Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Fledermaus-Beispiel Chalmers I 236
Fledermaus-Beispiel/Nagel/Chalmers: Ausgerüstet mit dem Ansatz von Crick und Koch(1) erhalten wir möglicherweise sogar mehr Einblick darin, wie es ist, eine Fledermaus zu sein. Funktionale Organisation kann uns etwas sagen über die Art von Information, zu der eine Fledermaus Zugang hat. Die Unterscheidungen, die sie zu treffen in der Lage ist, und damit auch Klassifikationen der hervorstechendsten Dinge in ihrem Wahrnehmungsfeld. Fledermaus/Chalmers: Das zeigt natürlich noch nichts über die intrinsische Natur der Erfahrungen der Fledermaus, aber Akins (1993)(2) kann dazu ein Betrag sein.
Chalmers: Cheney/Seyfarth (1990)(3) How Monkeys See the World versucht, solche Fragen über Fledermäuse zu beantworten, indem sie uns in den Geist anderer Spezies versetzen.
Vgl. >Heterophänomenologie.
I 295
Fledermaus-Beispiel/Chalmers: Warum sollten wir nicht annehmen, dass es für einen Thermostaten eine Weise gibt, „wie es ist, ein Thermostat zu sein“? Vgl. >Thermostat-Beispiel, vgl. >Benzinuhr.
I 296
Ein solches „Erlebnis“ könnte wie ein Blitz und völlig begriffslos auftreten. >Erleben, >Wissen wie.
I 298
Für den Thermostaten gibt es einen kanonischen Informationsraum, und damit können wir sagen, er hat die kanonischen Erlebnisse eines Thermostaten.
I 299
Die Erlebnisse eines Thermostats können wir protophänomenal nennen. >Protophänomen.

1. F. H. C. Crick and C. Koch, Towards a neurobiological theory of consciousness. Seminars in the Neurosciences 2, 1990: pp. 263-75
2. K. Akins, What is it like to be boring and myopic? In B. Dahlbom (ed) Dennett and His Critics, Oxford 1993.
3. D. L. Cheney and R. M. Seyfarth, How Monkeys See the World, Chicago 1990.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Lernen Dretske I 220
Lernen/Verhalten/Tier/Bewusstsein/Dretske: Bsp Vögel vermeiden bestimmte Schmetterlinge, die sie zu Erbrechen bringen.
I 221
Nun gibt es ungiftige Schmetterlinge, die die Farbe dieser giftigen nachahmen. Nun können wir fragen: warum hat der Vogel ihn nicht gefressen? Wir wissen warum, müssen unsere Worte jedoch sorgfältig wählen: weil er nicht will, dass ihm abermals übel wird, aber was er gesehen hat, war kein widerlich schmeckendes Insekt. Keine Erkenntnis hat stattgefunden. Der Vogel denkt (fälschlicherweise) dass das Insekt schlecht schmeckt.
Der Gedanken lenkt sein Verhalten. Ähnliches Kausalverhalten wie beim Thermostat und bei der Pflanze. Es gibt also innerhalb des Vogels etwas, das bedeutet (wie der Bimetallstreifens im Thermostat, dass ein m-artiges Insekt anwesend ist, und es wird ein Schalter betätigt.
I 222
Anders als Thermostat und Pflanze: Beim Vogel wird die Repräsentation für das Verhalten aber direkt relevant. >Repräsentation.
Zweck: Aber ist das Verhalten des Vogels zweckgerichtet? Denkt der Vogel etwas entsprechendes?
>Zwecke.
Die Bedeutung des internen Elements ist genuin explanatorisch.
Denken/Tier/Dretske: Für mich klingt das hinreichend nach Gedanken, um nicht darum feilschen zu müssen, was noch fehlt.
>Tiere, >Thermostaten, >Bedeutung.

I Fred Dretske Minimale Rationalität in D.Perler/M. Wild (Hg.)Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005

Dretske I
Fred Dretske
"Minimal Rationality", in: S. L. Hurley and M. Nudds (Eds.) Rational Animals?, Oxford 2005
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Dretske II
F. Dretske
Naturalizing the Mind Cambridge 1997
Panpsychismus Chalmers I 297
Panpsychismus/Chalmers: Wenn wir einem Thermostaten Erlebnisse zugestehen (blitzhafte Informationszustandsänderungen), dann gibt es vielleicht überall Bewusstsein, oder bewusste Zustände? Vielleicht in einem Stein? Aber ein Stein entspricht nicht einem Thermostat. Wir können sagen, dass der Stein Subsysteme enthält, die bewusst sind.
I 298
Bewusstsein/Chalmers: Wenn wir annehmen, dass sehr einfache Systeme sehr einfache Phänomenologie haben, macht es weniger unverständlich, Bewusstsein als eine einheitliche Eigenschaft des Universums anzunehmen. Erlebnis/Chalmers: Können Erlebnisse in einem statischen Zustand entstehen? Intuitiv scheint es notwendig zu sein, dass eine Zustandsänderung erforderlich ist, damit ein System ein Erlebnis hat.
Protophänomenal: so können wir die „Erlebnisse“ eines Thermostats nennen.
>Protophänomenal.
I 299
Panpsychismus/Chalmers: Der Grund, warum ich meine These nicht als Panpsychismus bezeichne, ist, dass irreführenderweise suggeriert wird, dass protophänomenale Erlebnisse irgendwie grundlegend wären und komplexe Erlebnisse aus ihnen zusammengesetzt wären, was ich eben nicht glaube. Ich nenne meine These des naturalistischen Dualismus jedoch eine Variante des Panpsychismus. >Dualismus, >Dualismus/Chalmers, >Eigenschaftsdualismus, vgl. >Monismus.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Rationalität Dretske I 213
Def Minimale Rationalität/Dretske: Minimale Rationalität verlangt, dass Gedanken, an dem Prozess beteiligt sind, daher ist sie anspruchsvoller als: Biologische Rationalität: Bsp blinzeln.
Def Minimale Rationalität/Dretske: verlangt, dass etwas aus Gründen getan wird, aber nicht, dass es aus guten Gründen getan wird.
I 215
Mit diesem Begriff wird das Normative in Schach gehalten. Es ist ausgeklammert und damit untersuchbar. Rationalität/Dretske: Bsp Bei einer plötzlichen Bewegung von etwas in Richtung auf meine Augen blinzle ich. Ich kann gar nicht anders.
Ich glaube, dass eine Möglichkeit, diesen Gegenstand in mein Auge zu bekommen, darin besteht, zu blinzeln (plötzlich die Augen zu schließen).
Pointe: aber obwohl ich dies glaube und obwohl ich mein Auge schließe, schließe ich meine Augen nicht, weil ich dies denke! Meine Gründe, sie zu schließen, sind nicht der Grund, warum ich sie schließe!
Obwohl ich genau das tue, von dem ich denke, dass es mir das Gewünschte bringt, ist mein Verhalten keine zweckgerichtete Handlung. Es stellt nicht die
"minimale Rationalität" dar.
Sie verlangt auch kein Begründen. Obwohl das Verhalten durch einen Gedanken erklärt werden muss, muss es nicht durch diesen Gedanken rationalisiert werden.
I 214
Nicht einmal unter idealen Bedingungen muss das entsprechende Verhalten zur Überlebensfähigkeit beitragen. Es kann sie sogar herabsetzen. Bsp "Ich suche unter der Laterne, weil es hier heller ist, obwohl ich das Schlüsselbund woanders verloren habe".
Das lässt sich durch das erklären, was man denkt.
I 215
Bsp Terrorist: Selbstmordattentäter: Ihm ist das Paradies im Jenseits mit 40 Jungfrauen versprochen worden. Außerdem sei sein Tun der Sache dienlich. Ist sein Verhalten rational? Es steigert nicht die Überlebensfähigkeit, aber es ist minimal rational, weil sich das Verhalten aus dem erklärt, was der Terrorist glaubt und will.
Mit diesem Begriff wird das Normative in Schach gehalten. Es ist ausgeklammert und damit untersuchbar.
I 216
Rationalität/Dretske: Wenn nichts von dem, was Sie tun, durch das, was sie denken, erklärbar ist, dann sind Sie kein rationales Wesen, sondern ein Hochstapler. Bsp Man könnte auch sagen, dass eine Sprinkleranlage gescheit ist, weil sie das Feuer löscht, das sie sonst zerstören würde (Überlebenswert).
Pointe: Wenn ich das täte, wäre ich rational, aber die Sprinkleranlage ist deswegen nicht rational! Denn es ist nicht der Grund, weswegen sie es tut! Sie hat keine minimale Rationalität.
Bsp Wenn ich schwitze und mich damit abkühle, habe ich auch keine minimale Rationalität. Das Verhalten ist nicht von Gedanken kontrolliert. Es mag klug sein, das zu tun, aber ich bin nicht klug, weil ich es tue.
Es ist nicht genug, dass mein Verhalten von einer inneren Repräsentation verursacht wird.
Unterschied: a) von einem Ereignis, das B bedeutet (repräsentiert) verursacht zu werden
b) durch die Tatsache, erklärt zu werden, dass es B bedeutet (repräsentiert). ((s) >de dicto).
I 217
Bsp Thermostat: Wenn wir das täten, was er tut, die Temperatur im Raum konstant halten, gälten wir als rational. Der Thermostat ist es nicht. Der Bimetallstreifen hat eine Doppelfunktion:
1. Er repräsentiert die Raumtemperatur,
2. Er ist ein Schalter.
I 218
Sein Verhalten erklärt sich nicht durch Gedanken, die er über Temperatur hat. Bsp Mikrophon: können wir nicht als folgsam betrachten, bloß, weil es tut, was wir ihm sagen. z.B. "Vibriere schnell!". Nicht, was ich sage, ist für das Verhalten des Mikrophons relevant.
Unterschied:
a) Verursachung durch ein Ereignis,
b) Erklärung durch die Tatsache, dass es die Bedeutung B hat. (s.o.).

I Fred Dretske Minimale Rationalität in D.Perler/M. Wild (Hg.)Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005

Dretske I
Fred Dretske
"Minimal Rationality", in: S. L. Hurley and M. Nudds (Eds.) Rational Animals?, Oxford 2005
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Dretske II
F. Dretske
Naturalizing the Mind Cambridge 1997
Reduktion Chalmers I 43
Reduktion/Erklärung/Chalmers: Eine reduktive Erklärung eines Phänomens impliziert nicht die Reduktion dieses Phänomens auf etwas anders. >Phänomene, >Erleben.
ErklärungChalmers: Erklärung bedeutet nicht Identifikation mit etwas anderem, insbesondere nicht mit etwas auf einer niedrigeren Ebene.
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
I 264
Reduzierbarkeit: Die Tatsache, dass multiple Realisierbarkeit möglich ist, wird von manchen Autoren als Gegenargument zu einer Reduzierbarkeit angesehen. Aber:
BrooksVs: (Brooks 1994)(1): erklärt das für irrelevant. Ebenso Wilson (1985)(2) und Churchland (1986)(3) so paradigmatisch reduzierbare Fälle wie Bsp Temperatur sind tatsächlich multipel realisierbar.)
I 43
Reduktion: Reduktion sollte auch nicht mit Reduktion in Richtung auf eine höherstufige Theorie gleichgesetzt werden. Manchmal gibt es eine solche Theorie gar nicht. >Theorien.
I 46
Bewusstsein/Erklärung/Reduktion/Chalmers: Wir brauchen so etwas wie ein kognitives Modell, d.h. ein Modell der abstrakten kausalen Organisation, ohne dass wir die physikochemischen Substrate spezifizieren müssten. >Modelle.
Das geht sehr gut für psychologische Aspekte, nicht aber für die phänomenale Seite.
>Psychologie/Chalmers, >Bewusstsein/Chalmers.
I 47
Erklärungslücke: Eine Erklärungslücke gibt es also zwischen der psychologischen und der phänomenalen Seite des Bewusstseins (Levine 1983)(4).
I 48
Reduktive Erklärung: Eine reduktive Erklärung ist immer möglich, wenn das zu Erklärende (z.B. das natürliche Phänomen) global logisch superveniert auf dem Erklärenden (z.B. dem Physikalischen). Wenn die Supervenienz nicht global ist, bleibt immer die Frage: warum ist dieser Prozess begleitet von diesem Phänomen? >Supervenienz.
I 49
Reduktion: Die Reduktion beseitigt nicht immer ein „Mysterium“ auf der resultierenden Ebene, eliminiert aber vielleicht die Annahme, es müsse noch etwas Zusätzliches geben, das vorgeht.
I 50
Bewusstsein/Chalmers: Hier schlägt logische Supervenienz bei der Erklärung fehl. >Erklärung.
I 104
Reduktion/Bewusstsein/Chalmers: Aus den Argumenten der Vertauschten Spektren, des Fledermaus-Beispiels, der Farbenforscherin Mary folgt noch nicht zwingend, dass es keine reduktive Erklärung des Bewusstseins gibt. (Das wäre gleichbedeutend damit, dass Bewusstsein nicht logisch auf physikalischen Tatsachen superveniert). >Vertauschte Spektren, >Fledermaus-Beispiel, >Farbenforscherin Mary.
Analyse/Analysierbarkeit/Bewusstsein/Chalmers: Ein letztes Argument für die Irreduzibilität ist, dass keine Analyse des Bewusstseins aus physikalischen Tatsachen heraus verfügbar ist.
I 105
Problem: Argumente, die sich auf bessere Unterscheidungen oder bessere Information in der Zukunft berufen, müssen scheitern. Sie haben wiederum nicht das, worauf es ankommt, das bewusste Erleben! Auch wenn bewusste Zustände gewisse kausale Rollen spielen können, sind sie nicht definiert durch ihre kausalen Rollen. Man könnte z.B. Unterscheidungsfähigkeit auch ohne Bewusstsein erklären.
>Thermostat, >Benzinuhr, >Verlässlichkeit.

1. D. H. M. Brooks, How to perform a reduction. Philosophy and Phenomenological Research 54, 1994: pp. 803-14.
2. M . Wilson, What is the ting called "pain"? The philosophical science behind the contemporary debate. Pacific Philosophical Quarterly 66, 1985: pp.227-67.
3. P. S. Churchland, Neurophilosophy: Toward a Unified Scinece of the Mind-Brain. Cambridge 1986.
4. Levine,J. 1983. Materialism and Qualia: The explanatory gap. Pacific Philosophical Quarterly 64:345-61.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Referenz Dretske Brandom I 600
Referenz/Triangulation: Triangulation betrachtet den Kreuzungspunkts zweier Ketten [z.B. Blicke von Lehrer und Lernendem]. >Triangulation. Auch Dretske: Bsp Thermostat: man kann nicht sagen: ob das System auf die Temperatur des Raumes, auf die des Bimetallstreifens, auf die Krümmung des Bimetallstreifens, oder auf das Schließen des Kontakts reagiert. (> Messen). Der Blick auf die praktischen Folgen hilft nicht weiter. Hat nun der Thermostat einen zweiten Sensor, etwa ein Quecksilberthermometer, das einen Kontakt entsprechend schließt und ggf. die Heizung an und abstellt, so kreuzen sich die beiden Kausalketten an zwei Stellen: stromaufwärts bei der Änderung der Raumtemperatur, und stromabwärts bei der Reaktion, die Heizung an oder abzuschalten.
I 951
Da sich die beiden Ketten an zwei Punkten schneiden, muss man sie sich wohl gekrümmt vorstellen. Vielleicht nicht ganz glücklich. DB. BrandomVsDretske: löst das wirklich das Problem? Wird nicht immer noch auf den nächstliegenden, wenn auch disjunkten Reiz reagiert? Das Schließen des Bimetallstreifens oder des Quecksilberkontaktes?
I 601
Begriff: Bloßes unterscheidendes Reaktionsvermögen (>VURD, Brandom) reicht nicht, um die Anwendung von Begriffen zu erkennen! Rationalistische Ergänzung: die inferentielle Rolle der Reaktion ist entscheidend.

Dretske I
Fred Dretske
"Minimal Rationality", in: S. L. Hurley and M. Nudds (Eds.) Rational Animals?, Oxford 2005
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Dretske II
F. Dretske
Naturalizing the Mind Cambridge 1997

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Sorites Chalmers I 296
Sorites/Bewusstsein/Chalmers: Um nicht in die Verlegenheit zu kommen, sagen zu müssen, ein System mit n Elementen habe kein Bewusstsein, aber eins mit n+1 Elementen habe Bewusstsein, nehmen wir einfach an, dass ein einfacher Thermostat so etwas wie Erlebnisse hat, bzw. dass es für ihn eine Weise gibt, „wie es ist, ein Thermostat zu sein“. >Bewusstsein/Chalmers, >Thermostat-Beispiel, >Erleben.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014
Teleologie Braithwaite Wright I 28
Teleologie/Gleichgewicht/Homöostase/Feedback/Kybernetik/Nagel/Braithwaite/Wright, G. H.: Bsp Regelung der Temperatur eines Systems durch einen Thermostaten. Hier wird das Steigen oder Fallen der Temperatur als „Defekt“ bzw. „Korrektur“ eines Teilsystems betrachtet. Der Wirkungs-Faktor des zweiten Systems verleiht der Wirkungsweise des Ursache-Faktors des ersten Systems einen „Anschein von Teleologie“. Beide Systeme funktionieren jedoch nach Kausalgesetzen. >Wirkung, >Ursache, >Kausalität, >Kausalrelation, >Kausalgesetze, >Systeme.
Rosenblueth/Wiener/Bigelow: These: Zielgerichtetheit lässt sich generell mit Hilfe einer solchen Verkettung von Kausalsystemen erklären.
Wright I 29
Braithwaite(1): These: teleologische Erklärungen, sowohl von intentionalen zielgerichteten Tätigkeiten, als auch von zielgerichtetem Verhalten allgemein lass sich auf (Formen von) Kausalerklärungen reduzieren. Ernest Nagel(2): E. Nagel ist vorsichtiger als Braithwaite: These: Nagel sieht teleologische Erklärungen in der Biologie als „reduzierbar“ auf Kausalerklärungen. (Wright: dies ist eine vorsichtige Wiedergabe von Nagels Ansicht).
>Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Reduktionismus, >Kausalerklärung.

1. R. B. Braithwaite, Scientific Explanation, Cambridge, 1953 Kap X.
2. E. Nagel, The Structure of Science, 1961, Kap XII.

Braith I
R. B. Braithwaite
Scientific Explanation Cambridge, MA 1968

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Teleologie Nagel Wright I 28
Teleologie/Gleichgewicht/Homöostase/Feedback/Kybernetik/Ernest Nagel/Braithwaite/Wright, G. H.: Bsp Regelung der Temperatur eines Systems durch einen Thermostaten. Hier wird das Steigen oder Fallen der Temperatur als „Defekt“ bzw. „Korrektur“ eines Teilsystems betrachtet. Der Wirkungs-Faktor des zweiten Systems verleiht der Wirkungsweise des Ursache-Faktors des ersten Systems einen „Anschein von Teleologie“. Beide Systeme funktionieren jedoch nach Kausalgesetzen. >Kausalgesetze.
Rosenblueth/Wiener/Bigelow: These: Zielgerichtetheit lässt sich generell mit Hilfe einer solchen Verkettung von Kausalsystemen erklären.
Wright I 29
Braithwaite: These: Teleologische Erklärungen, sowohl von intentionalen zielgerichteten Tätigkeiten, als auch von zielgerichtetem Verhalten allgemein lass sich auf (Formen von) Kausalerklärungen reduzieren.(1) Ernest Nagel(2): Vorsichtiger als Braithwaite: Nagel sieht teleologische Erklärungen in der Biologie als „reduzierbar“ auf Kausalerklärungen.
>Kausalerklärung, >Reduktion.
Wright: dies ist eine vorsichtige Wiedergabe von Nagels Ansicht.


1. R. B. Braithwaite, Scientific Explanation, Cambridge, 1953 Kap X
2. E. Nagel, The Structure of Science, 1961, Kap XII

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Teleologie Wiener Wright I 157
Teleologie/Wiener/Bigelow/Wright, G. H.: Bigelow und Wiener wollen „teleologisches Verhalten“ auf „zielgerichtete Reaktionen, die durch trial and error kontrolliert sind“ beschränken. Damit wird es gleichbedeutend mit Verhalten, das durch negatives Feedback kontrolliert wird.(1) . >Feedback/Wright, G. H..
Wright I 28
Teleologie/Gleichgewicht/Homöostase/Feedback/Kybernetik/Wright, G. H.: Bsp Regelung der Temperatur eines Systems durch einen Thermostaten. Hier wird das Steigen oder Fallen der Temperatur als „Defekt“ bzw. „Korrektur“ eines Teilsystems betrachtet. Der Wirkungs-Faktor des zweiten Systems verleiht der Wirkungsweise des Ursache-Faktors des ersten Systems einen „Anschein von Teleologie“. Beide Systeme funktionieren jedoch nach Kausalgesetzen. >Feedback, >Kausalgesetze, >Kausalrelation, >Kausalität, >Kybernetik.
Rosenblueth/Wiener/Bigelow: These: Zielgerichtetheit lässt sich generell mit Hilfe einer solchen Verkettung von Kausalsystemen erklären.

1. A. Rosenblueth, N. Wiener and J. Bigelow „Behavior, Purpose and Teleology“, 1943, S. 23-24.

WienerN I
Norbert Wiener
Cybernetics, Second Edition: or the Control and Communication in the Animal and the Machine Cambridge, MA 1965

WienerN II
N. Wiener
Mensch und Menschmaschine Frankfurt/M. 1952

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
Unbewusstes Chalmers I 299
Unbewusstes/Chalmers: Nur ein kleiner Teil der Information menschlicher Kognition scheint der Information bewusster Erlebnisse zu korrespondieren. Das meiste ist unbewusst. Wenn das Zwei-Aspekte-Prinzip uneingeschränkt gilt, dann ist die „unbewusste „Information in Erlebnissen realisiert, aber nicht in unseren Erlebnissen! Wenn wir z.B. annehmen, dass einzelne Neuronen von mir Erlebnisse haben können wie ein Thermostat. >Panpsychismus, > Thermostat, >Erleben, >Bewusstsein/Chalmers.
I 300
Das Gesamtsystem meines Gehirns ist dann nur ein System aus einer Menge von Systemen, und zwar das, das die globale Kontrolle hat. >System/Chalmers.
Die Evolution hat solche Systeme dazu geformt, eine kohärente kognitive Struktur auszubilden.
Gehirn: Wenn wir das annehmen, können wir auch annehmen, dass verschiedene Mengen von Erfahrungen in einer Menge von Informationsräumen stattfinden. Dann habe ich vielleicht eine Anzahl verwandter aber leicht unterschiedlicher phänomenaler Verwandter die aus Prozessen in meinem Gehirn entstammen.
>Information/Chalmers.
Das folgt nur aus dem unbeschränkten Zwei-Aspekte-Prinzip. (Phänomenal/psychologisch).
>Aspekte.
Die Alternative ist, dieses Prinzip zu beschränken, sodass die Menge der physikalisch realisierten Informationsräume vermindert wird, am besten durch eine Beschränkung der Weise, wie Information verarbeitet wird.
I 301
Kriterium: Für eine „echte“ Informationsverarbeitung könnte die Stärke des Signals sein, oder die Art der Verursachung. Vgl. >Informationsverarbeitung/Psychologie.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014