Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Autor/Ismus
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Literatur
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Entscheidbarkeit Entscheidbarkeit: eine Fragestellung, z.B. ob eine Eigenschaft auf einen Gegenstand zutrifft oder nicht, ist entscheidbar, wenn innerhalb endlicher Zeit ein Ergebnis erreicht werden kann. Dafür wird ein Algorithmus als Entscheidungsverfahren zugrunde gelegt. Siehe auch Halteproblem, Algorithmus, Verfahren, Entscheidungsverfahren, Entscheidungstheorie.
Entscheidbarkeit Genz II 206
Komprimierbarkeit/Entscheidbarkeit/Genz: Es kann kein Computerprogramm geben das entscheidet, ob eine beliebige Datenmenge komprimierbar ist. Stärker: Es kann auch auf keine Weise bewiesen werden, dass sie nicht komprimierbar ist.
Komprimierbarkeit kann bewiesen, aber nicht widerlegt werden.
II 207
Bsp Zahl pi: π kann durch ein endliches Programm erzeugt werden. Es gibt Zahlen, die prinzipiell nicht berechnet werden können:
Omega/Chaitin/Genz: So nennt Chaitin eine gewisse Zahl, von der keine einzige Stelle berechnet werden kann. Sie ist keiner Regel zugänglich, sie steht außerhalb der Mathematik.
>Gregory Chaitin.
II 218
Entscheidbarkeit/Berechenbarkeit/unentscheidbar/nichtberechenbar/Genz: Unberechenbare Zahlen sind eigentlich dasselbe wie nichtentscheidbare Fragen. Unberechenbarkeit/Physik/Quantenkosmologie/Genz: Die der Wellenfunktion des Universums weist scheinbare Unberechenbarkeit auf. Dabei geht es um die mögliche Geometrie dreidimensionaler Räume.
>Wellenfunktion.
Vereinfacht: Bsp ein Kreis (eindimensional): zur Berechnung der Wellenfunktion des Universums für den Kreis als Argument: Die Wellenfunktion kann als Summe von Summanden dargestellt werden, wobei es eine Reihe von henkellosen Tassen, eine Reihe von Tassen mit einem Henkel, eine Reihe von Tassen mit zwei Henkeln usw. gibt, wobei die Henkel jeweils unterschiedlich geformt sein können. Diese stellen vierdimensionale Räume dar (mit der Zeit als 4. Dimension).
Kreis: Beim Kreis kommt die Zeit als 2. Dimension hinzu. Zusammen ergeben sie die zwei Dimensionen der Oberflächen der Tassen.
II 219
3. Dimension: Die dritte Dimension ist nur in die Oberflächen eingebettet, sie dient nur der Veranschaulichung. Sie hat in der Realität keine Entsprechung. Problem: Unentscheidbar ist die Frage, welche Tassen als gleich, und welche als verschieden anzusehen sind. (Tassen mit verschieden geformten Henkeln haben dieselbe Topologie.)
Die Frage ist unentscheidbar, ob zwei Tassen gleich viele oder verschieden viele Henkel haben. (Hier geht es natürlich um vier, nicht um zwei Dimensionen).
Unentscheidbarkeit/Genz: Unentscheidbarkeit tritt hier nur auf, wenn ein Computer die Berechnung durchführen soll: um eine Tasse zu beschreiben, wird sie mit einer gewissen Anzahl von gleichen Dreiecken überdeckt.
Problem: Es kann kein Computerprogramm geben, das für eine beliebige Anzahl von überdeckenden flachen Dreiecken entscheidet, ob zwei (vierdimensionale) Tassen dieselbe Anzahl von Henkeln haben.
II 220
Theorem: Das Theorem ist eher zahm. Es schließt nun aus, dass ein Programm für beliebig viele, nicht aber für vorgegeben viele – z.B. eine Million – flache Dreiecke eine Entscheidung trifft. Dabei geht es einfach um wachsende Genauigkeit. Das wäre dann ein Beispiel für eine unberechenbare Zahl.
Wellenfunktion des Universums/Genz: Es konnte gezeigt werden, dass es berechenbare Darstellungen von ihr gibt, sodass deren von der Vorschrift der Abbildung suggerierte Unberechenbarkeit (ähnlich wie der von NOPE) tatsächlich nicht besteht.
Def NOPE/Genz: „die kleinste Zahl, die nur durch mehr als dreizehn Worte festgelegt werden kann minus die kleinste Zahl, die nur durch mehr als dreizehn Worte festgelegt werden kann".
Pointe: Die Vorschrift ist undurchführbar, aber wir wissen dennoch, dass NOPE = 0 ist!
II 223
Problem/Genz: Es kann kein Programm geben, das in endliche Zeit entscheidet, ob ein beliebiges Programm jemals anhält. „Halteproblem“/„Nichthalte-Theorem“/Genz: Das „Halteproblem“ ist kein logisches sondern ein physikalisches Problem. Es ist unmöglich, unendlich viele logische Schritte in endlicher Zeit durchzuführen.
>Halteproblem.
Zeitreisen/Zeitumkehr/Zeit/Entscheidungsproblem/Genz: Wären Zeitreisen möglich, wäre das Halteproblem nur eingeschränkt gültig.
>Zeit, >Zeitumkehr, >Zeitpfeil, >Symmetrien.
II 224
Halteproblem/Platonismus/Genz: In einer platonischen Welt, in der statt Zeit nur logische Schritte gibt, wäre das Nichthalte-Theorem auch gültig. Hier ginge es um die Zulässigkeit von Beweisen statt um ihre Realisierbarkeit. >Beweise, >Beweisbarkeit.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002
Grund/ Ursache Dennett Dennett II 66
Absicht/Grund/Wissen/Evolution/Dennett: Die frühen, sich verdoppelnden Makromoleküle hatten sehr wohl Gründe, aber sie hatten keine Ahnung von ihren Gründen.
Dennett II 77
Grund/Existenz/Ontologie/Dennett: Jahrmillionen gab es Gründe, aber es existierte niemand, der Gründe formulierte, Gründe repräsentierte, oder auch nur im strengen Sinn zu schätzen wusste.
Brandom I 379
Grund/Davidson/Brandom: Gründe sind Ursachen -(anderswo): Dennett legt grundsätzlich Kausalität als Erklärung zugrunde - wir brauchen nur Kausalität.
Dennett I 627
Grund/Darwin/Kausalität/Dennett: Frage: Kann es Gründe geben, die erkannt werden, ohne dass ein bewusster Geist sie erkennt?
Dennett I 628
Ja! Die Selektion ist der "blinde Uhrmacher"(Dawkins), der aber dennoch erzwungene Züge findet - Zusammenhang: mit Wahrheiten/Gödel, die man sehen, aber nicht beweisen kann - Dennett: Zwischenlösungen sind gut! Bsp Beim Halteproblem: ein Programm, das zwar nicht perfekt, aber trotzdem gut wäre. >Verursachung, >Ursachen, >Kausalität, >Fortschritt, >Entscheidbarkeit.

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Turingmaschine Turingmaschine: Ein Modell von A.M. Turing (A. M. Turing, On Computable Numbers, with an Application to the Entscheidungsproblem. Proceedings, London Mathematical Society, 230-265 (1936)), das den Ablauf einer Zeichenmanipulation nach einfachen Regeln wiedergibt und damit untersuchbar macht. Eine Turingmaschine kann prinzipiell alles berechnen, was berechenbar ist. Siehe auch Modell, Formale Sprache, System, Berechenbarkeit, Entscheidbarkeit, Halteproblem.
Turingmaschine Genz II 192
Turingmaschine/Genz: Bsp Anweisungen, die einer bestimmten Stellung entsprechen, können nur sein: Drucke 0.
Drucke 1.
Bewege das Band ein Quadrat nach rechts. Bewege das Band ein Quadrat nach links.
Wenn im vorliegenden Quadrat eine 1 steht, geh zur Anweisung i.
Wenn im vorliegenden Quadrat eine 0 steht, geh zur Anweisung i.
Stop.
Und das ist alles.
II 193
Logik/Mathematik/Physik/Genz: Wenn die physikalischen Gesetze anders wären, könnte es sein, dass es unmöglich wäre, eine Turingmaschine zu bauen. Pointe: Es könnte dann sein, dass die Berechnung der Summe zweier Zahlen unmöglich würde!
Beweisbarkeit/Genz: Beweisbarkeit ist daher von Naturgesetzen abhängig.
>Beweise, >Beweisbarkeit, >Naturgesetze.
II 195
Anfangsbedingungen/Anfangszustände/Natur/Genz: In der Natur gibt es überabzählbar viele Anfangszustände. Eine Turingmaschine könnte sie aber nicht alle angeben, weil sie sie nicht alle verschieden darstellen könnte.
II 225
Halteproblem/Nichthalte-Theorem/Genz: Könnte es sein, dass eine zukünftige Physik (anders als unsere) ermöglicht, unendlich viele Rechenschritte in endlicher Zeit zu vollziehen? >Halteproblem.
Turingmaschine/Genz: Eine mögliche Welt, in der mehr möglich ist, als die Logik erlaubt, könnte nicht durch eine Turingmaschine simuliert werden.
Genz: These: Ich sehe nicht, dass es so sein muss, dass in der aktualen Welt jeder Ablauf durch eine Turingmaschine simuliert werden können muss.
David DeutschVsGenz: (The Fabric of Reality)(1): Genz unterstellt, dass alles in der aktualen Welt durch eine Turingmaschine simuliert werden kann. Daraus leitet er ab, dass das Universum rekollabiert, denn ein unendlich wachsendes Universum kann nicht durch eine Turingmaschine simuliert werden.
GenzVsDeutsch: umgekehrt: Die auf physikalischen Fakten beruhende Antwort auf die Frage nach dem endgültigen Schicksal des Universums wird auch darüber entscheiden, ob dieses Schicksal durch eine Turingmaschine simuliert werden kann.


1. David Deutsch(1997). The Fabric of Reality. London: Viking Adult.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002