetze sind Implikationsbeziehungen zwischen Universalien. Daher kein Bezug auf Individuen. >Naturgesetze/Armstrong, >Kausalität/Armstrong.
Maxwell-Bedingung/Wilson/Schurz: (Wilson 1979): stelle ein physikalisches Symmetrieprinzip dar: d.h. Naturgesetze müssen invariant sein unter Translation ihrer Zeitkoordinaten und Translation bzw. Rotation ihrer Raumkoordinaten. Daraus lassen sich Erhaltungssätze gewinnen.
Symmetrieprinzipien/Prinzip/Prinzipien/Schurz: physikalische Symmetrieprinzipien sind jedoch nicht a priori, sondern erfahrungsabhängig!
>Symmetrien/Feynman, >Symmetrien/Kanitscheider.
Maxwell-Bedingung/Schurz: ist für Gesetzesartigkeit zu schwach: Bsp „kein Klumpen Gold hat einen Durchmesser von mehr als 1 km“ auch dieser Allsatz erfüllt sie.
Gesetzesartigkeit/Mill/Ramsey/Lewis/Schurz: Vorschlag: alle jene generellen Sätze, die aus jenen Theorien folgen, die die beste Vereinheitlichung der Menge aller wahren Sätze erzeugen. (Lewis 1973b(1), 73).
Vs: Problem: Es bleibt unklar, warum man den Satz Bsp „Kein Klumpen Gold hat einen Durchmesser von mehr als 1 km“ nicht hinzufügen sollte. Denn auch daraus folgen viele wahre singuläre Sätze.
Lösung/Schurz: Wir brauchen einen klaren Begriff von physikalischer Möglichkeit.
Problem: wir haben keine durchgängige Abgrenzung von Naturgesetzen und Systemgesetzen.

1. Lewis, D. (1973b). Counterfactuals. Oxford: Basil Blackwell
2. Stegmüller, W. (1969). Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie. Band I:Wissenschaftliche Erklärung und Begründung. Berlin: Springer.
3. Hempel, C. (1965). Aspects of Scientific Explanation and other Essays in the Philosophy of Science, New York: Free Press.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Gewissheit Cavell I (a) 62
Gewissheit/Skeptizismus/Schmerz/Wissen/Cavell: Es geht nicht darum, dass das Vermögen, etwas anzuerkennen schwächer ist als das Vermögen, etwas zu wissen. Im Gegenteil: Bsp Wenn ich mein Zuspätkommen anerkenne, folgt, dass ich darum weiß, aber nicht umgekehrt.
>Wissen, >stärker/schwächer.
I (a) 63
Bsp Wenn eine andere Person Schmerzen haben mag, ohne sie anzuerkennen, folgt dann daraus, dass sie um ihren Schmerz weiß? Hieraus ergibt sich die (imaginierte?) Tatsache, dass sie jetzt Gewissheit über ihre Schmerzen hat Konsequenz: Entweder akzeptieren wir die Analyse, die der Antiskeptiker von den verschiedenen Aussagen des Skeptikers macht, oder wir halten uns an die Fakten, denen sie Rechnung tragen und schließen, dass die angebotene Analyse nicht richtig sein kann, dass sie dem Argument nicht gefolgt ist.
>Skeptizismus.
Skeptizismus/Cavell: Der direkte Versuch, ihn zu besiegen lässt uns glauben, wir hätten Argumente, wo wir in Wirklichkeit keine haben.
Wir kämpfen in allzu starker Umklammerung mit dem Skeptiker. Damit übernimmt der Antiskeptiker die wichtigste Bedingung am Argument des Skeptikers: wonach das Problem des Wissens über das Fremdpsychische das Problem der Gewissheit wäre.
>Fremdpsychisches.
I (a) 64
Gleichzeitig vernachlässigt er die zentrale Einsicht des Skeptikers, indem er eigenhändig versucht, ihre Nichtexistenz zu beweisen (dass Gewissheit nicht genug ist). Das führt den Anti-Skeptiker dazu, sich auf die Perspektive der ersten Person zu fixieren und die der dritten Person zu vernachlässigen.
Man könnte aber nun sagen: die Anerkennung von Schmerz in der ersten Person ist keine Anerkennung von Gewissheit, sondern die Anerkennung von Schmerz! Ein Aufweisen des Gegenstands.
>Erste Person, >Schmerz.
I (a) 65
Gewissheit/Wissen/Erste Person/dritte Person/Schmerz: Die Idee, dass ich von den Gefühlen des anderen nichts wissen kann, weil ich sie nicht haben kann, behandelt den Unterschied als einen der Umstände. >Gefühl/Cavell, >Umstände.
Bsp So wie ich nicht in der Lage bin, die Krokusse meines Nachbarn zu sehen.
WittgensteinVs: Der Unterschied liegt nicht in den Umständen, sondern im Sprachspiel.
>Sprachspiel.
I (a) 66
Warum ist "Unfähig, die Empfindungen eines anderen zu haben" kein Umstand? Vermutlich, weil man sich gar nicht vorstellen kann, wie es anders sein könnte.

Cavell I
St. Cavell
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002

Cavell I (a)
Stanley Cavell
"Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (b)
Stanley Cavell
"Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (c)
Stanley Cavell
"The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002

Cavell II
Stanley Cavell
"Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958)
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Glauben Brandom I 788
Glauben/Überzeugung/stark/schwach/Brandom: Man kann schwach von Pegasus glauben, er habe Flügel. Wenn man aber stark an etwas glaubt, muss man in der Lage sein, es herauszugreifen. >Referenz, >Existenz, >Prädikation, >Überzeugungen.
I 759f
Glauben de re/Quine/Brandom: weckte das Interesse an de re, indem er zwischen begrifflichen und relationalen Bedeutungen von Glauben unterschied. - Man hat nicht schon dadurch relationale Überzeugungen über einen Gegenstand, wenn man den singulären Term beherrscht. >Singuläre Termini. Def schwach de re: jemand der lediglich glaubt, dass der kleinste Spion ein Spion ist, weiß nicht viel über Spione. - Noch nicht de re von irgendeinem Gegenstand.
Epistemisch stark: Bsp von Rosa Kleb zu glauben, dass sie der kleinste Spion ist (>de re).
I 790
Def starker/schwacher/Glaube/Brandom: man kann schwach von Pegasus glauben, er habe Flügel - wenn man aber stark an etwas glaubt, muss man in der Lage sein, es herauszugreifen.
II 226
Glauben/Brandom: 1. Man glaubt nur, was man auch zu glauben glaubt - 2. Außerdem alles, worauf man durch seinen Glauben mehr oder weniger festgelegt ist. - Bsp Wenn ich glaube, dass Kant Hamann verehrte und glaube, dass Hamann der Magus des Nordens war, dann glaube ich auch, dass Kant den Magus des Nordens verehrte.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Glauben Nozick II 174f
Wahrheit/Glauben/Wissen/Nozick: Vier Bedingungen:
(1) p ist wahr
(2) S glaubt, dass p (3) Wenn p nicht wahr wäre, würde S nicht glauben, dass p.
(4) Wenn p > S glaubt dass p.
Verbesserung: Wenn p wahr wäre, würde S es glauben. - Das schließt folgendes aus: jemand sieht zufällig in ein Buch und glaubt daher p, würde es sonst aber nicht glauben.
Problem: Man kann nach einer Methode etwas glauben, und dasselbe nach einer anderen Methode nicht glauben.
>Wissen, >Wahrheit, >Methode, >Gewissheit.
II 180
Problem: Variante: Wahrheit oder Falschheit von p beeinflusst die Wahl der Methode.
II 178
Spur: = Verbindung zur Tatsache: ist gegeben, wenn eine Person (3) und (4) erfüllt. - (3) stellt die Spur sicher.
II 179ff
Glauben/Wahrheit/Nozick: Nngenommen, es gibt verschiedene Methoden, und der Glaube (die Überzeugung) ist von der Methode abhängig: Bsp Die Großmutter sieht ihren Enkel und glaubt, dass es ihm gut geht. Wenn er tot wäre, würde ihr auch erzählt, es ginge ihm gut. Daraus folgt nicht, dass, wenn sie ihn sieht, nicht weiß, dass es ihm gut geht.
Bsp Ein Vater glaubt, dass sein Sohn unschuldig ist
a) aus Liebe
b) wegen Beweisen.
Problem: Ein Problem gibt es, wenn die Wahl der Methode von der Wahrheit/Falschheit abhängt. - Dass eine Methode Bedingungen 1. - 4 erfüllt ist zu stark, dass sie nur eine Bedingung erfüllt, ist zu schwach.
>Stärker/schwächer, >Bedingungen.
II 236
Glauben/Wissen/Disjunktion/Konjunktion/Wahrscheinlichkeit/Nozick: Konjunktion: können wir glauben, mit Verbindung nur zu einem. Disjunktion: hier brauchen wir beide.
Adjunktion als den Prämissen p, q können wir als Konklusion die Konjunktion p&q schließen.
>Konjunktion, >Disjunktion, >Adjunktion, >Glauben, >Wissen.
Wahrscheinlichkeit: Hier kann die Adjunktion fehlschlagen, weil die Konjunktion zweier Prämissen einer geringere Wahrscheinlichkeit hat als jede einzelne.
>Wahrscheinlichkeit.
Universelle Generalisierung/Existenzgeneralisierung: können wir ohne Verbindung zu einer bestimmten Instanz glauben.
>Universelle Generalisierung, >Existenzielle Generalisierung.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Gleichheit Wessel I 338
Sinngleichheit/Bedeutungsgleichheit/Logik/Termini/Wessel: Wenn zwei einfache Termini bedeutungsgleich sind, sind sie auch sinngleich und umgekehrt, aber die Umkehrung gilt nicht für zusammengesetzte Termini. Bsp "Rhombus", "gleichseitiges Viereck": bedeutungsgleich, aber nicht sinngleich, wenn der zweite zusammengesetzt.
>Stärker/schwächer, >Asymmetrie.
Grund: Die logische Gliederung fällt nicht immer mit der sprachlichen zusammen.
Morgenstern/Wessel: Den Ausdruck Morgenstern kann man als zusammengesetzten Term deuten: dann, weil Morgen und Abend verschiedene Bedeutung haben, ist der Sinn der zusammengesetzten Termini verschieden.
>Morgenstern/Abendstern, >Identität, >Intensionen, >Extension.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Gleichheitszeichen Quine IX 9
Gleichheitszeichen/Quine: "=" ist ein zweistelliges Prädikat.
IX 10
Zeichen/Zeichenvorrat/Theorie/Quine: jede Theorie hat ein Grundvokabular aus primitiven Prädikaten, vielleicht per definitionem eingeführt. Meist gibt es nur endlich viele, dann brauchen wir das Gleichheitszeichen "=" nicht dazuzuzählen. Denn wir können es dann mit Hilfe der übrigen definieren. ((s) "primitiv" heißt nicht "einstellig").
Gleichheitszeichen/Quine: Angenommen, das einzige Grundprädikat einer Theorie sei "φ". Dann können wir "=" durch die folgende Erklärung von "x = y" definieren:

(1) ∀z[(φxz ‹› φyz) u (φzx ‹› φzy)].

Denn offensichtlich erweist sich "x= x" als einfaches Beispiel für ein gültiges Formelschema der Quantorenlogik.
Dasselbe trifft für alle Spezialfälle von "(x = y u F) ›Fy", insofern sie Aussage sind, die außer"φ" kein weiteres Prädikat enthalten.
Das sieht man so: man betrachte zunächst alle Ergebnisse, bei denen die von "Fx" und "Fy" dargestellten Aussagen sich nur an einer Stelle voneinander unterscheiden. der unmittelbare Kontext dieses einzigen Vorkommen muss dann entweder "φxv" und "φyv" oder "φvx" und "φvy" sein, wobei "v" irgendeine Variable bezeichnet, (vielleicht entweder x oder y).

IX 23
Individuen/Elementbeziehung/Extensionalitätsaxiom/Quine: Vorschlag: "x ε y", wenn x ein Individuum ist, sei wahr oder falsch, je nachdem, b x = y oder x ≠ y. So verschwindet das Problem, das Extensionalitätsaxiom auf Individuen anzuwenden.
"ε" von Individuen hat die Eigenschaft von "=". (Elementbeziehung von Individuen: Gleichheit! ( "ist Element von", "ist enthalten": wird zum Gleichheitszeichen vor Individuen).
IX 26
Bis dahin ist das Gleichheitszeichen nur zwischen Klassenabstraktionstermen definiert. Zwischen Variablen brauchen wir weitere Hilfsmittel ...+...
X 88
Logische Wahrheit/Struktur/Definition/Quine: unsere Definition der logischen Wahrheit bezog sich zwangsläufig auf die grammatische Struktur. Problem: diese Auffassung wird in Frage gestellt, wenn wir Identität (Identitätsprädikat „=“, Gleichheitszeichen) einführen.
Identität/logische Wahrheit/Quine: die Zurückführung der logischen Wahrheit auf grammatische Struktur wird in Frage gestellt, wenn die Identität eingeführt wird, weil Bsp „x = x“ oder „x = y“ unter Umständen keine logische Wahrheit ist, weil man nicht alles einsetzen kann. ((s) >Intension: wegen ihr sind nicht alle Identitätssätze logische Wahrheiten.
Quine: es geht darum, dass in einer logischen Wahrheit ein Prädikat durch ein anderes ersetzt werden können muss, aber das Gleichheitszeichen als Prädikat kann nicht durch andere Prädikate ersetzt werden.
Identität/Logik/Quine: Wahrheiten der Identitätstheorie
Bsp „x = x“, „Ey((x = y)“ oder „~(x = y . ~(y = x))“ ((s) Symmetrie der Identität)
eignen sich nicht als logische Wahrheiten gemäß unseren Definitionen der logischen Wahrheit.
Grund: sie können falsch werden, wenn man „=“ durch andere Prädikate ersetzt.
Konsequenz. Sollen wir die Identität also nicht zur Logik rechnen, sondern zur Mathematik? Und zwar zusammen mit „ ›“ und „ε“? >Semantischer Aufstieg/Quine.

III 268
Zwei verschiedene Bezeichnungen können für dasselbe Objekt stehen, wenn dazwischen das Gleichheitszeichen steht, ist die Gleichung wahr. Es wird damit nicht behauptet, dass die Bezeichnungen gleich seien!
III 271
Gleichheitszeichen/Quine: „=“ ist ein gewöhnlicher relativer Term. Das Gleichheitszeichen wird nötig, weil zwei Variable sich auf dasselbe oder auf verschiedene Objekte beziehen können.
Vom logischen Standpunkt aus ist der Gebrauch des Gleichheitszeichens zwischen Variablen fundamental, nicht der zwischen singulären Termini.
III 293
Gleichheitszeichen/Ausdruckskraft/stärker/schwächer/Quine: wir gewinnen auch dadurch an Ausdruckskraft, dass das Gleichheitszeichen überflüssig wird ((s) wenn wir Klassen einführen). Statt „x = y“ sagen wir , dass x und y zu genau denselben Klassen gehören. D.h. (a)(x ε a . bik . y ε a)
Identität/Mengen/Quine: die Identität von Klassen kann man gewissermaßen umgekehrt erklären: “a = b” bedeutet, daß a und b genau dieselben Elemente haben. Dann ist das Gleichheitszeichen einfach eine bequeme Abkürzung.
Kennzeichnung/Gleichheitszeichen/Quine: wenn wir das Gleichheitszeichen haben, können wir uns den Luxus leisten, Kennzeichnungen einzuführen, ohne sie als primitive Grundbegriffe rechnen zu müssen. Denn mit dem Gleichheitszeichen können wir eine Kennzeichnung aus jedem Satz eliminieren.
>Kennzeichnungen/Quine.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Gottesbeweise Bolzano Simons I 321
Kosmologischer Gottesbeweis/unbedingte Existenz/Bolzano/Simons: Bolzano umgeht das Problem des Gegründetseins, indem er sich auf Klassen bezieht. >Klassen.
a) Es gibt etwas Reales, z.B. meinen Gedanken, dass es so ist.
b) Angenommen, es gibt irgendein Ding A das unbedingt ist in seiner Existenz, dann haben wir es schon.
c) Angenommen, A ist bedingt. Dann bilde die Klasse aller bedingten realen Dinge A,B,C,... Das ist auch möglich, wenn diese Klasse unendlich ist.
d) Die Klasse aller bedingten realen Dinge ist selbst real. Ist sie bedingt oder unbedingt? Wenn unbedingt, haben wir es schon.
e) Angenommen, sie ist bedingt: Jedes Bedingte setzt die Existenz von etwas anderem voraus, dessen Existenz es bedingt. Also setzt sogar die Klasse aller bedingten Dinge, wenn bedingt, die Existenz etwas voraus, das sie bedingt.
f) Dieses andere Ding muss unbedingt sein, denn wenn es bedingt wäre, würde es zu der Klasse aller bedingten Dinge gehören
g) Daher gibt es etwas unbedingtes, z.B. einen Gott.

Simons: Das macht keinen Gebrauch von Gegründetheit: c) lässt die Möglichkeit einer unendlichen Kette offen.
>Gegründetheit/Fundierung, >Begründung, >Letztbegründung, >Bedingungen.
1.
RussellVsBolzano/Simons: Man könnte an der „Klasse aller unbedingten Dinge“ Zweifel haben. >Russells Paradoxie, >Paradoxien, >Mengen, >Mengenlehre.
Lösung/Bolzano: Es geht eben um die realen Dinge, von denen können wir räumlich-zeitliche Lokalisierung annehmen.
>Lokalisierung.
2.
SimonsVsBolzano: Schritt f)
I 322
Warum sollte die Klasse aller bedingten Dinge nicht von etwas innerhalb bedingt werden? Dieses wäre selbst bedingt, usw. aber jeder Versuch, den Regress zu stoppen würde wieder an Gegründetheit appellieren. >Regress.
Lösung/Simons: Wir brauchen zusätzlich ein
Def Bedingungs-Prinzip (Conditioning Principle)/Simons: Wenn eine Klasse C so ist, dass jedes abhängige Element von ihr alle Objekte, von denen es abhängt, innerhalb von X hat, dann ist X nicht abhängig. (Simons pro).
Simons: Das erlaubt unendliche Ketten von Abhängigkeiten. Eine Art unendlicher Abhängigkeit entsteht schon Bsp wenn zwei Objekte sich gegenseitig bedingen.
>Abhängigkeit, >Kausale Abhängigkeit, >Ontologische Abhängigkeit.
Wenn das Bedingungs-Prinzip gilt, warum sollte die Klasse X dann noch von außen bedingt sein?
ad Bolzano: Angenommen, wir akzeptieren sein Argument bis e). Dann kann es so weiter gehen:
h) Wenn die Klasse aller bedingten Dinge bedingt ist, dann gibt es ein Element von ihr, das von etwas abhängig ist, das nicht ein Element dieser Klasse ist. (Kontraposition zum Bedingungs-Prinzip).
>Kontraposition.
i) Dann ist ein solches (unbedingtes) Objekt nicht Element der Klasse aller bedingten Dinge und ist damit unbedingt.
j) Daher existiert auf jeden Fall etwas Unbedingtes.

SimonsVsAtomismus: Das ist besser als alles, was ein Atomismus zustande bringt.
>Atomismus.
Bedingungs-Prinzip/Simons: ist die beste Erweiterung der starken starren Abhängigkeit (//), d.h.

(N) (a // x ↔ (Ey)[x ε a u a // x] u ~ x ε a)

>Starrheit.
SimonsVsBlack: Mit der starken statt der schwachen Abhängigkeit können wir Black entgegentreten.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.
I 323
Gott/Mereologie/Ontologie/Simons: Jedenfalls beweist die starke starre Abhängigkeit nicht die Existenz von Gott. Nur die Existenz eines Unbedingten, die Bolzano vorsichtigerweise „einen Gott“ nennt. >Gott, >Existenz, >Ontologie.
Unabhängigkeit/Simons: Unabhängigkeit beinhaltet keineswegs Göttlichkeit.
>Unabhängigkeit, >Existenzsatz.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Individuenkalkül Simons I 97
Individuenkalkül/Clarke/Simons: Der linguistische Bereich des klassischen Individuenkalkül ist eine vollständige Boolesche Algebra ohne Nullelement. Es gibt keine Grenz-Elemente (z.B. Punkte). Individuum/Clarke: Es gibt zwei Arten von Individuen: a) "weiche" (offene), die nichts berühren und b) "harte", die mit etwas in Kontakt sind.
I 104
Individuenkalkül/Leonard Goodman/stärker/schwächer/Simons: Vorteil: Das Individuenkalkül ist schwächer als Mengenlehre. Dies verhindert unendlich aufsteigende Ketten von neuen Entitäten aus alten. Es gibt "keine Unterscheidung ohne Unterscheidung des Inhalts". >Mengenlehre, >Mereologie, >Stärker/schwächer.
SimonsVs: Problem: Charakteristika des Begriffs "Teil". Schwächer: Eine schwächere Theorie liefert variantenreichere Begriffe.
>Begriffe, >Teile.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Kausalität Bigelow I 264
Erklärung/Kausalität/Bigelow/Pargetter: Problem: Wegen drohender Zirkularität können wir Kausalität (...) nicht durch Gesetze oder kontrafaktische Konditionale oder Wahrscheinlichkeit erklären. >Zirkularität, >Kontrafaktisches Konditional, >Wahrscheinlichkeit, >Gesetze, >Erklärungen, >Kausalerklärung.
Kontrafaktisches Konditional/Erklärung/Bigelow/Pargetter: umgekehrt werden kontrafaktische Konditionale analysiert in Begriffen von Kausalität. Ebenso Notwendigkeit.
>Notwendigkeit.
Verursachung/Bigelow/Pargetter: Verursachung muss unanalysierter Grundbegriff sein. Sie ist ein strukturelles Universale. Fundamentale Kräfte spielen eine Hauptrolle.
>Grundbegriffe, >Verursachung, >Universalien, >Kräfte.
Kräfte/Bigelow/Pargetter: sind Vektoren.
>Vektoren.
I 265
Kausalität/Verursachung/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Zunächst widerlegen wir einige gängige Theorien. Verursachung/Tradition/Bigelow/Pargetter: Verursachung wird oft als eine Art „notwendige Verbindung“ angesehen. Normalerweise wird das so ausgedrückt, dass entweder die Ursache notwendig für die Wirkung ist oder die Wirkung eine notwendige Folge der Ursache. Dann ist die Ursache entweder eine notwendige oder eine hinreichende Bedingung oder beides.
>Ursache, >Wirkung.
Schwächer: einige Autoren: Es sei nur unwahrscheinlich, eine Ursache ohne Wirkung (oder umgekehrt) zu finden. (probabilistische Theorien der Verursachung, Lewis 1979(1), Tooley 1987(2)).
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.
„Notwendigkeits-Theorien“/Bigelow/Pargetter: sollten erklären, auf was für einer Art von Notwendigkeit sie beruhen.
Ursache/Wirkung/BigelowVsTradition/BigelowVsLewis/Bigelow/Pargetter: These: Eine Ursache muss weder eine hinreichende noch eine notwendige Ursache für eine Wirkung sein, die Wirkung hätte ohne eintreten können oder durch eine andere Ursache, oder ohne Ursache überhaupt! Man kann auch nicht immer eine hohe Wahrscheinlichkeit annehmen! Eine Ursache muss nicht immer die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses erhöhen!
I 266
Hume/Bigelow/Pargetter: Das haben wir von Hume gelernt. (HumeVsLewis). Kausalität/Hume/Bigelow/Pargetter: Humes Auffassung von der Kausalität hat einen theologischen Hintergrund, (von Descartes und Malebranche her): These: Es konnte nicht sein, dass Gott durch irgendwelche Beschränkungen gefesselt wäre.
>Kausalität/Hume.
Daher konnte es nicht sein, dass Gott gezwungen sein würde, der Wirkung zu erlauben, zu folgen. Immer müsste es aus Gottes freier Wahl entstehen und damit jedes Mal ein Wunder sein.
Hume/Bigelow/Pargetter: Humes Theorie eliminiert daraus einfach Gott. Hume bittet uns einfach uns vorzustellen, dass die Wirkung es unterlassen könnte, aus der Ursache zu folgen.
Vgl. >Ursache/Nietzsche.
Bigelow/Pargetter: Damit hat er Recht! Es ist nicht nur logisch möglich, sondern auch empirisch möglich!
>Möglichkeit, >Logische Möglichkeit, >Metaphysische Möglichkeit.
Vorstellung/Hume/Bigelow/Pargetter: Vorstellung ist für Hume der Führer zur Möglichkeit. Damit schwenkt er von einem theologischen zu einem psychologischen Argument.
Ursache/Bigelow/Pargetter: Ursachen sind keine hinreichenden Bedingungen. Sie sind auch nicht immer notwendig!
>Hinreichendes.
I 267
Lösung/Hume/Bigelow/Pargetter: Innere Erwartungen von Regularitäten. >Regularität.
Ursache/Hume/Bigelow/Pargetter: Nach Hume darf „hinreichend“ nicht modal aufgefasst werden. D.h. dass „hinreichend“ nicht realistisch aufgefasst werden darf.
>Modalitäten, >Modallogik, >Realismus.
BigelowVsHume: Hume ging zu weit in seiner Zurückweisung von Notwendigkeit in Gesetzen. Aber nicht weit genug in seiner Zurückweisung des Notwendigkeits-Ansatzes der Kausalität.

1. Lewis, D. K. (1979) Counterfactual dependence and time's arrow, Nous 13 pp.455-76
2. Tooley, M. (1987). Causation. A realist's approach. Oxford: Clarendon Press.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Konditional Jackson Lewis V 153
Konditional/Grice/Lewis: wenn P(A > C) hoch ist vor allem weil P(A) niedrig ist (>ex falso quodlibet), was ist dann der Sinn davon "Wenn A, dann B" zu sagen? Warum sollte man nicht das Stärkere sagen: dass es fast so wahrscheinlich wie Nicht A ist?
JacksonVsGrice/JacksonVsLewis: wir behaupten oft Dinge, die viel schwächer sind als wir eigentlich behaupten könnten, und das aus gutem Grund.
Ich nehme dabei an, dass Dein Glaubenssystem ähnlich wie meins ist, aber nicht völlig gleich.
Bsp Angenommen, du weißt etwas, was mir heute sehr unwahrscheinlich vorkommt, ich möchte aber dennoch etwas Nützliches sagen. so sage ich etwas schwächeres, so dass du mich auf jeden Fall beim Wort nehmen kannst.
>Behauptungen, >stärker/schwächer.

Lewis V 153
Def robust/Jackson/Lewis: A ist robust im Verhältnis zu B, (in Bezug auf jemandes subjektive Wahrscheinlichkeit zu einer Zeit) gdw. die Wahrscheinlichkeit von A und die Wahrscheinlichkeit von A konditional auf B nahe beieinander liegen und beide hoch sind,
V 154
so dass man, wenn man erfährt, dass B, immer noch A für wahrscheinlich hält. >Wahrscheinlichkeit, >Subjektive Wahrscheinlichkeit, >Objektive Wahrscheinlichkeit.
Jackson: das Schwächere kann dann mehr robust sein in Bezug auf etwas, das man für unwahrscheinlicher hält, aber dennoch nicht ignorieren möchte.
Wenn es nun nutzlos ist, das Schwächere zu sagen, wie nutzlos ist es dann erst, das Schwächere und das Stärkere zusammen zu behaupten! Und dennoch tun wir es!
Bsp Lewis: "Bruce schläft in der Kleiderkiste oder sonst wo im Erdgeschoß".
Jackson: Erklärung: es hat Zweck, das Stärkere zu behaupten und genauso Zweck, das Robustere zu behaupten. Wenn beide differieren, behaupten wir beide.

Robustheit/indikativisches Konditional/Lewis: ein indikativisches Konditional ist ein wahrheitsfunktionales Konditional, das konventionell Robustheit impliziert (Konventionsimplikatur) im Hinblick auf das Antezedens.
Deshalb müssen die Wahrscheinlichkeit P(A > C) und P(A > C) beide hoch sein.
Das ist der Grund warum die Behauptbarkeit des indikativischen Konditionals mit der entsprechenden konditionalen Wahrscheinlichkeit einhergeht.
>Bedingte Wahrscheinlichkeit, >Wahrheitsfunktionen.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Kontext/ Kontextabhängigkeit Lyons I 229
Kontext-unabhängige Konstituentenstrukturgrammatik/Linguistik/Lyons: Bisher hatten alle Konstituentenstrukturregeln die Form A > B
(„ersetze A durch B“)
ohne Rücksicht auf den Kontext.
>Konstituentenstrukturgrammatik.
Chomsky: untersuchte, wie sich das Ordnen von Regeln innerhalb des Systems auswirkt, welche Folgen die Einführung von fakultativen, alternativen Subregeln und rekursiven Regeln hat.
Bedingungen bisher:
1. A und B dürfen nicht identisch sein, (d.h. A darf nicht durch sich selbst ersetzt werden),
2. A muss ein einfaches Symbol sein, B darf komplex sein und ist es meist auch.
I 239
Kontextabhängig/Grammatik/Lyons: Terminologie: Kontext-abhängig: context-sensitive, (c-dependent, c-restricted).
Alt: Bisher waren alle von uns betrachteten Grammatiken kontextunabhängig. D.h. dass das links vom Pfeil stehende Symbol im Output der Regel durch die Symbolkette ersetzt wurde, die rechts stand.
Bsp

N > N + und + N

einzige Bedingung: dass N im Input der Regel vorkam.
Bsp alternative Ketten:

(I) X + N + Y

(II) W + N + Z
dann erhalten wir einmal

X + N + und + N + Y

W + N + und + N + Z

Und zwar kontextunabhängig. (Das war vorausgesetzt!).

I 239
Kontext-abhängige Grammatik/Chomsky: neu: statt bisher: „Ersetze A durch B“ : jetzt: Bsp N > N + und + N/in dem Kontext X + ...+ Y
I 241
Kontext-unabhängige Grammatiken sind Spezialfälle der kontext-abhängigen.
Neu: Kontextabhängigkeit: Angenommen, wir hätten neue Regeln:

N > N + und + N/in dem Kontext X + ...+ Y

Alltagssprachlich: „N ist nur dann (fakultativ oder obligatorisch) zu ersetzen, wenn es in der Eingabekette
I 240
so erscheint, dass X unmittelbar links und Y unmittelbar rechts anschließt. Dann wäre diese Regel auf (I) aber nicht auf (II) anwendbar.
>Alltagssprache.
Kontextabhängige Regeln: verschiedene Arten: (wir beschränken uns auf die bisher eingeführten Möglichkeiten fakultativ/obligatorisch, rekursiv/nicht-rekursiv, koordiniert/subordiniert):
Varianten: X und Y können ein oder mehrere Symbole vertreten.
Angenommen, die Klasse von kontextabhängigen Grammatiken, die uns hier beschäftigen, sei dadurch definiert, dass in einer Regel der Art

A > B/in dem Kontext X + ... + Y

X und Y sich (jedes einzeln) auf jede endliche Zahl von verketteten Symbolen beziehen kann, dass aber A ein singuläres Symbol sein muss. B darf weder identisch mit A sein noch null sein.
>Rekursion.
Dann wären folgende Regeln wohlgeformt:

a) P > Q/in dem Kontext E + F + ... + G

b) P > Q + R/in dem Kontext E + ... + G + H + K + L

c) P > R + S + T/in dem Kontext G +... + H
usw.
I 241
Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Kontextunabhängige Grammatiken können als Teilklasse der (neu eingeführten) kontextabhängigen Grammatiken aufgefasst werden ((s) als Spezialfälle). Def Kontextunabhängig/Lyons: Wenn für eine Regel gilt, dass die kontextuellen Variablen X und Y mit uneingeschränktem Wert gelten (d.h. sie können positiv oder null sein) dann ist die Regel kontextunabhängig. Sonst kontextabhängig.
I 242
kontextabhängig: Bsp
f) P > Q/in dem Kontext 0 (Null) + ... + 0

P darf durch Q nur dann ersetzt werden, wenn in der Eingabekette links und rechts von P kein anderes Zeichen steht. Das gilt normalerweise nur für das Zeichen 0.

g) P > Q/in dem Kontext 0 (Null) + ... + R + S

P darf nur dann durch Q ersetzt werden, wenn die Eingabekette P + R + S ist.

h) P > Q/in dem Kontext T + ... + 0

P darf nur dann durch Q ersetzt werden, wenn es in der Eingabekette an letzter Stelle steht: T + P.
Allgemeine Form mit Variablen:

X + A + Y > X + B + Y

Dann ist eine kontextfreie Regel der Form

A > B

ein Spezialfall einer kontextabhängigen Regel, in der es keine Beschränkungen für die Werte von X und Y gibt.
Kontextabhängige und kontextunabhängige Regeln können in denselben formalen Rahmen eingeordnet werden.
I 245
Kongruenz/Subjekt-Verb-Kongruenz/kontextunabhängig/Lyons: Bsp
(1a) The dog bites the man
(1b) The dog bites the men
I 246
(1c) The dogs bite the man (1d) The dogs bite the men
(2a) The chimpanzee eats the banana
usw.

Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Bsp
(1) ∑ > NP sing + VP sing
oder
NP plur + VP plur.
(2) VP sing > V sing + NP
(3) VP plur > V plur + NP
(4) NP > NP sing
oder
NP plur
(5) NP sing > T + N sing
(6) NP plur > T + N plur
(7) N sing > N + 0 (Null)
(8) N plur > N + s
(9) V sing > V + s
(10) V plur > V + 0
Hier wird mehr als ein Symbol auf einmal ersetzt.
Lexikalische Substitution/Lyons: Wir nehmen hier an, dass ihre Regeln außerhalb der Grammatik liegen.
>Lexikon, >Grammatik.
I 247
Numerus/kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Der Numerus wird hier also durch Regel (1) als Kategorie des Satzes für die Subjekt-Verb- Kongruenz definiert. Er wird aber auch in dem Objekt-Nominalausdruck durch Regel (4) eingeführt. Singular/Plural: Die Alternative ist also etwas, das von derselben Alternative in der Objektstellung völlig unabhängig und verschieden ist.
Die Grammatik macht hier also nicht alles sichtbar, auch nicht, dass die Wahl in Subjekt- und Objektstellung unabhängig erfolgt und dass das Verb, ist das Subjekt einmal als Singular oder Plural bestimmt, nach der Kongruenz bestimmt wird.
I 249
Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt.
>Korrektheit.
I 249
Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: Beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt.
I 250
Def Schwache Adäquatheit/Grammatik/Lyons: eine Grammatik ist schwach adäquat, wenn sie die gewünschte Klasse von Sätzen erzeugt. Def stark adäquat/Lyons: ist sie, wenn sie außerdem jedem Satz die korrekte strukturelle Beschreibung zuordnet.
>Adäquatheit/Lyons.
Korrektheit/Theorie/Lyons: Unsere Definition von starker/schwacher Adäquatheit impliziert in keiner Weise eine Interpretation von „korrekt“. Sie trifft nicht einmal eine Annahme darüber, ob es irgendwelche Normen der „Korrektheit“ gibt.
>Terminologie/Lyons.
Wir legen jedoch fest, dass es zumindest in bestimmten Fällen möglich ist zu sagen, dass eine bestimmte Beschreibung korrekter ist als eine andere.
Wir behaupten nur nicht, dass wir entscheiden können, was „absolut korrekt“ ist.
Kontextabhängig/kontextunabhängig/Grammatik/Adäquatheit/Äquivalenz/Lyons: die beiden Grammatiken sind wohl schwach, aber nicht stark äquivalent. Das Kontextabhängige ist stärker adäquat.
Vergleichbarkeit/Äquivalenz/Lyons: da die beiden Systeme schwach äquivalent sind, sind sie zumindest vergleichbar.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Korrektheit Lyons I 250
Korrektheit/Theorie/Lyons: Unsere Definition von starker/schwacher Adäquatheit impliziert in keiner Weise eine Interpretation von „korrekt“. Sie trifft nicht einmal eine Annahme darüber, ob es irgendwelche Normen der „Korrektheit“ gibt. Wir legen jedoch fest, dass es zumindest in bestimmten Fällen möglich ist zu sagen, dass eine bestimmte Beschreibung korrekter ist als eine andere. Wir behaupten nur nicht, dass wir entscheiden können, was „absolut korrekt“ ist.
>Adäquatheit/Lyons.
Def Schwache Adäquatheit/Grammatik/Lyons: Eine Grammatik ist schwach adäquat, wenn sie die gewünschte Klasse von Sätzen erzeugt.
Def stark adäquat/Lyons: Eine Grammatik ist stark adäquat, wenn sie außerdem jedem Satz die korrekte strukturelle Beschreibung zuordnet.
Kontextabhängig/kontextunabhängig/Grammatik/Adäquatheit/Äquivalenz/Lyons: Die beiden Grammatiken sind wohl schwach, aber nicht stark äquivalent. Das Kontextabhängige ist stärker adäquat.
>Kontextabhängige Grammatik/Lyons.
Vergleichbarkeit/Äquivalenz/Lyons: Da die beiden Systeme schwach äquivalent sind, sind sie zumindest vergleichbar.
>Vergleiche, >Vergleichbarkeit.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Kräfte Bigelow I 282
Kräfte/Bigelow/Pargetter: (Lit: Bigelow, Ellis Pargetter 1988)(1) These: Kräfte sind Relationen und eine Unterart von Kausalrelationen.
Hier: Stärkere These: Alle Ursachen supervenieren auf Kräften. Kräfte sind Relationen höherer Stufe zwischen Strukturen, die Einzelereignisse involvieren und ihre Eigenschaften.
>Supervenienz, >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien, >Stufen/Ebenen, >Ereignisse.
Kräfte/Tradition. Vermittler zwischen Ursachen und Wirkungen.
>Kräfte, >Ursache, >Wirkung.
Vermittlung/mittlere Position/Zwischenposition/
BigelowVsTradition/HumeVsTradition: Problem: Regress: Wenn F als Vermittler zwischen C und E gebraucht wird, warum wird dann nicht ein weiterer Vermittler zwischen F und E? Voraussetzung für dieses Argument ist allerdings: die Annahme, dass C, E und F Entitäten derselben Art sind.
Falsche Lösung: anzunehmen, dass Kräfte „unmittelbare Ursachen“ seien. Denn diese würde wieder unmittelbare Ursachen brauchen.
>Regress.
Falsche Lösung: Kräfte als dispositionale Eigenschaften zu konstruieren: entweder Dispositionen eines Gegenstands für Veränderungen oder eines Felds für irgendwelche Effekte.
>Dispositionen.
Disposition/Bigelow/Pargetter: Die Disposition ist nicht selbst Teil einer Kausalkette. Also können wir mit ihr auch keine Lücke in der Kette schließen. Daher droht hier auch kein Regress.
Dennoch haben Dispositionen einfach nicht die richtige ontologische Kategorie für Kräfte. Wir können eine vollständige Kausalerklärung geben, ohne Dispositionen zu erwähnen. Denn die Verursachung wird durch die physikalische Basis der Dispositionen gegeben.
>Ontologie.
I 283
Disposition/Bigelow/Pargetter: Disposition superveniert, aber nimmt nicht am Kausalprozess teil. Sie können aber da sein, wenn sie nicht aktiv sind, während Kräfte das nicht können. Kräfte: nehmen dagegen Teil am Kausalprozess. Wenn sie nicht aktiv sind, existieren sie nicht – anders als Dispositionen.
>Instanziierung.
Kräfte/Ellis/Bigelow/Pargetter (1988)(1): These: Kräfte konstituieren Kausalrelationen. Sie sind nicht selbst Ursachen, aber eine Relation zwischen Ursache und Wirkung. Als Gemeinsames zwischen ganz verschiedenen Phänomenen.
Sie sollten auch das Gemeinsame von Gesetzen zeigen, wie unterschiedlich diese auch formuliert sein sollten.
Gesetz/Kräfte/Ellis/Bigelow/Pargetter: Umgekehrt können ähnlich aufgebaute Gesetze ganz verschiedene Kräfte involvieren, Bsp Proportion des umgekehrten Quadrats.

Neu/Bigelow/Pargetter: Neuerdings identifizieren wir eine Instanz einer Kausalrelation nicht mehr mit einer einzelnen Kraft (s.u.). Neu: verschiedene fundamentale Kräfte setzen sich zusammen, um grundlegende Ursachen zu bilden.
Die anderen Argumente behalten wir bei:
Kräfte und grundlegende Ursachen müssen Relationen höherer Stufe zwischen Ereignissen sein, denn als Relation 1.Stufe würden sie eine Humesche Welt unmöglich machen.
>Humesche Welt.
Eigenschaftskomplex/Bigelow/Pargetter: Eigenschaftskomplexe sind das, was von Kräften in Relation gesetzt wird. Jeder hat als Konstituenten eine Anzahl von Eigenschaften und Relationen 1. Stufe. Alle werden auch in einer Humeschen Welt da sein. Nur in der aktualen Welt gibt es die zusammenhaltenden Kräfte, und diese sind externe Relationen.
>Wirkliche Welt.
I 284
Aktuale Welt/Bigelow/Pargetter: Selbst in unserer Welt kann es andere Instanzen dieser Eigenschaftskomplexe geben, die nicht in diesen Kausalrelationen zueinander stehen. Und zwar wegen der lokalen Natur der Kausalrelationen.
I 284
Lager: Kräfte: realistische Sicht: Bigelow/Pargetter, Ellis 1988(1): entweder die Komponenten, oder die resultierende Kräfte sind real – (nicht beide, sonst doppelte Verursachung). Vs: Cartwright 1980(3), 1983(4)).
>N. Cartwright.

Kräfte/Ellis/Bigelow/Pargetter: entweder, die Komponenten von Kräften sind real - oder die resultierende Kräfte sind real.
Bsp Es kann eine resultierende Kraft von 0 geben, weil sich Kräfte neutralisieren, die von 0 abweichen.
Problem: Die Komponenten und die resultierende Kräfte können nicht alle real sein, sonst hätten wir Überdetermination oder doppelte Verursachung.
>Überdetermination.
Realistische Sicht: muss sich von Fall zu Fall entscheiden, ob sie die Komponenten oder die resultierenden Kräfte als real ansieht.
Bsp Wir müssen manchmal verschiedene relative Stärken von Komponenten annehmen, um eine resultierende Kraft zu erklären.
Realität/Bigelow/Pargetter: Die Realität der Komponenten wird uns manchmal von unseren Überlegungen aufgezwungen. Bsp drei Protonen, abgeschirmt von Interferenz von außen, ein in der Mitte einer Linie zwischen den beiden anderen. Die vorausgesagte Bewegung der äußeren nach außen wird Kräfte involvieren, die sowohl zwischen den beiden äußeren als auch zwischen diesen und dem in der Mitte bestehen. Dennoch verlangt das Prinzip von Kraft und Gegenkraft (hier: Aktion und Reaktion) dass das mittlere Proton Gegenkräften ausgesetzt ist, die zusammen dazu führen, dass es in Ruhe bleibt.
I 285
Dagegen: Bsp In einer Situation kann ein Teilchen nur senkrecht zu einer realen Kraft wandern. Lösung: Dabei nehmen wir zwei fiktive Kräfte an, die senkrecht zueinander stehen. Dies wird uns in der Situation aufgezwungen. Die Wahl ist willkürlich, ebenso die Orthogonalität. Und nicht alle können real sein, denn sonst hätten wir Überdetermination. In dieser Situation ist die resultierende Kraft real, nicht die Komponenten.
Kausalrelation/Lösung/Bigelow/Pargetter: Weil manchmal die resultierende Kraft als real angenommen werden muss, manchmal dagegen die Komponenten (abhängig von der physikalischen Situation) sollte die Kausalrelation als Relation höherer Stufe zwischen Aggregaten von Kräften erklärt werden.
>Kausalrelation.
Kräfte/Quantenmechanik/Bigelow/Pargetter: In der QM gebraucht man keine Kräfte. Bsp man sagt nicht, dass ein Photon eine Kraft auf ein Elektron ausübt.
>Quantenmechanik.
Bigelow/Pargetter: Wir behandeln diese Fälle aber als analog, weil sie uns ähnlich genug erscheinen. (siehe Heathcote 1989)(2).
Feld/Bigelow/Pargetter: Auch bei der Relation zwischen Feld und Partikel erlauben wir uns, von Kräften und Verursachung zu sprechen.
I 286
Aber wird sprechen lieber als Interaktion zwischen zwei Feldern als zwischen Feld und Partikel. >Felder.
Quantenmechanik/Bigelow/Pargetter: „Interaktionen“ sind hier die legitimen Erben der traditionellen „Kräfte“.
Feld/VsBigelow/Bigelow/Pargetter: Es gibt auch Fälle, wo ein Feld nicht mit einem Partikel interagiert, aber dennoch produziert wird. Das scheint gegen unsere Theorie zu sprechen. Wenn ein Feld aus einem Teilchen entsteht, kann man nicht von Kräften sprechen. Ein elektrisches Teilchen übt keine Kraft auf sein eigenes elektrisches Feld aus. Dennoch verursacht es eben dieses Feld.
BigelowVsVs: Das ist kein Fall von Verursachung. Das Argument setzt eine Trennung von Partikel und Feld voraus, die von niemand angenommen wird. Es besteht eher eine Einheit. Das Feld ist Teil des „Wesens“ des Teilchens. Das wäre aber noch zu prüfen im Licht der weiteren wissenschaftlichen Entwicklung.
>Wesen, >Raumzeit, >Raumkrümmung.

1. Bigelow, J. Ellis, B., and Pargetter, R. (1988). Forces. Philosophy of Science 55. pp. 614-30.
2. Heathcote, A. (1989). A theory of causality: Causality = Interaction (as defined by quantum field theory). Erkenntnis 31 pp.77-108.
3. Cartwright, N. (1980). Do the laws of physics state facts? Pacific Philosophical Quarterly 61, pp.343-77.
4. Cartwright, N. (1983). How the laws of physics lie. Oxford: Clarendon Press.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Logik 2. Stufe Field I 37
Logik 2. Stufe/Field: In der Logik 2. Stufe haben die Quantoren kein rekursives Beweisverfahren. >Quantifikation, >Quantoren, >Logik, >Rekursion.
Quantifikation/Field: Daher ist sie hier vage und unbestimmt, aber selbst dann gilt (A >Logwahr(A)) & (~A > Logwahr(~A)) ist immer wahr. Die Vagheit bezieht sich auf das A.
II 238
Referentielle Unbestimmtheit/logische Operatoren/Logik 2. Stufe/Field: Sonderfall: Frage: Können komplexe logische Operatoren - Bsp unbeschränkte Quantoren 2. Stufe ((s) über Eigenschaften) überhaupt bestimmte Wahrheitsbedingungen haben? - Nein, z. B. kann alles was man mit ihnen ausdrückt, mit eingeschränkterer Quantifikation (über Mengen) reformuliert (reduziert) werden. Dabei hilft es nicht zu sagen, Bsp "Mit "für alle Eigenschaften" meine ich für alle Eigenschaften". >"Alles was er sagte", >Wahrheitsbedingungen, >Mengen, >Extension, >Extensionalität.
Alle/Field: Der Gebrauch von "alle" ohne Anführungszeichen ist selbst Gegenstand einer Reinterpretation. ((s) Es könnte eine widersprechende, noch unentdeckte Eigenschaft geben, die nicht unter "alle Eigenschaften" einbezogen werden dürfte.)
Field: Bsp Beschleunigung nahe Lichtgeschwindigkeit - hier würde der definitiv-Operator wiederum helfen.
VsDeflationismus: Der Deflationismus könnte einfach sagen "..alle..." ist wahr gdw. wenn alle... - Vs: Zusätzlich braucht man den definitiv-Operator, der Bedingungen fordert. Problem: Er fordert sie, aber er gibt sie nicht an! Field: Dito - bei Quantifikation höherer Stufe.

III 39
Logik 1. Stufe/2. Stufe/stärker/schwächer/Abschwächung/Field: Um die Logik 2. Stufe zur 1. Stufe abzuschwächen, können wir die Axiome 2. Stufe zu Axiomen-Schemata 1. Stufe abschwächen, nämlich dem Schema der Ersetzung und/oder der Separation. ((s) Statt eines Axioms über eine Menge ein Schema für alle Elemente?) - Problem: damit kommen viele Nicht-Standard-Modelle herein! Nämlich Modelle in denen Mengen, die in Wirklichkeit unendlich sind, die Formel erfüllen die normalerweise gerade Endlichkeit definiert. >nicht-intendiertes Modell.
III 92
Logik 2. Stufe/Field: Wir haben Logik 2. Stufe an zwei Stellen: 1. bei der Axiomatisierung der Geometrie der Raumzeit und der skalaren Ordnung von Raumzeit-Punkten haben wir...
III 93
...die "vollständige Logik der Teil-Ganzes-Relation" bzw. die "vollständige Logik der Goodmanschen Summen" - 2. (im Abschnitt B, Kapitel 8): den binären Quantor "weniger als". Diesen brauchen wir aber nicht, wenn wir Goodmansche Summen haben: Goodmansche Summe: Ihre Logik ist hinreichend, um Vergleiche von Mächtigkeiten zu geben. Aus heuristischen Gründen wollen wir aber eine Extra-Logik für Mächtigkeiten ("weniger als") beibehalten.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Mehrwertige Logik Field II 144
Dreiwertige Logik/Kleene/Field: Def korrekt/Kleene: Eine Behauptung ist nur korrekt, wenn sie den höchsten der drei Wahrheitswerte (WW) hat. >Korrektheit.
Field: Problem: Nicht alle Tarskischen Bikonditionale bleiben korrekt. Auch Bsp "Wenn A, dann A" ist nicht allgemein behauptbar. Daher ist die Kleenesche Logik schwach.
>Stärker/schwächer.
"Wenn A dann A" ist nicht allgemein behauptbar - > Restall: "n-facher Sprung" ...+...
II 145
Materiales Konditional/dreiwertige Logik/Kleene/Field: Das materiale Konditional ist ein Konditional, das einen der höchsten beiden Wahrheitswerte hat. Damit ist das Curry-Paradox ausgeschlossen: "Wenn dieser Satz wahr ist, dann p".
>Curry-Paradox.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Modaloperatoren Modaloperatoren: Symbole zum Ausrücken von Möglichkeit und Notwendigkeit. Diese Operatoren gehören nicht zum Bestand der Klassischen Logik, sondern fallen in das Gebiet der Modallogik. Ihre Platzierung am Anfang oder im Verlauf von Formeln bestimmt die relative Stärke von Aussagen, die aus der Interpretation dieser Formeln gewonnen werden können. Siehe auch Reichweite, Stärker/schwächer, Modallogik, Mögliche Welten.
Mögliche Welten Adams Stalnaker I 32
Mögliche Welten/Robert Adams: wenn es wahre Sätze gibt, in denen von der Existenz von nichtaktualen möglichen Welten die Rede ist, müssen diese reduziert werden können auf Sätze, in denen nur Dinge aus der aktualen Welt erwähnt werden, die nicht identisch mit nichtaktualen Möglichkeiten. >Mögliche Welten, >Aktualität, >Aktuale Welt, >Möglichkeit, >Kontrafaktisches.
StalnakerVsAdams: ich sehe nicht, wieso das nötig sein sollte.
Mögliche Welten/Stalnaker. Zwei Fragen:
1. Sind sie wirklich so obskur?
I 33
2. Verpflichtet uns der Glaube an mögliche Welten und die indexikalische Analyse der Aktualität uns auf extremen Realismus? Sicher nicht. >Zentrierte Welten.
Welt-Geschichten/world-story/Mögliche Welten/Robert Adams: These: Eine Welt-Geschichte ist eine maximal konsistente Menge von Propositionen. Der Begriff einer möglichen Welt kann in einer kontextuellen Analyse in Begriffen von Welt-Geschichten gegeben werden.
Proposition/Wahrheit/Adams/Stalnaker: Eine Proposition ist wahr in einigen oder allen möglichen Welten, wenn sie ein Element von einigen oder allen Welt-Geschichten ist.
StalnakerVsAdams: In seinem Ansatz gibt es drei undefinierte Begriffe: Proposition, konsistent und kontradiktorisch.
>Propositionen, >Konsistenz, >Kontradiktion.
Propositionen/Adams/Stalnaker: Propositionen können als sprach-unabhängige, abstrakte Objekte vorgestellt werden. Sie haben Wahrheitswerte.
>Wahrheitswert, >Abstrakte Objekte.
Konsistenz/Adams/Stalnaker: Konsistenz ist eine Eigenschaft von Mengen von Propositionen.
>Widerspruchsfreiheit.
Man kann sie in Begriffen von möglichen Welten definieren, in denen alle Propositionen wahr sind.
I 34
Zwei Bedingungen für Konsistenz:
(W1) Die Menge aller wahren Propositionen ist konsistent
(W2) Jede Teilmenge einer konsistenten Menge ist konsistent.

Kontradiktion/Widersprüche/Adams/Stalnaker: Kontradiktion könnte in Begriffen von Konsistenz definiert werden:
A und B sind kontradiktorisch, gdw.
{A,B} nicht konsistent ist
und für jede konsistente Menge von Propositionen Γ ist entweder
Γ U {A} oder Γ U {B} konsistent.
Die Theorie setzt voraus:

(W3) Jede Proposition hat eine Kontradiktion.

Proposition/Adams/Stalnaker: Das ist eine minimale Theorie von Propositionen. Sie erlegt den Propositionen keinerlei Struktur auf, außer was für Verträglichkeit, Implikation und Äquivalenz gebraucht wird. Und um sicherzustellen dass z.B. die richtige Art von Implikation vorliegt. Bsp Implikation:
Def Implikation/Proposition/Stalnaker: (hier): A impliziert B gdw. eine Menge bestehend aus A und einer Kontradiktion von B nicht konsistent ist.
(W1) und (W2) stellen sicher, dass unsere Implikation die richtigen Eigenschaften hat.
Stalnaker I 36
Proposition/Mögliche Welt/Stalnaker: Eine Analyse von Propositionen als Welten liefert Definitionen von Konsistenz usw. in Begriffen von mengentheoretischen Relationen zwischen Mengen von Welten. Welt-Geschichten-Theorie/Adams/Stalnaker: Die Theorie der Welt-Geschichten ist schwächer, weil sie Fragen offen lässt, die die Analyse von Propositionen als Welten klärt.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.
Die folgenden zwei Thesen sind Konsequenzen der Mögliche-Welten -Theorie aber nicht der Welt-Geschichten-Theorie:

(W5) Abgeschlossenheits-Bedingung: Für jede Menge von Propositionen G gibt es eine Proposition A so dass Γ A impliziert und A impliziert jedes Element von Γ.

Stalnaker: Das heißt, dass für jede Menge von Propositionen es eine Proposition gibt die sagt, dass jede Proposition in der Menge wahr ist.
Proposition/Abgeschlossenheit/Stalnaker: Was auch immer Propositionen sind, wenn es welche gibt, gibt es auch Mengen von ihnen. Und für jede Menge von Propositionen ist es definitiv wahr oder falsch, dass alle ihre Elemente wahr sind.
Und dies ist natürlich wieder eine Proposition.
Also nehme ich an, dass der Welt-Geschichten-Theoretiker (W5) zu seiner Theorie hinzufügen will.

(W6) Äquivalente Propositionen sind identisch.

Problem: Die Probleme von (W6) sind bekannt. ((s) >Hyperintensionalismus/Hyperintentionalität: Sätze, die in denselben Welten wahr sind, sind ununterscheidbar, Äquivalenz von „Schnee ist weiß“ mit „Gras ist grün“ usw. VsSemantik möglicher Welten).
>Hyperintensionalität, >Semantik Möglicher Welten.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Möglichkeit Dennett I 140
Mögliche Gegenstände/unverwirklichte Möglichkeiten/Individuation/Identifikation/Quine/Dennett: Quine fragt: Der mögliche dicke Mann in dem Eingang, und der mögliche kahle Mann in dem Eingang: sind sie derselbe mögliche Mann, oder sind es zwei verschiedene mögliche Männer? Würde ihr Einandergleichen sie zu einem machen? Sind keine zwei möglichen Dinge einander gleich? >Possibilia.
I 141
Möglichkeit/Dennett: Grade, von schwach nach stark: 1. logische, 2. physikalische, 3. biologische, 4. historische - (stärker/schwächer). - Problem: Bsp >Zeitreise: wie unterscheidet man logische und physikalische Möglichkeit?
I 162
Möglichkeit/Dennett: David Lewis: pro abgestufte Möglichkeit (Dennett dito). - Problem: Mgöichkeit ist nicht gleich Zugänglichkeit innerhalb der >Bibliothek von Babel (oder von Mendel). - Diese ist größer als das Universum.

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Namen Jackson Stalnaker I 211
Namen/Referenz/Jackson: Bsp Nehmen wir eine Sprache an, in der die Referenzfestlegung von Namen ausgeschlossen ist. Sie hätte immer noch die Ausdrucksstärke „bis zu einem gewissen Grad zu sagen wie die Dinge sind“ Stalnaker: Wenn es so etwas gäbe, hätte es Sinn zu sagen, dass die Referenzfestlegung Teil des deskriptiven Gehalts von Namen sind.
>Stärker/schwächer, >Referenz, >Gehalt, >Propositionaler Gehalt.

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Negation Field II 308
Vagheit/Unbestimmtheit/Logik/"Zurückweisen"/Field: Zurückweisen ist nicht Akzeptieren der Negation. Moderat nicht-klassische Logik/Field: Die moderat nicht-klassische Logik sollte ohne "Zurückweisen" definiert werden. Er akzeptiert nicht alle Instanzen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten, aber akzeptiert auch nicht die Negation irgendeiner Instanz. >Ausgeschlossenes Drittes, >Negation.
Zurückweisen: Dieser Sinn muss schwächer sein als der Sinn von "Akzeptieren der Negation". Aber er muss wiederum stärker sein als "nicht akzeptieren".
>Stärker/schwächer.
Def "p zurückweisen": als "akzeptieren dass es nicht der Fall ist, dass bestimmt p".
"Niedrige" Akzeptanz sollte stärker sein als "nicht hoch". Wenn die Schwelle > Akzeptieren, dann ist Zurückweisen stärker als Nicht-Akzeptieren. Angenommen, Glaubensgrade in einem Satz und seine Negation summieren sich zu weniger als 1, dann ist Zurückweisen schwächer als das Akzeptieren der Negation.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Negation Nozick II 234
Doppelte Negation: "nicht-(nicht-q)" ist schwächer als "q". Sie entspricht dem "könnte" ("might"), nicht dem "würde" ("would").
>Stärker/schwächer, vgl. >Stärke von Theorien, >Doppelte Negation, >Mehrwertige Logik, >Wahrheitswerte, >Wahrheit.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Negation Putnam VI 404
Def Negation/"die" Negation/Putnam: Negation ist die logisch schwächste Aussage, die mit einer gegebenen Aussage (Proposition) unvereinbar ist (>stärker/schwächer: >Stärke von Theorien).

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Nominalismus Field I 132
Theorie/Nominalismus/stark/schwach/stärker/schwächer/(s): Die starke Theorie hat mehr Folgen, wenn mathematische Entitäten (mE) verzichtbar sein sollen, dann darf eine platonistische Theorie keine (physikalischen) Folgen haben, die eine nominalistische (nur physikalische Entitäten) nicht hat. >Stärker/schwächer, >Platonismus, >Mathematische Entitäten.
I 159
Äquivalenz/Platonismus/Nominalismus/Field: Frage: In welchem Sinn sind platonistische (Bsp "Richtung 1 = Richtung 2") und nominalistische Aussagen (c1 ist parallel zu c2) äquivalent? Problem: Wenn es keine Richtungen gibt, kann das zweite keine Folge des ersten sein.
>Ontologie.

III 12
Nominalismus/Field/Pointe: Der Nominalismus wird nicht N* (ohne mE), sondern das stärkere N behaupten.
III 34
Nominalismus/Field: Der Nominalismus ist vereinbar mit der Annahme von Raumzeit-Punkten und leeren Regionen. Nominalismus pro Substantivalismus.
>>Substantivalismus.
III 36
Regionen/Punkte/Field: Lösung für die Nominalisten: Individuenkalkül/Goodman: Regionen als Summen von Punkten anzunehmen. Dann gibt es aber keine leeren Regionen. Die Region braucht dann nicht zusammenhängend oder messbar zu sein.
>Individuenkalkül, >Relationismus.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Notwendigkeit Wessel I 126
Notwendig/Wessel: häufig: "~p > p" als notwendig gedeutet. Problem: Dann gibt es keine Möglichkeit, zwischen "p" und "p ist notwendig" zu unterscheiden.
>Logische Notwendigkeit, >Logische Möglichkeit.
"Logisch unmöglich": "p > ~ p": dann sind "~p" und "p ist unmöglich" äquivalent.
>Äquivalenz.
I 344
Notwendigkeit/Wessel: Wenn ich einen Satz als notwendig bezeichne, gebe ich einen Wink über meine Urteilsgründe. >Urteile, >Begründung, >Rechtfertigung.
Möglichkeit: Der Sprecher enthält sich des Urteils.
>Möglichkeit, vgl. >Kontoführung.
I 350
Logisch/physikalisch notwendig/Wessel: 1. was logisch notwendig ist, ist auch faktisch notwendig
2. was faktisch möglich ist, ist auch logisch möglich
3. was faktisch nicht notwendig ist, ist auch logisch nicht notwendig
4. was logisch unmöglich ist, ist auch faktisch unmöglich.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.
Logische Modalität legt Grenzen für die faktische Modalität fest. - Weil logische Modalität allein aus sprachlichen Festlegungen, nicht ontologisch. - Logische Wahrheit ist äquivalent mit logischer Beweisbarkeit und logischer Notwendigkeit.
>Beweisbarkeit, >Modalitäten, >Logische Wahrheit.
Logische Widerlegbarkeit ist äquivalent mit logischer Falschheit und logischer Unmöglichkeit.
>Widersprüche, >Widerspruchsfreiheit.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Objektivität Vollmer I XX
Objektive Erkenntnis/Vollmer: Objektive Erkenntnis ist zwar möglich, aber als solche nicht ausweisbar. - Wir haben sicher oft recht, können dessen aber nicht sicher sein. >Gewissheit, >Wissen, >Bestätigung, >Beweise, >Beweisbarkeit, >Experimente, >Methode.
I 16
Objektivität/Vollmer: Invarianz ist der Schlüssel dazu - Objektivität kann aber niemals endgültig festgestellt werden. >Invarianz.
I 91
Objektivität/Vollmer: Unabhängigkeit von der Methode: die Wahrheit darf nicht von der Methode abhängen. (Putnam pro). >Wahrheit.
I 291
Objektivität/Vollmer: Intersubjektivität ist kein hinreichendes Kriterium - Invarianz ist auch nicht hinreichend, aber schärfer. >Intersubjektivität, >Hinreichendes, >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Perspektive Hintikka II 115
Wissen-wer/sehen/visuelle Wahrnehmung/perspektivische Identifikation/Hintikka: Def Sehen/Hintikka: ein Objekt sehen: Personen und Körper, die dieselbe Lücke im Wahrnehmungsfeld von John einnehmen, kann dieser identifizieren. Dabei weiß er auch, dass zu verschiedenen Zeiten verschiedene Objekte an der stelle sein können.
Pointe: Dabei muss John nicht wissen, wer diese Person ist!
Wissen-wer/Sehen-wer/Hintikka: Hierzu brauchen wir zusätzlich eine Identifikation, die auf öffentlichen (objekt-zentrierten) Kriterien basiert.
Öffentlich/perspektivisch/Sprache/logische Form/Hintikka: Der Unterschied zwischen perspektivischer und öffentlicher Identifikation zeigt sich auch sprachlich:
Bsp öffentlich: Ist eine Identifikation erfolgreich, wenn es wahr ist, dass:
(1) John sieht, wer b ist.
(2) John erinnert sich, wer b ist.
(3) John weiß, wer b ist.
II 116
Dagegen: perspektivisch:
(4) John sieht b.
(5) John erinnert sich an b.
(6) John kennt b.
Hintikka/(s): Das perspektivische kann ein bloßes Betrachten sein, die Augen auf etwas ruhen lassen, ohne zu wissen, wer oder was das ist.
Querwelteinidentität/Starrheit/HintikkaVsKripke: Es geht eher um die Weise der Identifikation (öffentlich/perspektivisch) als um Starrheit oder Nichtstarrheit.
>Starrheit, >Mögliche Welten.
Die Weise der Identifikation entscheidet darüber, was als ein und dasselbe Individuum zählt.
II 120
Def Identifikation/visuelle Wahrnehmung/perspektivisch/privat/Hintikka: b im perspektivischen Sinn identifizieren hießt, eine Lücke für b unter den visuellen Objekten finden, d.h. b visuell lokalisieren. Logische Form: Visuelle Identifikation entspricht der Beantwortung einer Wo-Frage. ((s) Lokalisierung im Gesichtsraum).
Perspektivisch/Hintikka/(s): Perspektivisch entspricht nicht streng, aber als Gegensatz zum öffentlichen, dem privaten Blickpunkt.
Def Identifikation/visuelle Wahrnehmung/öffentlich/t/Hintikka: Identifikation ist die Fähigkeit, b auf der Landkarte abstrakten überpersönlichen Wissens zu lokalisieren.
D.h. die Fähigkeit zu interpretieren, was man sieht.
Logische Form: Die logische Form ist visuelle Identifikation. Öffentlich: Öffentlich heißt eine Was-Frage oder Wer-Frage zu beantworten.
Interpretation/sehen/Wahrnehmung/Hintikka: Die Interpretation besteht hier darin, unseren Empfindungen eine Bedeutung zuzuschreiben.
Analog: Abstrakte Zeichen als Buchstaben zu interpretieren ist analog (sehen-als).
((s) Stärker/schwächer: Eine Druckseite zu betrachten und festzustellen, dass es Gedrucktes ist, ist schwächer. Die stärkere Variante wäre, es zu lesen.
Öffentlich/Identifikation/Hintikka: Es ist gefährlich, unsere Methoden der öffentlichen Identifikation so zu interpretieren.
>Identifikation, >Individuation,
Perspektivisch/privat/Hintikka: Die perspektivische Identifikation liefert ein eigenständiges Begriffsschema (Begriffssystem).
Symmetrie/Asymmetrie/Identifikation/logische Form/Alltagssprache/Identifikation/perspektivisch/öffentlich/Hintikka:
Symmetrie: In der Logik (logischen Form) gibt es eine Symmetrie zwischen den Ausdrücken für öffentliche bzw. perspektivische Identifikation.
Asymmetrie/Alltagssprache: In der normalen Sprache gibt es diese Symmetrie nicht.
Grund: Für die öffentliche Identifikation haben wir versteckte Quantoren.
Perspektivisch: Hier brauchen wir eine direkte Objekt-Konstruktion.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Propositionen Stalnaker I 35
Proposition/Struktur/mögliche Welt/Stalnaker: Propositionen sind hoch strukturiert, mögliche Welten sind es nicht. >Mögliche Welten/Stalnaker.
Die Strukturen, die zwischen Propositionen bestehen, bestehen so nicht zwischen möglichen Welten. Propositionen können stärker oder schwächer sein - mögliche Welten nicht.
>Stärker/schwächer, >Inhalt, >Situationen, >Welt.
Eine minimale Theorie von Propositionen und möglichen Welten braucht nur die Strukturen von Propositionen, nicht von möglichen Welten.
>Strukturen.
I 37
Proposition/Stalnaker: Die Proposition wird aus Individuen und Eigenschaften gebildet. Satz/Stalnaker: Der Satz wird aus Namen und Prädikaten gebildet.
>Sätze, >Prädikation, >Wahrheit.
I 51
Verstehen/Stalnaker: Eine Proposition kann nicht wie ein Satz falsch verstanden werden, weil sie schon der Inhalt ist. >Verstehen.
I 61f
Def Proposition/Stalnaker: Eine Proposition ist nicht mehr als eine Teilregion, oder Teilmenge von möglichen Welten. Def Behauptung/Stalnaker: Eine Proposition zu behaupten ist nichts anderes, als die wirkliche Welt in dieser Teilmenge zu lokalisieren.
>Behauptungen, >Logischer Raum.
Def wahr-relativ-zu-x: Zu sagen, eine Proposition ist wahr relativ zu einer Welt x heißt, dass die Welt x in der Teilmenge (von möglichen Welten) ist, die die Proposition konstituiert.
Def wahr simpliciter: "Wahr simpliciter" heißt zu sagen, das die wirkliche Welt in dieser Teilmenge (von möglichen Welten, die die Proposition konstituieren) ist.
>Einfach wahr.
Proposition: Eine Proposition wird mit ihren Wahrheitsbedingungen identifiziert.
>Wahrheitsbedingungen, >Individuation.
I 191
Sekundäre Proposition/zwei-dimensionale Semantik/Chalmers/Stalnaker: ("fx"): Sekundäre Propositionen sind auf die wirkliche Welt bezogen. >Intensionen/Stalnaker.
Primäre Propositionen: ("fp") sind auf die jeweilige Welt bezogen, in der die Äußerung gemacht wird.
Logische Form: Def fp: logische Form: fx(y) = f(x,y) und fp(x) = f(x,x) bzw. äquivalent: fp(x) = fx(x) .

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Quantenmechanik Genz II 118
Quantenmechanik/Genz: Die Quantenmechanik verneint die gleichzeitige Möglichkeit dieser drei Prinzipien:
1. Lokalität,
2. Möglichkeit unabhängiger Zufälle in getrennten Gebieten,
3. Induktion.
II 235
Beobachtung/Prinzip/Formel/Gleichung/Genz: Am Anfang der Quantenmechanik standen zwei rein mathematische Beobachtungen, die auf kein Prinzip zurückgeführt werden konnten: 1. Plancks Formel für die Wärmestrahlung und
2. die Formel für das Wasserstoffspektrum.
Rechtfertigung: Eine Rechtfertigung bestand allein darin, dass sie richtige Ergebnisse lieferten.
Quantenmechanik/Prinzipien/Genz: 1. Prinzip der Quantenmechanik: ist die Verschränkung. These: Nahezu alles ist mit allem verschränkt. Noch tiefer gesehen gibt es dann gar keine lokalisierbaren Quantenzustände.
II 236
„Fernwirkung“/Quantenmechanik/Nachricht/Information/Genz: Durch die „Fernwirkung“ (aus der Verschränkung) können keine Nachrichten übertragen werden. 2. Prinzip der Quantenmechanik: Keine Nachricht kann instantan übertragen werden.
Die beiden Prinzipien zusammen schrammen hart an einem Widerspruch vorbei. Daraus folgt, dass beide zusammen sehr mächtig sind.
>Stärker/schwächer, >Prinzipien.
Ableitung/Prinzip/Genz: Bisher ist es nicht gelungen, die Quantenmechanik als einzig mögliche Verwirklichung ihrer beiden Prinzipien abzuleiten.
>Ableitung, >Ableitbarkeit.
II 238
John Bell/Quantenmechanik/Genz: John Bell hat gezeigt, dass die Quantenmechanik keine Wahl der Häufigkeiten zulässt, die ergeben, was beobachtet wird. Die relativen Häufigkeiten kommen falsch heraus. Die Vorhersagen der Quantenmechanik stehen im Widerspruch zu dem, was Bell aus Prinzipien abgeleitet hat. Die Quantenmechanik ist aber die am besten bestätigte Theorie die es gibt.
>Bellsche Ungleichung.
II 241
Wirkung/Übertragung/Wirkungsübertragung/Energie/Quantenmechanik/Genz: Eine Besonderheit der Übertragung von Wirkungen in der Quantenmechanik, durch die keine Nachrichten (Information) übertragen werden kann, ist, dass keine Energie übertragen wird. >Information, >Energie.
II 245
Wirkung/Nichtlokalität/Genz: In der Quantenmechanik können Wirkungen (keine Nachrichten) instantan übertragen werden.
II 246
Prinzipien/Quantenmechanik/Genz: Die Quantenmechanik kann vollständig aus Prinzipien – die der Alltagserfahrung widersprechen - abgeleitet werden. Bisher wissen wir nur, welche Prinzipien nicht zusammen bestehen können.
II 286
Quantenmechanik/klassische Physik/Genz: Es sind vor allem die die Zustände beschreibenden Variablen, die verschieden sind: In der Quantenmechanik sind dies: Wellenfunktionen.
In der klassischen Physik sind dies: Orte und Geschwindigkeiten.
Dabei geht es nicht um deterministisch oder nichtdeterministisch.
>Determinismus, >Wellenfunktion.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Quantoren Hintikka II 28
Verzweigte Quantoren/Verzweigung/stärker/schwächer/Hintikka:
Bsp Verzweigung hier:
1. Ast: Es gibt ein x und b weiß... 2. Ast: b weiß, es gibt ein x...
Die Quantifikation mit verzweigten Quantoren ist extrem stark, fast so stark wie die Logik 2. Stufe.
Daher kann sie nicht vollständig axiomatisiert werden (quantifizierte epistemische Logik mit unbegrenzter Unabhängigkeit).
II 29
Variante: Eine andere Variante sind einfachere Fälle, wo die Unabhängigkeit sich auf Nichtwissen bezieht, verbunden mit einem Zug mit einem einzelnen unnegierten epistemischen Operator {b} K. Hier ist eine explizite Behandlung möglich.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Quantoren Stechow I 85
Schwacher Quantor/Milsarik/Semantik/Linguistik/Stechow: Bsp ein, kein (ohne Existenzpräsupposition). Bsp Paula ist eine/keine Katze - aber nicht "Paula ist jede Katze" (starker Quantor).
Stark: Bsp "die meisten". - Starke Quantoren: beinhalten eine Präsupposition.
>Präsuppositionen, >Stärker/schwächer, >Quantifikation, >Stärke von Theorien, >Semantik.
A. von Stechow
I Arnim von Stechow Schritte zur Satzsemantik
www.sfs.uniï·"tuebingen.de/~astechow/Aufsaetze/Schritte.pdf (26.06.2006)
Rechtfertigung Field I 44
Rechtfertigung/FieldVsWright: Man kann jeden Glauben durch einen stärkeren Glauben rechtfertigen, aus dem er folgt. >Stärker/schwächer, >Überzeugungen.
II 366f
Vernunft/Rechtfertigung/Field: pro niedrigere Schwelle: Gute Induktions- und Wahrnehmungsregeln zählen dann als schwach a priori. >Rationalität.
Kohärenztheorie: Die Kohärenztheorie hat dann eine höhere Schwelle für Vernunft.
>Kohärenz, >Kohärenztheorie.
Unsere Regeln gelten nicht als vernünftig, bevor nicht die Anwender durch eine Kombination von Deduktion, Induktion und Wahrnehmung gezeigt haben, bei der diese Kombination von Fall zu Fall variiert, dass diese Regeln verlässlich sind.
>Kovarianz, >Verlässlichkeit, >Vernunft, >Sinn, >Sinnlosigkeit,
>Regeln, >Deduktion, >Induktion, >Wahrnehmung.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Referentielle Quantifikation Referentielle Quantifikation: Ausdruck für die normalerweise in der Prädikatenlogik verwendete Form der Quantifikation („Es gibt mindestens einen Gegenstand x mit der Eigenschaft …“ oder „Für alle Gegenstände x gilt…“). Hier wird also über Gegenstände etwas ausgesagt, wobei ihre Existenz vorausgesetzt wird. Im Gegensatz dazu geht es bei der substitutionalen Quantifikation um sprachliche Ausdrücke („Es gibt einen wahren Satz, der…“). Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Arten der Quantifikation ist nun der, dass bei der möglichen Ersetzung eines sprachlichen Ausdrucks durch einen anderen Ausdruck eine sogenannte Substitutionsklasse angenommen werden muss, die es im Fall von Gegenständen nicht geben kann, da der alltägliche Gegenstandsbereich nicht in Klassen eingeteilt ist. Bsp Man kann einen Tisch durch irgendeine Kiste ersetzen, nicht jedoch das Wort Tisch durch ein gerade verfügbares Wort. Siehe auch substitutionale Quantifikation, Quantifikation, Substitution, Inferenzen, Implikation, stärker/schwächer.
Reichweite Reichweite, Logik, Philosophie: Eigenschaft von Quantoren oder Operatoren, auf einen größeren oder kleineren Bereich angewendet werden zu können. Z.B. kann der Notwendigkeitsoperator N an verschiedenen Stellen einer logischen Formel stehen. Je nach Positionierung hat die daraus gewonnene Aussage einen erheblich geänderten Sinn. Bsp Große Reichweite „Es ist notwendig, dass es einen Gegenstand gibt, der …“ bzw. kleine Reichweite „Es gibt einen Gegenstand, der notwendigerweise….“. Siehe auch Quantoren, Operatoren, Allgemeingültigkeit, Stärker/schwächer, Notwendigkeit, Barcan-Formel.
S 4 / S 5 S 4 / S 5, Logik, Philosophie: S 4 und S 5 sind modallogische Systeme, die sich in Bezug darauf unterscheiden, was in ihnen ausdrückbar ist. Durch die Hinzunahme von Axiomen wird die Ausdrucksstärke erhöht. S 5 entsteht aus S 4 durch das hinzugefügte Axiom Mp > NMp. „Was möglich ist, ist notwendigerweise möglich“. Siehe auch Axiome, Axiomensysteme, Modallogik, Modalitäten, Stärker/schwächer.
S 4 / S 5 Cresswell Hughes I 39
S4/Hughes/Cresswell: T + Np >NNp - (schwächer)
S5: T + M > NMp (stärker).
Beide sind stärker als T.
>Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien, >Axiomensysteme.
Hughes I 110
S4/Hughes/Cresswell: = T + (Lp > LLp) - (s) was notwendig ist, ist aus logischen Gründen notwendig -stärker als T, schwächer als S5. S5: T + (Mp > LMp). - ((s) Was möglich ist, ist notwendigerweise möglich.)
Hughes I 69
Semantik/semantische Modelle/Hughes/Cresswell: (Bsp T, S4, S5) charakterisieren allein noch nicht die verschiedenen Bedeutungen von Notwendigkeit und Möglichkeit. Semantische Diagramme/Hughes/Cresswell: verschiedene mögliche Welten betrachten.

Erklärung: M = Möglich - N = Notwendig; L = Notwendig
T, S4, S5: logische Systeme, die sich durch ihre Axiome unterscheiden
T + M: System T mit Hinzunahme eines Axioms für Möglichkeit.
M > NMp: wenn es möglich ist, dann ist es notwendigerweise möglich.
>Zugänglichkeit.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

Hughes I
G.E. Hughes
Maxwell J. Cresswell
Einführung in die Modallogik Berlin New York 1978
Schemabuchstaben Field II 115
Fragment/stärker/schwächer/Field/(s): Das schwache Fragment der substitutionalen Quantifikation (sQ) hat keine substitutionalen Quantoren. Schemabuchstaben werden als Variablen für Sätze behandelt. Dann sind die Schemata selbst Teil der Sprache und nicht nur ihre Instanzen. >Substitutionale Quantifikation, >Stärker/schwächer.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Selektion Sober Perler I 357
Selektion/E. Sober: Unterschied: "Selektion nach" (stärker) - "Selektion von" (schwächer): Selektion "von" kann auch Nebenprodukt einer Selektion "nach" sein. Bsp Ein Trichter lässt nur Kugeln durch, die kleiner als 1 cm sind. Diese sind zufällig alle grün. Aber die Selektion durch den Trichter ging nur nach Größe, nicht nach Farbe.
>Stärker/schwächer, >Evolution, >Eigenschaften, >Klassifikation.

Sober I
E. Sober
Evidence and Evolution: The Logic Behind The Science Cambridge 2008

Perler I
Dominik Perler
Markus Wild
Der Geist der Tiere Frankfurt 2005
Sprache Papineau I 284
Zweck-Mittel-Denken/Sprache/Tier/Papineau: (ebenfalls als "Spandrille", Nebeneffekt): These: Angeblich ist Zweck-Mittel-Denken Huckepack mit Sprache in der Evolution entstanden. >Evolution, >Zwecke, >Tiere, >Tiersprache, >Denken, >Welt/Denken.
PapineauVs: Gefahr der Zirkularität: Der primäre biologische Zweck der Sprache könnte sein, den Informationsvorrat zu vergrößern, das würde aber nichts nützen, wenn das Zweck-Mittel-Denken nicht schon entwickelt wäre.
>Zirkularität.
Papineau: Sprache könnte sich auch zuerst als Instrument der Weitergabe von Information entwickelt haben. Bsp "Ein Tiger kommt".
>Information.
I 285
Problem/Papineau: Das letzte Stück zu erklären: worin besteht der zusätzliche biologische Druck, der zur Sprache führte, mit der allgemeine Informationen berichtet werden? >Selektion.
a) Wenn zur Erleichterung des Zweck-Mittel-Denkens, dann ist das Zweck-Mittel-Denken doch kein Nebeneffekt. Es könnte von Sprache abhängig gewesen sein.
b) Wenn andererseits die Sprache die Fähigkeit zur Repräsentation und Verarbeitung allgemeiner Information aus unabhängigem Grund entwickelte, gibt es weitere Probleme:
1. Warum sollte Sprache überhaupt für Bericht und Verarbeitung selektiert werden?
2. Fundamentaler: Wenn Sprache unabhängig vom Zweck-Mittel-Denken ist, dann brauchen wir eine Geschichte darüber, wie diese unabhängige Fähigkeit anschließend als Nebeneffekt zum Zweck-Mittel-Denken ausgebaut wird.
Vgl. >Epiphänomenalismus.
Der Punkt ist, dass das Zweck-Mittel-Denken eine Verhaltens-Kontrolle ausüben muss.
>Verhalten, >Kontrollmechanismus, >Verhaltenskontrolle, vgl. >Selbstregulation.
I 286
Die Fähigkeit zur allgemeinen Informationsverarbeitung muss imstande sein, der Menge der Dispositionen etwas hinzuzufügen: Bsp "Von jetzt an nur noch Fisch statt Fleisch", Bsp "Beim nächsten Briefkasten werfe ich den Brief ein". Ohne das macht das Zweck-Mittel-Denken keinen Unterschied für unser Tun.
>Informationsverarbeitung, vgl. >Problemlösen.
I 286
Sprache/Zweck-Mittel-Denken/Evolution/Papineau: Problem: Wie konnte eine neue Möglichkeit, unser Verhalten zu verändern, ohne grundlegende biologische Veränderung entstehen? Als Nebeneffekt? Das ist eine sinnlose Annahme. Es muss die Fähigkeit mitgebracht haben, neue Dispositionen zu entwickeln. >Evolution, >Dispositionen.
Schwer vorstellbar, wie das ohne biologische Selektion geschehen sein sollte.
I 287
Aber das ist noch kein Argument für einen ganz separaten Mechanismus für das Zweck-Mittel-Denken im menschlichen Hirn. Schwächer: Es könnte irgendeinen biologischen Mechanismus für das Zweck-Mittel-Denken geben, z.B. dass sich die Sprache unabhängig zur Verarbeitung und Berichterstattung entwickelt hat. Danach erlauben weitere Schritte, dass ihre Outputs das Verhalten beeinflussen.
Vgl. >Stärke von Theorien, >Stärker/schwächer.
I 290
Sprache/Evolution/Allgemeinheit/Papineau: Zuvor habe ich die Sprache für besondere Tatsachen von einer für allgemeine Tatsachen unterschieden. >Allgemeinheit/Papineau, >Verallgemeinerung.
Vielleicht hat erstere sich für Kommunikation entwickelt, und letztere für das Zweck-Mittel-Denken.
>Kommunikation.
Oder Sprache für allgemeine Tatsachen hat sich unter dem ko-evolutionären Druck des Zweck-Mittel-Denkens und der Kommunikation entwickelt.
Vorstellung/bildliche/Papineau: Wie konnten die Ergebnisse des bildlichen Vorstellens die Macht gewinnen, die bereits bestehenden Strukturen der Handlungskontrolle zu beeinflussen?
>Vorstellung, >Denken ohne Sprache.
I 291
Vielleicht aus Imitation komplexer Handlungsabfolgen anderer. >Imitation.

Papineau I
David Papineau
"The Evolution of Means-End Reasoning" in: D. Papineau: The Roots of Reason, Oxford 2003, pp. 83-129
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Papineau II
David Papineau
The antipathetic fallacy and the boundaries of consciousness
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Papineau III
D. Papineau
Thinking about Consciousness Oxford 2004
Stärke von Theorien Armstrong III 77
Logische Notwendigkeit: ist die stärkste Notwendigkeit. - Physikalische Notwendigkeit: schwächer weil kontingent - noch schwächer: Allquantifikation (bloße Gleichförmigkeit). Pointe: aus einem Gesetz kann man nicht auf Allquantifikation schließen. - Gesetz: zeigt physikalische Notwendigkeit. >Gesetze.

III 108
stark/schwach/stärker/schwächer/Armstrong: Bsp "N(F,G)" ist logisch stärker als "Alle Fs sind Gs". Die Allaussage (Allquantifikation, bloße Konjunktion) ist logisch schwächer als eine Gesetzesaussage. >Gesetzesaussagen.

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983
Stärke von Theorien Avramides I 66f
Stärker/schwächer/Theorie/notwendig/hinreichend/Bennett: Bsp Wir können eine Theorie (Analyse) stärken, um die Analyse hinreichend zu machen, anschließend können wir sie schwächen, um sie notwendig zu machen. Bsp Stärker/schwächer/Bennett/(s): extrem stark: logische Wahrheit
Schwächer: empirische Wahrheit, die sich als falsch herausstellen kann.
Extrem schwach: gleichzeitige Wahrheit eines Konditionals und seiner Konverse.
Supervenienz: viel schwächer als Reduktionismus.
>Supervenienz, >Reduktionismus, >Konditional, >Notwendigkeit, >Logische Wahrheit.

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
Stärke von Theorien Cresswell I 154
Stärker/schwächer/Cresswell: jeder Satz 1. Stufe, der (Ey) vor (x) oder (Ew) vor (z) stellt, ist zu stark, also scheint (iv) bestimmt kein Satz 1. Stufe zu sein:
iv) FφEψ(x)(z) (F(x, φ(x), z, ψ(z)))

(Existenz-Quantor vor Allquantor).
>Existenzquantifikation, >Allquantifikation, >Quantifikation, >Logik, >Logik 2. Stufe, >Stärker/schwächer.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Stärke von Theorien Davidson Glüer II 18f
Stärker/schwächer/Theorie/Davidson: Eine stärkere Theorie wäre die falsche Theorie: Bsp "Einen Satz versteht, wer weiß, dass er wahr ist." - ((s) schwächer: Einen Satz versteht, wer das Verifikationsverfahren kennt.)

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Stärke von Theorien Field I 36
Stärker/schwächer/Field/(s): Systeme höherer Stufe sind stärker.
I 121
Bsp "Es gibt einen Beweis von ~A > ~MA" - stärker: "Es gibt ein Modell von A > MA".
I 132
Theorie/Nominalismus/stark/schwach/(s): Die starke Theorie hat mehr Folgen. Wenn mathematische Entitäten (mE) verzichtbar sein sollen, darf eine platonistische Theorie keine (physikalischen) Folgen haben, die eine nominalistische (nur physikalische Entitäten) nicht hat. >Nominalismus, >Platonismus.
I 172
Abschwächen/"zu reich"/"zu stark"/Field: Bsp eine Theorie (oder Schema) behauptet die Existenz von mehr Entitäten (z.B. Regionen) als man je braucht. Dann können ungesicherte empirische Konsequenzen auftreten (Das ist unüberprüfbar). Lösung: Die Theorie wird abgeschwächt.

II 115
Fragment/stärker/schwächer/Field/(s): Das schwache Fragment der substitutionalen Quantifikation (sQ): hat keine substitutionalen Quantoren: Wir behandeln Schemabuchstaben als Variablen für Sätze. Dann sind die Schemata selbst Teil der Sprache, nicht nur ihre Instanzen. >Substitutionale Quantifikation.
II 123
Schwach/Field/(s): schwächer: Schemabuchstaben sind schwächer als die substitutionale Allquantifikation - Modaloperator: verlangt stärkere Ausdrucksformen.
Ad II ~290
Vagheit/Logik/(s): Abstufungen: stark: Gewisse Instanzen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten sind falsch. Schwächer: Einige sind nicht behauptbar.
"Falsch"/"stark: "hat eine wahre Negation". - ...
Field: Durch das Ausdrücken von Behauptungen und Leugnungen von Bestimmtheit, Bsp D~A, ~D~A, ~D~DA, D~D~A usw. (A ist atomar), haben wir das Problem der Erklärung der Bestimmtheit erheblich reduziert.
II 295
S4: hier gibt es folgende Möglichkeiten: Positiver Grenzfall:~DA u D~D~A u ~D~DA. >Systeme S4/S5.
Negativer Grenzfall: ~D~A u D~DA u ~D~D~A
"definitiv unbestimmt": D~DA u D~D~A
"hoffnungslos unbestimmt": ~D~DA u ~D~D~A - d.h. nicht einmal definitiver Grenzfall potentielle Unbestimmtheit 1. Ordnung/Field: Für einen Agenten heißt das, wenn er A als potentiell unbestimmt behandelt, dann muss er Glaubensgrade in es und seine Negation haben, die sich zu weniger als 1 addieren.
II 361
Def schwacher a priori-Satz/Field: Der schwache a priori-Satz kann vernünftigerweise geglaubt werden ohne empirische Belege. >Logik 2. Stufe.
III 39
Stärker/schwächer: Schwächere Theorien haben eher Nicht-Standard-Modelle (unintendierte Modelle). Die 2. Stufe ist stärker als 1. Stufe. >Unintendierte Modelle.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Stärke von Theorien Fodor I 144
Stärker/schwächer/Beleg/Theorie/(s): Belege für eine starke Theorie sind gleichzeitig Belege für eine schwächere Theorie, aber nicht umgekehrt. >Belege, >Schlussfolgerungen.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Stärke von Theorien Genz II 13
Theorie/stärker/schwächer/Genz: Angenommen zwei Theorien machen dieselben überprüfbaren Aussagen. Überlegenheit: Dann ist die Theorie überlegen, die schwächere Annahmen macht.
>Prämissen, >Theorien, >Bedingungen, >Hinreichendes, >Notwendigkeit.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Stärke von Theorien Grice ad Meggle I 357
Stärker/schwächer/Grice: Man sollte nur dann eine schwächere Behauptung machen (Bsp "Er ist entweder da oder dort.") wenn man einen guten Grund dafür hat. Bsp "Ich habe 5 Dollar" gibt Anlass zu der Vermutung, dass er nur 5 hat. >Präsupposition.

Grice I
H. Paul Grice
"Meaning", in: The Philosophical Review 66, 1957, pp. 377-388
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Megle Frankfurt/M. 1993

Grice II
H. Paul Grice
"Utterer’s Meaning and Intentions", in: The Philosophical Review, 78, 1969 pp. 147-177
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle

Grice III
H. Paul Grice
"Utterer’s Meaning, Sentence-Meaning, and Word-Meaning", in: Foundations of Language, 4, 1968, pp. 1-18
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Grice IV
H. Paul Grice
"Logic and Conversation", in: P. Cple/J. Morgan (eds) Syntax and Semantics, Vol 3, New York/San Francisco/London 1975 pp.41-58
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Grice: > Meg I
G. Meggle (Hg)
Handlung, Kommunikation, Bedeutung Frankfurt/M 1979
Stärke von Theorien Hintikka II 7
Standard-Semantik/Kripke-Semantik/Hintikka: Welche Unterschiede gibt es eigentlich? Der Graben zwischen ihnen ist viel tiefer als es zuerst scheint. Cocchiarella: Cocchiarella hat aber gezeigt, dass schon im einfachsten quantifikatorischen Fall, der monadischen Prädikatenlogik, die Standardlogik sich radikal von ihrem Kripkeschen Cousin unterscheidet.
Entscheidbarkeit: Monadische Prädikatenlogik ist, wie Kripke gezeigt hat, entscheidbar.
Kripke-Semantik: Die Kripke-Semnatik ist hingegen unentscheidbar.
Entscheidbarkeit: Entscheidbarkeit impliziert Axiomatisierbarkeit.
Stärker/schwächer/Hintikka: Sobald wir über monadische Prädikatenlogik hinausgehen, haben wir eine Logik von beträchtlicher Stärke, Komplexität und Widerspenstigkeit.
Quantifizierte Standard-Modallogik 1.Stufe/Hintikka: Die quantifizierte Standard-Modallogik 1.Stufe ist im gewissen Sinn stärker als die Logik 2. Stufe (mit Standard-Semantik). Letztere ist natürlich schon sehr stark, so dass einige der schwierigsten ungelösten logischen und mengentheoretischen Probleme in Form von Fragen nach logischer Wahrheit (oder Erfüllbarkeit) in logischen Formeln 2. Stufe ausgedrückt werden können.
Def gleichstark/stärker/schwächer/Hintikka: (hier): "Gleichstark" heißt hier ein gleich schwieriges Entscheidungsproblem aufzuweisen.
Entscheidungsproblem: Das Entscheidungsproblem für Standard-Logik 2. Stufe kann reduziert werden auf das für quantifizierte Standard-Modallogik 1. Stufe.
Reduktion: Diese Reduktion ist schwächer als Übersetzbarkeit.
II 9
Quantifizierte Standard-Modallogik 1. Stufe/Hintikka: Diese Logik ist sehr stark, vergleichbar in der Stärke mit der Logik 2. Stufe. Daraus folgt, dass sie nicht axiomatisierbar ist (HintikkaVsKripke). Je stärker eine Logik ist, desto weniger handhabbar ist sie.
II 28
Verzweigte Quantoren/Verzweigung/stärker/schwächer/Hintikka:
Bsp Verzweigung hier:
1. Ast: Es gibt ein x und b weiß... 2. Ast: b weiß, es gibt ein x...
Die Quantifikation mit verzweigten Quantoren ist extrem stark, fast so stark wie die Logik 2. Stufe.
Daher kann sie nicht vollständig axiomatisiert werden (quantifizierte epistemische Logik mit unbegrenzter Unabhängigkeit).
II 29
Variante: Eine Variante sind einfachere Fälle, wo die Unabhängigkeit sich auf Nichtwissen bezieht, verbunden mit einem Zug mit einem einzelnen unnegierten epistemischen Operator {b} K. Hier ist eine explizite Behandlung möglich.
II 118
Sehen/stärker/schwächer/logische Form/Hintikka: a) stärker: wiedererkennen, erkennen als, sehen als
b) schwächer: betrachten, den Blick ruhen lassen auf, usw.
Schwächer/logische Form/sehen/wissen/kennen/Hintikka: Bsp
(perspektivisch, “Ex“)
(15) (Ex) ((x = b) & (Ey) John sieht dass (x = y)).
(16) (Ex)(x = b & (Ey) John erinnert sich, dass x = y))
(17) (Ex)(x = b & (Ey) KJohn (x = y))
Bekanntschaft/Pointe: In (17) kann b sogar dann in Johns Bekanntschaft sein, wenn John b gar nicht als b kennt! ((s) wegen des y).
II 123
Alltagssprache/Mehrdeutigkeit/Hintikka: Folgender Ausdruck ist mehrdeutig:
(32) Ich sehe d
Stärker: (33) (Ex) Ich sehe, dass (d = x)
das sagt dasselbe wie (31) wenn die Information visuell ist oder
schwächer:
(34) (Ex) (d = x & (Ey) Ich sehe dass (x = y))
Das ist die natürlichste Übersetzung von (32).
Schwächer: Für die Wahrheit von (34) genügt es, dass meine Augen einfach auf dem Objekt d ruhen. Ich brauche es nicht als d zu erkennen.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Stärke von Theorien Mates I 158
Stärker/schwächer/Aussagen/Mates: Bsp "Fa" ist stärker als "(Ex)Fx". >Existenzielle Generalisierung, >Universelle Instantiierung.
Die Regel der "Beispielbeseitigung erlaubt dann, die Konklusion von der schwächeren Aussage (Annahme) abhängig zu machen.
>Stärker/schwächer, >Konklusion, >Abhängigkeit.

Mate I
B. Mates
Elementare Logik Göttingen 1969

Mate II
B. Mates
Skeptical Essays Chicago 1981
Stärke von Theorien Minsky I 190
Argumente/Stärke von Theorien/ Künstliche Intelligenz/Minsky: Wenn Menschen uneins sind, sagen wir oft, dass die Position der einen Seite stärker erscheint als die der anderen. Aber was hat Stärke mit Argumentation zu tun? In der Logik sind Argumente einfach entweder richtig oder falsch, da es nicht den geringsten Spielraum für graduelle Fragen gibt. Aber im wirklichen Leben sind nur wenige Argumente jemals absolut sicher, so dass wir einfach lernen müssen, wie verschiedene Formen der Argumentation wahrscheinlich schief gehen können. Dann können wir verschiedene Methoden anwenden, um unsere Argumentationsketten schwieriger zu durchbrechen. a) [stärker]: Parallelität: Eine Methode besteht darin, mehrere verschiedene Argumente zum Beweis desselben Punktes zu verwenden - sie parallel zu setzen. Dann, obwohl keiner dieser Tricks vollkommen sicher ist, kann die Kombination nur dann fehlschlagen, wenn [alle] Dinge gleichzeitig schief gehen.
b) [schwächer]: Kette: Alle diese Teile bilden eine (...) Kette, die nicht stärker ist als ihr schwächstes Glied.
>Stärker/schwächer.
I 191
Hier sind zwei verschiedene Strategien für die Entscheidung, ob eine Gruppe von Gründen als stärker als eine andere angesehen werden sollte. 1. Bei der ersten Strategie wird versucht, gegensätzliche Argumente in Bezug auf die Größenordnung zu vergleichen, und zwar in Analogie dazu, wie zwei physikalische Kräfte zusammenwirken:
Stärke aus Größe: Wenn zwei Kräfte zusammenarbeiten, addieren sie sich und bilden eine einzige größere Kraft. Wenn sich zwei Kräfte jedoch direkt gegenüberstehen, subtrahieren sich ihre Stärken.
2. Unsere zweite Strategie besteht einfach darin, zu zählen, wie viele verschiedene Gründe Sie für die Wahl der einzelnen Alternativen finden können:
Stärke durch Vielfalt: Je mehr Gründe wir für eine bestimmte Entscheidung finden können, desto mehr Vertrauen können wir in sie haben. Denn wenn sich einige dieser Gründe als falsch herausstellen, können immer noch andere Gründe bestehen bleiben.
Stärke: Unabhängig davon, welche Strategie wir anwenden, neigen wir dazu, von dem siegreichen Argument als dem stärkeren zu sprechen. Aber warum verwenden wir dasselbe Wort stark für zwei so unterschiedliche Strategien? Weil wir beide für den gleichen Zweck verwenden: die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns zu verringern.
Was macht uns so anfällig dafür, unsere Argumentation im Hinblick auf widerstreitende Gegner zu formulieren?
Vgl. >Dialogische Logik.
Sie muss zum Teil kulturell bedingt sein, zum Teil könnte sie aber auch auf Vererbung beruhen.
>Kultur, >Kulturelle Überlieferung.

Minsky I
Marvin Minsky
The Society of Mind New York 1985

Minsky II
Marvin Minsky
Semantic Information Processing Cambridge, MA 2003
Stärke von Theorien Nozick II 207
Stärker/schwächer/Nozick: Die Verneinung des Konsequens ist viel stärker als die Verneinung des Antezedens. >Stärker/schwächer.
II 270
Stärker/schwächer: je schwächer die Hypothese, desto stärker die Negation. >Hypothesen, >Negation.
II 271
Stärkste Form einer Behauptung: Die stärkste Form ist gleichzeitig die allgemeinste. ((s) D.h. dass sie die meisten Fälle abdeckt. (Pointe/(s): Es heißt aber gerade nicht, dass sie die meisten Prädikate zuspricht.)
>Prädikation, >Zuschreibung, >Identifikation, >Allgemeinheit, >Verallgemeinerung.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Stärke von Theorien Quine IX 237ff
Stärker/schwächer/Theorie/System/Quine: Problem: Vergleichbarkeit: versagt sie, wenn jedes der beiden Systeme Theoreme hat, die nicht in dem anderen zu finden sind - hängt auch an Zufälligkeiten der Interpretation und nicht an Struktur. >Vergleiche, >Vergleichbarkeit.
Wenn wir die primitiven logischen Zeichen (also bei der Mengenlehre nur "e") so neu interpretieren können, dass wir damit alle Theoreme dieses Systems zu Übersetzungen der Theoreme des anderen Systems werden lassen, dann ist das letztgenannte System mindestens so stark wie das erste - wenn das nicht in der anderen Richtung geht, ist das eine System stärker als das andere.
>Systeme.
Def "Ordinale Stärke"/Mengenlehre: zahlenmäßiges Maß: die kleinste transfinite Ordinalzahlen, deren Existenz man im System nicht mehr beweisen kann - die kleinste transfinite Zahl nach dem Blockieren des Apparats gibt an, wie stark der Apparat war.
Relative Stärke/Beweistheorie: Gödel, Unvollständigkeitssatz: da die Zahlentheorie in der Mengenlehre entwickelt werden kann, bedeutet das, dass die Klasse aller Theoreme (in Wirklichkeit aller Gödelnummern von Theoremen) einer vorliegenden Mengenlehre in dieser selben Mengenlehre definiert werden kann, und verschiedene Dinge können darin über sie bewiesen werden.
>Unvollständigkeit/Gödel.
Man kann ausgehend von einer beliebigen Mengenlehre eine endlose Serie weiterer erzeugen kann, von denen jede im beweistheoretischen Sinne stärker ist als ihre Vorgängerinnen, und die wahr/falsch ist, wenn ihre Vorgängerinnen es waren.
Man muss nur via Gödelnummerierung ein neues arithmetisches Axiom des Inhalts hinzufügen, dass die vorangegangenen Axiome widerspruchsfrei sind - Ordinale Stärke: ist die Reichhaltigkeit des Universums.
>Gödelnummern.

X 71
Metasprache/Mengenlehre/Quine: in der Metasprache (MS) ist eine stärkere Mengenlehre möglich als in der Objektsprache. In der Metasprache ist eine Menge z möglich, sodass gilt ERz - ((s) Eine Menge, die die Erfüllungsrelation ist (in Form einer Menge von geordneten Paaren) - in der Objektsprache nicht, sonst folgt Grellings Paradoxie. >Grellings Paradoxie, >Metasprache, >Mengenlehre.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Stärke von Theorien Schiffer I 44
Stärker/schwächer/SchifferVsPsychofunbktionalismus/SchifferVsBlocke: es ist unwahrscheinlich, dass es eine Theorie gibt, die schwach genug ist, um auf alle Glaubenden und stark genug, um auf jede einzelne Überzeugungen zuzutreffen (d.h. die Bedingungen festzulegen, Bsp für Sehende und Blinde). Problem: Es müssten notwendige Bedingungen für Glauben festgelegt werden.
Stark/(s): legt Details fest
schwach/(s): ist auf vieles anwendbar.
>Psychofunktionalismus.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Stärke von Theorien Simons I 87
Stärker/schwächer/Mereologie/Bostock/Simons: schwächer: Eine Summe statt einer kleinsten oberen Schranke (koS) anzunehmen, ist schwächer (aber immer noch relativ stark). Das wird gebraucht für Bostocks Analogie von Teilen und Teilmengen (SimonsVs). Starke klassische Mereologie: Es gibt Summen, die zu groß oder zu heterogen sind. Im Hasse-Diagramm sind die niedrigeren nicht Teile der höheren, d.h. diese "bestehen" nicht aus ihnen.
I 88
Das Rest-Prinzip ist noch stärker: Wenn x nicht Teil von a ist, dann existiert die Differenz x - y. Der Rest ist das maximale Supplement zum Produkt x . y (y in x , und umgekehrt). Stärke: Stärke zeigt sich dadurch, dass die Existenz geeigneter binärer Summen und binärer Produkte gesichert ist.
SharvyVs: Stattdessen nimmt er Quasi-Mereologie an (ohne Rest-Prinzip). Bsp Angenommen, alle Mengen von natürlichen Zahlen, die wenigstens eine gerade und eine ungerade Zahl enthalten, als Teilrelation die Mengen-Inklusion. Dann gibt es, obwohl {1,2]} ein echter Teil der Menge {1,2,3,4} ist, keine Differenz in dem Bereich, da {1,2} durch jedes Supplement {3,4}, {1,3,4} und {2,3,4} ergänzt werden kann um {1,2,3,4} zu erhalten. Jedes der drei Supplemente ist von {1,2} getrennt, d.h. kein Durchschnitt enthält eine gerade und eine ungerade Zahl. Aber weil keine ein eindeutiges Maximum ist, existiert die Differenz nicht. Problem: Eigentlich haben {1,2} und {1,2,3,4} die Differenz {3,4} (qua Mengen).
Lösung: Eine Lösung gibt es hier nicht, weil durch die Bedingung, dass ein gerades und ein ungerades Element vorhanden sein soll, {1,2} und {1,3,4} getrennt sind.
I 101
Problem: Die Systeme der Mereologie, die die Paradoxien der (stärkeren) Mengenlehre vermeiden sollten, waren selbst zu stark. >Mengenlehre, >Mereologie, >Paradoxien.
I 324
Stärker/schwächer/Simons: Bsp Die Äquivalenz verschiedener Formulierungen bricht zusammen, wenn die Prinzipien der Theorie geschwächt werden. >Ununterscheidbarkeit, >Stärker/schwächer.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Stärke von Theorien Stalnaker I 105
Unendlich/Sprache/stärker/schwächer/Supervenienz/Stalnaker: Eine angenommene unendliche Sprache liefert eine zu schwache Supervenienz, denn dann kann man willkürliche Eigenschaften definieren. >Supervenienz, >Definitionen, >Definierbarkeit.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Stärke von Theorien Stechow I 9f
Stärker/schwächer/Stechow: Eine schwächere Bedeutung ist in mehr Situationen wahr. Information: Was weniger informativ ist, trifft auf mehr Situationen zu. - Folgerung: Die Proposition p impliziert logisch die Proposition q gdw. p eine Teilmenge von q ist.
>Stärker/schwächer, >Wahrheit, >Erfüllung, >Wahr-von, >Schlussfolgerung, >Implikation, >Propositionen.
A. von Stechow
I Arnim von Stechow Schritte zur Satzsemantik
www.sfs.uniï·"tuebingen.de/~astechow/Aufsaetze/Schritte.pdf (26.06.2006)
Stärke von Theorien Tarski Horwich I 134
Stärker/schwächer: schwächer: Bsp Ein schwächeres System erlaubt nicht mehr, dass aus zwei widersprüchlichen Sätzen jeder beliebige Satz abgeleitet werden kann.(1) >Widersprüche, >Ableitung, >Ableitbarkeit, >Deduktion, >Deduktionstheorem.


1. A. Tarski, The semantic Conceptions of Truth, Philosophy and Phenomenological Research 4, pp. 341-75

Tarski I
A. Tarski
Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Stärke von Theorien Thiel I 289
Def "Schwächer"/Thiel: heißt in der Mathematik weniger voraussetzungsvoll. >Stärker/schwächer, >Bedingungen.

T I
Chr. Thiel
Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995
Stärke von Theorien Wright I 88
Bikonditional, schwach: A <> B ist schwach gültig, wenn keine Aussage ohne die andere wahr sein kann, auch wenn beide vielleicht verschieden bewertet werden (Behauptbarkeit, Abkehr von Bivalenz). Stark: wenn A und B immer notwendig die gleiche Bewertung erhalten.
>Stärker/schwächer, >Bikonditional, >Bivalenz, >Bewertung, >Wahrheitswerte.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Stufen Quine IX 188
Prädikatenkalkül 2.Stufe: Individuen und Klassen von Individuen.
VII (d) 69
Stufen/Sprache/Ontologie/Gegenstände/Quine: Farbe ist eher begrifflich verteilt als raumzeitlich verteilt. Die Stellen, an denen die Farbe verteilt ist, sind nicht so verbunden wie die Stellen des Flusses. Aber das ist nicht wichtig: Ein Gegenstand kann verteilt sein. Bsp die Vereinigten Staaten einschließlich Alaska, das völlig unverbunden ist.
Stufen/Ebenen/Abstrakt/konkret: der Gegenstand Farbe sollte aber nicht als abstrakt vom Fluss unterschieden werden, lediglich wegen einer geometrischen Form! Warum nicht "Rot" und "Cayster" (Name des Flusses) als auf gleicher Stufe ansehen?
Zu sagen, dass ein Tropfen rot ist, ist heißt, eine einfach raum-zeitliche Relation zwischen zwei konkreten Objekten festzustellen.
>Wahrnehmung/Quine.

II 134
Sprache/Ebenen/Quine: Propositionenen stehen auf der gleichen Stufe wie Eigenschaften. Zwei abgeschlossenen Sätze bringen die gleiche Proposition zum Ausdruck, wenn sie auseinander folgen; wenn ihr Bikonditional als notwendig (analytisch) gilt. >Propsitionen, >Bikonditional.
II 152
Ebenen/Stufen/Kontext/Abhängigkeit/Quine: Der Begriff des Wissens oder Glaubens, wer oder was jemand sei, ist ganz und gar kontextabhängig. Wir wollen manchmal den Namen von jemand wissen, dessen Gesicht wir sehen, oder welche Rolle jemand in der Gesellschaft spielt. Ohne solchen Kontext ist der Begriff nichtssagend. Dieser Begriff steht auf der gleichen Stufe wie der Begriff des Wesens. Im Kontext sind beide sinnvoll. >Kontext.
II 153
Relativ zu einer bestimmten Fragestellung können einige Prädikate wesentlich sein.
II 165
Stärker/schwächer/Stärke von Theorien/Quine: starke/schwache Unterscheidung von Gegenständen: a) stark: ein Satz mit einer Variablen unterscheidet zwei Gegenstände stark, wenn er nur durch einen, aber nicht durch den anderen erfüllt wird.
b) mäßig: Ein Satz mit zwei Variablen unterscheidet zwei Gegenstände mäßig, wenn er nur in einer Reihenfolge durch sie erfüllt wird.
c) schwach: ein Satz mit zwei Variablen unterscheidet zwei Gegenstände schwach, wenn er von beiden erfüllt wird, aber nicht von einem mit sich selbst.
>Erfüllung.

Einerseits hatten wir "Fx . ~Fy" , andererseits hatten wir "Fx" und "~Fy". Bemerkenswert ist, daß es zwischen diesen beiden noch einen weiteren Grad der Unterscheidbarkeit gibt.

II 166
Kann es sogar viele Zwischengrade geben? Diese Frage ist nicht wohldefiniert. Indem wir dem Inhalt des offenen Satzes spezielle Bedingungen auferlegen, könnten wir beliebig viele Zwischengrade definieren, die nicht einmal einer linearen Ordnung unterliegen. Bei dem jetzigen hohen Allgemeinheitsgrad ist das jedoch die einzige Zwischenstufe.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Substitution Brandom I 454
Substitution/Ersetzbarkeit/Kennzeichnung/Bedeutung/Frege/Brandom: wichtig: (t): "der Mann, auf den sich Hans mit "dieser Holzkopf" bezog" und "die Bedeutung von (t)" müssen wechselseitig ersetzbar sein. >Bedeutung.
I 458
Nicht substituierbar: Demonstrativa und Pronomina. >Demonstrativa, >Pronomina
I 523
Substitution/Brandom: Drei mögliche Rollen von Ausdrücken im Zusammenhang mit Substitution: 1. Ein Ausdruck kann substituiert werden - 2. Es kann in einen Ausdruck hineinsubstituiert werden - 3. Substitutioneller Rahmen. Substitution: grundlegend - Rahmen: abgeleitet - Rahmen sind Prädikate - sie können selbst nicht substituiert werden wie singuläre Termini - wohl aber ausgetauscht. >Prädikate, >Singuläre Termini.
I 525
Rahmen: sind selbst Ergebnisse von Substitutionen (abgeleitet).
I 526
Substitutionsinferenz: verbindet zwei Sätze als Prämisse und Konklusion: "Franklin hat die Zweistärkenbrille erfunden" > "Der Generalpostmeister..." - Die singulären Termini sind material enthalten, aber nicht das Prädikat, denn das kann ersetzt werden durch "ging spazieren".
I 943
Substitution: von singulären Termini: umkehrbar - von Prädikaten: nicht umkehrbar.
I 528
Substitution/Brandom: sing Term: Substitutions-Inferenzen sind immer symmetrisch (Äquivalenz-Klassen) - Prädikat: Substitutions-Inferenzen können asymmetrisch sein - stärker/schwächer: etwas ist ein Hund/ein Säugetier - (s) stärker/schwächer: immer Prädikate - von "Franklin.." auf "Amerikaner...". keine Substitutions-Inferenz, weil einmal singulärer Term, einmal allgemeiner Term. >Allgemeine Termini.
I 611
Jeder/alle/jemand/Brandom: verursachen Probleme bei der Substitution.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Substitutionale Quantifikation Substitutionale Quantifikation: bei der substitutionalen Quantifikation geht es um die Feststellung, ob sprachliche Ausdrücke für einen Sachverhalt gebildet werden können. Bsp „Es gibt einen wahren Satz, der…“. Im Gegensatz dazu wird bei der referentiellen Quantifikation – der normalerweise in der Prädikatenlogik angewendeten Form der Quantifikation - etwas über Gegenstände ausgesagt. Bsp „Es gibt mindestens einen Gegenstand x mit der Eigenschaft …“ oder „Für alle Gegenstände x gilt…“. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Arten der Quantifikation ist nun der, dass bei der möglichen Ersetzung eines sprachlichen Ausdrucks durch einen anderen Ausdruck eine sogenannte Substitutionsklasse angenommen werden muss, die es im Fall von Gegenständen nicht geben kann, da der alltägliche Gegenstandsbereich nicht in Klassen eingeteilt ist. Bsp Man kann einen Tisch durch irgendeine Kiste ersetzen, nicht jedoch das Wort Tisch durch ein gerade verfügbares Wort. Siehe auch Referentielle Quantifikation, Quantifikation, Substitution, Inferenzen, Implikation, Stärker/schwächer, Logik, Systeme, Semantischer Aufstieg.
Supervenienz Stalnaker I 10
Supervenienz/Stalnaker: Supervenienz ist ein begriffliches Werkzeug für die Abtrennung des rein metaphysischen Teils einer reduktionistische These. Eine Menge von Tatsachen oder Eigenschaften superveniert auf einer anderen, wenn mögliche Welten (MöWe) oder mögliche Individuen, die sich in Bezug auf eine Eigenschaft exakt gleichen, sich notwendig auch in Bezug auf eine andere Eigenschaft gleichen. >Gleichheit.
I 11i
Supervenienz soll semantische von metaphysischen Fragen trennen. >Semantik, >Metaphysik.
I 87
Supervenienz: Es gibt a) reduktionistische und b) nicht-reduktionistische Supervenienz. ((s) Aber jedenfalls keine semantische. Sie ist wie eine Spielart des Reduktionismus.)
I 98f
Supervenienz: Ethik: Supervenienz ist das Verhältnis von natürlichen und wertenden Eigenschaften. >Ethik.
Moore: pro diese Unterscheidung.
Stalnaker: Wenn Supervenienz natürliche und wertende Eigenschaften unterscheide, ist das keine Reduktion. Denn sie isoliert nicht die metaphysische Komponente einer Theorie.
I 90
"Supervenienz" wird manchmal statt "Emergenz" gebraucht.
I 91
Def schwache Supervenienz/Stalnaker: Schwache Supervenienz findet man innerhalb einer möglichen Welt. Starke Supervenienz/Stalnaker: Starke Supervenienz findet man innerhalb einer oder in verschiedenen. Globale Supervenienz/Stalnaker: Globale Supervenienz ist, wenn irgend zwei mögliche Welten, die B-ununterscheidbar sind, auch A-ununterscheidbar sind. Globale Supervenienz muss verbessert werden. So ist sie nicht einmal hinreichend für schwache Supervenienz.
I 93
Ununterscheidbar: hier: Ununterscheidbar steht hier in Bezug auf eine Abbildungsfunktion von einer möglichen Welt zur anderen. >Mögliche Welten.
I 99
Supervenienz: Supervenienz ist kontingent. Bsp Lewis: Druckbild aus schwarzen Punkten. Wenn wir einige farbige Punkte hinzufügen, können sich zwei Bilder in den globalen Eigenschaften unterscheiden, ohne sich in der Verteilung der (schwarzen) Punkte zu unterscheiden. Globale Eigenschaft: allgemeiner: Dieselben globalen Eigenschaften, die beim einfarbigen Druckbild auf der Verteilung von Punkten supervenieren (r.B. Symmetrie), werden auch angewendet auf andere Dinge als einfarbige Druckbilder, und wegen dieser weitergehenden Anwendungsmöglichkeit, sind sie als globale Eigenschaft (z.B. Symmetrie) nicht durch das Druckbild definierbar.
I 99
Supervenienz: Die Eigenschaften, die wir supervenient nennen, sind die abstrakteren. Abstraktheit.
I 101
SchifferVsSupervenienz: Supervenienz ist als metaphysische These mysteriös. >Supervenienz/Schiffer.
I 103
Humesche Supervenienz/Materialismus: These: Gesetze und Kausalkräfte supervenieren auf Regularitäten. Humesche Supervenienz: Die Humesche Supervenienz braucht Kriterien für Querwelteinidentität. >Querweltein-Identität, >Humesche Supervenienz.
I 104
Supervenienz: These: Tatsachen über momentane Zustände sind alle Tatsachen. Der Rest ist eine Frage der Redeweise.
I 105
Unendlich/Sprache/stärker/schwächer/Supervenienz/Stalnaker: Eine angenommene unendliche Sprache liefert eine zu schwache Supervenienz, denn dann kann man willkürliche Eigenschaften definieren.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Systeme Quine VII (e) 91
Abkürzungen/Quine: definierende Abkürzungen stehen immer außerhalb eines formalen Systems - deswegen müssen wir einen Ausdruck in einfache Notation bringen, bevor wir ihn auf Hierarchie prüfen.
ad IX 190
System/Quine: ein neues System wird nicht durch neue Definitionen eingeführt, sondern durch neue Unterscheidungen. ((s) Bsp (s): wenn ich immer "n + 1" anmerken muss, um den Unterschied zwischen reellen und rationalen Zahlen zu markieren, habe ich eben nicht die reellen Zahlen eliminiert, sondern den alten Unterschied beibehalten. Ich habe nur die Notation verändert, nicht die Ontologie.)
IX 232
Theorie/Vergrößerung/Erweiterung/System/Quine: eine Vergrößerung ist keine Erweiterung! Erweiterung: Hinzunahme von Axiomen, kann Widersprüche erzeugen .
Vergrößerung/Quine: soll bedeuten, ein hinzugefügtes Schema auf schon vorhandene Axiome eines Systems zu relativieren, z.B. auf "Uϑ", ((s) wenn etwas in "Uϑ" existiert, muss es eine Menge sein.)
Eine solche Vergrößerung erzeugt niemals einen Widerspruch.
IX 237
Theorie/stärker/schwächer/Quine: wenn ein deduktives System in dem Sinne eine Erweiterung eines anderen ist, dass seine Theoreme sämtliche des anderen und noch weitere umfassen, so ist in einer bestimmten Weise das eine stärker als das andere. Aber diese Vergleichsgrundlage ist schwach: 1. Versagt sie, wenn jedes der beiden Systeme Theoreme hat, die nicht in dem anderen zu finden sind. (Vergleichbarkeit).
2. Sie hängt an Zufälligkeiten der Interpretation und nicht einfach an Struktureigenschaften.
Bsp Angenommen, wir hätten genau "=" und "R" als primitive zweistellige Prädikate mit gewöhnlichem Identitätsaxiom und Transitivität. Nun erweitern wir das System, durch Hinzufügen der Reflexivität "∀x(xRx)".
Das erweiterte System ist nur dann stärker, wenn wir sein "R" mit dem ursprünglichen "R" gleichsetzen. Wenn wir aber sein "xRy" mit Hilfe des ursprünglichen "R" als "x = y v x R y" neu interpretieren, dann sind alle seine Theoreme in dem nicht erweiterten System beweisbar. (>Löwenheim,
>Beweisbarkeit).
Bsp (weniger trivial): Russells Methode ((1) bis (4), Kap 35), Extensionalität für Klassen zu gewährleisten, ohne sie für Attribute annehmen zu müssen. Gegeben sei eine Mengenlehre ohne Extensionalität. Wir könnten sie durch Hinzufügen dieses Axioms erweitern, und doch könnten wir zeigen, dass alle Theorem des erweiterten Systems mit Russells Methode als Theoreme neu zu interpretieren wären, die bereits in dem nicht erweiterten System beweisbar sind.
Stärker/schwächer/Quine: besserer Standard für den Vergleich von Stärke: "Vergleich durch Neuinterpretation": wenn wir die primitiven logischen Zeichen (also bei der Mengenlehre nur "ε") so neu interpretieren können, dass wir damit alle Theoreme dieses Systems zu Übersetzungen der Theoreme des anderen Systems werden lassen, dann ist das letztgenannte System mindestens so stark wie das erste.
IX 238
Wenn das nicht in der anderen Richtung geht, ist das eine System stärker als das andere. Def "ordinale Stärke"/Quine: ein anderer bedeutungsvoller Sinn von Stärke eines Systems: folgendes überraschend zahlenmäßiges Maß: die kleinste transfinite OZ, deren Existenz man im System nicht mehr beweisen kann.
Jede normale Mengenlehre kann natürlich die Existenz unendlich vieler transfiniter Zahlen beweisen, aber das bedeutet nicht, dass man sie alle erhält.
transfinit/Quine: was daran so charakteristisch ist, ist, dass wir dann weiter die Iteration iterieren und das Iterieren von Iterationen iterieren, bis unser Apparat irgendwie blockiert. Die kleinste transfinite Zahl nach dem Blockieren des Apparats gibt dann an, wie stark der Apparat war.
Ein Axiom, das zu einem System mit dem sichtbaren Ziel vergrößerter Ordinalstärke hinzugefügt werden kann, ist das Axiom, dass es jenseits von w (Omega) eine unerreichbare Zahl gibt. (Ende Kap 30).
Eine endlose Serie weiterer Axiome dieser Art ist möglich.
Stärke von Systemen/OZ/Quine: andere Möglichkeit OZ für die Stärke einzusetzen: wir können die Theorie der kumulativen Typen auf transfinite Typen erweitern, indem wir zum x-ten Typ für jede OZ x, alle Klasse akkreditieren, deren Elemente alle einen Typ unter x haben.
So ist das Universum der Theorie der kumulativen Typen in Kap 38, der transfinite Typen fehlen, selbst der w te Typ.
Def "natürliches Modell/"Montague/Vaught/Quine: so nennen die beiden diesen Typ, wenn die Axiome einer Mengenlehre erfüllt werden, falls man ihr Universum als solch einen Typ nimmt.
So hat Zermelos Mengenlehre ohne UA den w ten Typ als natürliches Modell. (Das haben wir in Kap 38 gesehen). Also ist die ordinale Stärke dieses Systems höchstens w, offensichtlich auch nicht kleiner.
Mit UA: w + w.
Stärke des Systems von von Neumann-Bernays: eins mehr als die erste unerreichbare Zahl nach w.

XII 33
Gegenstand/Existenz/System/Quine: systematische Überlegungen können uns dazu bringen, bestimmte Gegenstände zu verwerfen
XII 34
oder bestimmte Terme als nicht referierend zu erklären. Vorkommnis: auch einzelnen Vorkommnisse von Termen. Das ist Freges Standpunkt: ein Vorkommnis kann bei einer Gelegenheit etwas bezeichnen, bei einer anderen nicht. (>bezeichnende Position).
Bsp „Thomas glaubt, dass Tullius die Ars Magna geschrieben hat“. In Wirklichkeit verwechselt er Tullius mit Lullus.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Theorien Kosslyn I 267
Sprachliche Theorie/Kosslyn/Pomerantz: Propositionale (nichtbildliche) Theorien können zu stark sein: es gibt zu wenig Beschränkungen. >Stärke von Theorien, >Stärker/schwächer, >Propositionen, >Theorien, >Theoriesprache.

Stephen M. Kosslyn/James R. Pomerantz, Imagery, Propositions and the Form of Internal Representations”, Cognitive Psychology 9 (1977), 52-76.

Kosslyn I
Stephen M. Kosslyn
James R. Pomerantz
"Imagery, Propositions, and the Form of Internal Representations", in: Cognitive Psychology 9 (1977), 52-76
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992
Überzeugungen Brandom I 764
Überzeugung/Ü//de dicto/Davidson(/Brandom: Davidson lässt nur de dicto-Überzeugungen zu. >de dicto, >de re, vgl. >Stärker/schwächer.
I 962
Überzeugung/Def schwacher Bezug/Dennett/Brandom: was de re-Zuschreibungen ausdrücken
I 765
Starke de re-Überzeugungen hätten wenig Bedeutung, wenn sie überhaupt sinnvoll wären. Überzeugung/Dretske: (verbreitete These): de re-Überzeugungen sind unabhängig von de dicto-Überzeugungen verständlich.
I 765
Überzeugung/Brandom: Auch demonstrative, indexikalische de re-Überzeugungen sind begrifflich, aber nicht selbständig. - Sie können nicht einzeln stehen. - Entscheidend sind schwache Überzeugungen - und nicht eine besondere Art von Kontakt zu Gegenständen.
I 965
Überzeugung/Brandom: jede Überzeugung, sei sie stark oder schwach, kann de re oder de dicto zugeschrieben werden.
II 48
Überzeugung/Wünsche/BrandomVsDavidson: Festlegung erfolgt vor Wunsch.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Unmögliche Welt Cresswell I 103
Unmögliche Welt/UnMöWe/Stalnaker/Cresswell: Problem: Der Begriff der Möglichkeit wird selbst in Begriffen von möglichen Welten (MöWe) definiert. >Möglichkeit.
Dann erlauben unmögliche Welten bloß einen extra starken Unmöglichkeitsbegriff: Wahrheit in keiner Welt.
>Stärker/schwächer.
Problem: Dann kann eine logisch unmögliche Proposition niemals wahr sein.
Widersprüche: Dann kann es nur so viele Propositionen wie mögliche Welten geben.
>Mögliche Welten, >Propositionen, >Widersprüche.
Es muss aber gleichzeitig so viele Propositionen wie Mengen von möglichen Welten geben. - ((s) Das alles gilt nur, wenn man Propositionen als Grundbegriff bzw. primitive Entitäten annimmt).

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Vagheit Field II 227
Vagheit/Revision der Logik/Field: Einige Autoren wollen die doppelte Negation zulassen und die explizite Kontradiktionen verbieten, d.h. auch keine Negationen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten (SaD) zulassen. >Negation, >Doppelte Negation, >Widersprüche, >Stärker/Schwächer,
>Ausgeschlossenes Drittes.
Dann haben wir die alte Version: Wenn Jones ein Grenzfall ist, wir also weder "kahl" noch "nicht-kahl" behaupten können, so können wir jetzt weder behaupten: Bsp "Jones ist kahl oder nicht kahl" noch "Es ist nicht der Fall, dass Jones entweder kahl oder nicht kahl ist".
Dagegen:
Field: mit Definitiv-Operator/dft-Operator: "Es ist nicht der Fall, dass Jones entweder definitiv kahl oder definitiv nicht kahl ist". Ohne Satz vom ausgeschlossenen Dritten: "weder kahl noch nicht kahl".
II 228
Grenzfall/Vagheit/Definitiv-Operator/Field: Wir brauchen den Definitiv-Operator ("bestimmt") um einen Grenzfall von Grenzfall zu vermeiden. >Dft-Operator, >Terminologie/Field.
II 228
Def schwach wahr/Vagheit/Wahrheit/W-Prädikat/Field: um allgemeines über Grenzfälle sagen zu können. Nicht bloß, dass jemand bestimmtes einen Grenzfall darstellt. >Verallgemeinerung.
Def paradigmatischer Grenzfall: ist definitiv ein Grenzfall. Nicht schwach wahr/Deflationismus: Bsp "Entweder kahl oder nicht-kahl ist wahr". Dann erbt das W-Prädikat selbst die Vagheit. Es ist nicht definitiv wahr, ob oder nicht. Def stark wahr/Field: Angenommen, Jones ist ein Grenzfall, dann ist weder "kahl" noch seine Negation (stark) wahr.
Plus klassische Logik: Dann soll die Disjunktion "kahl oder nicht kahl" wahr sein, selbst bei starker Lesart. Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Wenn wir ihn aufgeben:
a) schwach wahr: dann ist die Disjunktion nicht wahr
b) stark wahr: dann ist die Disjunktion ohne Wahrheitswert. Stark wahr: ist weniger vage und erbt nicht die Vagheit.
Korrektheit: welche Lesart die korrekte ist, ist nur von Nützlichkeit abhängig.
>Korrektheit.
Pro schwache Wahrheit: ermöglicht unendliche Konjunktion und Disjunktion. Das entspricht eher der Theorie der Gültigkeit. Nur der schwache W-Begriff wird vom Zitattilgungsschema geliefert.
Deflationismus: braucht zusätzlich den Definitiv-Operator, um das Prädikat stark wahr zu erklären.
>Deflationismus.
II 230
Inflationismus/Vagheit/FieldVsInflationismus: Problem: Der Inflationismus braucht ein Ding, das "weder kahl noch nichtkahl" ist. Inflationismus: erklärt Bsp "schwach wahr" kompositional.
>Inflationismus
Supervaluation/Sorites/Inflationismus: Die Supervaluation ist ein "Kandidat einer Extension".
>Extension.
Def stark wahr: ist ein Satz mit einem vagen Prädikat dann gdw. er wahr ist relativ zu jedem der Kandidaten einer Extension.
Dann Grenzfall ohne Dft-Operator: "Jones ist in einigen, aber nicht allen Extensionen kahl".
II 233
Vagheit/Ontologie/Field: These: Vagheit ist ein Mangel der Sprache, nicht der Welt. >Sprachabhängigkeit.
II 234
Vagheit/radikal nicht-klassische Logik/Field: Hier brauchen wir keinen Definitiv-Operator oder die Unterscheidung zwischen starker/schwacher Wahrheit: Bsp Jones ist ein Grenzfall gdw. es nicht der Fall ist, dass er entweder kahl oder nicht kahl ist. Deflationismus/Field: Der Deflationismus scheint hier viel Ärger zu ersparen, weil es keinen Definitv-Operator gibt, den man verstehen müsste.
Vs: Das trügt: Der Ärger ist nur verschoben. Hier sind die logischen Regeln für "nicht" usw. viel komplizierter.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wahrheit Habermas Rorty II 35
Wahrheit/Theorie/Habermas/Rorty: Habermas fragt, weshalb Heidegger und Derrida noch jene »starken« Begriffe von Theorie, Wahrheit und System verfechten, die doch seit mehr als 150 Jahren der Vergangenheit angehören. >Stärke von Theorien, >Stärker/schwächer, >Theorien, >Begriffe, >Wahrheit, >J. Derrida, >M. Heidegger.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Widersprüche Field II 100
Möglichkeit/stärker/schwächer/Glauben/Widerspruch/Widerspruchsfreiheit/WSF/widerspruchsfrei/wsf/Stalnaker/Field: Für Stalnaker ist wesentlich, dass logische Falschheiten absolut unmöglich sind. Das ist die Bedingung dafür, dass sie nicht geglaubt werden können. >Logische Wahrheit, >Logische Notwendigkeit, >Überzeugungen.
Problem/Field: Dann hätte Cantor seine (sich später als widersprüchlich erwiesene) Mengenlehre gar nicht aufstellen können.
II 102
Cantor hatte aber nicht "aufgeteilte" Glaubenszustände, die erst in Verbindung gebracht werden mussten. Vielmehr erklärten alle zusammen seine Handlungen. >Erklärungen, >Verhalten, >Glaubenszustand.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wissen Lycan Chalmers I 141
Wissen/Farbenforscherin Mary/Frank Jackson/Qualia/LycanVsJackson/Lycan/Chalmers: (Lycan 1995)(1): Es gibt einen Unterschied in der Intensionalität zwischen "Diese Flüssigkeit ist Wasser" und "Diese Flüssigkeit ist H2O". In einer Weise drücken beide Sätze dieselbe Tatsache aus, aber ein Satz kann gewusst werden, ohne dass der andere gewusst wird. >Intensionen, >Intensionalität, >Zwillingserde, >Implikation, >Stärker/schwächer.
Chalmers: Diese Lücken entstehen wegen der Differenz zwischen primärer und sekundärer Intension (lokalisiert bzw. nicht-lokalisiert in der aktualen bzw. in einer möglichen Welt).
>Primäre Intension, >Sekundäre Intension, >Mögliche Welt, >Aktuale Welt.

1. William G. Lycan (1995). A limited defense of phenomenal information". In: Thomas Metzinger (ed.), Conscious Experience. Imprint Academic. pp. 243--58 (1995)

Lyc I
W. G. Lycan
Modality and Meaning

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Negation Field, Hartry II 308
"Zurückweisen": vielleicht gibt es einen Sinn von "zurückweisen" in dem man alles und auch die Disjunktion zurückweist. "Zurückweisen"/stärker/schwächer/Field: dieser Sinn muß schwächer sein als der Sinn von "Akzeptieren der Negation".
Aber er muß wiederum stärker sein als "nicht akzeptieren".
Lösung: Def "p zurückweisen": als "akzeptieren daß es nicht der Fall ist, daß bestimmt p"
FieldVs: das beweist gerade meine These in dem Abschnitt, daß die moderate nicht-klassische Logik einen det-Operator braucht.
Die eigentliche These war aber, daß er ihn genauso stark braucht wir die klassische Logik.
Vs: später argumentierte, daß der det-Operator für klassische Logik nicht fundamental ist, These fundamental sind vielmehr nicht-klassische Glaubensgrade. ((s) Aber da geht es um nicht-klassische Wahrscheinlichkeits-Theorie, nicht um nicht-klassische Logik). Denn man erklärt Akzeptanz mit hohen und Zurückweisen mit geringen Glaubensgraden.
Mögliche Welt Stalnaker, R. Field II 100
Möglichkeit/stärker/schwächer/echt/epistemisch/Stalnaker/Field: Stalnaker meint, Welten sind in einem stärkeren Sinn möglich: in dem nicht nur Leugnung von logischen Wahrheiten unmöglich sind, sondern auch Leugnung mathematischer Wahrheit (S. 73-7), und sogar Leugnung von a posteriori Identität zwischen Namen und Leugnung bestimmter "essentialistischer" Behauptungen. Field: die Annahme, daß diese MöWe in einem stärkeren Sinn möglich sind, verschlimmert das Problem. Aber ich sehe auch nicht, was damit gelöst werden sollte.
Für Stalnaker ist jedenfalls wesentlich, daß logische Falschheiten absolut unmöglich sind. Das ist die Bedingung dafür, daß sie nicht geglaubt werden können.
Staln passim
Möwe/mögliche Welt/Staln: Weisen, wie die Welt hätte sein können.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Möglichkeit Stalnaker, R. Field II 100
Möglichkeit/stärker/schwächer/echt/epistemisch/Stalnaker/Field: Stalnaker meint, Welten sind in einem stärkeren Sinn möglich: in dem nicht nur Leugnung von logischen Wahrheiten unmöglich sind, sondern auch Leugnung mathematischer Wahrheit (S. 73-7), und sogar Leugnung von a posteriori Identität zwischen Namen und Leugnung bestimmter "essentialistischer" Behauptungen.
II 103
FieldVsStalnaker: These es gibt keinen plausiblen Weg scheinbare Fälle von inkonsistentem Glauben zu beschreiben (Bsp Cantor) so daß sie mit Stalnakers Bild übereinstimmen.
I 40
Möglichkeit/Stalnaker: 1. semantische These: Behauptungen über das was möglich und notwendig ist, sollten analysiert werden in Begriffen darüber was wahr ist in einigen oder allen Teilen der Realität 2. metaphysische These: über die Existenz von möglichen Welten.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994