Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
---|---|---|---|
Ähnlichkeit | Baudrillard | Blask I 106 Ähnlichkeit/Baudrillard: »Diese ekelhafte Promiskuität mit sich selbst, die sich Ähnlichkeit nennt«. Blask I 82 Identität/Baudrillard: Baudrillard empfiehlt die Suche nach dem Anderen, um der Verpflichtung, man selbst zu sein, dem Zwang der eigenen Identitätssuche zu entgehen. »Nie man selbst sein, aber auch nie entfremdet sein: sich von außen in die Gestalt des Anderen einschreiben.« die höchste Lust liegt in der Metamorphose. >Personale Identität, >Zeitliche Identität, >Person, >Subjekt, >Mensch, >Selbst, >Ich, >Veränderung. |
Baud I J. Baudrillard Simulacra and Simulation (Body, in Theory: Histories) Ann Arbor 1994 Baud II Jean Baudrillard Der symbolische Tausch und der Tod Berlin 2009 Blask I Falko Blask Jean Baudrillard zur Einführung Hamburg 2013 |
Aktualismus | Stalnaker | I 12/1 Aktualismus/Stalnaker: Der Aktualismus nimmt mögliche Welten nicht buchstäblich als Welten an - sondern als Weisen, wie die Welt hätte sein können. Pointe: Kontingente Identität ist nicht erlaubt, wohl aber kontingente Verschiedenheit. ((s) Nach Kripke ist Identität immer notwendige Identität, sofern nicht Kennzeichnungen im Spiel sind, sondern Namen.) >Identität/Kripke, >Starrheit, >Kennzeichnungen. I 120 Aktualismus/Stalnaker: Der Aktualismus ist keine restriktive metaphysische Theorie wie der Materialismus oder der Nominalismus; er ist einfach eine triviale Konsequenz der Bedeutung von "aktual". >Materialismus, >Nominalismus. I 128 Präsentismus/Stalnaker: (s.o.) Präsentismus ist analog zum Aktualismus in Bezug auf mögliche Welten. >Präsentismus. These: Wir sind in der Zeit erstreckt so wie wir über mögliche Welten erstreckt sind. Dann können wir echte zeitliche Identität haben (Stalnaker pro). Fusion/Spaltung/personale Identität: Fälle der Fusion oder Spaltung sind dann Fälle, wo getrennte Personen früher identisch waren bzw. eine Person in zwei geteilt wird. >Personale Identität, >Fusion, >Spaltung. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Atome | Quine | IX 7f Atomare Schemata: Bsp "Fxy", "Gx" usw: können beliebig komplexe Aussagen darstellen. II 218 Atomare Tatsachen/Quine/Cresswell: "Quine hat nichts übrig für eine Theorie, durch die die atomaren Tatsachen zu einfachen, von allen anderen jeweils logisch unabhängigen Tatsachen über unsere Erfahrung würden". Quine: richtig. Siehe auch >Atomismus/Quine. XIII 12 Atom/Atome/Quine: Welten/Mögliche Welten/MöWe/beste Welt/Leibniz/Quine: nach Leibniz sind wir mit der „besten der Welten“ gesegnet. Aber „die Beste“ nach welchen Kriterien? Er gibt einen Hinweis: Def Perfektion/perfekt/Leibniz/Quine: Perfektion ist Reichtum an Zwecken und Ökonomie der Mittel. Die Zahl der Komponenten und Kräfte, mit der der beobachtete Reichtum der Welt erreichbar ist, muss so klein wie möglich sein. Wissenschaft: die Wissenschaft verfährt ähnlich. >Wissenschaft/Quine. Theorie/Quine: die Theorie ist immer komplizierter als man möchte, aber der Wissenschaftler ist seinen widerspenstigen Daten verpflichtet und tut was er kann. >Theorien/Quine. Leibniz/Quine: war selbst Wissenschaftler, so kam er darauf. Atomismus/Atom/Demokrit/Leukipp/Quine: auch ihr Atomismus war durch Streben nach Ökonomie motiviert. Sie beschränkten die mögliche Variabilität der Bausteine der Natur. Die Atome unterschieden sich nur in Form und Größe. XIII 13 Punktereignis/Vierdimensionalismus/RZ-Punkte/Quine: pro: 1. weil sich herausstellte, dass die Grundbausteine (Quarks usw.) nicht so einheitlich sind, wie man es sich von den Atomen erhofft hatte. 2. weil es Probleme dabei gibt, ein Teilchen von einem Augenblick zum anderen zu identifizieren (Identität in der Zeit, zeitliche Identität, Elementarteilchen). Individualität/Teilchenphysik/Quine: die statistische Austauschbarkeit von Teilchen bedroht ihre Individualität. Atom/Atomismus/Quine: aber welcher entscheidende Zug sollte eine Theorie dennoch atomistisch machen? XIII 14 Lösung/Quine: These lautet, es gibt zwar unbestimmt oder sogar unendlich viele Teilchen, aber nicht unendlich viele Arten von Teilchen. Identität/Elementarteilchen/Art/Quine: die Teilchen derselben Art spielen eine identische Rolle innerhalb der Gesetze der Theorie. Nur das erlaubt es der Theorie, sich zum Messen von Information zu eignen. Def Punktereignis/Quine: Punktereignisse sind Atome, deren Arten die verschiedenen Zustände sind, in denen ein Punkt sein kann, gemäß der herrschenden Physik. Bzw. die Atome sind die minimalen raumzeitlichen Lokalisierungen und die Arten sind die wenigen Dinge, die an einem solchen Ort geschehen können. Punkt/Linguistik/Atom/Quine: für die Linguisten ist der Punkt das Phonem. Nicht die Phoneme selbst (ihr Klang ist individuell bei jedem Sprecher), sondern ihre Klassifizierbarkeit! Def Phonem/Quine: ein Phonem ist nicht ein einzelner Laut, sondern eine Lautart. Sie sind dann äquivalent für alle Zwecke in der bestimmten Sprache, selbst wenn sie phonetisch nicht identisch sind! Atome/Sprache/Quine: Atome fallen unter Phoneme. >Phoneme/Quine. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Beobachtungssprache | Millikan | I 13 Beobachtungsbegriffe/Millikan: wir haben viel mehr davon, als man gemeinhin annimmt. Für sie gibt es gute – wenn auch fehlbare – Tests, die von unseren Theorien unabhängig sind. I 307 Beobachtungssprache/Lernen/Quine/Word and Objekt(1)/Millikan: Wenn ein allgemeiner Term durch Induktion aus Beobachtungsinstanzen gelernt wird, müssen diese Instanzen sich auf zwei verschiedene Weisen ähneln: 1. Sie müssen sich aus Sicht des Lernenden untereinander von Mal zu Mal hinreichend ähneln, 2. Von verschiedenen Gesichtspunkten aus. Damit Lehrer und Schüler über dasselbe reden können. Bsp „Quadrat senkrecht zur Sichtlinie“ ist nichts, was von zwei Menschen geteilt werden kann. >Zeitliche Identität, >Allgemeiner Term. 1. Quine, W. V. (1960). Word and Object. MIT Press. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Beschreibung | Burks | I 138 Beschreibung/Burks: Für den Sprecher ist der Gebrauch analytisch, für den Hörer synthetisch. >Analytizität/Synthetizität. Die meisten haben kein vollständiges Wissen, aber sie wenden Beschreibungen korrekt an - z.B. "dieser rote Tisch war gestern braun": Das ist kein Widerspruch: Eine Beschreibung ist nie vollständig. >Identifikation, >Zeitliche Identität, >Identität, >Eindeutigkeit, >Korrektheit, >Vollständigkeit, >Widersprüche. |
Burks I Arthur W. Burks "A Theory of Proper Names", in: Philosophical Studies 2 (1951) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Burks II A. W. Burks Chance, Cause, Reason 1977 |
Bewegung | Bewegung: Ortsveränderung eines oder mehrerer beobachteter oder nicht beobachteter Objekte in der Zeit. Probleme entstehen im Zusammenhang mit Zuschreibung oder Aberkennung von Prädikaten. Siehe auch Veränderung, Wechsel, zeitliche Identität, Prozess, Flux, Vektoren. |
||
Bewusstsein | Millikan | I 91 Bewusstsein/Tradition: wir erfahren unser Bewusstsein direkt. MillikanVsTradition: was soll das für eine Erfahrung der Intentionalität sein? Was für eine Kraft soll dieses Argument haben? >Selbst-Identifikation, >Selbst-Bewusstsein, >Selbst-Wissen, >Intentionalität. Die Kraft müsste epistemisch und rational sein. Unkorrigierbarkeit/MillikanVsTradition: die Erfahrung des Bewusstseins (Erfahrung der Intentionalität) müsste etwas Unfehlbares haben. Wir müssten dann auch ein unmittelbares Verstehen haben. Es müsste auch die Existenz von Intentionalität und Bewusstsein annehmen, denn sonst könnte die Erfahrung ja nicht „in“ ihr sein. Bewusstsein/Tradition: Die Tradition nimmt an, dass das Bewusstsein durchsichtig (transparent) sei. Und daher könne sie nicht allein aus externen Relationen zur äußeren Welt bestehen, und seien diese naturnotwendig. MillikanVsVs: Angenommen, wir lehnen dieses epistemisch rationalistische Bild ab, d.h. wir leugnen, dass es „epistemisch Gegebenes“ gibt. Dann könnten wir zugeben, dass sich Leute manchmal ihrer Gedanken bewusst sind. Aber wir könnten aufrechterhalten, dass dieses Bewusstsein (awareness) teilweise eine externe Relation ist. Die „Innenseite“ dieses Gefühls (Bewusstsein, awareness) >Aufmerksamkeit/Chalmers. I 92 gibt keine Garantie dafür, dass es die Innenseite einer echten Bewusstseinsrelation (awareness Relation) ist. Bewusstsein/Millikan: selbst Bewusstsein von Bewusstsein ist kein unmittelbares Objekt. Es gibt nichts durchsichtiges am Bewusstsein. Pointe/Millikan: das ist beunruhigend, weil daraus folgt, negative These: dass es möglich ist, dass wir nicht wissen, was wir denken! ((s) DavidsonVsHume: dito). D.h. aus dem Akte des Bewusstseins selbst heraus ist nichts garantiert. Rationalismus/rationalistisch/Intentionalität/Bewusstsein/MillikanVsRationalismus/Millikan: die traditionelle rationalistische Sicht des Bewusstseins und der Intentionalität führt ein eine Sackgasse nach der anderen. >Rationalismus. I 246 Bewusstsein/klassischer Realismus/Millikan: ein Akt des Gewahrwerdens eines Gegenstands ist momentan und hat niemals einen Bezug zu vergangenen oder zukünftigen Bewusstseinsakten. Problem: wie dann ein Ding als dasselbe wir früher identifiziert werden sollte. Daraus macht der klassische Realismus ein Mysterium. Gegenstand/Objekt/Ding/klassischer Realismus: ein Gegenstand darf dann keine dauernde Existenz haben. >Realismus/Millikan. Wahrnehmung/Platon/Descartes/Locke/Millikan: These: nichts kann durch Wahrnehmung allein identifiziert werden, Wiedererkennen: sei ein Akt reinen Denkens bei der Wiederbegegnung im flüchtigen Fluss der Dinge, die den Sinnen gegeben sind. >Wahrnehmung/Millikan. Sinn/Platon/Descartes/Locke: bestand dann darin, den Geist irgendwie auf ewige Gegenstände zu richten. Denken/Platon/Descartes/Locke: dann konnte man nur von ewigen Gegenständen überhaupt Gedanken haben, oder von der ewigen Natur flüchtiger Gegenstände. Lösung: man nahm Eigenschaften und Arten als die ewigen Gegenstände an, an die man direkt denken konnte. >Welt/Denken/Millikan, >Platon, >Descartes, >Locke. I 247 Problem: wie sollte man erklären, dass ewige Gegenstände (Eigenschaften) in Relation zu zeitlichen Zuständen stehen? Wie konnte Involviertsein in die Welt für sie wesentlich sein. Dann musste man annehmen, dass es Eigenschaften und Arten gibt, die nicht exemplifiziert sind. >Zeitliche Identität. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Bilder | Baudrillard | Blask I 29 Bild/Baudrillard: Bsp Cézannes These: man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will, weil alles verschwindet! >Hyper-Realität/Baudrillard, >Zeitliche Identität, >Wahrnehmung, >Sehen, >Abbildung, >Welt/Denken, >Simulakra, >Zeichen. |
Baud I J. Baudrillard Simulacra and Simulation (Body, in Theory: Histories) Ann Arbor 1994 Baud II Jean Baudrillard Der symbolische Tausch und der Tod Berlin 2009 Blask I Falko Blask Jean Baudrillard zur Einführung Hamburg 2013 |
Continuants | Meixner | I 49 Def continuant/Kontinuante/Meixner: Ein continuant ist ein zeitlich dauerndes, singuläres Individuum, das höchstens räumliche Teile haben kann, keine zeitlichen Teile. Deshalb sind continuants keine Akzidentia. >Akzidens, >Individuen, >Gegenstände. ((s) Dann ist keine Veränderung möglich.) Identität in der Zeit ist damit sowieso gegeben, es ist keine Frage danach möglich. - Ein continuant ist dann kein Individuum, denn diese haben zeitliche Teile, die Akzidentia. Vgl. >Zeitliche Identität, >Veränderung, >Bewegung, >Person. |
Mei I U. Meixner Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004 |
Continuants | Millikan | I 283 Dauerhafte Gegenstände/Identität/Identifikation/Ganzes/ganz/Ganze/Millikan: wir haben es hier mit zwei Problemen zu tun, die unterschieden werden müssen: 1. Das Problem der Identität eines Ganzen. 2. Das Problem der Identifikation eines Gegenstands als Ganzes. Wie kommen wir dazu, einige Dinge als ganze, andere aber nur als Teile von anderen Dingen zu betrachten? Durch die Weise der Zusammensetzung. Klar, dass Teile eines Gegenstands niemals identisch sind. Teil/Ganzes/Relation/Teilrelation/Mereologie/Millikan: die Relation eines Teils zum Ganzen oder der Teile untereinander ist niemals Identität. Und sie hat auch nichts mit Identität zu tun. Frage: ob die Analogie zwischen zeitlichen und räumlichen Teilen uns weiterbringt? Überraschenderweise ja! Teil/Ganzes/Millikan. die Probleme, die zuerst solche der Identität zu sein scheinen, stellen sich fast alle als solche der Relation Teil/Ganzes heraus. Hier geht es um Prinzipien der Vereinigung oder der Einheit. >Einheit/Millikan, >Identität/Millikan, >Identifikation/Millikan, >Zeitliche Identität, >Mereologie, >Teile/Millikan, >Teil-von-Relation. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Continuants | Simons | I 117 Continuant/Broad: Ein Continuant hat keine zeitlichen Teile, nur räumliche. Gegensatz: Der Gegensatz ist das Ereignis. Es hat räumliche und zeitliche Teile . Continuant: Bsp Mensch. Pointe: Deshalb kann sich der Mensch verändern ((s) Sonst ist die Frage, ob er derselbe bleibt). >Zeitliche Identität, >Personale Identität. Gegensatz: Occurrence/Broad: Ereignis. Ein Ereignis kann sich nicht verändern. ((s) Ein Mensch (continuant) wird älter, wohingegen ein Ereignis nicht älter werden kann.) >Menschen, >Ereignisse, >Personen. I 127 Continuants/SimonsVsVierdimensionalismus: Alles was Masse haben kann, ist ein continuant. Diese werden in dem Argument der Relativitätstheorie gebraucht, sodass nichts mit Masse über Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden kann. >Vierdimensionalismus. I 173 Continuants/Locke: Continuants sind konstante Materiehaufen. Sie können keine Teile verlieren oder gewinnen (SimonsVsLocke). >J. Locke. I 175 Zeitlicher Teil/Continuants/Mereologie/SimonsVsalle: These: Auch Continuants können zeitliche Teile haben, d.h. sie sind nicht mereologisch konstant, sondern mereologisch variabel. Simons: These: Continuants können auch eine unterbrochene Existenz haben. >Existenz. I 176 Continuants/Simons: Nicht alle müssen materielle Dinge sein, Bsp Lächeln, Knoten, Wellen. Sie sind eher Störungen materieller Dinge. I 180 Def Koinzidenz/Continuants/Simons: Koinzidenz-Prädikat: CTD5 a ‹›t b ≡ a ‹t ∧ b ‹t a Das Prädikat zeigt Gemeinsamkeit der Teile, in Begriffen der wechselseitigen Inklusion. >Identität/Simons. I 187 Continuant/ChisholmVsAlle Autoren: These: Ein continuant ist mereologisch konstant. Mereologisch variable Continuants sind in Wirklichkeit nicht primäre Substanzen sondern logische Konstruktionen aus mereologisch konstanten continuants. Organismen sind nur Konstruktionen. I 305 Ereignis/Continuants/Simons: Ereignis: Hier ist eine Formel wie "a ‹ b" vollständig. Continuants: Hier brauchen wir zusätzlich einen zeitlichen Index: ((s) mit Quantifikation) "(Et)[a <t b]". I 350 Continuant/Simons: Ereignisse widerfahren einer Person und werden ihr Leben (Lebensgeschichte) genannt Zusammenhang. Nicht alle Ereignisse eines Lebens sind kausal verbunden. Lösung: Gen-Identität (gen-identisch), d.h. die Ereignisse involvieren alle einen einzigen Continuant. I 351 Continuant/zeitlicher Zusammenhang/Simons: Es ist nicht der continuant, der zusammenhängt, sondern seine Lebensgeschichte. HumeVsContinuants, RussellVsContinuants: Continuants sind eine Reduktion auf Ereignisse, sie sind also eine bloße Wäscheleine. Ob es einen Continuant gibt hängt davon ab, ob es eine Lebensgeschichte dazu gibt. I 353 Simons: Nichts unterhält ihre kontinuierliche Existenz. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Dinge | Lewis | V XIII Ding/Zeit/Einzelding/dauerhaft/Lewis: Dauerhafte Einzeldinge bestehen aus zeitlichen Teilen, die durch verschiedene Arten von Kontinuität vereinigt sind. ((s) Continuants werden hier nicht erwähnt) >zeitliche Identität, >personale Identität, >Continuants, vgl. >Veränderung. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Einheit | Nozick | II 100 Def Einheit/Nozick Kriterium: Etwas ist E, wenn seine Identität in der Zeit nicht identisch ist mit der Identität seiner Teile. >Identität, >Zeitliche Identität, >Teile, >Teil-von-Relation. Einheit wird durch Relationen der Teile untereinander bestimmt, je enger die Relationen, desto größer die Einheit. - D.h. dabei wird keine "unterliegende Einheit" vorausgesetzt. >Komplexität, >Mereologie. II 102 Wichtig: sequentielle Ordnung von Teilen zum Ganzen. >Ganzes, >Einheit und Vielheit, >Einheitlichkeit. |
No I R. Nozick Philosophical Explanations Oxford 1981 No II R., Nozick The Nature of Rationality 1994 |
Ereignisse | Kim | Schwarz I 132 Ereignis/LewisVsKim: seine Definition: Def Ereignis/Kim: (Kim 1976)(1): ein Tripel aus einem Ding, einem Zeitpunkt und einer Eigenschaft. LewisVsKim: (1986f(3),196) das ist zu zerbrechlich: Schwarz I 133 Das weist Ereignissen zu viele wesentliche Eigenschaften zu. Bsp ein Fußballspiel hätte auch ein bisschen später oder ein wenig anders ablaufen können. Oder wäre es dann ein anderes Spiel gewesen? Bennett: (Bennett 1988(4),§23 24): intuitiv hat die Frage keinen Sinn. Schwarz: Darauf kommt es bei Lewis aber nicht an. Aber es kommt auf die Zerbrechlichkeit an, wenn es um Ursachen und Wirkungen geht: Def Zerbrechlichkeit/Fragilität/fragil/Ereignis/Lewis/(s): ein modifiziertes Ereignis wäre nicht dasselbe sondern ein anderes). Dann ist Modifikation gar nicht ausdrückbar: „was wurde modifiziert? >Identität, >Identifikation, >Ähnlichkeit, >Unterscheidungen, >Klassifikation. Kontrafaktische Analyse: nach ihr verursacht A B, wenn B ohne A nicht geschehen wäre. >Kontrafaktische Konditionale. Frage: Unter welchen Umständen wäre ein Ereignis noch geschehen (wenn auch anders) und unter welchen wäre es durch ein anderes ersetzt. Das wird später noch zu Problemen führen. Ursache/Wirkung/Lewis/Schwarz: Beides sind oft keine Ereignisse im intuitiven Sinn. Bsp akustische Rückkopplung: hier werden die späteren zeitlichen Teile durch die früheren verursacht. (1986f(5),172f). >Ursache, >Wirkung. Ähnlich: Bsp die zeitlichen Teile von Personen sind durch Kausalbeziehungen verknüpft! (s.o. 2.3). >Zeitliche Identität, >Teile, vgl. >Continuants, >Person. Aber diese zeitlichen Teile sind keine Ereignisse im intuitiven Sinn. Auch Ursachen wie die Anwesenheit von Sauerstoff bei einer Explosion (Als Ursache ok) ist kein Ereignis im alltäglichen Sinn. (1986d(6),261). Ereignis/BennettVsLewis/MellorVsLewis/Schwarz: sollte Lewis nicht besser von „Tatsachen“ sprechen? „dass p verursacht, dass q“. Tatsache/Schwarz: Wenn man sie als Klassen von Raumzeit-Regionen versteht, ist das gar keine Alternative, sondern nur eine terminologische Variante. >Tatsachen, >Raumzeit-Region. 1. Jaegwon Kim [1976]: “Events as Property Exemplifications”. In Myles Brand und Douglas Walton (ed.), Action Theory, Dordrecht: Reidel, 159–177 4. Jonathan Bennett [1988]: Events and Their Names. Oxford: Clarendon Press 5. D. Lewis [1986f]: Philosophical Papers II . New York, Oxford: Oxford University Press 6. D. Lewis [1986d]: “Events”. In [Lewis 1986f]: 241–269 |
Kim I J. Kim Philosophy of Mind 2010 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
Ereignisse | Montague | Lewis V 246 Def Ereignis/Richard Montague/Lewis: (Montague 1969)(1): Ereignisse sind bestimmte Eigenschaften von Zeit. Lewis: Das heißt das Ereignis wird mit der Eigenschaft identifiziert, eine Zeit zu sein, wann es passiert. >Eigenschaften, >Zeit, >Zeitpunkte, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte, >Zeitliche Identität. LewisVsMontague: 1.In der Relativitätstheorie ist nicht immer klar, was Zeit überhaupt ist. >Relativitätstheorie. 2. Bei Montague müssen wir den Ort erst finden, bei D. Lewis ist die Region schon gegeben. >Lokalisierung, >Raumzeit-Region. Ereignis/Quine: (wie Lewis): Ein Ereignis kann einfach mit der Region identifiziert werden. - Dann können in einer Region keine zwei Ereignisse stattfinden. - Wenn zwei in derselben stattfinden, ist es ein einziges. >W.V.O. Quine. Falsch: zu sagen, Bsp Das eine Ereignis sei "qua Konferenz" das andere "qua Schlacht" (wenn es dasselbe ist). >Qua-Objekte. 1. Richard Montague. On the Nature of Certain Philosophical Entities. The Monist 53 (2):159-194 (1969) |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Ethik | Nozick | II 17 Ethik/Nozick: Es gibt kein Argument, dem Hitler sich beugen musste. - Das führt dazu, dass wir Ethik nicht als absolut betrachten können aber: Bsp Heimson: bringt nicht in gleicher Weise unser Überzeugungssystem über personale Identität in Gefahr. - Wir haben eher eine Wie-ist’s-möglich-Frage über Ethik als über personale Identität. Erklärung/(s): Heimson-Beispiel: Heimson sagt "Ich bin David Hume." Das stellt ein unlösbares Problem dar. (> J. Perry I 17 > "Mad Heimson", D. Lewis IV 141, 151) >Identität, >Personale Identität, >Zeitliche Identität, >Identifikation, >Individuation, >Individuum, >Person. II 118 Kategorischer Imperativ/Kant/Nozick: Wenn der Inhalt aus der Form gewonnen werden könnte, wäre er keine "nackte Tatsache" (brute fact) mehr. - Er ergäbe sich notwendig aus der Form. >Nackte Tatsache, >Bloße Tatsache, >Kategorischer Imperativ, >Ethik/Kant, >Moral/Kant. II 570 Ethik/Nozick: Wie wichtig ist sie überhaupt? - Solange die Bedeutung unseres Lebens nicht gezeigt ist, scheinen Ethik und Werte bedeutungslos zu sein. >Leben. II 631 Ethik/Moral/Reduktion/Reduktionismus/Nozick: VsReduktionismus: Der Reduktionismus verletze das Prinzip, dass alles einen Wert in sich habe. NozickVsVs: Das ist nicht nur theoretisch falsch, sondern auch moralisch falsch. >Reduktionismus, >Reduktion, >Werte. |
No I R. Nozick Philosophical Explanations Oxford 1981 No II R., Nozick The Nature of Rationality 1994 |
Form | Quine | V 107 Form/Ähnlichkeit/Quine: Bsp eiförmig: ist etwas, wenn es der Form nach jedem von zwei Eiern ähnlicher ist, als diese einander. Immer zwischen zwei. ((s) Idealisierung: gilt für zwei beliebig gewählte.) Es kann ja nicht selbständig in einer Richtung von beiden Eiern abweichen. Entsprechend Granatapfelfarben: in der Mitte zwischen zwei konkreten Granatäpfeln. >Idealisierung. V 165 Form/analytische Geometrie/Quine: Form ist Klasse von Klassen von Paaren reeller Zahlen - ((s) zweidimensional). >Klassen/Quine; >Unendlichkeit. V 184 Form: eine Mannigfaltigkeit ist nur dann als Quadrat zu erkennen, wenn sie markiert ist. Hingegen Farbe: Bsp Scharlachrot muss nicht markiert werden. >Farben/Quine. Form/Farbe/Quine: Unterschied: die Vereinigung von Quadraten ist meist kein Quadrat, während die Vereinigung mehrerer scharlachroter Flächen scharlachrot ist. Form/Farbe/Ontologie/Quine: die klassische Lösung läuft auf eine doppelte Ontologie hinaus: Materie und Raum. >Materie/Quine. >Raum. Räumliche Mannigfaltigkeiten: sind Aggregate von Punkten, physikalische Gegenstände, von Teilchen. Sie sind jeweils ein bestimmtes Einzelding. Quadrate: sind räumliche Mannigfaltigkeiten. Bsp: ein bestimmter Querschnitt eines physikalischen Gegenstands wird fast genau ein bestimmtes Quadrat einnehmen, und er wird unendlich viele fast damit zusammenfallende Quadrate fast genau einnehmen. Raumzeitliche Identität/Quine: die raumzeitliche Identität ist dann kein Problem mehr. Ein Quadrat, ein bestimmtes Aggregat von Punkten behält seine Identität für alle Zeiten. >Raumzeit. V 186 Mannigfaltigkeit/Quine: diese sind bloß einzelne Quadrate, Kreise usw. Sie sind keine abstrakten Gegenstände, wie "Quadrat". Formen wären Klassen von solchen, also Gegenstände von höherer Abstraktheit. (Form/(s) also Klassen von Klassen von Punkten. Buchstabenformen: sind Klassen von Inskriptionen.) >Vierdimensionalismus/Quine. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Gedächtnis | Nietzsche | Ries II 81 Gedächtnis/Zur Genealogie der Moral(1)/Nietzsche: es ging niemals ohne Blut, Martern, Opfer ab, wenn der Mensch es für nötig hielt, sich ein Gedächtnis zu machen. 1. F. Nietzsche, Zur Genealogie der Moral, KGW VI. Danto III 212 Gedächtnis/Nietzsche/Danto: Den Menschen charakterisiert er als das Tier, das Versprechen mach und so ein „Gedächtnis des Willens“ hat.(1) Danto III 213 Vergessen/Nietzsche/Danto: Das Vergessen ist nicht etwas, das uns zustößt. Es ist etwas, das wir tun. Der Mensch ist das notwendig vergessliche Tier. In diesem Sinne ist Erinnern lediglich Nicht-Vergessen. Problem: Wie wir uns dann als identische Person in der Zeit erfassen können, die immer noch an dasselbe Versprechen gebunden ist.(2) >Personale Identität, >Zeitliche Identität. Nach Nietzsche wird der Mensch durch die Technik, Schmerz zuzufügen, berechenbar gemacht. vgl. >Gewalt. 1. F. Nietzsche, Zur Genealogie der Moral, KGW VI. 2, S. 308. 2. Ebenda. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Gemeinschaft | Blackburn | Esfeld I 119 Gemeinschaft/Individuen/Simon Blackburn(1): These: Mitglieder einer Gemeinschaft verhalten sich zueinander wie zeitliche Phasen eines Individuums. (Korrekturen sind möglich). Privatsprache/Regelfolgen/BlackburnVsKripke/BlackburnVsWittgenstein: Daher kann ein Individuum isoliert betrachtet genauso Regeln folgen wie eine Gemeinschaft. >Privatsprache, >Regelfolgen, >Sprachgemeinschaft, >Sprachgebauch. KripkeVs: Jemand könnte gestern der Addition gefolgt sein und heute der Quaddition folgen. Im Lichte der Regel, der sie jetzt zu folgen versucht, kann sie frühere Handlungen als korrekt/inkorrekt beurteilen, aber was auch immer ihr in diesen Urteilen jetzt korrekt/inkorrekt scheint, das ist korrekt oder inkorrekt. >Addition, >Quaddition, >Kripkes Wittgenstein. I 120 EsfeldVsBlackburn: Eine soziale Lösung steht für den isolierten Skeptiker nicht zur Verfügung. (Sanktionen). Es kann keine Konvergenz ausgehandelt werden. Die gegenwärtigen Dispositionen haben immer eine privilegierte Stellung! >Dispositionen. Dasselbe gilt für die Simulation einer anderen Person: sie kann keine Rückmeldung geben. I 121 Privatsprache/Regelfolgen/Esfeld: Zweiter Grund, warum ein Individuum in Isolation keine Nicht Übereinstimmung feststellen kann: ich mag jetzt nicht disponiert sein, eine Eigenschaft F zu prädizieren, früher aber schon (wobei sich das betreffende Ding nicht geändert habe). Problem: Wieso ist das nicht ein Fall von Nicht-Übereinstimmung mit mir selbst? Pointe: Was als Veränderung eines Dings zählt, ist nicht unabhängig davon bestimmt, dass begrifflicher Inhalt bestimmt ist. Um den Wechsel festzustellen, muss begrifflicher Inhalt bestimmt sein. >Veränderung, >Zeitliche Identität, >Begrifflicher Gehalt. 1. S. Blackburn, "The Indivdual strikes back", Synthese, vol 58, No. 3, 1984 pp. 281-301. |
Blckbu I S. Blackburn Spreading the Word : Groundings in the Philosophy of Language Oxford 1984 Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Ich | Russell | McGinn I 86f Ich/Russell: Russell charakterisiert das als "Ich als eine Reihe von Klassen geistiger Einzeldinge" (im Gegensatz zum "Nadelspitzen-Ich"). Die zeitliche Identität läuft dann darauf hinaus, dass zwischen den geistigen Eigenschaften des Ich bestimmte Beziehungen bestehen. Die einzelnen Zustände einer Person sind durch etwas wie Erinnerung, kausale Kontinuität, psychische Ähnlichkeit usw. verbunden. >Zeitliche Identität, >Erinnerung, vgl. >Apperzeption/Kant, >Apprehension/Kant. |
Russell I B. Russell/A.N. Whitehead Principia Mathematica Frankfurt 1986 Russell II B. Russell Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989 Russell IV B. Russell Probleme der Philosophie Frankfurt 1967 Russell VI B. Russell Die Philosophie des logischen Atomismus In Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993 Russell VII B. Russell On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit" In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |
Identifikation | Geach | I 139f Identifikation/Referenzobjekt/Intentionalität/Geach: Problem: Bsp "Jemand machte eine abfällige Bemerkung über eine ungenannte Person. Mrs. Supanich behauptet, diese Person zu sein." Bsp "Ralph ist die Person x, sodass es der Wille des Erblassers war, dass x sein Geschäft erben sollte." Def Shakespearscher Kontext/Geach: Dieser ist gegeben, wenn jeder beliebige Name eingesetzt werden kann ("Eine Rose, wie sie auch hieße, würde lieblich duften.") Def Nicht-Shakespearescher Kontext/Geach: Hier kann nicht jeder Name eingesetzt werden, wegen Opazität. >Opazität. Bsp Erbschaftsfall: ist shakespearisch. Bsp "Ralph war (eine Person, die) ausdrücklich vom Erblasser..." - (hier kann jeder Name eingesetzt werden). Sogar nicht-extensionale Kontexte können shakespearisch sein: Bsp "Es ist logisch und chronologisch möglich, dass Cäsar der Vater von Brutus war." - (Aber nicht, wenn statt "Cäsar" eine Kennzeichnung eingesetzt wird). - Wir wollen aber auch keine Quantifikation über "mögliche Namen". >Kennzeichnung, >Name, >"Jemand", >Referenz, >Kontext, >Quantifikation. I 145ff Intentionalität/Identifikation/intensionales Objekt/Geach: Bsp Ein Betrüger kauft unter falschem Namen ein Auto: Problem: Der richtige Name kann nicht zugeschrieben werden. Lösung: Identifikation über die Zeit - dann ist ein ad hoc Name möglich: "A" (Existenzeinführung). >Existentielle Generalisierung, >Zeitliche Identität. "Hutchinson" ist nicht dieselbe Person wie __ und die Klägerin glaubte, dass __ ihr Auto kaufen wollte. Pointe: falsch: "Hutchinson ist die Person x und die Klägerín glaubte von x, dass er ihr Auto kaufen wollte" (dann hätte die Klägerin verloren). ((s) Identifikation nicht mit "dem Käufer", dann wäre der Kauf zustande gekommen, sondern Fehlidentifikation: dann kein Kauf.) I 148f Identifikation/Intentionalität/intentionale Objekte/Geach: Problem: de re "in Bezug auf jemand.." - "...Hob und Nob glauben dass sie eine Hexe ist" - das setzt voraus, dass ein und dieselbe Person gemeint ist. >de re. Gleiches Problem wie "Es gibt ein Pferd, dass er mir schuldet" (welches?). >Intensionale Objekte. Das Cob/Hob/Nob-Problem Sich auf Unbestimmtes beziehen, heißt oft eher, sich in unbestimmter Weise auf etwas Bestimmtes beziehen. Problem: Quantifikation hilft nicht bei: "Hob denkt, eine Hexe hat Bobs Stute geblendet und Nob fragt sich, ob sie (dieselbe Hexe) Cobs Sau getötet hat." >Quantifikation. Die Reichweite des quantifizierten Satzteils scheint einerseits voll innerhalb des früheren abhängigen Kontexts, andererseits deckt es etwas innerhalb des späteren Kontexts ab. - Das kann man überhaupt nicht in einem logischen Schema darstellen. >Reichweite. Problem: Anapher: "sie" oder "dieselbe Hexe" ist an ein Antezedens gebunden: "die einzige...". Beste Lösung: Hob denkt dass die (eine und einzige) Hexe die F ist, Bobs Stute geblendet hat und Nob fragt sich, ob die Hexe, die F ist, Cobs Sau getötet hat. ((s) Zusätzliche Eigenschaft F). Pointe: Der Satz ist wahr, wenn eine passende Interpretation der Eigenschaft F wahr ist. - ((s) Sonst ist der Satz falsch wegen der Nichtexistenz von Hexen.) >Nicht-Existenz, >Prädikation, >Zuschreibung, vgl. >die logische Definition von "Genau einer". |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Identität | Anscombe | Frank I 78 Identität/Ich/Zeit/Erinnerung/Locke: Frage: Wie kann garantiert werden, dass das Selbst, das vor einiger Zeit irgend etwas getan hat, mit dem Selbst, das sich dieser Tat erinnert identisch ist? >Personale Identität. Anscombe/Schaede: Anscombe teilt unreflektiert die traditionelle Auffassung, dass die Zeit in diskrete Momente zerfalle, die zuallererst auf einander bezogen werden müssten. Danach müssten die entsprechenden aufeinander folgenden Bewusstseinsmomente synthetisiert werden. >Zeit, >Zeitliche Identität, vgl. >Zenon. Aber nur, wenn diese Theorie geteilt wird, ergeben sich Probleme mit der zeitlichen Identität von "ich". Frank I 93 Ich/Selbst/Erinnerung/Identität/Anscombe: ein wiederholter Gedanke von "ich" in Verbindung mit demselben Selbst müsst eine Reidentifikation einschließen. Aber das ist überhaupt kein Bestandteil der Rolle von "ich". Hingegen war es ein Bestandteil der Rolle von "A". >Logik/Anscombe. Frank I 104 Ich/Identität/Anscombe: Wenn ich Frage: was führt meine Handlungen aus? So ist die Antwort "dieses Objekt hier", "dieses Ding hier". Aber das ist keine Identitätsbehauptung. Die Sätze über meine Handlungen werden durch meinen Körper verifiziert. Aber die Beobachtung zeigt mir nicht, welcher Körper gerade dieser eine ist. >Selbstidentifikation, >Beobachtung, >Handlungen. G. Elizabeth M.Anscombe (1975a): The First Person, in: Samuel Guttenplan (ed.) (I975): Mind and Language: Wolfson College Lectures 1974, Oxford 1975,45-65 |
Anscombe I G.E. M. Anscombe "The First Person", in: G. E. M. Anscombe The Collected Philosophical Papers, Vol. II: "Metaphysics and the Philosophy of Mind", Oxford 1981, pp. 21-36 In Analytische Theorien des Selbstbewusstseins, Manfred Frank Frankfurt/M. 1994 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Identität | Baudrillard | Blask I 82 Identität/Baudrillard: Baudrillard empfiehlt die Suche nach dem Anderen, um der Verpflichtung, man selbst zu sein, dem Zwang der eigenen Identitätssuche zu entgehen. »Nie man selbst sein, aber auch nie entfremdet sein: sich von außen in die Gestalt des Anderen einschreiben.« die höchste Lust liegt in der Metamorphose. >Personale Identität, >Zeitliche Identität, >Person, >Subjekt, >Mensch, >Selbst, >Ich, >Veränderung. |
Baud I J. Baudrillard Simulacra and Simulation (Body, in Theory: Histories) Ann Arbor 1994 Baud II Jean Baudrillard Der symbolische Tausch und der Tod Berlin 2009 Blask I Falko Blask Jean Baudrillard zur Einführung Hamburg 2013 |
Identität | Evans | I 315f Identität/Evans: als Kriterium ist "identisch mit a sein" trivial. Frank I 512 Zeitliche Identität/Evans: Zeitliche Identität darf nicht einfach aus Beschreibung folgen, sondern "das Subjekt der Hypothese erinnert sich, folglich ist es dieselbe Person". Frank I 539 Identität in der Zeit/Evans: "Ich" kann Vergangenheit und Gegenwart überspannen, aber das beruht auf einem Vermögen des Subjekts. - Das bringt eine neue Möglichkeit des Fehlschlags mit sich. - Es muss genau ein Ding geben, von dem die Vorstellungen handeln. >Zeitliche Identität. |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Identität | Shoemaker | Frank I 70f Zeitliche Identität/Shoemaker: mit Butler: Für zeitliche Identität gibt es keine Kriterien. >Zeitliche Identität, >Kriterien. Lösung: Funktionalismus, Erinnerung nur möglich, wenn Ich zu vor identifiziert. >Funktionalismus. Kein Problem: weil Erfahrungen durch Innenperspektive ausgezeichnet. >Selbstidentifikation, >Perspektive, >Bewusstsein, >Selbstbewusstsein. |
Shoemaker I S. Shoemaker Identity, Cause, and Mind: Philosophical Essays Expanded Edition 2003 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Information | Bigelow | I 68 Information/Bewegung/Kausalität/Lichtgeschwindigkeit/Bigelow/Pargetter: Ein Bild kann schneller als das Licht übertragen werden: Bsp Eine Laserkanone auf der Erde kann auf der Oberfläche des Jupitermonds Callisto schwenken und durch kann die Winkelgeschwindigkeit ein Bild von einem Punkt zum anderen bewegen, die größer ist als die Lichtgeschwindigkeit. I 69 Das ist deswegen möglich, weil hier gar kein Kausalprozess im Gange ist. Der Punkt zu einer Zeit ist nicht dasselbe Ding wie der Punkt zu einer anderen Zeit, der Punkt ist kein Gegenstand. >Kausalität, >Verursachung. Pointe: Dann gibt es im Fall dieses Punkts nur eine Ockhamistische Geschwindigkeit, keinen Vektor. Zu sagen „er“ habe sich bewegt wäre irreführend. Er hat auch keine Identität in der Zeit. >Zeitliche Identität. Ursache: ist die Bewegung der Laserkanone auf der Erde. >Ursachen. Pointe: Daher impliziert die Existenz eines Musters 2. Stufe von Positionen nicht die Existenz einer Eigenschaft 1. Stufe, der instantanen Geschwindigkeit. >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen. Newton: zeigt wiederum, dass instantane Geschwindigkeit (Eigenschaft 1. Stufe) nicht Eigenschaften 2. Stufe (Abfolge von Positionen) impliziert. Fluxtheorie: Das ist es, was sie braucht, die logische Unabhängigkeit von Eigenschaften 1. und 2. Stufe. Dennoch muss sie eine intime Verbindung zwischen beiden annehmen. >Flux/Bigelow. Falsche Lösung: zu sagen, dass der Lichtpunkt seine Identität aus der numerischen Identität erhielte. Das wäre eine zweifelhafte Verbindung von Eigenschaften 1. und 2. Stufe. I 70 Vs: Wenn Bsp eine Welt von Malebranche - Gott erschafft die bewegten Gegenstände zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort neu – eine logische Möglichkeit ist, dann gibt es keine Implikation (Entailment) zwischen Ockhamistischer Geschwindigkeit und Geschwindigkeit nach der Fluxtheorie (2. und 1. Stufe von Eigenschaften). >Malebranche, >Entailment, >Implikation, >Wilhelm von Ockham. Bigelow/Pargetter: Daher sagen wir, dass die Verbindung zwischen Ockham-Geschwindigkeit und Flux-Geschwindigkeit nicht durch eine metaphysisch notwendige Verbindung, sondern durch ein kontingentes Naturgesetz gewährleistet wird. >Naturgesetze, >Kontingenz. Bewegung/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Ockhams Ortswechsel wird oft durch instantane Geschwindigkeit erklärt. Der Grund ist, dass es nach den Naturgesetzen keine andere Möglichkeit gibt. >Bewegung, >Veränderung. Moment/Bigelow/Pargetter: Dieser Vektor begreift Geschwindigkeit unter sich. Moment ist keine intrinsische Eigenschaft (oder „Invariante“) sondern auf einen Rahmen der Referenz relativiert. >Intrinsisches. Vektor/Naturgesetze/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Vektoren spielen eine wichtige Rolle in Naturgesetzen. Sie sind es, die den NG ihre erklärende Kraft geben. >Vektoren. Intrinsische Eigenschaft/Vektor/Bigelow/Pargetter: jeder Vektor konstituiert eine intrinsische Charakteristik eines Gegenstands zu einer Zeit. ((s) Kein Widerspruch zu oben, wenn auf Zeitpunkt bezogen). Geschwindigkeit/Beschleunigung/Bigelow//Pargetter: ihre Verbindung wird durch ihre Rolle in Naturgesetze vermittelt. Fallbeschleunigung/Galilei/Bigelow/Pargetter: ist tatsächlich nicht ganz konstant, weil beim Annähern an das Gravitationszentrum die Gravitation stärker wird. Und zwar nimmt sie beschleunigt zu. Galilei nimmt aber Konstanz an. >Gravitation. I 71 Erklärung/Quantität/Bigelow/Pargetter: Nicht alle Quantitäten spielen eine erklärende Rolle wie Beschleunigung und Geschwindigkeit. Bsp Die Änderung der Beschleunigung (s.o. der Fallbeschleunigung) spielt keine erklärende Rolle. >Erklärungen, >Kausalerklärung. Deshalb nehmen wir keinen Vektor für sie an. Hier brauchen wir nur „Ockhamsche“ Muster der Beschleunigung. Keinen Flux. Wohl aber brauchen wir den Flux für die darunterliegenden Vektoren der Geschwindigkeit und der Beschleunigung. Vektor/Physik/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Es gibt keinen Grund, Vektoren oberhalb der Ebene der Beschleunigung anzunehmen, weder Flux-Vektoren noch Ockhamistische. Erklärung/Bigelow/Pargetter: Das zeigt eine Erklärungsverbindung zwischen Flux-Vektoren und Mustern in der Zeit. Diese Verbindung ist keine enge logische oder metaphysische, sondern eine lockerere, eine nomologische. >Metaphysik, >Metaphysische Möglichkeit, >Nomothetisch/idiographisch. |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |
Konsistenz | Millikan | I 269 Nichtwiderspruch/Gesetz des Nichtwiderspruchs/Millikan: ist dann eine Schablone einer abstrakten Welt-Struktur oder etwas, das für eine solche Schablone hinreichend ist. I 283 Nichtwiderspruch/Konsistenz/Millikan: ist im Grunde ein Gesetz der Ontologie. ((s .u ein Gegenstand darf keine sich widersprechenden Eigenschaften in sich vereinigen). (Siehe Zeit, Zeitliche Identität). |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Person | Nagel | III 105 Identität/Person/personale Identität/zeitliche/Objektivität/Subjektivität/Nagel: Grundproblem: Selbst wenn eine beliebige Menge von Bedingungen erfüllt ist, stellt sich die Frage erneut, ob wir es immer noch mit demselben Subjekt zu tun haben. >Personale Identität, >Identität/Henrich, >Subjekt. Auch ein metaphysisches Ego lässt die Frage erneut aufkommen. Wenn die zeitliche Identität allein durch mein metaphysisches Ego garantiert sein soll, dann kann dieses nicht das Individuum sein, das meine personale Identität garantiert. >Zeitliche Identität, >Individuum, >Metaphysisches Ich, vgl. >Apprehension/Kant, >Apperzeption/Kant. |
NagE I E. Nagel The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979 Nagel I Th. Nagel Das letzte Wort Stuttgart 1999 Nagel II Thomas Nagel Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990 Nagel III Thomas Nagel Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991 NagelEr I Ernest Nagel Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982 |
Person | Russell | Geach I 314 Def Ding/Def Person/Russell: (logischer Atomismus): Ein Ding ist eine Reihe von Klassen von Einzeldingen und daher eine logische Fiktion. "Wirkliche Dinge dauern nur sehr kurz". GeachVs: Dabei versucht er, zwei Theorien von Klassen auf einmal anzuwenden: 1. Die "Keine-Klassen-Theorie" dass Klassen nur Fiktionen sind - 2. Die "Kompositionstheorie": dass Klassen aus ihren Elemente zusammengesetzt sind. McGinn I 86f Die einzelnen Zustände einer Person sind durch etwas wie Erinnerung, kausale Kontinuität, psychische Ähnlichkeit usw. verbunden. >Zeitliche Identität, >Erinnerung, vgl. >Apperzeption/Kant, >Apprehension/Kant. |
Russell I B. Russell/A.N. Whitehead Principia Mathematica Frankfurt 1986 Russell II B. Russell Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989 Russell IV B. Russell Probleme der Philosophie Frankfurt 1967 Russell VI B. Russell Die Philosophie des logischen Atomismus In Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993 Russell VII B. Russell On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit" In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |
Realität | Baudrillard | Blask I 10 Realität/Baudrillard These: Diagnose des Verschwindens des Realen zugunsten von Simulation und Hyperrealität. Blask I 31 Def Hyperrealität/Baudrillard: zunächst existiert das Modell, bzw. endlos in sich selbst kreisende Modelle und dann erst die Ereignisse! Es gibt keinen Manipulator! Als wäre Krieg nur ein Test dafür, ob es noch Kriege geben kann. Bsp Spielfilm »Unternehmen Capricorn«: die NASA inszeniert aus technischen Gründen eine bemannte Marsexpedition im Studio. >Hyper-Realität/Baudrillard, >Zeitliche Identität, >Wahrnehmung, >Sehen, >Bild, >Welt/Denken, >Simulakra/Baudrillard, >Zeichen. |
Baud I J. Baudrillard Simulacra and Simulation (Body, in Theory: Histories) Ann Arbor 1994 Baud II Jean Baudrillard Der symbolische Tausch und der Tod Berlin 2009 Blask I Falko Blask Jean Baudrillard zur Einführung Hamburg 2013 |
Schiff des Theseus | Millikan | I 287 Theseus’ Schiff/Terminologie/Millikan: S0: das Original Sn: das aus neuen Teilen vollständig neu gebaute Schiff Sr: das renovierte Schiff ((s) Zwischenstadium). Alle drei sind Schiff-Stadien. I 287 Frage: war das ganze dauernde Ganze, von dem Sn ein Teil war, dasselbe dauerhafte Ganze wie das, von dem S0 ein Teil war? Oder entsprechend mit Sr und S0? Lösung/Millikan: kann nur gegeben werden, wenn vorher das Prinzip festgelegt wird, nach dem die Einheit (Einheitlichkeit) festgestellt werden soll. Problem: es scheint klar zu sein, dass nicht beide, Sn und Sr Teile desselben dauernden Ganzen sein können. Denn sie existieren gleichzeitig an verschiedenen Orten. Problem: Bsp drei Wasserflächen S1, S2, S3, wenn sie so gestaltet sind, dass es unklar ist, ob S1 und S2 Teil desselben Sees sind und entsprechend auch für S1 und S3, dann wäre es unvorstellbar, dass es gleichzeitig völlig klar wäre, dass S2 und S3 nicht Teil desselben Sees wären. Pointe. gibt es dann vielleicht doch am Ende eine Asymmetrie zwischen zeitlichen und räumlichen Teilen? Theseus’ Schiff: Sn und Sr können nicht Stadien desselben Schiffs sein, weil sie zwar gleichzeitig existieren, aber verschiedene Eigenschaften haben und verschiedene räumliche Teile belegen, aus verschiedenen Materieansammlungen zusammengesetzt sind usw. Identität/Leibniz/Millikan: sein unbestrittenes Prinzip schließt aus, dass Sn und Sr dasselbe Schiff sind. Einheit/Einheitlichkeit/Millikan: Welches Prinzip auch immer wir hier wählen, es scheint, dass es ausschließen sollte, dass verschiedene zeitliche Teile zur selben Zeit existieren könnten. Spaltung/Millikan: d.h. eine Spaltung sollte nicht beide Teile gleichwertig erhalten, wie bei einer Amöbe. Einheit/Millikan: Ein entsprechendes Prinzip muss Leibniz’ Prinzip der Identität des Ununterscheidbaren aufrechterhalten. Problem: das Prinzip sagt bloß, dass ein Ding dieselben Eigenschaften haben muss, wie es selbst. Es sagt nicht, dass ein Teil dieselben Eigenschaften haben muss wie ein anderer Teil. Theseus’ Schiff: dann könnten Sn und Sr gleichzeitige, aber räumlich entfernte Teile sein. räumlich/zeitlich/Millikan: es ist eher das Prinzip der Einheitlichkeit, (nicht das der Identität) das verlangt, dass Gegenstände nur eine Position zu einer Zeit haben. Mereologie/Einheitlichkeit/Einheit/Millikan: wir selbst brechen oft dieses Prinzip, wenn wir sagen, dass ein und dasselbe Ding weiter existiert, wenn es zerbrochen ist oder in seine Teile zerlegt wird. Definition/Gegenstand/Objekt/Ding/Millikan: dennoch brauchen wir das Prinzip der Einheitlichkeit, um Gegenstände überhaupt zu definieren. Spaltung/Millikan: ein Verbot von Spaltung hätte mit dem Prinzip der Identität nichts zu tun. I 289 Theseus’ Schiff/Millikan: ob wir sagen, dass neu gebaute oder das Schiff aus den Originalteilen wäre das richtige Schiff, ist am Ende nur eine verbale Frage der Prinzipien der Einheitlichkeit, die wir anwenden wollen. Dagegen: Identität/Millikan: Fragen der Identität sind objektive Fragen, die nicht durch den Sprachgebrauch entschieden werden. >Sprachverhalten. Einheit/Einheitlichkeit/Millikan: ist eine Frage der gebrauchten Kennzeichnungen. >Kennzeichnung. Spaltung/Fusion/Identität in der Zeit/zeitliche/Millikan: sind eigentlich Fragen der gewählten (konventionellen) Prinzipien der Einheit. (Einheitlichkeit) Identität/Objektivität/Millikan: Fragen der Identität sind objektive Fragen, bei denen man darüber verwirrt sein kann, was man denken soll, nicht bloß, was man sagen soll. Zeitliche Identität/Millikan: ist nicht problematischer als räumliche Identität. >Identität/Millikan, >Zeitliche Identität. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Sortale | Tugendhat | I 453 Sortal/Aristoteles/Tugendhat: Bsp "Stuhl" nach Funktion abgegrenzt. >"bottom-up": wir fragen, wie singuläre Termini funktionieren müssen. Sortal: ermöglicht zu entscheiden, was dazu gehört und was nicht - keine zeitlichen, nur räumliche Grenzen. >Continuants. Lebensphasen eines Gegenstands werden nicht als Teile angesehen. >Teile, >Teil-von-Relation, >Zeitliche Identität. I 457f Sortal/Tugendhat: Ein Sortal ermöglicht neue Art der raumzeitliche Identifikation. - Wir dürfen Wahrnehmungs-Gegenstände noch nicht voraussetzen. Dann Identifikation durch Unterscheidung von Raumzeit-Stellen. >Spezifikation/Tugendhat. I 460 Sortal/Tugendhat: Ein Sortal ist nicht einfach eine Vorstellung! Sortale Prädikate: setzen eine bestimmte Konfiguration des räumlich bzw. zeitlich Ausgedehnten voraus. - Bsp "dieselbe Katze". Umgekehrt: Sortale Prädikate sind nur durch Raumstellen zusammen mit dem Gleichheitszeichen erklärbar. >Gleichheitszeichen. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Starrheit | Simons | I 306 Modale Starrheit/Simons: (ohne zeitliche): Bsp Es ist wesentlich, dass ein Mensch die Eltern hat, die er aktual hat, dennoch überlebt er sie meist. >Notwendigkeit, >Wesen. Zeitliche Starrheit: Die zeitliche Starrheit ist (ohne modale Starrheit) schwieriger zu finden: Ein Parasit braucht gleichzeitige die Existenz seines Wirts, auch wenn es Zufall war, dass er bei diesem speziellen Wirt landete. >Zeitliche Identität. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Teile | Millikan | I 283 Zeitlicher Teil/Millikan: sei ein momentaner oder fast momentaner dreidimensionaler Gegenstand. >Mereologie. I 284 Analog dazu kann man ein Objekt in Zeitscheiben aufteilen. >Vier-Dimensionalismus. Genau wie bei räumlichen Teilen können zwei zeitliche Teile eines ganzen nie identisch sein. Sonst könnten sie nicht unterschieden werden. Identität/Selbstidentität/Einheit/Einheitlichkeit/Millikan: um identisch mit sich selbst zu sein, muss ein Ding niemals irgendein Prinzip der Einheitlichkeit exemplifizieren. Bsp auch eine sehr locker zusammengehaltene Schafherde ist immer diese Herde selbst. Zeitliche Identität: spielt auch gar keine Rolle bei der Frage nach Selbstidentität: Niemand glaubt, dass ein Objektzustand zu t1 derselbe wäre wie zu t2. >Temporale Identität. Einheit/Gegenstand/Ding/Millikan: dennoch brauchen wir Prinzipien der Einheitlichkeit, um Objekte als solche ansprechen zu können. Also gehe um die Frage, welche Relation Zustände S1 und S2 haben müssen, um als Zustände desselben Dings gelten zu können. I 285 Identität/Einheit/Millikan. so scheinen fragen über die Identität eines Dings letztlich doch nicht von Fragen der Prinzipien der Einheitlichkeit zu trennen zu sein. >Identität/Millikan, >Einheit/Millikan. Problem: Es gibt oft verschiedene Weisen, Teile zu einem Ganzen zusammen zufassen. Hier müssen wir fragen, zu welcher Kategorie das Ganze gehören soll. Selbstidentität/Selbigkeit/Millikan: erscheint dann relativ zur Kategorie, zu der ein Ding gehören soll. Problem: ist die Wasserfläche S1 ein Teil derselben Wassermasse wie Wasserfläche S2? Solche Fragen sind nicht völlig bestimmt. Wir brauchen Prinzipien, um Teile zusammenzufassen. Die Relationen zwischen den Teilen können auch mehr oder weniger lose sein. I 286 Und das hat wieder nichts mit der Identität des Ganzen zu tun! Ganzes: kann auch durch eine bloße Liste angegeben worden sein. Damit würde das ganze identifiziert, ohne dass die Relationen der Teile überhaupt erwähnt worden wären. Und die Selbstidentität des Ganzen wäre auch überhaupt nicht abhängig von der Festigkeit des Zusammenhalts der Teile. Zeitlich/räumlich: soweit scheint die Analogie zwischen zeitlichen und räumlichen Teilen zu tragen. Vgl. >Teil-von-Relation. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Teile | Nozick | II 99 Teil/Ganzes/Nozick: Ganzes ungleich Summe: verschiedene Teile bilden immer eine andere Summe, aber das kann ein gleiches Ganze sein. >Mereologie, >Ganzes, >Teil-von-Relation, >Mereologische Summe, >Totalität. Der Körper kann den Blinddarm verlieren oder Prothesen erhalten. - Der Körper bleibt in der Zeit Ganzes (identisch) wenn Teile ausgetauscht werden, die Summe ist nicht identisch. >Körper, >Identität, >Zeitliche Identität, >Person, >Personale Identität, >Continuants. Das Selbst (Ganzes) kann sogar Erinnerungen verlieren und Ziele und Dispositionen ändern. >Erinnerung, >Gedächtnis, >Handlungen, >Ziele. Identität der Teile ist nicht hinreichend für Kontinuität d. Ganzen: die Relationen der Teile könnten sich ändern. >Relationen. Das Ganze ist ungleich der Summe: Schema das nächsten Nachfolgers (nN): der nächsten Nachfolger der Summe ist die Summe der nächsten Nachfolger der Teile. >Nächster Nachfolger/Nozick. Aber der nächste Nachfolger des Ganzen ist nicht die Summe der nächsten Nachfolger der Teile (ähnlich mit Zahlen). Ein späterer Körper ist Nachfolger, aber nicht Summe der Teile. Selbst: Das Selbst ist also ein Ganzes, nicht eine Summe. Ganzes/Kriterium: Kriterium für eine Ganzes: "Könnte es auch existieren, wenn es aus anderen Teilen bestünde?" II 102 Das Ganze darf kein Konglomerat sein. |
No I R. Nozick Philosophical Explanations Oxford 1981 No II R., Nozick The Nature of Rationality 1994 |
Teile | Simons | I 26f Echter Teil/eT/Mereologie: Es muss mindestens noch einen zweiten echten Teil geben. BrentanoVs: Bsp Ein Mensch ist ein echter Teil des Ereignisses "sitzender Mensch", aber hier gibt es keinen zweiten echten Teil. Anders: Thatcher qua Premierminister: ist nicht teil von Thatcher. >Qua-Objekte. Lösung: Supplementprinzipien: Es muss mindestens zwei echte Teile geben (wenn überhaupt). Es muss getrennte Teile geben können, nicht nur überlappende. >Überlappen. I 135 Prädikat/Teil/Ganzes/Mereologie/Simons: Bestimmte Prädikate sind wahr von ihren Objekten, weil anderen Prädikate war von ihren Teilen sind. Bsp Sokrates war stupsnasig, weil seine Nase stumpf war. Bsp Ein Tafelberg ist flach, weil sein oberer Teil flach ist. Die Prädikation des Ganzen wird von der Prädikation der Teile (lokale Prädikation) ererbt. Für continuants ist das sogar die einzige Art der Prädikation. >Prädikation, >Prädikate. Variation/continuants/Mereologie/McTaggart/Simons: Bsp der Feuerhaken der vorne heiß und hinten kalt ist: Das ist eine Variation am Objekt, aber keine Veränderung, kein Wechsel (change) der Eigenschaften. Es ist ein komplexer Zustand. Andererseits: Bsp Wenn der ganze Feuerhaken heiß wird, müssen wir sagen, dass der Zeitpunkt nicht derselbe ist. >Veränderung, >Zeitliche Identität, >Eigenschaften. I 210 Teil/Ganzes/Simons: These: Wir weisen die Antisymmetrie zwischen Teil und Ganzem zurück. Dann können verschiedene Objekte dieselben Teile haben und diese sind notwendigerweise am selben Ort zur selben Zeit (Superposition). >Superposition. I 229 Teil/Simons: Der Witz dieses Ausdrucks ist, dass wir ohne ihn keinen Begriff der räumlichen Begrenzung oder vielleicht des Raums überhaupt haben. I 235 Teil/plurale Designation/Vielheit/Simons: (1): b ist Teil von a. Hier ist b ein Massenterm (Bsp Teig) oder ein individueller Term (Bsp ein Apfel). (2): b ist ein Teil von a. Hier muss b ein Individualterm (Bsp ein Apfel) sein. (3): b sind Teile von a. Hier muss b ein Pluralterm (Bsp Wölfe) sein. Anderes Bsp: Die Blaubeeren sind Teil des Kuchens, sie sind nicht "ein Teil" des Kuchens. "Sind Teil von" ist der Plural von "ist Teil von". "Sind Teile von" ist der Plural von "ist ein Teil von". (4): b sind Teile von a. Hier muss jedes b ein Teil von a sein. Bsp Kurbelwelle und Getriebe sind Teile des Autos. Bsp "die vordere Hälfte" ist Teil des Autos, aber nicht ein Teil des Autos. Was immer ein Teil von etwas ist, ist auch Teil von ihm aber nicht umgekehrt. "Ein Teil von" hat einen Extrasinn gegenüber "Teil von". Die Komponente ("ein Teil von") besteht vor Einbau und überlebt Ersetzung. I 334 Teil/Fragment/Relation/Funktion/Mereologie/Simons: Ein willkürlicher begrifflicher Schnitt, Bsp "Nordhälfte des Hauses" ist typischerweise nicht geschlossen unter der Relation, unter der das Ganze geschlossen ist. >Mereologie. I 337 Teil/reine Mereologie/Simons: Eine bloße Relation von Ko-Teilen könnte nicht unterscheiden, welche Objekte einheitlicher (integrierter) sind. >Teil-Relation. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Theorien | Morgenthau | Brocker I 285 Theorie/Morgenthau: Wenn politische Theorie über Zeit und Raum hinweg Orientierung leisten und Handeln anleiten soll, dann müssen aus dem sich stetig verändernden Kaleidoskop des sozialen Geschehens Elemente der Konstanz herauskristallisiert und von ephemeren Elementen gelöst werden.(1) >Invarianz, >Kovarianz, >Zeitliche Identität. Theorie ist in dieser Perspektive geronnene Erfahrung, sie erwächst als abstrahierende Zusammenschau von Einsichten aus der Geschichte, die mit dem Hier und Heute abgeglichen werden. Der Blick richtet sich zuerst auf den Menschen in seiner psychischen Konstitution, sodann auf die soziale Arena im weitesten Sinn. >Abstraktion, >Individuen. 1. Hans J. Morgenthau, Politics Among Nations. The Struggle for Power and Peace, New York 1948. Dt.: Hans J. Morgenthau, Macht und Frieden. Grundlegung einer Theorie der internationalen Politik, Gütersloh 1963, S. 4. Christoph Frei, „Hans J. Morgenthau, Macht und Frieden (1948)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Pol Morg I Hans Morgenthau Macht und Frieden. Grundlegung einer Theorie der internationalen Politik Gütersloh 1963 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Universum | Esfeld | I 231ff Blockuniversum/Esfeld: Existenz ist nicht relativ auf Zeit/Ort. Dennoch gibt es objektive Beziehungen vorher/nachher. Das Blockuniversum enthält nur Ereignisse, keine Dinge. Ein Gegenstand hat räumliche, aber keine zeitlichen Teile. Ein Ereignis hat sowohl räumliche als auch zeitliche Teile. Esfeld: Nur ein Gegenstand kann in Ruhe/Bewegung sein. >Ontologie, >Ereignisse, >Gegenstände, >Bewegung, >Continuants, >Zeitliche Identität, >Teile. |
Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Veränderung | Simons | I 134 Veränderung/Ereignis/Simons: Eigentlich können sich Ereignisse nicht verändern. Ausnahmen: Bsp Die Auseinandersetzung wurde hitziger. Bsp Die Hochzeit verlagerte sich ins Haus. Lösung: In Wirklichkeit sprechen wir über die involvierten continuants. >Ereignisse, >Continuants, >Bewegung, >Zeitliche Identität. I 135 Veränderung/Simons: Die Veränderung einer Größe (vektoriell oder skalar, Bsp Beschleunigung) ist ein Maß einer Veränderung, nicht selbst eine Veränderung. >Messen. I 176 Veränderung/Simons: Es ist aber der ganze continuant, nicht bloß ein Teil, der diese verschiedenen Eigenschaften hintereinander hat. Zuschreibung/Veränderung: Daraus folgt, dass eine Zuschreibung von Eigenschaften an ein continuant normalerweise den Zeitpunkt mit angeben muss. >Zuschreibung, >Eigenschaften. I 193 Teil/Veränderung/Flux/Wandel/SimonsVsChisholm: Wenn von einem Tisch ein kleiner Teil abgeschnitten wird, dann ist das kein Tisch. ChisholmVsVs: Doch, weil er schon vorher da war, muss er Tisch sein. >Prozess/Fluss. Lösung/Quine: Von den vielen gleichzeitig verschlungenen Summen, die jede Tisch sein können, sollte nur das als Tisch zählen, was nicht in die anderen eingebettet ist. "Tische sind so gemeint, dass sie sich gegenseitig ausschließen". >Mereologische Summe. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Vierdimensionalismus | Lewis | Schwarz I 25 Vierdimensionalismus/Lewis: Der Zeit-Operator verschiebt den Bereich: Bsp „1642 gab es keine Kuckucksuhren“ ist wie Bsp „in Australien gibt es keine Kuckucksuhren“. Der Satz über 1642 ist wahr, wenn es in diesem Bereich (Teil der Realität) keine Kuckucksuhren gibt. Intrinsische Veränderung/Zeit/Vierdimensionalismus: Problem: Bsp Ich mache den Satz wahr: „Letzte Nacht lag jemand in meinem Bett“ aber ich sitze hier am Tisch. Vgl. >Wahr machen. Schwarz I 26 Intuitive Antwort: (einige Vertreter): Letzte Nacht geschlafen zu haben, ist doch gar nicht unverträglich damit, jetzt wach zu sein. Die Dinge scheinen nur unverträgliche Eigenschaften zu instantiieren, diese seien in Wirklichkeit bloß zeit-relativ. Gegenstände, über die wir mit „letzte Nacht“ quantifizieren, sind an sich weder schlafend noch sitzend noch sonst etwas. Sie haben auch weder Form noch Farbe. Richtig: Sie sind „wach zu t“ usw. Eigenschaften: Nach dieser Ansicht sind einfache Eigenschaften in Wirklichkeit Relationen zwischen merkwürdig eigenschaftslosen Dingen und Zeiten. Vgl. >Eigenschaft/Lewis. Zeit-relative Eigenschaften/LewisVs: Das ist inakzeptabel. Form/Lewis: Eine Form ist eine Eigenschaft und keine Relation! Eigenschaften, intrinsisch/SchwarzVsLewis: Lewis hat das Problem falsch benannt, es geht nicht um intrinsische, sondern um einstellige Eigenschaften. Eigenschaften/Relation: Frage: Ob Formprädikate ähnlich wie Bsp „berühmt“ und „fern“ verkappte Relationen ausdrücken. Es ist sinnlos ohne Bezug auf etwas zu sagen, jemand sei berühmt. Lewis: Es ist aber wohl sinnvoll ohne Bezug auf etwas anderes zu sagen, etwas sei rot oder rund. Intrinsische Veränderung/Lewis: Lösung: Nach der Analogie von Zeit und Raum: Bsp Eine lange Mauer ist an manchen Stellen hoch und rot, an manchen niedrig und grau. Als ganzes ist sie weder hoch noch niedrig, weder rot noch grau. Lösung: Sie setzt sich eben einfach aus verschiedenen Teilen zusammen. Schwarz I 27 Veränderung/Lewis: Gewöhnliche Dinge haben zu verschiedenen Zeiten verschiedene Eigenschaften, indem sie aus Teilen mit jenen Eigenschaften zusammengesetzt sind. >Veränderung/Lewis. Identität/Zeit/zeitliche Identität/Lewis/Schwarz: Problem: Dann sind vergangene Dinge nicht streng identisch mit jetzigen Dingen. Das früher schlafende und das jetzt hier sitzende Ding sind nicht strikt identisch. Die verschiedenen zeitlichen Teile sind doch verschiedene Dinge (1976b(1),68,1986e(2):204)! >Zeitliche Identität. MellorVsLewis: Das ist absurd. Wenn wir von jemand reden, reden wir nicht von seinen Teilen. LewisVsVs: Bsp Sicher war der ganze Mensch Hillary auf dem Mt. Everest. Lösung: Hillary hat einen vergangenen zeitlichen Teil, der auf einem vergangenen Teil der Everest ist. Edmund Hillary als Ganzes erfüllt diese Bedingung. Problem: Bsp Dann bin ich strenggenommen als ganzes weder wachend noch sitzend. Aber als ganzes bin ich deswegen nicht formlos. Lewis/Lösung: Ich habe eine komplexe vierdimensionale Form. Es gibt immer zeitliche Teile, die ignoriert werden. Ich/Vierdimensionalismus/Lewis: “Ich“ bezieht sich oft nur auf einen einzelnen zeitlichen Teil von mir. Ted Sider: (1996(3), 2001a(4), 188-208): hat das weiter ausgeführt: Namen beziehen sich immer auf zeitliche Teile. Ich heute Nacht war ein zeitliches Gegenstück (counterpart) von mir jetzt. 1. David Lewis [1976b]: “The Paradoxes of Time Travel”. American Philosophical Quarterly, 13: 145–152. In [Lewis 1986f]. 2. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell. 3. Theodore Sider [1996]: “All the World’s a Stage”. Australasian Journal of Philosophy, 74: 433–453. 4. Theodore Sider [2001a]: Four-Dimensionalism. Oxford: Clarendon Press. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |
Vierdimensionalismus | Meixner | I 50 Raumzeitschnitte/vierdimensional/MeixnerVs: Wir sterben als ganze Individuen, es stirbt nicht nur die letzte zeitliche Phase. >Ontologie, >Zeitliche Identität, >Continuants, >Person, >Individuen, >Menschen, >Leben, >Tod. |
Mei I U. Meixner Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004 |
Zeit | Millikan | I 282 Identität in der Zeit/zeitliche Identität/Millikan: These: so etwas wie Identität über die Zeit scheint es zunächst gar nicht zugeben. Am ende allerdings werde ich zugestehen, dass es sie gibt. Sie hat dieselbe Struktur wie die Identität perfekter Substanzen. Eigenschaft/Millikan: Bsp Gold kann auch eine Eigenschaft sein. Zeitliche Identität/Millikan: ist allerdings nur eine Identität in situ ((s) d.h. eine die nur bei einem gegebenen Gegenstand vorliegt, nicht nach einem NG). Identität/Millikan: echte Identität ist dagegen eine Sache der Naturnotwendigkeit, ähnlich wie Kausalität. Das führt dazu dass... I 283 ...Nichtwiderspruch (Konsistenz) im Grunde ein Gesetz der Ontologie ist. (Ein Gegenstand darf keine sich widersprechenden Eigenschaften in sich vereinigen). >Zeitliche Identität. |
Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
---|---|---|---|
Präsentismus | Stalnaker, R. | I 128 Präsentismus/Stalnaker: (s.o.) analog zum Aktualismus in Bezug auf mögliche Welten: wir sind in der Zeit erstreckt so wie wir über MöWe erstreckt sind. Dann können wir echte zeitliche Identität haben. (Stalnaker pro). Fusion/Spaltung/personale Identität/Stalnaker: sind dann Fälle, wo getrennte Personen früher identisch waren bzw. eine Person in zwei geteilt wird. |
|