Begriff/ Autor/Ismus |
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Dispositionen | Esfeld | I 289 Nackte Dispositionen/Esfeld: Nackte Dispositionen haben keine nicht-dispositionale Grundlage. >Nackte Einzeldinge, >Nackte Tatsachen, >Tatsachen, >Fundierung, >Handlungen. |
Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Eigenschaften | Eigenschaft: was einem Gegenstand zur Unterscheidung von anderen Gegenständen zugeschrieben werden kann. In der Philosophie gibt es Diskussionen darüber, ob Eigenschaften existieren bzw. ob "nackte Einzeldinge" existieren können. Ausdrücke für Eigenschaften sind Prädikate. Nicht jedem Prädikat muss eine Eigenschaft entsprechen. Siehe auch Quantifikation über Eigenschaften, Logik 2. Stufe, Schemabuchstaben. |
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Eigenschaften | Stalnaker | I 9 Def Eigenschaft/Stalnaker: a) dünne/sparsame Definition: Eine Eigenschaft ist eine Weise, wie Individuen gruppiert werden können. b) reichere Definition/Stalnaker: (robuster): Eine Eigenschaft ist etwas, woraufhin (in Bezug worauf) die Individuen gruppiert werden. Dazu identifizieren wir intrinsische Eigenschaften mit Regionen eines Eigenschaftsraums. >Intrinsisch. Pointe: Da die Elemente der Mengen nicht identisch mit den Individuen sind, die die Eigenschaften instanziieren, repräsentiert das die Unabhängigkeit von Eigenschaften von ihrer Instanziation. ((s) Also geht Stalnaker davon aus, dass Eigenschaften auch existieren, wenn sie nicht (niemals?) instantiiert sind.) >Instanziierung, >Individuen, >Individuation. I 75 Modallogik/Semantik/extensional/Stalnaker: Bsp Eigenschaft: Eine Eigenschaft wird als singuläre Aussagenfunktion (AF) repräsentiert, die ein Individuum als Argument nehmen und eine Proposition als Wert liefern. >Aussagenfunktion. Äquivalent damit: Eine Eigenschaft ist eine Funktion, die eine mögliche Welt (MöWe) als Argument nimmt und eine Menge von Individuen als Wert liefert. Sie ist damit intuitiv eine Auswahlregel für eine Klasse von Individuen, gegeben die Tatsachen. - Und umgekehrt: Eine Auswahlprozedur für eine Klasse von Individuen ist eine Eigenschaft der ausgewählten Individuen. Vgl. >Auswahlaxiom, >Mengen, >Mengenlehre. Problem: Der Unterscheidung zwischen referentiellen und rein qualitativen Eigenschaften entspricht extensional nichts. Das ist anders als bei der Unterscheidung zwischen essentiellen und akzidentellen Eigenschaften. >Wesentliche Eigenschaften, >Akzidentelle Eigenschaften. Def Referentielle Eigenschaften: Referentielle Eigenschaften sind in Begriffen der Individuen definiert, die sie haben. Falsche Lösung: zu stipulieren, dass nur akzidentelle Eigenschaft für atomare Prädikate gewählt werden dürfen. Das verhindert nicht, dass essentielle Zuschreibungen wahr sein könnten. Es verhindert nur, dass sie ausgedrückt werden könnten. Anti-Essentialismus/Lösung: Die Eigenschaften müssen unabhängig von den Welten und den Individuen definiert werden. Vgl. >Essentialismus. I 78 Intrinsische Eigenschaft/nackte-Einzelding-Theorie: Um intrinsische Eigenschaften zu identifizieren, müssen wir Welten-indizierte, Zeit-indizierte und referentielle Eigenschaften von ihnen unterscheiden. Diese entsprechen keinen bestimmten Regionen im logischen Raum. >Intrinsisch, >Nackte Einzeldinge. Bsp Dasselbe Gewicht wie Babe Ruth zu haben - so können wir den Anti-Essentialismus darstellen. I 79 Kripke früh: Babe Ruth hätte eine Billardkugel sein können. Kripke später: Darin ist ein Fehlschluss. Stalnaker: Man kann nicht annehmen, dass er tatsächlich eine Billardkugel ist, denn dann kann man nicht auf ihn referieren wie man schon referiert hat. Darum geht es aber nicht (s.u.): das verwechselt die Grenzen dessen, was tatsächlich sein könnte, mit den Grenzen von Annahmen darüber, was kontrafaktisch hätte gewesen sein können. >Vorstellbarkeit. Wesentliche Eigenschaft/Kripke/Stalnaker: Bsp Kripke: These: Namen für natürliche Arten (Natürliche-Art-Begriffe) drücken wesentliche Eigenschaften aus. >Natürliche Arten, >Wesen. Namen für Tierarten sind referentielle Terme. Referentiell: Referentiell heißt, durch eine kausale Verbindung bestimmt. >Kausaltheorie der Referenz. Natürliche Art: Eine natürliche Art ist nicht rein sprachlich, sondern eine Beschränkung der Bewegung im logischen Raum. Nackte Einzeldinge: Wenn man Babe Ruth erlaubt, eine Billardkugel zu sein, dann muss man es auch jedem anderen Ding erlauben - dann ist die Lösung uninteressant. I 81 Eigenschaften/eng/weit/Aussagenfunktion: Die Unterscheidung zwischen 1. engen Eigenschaften und 2. Aussagenfunktionen/AF: Die Unterscheidung zwischen Aussagenfunktionen und engen Eigenschaften ist analog zu der Unterscheidung zwischen möglichen Individuen und Individualbegriffen im allgemeinen. >Eng/weit, >Aussagenfunktion. I 94f Physikalische Nicht-Eigenschaften: Physikalische Nicht-Eigenschaften sind komplexe Kombinationen aus physikalischen Eigenschaften und Relationen (Bsp goldener Berg). Starke Supervenienz/Stalnaker: Starke Supervenienz erlaubt, dass komplexe (zusammengesetzte) physikalische Attribute physikalische Eigenschaften sind. >Supervenienz. Attribut: Eine Attribut ist einfach eine Weise des Herausgreifens. >Attribute. I 103 Def Eigenschaften: Eigenschaften sind einfach eine Weise, Individuen zu gruppieren. Def Grundlegende Eigenschaft/Stalnaker: Eine grundlegende Eigenschaft muss für Unterscheidungen zwischen Individuen sorgen, die anders nicht zu erklären wären. Problem: Dann können grundlegende Eigenschaften nicht auf etwas anderem supervenieren. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Einzeldinge | Stalnaker | I 72 Nackte-Einzeldinge/NED/Anti-Essentialismus/Stalnaker: These: Für jedes Individuum und jede Eigenschaft gibt es mögliche Welten, in denen das Individuum diese Eigenschaft hat und andere mögliche Welten, in denen es sie nicht hat. >Nackte Einzeldinge, >Mögliche Welten, >Essentialismus. Ausnahmen: Eine Ausnahme ist die Selbstidentität. Problem: Dafür brauchen wir eine spezielle Semantik. I 72/73 Wesentliche Eigenschaften/nackte Einzeldinge/ED/Stalnaker: Aus der Sicht der Theorie der nackten Einzeldinge gibt es unbestreitbare wesentliche Eigenschaften. 1. Etwas das notwendig eine wesentliche Eigenschaft von allem ist, Bsp die Eigenschaft, selbstidentisch zu sein, Bsp entweder ein Känguru oder kein Känguru zu sein oder Bsp farbig zu sein, wenn rot. 2. Def referentielle Eigenschaften/Ruth Marcus: (1967)(1): Folgende Attribute sind wesentlich für Babe Ruth: Bsp identisch mit Babe Ruth sein, Bsp entweder identisch mit Babe Ruth sein oder fett, Bsp fett sein, wenn Babe Ruth fett ist, Bsp dasselbe Gewicht haben wie Babe Ruth. Das gilt auch in möglichen Welten, wo Babe Ruth ein Dreirad ist. 3. Welt-indizierte Eigenschaften/Plantinga: (Plantinga 1970)(2) Welt-indizierte Eigenschaften sind unbestreitbare wesentliche Eigenschaften; Bsp Nenne die wirkliche Welt Kronos. Dann ist stupsnasig-sein-in-Kronos definiert als die Eigenschaft, die etwas in jeder möglichen Welt hat, gdw. es in Kronos (wirkliche Welt) die normale akzidentelle Eigenschaft hat, stupsnasig zu sein. Pointe: Das erlegt einem Individuum keinerlei Beschränkung auf, welche Eigenschaften es gehabt haben könnte. >Eigenschaften, >Notwendigkeit, >Notwendigkeit de re, >Akzidens, >Wesen, >Wesentliche Eigenschaft, >Essentialismus. 1. Ruth Barcan Marcus 1967. Essentialism in modal logic, Nous 1 (1):91-96 2. Alvin Plantinga. 1970. "World and Essence" Philosophical Review 79, 461-92 |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Existenzsätze | Existenzsatz, Existenzbehauptung, Philosophie, Logik: die einfache Behauptung der Existenz eines Gegenstands ist problematisch, weil sie nicht empirisch widerlegt werden kann. Im Gegensatz dazu besteht die Quantifikation in der Zuschreibung von Eigenschaften, nicht von "nackter" Existenz. Bsp "Sokrates existiert" wird von manchen Autoren als sinnlos betrachtet. >Nackte Einzeldinge, >Prädikation, >Existenz, >Quantifikation, >Existenzprädikat, >Iotaoperator |
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Gegenstücke | Stalnaker | I 72 Gegenstück/Lewis: Dinge der wirklichen Welt (WiWe) haben Gegenstücke in anderen möglichen Welten (MöWe). Dies sind Dinge, die ihnen mehr ähneln als jedes andere Ding. Daher kann kein Individuum akzidentelle Eigenschaften haben, Eigenschaften, die ihm in anderen möglichen Welten abgehen. ((s) Gegenposition zu nackten Einzeldingen (bare particulars)). >Gegenstücktheorie, >Gegenstückrelation, >Nackte Einzeldinge, >Mögliche Welten, >Akzidens, >Wesen, >Essentialismus, >Mögliche Welten/Lewis. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Realität | Armstrong | III 82 Realität/Armstrong: Vergangenheit und Zukunft sind genauso real wie die Gegenwart. - Eigenschaften müssen instanziiert sein (Prinzip der Instantiation) d.h. es gibt keine Einzeldinge ohne Eigenschaften ("nackte Einzeldinge", "bare particulars"). - Es gibt auch keine Relationen ohne Einzeldinge, zwischen denen sie bestehen. >Instanziierung, >Zukunft, >Vergangenheit. |
Armstrong I David M. Armstrong Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Armstrong II (a) David M. Armstrong Dispositions as Categorical States In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (b) David M. Armstrong Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (c) David M. Armstrong Reply to Martin In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (d) David M. Armstrong Second Reply to Martin London New York 1996 Armstrong III D. Armstrong What is a Law of Nature? Cambridge 1983 |
Substanz | Vaihinger | Vaihinger I 216 Substanz/Ding/Vaihinger: Ding und Substanz sind nur Fiktion. - Weil nach Abzug der Eigenschaften nichts übrig bleibt. >Eigenschaften, >Nackte Einzeldinge, >Einzeldinge, >Gegenstände, >Identifikation, >Individuation, >Prädikation. |
Vaihinger I H. Vaihinger Die Philosophie des Als Ob Leipzig 1924 |
Begriff/ Autor/Ismus |
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nackte Einzeldinge | Stalnaker, R. | I 72 Nackte-Einzeldinge-Anti-Essentialismus/NED/Stalnaker: für jedes Individuum und jede Eigenschaft gibt es mögliche Welten (MöWe), in denen das Individuum diese Eigenschaft hat und andere MöWe, in denen es sie nicht hat - Ausnahmen: Selbstidentität - Problem: dafür brauchen wir eine spezielle Semantik. I 79 Nackte Einzeldinge/linguistischer Essentialismus/Stalnaker: das können wir sogar mit der Nackte-ED-These (NED) zusammenbringen: man kann es als rein linguistische Tatsache annehmen, daß bestimmte normale Prädikate MöWe-indiziert sind (in Bezug auf die wirkliche Welt) statt daß sie Eigenschaften im engeren Sinn sind. Bsp danach wäre Babe Ruth wesentlich Mensch, aber dennoch könnte er wie eine Billardkugel aussehen oder sogar eine sein. |
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