Begriff/ Autor/Ismus |
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Ähnlichkeit | Locke | Arndt II 186 Gleichheit/Locke: Die Feststellung einer Gleichheit ist nur unter der Voraussetzung der Verständlichkeit des intersubjektiven Sprachgebrauchs möglich; zum Beispiel eine Korrektur bei der Benennung von Farben. >Sprachverhalten, >Farbe, >Vergleich, >Vergleichbarkeit, >Kommunikation, >Intersubjektivität, >Gleichheit, >Identität. Putnam II 166 Ähnlichkeit/Locke: Die verursachenden Eigenschaften ähnlicher Eindrücke können ganz verschieden sein. - Bsp rotes Nachbild - Bsp Betrachtung unter anderem Winkel. >Wahrnehmung, >Sinneseindruck, >Aspekt. |
Loc III J. Locke An Essay Concerning Human Understanding Loc II H.W. Arndt "Locke" In Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997 Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Außen/innen | Rorty | I 458 Semantik/Erklärung/Voraussage/Theorie/Leeds/Arthur Fine/Rorty: Man kann Semantik nicht gebrauchen, um Erfolg von Vorhersagen zu erklären. - Der Zirkel rührt aus dem Versuch, gleichzeitig innerhalb und außerhalb unserer Untersuchungen zu stehen. Pointe: Man muss nicht zwischen innen/außen wählen, man muss es nur auseinanderhalten. >Zirkularität, >Stufen/Ebenen. IV (d) 116 f Unterscheidung/innen/außen/logische Form/Rorty: Gemeinsame Form dieser Probleme: Man kann nicht sagen, nur etwas vom Typ x sei verständlich, IV (d) 117 wenn der Hörer schon wissen muss, was ein Nicht-x ist. Diese Formulierung ist jedoch wiederum unbefriedigend, weil der Begriff der Verständlichkeit unklar ist, sobald auf Dinge angewandt wird (z.B. Noumenon oder unendliche Substanz). >Verstehen, >Dinge an sich, >Kontextabhängigkeit. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Bedeutungswandel | Putnam | Rorty I 300 Bedeutungswandel/Putnam/Rorty: Die Suche nach einem Kriterium für den Bedeutungswandel war verhängnisvoll. Man erkannte, dass Feyerabend sein eigenes Argument falsch vorgebracht hatte, als er von Bedeutungswandel sprach. >">Bedeutungswandel/Feyerabend. PutnamVsFeyerabend: Für Feyerabend hängt die Bedeutung von der gesamten Theorie ab. Wenn man annimmt, die Empirie verändere die Bedeutung des Ausdrucks, käme das der Aufgabe der Unterscheidung zwischen Bedeutungsfragen und Tatsachenfragen gleich. Zu sagen, dass die semantischen Regeln des Deutschen überhaupt nicht von den empirischen Meinungen seiner Sprecher unterschieden werden können, hieße den Begriff einer semantischen Regel des Deutschen über Bord zu werfen. >Sprachregeln. Jeder Anschein einer Sensation wäre verschwunden, denn "Sensation" hängt doch davon ab, dass man sich ständig zwischen einer ungewöhnlichen und der herkömmlichen Auffassung von Bedeutung hin und her bewegt. --- Putnam I (b) 63 Theorie/Putnam: Zwei Theorien müssen nicht gleichbedeutende Begriffe haben, sondern nur gleiche Referenz. >Synonymie, >Referenz. --- Cavell I 268 Verständlichkeit/Putnam: Vor Bernhard Riemann waren die entsprechenden Begriffe ((s) Mehrdimensionale Geometrie) unverständlich. Bsp Die Geometrie des Universums ist von Massendichte abhängig. Cavell I 269 Begriffswandel/Putnam: Sagt man uns, gerade Linien könnten sich in nichteuklidischer Weise verhalten, dann, so die Idee, wird der alten Grammatik nicht widersprochen, man gibt sie schlicht auf. Ja, der Begriff der geraden Linie ist verändert worden. Putnam: Dies mag sein, aber seine Denotation hat sich nicht verändert. Wer diese Fälle an Fälle angleicht, in denen sich die Denotation ändert, liegt völlig falsch. >Denotation, >Euklidisch. Cavell I 270 Putnam: Dann müsste man fragen: Was sind denn dann die geraden Linien im alten Sinn? Wenn wissenschaftliche Revolution Neu-Definition von Begriffen bedeutete, oder wenn wir immer unsere Kriterien ändern müssten, dann könnten wir eben nicht von den gleichen Objekten reden! Die Projektion alter Begriffe in neue Situationen ist auch nötig, um Metaphern und Witze zu verstehen. >Metaphern, >Bezugssystem. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Cavell I St. Cavell Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002 Cavell I (a) Stanley Cavell "Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (b) Stanley Cavell "Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (c) Stanley Cavell "The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002 Cavell II Stanley Cavell "Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958) In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 |
Demokratie | Beck | I 19 Demokratie/Beck: einerseits werden mit der Industriegesellschaft der Anspruch und die Formen der parlamentarischen Demokratie durchgesetzt. Andererseits wird der Geltungsradius dieser Prinzipien halbiert. Der subpolitische Neuerungsprozess des „Fortschritts“ verbleibt in der Zuständigkeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie, für die demokratische Selbstverständlichkeiten gerade außer Kraft gesetzt sind. >Gesellschaft/Beck, >Fortschritt, >Politik, >Wirtschaft, >Wissenschaft, >Technologie. Dies wird in der Kontinuität von Modernisierungsprozessen dort problematisch, wo die Subpolitik der Politik die Führungsrolle der Gesellschaftsgestaltung abgenommen hat. >Modernisierung, >Moderne. |
Beck I U. Beck Risikogesellschaft Frankfurt/M. 2015 |
Diskurs | Habermas | III 40 Diskurs/theoretisch/praktisch/Habermas: Ich selbst neige zu einer kognitivistischen Position, der zufolge praktische Fragen grundsätzlich argumentativ entschieden werden können. Diese Position ist aber nur aussichtsreich zu verteidigen, wenn wir praktische Diskurse, die einen internen Bezug und interpretierten Bedürfnissen der Betroffenen haben, nicht vorschnell an theoretische Diskursen mit ihrem Bezug zu interpretierten Erfahrungen eines Beobachters assimilieren. >Kognitivismus. III 41 Argumentationen, die der Rechtfertigung von Wertstandards dienen, erfüllen nicht die Bedingungen von Diskursen. Im prototypischen Fall haben sie die Form der ästhetischen Kritik. >Kultur/Habermas, >Argumentation. III 45 Theoretischer Diskurs: kognitiv-instrumentell – es geht um die Wahrheit von Propositionen und die Wirksamkeit teleologischer Handlungen Praktischer Diskurs: moralisch-praktisch – es geht um die Richtigkeit von Handlungen Ästhetische Kritik: evaluativ – es geht um die Angemessenheit von Wertstandards Therapeutische Kritik: expressiv – es geht um die Wahrhaftigkeit von Expressionen Explikativer Diskurs: hier geht es um Verständlichkeit bzw. Wohlgeformtheit symbolischer Konstrukte. III 71 Def Diskurs/Habermas: von Diskursen spreche ich nur dann, wenn der Sinn des problematisierten Geltungsanspruchs die Teilnehmer konzeptuell zu der Unterstellung nötigt, das grundsätzlich ein rationale motiviertes Einverständnis erzielt werden könnte, wobei „grundsätzlich“ den idealisierenden Vorbehalt ausdrückt: wenn die Argumentation nur offen genug geführt und lange genug fortgesetzt werden könnte.(1) >Diskurstheorie. 1. Das geht auf Ch. S. Peirce zurück. Vgl. dazu H. Scheit, Studien zur Konsensustheorie der Wahrheit, Habilitationsschrift Universität München, 1981. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Erklärungen | McDowell | Rorty VI 211 Verstehen/Erklärung/RortyVsMcDowell: (laut Rorty): Wir sollten nicht über Verständlichkeit reden. Verständlichkeit ist ganz billig zu haben: Wenn wir zwei Leute zur gleichen Redeweise abrichten. >Verstehen/McDowell, >Kommunikation, >Sprachverhalten, vgl. >Sprecher-Bedeutung, >Sprecher-Intention, >Privatsprache, >Idiolekt. |
McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Erklärungen | Rorty | I 230 Carnap: die Bewegung von allem und jedem kann auf der Basis der Bewegung von Elementarteilchen vorausgesagt werden. Rorty: damit wären wir über alles Seiende auf dem Laufenden, aber wir hätten es nicht erklärt. > Erklären. Elementarteilchen sind in jedem Ausschnitt des Universums gut anwendbar, die Rede von Politikern oderSmaragdblumen jedoch nur in bestimmten Kontexten. >Kontext, >Naturgesetze, >Verallgemeinerung. I 234 Erkenntnis/Rorty: Es gibt keinen Grund, gegen Erklärungen des Erwerbs von Erkenntnis, die auf innere Darstellungen Bezug nehmen, Einwände zu erheben. Aber Erklärung und Rechtfertigung müssen auseinandergehalten werden: man kann solche Erklärungen vorbringen, ohne das traditionelle Leib-Seele-Problem wiederaufleben zu lassen. Rechtfertigung: z. B. durch Sinnesdaten. - Erklärung: Kausal. >Rechtfertigung, >Kausalerklärung. VI 144 Erklärung: Wie kann man angeben, wann eine vollständige Kausalerklärung von X Aussagen über X enthalten muss? VI 212 Verstehen/Erklärung/RortyVsMcDowell: Wir sollten nicht über Verständlichkeit reden! Verständlichkeit ist ganz billig zu haben: wenn wir zwei Leute zur gleichen Redeweise abrichten. >Verstehen. Horwich I 452 Erklärung/Rorty: Etwas das sich ändert, während alles andere gleich bleibt, kann keine Erklärung sein. >Kovarianz, >Absolutes. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Geltung | Toulmin | Habermas III 62 Geltung/Toulmin/HabermasVsToulmin/Habermas: Toulmin trennt konventionelle, von Handlungskontexten abhängige Ansprüche nicht deutlich von universalen Geltungsansprüchen. Seine Beispiele zeigen das: Bsp Feststellung von Sportergebnissen, von Ursachen einer Infektion, Begründung unternehmerischer Entscheidungen, Begründung von Zugangsberechtigungen, Handlungsempfehlungen, ästhetische Urteile. >Rechtfertigung, >Urteile, >Wissenschaft/Toulmin. III 63 Habermas: erst der Kontext entscheidet über die Art des Geltungsanspruchs. Bsp Bei einer botanischen Klassifikation geht es um Wahrheit einer Proposition. – Bei der Vermittlung derselben Einteilung durch einen Lehrer geht es dagegen um den Anspruch auf die Verständlichkeit einer semantischen Regel. >Sprachgebrauch, >Klassifikation, >Systeme. |
Toulmin I St. Toulmin The Uses of Argument Cambridge 2003 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Geltungsansprüche | Habermas | III 65 Def Geltungsanspruch/Habermas: Ein Geltungsanspruch ist äquivalent der Behauptung, dass die Bedingungen für die Gültigkeit einer Äußerung erfüllt sind. Während Ja/Nein-Stellungnahmen zu Machtansprüchen willkürlich sind, sind Stellungnahmen zu Geltungsansprüchen dadurch charakterisiert, dass der Hörer einer kritisierbaren Äußerung mit Gründen zustimmt oder nicht zustimmt. Sie sin Ausdruck einer Einsicht. HabermasVsTugendhat: Tugendhat vernachlässigt diese Unterscheidung in E. Tugendhat 1976(1). III 66 Beispiele für Geltungsansprüche sind der der Wahrheit, der Richtigkeit, der Angemessenheit oder Verständlichkeit (bzw. Wohlgeformtheit). Diese Geltungsansprüche werden meist implizit erhoben. >Wahrheit, >Richtigkeit, >Angemessenheit, >Verständlichkeit, >Wohlgeformtheit. IV 107 Geltungsanspruch/Sprechakt/Habermas: Ein Sprecher kann einen Hörer auch unabhängig vom normativen Kontext zur Annahme seines Angebotes motivieren. >Motivation. Dabei handelt es sich nicht um die Erzielung eines Effekts beim Hörer, sondern um eine rational motivierte Verständigung mit dem Hörer, die auf der Grundlage eines kritisierbaren Geltungsanspruchs zustande kommt. Dabei geht es um die Forderung eines Sprechers, dass der Hörer einen Satz als wahr bzw. als wahrhaftig akzeptieren soll. >Verständigung. IV 111 Normgeltung/Wahrheit/Durkheim/Habermas: Die Idee der Wahrheit kann dem Begriff der Normgeltung nur die Bestimmung der zeitenthobenen Unpersönlichkeit(2), eines idealisierten Einverständnisses, einer auf eine ideale Kommunikationsgemeinschaft bezogenen Intersubjektivität entlehnen. Die Autorität, die hinter der Erkenntnis steht fällt (…) nicht mit der moralischen Autorität zusammen, die hinter Normen steht. >Normen. Der Wahrheitsbegriff verbindet vielmehr die Objektivität der Erfahrung mit dem Anspruch auf intersubjektive Geltung einer entsprechenden deskriptiven Aussage, die Vorstellung der Korrespondenz von Sätzen und Tatsachen mit dem Begriff eines idealisierten Konsenses. >Konsens, >Intersubjektivität, >Korrespondenz, >Tatsachen, >Realität, >Objektivität, >Erfahrung. Geltungsanspruch/Habermas: Erst aus dieser Verbindung geht der Begriff eins kritisierbaren Geltungsanspruchs hervor. 1. E. Tugendhat, Vorlesungen zur Einführung in die sprachanalytische Philosophie, Frankfurt 1976, p. 76f, 219ff. 2.Vgl. 1.E. Durkheim, Les formes élementaires de la vie religieuse, Paris, 1968, German: Frankfurt 1981, S. 584. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Geschichte | Dilthey | Pfotenhauer IV 62 Geschichte/Verstehen/Vico/Dilthey: Dilthey wollte an Vicos Grundsatz von der prinzipiellen Verständlichkeit der historischen Phänomene festhalten. Dies sollte gegen die positivistische Indifferenz geltend gemacht werden, die Geschichte und Natur in gleicher Weise zu betrachten entschlossen war. (DiltheyVsComte). >A. Comte. Dilthey These: Dilthey schlug vor, das Geschehen unter dem Gesichtspunkt der Zwecksetzungen interessierter, wertorientierter Subjekt zu deuten.(1) >Zwecke, >Intentionen, >Absicht, >Handeln. Pfotenhauer IV 63 HeideggerVsDilthey/GadamerVsDilthey/Pfotenhauer: Von Heidegger(2) bis Gadamer(3) erhob sich der Vorwurf der historisch-ästhetischen Anmaßung; man wolle sich genussvoll und allesverstehend des Menschlichen bemächtigen. Der Beschränktheit lebensgeschichtlich vorgeprägter Perspektiven werde dabei methodisch nicht hinreichend Rechnung getragen. „Jeder ist sich selbst der Fernste“. >Verstehen, >Hermeneutik, >Selbstwissen. Nietzsches Diktum könnte für diese Einwand als eine zugespitzte Formulierung gelten. Pfotenhauer IV 97 Form/Inhalt/Kunst/Nietzsche/Pfotenhauer: (F. Nietzsche 1888(4)): Man ist um den Preis Künstler, dass man das, was alle Nichtkünstler ‚Form‘ nennen, als Inhalt, als die ‚Sache selbst‘ empfindet. Gehalt/Nietzsche/Pfotenhauer: Der Gehalt wäre die innere Stimmigkeit selbst, die innere Stimmigkeit der Gehalt. >Inhalt, >Gehalt, >Geschichtsschreibung. 1. M. Riedel Verstehen oder erklären? Stuttgart 1978, S. 19ff. 2. M. Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen 1953, S. 397. 3. G. Gadamer, Wahrheit und Methode, Tübingen 1972, S. 205ff. 4. F. Nietzsche, Nachgel. Fragm. Nov. 1887-März 1888, KGW VIII,2 S. 251f. |
Dilth I W. Dilthey Gesammelte Schriften, Bd.1, Einleitung in die Geisteswissenschaften Göttingen 1990 Pfot I Helmut Pfotenhauer Die Kunst als Physiologie. Nietzsches ästhetische Theorie und literarische Produktion. Stuttgart 1985 |
Geschichte | Marx | Höffe I 368 Geschichte/Marx/Höffe: [Marx](1) beginnt mit der Analyse von Ware und Geld als den sachlichen Voraussetzungen und formalen Elementen. Er gesteht dem Kapital die welthistorische Aufgabe zu, alle Produktivkräfte der Arbeit zu entwickeln. Andererseits verhindere es aber, was für eine wahrhaft humane Wirtschaft unverzichtbar sei: dass die Arbeit bzw. der Arbeiter zum Subjekt der gesellschaftlichen Prozesse werde. Determinismus: In freier Anleihe bei Hegels Geschichtsphilosophie denkt Marx deterministisch. Denn seines Erachtens erfolgt die angeblich schwerlich zu leugnende «Verelendung der Massen» nach einem Mechanismus, der zwangsläufig in einer Selbstaufhebung des Kapitals mündet. Es komme nämlich zu einer wachsenden Konzentration des Kapitals, in dessen Verlauf mehr und mehr Kapitaleigner enteignet werden, was eine offensichtliche Folge haben soll: Mit zunehmendem Elend wächst die Empörung einer immer größeren organisierten Arbeiterschaft. >Geschichte/Hegel, >Weltgeschichte/Hegel, >Weltgeist/Hegel. 1. K. Marx Das Kapital Bd I 1867, Bd II u. II 1885 (= MEW 23-25) Gaus I 80 Geschichte/Marx/Levine, Andrew: Hegels Geschichtsphilosophie war natürlich die unmittelbare Inspiration für Marx' Versuch, die Geschichte als solche zu verstehen. Aber Marx brach mit Hegel und der gesamten Tradition, in der sein Werk gipfelte, indem er die Teleologie und damit das Projekt, herauszufinden, was historische Ereignisse bedeuten, ablehnte. Marx behielt Hegels Sinn für die Verständlichkeit der Geschichte bei; er versuchte, eine Darstellung der realen historischen Strukturen und der Richtung des historischen Wandels zu liefern. MarxVsHegel: Aber für Marx ist Geschichte so bedeutungslos wie die Natur. Wie auch die Natur hat sie Eigenschaften, die unabhängig von den Interessen der Forscher sind und die prinzipiell bekannt sein können. Die Geschichtsphilosophen, insbesondere Hegel, hatten Aspekte der realen Geschichte erfasst, aber durch die verzerrende Linse ihrer eigenen teleologischen Überzeugungen. Marx gab ihnen Recht, ohne dem Atheoretizismus der zeitgenössischen Historiker zu erliegen. >Geschichte/Hegel. Geschichte/MarxismusVsMarx: Bei allen Unterschieden waren sich die westlichen Marxisten einig, dass sie sich von der Marx'schen Geschichtstheorie distanzierten. Die historisch-materialistische Orthodoxie der Zweiten und Dritten Internationale war in den Augen der westlichen Marxisten zu fatalistisch, um die Musterung zu bestehen. Sie versäumte es, der menschlichen Handlungsweise die ihr gebührende Bedeutung beizumessen. Ihr Bekenntnis zur historischen Unvermeidbarkeit schien sogar die Idee der Politik selbst zu überflüssig zu machen. Wenn das Ende bereits gegeben ist, kann man vielleicht sein Kommen beschleunigen, aber nichts kann das Endergebnis grundlegend ändern. Dies, so schien es ihnen, war eine Formel für die Stille, für das passive Abwarten der Revolution. Aber der historische Materialismus, den die westlichen Marxisten bemängelten, war nicht gerade der historische Materialismus, den Cohen verteidigte. >Geschichte/Cohen. Levine, Andrew 2004. A future for Marxism?“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications. |
Marx I Karl Marx Das Kapital, Kritik der politische Ökonomie Berlin 1957 Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |
Gleichheit | Locke | Arndt II 186 Gleichheit/Locke: Gleichheit steht unter der Bedingung der Verständlichkeit eines intersubjektiven Sprachgebrauchs, dessen Korrektiv z.B. bei der Benennung von Farben wirksam wird. >Sprachverhalten, >Farbe, >Vergleich, >Vergleichbarkeit, >Kommunikation, >Intersubjektivität, >Gleichheit, >Identität, >Farbwort. |
Loc III J. Locke An Essay Concerning Human Understanding Loc II H.W. Arndt "Locke" In Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997 |
Handlungen | Habermas | III 36 Handlung/Rationalität/Habermas: Aktoren verhalten sich rational, solange sie Prädikate so verwenden, dass andere Angehörige ihrer Lebenswelt unter diesen Beschreibungen ihre eigenen Reaktionen auf ähnliche Situationen wiedererkennen würden. >Rationalität, >Verstehen, >Verständlichkeit, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas, III 144 Def Handlung/Habermas: Handlung nenne ich nur solche symbolischen Äußerungen, mit denen der Aktor, wie beim teleologischen, normenregulierten und dramaturgischen Handeln, einen Bezug zu mindestens einer Welt (der physikalischen, der bewusstseinsmäßigen oder der gedanklich geteilten Welt) aber stets auch zur objektiven Welt aufnimmt. Davon unterscheide ich Körperbewegungen und sekundäre Operationen. III 150 Das Modell des kommunikativen Handelns setzt Handeln nicht mit Kommunikation gleich. >Verhalten, >Sprachverhalten. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Hermeneutik | Schleiermacher | Gadamer I 171 Hermeneutik/Schleiermacher/Gadamer: Am Anfang steht für Schleiermacher wie für Hegel das Bewusstsein eines Verlusts und einer Entfremdung gegenüber der Überlieferung, das ihre hermeneutische Besinnung herausfordert. Sie bestimmen dennoch die Aufgabe der Hermeneutik auf sehr verschiedene Weise. Schleiermacher (…) ist ganz darauf gerichtet, die ursprüngliche Bestimmung eines Werkes im Verständnis wiederherzustellen. Denn Kunst und Literatur, die uns aus der Vergangenheit überliefert sind, sind ihrer ursprünglichen Welt entrissen. So schreibt Schleiermacher, dass es schon nicht mehr das Natürliche und Ursprüngliche sei, »wenn Kunstwerke in den Verkehr kommen. Nämlich jedes hat einen Teil seiner Verständlichkeit aus seiner ursprünglichen Bestimmung. « »Daher das Kunstwerk, aus seinem ursprünglichen Zusammenhang gerissen, wenn dieser nicht geschichtlich aufbewahrt wird, von seiner Bedeutsamkeit verliert.« Er sagt geradezu: »So ist also eigentlich ein Kunstwerk auch eingewurzelt in seinen Grund und Boden, in seine Umgebung. Es verliert schon seine Bedeutung, wenn es aus dieser Umgebung herausgerissen wird und in den Verkehr übergeht, es ist wie etwas, das aus dem Feuer gerettet ist und nun Brandflecken trägt«(1). Gadamer I 172 Gadamer: Das geschichtliche Wissen öffnet nach Schleiermacher den Weg, das Verlorene zu ersetzen und die Überlieferung wiederherzustellen, sofern es das Okkasionelle und Ursprüngliche zurückbringt. So sucht das hermeneutische Bemühen den „Anknüpfungspunkt“ im Geiste des Künstlers wiederzugewinnen, der die Bedeutung eines Kunstwerks erst voll verständlich machen soll, genau wie es sonst Texten gegenüber verfährt, indem es die ursprüngliche Produktion des Verfassers zu reproduzieren strebt. ((s) Vgl. hierzu die Diskussion verschiedener philosophischer Theorien über >Bedeutungswandel.) GadamerVsSchleiermacher: (…) es fragt sich, ob das, was hier gewonnen wird, wirklich das ist, was wir als die Bedeutung des Kunstwerkes suchen, und ob das Verstehen richtig bestimmt wird, wenn wir in ihm eine Zweite Schöpfung, die Reproduktion der ursprünglichen Produktion, sehen. Am Ende Ist eine solche Bestimmung der Hermeneutik nicht minder widersinnig wie alle Restitution und Restauration vergangenen Lebens. Wiederherstellung ursprünglicher Bedingungen ist, wie alle Restauration, angesichts der Geschichtlichkeit unseres Seins ein ohnmächtiges Beginnen. Hegel/Gadamer: Hegel geht einen anderen Weg als Schleiermacher: >Hermeneutik/Hegel. Gadamer I 182 SchleiermacherVsDilthey/SchleiermacherVsTradition/Gadamer: Schleiermacher (…) sucht die Einheit der Hermeneutik nicht mehr in der inhaltlichen Einheit der Überlieferung, auf die das Verstehen angewendet werden soll, sondern abgelöst von aller inhaltlichen Besonderung in der Einheit eines Verfahrens, das nicht einmal durch die Art, wie die Gedanken überliefert sind, ob schriftlich oder mündlich, in fremder oder in der eigenen gleichzeitigen Sprache, differenziert wird. (Vgl. >Hermeneutik/Dilthey). Schleiermachers Idee einer universalen Hermeneutik bestimmt sich von Gadamer I 183 da aus. Sie ist aus der Vorstellung entstanden, dass die Erfahrung der Fremdheit und die Möglichkeit des Missverständnisses eine universelle ist. SchleiermacherVsTradition: (…) gerade die Ausweitung der hermeneutischen Aufgabe auf das „bedeutsame Gespräch“, die für Schleiermacher besonders charakteristisch ist, zeigt, wie sich der Sinn der Fremdheit, deren Überwindung die Hermeneutik leisten soll, gegenüber der bisherigen Aufgabenstellung der Hermeneutik grundsätzlich gewandelt hat. In einem neuen, universalen Sinn ist Fremdheit mit der Individualität des Du unauflöslich gegeben. Gadamer: Man darf den lebhaften, ja genialen Sinn für menschliche Individualität, der Schleiermacher auszeichnet, gleichwohl nicht als eine individuelle Besonderheit nehmen, die hier die Theorie beeinflusst. Vielmehr ist es die kritische Abwehr all dessen, das im Zeitalter der Aufklärung unter dem Titel „Vernünftige Gedanken“ als das gemeinsame Wesen der Humanität galt, was zu einer grundsätzlichen Neubestimmung des Verhältnisses zur Überlieferung nötigt(2). Gadamer I 188 Verstehen/SchleiermacherVsTradtion: (…) , anstelle eines „Aggregats von Observationen“ [gilt es] eine wirkliche Kunstlehre des Verstehens zu entwickeln Das bedeutet etwas grundsätzlich Neues. Denn nun rechnet man mit der Verständnisschwierigkeit und dem Missverständnis nicht mehr als gelegentlichen, sondern als integrierenden Momenten, um deren vorgängige Ausschaltung es geht. So definiert Schleiermacher geradezu: »Hermeneutik ist die Kunst, Missverstand zu vermeiden«. Sie erhebt sich über die pädagogische Okkasionalität der Auslegungs- Gadamer I 189 praxis zur Selbständigkeit einer Methode, sofern »das Missverstehen sich von selbst ergibt und das Verstehen auf jedem Punkt muss gewollt und gesucht werden«(3). Gadamer I 191 Die Hermeneutik umfasst grammatische und psychologische Auslegungskunst .Schleiermachers Eigenstes ist aber die psychologische Interpretation. Sie ist letzten Endes ein divinatorisches Verhalten, ein Sich-versetzen in die ganze Verfassung des Schriftstellers, eine Auffassung des "inneren Herganges" der Abfassung eines Werkes(4) schöpferischen Aktes. Verstehen also ist eine auf eine ursprüngliche Produktion bezogene Reproduktion, ein Erkennen des Erkannten (Boeckh)(5), eine Nachkonstruktion, die von dem lebendigen Moment der Konzeption, dem „Keimentschluss“ als dem Organisationspunkt der Komposition ausgeht(6). Gadamer: Eine solche isolierende Beschreibung des Verstehens bedeutet aber, dass das Gedankengebilde, das wir als Rede oder als Text verstehen wollen, nicht auf seinen sachlichen Inhalt hin, sondern als ein ästhetisches Gebilde verstanden wird, als Kunstwerk oder „künstlerisches Denken“. >Genie/Schleiermacher, >Verstehen/Schleiermacher. Verstehen/Schleiermacher: Schleiermacher [kommt] zu dem Satz, es gelte, einen Schriftsteller besser zu verstehen, als er sich selber verstanden habe - eine Formel, die seither immer wiederholt worden ist und in deren wechselnder Interpretation sich die gesamte Geschichte der neueren Hermeneutik abzeichnet. 1. Schleiermacher, Ästhetik, ed. R. Odebrecht, S. 84 ff. 2. Chr. Wolff und seine Schule rechneten die „allgemeine Auslegungskunst“ folgerichtig zur Philosophie, da »endlich alles dahin abziele, dass man anderer Wahrheiten erkennen und prüfen möge, wenn man ihre Rede verstanden« (J.Walch, Philosophisches Lexikon, (1726), S. 165). Ähnlich ist es für Bentley, wenn er vom Philologen fordert: » Seine einzigen Führer seien Vernunft das Licht der Gedanken des Verfassers und ihre zwingende Gewalt« (zitiert nach Wegner, Altertumskunde, S. 94). 3. Schleiermacher, Hermeneutik § 15 und 16, Werke I, 7, S. 29f. 4. Schleiermacher Werke I, 7, S. 83. 5. Schleiermacher Werke III, 3, S. 355, 358, 364. 6. Boeckh, Enzyklopädie und Methodologie der philologischen Wissenschaft, ed. Bratuschek, 2.Autfl. 1886, S. 10. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Infrastruktur | Edwards | I 40 Infrastruktur/Star/Ruhleder/Edwards: Infrastruktur weist (...) die folgenden Merkmale auf, (...) zusammengefasst von Susan Leigh Star und Karen Ruhleder: - Infrastruktur ist eingebettet: Die Infrastruktur ist in andere Strukturen, soziale Arrangements und Technologien eingebettet. - Infrastruktur weist Transparenz auf: Infrastruktur muss nicht jedes Mal neu erfunden oder für jede Aufgabe aufgebaut werden, sondern unterstützt diese Aufgaben unsichtbar. - Infrastruktur hat Reichweite oder Umfang über ein einzelnes Ereignis oder eine lokale Praxis hinaus. - Infrastruktur ist als Teil der Mitgliedschaft gelernt: Die Selbstverständlichkeit von Artefakten und organisatorischen Arrangements ist eine conditio sine qua non der Mitgliedschaft in einer Community of Practice. Fremde und Außenstehende begegnen der Infrastruktur als einem Zielobjekt, über das man etwas lernen kann. Neue Teilnehmer erwerben eine eingebürgerte Vertrautheit mit ihren Objekten, wenn sie Mitglieder werden. I 41 - Infrastruktur weist Verbindungen mit Konventionen der Praxis auf: Infrastruktur formt und wird geformt durch die Konventionen einer Community of Practice. - Infrastruktur verkörpert Standards: Die Infrastruktur wird transparent, indem sie sich standardisiert in andere Infrastrukturen und Tools einfügt. - Infrastruktur baut auf einer installierten Basis auf: Die Infrastruktur kämpft mit der Trägheit der installierten Basis und erbt deren Stärken und Einschränkungen. - Infrastruktur wird bei einem Ausfall sichtbar: Die normalerweise unsichtbare Qualität einer funktionierenden Infrastruktur wird sichtbar, wenn sie kaputt geht: Der Server fällt aus, die Brücke wird überspült, es gibt einen Stromausfall. -Infrastruktur wird in modularen Schritten behoben, nicht alles auf einmal oder global. Weil Infrastruktur groß, vielschichtig und komplex ist und weil sie lokal unterschiedliche Dinge bedeutet, wird sie nie von oben herab geändert. Änderungen erfordern Zeit, Verhandlungen und die Abstimmung mit anderen Aspekten der beteiligten Systeme. Adapted from S. L. Star and K. Ruhleder, “Steps Toward an Ecology of Infrastructure: Design and Access for Large Information Spaces,” Information Systems Research 7, no. 1 (1996): 111–. |
Edwards I Paul N. Edwards A Vast Machine: Computer Models, Climate Data, and the Politics of Global Warming Cambridge 2013 |
Inkommensurabilität | Feyerabend | I 353 Inkommensurabilität/Feyerabend: Bsp Prinzip: Es gibt eine Gewohnheit, einen Gegenstand immer dann als gegeben zu betrachten, wenn die Liste seiner Teile vollständig aufgeführt ist (Das ist archaisches Denken). Diese Gewohnheit wird aufgehoben (aber ohne dass einem Prinzip widersprochen wurde) durch die Vermutung, dass auch die vollständigste Liste einen Gegenstand nicht vollständig beschreibt! Daher kann man Inkommensurabilität nicht durch Rückgriff auf Aussagen definieren. Begründung: Wird die Gewohnheit außer Kraft gesetzt, dann sind damit auch die Gegenstände der Welt A außer Kraft gesetzt. Man kann die A-Gegenstände nicht mit einer Methode der Vermutungen untersuchen, die kein Ende kennt. >Bedeutungswandel. I 354 Inkommensurabilität/Feyerabend: Aus dem Gesagten geht hervor, dass man nicht die Inhalte von A und B vergleichen kann. Entsprechende Tatsachen lassen sich nicht nebeneinander stellen, nicht einmal in Gedanken: Wenn man sich B-Tatsachen vorstellt, dann bedeutet das, dass Prinzipien außer Kraft gesetzt werden, die in die Konstruktion von A-Tatsachen eingingen. Man kann lediglich B-Bilder von A-Tatsachen in B-zeichnen oder B-Aussagen über A-Tatsachen in B machen. Man kann keine A-Aussagen über A-Tatsachen in B machen. Übersetzung/Feyerabend: Man kann auch nicht die Sprache A in die Sprache B übersetzen. Das bedeutet nicht, dass man die beiden Auffassungen nicht diskutieren könnte, aber die Diskussion kann sich nicht auf logische Beziehungen zwischen den Bestandteilen von A und B gründen. I 355 Inkommensurabilität/FeyerabendVsKritiker: Inkommensurabilität gilt nicht für alle konkurrierenden Theorien und es gilt für Theorien nur dann, wenn sie auf bestimmte Weise interpretiert werden, z. B. ohne Bezug auf eine »unabhängige Beobachtungssprache«! Diese Einschränkung wurde von den meisten Kritikern übersehen. Ich behaupte nicht die Inkommensurabilität aller Theorien! Nur allgemeine und nicht instanzengebundene Theorien können inkommensurabel sein und auch diese nur dann, wenn man sie in bestimmter Weise interpretiert. (Die Bedingungen "nicht instanzengebunden" schließt "Theorien" wie "Alle Raben sind schwarz" aus). I 358 Inkommensurabilität/Feyerabend: Es gibt auch keine gemischten Aussagen zwischen klassischen und relativistischen Formulierungen. Man verwendet gewisse universelle Prinzipien und setzt sie gleichzeitig außer Kraft. Inkommensurabilität/Feyerabend: Bsp "Impetus" wird von Galilei und Newton außer Kraft gesetzt und ist daher kein Prinzip für die Konstituierung von Tatsachen mehr. I 360 Inkommensurabilität/Feyerabend: Die Frage, ob zwei Theorien inkommensurabel sein, ist eine unvollständige Frage! Theorien lassen sich verschieden interpretieren! Nach einer Interpretation sind sie kommensurabel, nach der anderen nicht! >Interpretation, >Theorien. I 361/362 Bsp Der Instrumentalismus macht alle Theorien kommensurabel, die mit der gleichen Beobachtungssprache zusammenhängen. Der Realismus dagegen möchte Beobachtbares und Nichtbeobachtbares auf die gleiche Weise darstellen (und kommensurabel machen). I 367 Inkommensurabilität/Feyerabend: Inkommensurabilität entsteht nur bei der Betrachtung umfassender kosmologischer Theorien! Beschränkte Theorien führen nur selten zu begrifflichen Revisionen. I 372 Inkommensurabilität/Sprache/Feyerabend: Man sagt heute nicht mehr, die Natur scheut das Vakuum. Das ist eine Änderung des Jargons, nicht der Tatsachen. I 375 FeyerabendVsKuhn/Inkommensurabilität: seine Ideen neigen mehr in Richtung Psychologie und legen nahe, dass jede wissenschaftliche Veränderung a) zu einer Verschiebung des Sinns und daher b) zur Inkommensurabilität führt. Feyerabend: meiner Ansicht nach sind Änderungen der Wahrnehmungswelt durch die Forschung festzustellen, sie sind keine Selbstverständlichkeit. Kuhn: ein Verständnis zwischen verschiedenen Paradigmen ist nicht möglich. FeyerabendVsKuhn: Wissenschaftler aus verschiedenen Paradigmen können sich sehr gut verstehen. II 16 Inkommensurabilität/Feyerabend: zeigt, dass eine Methodologie der Gehaltsvermehrung oder Wahrheitsnähe nicht überall auf die Wissenschaften passt. >Verstehen. |
Feyerabend I Paul Feyerabend Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997 Feyerabend II P. Feyerabend Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979 |
Innovation | Habermas | III 36/37 Innovation/Rationalität/Habermas: Unter (…) privaten Bewertungen mögen einige sein, die einen innovativen Charakter haben. Diese zeichnen sich freilich durch einen authentischen Ausdruck aus, z. B. durch die sinnfällige, d.h. ästhetische Form eines Kunstwerkes. Hingegen folgen idiosynkratrische Äußerungen rigiden Mustern; ihr Bedeutungsgehalt wird nicht durch die Kraft poetischer Rede oder kreativer Gestaltung zugänglich und hat nur einen privaten Charakter. >Verstehen, >Kommunikation, >Kreativität, >Kunst, >Verständlichkeit, >Fortschritt. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Kommunikation | Davidson | McDowell I 211 Kommunikation/Sprache/Davidson/McDowell: Hier gibt es kein "Medium". Außer in dem Sinn von "Rauchzeichen" Lauten, usw. Sprache ist bestenfalls Übereinstimmung von Ideolekten. Alles Verstehen ist ein Spezialfall der radikalen Interpretation. >Radikale Interpretation. "Gemeinsame Sprache" ist nichts weiter als das Hilfsmittel der kognitiven Tätigkeit, die auch ohne sie auskäme. Glüer II 58 Sprache/Kommunikation/Bedeutung/Davidson/Glüer: Es gibt zwei mögliche Auslegungen der These von der "Kommunikation ohne Regelhaftigkeit": eine starke, und eine schwache. 1. Starke Forderung: Verwende das Wort Bsp "Kapazität" stets in der Weise, in der du verstanden werden willst. Verständlichkeit wäre an das Befolgen lexikalischer Normen gebunden. Davidson: hat recht: selbst wenn Frau X das Wort nur ein einziges Mal in der falschen Weise verwendet, verstehen wir sie vollkommen. Verständlichkeit mag praktisch erschwert sein, theoretisch gefährdet ist sie nicht. Wir können keine einzige lexikalische Norm formulieren, an die sich der Sprecher notwendigerweise halten müsste. 2. Schwach: solange die radikale Interpretation die Zugänglichkeit des fremden Idiolekts sichern soll, muss dieser eine gewisse schwache Regelmäßigkeit intern aufweisen. >Radikale Interpretation, >Idiolekt. DavidsonVs: die radikale Lesart von "A nice derangement" verneint jedoch diese schwache Regelhaftigkeit. II 59 Problem: die Interpretationstheorie verlöre ihren empirischen Charakter, auch der Begriff der Aussageintention bliebe rätselhaft. Denn es gilt doch wohl noch immer, dass der Interpret für die Ermittlung von Intentionen keine anderen Daten hat als für die Bedeutungen. Sie ergeben sich gleichursprünglich aus dem Interpretationsprozess. "Diese Charakterisierung linguistischer Kompetenz ist zirkulär genug, um nicht falsch sein zu können" (1986, p. 445)(1). 1. Davidson, D. "A Nice Derangement of Epitaphs" in: LePore, E. (ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the Philosophy of Donald Davidson, New York 1986. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Leben | Husserl | Gadamer I 253 Leben/Husserl/Gadamer: „Leben“ ist [für Husserl] nicht nur das „Gerade-Dahin-Leben“ der natürlichen Einstellung. „Leben“ ist auch und nicht minder die transzendental reduzierte Subjektivität, die die Quelle alle Objektivationen ist. Unter dem Titel steht somit, was Husserl in der Kritik an der objektivistischen Naivität aller bisherigen Philosophie als seine eigene Leistung hervorhebt. Sie besteht in seinen Augen darin, die Scheinhaftigkeit der üblichen erkenntnistheoretischen Kontroverse von Idealismus und Realismus enthüllt und statt dessen die innere Zuordnung von Subjektivität und Objektivität thematisiert zu haben.(1) So erklärt sich die Wendung vom „leistenden Leben“. »Die radikale Weltbetrachtung ist systematische und reine Innenbetrachtung der sich selbst im äußernden Subjektivität(2). Es ist wie in der Einheit eines lebendigen Organismus, den man wohl von außen betrachten und zergliedern, aber verstehen nur kann, wenn man auf seine verborgenen Wurzeln zurückgeht...“ Subjekt/Husserl: Auch das Weltverhalten des Subjekts hat in dieser Weise seine Verständlichkeit nicht in den bewussten Erlebnissen und ihrer Intentionalität, sondern in den anonymen des Lebens. Gadamer I 254 So wie Dilthey (...) vom Erlebnis nur ausgeht, um den Begriff des psychischen Zusammenhangs zu gewinnen, erweist Husserl die Einheit des Erlebnisstroms als vorgängig und wesensnotwendig gegenüber der Einzelheit der Erlebnisse. (Vgl. >Leben/Dilthey). Die thematische Erforschung des Bewusstseinslebens muss den Ausgangspunkt von dem Einzelerlebnis, genau wie bei Dilthey, überwinden. GadamerVsHusserl: Husserl [will} die Konstitution der geschichtlichen Welt aus dem „Bewusstseinsleben“ ableiten. Man fragt sich, ob nicht (...) der eigentliche Inhalt des Lebensbegriffes durch das erkenntnistheoretische Schema einer solchen Ableitung aus letzten Bewusstseinsgegebenheiten überfremdet wird. Vor allem die Schwierigkeiten, die das Problem der Intersubjektivität und das Verstehen des fremden Ich bieten, lassen diese Frage aufkommen. >Intersubjektivität/Husserl. 1. Husserliana VI, S34; S. 265f. 2. Husserliana VI, S. 116. |
E. Husserl I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius) II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Logische Form | Rorty | IV (d) 116 f Unterscheidung/innen/außen/logische Form/Rorty: gemeinsame Form dieser Probleme: Man kann nicht sagen, nur etwas vom Typ x sei verständlich, IV (d) 117 wenn der Hörer schon wissen muss, was ein Nicht-x ist. Diese Formulierung ist jedoch wiederum unbefriedigend, weil der Begriff der Verständlichkeit unklar ist, sobald auf Dinge angewandt wird (z.B. Noumenon oder unendliche Substanz). >Außen/innen, >Verstehen, >Unterscheidungen, >Zutreffen. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Mehrheiten | Asch | Haslam I 85 Mehrheiten/Konformität/Asch: In seinen Experimenten zur Linienbeurteilung (Asch 1952(1); 1955(2)) befindet sich der Teilnehmer in einer Gruppe von anderen [die keine echten Teilnehmer, sondern Assistenten des Experimentators sind, die der Teilnehmer nicht kennt]. Karten mit unterschiedlich langen Linien werden gezeigt und die Gruppe wird gebeten zu beurteilen, ob die Linien gleich oder unterschiedlich lang sind. Nach einer Weile beurteilt die ganze Gruppe außer dem eigentlichen Teilnehmer auf offensichtlich falsche Weise. Situation: Der Einzelne kommt, um eine Welt zu erleben, die er mit anderen teilt. Er nimmt wahr, dass die Umgebung ihn und andere einschließt und dass er in der gleichen Beziehung zur Umgebung steht wie andere. Er stellt fest, dass er, wie auch andere, auf das gleiche Objekt trifft und auf dessen identische Eigenschaften reagiert. Gemeinsames Handeln und gegenseitiges Verständnis erfordern dieses Verhältnis von Verständlichkeit und struktureller Einfachheit. Auf diese Weise wird die "Anziehungskraft" ("pull") zur Gruppe verständlich. (Asch 1952(1): S. 484). >Gruppenverhalten, >Gruppendenken, >Konformität, >Soziales Verhalten, >Gruppenkohäsion. Mehrheit: Dem Mehrheitsdruck nachzugeben ist kein Akt der Gleichgültigkeit oder Gedankenlosigkeit. Im Gegenteil: Es zeigt, dass der Einzelne auf die Ansichten der anderen um ihn herum achtet. Es zeigt, dass sie daran interessiert sind, die Harmonie innerhalb der Gruppe aufrechtzuerhalten und bereit sind, sich dem anzuschließen, was andere für richtig halten. Dies ist wichtig, weil gerade durch die Akzeptanz des sozialen Einflusses, andere Gruppen in der Lage sind, effektiv zu funktionieren und den Zusammenhalt zu erhalten. Haslam I 86 Soziale Identität: Diese Analyse steht im Einklang mit der Theoretisierung innerhalb der Tradition der sozialen Identität, bei der Konformität und sozialer Einfluss im Allgemeinen als aus der Notwendigkeit erachtet werden, dass die Menschen mit anderen, die als austauschbar in Bezug auf relevante Attribute wahrgenommen werden (psychologische Gruppenmitglieder in der gegebenen Situation), eine Einigung erzielen, um ihre Antworten als richtig, angemessen und wünschenswert zu validieren. (Hogg und Turner, 1987(3): S. 150) Weltanschauungen: Wenn man von Mitgliedern derselben Gruppe umgeben ist, die die gleiche Erfahrung wie man selbst macht, werden diese anderen zu gültigen Informationsquellen, die uns sagen, wie wir die Welt interpretieren sollen (Turner, 1991)(4). Aus dieser Sicht scheint die Konformität in den Asch-Linien-Beurteilungsversuchen eine durchaus angemessene Antwort zu sein und nicht eine irrationale Kraft, die Menschen dazu bringt, offensichtlich falsche Antworten zu geben. Asch: Noch stärker formuliert Asch, wenn er sagt: "Die Gruppe ist Teil der gegebenen Bedingungen. Es nicht zu berücksichtigen, sich in keiner Weise davon beeinflussen zu lassen, wäre vorsätzlich" (1952(1): S. 484). >Situationen. 1. Asch, S.E. (1952) Social Psychology. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall. 2. Asch, S.E. (1955) ‘Opinions and social pressure’, Scientific American, 193: 31–5. 3. Hogg, M.A. and Turner, J.C. (1987) ‘Social identity and conformity: A theory of referent informational influence’, in W. Doise and S. Moscovici (eds), Current Issues in European Social Psychology, Vol. 2. Cambridge, UK: Cambridge University Press. pp. 139–82. 4. Turner, J.C. (1991) Social Influence. Milton Keynes: Open University Press. Matthew J. Hornsey and Jolanda Jetten, “Conformity. Revisiting Asch’s line-judgment studies”, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications |
Haslam I S. Alexander Haslam Joanne R. Smith Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017 |
Mythos | Romantik | Gadamer I 278 Mythos/Logos/Romantik/Gadamer: [Es gibt ein] geschichtsphilosophische[s] Grundschema (...), das die Romantik mit der Aufklärung teilt und das durch die romantische Reaktion gegen die Aufklärung zu einer unerschütterlichen Prämisse verfestigt worden ist: das Schema der Überwindung des Mythos durch den Logos. Es ist die Voraussetzung von der fortschreitenden der Welt, unter der dieses Schema Geltung besitzt. Es soll das Schrittgesetz der Geschichte des Geistes selbst darstellen, und gerade weil die Romantik diese Entwicklung negativ wertet, nimmt sie das Schema selbst wie eine Selbstverständlichkeit in Anspruch. Sie teilt die Voraussetzung der Aufklärung und kehrt nur die Wertung um, indem sie das Alte als Altes zur Geltung zu bringen sucht: das Mittelalter, die christliche Staatengesellschaft Europas, den ständischen Aufbau der Gesellschaft, aber auch die Einfachheit des bäuerlichen Lebens und die Nähe zur Natur. >Aufklärung/Romantik, >Aufklärung. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Namen | Locke | Arndt II 191 Name/Locke: Ein Name ist ein "Knoten", durch den Ideen zusammengefasst werden. Namen können nicht korrekt sein, wohl aber der Kommunikation dienen (wegen Korrigierbarkeit). - Namen haben weder strenge Bedeutung noch Verständlichkeit für jemand, der den Gegenstand nicht kennt. Benennen: ermöglicht erst Stabilität von Ideen. >Benennen/Locke, >Idee/Locke, >Kommunikation, >Eigennnamen. |
Loc III J. Locke An Essay Concerning Human Understanding Loc II H.W. Arndt "Locke" In Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997 |
Natur | Prigogine | Gaus I 50 Natur/Prigogine/Bennett: Prigogine artikuliert eine Version der Naturwissenschaft, die der postmodernen Kulturtheorie nahe steht. >Postmoderne. Er und seine Mitarbeiterin, die Wissenschaftsphilosophin Isabelle Stengers, meiden das in der klassischen Dynamik implizierte Naturmodell, das "eine stille Welt ... eine tote, passive Natur" darstellt, eine Natur, die sich wie ein Automat verhält, der, einmal programmiert, weiterhin den im Programm eingeschriebenen Regeln folgt" (Prigogine und Stengers, 1984(1): 6). Ihr eigenes Modell greift eine Natur auf, in der Kreativität und Neuartigkeit im Überfluss vorhanden sind und "in der das Mögliche reicher ist als das Reale". >Kreativität. Sie bestehen jedoch darauf, dass die Natur selbst in ihren komplexesten und unbestimmtesten Zuständen eine Art Verständlichkeit bewahrt (Prigogine(2), 1997). Die Natur ist weder die statische Welt der klassischen Dynamik noch irgendeine zufällige Menge von Fluktuationen, die nicht als Welt erkennbar ist: "Eine Neuformulierung der Naturgesetze ist jetzt möglich ..., in der sowohl die Naturgesetze als auch Neuheit und Kreativität Platz haben" (1997(3). >Naturgesetze. 1. Prigogine, Ilya and Isabelle, Stengers (1984) Order Out of Chaos: Man’s New Dialogue with Nature. New York: Bantam. 2. Prigogine, Ilya (1997) The End of Certainty: Time, Chaos, and the New Laws of Nature. New York: Free. 3. Ebd. S.16 Jane Bennett, 2004. „Postmodern Approaches to Political Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications. |
Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |
Selbstbewusstsein | Castaneda | Frank I 211ff Selbstbewusstsein/Fichte: Alles Bewusstsein schließt Selbstbewusstsein ein. >J.G. Fichte, >Selbstbewusstsein/Fichte. CastanedaVs: Das ist eine Vermischung von externer Reflexivität (gegen andere) und interner Reflexivität(der flüchtigen Iche untereinander). >Ich/Castaneda. CastanedaVsKant: Es geht nicht um nicht Apperzeption, sondern umgekehrt! >Apperzeption. Kein Ich ist nacktes isoliertes Individuum, sondern Sammelpunkt von Verbindungen. Scheinproblem: Wie man zugleich Subjekt und Objekt der Selbstreflexion sein könnte: Das geht von einem falschen monolithischen Selbst aus. >Subjekt-Objekt-Problem, >Subjekt, >Objekt. I 231f Selbstbewusstsein/Castaneda: Selbstbewusstsein beruht auf einer Basis von Überzeugungen, die aus einer Hierarchie von Kräften, Dispositionen und Neigungen besteht. Unterste Stufen: metaphysisch, Selbstverständlichkeiten. - Damit werden unendlich viele Aspekte postuliert. >Aspekte, >Hintergrund. Hector-Neri Castaneda (1989): Self-Consciousness, I-Structures and Physiology, in: Manfred Spitzer/Brendan A. Maher (eds.) (1989): Philosophy and Psychopathology, Berlin/Heidelberg/New York 1989, 118-145 |
Cast I H.-N. Castaneda Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Situationen | Habermas | III 150 Situation/Handlungssituation/Habermas: Eine Situationsdefinition stellt eine Ordnung her. Mit ihr ordnen die Kommunikationsteilnehmer die verschiedenen Elemente der Handlungssituation jeweils einer der drei Welten (einer objektiven, einer sozialen Welt und einer subjektiven Welt als der Gesamtheit der privilegiert zugänglichen Erlebnisse des Sprechers) zu. >Objektive Welt, >Soziale Welt, >Subjektive Welt, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas. Sie inkorporieren damit die aktuelle Handlungssituation ihrer vorinterpretierten Lebenswelt. Das Abweichen der Situationsdefinition durch das Gegenüber stellt ein Problem anderer Art dar. Es hat nämlich keiner der Beteiligten ein Interpretationsmonopol. >Interpretation. IV 188 Situation/Lebenswelt/Verstehen/Habermas: Die Handlungssituation bildet für die Beteiligten jeweils das Zentrum ihrer Lebenswelt; sie hat einen beweglichen Horizont, weil sie auf die Komplexität der Lebenswelt verweist: In gewisser Weise ist die Lebenswelt, der die Kommunikationsteilnehmer angehören, stets präsent; aber doch nur so, dass die den Hintergrund für eine aktuelle Szene bildet. Sobald ein solcher Verweisungszusammenhang in eine Situation einbezogen (…) wird, verliert er seine Trivialität und fraglose Solidität. Neue Informationen können zur Sprache gebracht werden. >Lebenswelt/Habermas, >Sprache/Habermas. IV 189 Relevanz: Bevor er explizit zur Sprache gebracht wird, ist in lebensweltlicher Sachverhalt nur als Selbstverständlichkeit gegeben. Aus der Perspektive der Situation erscheint die Lebenswelt als ein Reservoir von Selbstverständlichkeiten oder unerschütterten Überzeugungen. >Hintergrund. Mobilisiert werden diese Selbstverständlichkeiten, wenn sie für eine Situation relevant werden. ((s) Für die heutige Diskussion siehe auch Frame-Theorien, Frame Theories). IV 203 Situation/Habermas: Zur Situation gehört alles, was sich als Beschränkung für (…) Handlungsinitiativen bemerkbar macht. Während der Aktor die Lebenswelt als Ressource verständigungsorientierten Handelns im Rücken behält, begegnen ihm die Restriktionen, die die Umstände der Durchführung seiner Pläne auferlegen, als Bestandteile der Situation. IV 204 Diese Beschränkungen können im Rahmen der drei formalen Weltbegriffe nach Tatsachen, Normen und Erlebnissen sortiert werden. Theoretischer Status: der aus der Teilnehmerperspektive entwickelte kommunikationstheoretische... Habermas IV 206 ...Begriff der Lebenswelt ist nicht unmittelbar für theoretische Zwecke brauchbar, er eignet sich nicht zur Abgrenzung eines sozialwissenschaftlichen Objektbereichs, also derjenigen Region innerhalb der objektiven Welt, die die Gesamtheit der hermeneutisch zugänglich, im weitesten Sinn historischen oder soziokulturellen Tatsachen bildet. Dafür empfiehlt sich das Alltagskonzept der Lebenswelt, mit dessen Hilfe kommunikativ Handelnde sich und ihre Äußerungen in sozialen Räumen und historischen Zeiten lokalisieren und datieren. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Skeptizismus | Stroud | I 13 Skeptizismus/Skepsis/Descartes: Descartes' These: Ich kann Wachheit nicht von Traum unterscheiden. Stroud: 1. Die Möglichkeit dass er träumt ist wirklich eine Bedrohung seines Wissens über die Welt. 2. Aber er muss nicht wissen ob er träumt, um etwas über die Welt zu wissen! Kein Wissen: Wenn man z.B. träumt, dass der Fensterladen klappert und der Traum davon verursacht wird, weiß man nicht, dass er klappert. - (Falsche Verursachung, trotz Identität des Ereignisses). >Kausaltheorie des Wissens, >Verursachung. I 17 Allein die Möglichkeit der Täuschung ist hinreichend. >Täuschungen. I 18 StroudVsDescartes: Wir können manchmal wissen, dass wir nicht träumen - zu wissen, dass wir nicht träumen ist aber die Bedingung für Wissen. I 37 Intersubjektivität: Auch die Intersubjektivität ist von Descartes Skeptizismus betroffen. >Intersubjektivität, vgl.>Solipsismus. I 77 Platitüden/Skeptizismus/Stroud: Natürliche Strategie gegen den Skeptizismus: Bsp Die Objektive Welt war schon vor uns da; Bsp Ich glaube dass ein Berg in Afrika über 5000 m hoch ist. - Das ist völlig unabhängig von meinem Wissen. - Es geht dann nicht um Behauptbarkeitsbedingungen oder Wahrheitsbedingungen (WB). >Realität, >Behauptbarkeitsbedingungen, >Behauptbarkeit, >Wahrheitsbedingungen, >Empirismus. Anders: Wenn man glaubt, dass wir heute mehr über Physik wissen als vor 200 Jahren, ist Referenz auf Gemeinschaft und Wissen impliziert. - Hier sind Wahrheitsbedingungen und Behauptbarkeitsbedingungen aber immer noch die Objektivität. Flugzeug-Bsp: Ob das Handbuch korrekt ist oder nicht, ist eine objektive Tatsache, die aus der distanzierten Position erkennbar ist. >Objektivität. Distanzierte Position: Die Distanzierte Position entspricht dem Skeptizismus - und gleichzeitig der Feststellung, dass innen und außen divergieren. Innen: entspricht unserer sozialen Praxis. >Außen/innen. I 87 Philosophischer Skeptizismus/Stroud: sein Problem ist nicht empirisch. I 110 Skeptizismus/Stroud: Es ist nicht hinreichend, einen bestimmten Einzelfall vorzubringen - Descartes trifft eine Einschätzung all unseres Wissens. >Wissen. I 270 Vorstellbarkeit/Stroud: Es ist schwer zu sagen, ob etwas vorstellbar ist oder nicht - eine Möglichkeit wäre, es sich vorzustellen und zu sehen was passiert - Vs: Das ist aber nicht schlüssig, denn es kann sein, dass das, was mir meine Gedanken ermöglicht, selbst vor mir verborgen ist. >Vorstellbarkeit. I 272f Traum/Skeptizismus/Stroud: Wir haben bisher noch gar nicht gefragt, ob die Traum-Möglichkeit für andere wissbar ist. StroudVs: Wir können sehr wohl "alle im selben Boot sein". - Ich kann mich statt Descartes einsetzen. Stroud: Ich sage immer nur: es scheint möglich. Vorstellbarkeit: setzt Verständlichkeit voraus. - Und die Möglichkeit ist verständlich, dass wir alle träumen. - Und dann ist die Frage ob ich träume, völlig unabhängig davon, ob jemand anderes das weiß. - Dann ist es doch möglich, dass alle träumen und niemand etwas weiß - und der Skeptizismus wird sich nicht in Widerspruch setzen, dadurch, dass er seinen Prämissen widerspricht. Fazit: Die Traum-Möglichkeit besteht letztendlich doch, weil die Möglichkeit, dass jemand etwas weiß nicht vorausgesetzt werden muss. Stroud pro Descartes. >Skeptizismus/Descartes, >René Descartes. |
Stroud I B. Stroud The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984 |
Sprachspiele | Rorty | III 221 Regeln/Sprachspiel/Derrida/Rorty: Derrida will nicht einen Zug in dem Sprachspiel machen. - Er will nicht mitspielen. - Er will auch niemand widerlegen. >Derrida. VI 210f RortyVsMcDowell: Man sollte gar nicht von Formen der Verständlichkeit reden! Verständlichkeit/McDowell: Logischer Raum der Gründe und logischer Raum der Gesetze sind jeweils sui generis. >Raum der Gründe, >Raum der Natur, >Logischer Raum. RortyVsMcDowell: Es gibt gar keine so strikt getrennten Bereiche (der Ratio und der Gesetze). Alle Sprachspiele sind sui generis. Sie lassen sich nicht auf einander zurückführen. z.B. Fußball und Biologie. Aber das hat in philosophischer Hinsicht etwas Steriles. Mit Wittgenstein: Wir sollten die Gegensätze nicht überdramatisieren. Es ist einfach banal: unterschiedliche Werkzeuge dienen unterschiedlichen Zwecken. >Sprache/Rorty, >Bedeutung, >Gebrauchstheorie, >Sprachverhalten, >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft, >Idiolekt, >Privatsprache. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Strukturelle Linguistik | Ricoeur | II 4 Diskurs/strukturelles Modell/strukturelle Lingustik/Ricoeur: Die Verdunkelung des Diskurses wurde (...) gefördert durch die vorsichtige Erweiterung des Strukturmodells über seinen Entstehungsort in der Linguistik hinaus, und durch das systematische Bewusstsein für die theoretischen Anforderungen, die das linguistische Modell als Strukturmodell impliziert. Die Erweiterung des Strukturmodells betrifft uns insofern direkt, als das Strukturmodell auf dieselben Kategorien von Texten angewandt wurde, die Gegenstand unserer Auslegungstheorie sind. Ursprünglich betraf das Modell Einheiten, die kleiner waren als der Satz, die Zeichen der lexikalischen Systeme und die diskreten Einheiten der phonologischen Systeme, aus denen sich die signifikanten Einheiten der lexikalischen Systeme zusammensetzen. Eine entscheidende Erweiterung erfolgte jedoch mit der Anwendung des Strukturmodells auf sprachliche Entitäten, die größer als der Satz sind, und auch auf nicht-sprachliche Entitäten, die den Texten der sprachlichen Kommunikation ähnlich sind. Was die erste Art der Anwendung betrifft, so markiert die Behandlung von Volksmärchen durch die russischen Formalisten wie V. Propp(1) eine entscheidende Wende in der Literaturtheorie, insbesondere was die Erzählstruktur literarischer Werke betrifft. Die Anwendung des Strukturmodells auf Mythen durch Claude Lévi-Strauss ist ein zweites Beispiel für eine strukturelle Herangehensweise an lange Diskursstränge; eine Herangehensweise, die der von den russischen Formalisten vorgeschlagenen formalen Behandlung der Folklore ähnlich, aber unabhängig von ihr ist. II 5 Postulate: Erstens muss ein synchroner Ansatz jedem diachronen Ansatz vorausgehen, weil Systeme verständlicher sind als Veränderungen. Zweitens: Der paradigmatische Fall für einen strukturellen Ansatz ist der einer endlichen Menge diskreter Entitäten. Die paradigmatische Position von Systemen, die aus endlichen Mengen diskreter Entitäten bestehen, liegt in der kombinatorischen Kapazität und den quasi-algebraischen Möglichkeiten, die mit solchen Mengen verbunden sind. Diese Fähigkeiten und Möglichkeiten tragen zu der Art von Verständlichkeit bei, die durch das erste Postulat, die Synchronizität, eingeführt wurde. Drittens hat in einem solchen System keine Einheit, die zur Struktur des Systems gehört, eine eigene Bedeutung; die Bedeutung eines Wortes ergibt sich zum Beispiel aus seiner Opposition zu den anderen lexikalischen Einheiten desselben Systems. Viertens sind in solchen endlichen Systemen alle Beziehungen systemimmanent. In diesem Sinne sind semiotische Systeme "geschlossen", d.h. ... ohne Beziehungen zur äußeren, nichtsemiotischen Wirklichkeit. II 6 Das letzte Postulat allein reicht aus, um den Strukturalismus als eine globale Denkweise jenseits aller technischen Einzelheiten seiner Methodik zu charakterisieren. Die Sprache erscheint nicht mehr als Vermittler zwischen den Menschen und den Dingen. Es stellt eine eigene Welt dar, in der jeder Gegenstand nur auf andere Gegenstände desselben Systems verweist, dank des Zusammenspiels von Gegensätzen und Unterschieden, die für das System konstitutiv sind. Diskurs/Ricoeur: An diesem extremen Punkt ist die Sprache als Diskurs verschwunden. II 81 Strukturelle Linguistik/Interpretation/Verständnis/Ricoeur: [der Ansatz der strukturellen Schulen der Literaturkritik] geht von der Anerkennung dessen aus, was ich die Aussetzung oder Unterdrückung des scheinbaren Bezugs genannt habe. (>Referenz/Ricoeur). Der Text fängt die "weltliche" Dimension des Diskurses - den Bezug zu einer Welt, die gezeigt werden könnte - ebenso ab, wie er die Verbindung des Diskurses mit der subjektiven Absicht des Autors unterbricht. Nach dieser Vorgabe hat der Text nicht mehr ein Äußeres, sondern nur noch ein Inneres. (...) gerade die Konstitution des Textes als Text und des Systems von Texten als Literatur rechtfertigt diese Umwandlung des literarischen Objekts in ein geschlossenes System von Zeichen, analog zu der Art von geschlossenem System, das die Phonologie als allen Diskursen zugrunde liegendes System entdeckt hat und das Saussure als langue bezeichnete. Nach dieser Arbeitshypothese wird die Literatur zu einem Analogon der Sprache. >Langue/Ricoeur. 1. V. Propp, Morphology of the Folktale (Bloomington, Indiana: Indiana University Press, 1958). |
Ricoeur I Paul Ricoeur Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999 Ricoeur II Paul Ricoeur Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976 |
Subjekte | Husserl | Gadamer I 253 Subjekt/Husserl/Gadamer: »Die radikale Weltbetrachtung ist systematische und reine Innenbetrachtung der sich selbst im äußernden Subjektivität(1). Es ist wie in der Einheit eines lebendigen Organismus, den man wohl von außen betrachten und zergliedern, aber verstehen nur kann, wenn man auf seine verborgenen Wurzeln zurückgeht...“ Subjekt/Husserl: Auch das Weltverhalten des Subjekts hat in dieser Weise seine Verständlichkeit nicht in den bewussten Erlebnissen und ihrer Intentionalität, sondern in den anonymen des Lebens. Vgl. >Subjektivität/Husserl. 1. Husserliana VI, S. 116. |
E. Husserl I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius) II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Subjektivität | Husserl | Gadamer I 249 Subjektivität/Husserl/Gadamer: Seinsgeltung besitzt nun [in Husserls Phänomenologie] auch die menschliche Subjekivität(1). Sie ist mithin ebenso als anzusehen, d. h. auch sie ist in der Mannigfaltigkeit ihrer Gegebenheitsweisen zu erforschen. Solche Erforschung des Ich als Phänomen ist nicht “innere Wahrnehmung« eines realen Ich, sie ist aber auch nicht bloße Rekonstruktion der d. h. Beziehung der Bewusstseinsinhalte auf einen transzendentalen Ichpol (Natorp)(2) sondern ist ein hochdifferenziertes Thema transzendentaler Reflexion. Vgl. >Objektivismus/Husserl, >Bewusstsein/Husserl. Gegebenheitsweise: Diese Reflexion stellt gegenüber der bloßen Gegebenheit von Phänomenen des gegenständlichen Bewusstseins, einer Gegebenheit in intentionalen Erlebnissen, den Zuwachs einer neuen Dimension der Forschung dar. Denn es gibt auch Gegebenheit, die nicht selber Gegenstand intentionaler Akte ist. Jedes Erlebnis hat implizierte Horizonte des Vorher und Nachher und verschmilzt zuletzt mit dem Kontinuum der im Vorher und Nachher präsenten Erlebnisse zur Einheit des Erlebnisstroms. >Zeitbewusstsein/Husserl. Gadamer I 251 Subjektivität/Husserl/Gadamer: Dass Husserl überall die "Leistung" der transzendentalen Subjektivität im Auge hat, entspricht einfach der Aufgabe der phänomenologischen Konstitutionsforschung. Aber es ist bezeichnend für seine eigentliche Absicht, dass er nicht mehr Bewusstsein, ja nicht einmal Subjektivität sagt, sondern „Leben“. Er will eben hinter die Aktualität des meinenden Bewusstseins, ja auch hinter die Potentialität des Mitmeinens auf die Universalität eines Leistens zurück, das allein die Universalität des Geleisteten, d. h. in seiner Geltung Konstituierten, auszumessen vermag. Es ist eine grundsätzlich anonyme, d. h. von keinem mehr namentlich geleistete Intentionalität, durch die der alles umfassende Welthorizont konstituiert wird. Husserl nennt in bewusster Gegenbildung gegen einen Weltbegriff, der das Universum des von den Wissenschaften Objektivierbaren umfasst, diesen phänomenologischen Weltbegriff „die Lebenswelt“, d. h. die Welt, in die wir in der natürlichen Einstellung hineinleben, die uns nicht als solche je gegenständlich wird, sondern die den vorgegebenen Boden aller Erfahrung darstellt. >Lebenswelt/Husserl. Gadamer I 253 Subjekt/Husserl/Gadamer: »Die radikale Weltbetrachtung ist systematische und reine Innenbetrachtung der sich selbst im äußernden Subjektivität(3). Es ist wie in der Einheit eines lebendigen Organismus, den man wohl von außen betrachten und zergliedern, aber verstehen nur kann, wenn man auf seine verborgenen Wurzeln zurückgeht...“ Subjekt/Husserl: Auch das Weltverhalten des Subjekts hat in dieser Weise seine Verständlichkeit nicht in den bewussten Erlebnissen und ihrer Intentionalität, sondern in den anonymen des Lebens. >Ich/Husserl. Subjektivität/Husserl/Gadamer: (...) so wird man in die Nähe des spekulativen Lebensbegriffes des deutschen Idealismus geführt. Was Husserl sagen will, ist doch, dass man nicht Subjektivität als Gegensatz gegen Objektivität denken darf, weil ein solcher Begriff von Subjektivität selber objektivistisch gedacht wäre. Seine transzendentale Phänomenologie will statt dessen „Korrelationsforschung“ sein. Das aber sagt: das Verhältnis ist das Primäre, und die „Pole“ in die es sich auseinanderfaltet, sind von ihm selbst umschlossene“(4) so wie das Lebendige alle seine Lebensäußerungen in der Einheitlichkeit seines organischen Seins umschließt. HusserlVsHume: »Die Naivität der Rede von die die erfahrende, erkennende, die wirklich konkret leistende Subjektivität ganz außer Frage lässt, die Naivität des Wissen- Gadamer I 254 schaftlers von der Natur, von der Welt überhaupt, der blind ist dafür, dass alle die Wahrheiten, die er als objektive gewinnt, und die objektive Welt selbst, die in seinen Formeln Substrat ist, sein eigenes, in ihm selbst gewordenen Lebensgebilde ist - ist natürlich nicht mehr möglich, sowie das Leben in den Blickpunkt rückt«, schreibt Husserl im Hinblick auf Hume(5). 1. Husserliana VI. 169. 2. Natorp, Einleitung in die Psychologie nach kritischer Methode, 1888; Allgemeine Psychologie nach kritischer Methode, 1912. 3. Husserliana VI, S. 116. 4. Vgl. C. Wolzogen, „Die autonome Relation. Zum Problem der Beziehung im Spätwerk Paul Natorps. Ein Beitrag zur Geschichte der Theorien der Relation“ 1984 und meine Rezension in Philos. Rdsch. 32 (1985), S. 1601. 5. Husserliana VI S. 99 |
E. Husserl I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius) II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Verstehen | Danto | I 56 Es ist, als hätten die Philosophen allein aus der Analyse des Wesens des Verstehbaren hergeleitet, wie die Welt beschaffen sein muss. >Welt, >Welt/Denken, >Realität, >Wissen, >Gewissheit, >Rationalismus, >Analyse, >Verständlichkeit. I 60 Die Struktur des Verstehens muss in jedem Universum gleich sein. I 74 Verstehen/Verifikationismus: Einen Satz verstehen heißt zu wissen, wie ein Satz verifiziert werden kann. >Verifikationismus, vgl. >Wahrheitsbedingungen. DantoVs: Aber Verifikation müsste nicht unbedingt schlüssige Verifikation bedeuten. Vgl. >Schmerz. |
Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Verstehen | Heidegger | Gadamer I 264 Verstehen/Heidegger/Gadamer: Verstehen (...) ist die ursprüngliche Vollzugsform des Daseins, das In-der-Weltsein (...). Vor aller Differenzierung des Verstehens in die verschiedenen Richtungen des pragmatischen oder theoretischen Interesses ist Verstehen die Seinsart des Da-seins, sofern es Seinkönnen und “Möglichkeit“ ist. >Dasein/Heidegger. HeideggerVsDroysen/HeideggerVsDilthey: Der Begriff des Verstehens ist nicht mehr ein Methodenbegriff, wie bei Droysen. Verstehen ist auch nicht, wie in Diltheys Versuch einer hermeneutischen Grundlegung der Geisteswissenschaften, eine dem Zug des Lebens zur Idealität erst nachfolgende inverse Operation. Vgl. >J.G. Droysen, >W. Dilthey. Verstehen ist der ursprüngliche Seinscharakter des menschlichen Lebens selber. (...) [Aufgabe des Verstehens]: durch eine „transzendentale Analytik des Daseins“ diese Struktur des Daseins aufzuklären. >Erkennen/Heidegger. Figal I 69 Verstehen/Heidegger/Figal: Wir verstehen uns selbst in den verschiedenen Zusammenhängen des Alltags. Selbstverständlichkeit. >Zeug. Figal I 85 Verstehen: Verstehen ist unmittelbares Vernehmen der Möglichkeiten (zukünftiger Charakter). |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 Figal I Günter Figal Martin Heidegger zur Einführung Hamburg 2016 |
Verstehen | McDowell | I 98f Verstehen/McDowell: Die Unterscheidung von zwei Arten der Verständlichkeit unterscheidet zwei Arten von Begriffen, aber nicht von Gegenständen! I 123 Naturgesetze/Natur/Verstehen/Hume: Natur lässt sich weder im Hinblick auf Bedeutung, noch in Hinblick auf ein Gesetz verstehen. >Natur/Hume. I 123 Naturgesetze/Natur/Verstehen/KantVsHume: Kant gewinnt die Verständlichkeit der Naturgesetze wieder, nicht jedoch die Verständlichkeit der Bedeutung. >Natur/Kant, >Naturgesetze/Kant, >Verstehen/Kant. McDowell: Natur ist der Bereich der Naturgesetze, und daher ohne jede Bedeutung. Allerdings liegt deshalb die empirische Welt nicht außerhalb der Begriffe. I 136 Naturgesetze/Bedeutung: Zwingende Regeln müssen nicht bekannt sein. Verstehen/McDowell: muss auch dort eine Rolle spielen, wo es um das Erfassen von bloßen Geschehnissen ohne alle Bedeutung geht Verstehen/Verständlichkeit/Moderne/heute/McDowell: Das Gebiet der Verständlichkeit ist das Reich der Naturgesetze - wenn auch ohne Bedeutung. Wir können uns allerdings weigern, dieses Gebiet der Verständlichkeit mit der Natur gleichzusetzen und erst recht mit dem, was real ist. >Natur/McDowell. I 140 Erfahrung/Inhalt/Verstehen/McDowell: Empirischer Inhalt ist nur verständlich in einem Kontext, der es uns erlaubt, die direkte rationale Kontrolle des Geistes durch die Welt selbst einsichtig zu machen. >Erfahrung/McDowell. I 140 Es ist unmöglich, dass eine Tatsache selbst einen Eindruck auf einen Wahrnehmenden ausübt. Dennoch bringt das Bild von der Offenheit zur Welt die Vorstellung eines direkten Zugriffs auf die Tatsachen., Nur dass wir nicht in jedem Fall sicher sein können, dass es keine Täuschung ist. II 55 Verstehen/McDowell: die eigenen Äußerungen verstehen: Fähigkeit zu wissen, was eine theoretische Beschreibung dieser Fähigkeit hervorbrächte. Es geht darum, die Wahrheitsbedingungen zu kennen - nicht Wahrheit! Auch bei Sätzen, die nicht durch Belege entscheidbar sind .- Aber das heißt nicht zu sagen, dass die Wahrheits-Bedingung für jeden Satz entweder besteht oder nicht besteht, selbst wenn wir weder sagen können dass sie besteht, noch das sie nicht besteht. >Wahrheits-Bedingungen. |
McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Verstehen | Rorty | I 38 Mikrostruktur/Makrostruktur/MiSt/Putnam: Die Mikrostruktur erklärt nicht, warum eckige Stifte nicht in runde Löcher passen. Aber das ist keine bestürzende ontologische Kluft. Vgl. >Mikrostruktur/Armstrong, >Kausalerklärung, >Disposition. II (f) 126 Def Verstehen/Rorty: Fähigkeit zur Verknüpfung alter Beschreibungen mit neuen Beschreibungen. IV (d) 109 ff Verständlichkeit: Es fällt schwer zu erklären, was es heißen soll, Tische und Stühle seien unverständlich, Gott dagegen nicht (oder umgekehrt!). Der logische Positivismus ist da schon gewissermaßen eine Lösung, mit seiner formalen Redeweise. >Positivismus, >Formale Redeweise. IV (d) 117 Verständlichkeit: Problem von Parmenides bis Ayer: wir sind ständig versucht zu sagen "die Verständlichkeitsbedingungen einer Aussage sind..." obwohl diese Aussage selbst ihrerseits die angegebenen Bedingungen nicht erfüllt. >Parmenides, >Ayer. VI 208 ff McDowell: Problem: Ob unsere Erfahrung nicht etwa aus dem Bereich der dem Sinnbegriff angemessenen Art von Verständlichkeit ausgeschlossen ist. RortyVsMcDowell: Man sollte gar nicht von "Formen der Verständlichkeit" reden! McDowell: Logischer Raum der Gründe und logischer Raum der Gesetze sind jeweils sui generis. >Raum der Gründe, >Raum der Natur. VI 211 RortyVsMcDowell: Es gibt gar keine so strikt getrennten Bereiche (der Ratio und der Gesetze). Alle Sprachspiele sind sui generis. >Sprachspiele. VI 212 Verstehen/Erklärung/RortyVsMcDowell/Rorty: Wir sollten nicht über Verständlichkeit reden. - >Erklärung. Verständlichkeit ist ganz billig zu haben: wenn wir zwei Leute zur gleichen Redeweise abrichten. >Sprachgebrauch, >Sprachverhalten. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Verstehen | Vico | Pfotenhauer IV 61 Wahrheit//Vico: These: verum et factum convertuntur – Das Wahre ist mit dem Gemachten konvertibel, also gleichbedeutend. Siehe hierzu K. Löwith 1968(1). Geschichte/Vico/Verstehen/Kant/Pfotenhauer: Kant nahm diesen Gedanken Vicos in modifizierter Form auf. Er ging davon aus, dass praktische Handeln als eine vernunftbegleitete Tätigkeit möglich sei. Dies könne gegenüber der Kontingenz des bloßen faktischen Geschehens sichtbar werden. Bedingung sei, dass dieses praktische Handeln eben der Vernunft als einer normativen, wertsetzenden Kraft unterstellt ist. >Vernunft/Kant, >I. Kant. Geschichte/HegelVsKant/Hegel: Hegel wollte demgegenüber den Grundsatz praktischer Philosophie als verpflichtende Aussage über die tatsächliche Verlaufsrichtung der Historie verstanden wissen. Das Geschehen in der Geschichte wäre demnach als fortschreitende Selbstverwirklichung der Menschengattung im Zeichen geistiger Spontaneität zu deuten. >G.W.F. Hegel. Pfotenhauer IV 62 Verstehen/Vico/Dilthey: Dilthey wollte an Vicos Grundsatz von der prinzipiellen Verständlichkeit der historischen Phänomene festhalten. Dies sollte gegen die positivistische Indifferenz geltend gemacht werden, die Geschichte und Natur in gleicher Weise zu betrachten entschlossen war. (DiltheyVsComte). >W. Dilthey, >A. Comte. Dilthey These: Dilthey schlug vor, das Geschehen unter dem Gesichtspunkt der Zwecksetzungen interessierter, wertorientierter Subjekt zu deuten. (M. Riedel 1978(2)). 1. K. Löwith Vicos Grundsatz: verum et factum convertuntur. In: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse, Heidelberg 1968. 2. M. Riedel Verstehen oder erklären? Stuttgart 1978, S. 19ff. |
Vico I Giambattista Vico Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker Hamburg 2009 Pfot I Helmut Pfotenhauer Die Kunst als Physiologie. Nietzsches ästhetische Theorie und literarische Produktion. Stuttgart 1985 |
Wahrheit | Vico | Pfotenhauer IV 61 Wahrheit//Vico: These: verum et factum convertuntur – das Wahre ist mit dem Gemachten konvertibel, also gleichbedeutend. Siehe hierzu K. Löwith 1968(1). Geschichte/Vico/Verstehen/Kant/Pfotenhauer: Kant nahm diesen Gedanken Vicos in modifizierter Form auf. Er ging davon aus, dass praktische Handeln als eine vernunftbegleitete Tätigkeit möglich sei. Dies könne gegenüber der Kontingenz des bloßen faktischen Geschehens sichtbar werden. Bedingung sei, dass dieses praktische Handeln eben der Vernunft als einer normativen, wertsetzenden Kraft unterstellt ist. >Vernunft/Kant, >I. Kant, >Geschichte, >Verstehen. Geschichte/HegelVsKant/Hegel: Hegel wollte demgegenüber den Grundsatz praktischer Philosophie als verpflichtende Aussage über die tatsächliche Verlaufsrichtung der Historie verstanden wissen. Das Geschehen in der Geschichte wäre demnach als fortschreitende Selbstverwirklichung der Menschengattung im Zeichen geistiger Spontaneität zu deuten. >G.W.F. Hegel, >Geschichte/Hegel. Pfotenhauer IV 62 Verstehen/Vico/Dilthey: Dilthey wollte an Vicos Grundsatz von der prinzipiellen Verständlichkeit der historischen Phänomene festhalten. Dies sollte gegen die positivistische Indifferenz geltend gemacht werden, die Geschichte und Natur in gleicher Weise zu betrachten entschlossen war. (DiltheyVsComte). >W. Dilthey, >A. Comte Dilthey These: Dilthey schlug vor, das Geschehen unter dem Gesichtspunkt der Zwecksetzungen interessierter, wertorientierter Subjekt zu deuten. (M. Riedel(2)). 1. K. Löwith, Vico's Principle: verum et factum convertuntur. In: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophical-Historical Class, Heidelberg 1968. 2. M. Riedel, Verstehen oder Erklären? Stuttgart 1978, p. 19ff. |
Vico I Giambattista Vico Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker Hamburg 2009 Pfot I Helmut Pfotenhauer Die Kunst als Physiologie. Nietzsches ästhetische Theorie und literarische Produktion. Stuttgart 1985 |
Welt/Denken | Descartes | Holz I 32 Welt//Denken/Tradition: Die vormoderne Philosophie hatte mit Selbstverständlichkeit das Denken über die Welt von der Welt her begründet. Denn auch das Denken und der Denkende selbst wird als Teil der Welt erfahren. DescartesVs: Descartes zeigt, dass alles in der Welt in Zweifel gezogen werden kann, außer dem Zweifel des Zweifelnden selbst. >Skeptizismus. Bis dahin galt Thomas von Aquins Satz: Holz I 33 Erkenntnis/Aquin: "Für alles, was auf ein Ziel hin geordnet ist, muss die Regel seiner Lenkung und Ordnung vom Ziel her genommen werden."(1) ((s) Das zu Denkende bestimmt das Denken). >Kognition. HolzVsThomas von Aquin: also muss die Methode des Erkennens und die Ordnung der Begriffe vom Gegenstand bestimmt sein. Das ist naiv realistisch! Nach Descartes, also wenn alles bezweifelbar ist außer dem Denken selbst, müssen Methode und Ordnung der Begriffe vom Denken her bestimmt werden! So ist es möglich, dass die Welt nur durch die Form unseres Denkens gesetzt wird. >Welt/Husserl. Husserl: "Der natürliche Seinsboden ist in seiner Seinsgeltung sekundär und setzt den transzendentalen voraus".(2) 1. Thomas von Aquin, Summa contra gentiles, I, 1 Hg. von K. Albert & P. Engelhardt, Darmstadt 1974, S. 3 2. Edmund Husserl, Cartesianische Meditationen, Den Haag 1950, S. 59. |
Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Welt/Denken | Thomas v. Aquin | Holz II 32 Welt//Denken/Tradition: die vormoderne Philosophie hatte mit Selbstverständlichkeit das Denken über die Welt von der Welt her begründet. Denn auch das Denken und der Denkende selbst wird als Teil der Welt erfahren. DescartesVs: zeigt, dass alles in der Welt in Zweifel gezogen werden kann, außer dem Zweifel des Zweifelnden selbst. Bis dahin galt des Thomas von Aquin Satz: Holz II 33 Erkenntnis/Aquin: "Für alles, was auf ein Ziel hin geordnet ist, muss die Regel seiner Lenkung und Ordnung vom Ziel her genommen werden." ((s) Das zu Denkende bestimmt das Denken). HolzVsThomas: also muss die Methode des Erkennens und die Ordnung der Begriffe vom Gegenstand bestimmt sein. Das ist naiv realistisch! Nach Descartes, also wenn alles bezweifelbar ist außer dem Denken selbst, müssen Methode und Ordnung der Begriffe vom Denken her bestimmt werden! So ist es möglich, dass die Welt nur durch die Form unseres Denkens gesetzt wird.(>Denken/Husserl, Welt/Husserl.) Husserl: "Der natürliche Seinsboden ist in seiner Seinsgeltung sekundär und setzt den transzendentalen voraus". >Transzendentales, >E. Husserl. |
Aquin I Thomas von Aquin Über die Herrschaft des Fürsten Stuttgart 1971 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Wissen | McGinn | I 52ff Wie es ist/Wissen-wie/Reichweite/McGinn: welche logische Reichweite haben Fragen wie Bsp Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? >"Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?" Wie-sein": Wir quantifizieren hier nicht über ein Einzelding, sondern einen Typus. Fledermaus: Bereich sämtlicher Fledermäuse. Das "Wie" des Seins für die Fledermaus ist identisch mit dem Wie-sein der Welt für die Fledermaus. Wie kommt es, dass wir überhaupt etwas wissen? >Wissen wie. I 177 Wissen/Transzendentaler Naturalismus/TN/McGinn: der TN behauptet, dass die Lücken letztlich Lücken unseres Verständnisvermögens sind. Ihr Ursprung ist erkenntnistheoretischer, nicht ontologischer Art. >Terminologie/McGinn. I 230 Wissen/Repräsentation/Bewusstsein/McGinn: "Bescheid wissen" setzt weder Bewusstsein noch *Überzeugung voraus, sondern allein eine wirksame Repräsentation. >Repräsentation, >Bewusstsein, >Überzeugung. II 35 Fledermaus/Nagel/Geist/Gehirn/McGinn: die Echolot-Wahrnehmung hat beim Menschen keinerlei Gegenstück. Das Unwissen darüber ist aber nicht Unwissen über das Fledermausgehirn. Wir könnten sogar alles über das Gehirn der Fledermaus wissen, ohne zu wissen, wie es ich anfühlt, eine Fledermaus zu sein. II 49 Bsp angenommen, wir können uns leicht ein Universum vorstellen, in dem die überwiegende Mehrzahl der Sterne überhaupt kein Licht ausstrahlt. In diesem Universum gäbe es viel weniger Wissen. Wir hätten keine Kenntnis über jegliche Entfernungen. Die Welt muss also genau so sein, damit der Geist ihre Eigenschaften in sich aufnehmen kann. Und es gibt niemals eine Garantie dafür, dass die richtige erkenntnisvermittelnde Beziehung tatsächlich existiert. Wissen ist keine Selbstverständlichkeit. I 180 Unzurückführbarkeit/U/McGinn: Unzurückführbarkeit des Wissens: es gibt nur eine Neurose des Skeptikers. Das Wort "wissen" hat einen etablierten Gebrauch, dem die Bedingungen der gerechtfertigten Behauptbarkeit entsprechen. Ich weiß eben, dass ich zwei Hände habe. (> Moores Hände). Und das ist auch gut so. (>DUME. >Terminologie/McGinn). |
McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |
Wissenschaft | Heidegger | Gadamer I 263 Wissenschaft/Objektivität/Heidegger/Gadamer: Diltheys Bestreben, die Geisteswissenschaften aus dem Leben verständlich zu machen und von der Lebenserfahrung den Ausgang zu nehmen, war (...) mit dem cartesianischen Wissenschaftsbegriff, an dem er festhielt, nie zu wirklichem Ausgleich gelangt. >W. Dilthey. Heidegger konnte demgegenüber insofern schon ganz anders beginnen, als (...) bereits Husserl den Rückgang auf das Leben zu einem schlechterdings universalen Arbeitsthema gemacht und damit die Einengung auf die Frage der Methoden der Geisteswissenschaften hinter sich gelassen hatte. Seine Analyse der Lebenswelt und der anonymen Sinnstiftung, die den Boden aller Erfahrung bildet, gab der Frage nach der Objektivität in den Geisteswissenschaften einen ganz neuen Hintergrund. >E. Husserl, >Objektivismus/Husserl. Objektivität/Husserl: [Husserls Analyse] ließ den Objektivitätsbegriff der Wissenschaft als einen Sonderfall erscheinen. >Objektivität/Husserl. Die Wissenschaft ist alles andere als ein Faktum, von dem auszugehen wäre. Die Konstitution der wissenschaftlichen Welt stellt vielmehr eine eigene Aufgabe dar, die Aufgabe nämlich, die Idealisierung, die mit der Wissenschaft gegeben ist, aufzuklären. Aber diese Aufgabe ist nicht die erste. Im Rückzug auf das „leistende Leben“ (>Leben/Husserl) erweist sich der Gegensatz von Natur und Geist als nicht letztgültig. Sowohl die Geisteswissenschaften als auch die Naturwissenschaften sind aus den Leistungen der Intentionalität des universalen Lebens, also aus einer absoluten Historizität, abzuleiten. Das ist das Verstehen, in dem sich die Selbstbesinnung der Philosophie allein Genüge tut. >Verstehen/Heidegger, >Leben/Heidegger. Zeitlichkeit des Verstehens/Heidegger/Gadamer: (...) die Erkenntnisweise der Naturwissenschaften [wird] als eine Abart von Verstehen sichtbar, »die sich in die rechtmäßige Aufgabe einer Erfassung des Vorhandenen in seiner wesenhaften Gadamer I 264 Unverständlichkeit verlaufen hat.“(1) Verstehen/HeideggerVsDilthey/HeideggerVsHusserl: Verstehen (...) ist die ursprüngliche Vollzugsform des Daseins, das In-der-Weltsein (...). >Hermeneutik/Heidegger. Gadamer I 459 Wissenschaft/Heidegger/Gadamer: Heidegger hat (...) in „Sein und Zeit“ wie mir scheint, den Gesichtspunkt gewonnen, unter dem sich sowohl der Unterschied wie auch das Verbindende zwischen griechischer und moderner Wissenschaft denken lässt. Als er den Begriff der Vorhandenheit als einen defizienten Modus von Sein aufwies und als den Hintergrund der klassischen Metaphysik und ihrer Fortwirkung im Subjektivitätsbegriff der Neuzeit erkannte, war er einem ontologisch richtigen Zusammenhang zwischen der griechischen Theoria und der modernen Wissenschaft gefolgt. >Metaphysik, >Subjektivität. Im Horizont seiner temporalen Interpretation des Seins ist die klassische Metaphysik als Ganze eine Ontologie des Vorhandenen und die moderne Wissenschaft, ohne es zu ahnen, ihr Erbe. In der griechischen Theoria selbst lag aber gewiss etwas anderes noch. Theoria erfasst nicht so sehr Vorhandenes, als vielmehr die Sache selbst, die noch die Würde des „Dinges“ hat. Dass die Erfahrung des Dinges mit der bloßen Feststellbarkeit des puren Vorhandenseins so wenig zu tun hat wie mit der Erfahrung der sogenannten I 460 Erfahrungswissenschaften, hat gerade der spätere Heidegger selber betont.(2) Gadamer: So werden wir wie die Würde des Dings auch die Sachlichkeit der Sprache von dem Präjudiz gegen die Ontologie des Vorhandenen und in eins damit von dem Begriff der Objektivität freihalten müssen. >Sprache, >Sprache/Heidegger. 1. M. Heidegger, Sein und Zeit S. 153. 2. Vgl. über „das Ding“ Vorträge und Aufsätze, S. 164f. Hier wird die summarische Zusammenschau der „Theoria“ mit der „Wissenschaft vom Vorhandenen“ die „Sein und Zeit“ vorgenommen hatte, unter der Fragestellung des späteren Heidegger aufgelöst (vgl. auch ebenda S. 51 f.). (Vgl. auch mein Nachwort zu M. Heideggers Kunstwerk-Aufsatz, Stuttgart 1960 (Reclam), S. 102—125,jetzt in „Heideggers Wege. Studien zum “Spätwerk“, Tübingen 1983, S. 81-92; Bd. 3 der Ges. Werke.) Rorty II 65 Wissenschaft/Heidegger/Derrida: Harte Wissenschaften sind Handlanger des technischen Fortschritts, keine Ausblicke auf die unverhüllte Realität. >Technologie. Kierkegaard/NietzscheVsPlaton, NietzscheVsAristoteles: Streben nach objektiver Wahrheit ist nicht die lohnendste und menschlichste Tätigkeit. >F. Nietzsche. Figal I 107f Wissenschaft/Heidegger: »sie gibt ein Bild« für das Handeln. In der Orientierung am Bild liegt noch »Befangenheit«.(1) 1. M. Heidegger. Vom Wesen der Wahrheit. Gesamtausgabe, Bd. 34, S. 60. |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Figal I Günter Figal Martin Heidegger zur Einführung Hamburg 2016 |
Zirkularität | McDowell | I 195 Zirkel/Peacocke/McDowell: Warum glaubt Peacocke, dass es in der Erfahrung Brücken zwischen dem Begrifflichen und dem, was sich außen befindet geben muss? Er glaubt, damit eine Zirkel vermeiden zu müssen. Um den Besitz eines Beobachtungsbegriffs zu erklären, dürfen wir (nach Peacocke) nicht schon den Inhalt als begrifflich auffassen. >Beobachtungssprache/Peacocke, >Theoretischer Term/Peacocke, >Erfahrung/Peacocke. Bsp Farben: es wird dann nicht nur der Begriff "Rot" vorausgesetzt, sondern, schlimmer noch, der "Begriff des Besitzes des Begriffs "Rot"". I 196 Zirkel/McDowellVsPeacocke: Das verschiebt nur das Problem. Warum sollten wir eigentlich annehmen, dass wir immer in der Lage wären, zu erklären, was es heißt, einen Begriff zu besitzen? Bsp die neurophysiologische Bedingungen würde sich gar nicht auf das beziehen, was jemand denkt, wenn er dankt, dass etwas rot ist. (Genau das will aber Peacocke). Zirkel/McDowell: Die Erklärung für Beobachtungsbegriffe muss sich immer außerhalb des Raums der Begriffe befinden. (Auch Wittgenstein). Aber nicht eine "seitliche Perspektive". I 197 Zirkel/Erfahrung/Grund/Seitenperspektive/McDowell: Wegen der Unmöglichkeit, die "seitliche Perspektive" einzunehmen (sich außerhalb von allem aufzubauen), ist der Zirkel nicht zu vermeiden, aber er ist im Fall von Beobachtungsbegriffen nicht schlimm! Vgl. >Mythos des Gegebenen. Das Problem des motivierten Gedankens tendiert dazu, den motivierenden Gedanken zu unterminieren. Die erforderliche "Seitenperspektive" (Aussenstandpunkt) unterminiert die Verständlichkeit von "aus dem Grund, dass...". |
McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |