Begriff/ Autor/Ismus |
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Allgemeinheit | Papineau | I 255 Allgemeinheit/Tier/Denken/Papineau: Kein einfacher Organismus repräsentiert explizit allgemeine Tatsachen. Bsp Es ist eine Sache, den Ort eines bestimmten Teichs zu repräsentieren, dass in Teichen Wasser ist, ist eine ganz andere Sache. Das entspricht der Frage, welche Tiere Überzeugungen haben können. >Tiere, >Denken, >Welt/Denken, >Denken ohne Sprache. >Räumliche Lokalisation, >Repräsentation. I 256 Zweck-Mittel-Denken/Papineau: Zweck-Mittel-Denken habe ich nicht in Begriffen von Überzeugung sondern von Design definiert: als Gebrauch allgemeiner Repräsentationen. Ich vermeide den Begriff Überzeugung. >Überzeugungen, >Gehalt, >Inhalt. Repräsentation/Papineau: Warum soll ein Tier keine allgemeinen Repräsentationen haben? I 257 Schließlich hat es diese Disposition gerade jetzt, weil sein Verhalten in der Vergangenheit zu diesem Ergebnis geführt hat. >Verallgemeinerung. Disposition/Repräsentation/Papineau: Sollte man die Disposition selbst nicht als Verkörperung der allgemeinen Information "Trinken liefert Wasser" betrachten? >Disposition, >Information. Solche Gehaltszuschreibungen möchte ich nicht bestreiten. Die Disposition verkörpert Information über die allgemeine "Verknüpfung von Reaktion mit Resultat" (B&T,V >R). Zweck-Mittel-Denken/Papineau: Wenn es explizite Repräsentationen benötigt, folgt daraus nicht mehr, dass einfache Lebewesen als Zweck-Mittel-Denker gelten können. I 258 Explizite Repräsentation erfordert körperliche Greifbarkeit. Vs: Alle Verhaltensdispositionen müssen irgendeine Art physischer Verkörperung haben. >Verhalten, >Verkörperung. I 259 Explizit/implizit: Wenn ein Organismus implizit über unterschiedliche Stückchen allgemeiner Information in verschiedenen Dispositionen verfügt ("Wasser ist in Teichen"), hat er jedoch noch immer kein System, diese zu kombinieren. >Komplexität, >Teile, >Ganzes, >Sinn. |
Papineau I David Papineau "The Evolution of Means-End Reasoning" in: D. Papineau: The Roots of Reason, Oxford 2003, pp. 83-129 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Papineau II David Papineau The antipathetic fallacy and the boundaries of consciousness In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Papineau III D. Papineau Thinking about Consciousness Oxford 2004 |
Bedeutungswandel | Gärdenfors | I 72 Bedeutungswandel/Sprache/Sprachentwicklung/historisch/Gärdenfors: historische Sprachentwicklung ist schwer zu erklären: Änderungen der Bedeutung gehen häufig und schnell vor sich und sind nicht vorherzusagen. Dennoch versuchen wir, Gesetzmäßigkeiten für Bedeutungswandel aufzustellen, nach denen einige Wechsel wahrscheinlicher sind als andere. Wenn meine These stimmt, dass Pragmatik entwicklungsgeschichtlich vor der Semantik anzusiedeln ist, wurden bestimmte kognitive Funktionen vor der der Ausbildung der Sprache festgelegt und sind Bedingung für diese. Dann wird Sprache gebraucht, um fremde Überzeugungen und zukünftige Ziele zu repräsentieren. (Siehe Gärdenfors 2003, 2004c; Gärdenfors et. al 2012). (1) 2)(3) Denken ohne Sprache/DennettVsGärdenfors: im Gegensatz dazu vertreten einige Autoren die These, dass Denken nicht ohne Sprache möglich ist: (Dennett, 1991). (4) Begriffe/Dennett: These: viele Begriffe können erst gebildet werden, wenn Sprache schon ansatzweise vorhanden ist, wie B Inflation, Monat, Erbe. Begriffe/Gärdenfors: das ist sicher richtig, aber es spricht nicht dagegen, dass die meisten unserer Begriffe sich durch Beobachtung und Handlung herausgebildet haben, bevor sie ihren sprachlichen Ausdruck fanden. 1. Gärdenfors, P. (2003). How Homo became Sapiens: On the evolution of thinking. Oxford. 2. Gärdenfors, P. (2004c). Cooperation and the evolution of symbolic communication. In K. Oller & U. Griebel (Eds.) The evolution of communication systems (pp. 237-256). 3. Gärdenfors et al. (2012). Gärdenfors, P. Brinck, L. & Osvath, M. (2012) Coevolution of cooperation, cognition and communication. In F. Stjernfelt, T. Deacon & T. Schilhab (Eds.) New perspectives of the symbolic species (pp. 193-222) Berlin. 4. Dennett, D. (1991). Consciousness explained. Boston, MA: Little, Brown. |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
Begriffe | Dennett | II 13 Begriff/Wiedererkennen/Dennett: Bsp Ein Tier ist verwirrt. - Falsche Frage: "Was ist der begriffliche Inhalt seines Verwirrtseins?" II 57 Denken/Begriff/Tier/Dennett: Können Hunde denken? Problem: ein Gedanke muss sich aus bestimmten Begriffen zusammensetzen. II 58 Frage der Beschreibung, bzw. der Formulierung: Bsp Ein Napf mit Fleisch, ein Eimer mit Fressen, "das leckere Zeug, das so und so schmeckt"... Übersetzung/Zuschreibung: könnten wir z.B. auf Deutsch, genau den Gedanken ausdrücken, den der Hund denkt? II 59 Wenn nicht, dann können Hunde entweder überhaupt nicht denken, oder ihre Gedanken lassen sich überhaupt nicht ausdrücken, und damit liegen sie außerhalb unseres Horizonts. >Denken ohne Sprache., >Sprache und Denken, >Tiersprache. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Bewusstsein | Adorno | Grenz I 213 Bewusstsein/Heidegger/AdornoVsHeidegger/Grenz: Heidegger versucht nach Adorno, auf eine Stufe des Bewusstseins zurückzugreifen, die noch nicht einmal eine war, in der die Sprache (…) Bildlichkeit noch gar nicht erworben hatte. >Sprache, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache, >Welt/Denken, >Realität, >M. Heidegger, >Sein/Heidegger. |
A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 A X Friedemann Grenz Adornos Philosophie in Grundbegriffen. Auflösung einiger Deutungsprobleme Frankfurt/M. 1984 |
Bewusstsein | Dennett | Rorty VI 161 Bewusstsein/Dennett: Es ist eine Illusion zu glauben, das Bewusstsein sei die Ausnahme von der Regel, dass sich alles durch seine Beziehungen zu anderen Dingen erklären lässt. Es ist keine Ausnahme. Dennett I 534 Bewusstsein/DennettVsMcGinn: Abgesehen von Problemen, die in der der Lebenszeit des Universums nicht lösbar sind, wird sich unser Bewusstsein noch so entwickeln, wie wir es uns heute noch nicht vorstellen können. II 23ff Sprache/Tier/Bewusstsein/Dennett: Da es keine Grenze für Bewusstsein (mit oder ohne Sprache) gibt, da es allmählich entstanden ist, ist die Frage, welche Tiere Bewusstsein haben, unentscheidbar. - "Eine Frage des Stils" - Bewusstsein ist nicht gleich Denken! Dennett: kein >Denken ohne Sprache, aber Bewusstsein ohne Denken. Rosenthal I 430 Bewußtsein/Dennett: Selbst für die Erste Person nicht immer klar, was bewusst ist und was nicht - Bsp sich des Inventars eines Zimmers bewusst werden - Bsp Tapetenmuster: Vervollständigung durch Urteil, nicht sensorisch! Metzinger I 475 Bewusstsein/Dennett: Bewusstsein ist wie eine Simulation der Welt. - Sie verhält sich zum Gehirn wie die Flugsimulation zu den Vorgängen im Computer. Metzinger I 555 Bewusstsein/Dennett: 1 . kulturelles Konstrukt - 2. man kann Bewusstsein nicht haben, ohne den Begriff von Bewusstsein zu haben - BlockVsDennett: falsche Verschmelzung von >P-Bewusstsein und Z-Bewusstsein. Chalmers I 113 Bewusstsein/Kognition/Dennett/Chalmers: Dennett (1978c)(1) bringt ein kognitives Modell des Bewusstseins, bestehend aus Wahrnehmungsmodul, Kurzzeitgedächtnis, Speicher, I 114 Kontrollinstanz und Modul für „public relations“: für die Umsetzung in Alltagssprache. ChalmersVsDennett: das zeigt uns etwas über Informationsbverarbeitung und die Möglichkeit, darüber zu berichten, aber nicht, warum es für ein solches Modell eine Weise geben sollte „wie es ist“, dieses Modell zu sein. Später bringt Dennett ein stärker ausgearbeitetes Modell (Dennett, Consciousness Explained, 1991)(2) ohne zentrales „Hauptquartier“. ChalmersVsDennett: das bringt nun auch eine mögliche Erklärung von Aufmerksamkeit, nicht aber eine bessere Erklärung von bewusstem Erleben. Bewusstsein/DennettVsNagel/DennettVsChalmers: These: was er aufzeigt, sei dennoch alles, was es braucht, um Bewusstsein zu erklären. Sobald man die verschiedenen Funktionen erklärt hat, hat man alles erklärt (Dennett, 1993a(3), p. 210) und (FN 9/Kap 3) Kognitive Modelle/Chalmers: gibt es auch von Churchland, (1995)(4), Johnson-Laird (1988)(5), Shallice (1972(6), 1988a(7), 1988b(8)). ChalmersVs: auf alle trifft meine Kritik VsDennett von oben zu. Chalmers I 229 Bewusstsein/Dennett/Chalmers: (Dennett 1993b)(9) Bewusstsein ist, was in Gehirnprozessen hervorsticht. („Cerebral celebrity“). Solche Inhalte sind bewusst, die Ressourcen auf sich fixieren und monopolisieren. (p. 929). Chalmers: das ist nah bei meinem Ansatz, nur dass ich von potentiellen Hervorstechen spreche, Es muss nur möglich sein, dass ein Inhalt diese Rolle spielen kann. 1. Dennett, D. Toward a cognitive theory of consciousness. In: D. Dennett, Brainsorms, Cabridge 1978. 2. Dennett, D. Consciousness explained. Little, Brown and Co., Boston 1991 3. Dennett, D. Back from the drawing board. In: B. Dahlbom (Ed) Dennett and His Critics, Oxford 1993. 4. Churchland, P. M. The Engine of Reason, the Seat of the Soul: A Philosophical Journey into the Brain. Cambridge 1995. 5. Johnson-Laird, P. A computational analysis of consciousness. Cognition and Brain Theory 6, 1983: pp. 499-508 6. Shallice, T., Dual funtions of consciousness. Psychological Review 79, 1972: pp. 383-93; Information-precessing models of consciousness: Possibilities and problems. In: A. Marcel and E. Bisach (Eds) Consciousness in Contemporary Science, Oxford 1988. 7. Shallice, T. Information-precessing models of consciousness: Possibilities and problems. In: A. Marcel and E. Bisach (Eds) Consciousness in Contemporary Science, Oxford 1988. 8. Shallice, T. From Neuropsychology toMental structure. Cambridge: Cambridge University Press. 9. Dennett, D. The message is: there is no medium. Philosophy and Phenomenological Research 53:919-31 |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Rosenthal I David M. Rosenthal "Multiple drafts and the facts of matter" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Metz I Th. Metzinger (Hrsg.) Bewusstsein Paderborn 1996 Cha I D. Chalmers The Conscious Mind Oxford New York 1996 Cha II D. Chalmers Constructing the World Oxford 2014 |
Denken | Avramides | I 104 Denken/Sprache/Avramides: These: Wesen ohne Sprache können Gedanken haben. >Denken ohne Sprache, >Sprache und Denken, >Welt/Denken, >Gedanken. I 113 Denken ohne Sprache/Avramides: Dann ist die Sprache bloßes Vehikel zur Kommunikation. >Kommunikation. Schiffer: Die Griceschen Begriffe lassen das zu, aber kontingenterweise gibt es keine solchen Wesen. >Kommunikation/Schiffer. I 115 Denken ohne Sprache/DoS/Reduktionismus/Avramides: Ein Problem für den Reduktionismus gibt es nur, wenn die Behauptung begrifflich mit den semantischen und psychologischen Begriffen zu tun hat - (und nicht einfach empirisch ist). >Reduktionismus. Davidson: Psychologische Begriffe können gar nicht ohne semantische instantiiert werden. SchifferVsDavidson: Dito, aber sie können ohne sie erfasst werden! Avramides: Dann ist die bloße Intuition, dass es kein Denken ohne Sprache geben kann, nicht hinreichend für einen Antireduktionismus sein. Antireduktionismus: muss behaupten, dass die Behauptung des Reduktionisten einer tiefen epistemischen Asymmetrie unbegründet ist. >Terminologie/Avramides. I 142f DummettVsIdealismus/DummettVsLocke: Der Lockesche Idealismus hat einen falschen Kode-Begriff von Sprache für Ideen. Signifikanz wird nicht durch Gedanken erklärt, wobei die Gedanken wiederum ohne Referenz auf Sprache seien. Das erklärt nicht, wie Gedanken selbst zur Signifikanz kommen. Dann ist die Muttersprache wie eine fremde Sprache. >Code, >Locke, >Bedeutung, vgl. >Sprache des Geistes. Lösung/Dummett: Erfassen = Gebrauch: Bsp "quadratisch": quadratische Dinge aussortieren. - Dann braucht man keine Repräsentationen zur Verbindung von Sätzen mit Gedanken. >Repräsentation. Verstehen statt Assoziation. >Assoziation, >Verstehen. AvramidesVsDummett/Lager: Dummett erlaubt aber kein Denken ohne Sprache. I 15 Denken/Dummett: Denken ist laut Dummett nur über Sprache zu untersuchen, (nicht über Verhalten). AvramidesVsDummett: Denken ist auch über Verhalten zu verstehen. |
Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 |
Denken | Black | II 94 Denken/Black: Wir sollten denken nicht mit "verschiedenen sprachlichen Kleidern" behängen. - Wenn ein Gedanke "zu tief für Wörter" sein soll, müssen wir ihn leider ignorieren. - Vs"Bekleidungsmodell": dieses würde dazu führen, jedes Sprechen als Kodierungsprozess und Hören als Dekodierung anzusehen. II 97 Falsch: "Denke bevor du sprichst" - Vs C.I. Lewis: Bedeutung kommt sehr wohl durch Kommunikation zustande (sonst >"Bekleidungsmodell" Sprache als Verkleidung von Gedanken). >Kommunikation. BlackVsLewis, C.I.). Dennoch Black: These: Denken ohne Sprache ist möglich. - Bsp Sich Schachstellungen vorstellen. Cf. >Psychologische Theorien über Sprache und Denken., >Schach. II 98 Redestrom muss nicht von einem parallelem Strom mentaler Ereignisse begleitet sein. - Die gesprochene Sprache braucht kein geistiges Korrelat, um bedeutungsvoll zu sein. Vgl. >Sprechen/Ricoeur. II 100 Es ist kaum möglich zwischen Gedanken und sprachlicher Darstellung zu unterscheiden. Aber: II 119 Sprache/Tractatus/Wittgenstein: 4.002: Die Sprache verkleidet den Gedanken - und zwar so, dass man nach der äußeren Form des Kleides nicht auf die Form des bekleideten Gedankens schließen kann. |
Black I Max Black "Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979 Black II M. Black Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973 Black III M. Black The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983 Black IV Max Black "The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Denken | Dennett | II 58 Denken/Tier/Dennett: Können Hunde denken? Problem: Ein Gedanke muss sich aus bestimmten Begriffen zusammensetzen. Frage der Beschreibung, bzw. der Formulierung: Bsp Napf mit Fleisch, Eimer mit Fressen, "das leckere Zeug, das so und so schmeckt"... Übersetzung: Könnten wir z.B. auf deutsch, genau den Gedanken ausdrücken, den der Hund denkt? Wenn nicht, dann können Hunde entweder überhaupt nicht denken, oder ihre Gedanken lassen sich überhaupt nicht ausdrücken, und damit liegen sie außerhalb unseres Horizonts. II 157 Denken/Sprache/Dennett: Insgesamt lassen diese Überlegungen vermuten, dass unsere Art des Denkens darauf warten musste, dass sie das Sprechen entwickelte. Das Sprechen musste wiederum darauf warten, dass sie das bewahren von Geheimnissen entwickelte, und das wiederum setzte die Entwicklung einer gewissen Komplexität der Umwelt voraus. >Sprechen. II 202 DennettVsRyle: Berüchtigt sind Ryles Behauptungen, Denken könne sich nur in der öffentlichen Welt abspielen und könne nicht an einem persönlichen Ort stattfinden. II 190 Sprache/Denken/Dennett: Kein Denken ohne Sprache - (Denken nicht gleich Bewusstsein (s.o). - Bsp Der Hund hat keinen Begriff von der Katze. - >Denken ohne Sprache. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Denken | Dupré | Perler I 318 Tier/Denken/Sprache/Descartes/Dupré: Sogar jene, die die kognitiven Fähigkeiten der Tiere am meisten verteidigen, akzeptieren häufig die cartesianische Annahme, dass es prinzipiell unmöglich sei, Denken oder sogar Bewusstsein von Tieren zu beweisen, weil dies vom Verhalten begrifflich abhängig sei. >Tiere, >Tiersprache, >Kommunikation, >Bewusstsein, >R. Descartes. Perler I 319 DupréVsDavidson: Wenn Davidson Recht hätte, stünde nicht nur die Frage auf dem Spiel, ob man Affen Sprechen beibringen kann, sondern ob man ihnen das Denken beibringen könnte. >Tiere/Davidson, >Sprache/Davidson, >Denken/Davidson. Perler I 321 Sprache/Denken/Dupré: Es gibt viele Formen nicht-sprachlichen Verhaltens, die Kommunikation ermöglichen, und viele nicht sprachliche Manifestationen von Denken. >Denken und Sprache, >Denken ohne Sprache. John Dupré Gespräche mit Affen Reflexionen über die wissenschaftliche Erforschung der Sprache in D. Perler/M. Wild (Hg.) Der Geist der Tiere, Frankfurt 2005 |
Dupré I John Dupré "Conversations with Apes. Reflections on the Scientific Study of Language", in: Investigating Psychology. Sciences of the Mind after Wittgenstein, J. Hyman (Ed) London/New York 1991, pp. 95-116 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Perler I Dominik Perler Markus Wild Der Geist der Tiere Frankfurt 2005 |
Denken | Gärdenfors | I 72 Denken ohne Sprache/DennettVsGärdenfors: Einige Autoren vertreten die These, dass Denken nicht ohne Sprache möglich ist: (Dennett, 1991)(1). Begriffe/Dennett: These: Viele Begriffe können erst gebildet werden, wenn Sprache schon ansatzweise vorhanden ist, wie B Inflation, Monat, Erbe. Begriffe/Gärdenfors: das ist sicher richtig, aber es spricht nicht dagegen, dass die meisten unserer Begriffe sich durch Beobachtung und Handlung herausgebildet haben, bevor sie ihren sprachlichen Ausdruck fanden. GärdenforsVsDennett. I 259 Deduktion/Shirky/Gärdenfors: (Shirky, 2003)(2): Deduktive Vernunft wird überschätzt von Leuten, die an Künstlicher Intelligenz arbeiten und insbesondere am Semantischen Web. GärdenforsVsDerscartes: Diese Überschätzung kommt von Arthur Conan Doyle her, dessen Sherlock Holmes-Geschichten mehr Schaden angerichtet haben in Bezug auf die Vorstellung davon, wie der menschliche Geist arbeitet, als alles seit Descartes. 1. Dennett (1991): Dennett, D. Consciousness explained. Boston, MA. 2. Shirky, C. (2003). The Semantic Web, syllogism, and worldview. http://www.shirky.com/writings/semantic_syllogism.html |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
Denken | Lewis | II 228 Es kann schon sein, dass unser Denken auf Sprache rekurriert, und dass, wer eine Annahme macht, einen entsprechenden Satz in der Sprache akzeptiert. Aber daraus folgt nicht, dass das Machen einer Annahme als das Akzeptieren von Sätzen analysiert werden sollte. Es ist zumindest möglich, dass der Mensch - wie gewisse Tiere - einige Dinge glaubt, ohne deshalb gewisse Sätze zu akzeptieren. Zirkel: Es ergibt sich hier keiner, wenn es zumindest möglich ist, Annahmen auch ohne Rekurs auf bestimmte Sätze zu bestimmen. >Tiersprache, >Denken ohne Sprache. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Denken | Maturana | I 54 Def Denken/Maturana: Denken ist der neurophysiologische Prozess, der darin besteht, dass das System mit einigen seiner eigenen internen Zustände so interagiert, als ob diese unabhängige Größen wären. >System/Maturana, >Operation/Maturana. Der Operationsmodus des Nervensystems, der funktional dessen interne anatomische Projektion auf sich selbst widerspiegelt, ist notwendig unabhängig von Sprache! (Experimente mit Hirnschädigungen). >Sprache, >Denken und Sprache, >Denken ohne Sprache, >Nervensystem. |
Maturana I Umberto Maturana Biologie der Realität Frankfurt 2000 |
Denken | Nagel | I 63 Denken/Nagel: Aus dem Denken kann man nicht heraustreten - das ist etwas anderes, als Zeichen auf Papier zu machen. I 65 Daher kann man Bsp "addiere zwei" nicht als naturalistisches Ereignis betrachten - man kann es nicht getrennt von seinem Inhalt betrachten. Eine naturalistische Analyse der Intentionalität ist nicht möglich. (NagelVsSearle). >Intentionalität/Searle, >Intentionalität, >Naturalismus. Der Trugschluss liegt in der Vorstellung, aus dem Gedanken »addiere zwei« könne man »herauskommen« und ihn als naturalistisch beschreibbares Ereignis begreifen. I 93 ff Denken: Das Denken hat Vorrang vor seiner Beschreibung, denn seine Beschreibung setzt notwendig Denken voraus. >Beschreibung/Nagel. I 101 Nagel: Unser Denken führt immer unweigerlich zu einem Standpunkt, indem »ich« keine Rolle mehr spielt. >Ich. Man kann keinen Gedankentypus als bloß personal stellen, es sei denn, man nimmt einen nichtpersönlichen Standpunkt ein. Rorty VI 147 Sprache/Denken/Nagel: NagelVsWittgenstein/Rorty: Die Grenzen der Sprache sind nicht die Grenzen des Denkens. >Denken ohne Sprache. |
NagE I E. Nagel The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979 Nagel I Th. Nagel Das letzte Wort Stuttgart 1999 Nagel II Thomas Nagel Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990 Nagel III Thomas Nagel Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991 NagelEr I Ernest Nagel Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Denken | Peacocke | Dum I 112 "Philosophie der Gedanken"/Evans/Peacocke: Evans räumt der Sprache nicht mehr die gleiche grundlegende Stellung ein. - Sie beschäftigt sich mit dem Problem, was es heißt, einen Gedanken zu haben, sowie mit der Struktur der Gedanken und ihrer Bestandteile. Was heißt es, dass ein Gedanke von einem Gegenstand dieser oder jener Art handelt? Was bedeutet es, einen Begriff zu erfassen? Wodurch wird ein Begriff Bestandteil eines Gedankens? >Gedanken, >Gedankenobjekte, >Glaubensobjekte. I 115 DummettVsEvans: Es ist gefährlich, die Priorität der Sprache gegenüber dem Gedanken umzukehren (Gefahr des Psychologismus, wenn Gedanken subjektiv und nicht mitteilbar sind). >Psychologismus, >Analytische Philosophie/Dummett, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache, vgl. >Tiersprache, >Tiere. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Denken | Prior | I 16f Denken/Prior: Denken muss gar nicht Satzform haben. >Denken, >Denken und Sprache, >Denken ohne Sprache. Selbst wenn wir in Satzform denken, denken wir nicht Sätze. - Bsp Wir fürchten Hunde, keine Sätze. >Sätze, >Gegenstände, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen Fürchten, dass p führt nicht dazu, einen Satz zu fürchten, der p bedeutet. - "Ich habe mein Bein gebrochen" bedeutet nicht: "Ich habe das gebrochen, was normalerweise im Deutschen "mein Bein" genannt wird". - Meine Relation zu dem Satz ist parasitär zur Relation zu dem Bein. I 136 Denken/Allgemeinheit/Prior: Man kann durchaus etwas Allgemeines denken: Bsp dass es Fälle von Untreue gibt. >Allgemeinheit, >Verallgemeinerung. |
Pri I A. Prior Objects of thought Oxford 1971 Pri II Arthur N. Prior Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003 |
Denken | Saussure | Saussure I 74f Denken/Sprache/Saussure: These: Ohne Hilfe der Sprache könnten wir überhaupt nicht zwei Vorstellungen voneinander unterscheiden. Denken und Lautbildung wirken wechselseitig aufeinander. Keines kann ohne dass andere existieren. >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache, >Welt/Denken, >Vorstellung, >Phoneme, >Denken. |
F. de Saussure I Peter Prechtl Saussure zur Einführung Hamburg 1994 (Junius) |
Denken | Searle | IV 251ff Sprache/Searle: Gedanken, Wünsche und Gefühle sind nicht ohne Sprache mitteilbar. >Denken ohne Sprache, >Denken und Sprache, >Intentionalität, >Repräsentation. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Denken | Strawson | McGinn I 210 Denken/Raum/Strawson: Denken ohne räumliches Bewusstsein ist für uns nicht möglich. Schon allein der Gedanke an mehrere Exemplifizierungen ein und derselben Eigenschaft setzt eine Vorstellung von Raum voraus. >Exemplifikation, >Raum/Strawson, >Vorstellung, >Eigenschaften/Strawson, >Identifikation/Strawson. Strawson IV 131 Sprache/Denken/Strawson: Ab einem bestimmten Punkt können wir nicht sagen, was wir nicht denken können - dennoch ist Denken nicht einfach Sprechen. - Wir müssen unsere Sätze verstehen. >Verstehen, >Sprechen, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |
Denken | Tomasello | Gärdenfors I 72 Denken ohne Sprache/Tomasello/Gärdenfors: These: Denken ist ursprünglicher als Sprache: Bsp anzunehmen, Sprache sei eine Ursache menschlichen Denkens kommt der These gleich, Geld sei die Ursache der Ökonomie. (Tomasello 1999(1), p. 94). >Denken ohne Sprache, >Welt/Denken, >Sprache und Denken, >Sprache, >Entwicklungsphasen. Gärdenfors: Aber auch bevor das Geld aufkam, trieben die Menschen Handel. I 73 Ebenso kam die Sprache später zur Kommunikation hinzu und machte sie effizienter, so wie das Geld den Handel effizienter machte. >Kommunikation, >Kommunikationsmedien. 1. Tomasello, M. (1999). The cultural origins of human cognition. Massachusetts: Harvard University Press. |
Tomasello I Michael Tomasello Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation Frankfurt/M. 2011 |
Erfahrung | Maturana | I 216 Erfahrung/Maturana: Alle Dimensionen im Bereich der Erfahrungen existieren in der Sprache, d.h. als Koordination von Handlungen zwischen Beobachtern. >Beobachtung/Maturana, >Sprache, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache, >Denken/Maturana. I 228 Erfahrung/Maturana: Erfahrung ist primär gegenüber Erklärung. - Alle Erfahrung kommt aus dem Nirgendwo - Bsp Ein Auto, das uns überholt. Verstehen: geschieht immer in der Praxis. >Verstehen. I 311 Lebenspraxis und Erfahrung geschehen einfach. - Erklärungen sind überflüssig. >Erklärung/Maturana. I 352 Erfahrung ist inhaltsfrei. In unserer Erfahrung begegnen wir nicht Dingen, Objekten, Gegenständen oder der Natur. Wir leben in der Erfahrung der Lebenspraxis als etwas, das wir selbst in jedem Augenblick hervorbringen. Vgl. >Sprache/Maturana, >Inhalt. |
Maturana I Umberto Maturana Biologie der Realität Frankfurt 2000 |
Gedanken | Malcolm | I 127 Gedanke/Denken/Tier/Sprache//DavidsonVsMalcolm/Davidson: Malcolms Begriff von "Gedanke" umfasst nur die höhere Denkebene. - Ich decke damit alle propositionalen Einstellungen ab. Malcolm: Bsp Der Hund glaubt de re von der Katze, dass sie die Eiche hochgeklettert ist, aber nicht de dicto. >Tiersprache, >Denken, >de re, >de dicto. Malcom: These: Glauben de dicto, aber nicht de re erfordert Sprache: a) Denken (Glauben): der Hund ist sich bewusst, dass p. b) Gedanken haben: Das Geschöpf ist sich bewusst, dass es sich bewusst ist, dass p. DavidsonVsMalcolm: Auch zum Denken muss man einen Begriff von einem Gedanken haben. - Damit ist Sprache erforderlich. >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache. |
Malcolm I Norman Malcolm "Thoughtless Brutes" in: The Nature of Mind, D. M. Rosenthal (Ed), Oxford 1991, pp. 445-461 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Malcolm II N. Malcom Problems of Mind: Descartes to Wittgenstein (Harper Essays in Philosophy) 1971 |
Gedanken | Wright | I 280 Semantischer Abstieg/Wright: Statt des Redens über Wörter Reden über Tatsachen, Gegenstände, substanzielle Wahrheit. Diesen Abstieg versprach Boghossian zu vermeiden. Vgl. >Semantischer Aufstieg. Gedanke/Satz/Objektsprache/Metasprache/Wright: Die Frage, ob der Satz "Mein Rasen ist grün" wahr ist, hängt von seiner Bedeutung ab, der Status des Gedankens, dass mein Rasen grün ist, jedoch nicht! Vgl. >Glaubenszustand. Im semantischen Abstieg vom Satz zum Gedanken haben wir die Bedeutung hinter uns gelassen! >Sätze, >Gedanken, >Proposition, >Bedeutung. WrightVs: Das bringt nicht mehr, als den Kopf in den Sand zu stecken. Wie könnte die Behauptung, dass P dem Schicksal ihres metasprachlichen Gegenstücks entrinnen, wenn das Schicksal des letzteren allein durch die Mitwirkung des Gehalts besiegelt wird? >Gehalt. Sprache ist keine bloße Bekleidung des Denkens. Wir haben keinen wortlosen Kontakt mit dem Gedanken, dass P! Gedanken müssen symbolisch vermittelt werden. >Denken, >Inhalt, >Sprache, >Sprache und Denken, vgl. >Denken ohne Sprache. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Gehirn/ Gehirnzustand | Mayr | I 112 Gehirn/Mayr: Das menschliche Gehirn erlangte seine noch heute vorhandenen Fähigkeiten vor etwa 100.000 Jahren. Alle Leistungen, auf die wir heute zurückblicken, wurden mit einem Gehirn erreicht, das von der Selektion nicht dafür herausgebildet wurde! Drei Gehirnregionen: 1. Für Reflexe ("geschlossene Programme"). 2. Informationsaufnahme ("offene Programme"), Sprachen, Normen, Verhalten. Einmal aufgenommenes wird schwer verlernt. "Einfache Prägung": 3. Noch nicht festgelegte Regionen, "Erinnerung", "Speicherung". I 309 Gehirnvolumen/Evolution/Mayr: Australopithecus: 400 - 500 cm³ (wie Menschenaffe) Homo erectus 750 - 1250cm³. Wirklich größere Gehirne gibt es erst in den letzten 150.000 Jahren. I 309 Sprache/Tier/Mayr: Unter Tieren gibt es keine Sprache. Kommunikationssysteme bestehen hier im Austausch von Signalen. Syntax und Grammatik gibt es nicht. >Tiere, >Tiersprache, >Signale, >Signalsprache, >Grammatik, >Syntax. I 310 Sprache/Gehirn: Könnte das Fehlen von Sprache ein Grund dafür sein, dass die Neandertaler ihr Gehirn nicht besser ausnutzten? Sprache: Entwickelte sich vor etwa 300.000 - 200.000 Jahren in kleinen Gruppen von Jägern und Sammlern aufgrund eines Selektionsvorteils. Günstige Lage für Größenzunahme des Gehirns. >Sprache, >Sprachentstehung, >Denken ohne Sprache. I 311 Gehirn: Ein Faktor, der zum Stillstand der Gehirnentwicklung führte, war vielleicht die Vergrößerung der Gruppe. In größeren Gruppen ist der Fortpflanzungsvorteil eines besser ausgestatteten Führers geringer, diejenigen mit kleineren Gehirnen genießen besseren Schutz, längeres Leben und größeren Fortpflanzungserfolg. Stillstand: Soziale Integration der Menschen trug zwar enorm zur Evolution der Kultur bei, läutete aber vielleicht eine Periode des Stillstands in der Evolution des Genoms ein. >Evolution. Geist: begriffliche Verwirrung: falsche Beschränkung auf die mentalen Aktivitäten des Menschen. >Geist, >Denken, >Menschen, >Intentionalität, >Handeln. Tier/Geist: Man hat nachgewiesen, dass zwischen den mentalen Aktivitäten bestimmter Tiere (Elephanten, Hunde, Wale, Primaten, Papageien) und denen des Menschen kein kategorialer Unterschied besteht. >Tiere, >Tiersprache. I 312 Bewusstsein/Tier: Gleiches gilt für das Bewusstsein, das in Ansätzen sogar bei Wirbellosen und möglicherweise Protozoen zu finden ist. >Bewusstsein. Geist/Mayr: Es gab einfach keine plötzliche Emergenz des Geistes. >Emergenz. |
Mayr I Ernst Mayr Das ist Biologie Heidelberg 1998 |
Geist | Mayr | I 311 Geist: Es gibt eine begriffliche Verwirrung: Eine falsche Beschränkung auf die mentalen Aktivitäten des Menschen. >Tiere, >Tiersprache, >Denken ohne Sprache, >Sprache, Tier/Geist: Man hat nachgewiesen, dass zwischen den mentalen Aktivitäten bestimmter Tiere (Elephanten, Hunde, Wale, Primaten, Papageien) und denen des Menschen kein kategorialer Unterschied besteht. I 312 Bewusstsein/Tier: gleiches gilt für das Bewusstsein, das in Ansätzen sogar bei Wirbellosen und möglicherweise Protozoen zu finden ist. >Bewusstsein. Geist/Mayr: Es gab einfach keine plötzliche Emergenz des Geistes. >Evolution, >Emergenz, >Denken, >Gehirn, >Geistzustände. |
Mayr I Ernst Mayr Das ist Biologie Heidelberg 1998 |
Grice | Avramides | I 26 Grice/Avramides: Grice' Werk sollte als Begriffsanalyse verstanden werden, nicht als Reduktionismus, nicht als Physikalismus. - Er will die Philosophie des Geistes mit Frege und Davidson versöhnen. >Philosophie des Geistes, >Gottlob Frege, >Donald Davidson, >Paul Grice. I 42f Grice/Avramides: These: Das Problem der Satz-Bedeutung (Bedeutung der gesamten Äußerung) hat Vorrang vor dem der Bedeutung von Teiläußerungen. >Satzbedeutung, >Wortbedeutung, >Teilsätze, >Kompositionalität, >Frege-Prinzip, >Subsententiales. Äußerung/Grice: Äußerung wird bei Grice weit aufgefasst, auch Signale usw. Pointe: Damit rangiert die Analyse in einer Situation vor der zeitlosen (der Standard-Bedeutung). >Situation, >Situation/Psychologie, >Sprecherbedeutung, >Sprecherintention. Nur damit kann er "x bedeutet etwas" als "S meint etwas (in einer Situation) mit x" äquivalent setzen. 1. Version: ...eine Antwort des Hörers wird induziert... 2. Version:... zusätzlich: Der Hörer muss die Intention des Sprechers erkennen. I 44 3. Version: ...zusätzlich: Das Erkennen der Sprecher-Intention muss als Grund für den Glauben des Hörers fungieren. Vs: Da gibt es immer noch viele Gegenbeispiele. I 45 GriceVsGrice: Gegen-Beispiel: Es ist ein Unterschied, ob ich spontan die Stirn runzele in einer Situation, oder um einer Person mein Missfallen auszudrücken. Pointe: Es wird exakt dieselbe Information übermittelt, egal ob der Sprecher die Intention zur Kommunikation hat oder nicht. Dann gibt es keinen Grund, zwischen natürlicher und nicht-natürlicher Bedeutung zu unterscheiden. >Natürliche Bedeutung/Armstrong. Der Unterschied hat mit dem zu tun, was derjenige der die Stirn runzelt erwarten kann, dass der Hörer glaubt. - Aber ohne Intention keine Bedeutung - nicht-natürliche Bedeutung (ohne Intention) ist niemals hinreichend für eine Antwort. I 46 Bsp Daumenschrauben bedeuten gar nichts. I 67 Grice/Avramides: Bisher ist die Analyse noch nicht hinreichend für zeitlose (linguistische) Bedeutung, nur für Sprecher-Bedeutung. Bedeutung/Grice: ist außerhalb der Sprache genauso gut anzutreffen wie innerhalb. I 68 Zeitlose Bedeutung/Grice: Disjunktion von Feststellungen darüber, was Leute mit x bewirken wollen - auch Winken usw. aber nicht Praxis (diese ist nicht hinreichend (sie kann eine zweite Bedeutung haben), nicht notwendig (es kann Alternativen geben) - sondern "Prozedur im Repertoire". >Praxis, >Sprachverhalten, >Sprachgemeinschaft, >Konvention. I 111 Reduktionistischer Griceaner/Loar: riskiert Denken ohne Sprache. >Denken ohne Sprache. |
Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 |
Inhalt | Schiffer | I XIV Schiffer/früh: letztlich brauchen wir eine Theorie des Inhalts. Block: Reduktionismus bringt nichts, wenn er nichts darüber zu sagen hat, worauf reduziert wurde. - Bsp Würmer ohne Nasen: hat das einen sprachunabhängigen Inhalt? >Denken ohne Sprache, >Sprache und Denken. I 182 Mentaler Inhalt/Gehalt/Schiffer: These: Es gibt keine plausible Theorie von mentalem Inhalt - daher VsPropositionen als Glaubensobjekte. (VsRelations-Theorie). >Relations-Theorie, >Mentaler Gehalt, >Propositionen, >Glaubensobjekte, >Gedankenobjekte. I 233 SchifferVsDummett: Wenn wir alle Bedingungen für Belege abziehen, die nicht in Beobachtungsbegriffen formuliert werden können oder die von indirektem Wissen abhängen, dann werden die Identitätsbedingungen für die Begriffe nicht mehr dieselben sein. >Identitätsbedingungen, >Beobachtung, >Wortbedeutung, >Ausdrücke. Daher werden die direkten Verifikationsbedingungen den Inhalt nicht erfassen. >Verifikationsbedingungen. |
Schi I St. Schiffer Remnants of Meaning Cambridge 1987 |
Intentionen | Proust | I 233 Tier/Geist/Intentionalität/Premack/Woodruff/Proust: Ausgangspunkt: berühmte Untersuchungen von Premack/Woodruff über "Theorie des Geistes" bei Tieren, "Überzeugungen und Wünsche" usw. >Theory of Mind, >Überzeugungen, >Denken, >Denken ohne Sprache, >Wünsche. Proust: Wenn man von einer Theorie des Geistes spricht, sollte man sie von einer sozialen - nicht von einer psychologischen - Kompetenz im strengen Sinn unterscheiden, kraft derer soziale Tiere versuchen, sich gegenseitig zu beeinflussen. Premack: Ein Tier kann absichtlich darauf hinwirken, was ein anderes tut (sozial) oder denkt (dann auch psychologisch). >Intention/Tier, >D. Premack, >G. Woodruff. "Spielverderber-Version": Erklärung von Verhalten: Nicht Intention, sondern nur festgestellte Korrelation soll Verhalten eines Tiers erklären. >Korrelation. I 234 Dann kann auf die psychologische Seite verzichtet werden. Sprachlose Tiere stellen einfach eine Korrelation fest. Vgl. >Tiere, >Tiersprache, >Denken/Tier. DennettVs: Statt dessen schlägt Dennett eine intentionale Einstellung zur Erklärung vor. >Intentionale Einstellung. I 234 Intentionalität/Dennett: Stufen: 1. Wünsche und Überzeugungen können zugeschrieben werden. 2. Überzeugung und Wünsche über Überzeugungen und Wünsche 3. Überzeugungen und Wünsche über Überzeugungen und Wünsche der 2. Stufe usw. >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen. I 235 ProustVsDennett: Dennett öffnet dem Hang des Menschen Tür und Tor, seine psychologischen Begriffe auf offensichtlich begriffslose Prozesse anzuwenden: Autos, Hunde, Katzen. Etwas anderes ist es bei Primaten. >Begriffe, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache. Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005 |
Proust I Joelle Proust "L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Lernen | Papineau | I 252 Neuheit/Lernen/Trieb/Tier/Papineau: Bsp Ein Trieb, "Ungewöhnliches" zu registrieren: Das Tier muss Ungewöhnliches identifizieren können. Es wäre nicht gut, wenn dieser Trieb jedes Mal befriedigt würde, wenn er seine Funktion erfüllt! Denn bei Ungewöhnlichem sollte man noch wachsamer werden! >Triebe, >Erfahrung, >Erlebnisse, >Denken, >Tiere, >Tiersprache, >Denken ohne Sprache. Fazit: Es gibt keinen Grund, Triebe auszuschließen, die durch ihre eigene Erfüllung noch verstärkt werden. Doch wenn es das gibt, wird kein Lernmechanismus in der Lage sein, das Verschwinden des Triebs als Quelle der Verstärkung zu verwenden, zumal dieses Verschwinden kein guter Stellvertreter für die Erfüllung seiner Funktion ist. Vielmehr muss der Lernmechanismus mit Hilfe eines anderen Anzeichens so funktionieren, dass ein Verhalten ein wirksames Mittel für die Erfüllung eines Triebes ist. >Verhalten, >Triebe. Es ist nicht sicher, ob das tatsächlich vererbt wird. >Vererbung, >Erblichkeit. |
Papineau I David Papineau "The Evolution of Means-End Reasoning" in: D. Papineau: The Roots of Reason, Oxford 2003, pp. 83-129 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Papineau II David Papineau The antipathetic fallacy and the boundaries of consciousness In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Papineau III D. Papineau Thinking about Consciousness Oxford 2004 |
Mathematik | Neumann | Weizenbaum I 203 Mathematik/Neumann, J. von: (J. von Neumann 1958)(1): Wenn wir über Mathematik reden, dann diskutieren wir vielleicht eine Sekundärsprache, die auf der Primärsprache aufgebaut ist, die in Wirklichkeit von Zentralnervensystem verwendet wird. Somit sind die äußeren Formen unserer Mathematik nicht absolut relevant, wenn es um ein Urteil darüber geht, welche mathematische oder logische Sprache vom Zentralnervensystem nun wirklich benutzt wird. >Theoriesprache, >Sprache des Geistes, >Mathematische Entitäten, >Theoretische Termini, >Theoretische Entitäten, >Welt/Denken, >Denken ohne Sprache, >Zentralnervensystem. 1. J. von Neumann, The Computer and the Brain, New Haven, 1958, S. 82. |
NeumJ I J. v. Neumann The Computer and the Brain New Haven 2012 Weizenbaum I Joseph Weizenbaum Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft Frankfurt/M. 1978 |
Mentalesisch | Peacocke | I 206 Mentalesisch/Sprache des Geistes/Glauben/Field/Peacocke: Field These: Systeme, die hinreichend komplex für Glaubensbegriffe sind, haben Systeme interner Repräsentationen, in denen die Satz-Analoga signifikante grammatische Struktur haben. >Komplexität, >Struktur, >Systeme, >Glauben, >Gedanken, >Propositionale Einstellungen, >Denken, >Repräsentation, >Innere Zustände, >Glaubensobjekte, >Gedankenobjekte, vgl. >Künstliche Intelligenz. I 209 Mentalesisch/Peacocke: Ein Modell, das ohne Annahme einer Gedankensprache auskommt müsste zwei Dinge erklären: 1. Wie kann man propositionalen Inhalt zuschreiben, ohne auf syntaktische Strukturen Bezug zu nehmen? - Das heißt, relativ komplexe Inhalte müssen syntaktisch unstrukturierten (psychischen) Zuständen zugeschrieben werden. >Propositionaler Gehalt, >Gehalt, >Inhalt. 2. Es muss gezeigt werden, wie interagieren diese Zustände mit Wahrnehmung und Verhalten? >Wahrnehmung, >Verhalten. I 215 Ein einfaches Modell (Relation statt Sprache) scheint nicht die instrumentalistische Vorstellung eines rational Handelnden zu verlangen. Vgl. >Denken ohne Sprache, >VURDs/Brandom, >Verlässlichkeit. Im Gegenteil, wenn jemand das relationale Modell erfüllt, wäre ein Realismus in Bezug auf Mechanismen einer rationalen Glaubens-Wunsch-Psychologie gerechtfertigt. >Realismus, >Rationalität. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Propositionen | Plantinga | Cresswell II 168 Def Propositionen/Plantinga: Propositionen sind bei Plantinga keine sprachlichen Entitäten. Vgl. >Gedankeninhalt, >Gedankenobjekte, >Glaubensobjekte, >Mentale Zustände, >Denken, >Denken ohne Sprache, >Welt/Denken, vgl. >Intensionen, >Propositionale Einstellungen. |
Plant I A. Plantinga The Nature of Necessity (Clarendon Library of Logic and Philosophy) Revised ed. Edition 1979 Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
Psychologie | Churchland | Lanz I 302 Alltagspsychologie/Churchland: (pro Alltagspsychologie/Sellars - ChurchlandVsDennett): Wir knüpfen an Sellars an: Alltagspsychologie hat den Status einer nützlichen empirischen Theorie. Man muss prüfen ob a) die alltagspsychologischen Prädikate tatsächlich natürliche Arten bezeichnen b) ob die lingua mentis-Theorie des sich eng an die Alltags Psychologie anschließenden Funktionalismus plausibel ist. Die Churchlands verneinen a) und b). >Sprache des Geistes, >Mentalesisch, >Volkspsychologie. Stattdessen Patricia S. Churchland: "Neurophilosophie": ad a): Es ist bemerkenswert, dass wir aufgrund von Alltagspsychologie nicht die leiseste Ahnung davon haben, was den uns vertrauten psychologischen Phänomenen zugrunde liegt. I 303 ad b): VsMentalesisch, VsLingua Mentis-Theorie: aus der Sicht der Evolution ist Sprache ein Spätankömmling. Es gab intelligente Lebewesen, bevor Sprache in die Welt kam und es gibt intelligente Lebewesen, die nicht sprachbegabt sind. So muss man aufgrund der evolutionären Kontinuität zwischen Menschen und ihren Vorfahren auch bei Menschen eine große Anzahl nicht sprachanaloger kognitiver Prozesse annehmen. >Sprache/Deacon, >Denken ohne Sprache. |
Churla I Paul M. Churchland Matter and Consciousness Cambridge 2013 Churli I Patricia S. Churchland Touching a Nerve: Our Brains, Our Brains New York 2014 Churli II Patricia S. Churchland "Can Neurobiology Teach Us Anything about Consciousness?" in: The Nature of Consciousness: Philosophical Debates ed. Block, Flanagan, Güzeldere pp. 127-140 In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Lanz I Peter Lanz Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 |
Reduktionismus | Avramides | I 96 Reduktionsimus/Grice/Abramides: Wirklicher Streitpunkt zwischen reduktivem und anti-reduktivem Griceaner ist die tiefe epistemische Asymmetrie - (dass man Gedanken ohne Sprache kennen könnte). Zur Asymmetrie: >Terminologie/Avramides; >Grice/Avramides, >Denken ohne Sprache. Beide: Vs oberflächliche epistemische Asymmetrie: Def oberflächliche epistemische Asymmetrie/Radikale interpretation/Avramides: These: Dass wir das Problem der Radikalen interpretation dadurch lösen können, dass wir die fremde Sprache dadurch verstehen, dass wir zunächst die Glaubenseinstellungen (Glauben) und Intentionen erfahren. ((s) Ohne Sprache, weil ja die psychologischen Begriffe fundamentaler seien). I 96 DavidsonVsReduktionismus: Gegen eine Reduktion des Semantischen auf das Psychische. - Ohne Kenntnis der Sprache sind Überzeugungen nicht zu verifizieren. Die Methode der Radikalen Interpretation schlägt fehl: Man kann nicht zuerst fremde Glaubenseinstellungen und Intentionen aufstellen. DavidsonVsRadikale Interpretation. I 112 Reduktionismus/Avramides: Der Reduktionismus muss Denken ohne Sprache akzeptieren. Antireduktionismus: muss eben dies leugnen. I 127f Geist/AvramidesVsReduktionismus: These: Das Bild des Reduktionismus vom objektiven Geist ist falsch - das kommt durch seine Unterscheidung zwischen oberflächlicher und tiefer epistemischer Asymmetrie. >Terminologie/Avramides, >Objektiver Geist. I 130 Avramides These: Tiefe epistemische Symmetrie beinhaltet nicht ontologische Symmetrie (trotz Davidson). - Das richtige (subjektive) Bild vom Geist erfordert, dass das Semantische und das Psychologische auf einer Stufe verstanden werden. >Bedeutungstheorie. I 128 Zusammenfassung/Antireduktionismus/Avramides: Der Antireduktionismus hat Recht darüber, wie wir propositionale Einstellungen verstehen können. Reduktionismus: Dieser hat Recht darüber, was propositionale Einstellungen sind. >Propositionale Einstellungen. I 166 AvramidesVsReduktionismus: Der reduktionismus übersieht, dass wir an irgendeinem Punkt Verhalten semantisch charakterisieren müssen. Normale Belege sind das einzige Mittel, die These aufrechtzuerhalten, dass semantische und psychologische Begriffe auf einer Stufe sind. I 168 Beim Streit um den Reduktionismus geht es um epistemische, nicht um ontologische Fragen. >Epistemisch/ontologisch. I 166 Grice: These: Das Psychologische ist ein wesentlicher Teil des Semantischen. Reduktionismus/Avramides: leugnet das aber! Denken ohne Sprache: Wenn wir es zuschreiben, dürfen semantische und psychologische nicht wesentlich voneinander abhängig sein. Lösung/AvramidesVsReduktionismus: Verhalten gibt es auch bei sprachlosen Wesen. - Dieses bildet einen Teil unseres Begriffs des Psychologischen. >Verhalten, >Tier, vgl. >Tiersprache. I 167 Manifestation/Avramides: Es wäre falsch zu sagen, dass die Manifestation (von Gedanken) komplexer sein muss, wenn die zugeschriebenen Gedanken es sind! Komplexer ist eher sprachliches Verhalten. >Kompositionalität. Der reduktive Griceaner akzeptiert tiefe epistemische Asymmetrie. >Terminologie/Avramides. Antireduktionist: leugnet sie. VsReduktionismus: Damit hat er mit Interpretation und Verstehen dann nichts mehr zu tun. Graeser I 128 AvramidesVsReduktionismus/Graeser: Der Reduktionismus verkennt die intime Verbindung zwischen Psychologischem und Semantischem und trägt letztlich nichts zur Aufklärung von Geist und Gedanken bei. ((s) Reduktionismus/(s): muss eine Verbindung sogar leugnen, weil diese nach der Reduktion aufgehoben ist.) |
Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 Grae I A. Graeser Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002 |
Repräsentation | Proust | I 225 Geistige Repräsentation/Dretske/Proust: 1. Kovarianz zwischen internem Zustand und äußerer Situation ("Indikation"). 2. Der innere Indikator hat die Funktion, die äußere Situation anzuzeigen. Dann repräsentiert er sie. 3. Repräsentationen können wahr oder falsch sein. I 227 Repräsentation/Proust: Das Alltagsverständnis begeht eine petitio principii, wenn es sich auf eine besondere Repräsentation beruft, die nur in einem Unterschied zwischen innen und außen oder auf räumlichen Begriffen beruhen soll. >Raum/Proust, >Innen/außen. Räumliche Begriffe können nur dann eine Lösung bieten, wenn es darum geht, die Verwendung von räumlichen Relationen zur Unterscheidung von Begriffen zu erklären. >Begriffe/Proust, >Begriffe. I 229 Repräsentation/Tier/Proust: Wir sehen also, dass wahrscheinlich zahlreiche Tiere geistige Repräsentationen haben. I 230 Diese sind auch objektiv. Frage: Sind diese Tiere, die offenbar zu einer Art Proto-Überzeugung fähig sind, auch zu richtigen Überzeugungen fähig, oder haben sie nur nicht-begriffliche Wahrnehmungsfähigkeiten? >Proto-Gedanken, >Denken ohne Sprache, >Tiere, >Tiersprache. Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005 |
Proust I Joelle Proust "L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Semantik | Wright | I 280 Semantischer Abstieg/Wright: Statt des Redens über Wörter: Reden über Tatsachen, Gegenstände, substanzielle Wahrheit. Diesen Abstieg versprach Boghossian zu vermeiden. >Semantischer Aufstieg. Gedanke/Satz/Objektsprache/Metasprache/Wright: Die Frage, ob der Satz "Mein Rasen ist grün" wahr ist, hängt von seiner Bedeutung ab, der Status des Gedankens, dass mein Rasen grün ist, jedoch nicht! Vgl. >Glaubenszustand. Im semantischen Abstieg von Satz zum Gedanken haben wir die Bedeutung hinter uns gelassen! >Sätze, >Gedanken, >Proposition, >Bedeutung. WrightVs: Das bringt nicht mehr, als den Kopf in den Sand zu stecken. Wie könnte die Behauptung , dass P dem Schicksal ihres metasprachlichen Gegenstücks entrinnen, wenn das Schicksal des letzteren allein durch die Mitwirkung des Gehalts besiegelt wird? >Gehalt. Sprache ist keine bloße Bekleidung des Denkens. Wir haben keinen wortlosen Kontakt mit dem Gedanken, dass P! Gedanken müssen symbolisch vermittelt werden. >Denken, >Inhalt, >Sprache, >Sprache und Denken, vgl. >Denken ohne Sprache. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Sprache | Bubner | K.Glüer Davidson zur Einführung Hamburg 1993 Glüer I 122 Bubner: "Sprache ist kein instrumentelles Zeichensystem, dessen Gegenstandsbezug erst noch zur Diskussion steht, ... Sprache hat von Hause aus keine andere Funktion, als Welt zugänglich zu machen." Bubner I 200 Subjektivität/Bubner: Nachdem sie an die Stelle der Ethik und Politik verbindenden Praxis getreten ist, wird die praktischen Konkretion durch Kultivierung des Individuellen substituiert. D.h. dass ich nicht mit lallen einig bin, was das Gute angeht, sondern vielmehr mit allen uneins bin. Damit löst sich die "Koinonia" auf, in der bei Aristoteles Haus und Polis gründen. Sprache/Antike/Moderne/Bubner: These: Deshalb kommt der Sprache nun eine ganz andere Aufgabe zu! Sie ist nicht mehr Medium der Klärung von Zielsetzungen, sie tritt an die Stelle der Praxis selbst und die Natur der Politik ist zur sozialen Gesprächsführung methodisiert. Solange Dialoge in einen praktischen Kontext eingefügt sind, stehen sie in einem dienenden Verhältnis zum Handeln, dessen Probleme sie verarbeiten. Verschwindet der Kontext, weil Miteinandersprechen unmittelbar dem Miteinanderhandeln gleichgesetzt wird, dann wird auch das Verhältnis ungreifbar, in dem Sprache und Politik zueinander stehen. (Unabhängig davon, ob man am aristotelischen oder am modernen subjektivischen Primat festhält.). Ob nun die Polis oder der Einzelne privilegiert erscheint, so müssen doch aus dem gewählten Konzept von Politik Konsequenzen praktischer Art ableitbar sein. Das ist nicht mehr der Fall, wenn nun Sprechen und Handeln koinzidieren. Konflikte treten kontingent auf. Politik kann sich nicht endgültig daran binden, sondern muss eine prinzipielle Form des kollektiven Handelns etablieren, um Konflikte nach Regeln zu lösen. Vgl. >Kommunikationstheorie, >Kommunikatives Handeln, >Polis, >Kollektives Handeln. I 213 Sprache/Bubner: Klarheit über die Sprache wird im Medium von Sprache geschaffen. Denken/Bubner: Es gibt keine sprachunabhängige Denkform. Vgl. >Denken ohne Sprache. |
Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Sprache | Dennett | I 269 Evolution/Moleküle/Entstehung des Lebens/Monod/Dennett: Die "Sprache" der DNA und ihre "Leser" haben eine gemeinsame Evolution durchgemacht haben. Allein funktioniert keines von beiden. ((s) Siehe Terrence Deacon über >Sprache und >Gehirn.) I 474 Kultur/Sprache/Dennett: Für die Kultur brauchen wir Sprache, aber die Sprache muss sich zunächst aus eigenen Gründen entwickeln (wegen der Unmöglichkeit der Vorausschau der Evolution). >Kultur. I 516 Tier/Sprache: Stimmt es, haben Delphine und Schimpansen eine Art Sprache? So kann man auch Musik und Politik eine Art Sprache nennen. >Tiersprache. I 517 Sprache/Intelligenz/Dennett: Inwieweit trägt die Sprache zur Intelligenz bei? Welche Formen des Denkens erfordern Sprache? I 528 Sprache/Darwin: Sprache als "Voraussetzung für lange Gedankenzüge": Entscheidend für Planung und Durchhalten von langen Vorhaben. II 23/24 Bewusstsein/Sprache/Dennett: Es gibt eine Ansicht, dass gewisse Wesen ein Bewusstsein besitzen könnten, aber mangels Sprache es uns nicht mitteilen könnten. DennettVs: warum halte ich das für problematisch? Bsp Der Computer kann auch rechnen, wenn kein Drucker angeschlossen ist. Unser Königsweg, um den Geist anderer kennen zu lernen ist die Sprache. Sie reicht zwar nicht bis zu Ihnen, aber das ist nur eine Einschränkung unseres Wissens, nicht aber eine Einschränkung ihres Geistes. >Theory of Mind. II 185 Denken/Mensch/Dennett: auch wir Menschen tun nichtdenkend viele Dinge, Zähne putzen, Schuhe zubinden usw. Wir beantworten sogar Fragen, ohne zu denken. Flüchtige Vorgänge, die sich länger halten und immer mehr an Einfluss gewinnen, nennen wir Gedanken. Manches vom (vorher schon vorhandenen) geistigen Gehalt gewinnt durch Sprache mehr Einfluss. II 190 Sprache/Denken/Dennett: These: Es gibt kein Denken ohne Sprache. Vgl. >Psychologischen Theorien über Sprache und Denken. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Sprache | Heidegger | Figal I 123 Sprache/HeideggerVsHerder: Es gibt keine allgemeine Sprache. >Sprache/Foucault, >Sprache/Davidson. Cardorff II 29 Sprache/Übersetzung/Heidegger/Cardorff: Heidegger ist vorsätzlich unscharf. Cardorff II 65 Sprache/Denken/Heidegger/Cardorff: „Das Denken vollbringt den Bezug des Seins zum Wesen des Menschen. Es macht und bewirkt diesen Bezug nicht. Das Denken bringt ihn nur als das, was ihm selbst vom Sein übergeben ist, dem Sein dar. Im Denken kommt das Sein zur Sprache. Die Sprache ist das Haus des Seins."(1) Sprache/Heidegger: Ihrem Wesen nach weder Ausdruck noch eine Betätigung des Menschen. Die Sprache spricht. >Denken, >Denken/Heidegger, >Welt/Denken, >Denken ohne Sprache, >Sprachgebrauch, >Sein/Heidegger, >Sprachentstehung. 1. M. Heidegger. Über den Humanismus. Frankfurt/M. 1943, S. 5 |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 Figal I Günter Figal Martin Heidegger zur Einführung Hamburg 2016 Hei II Peter Cardorff Martin Heidegger Frankfurt/M. 1991 |
Sprache | Maturana | I 56 Sprache/Maturana: Sprache ist Orientierungsverhalten. - Sie ist nicht denotativ! - Sonst ist seine Evolution nicht verständlich. - Sie würde sonst absurderweise Denotation voraussetzen. >Sprachevolution, >Denotation, >Verhalten. Sprache/Maturana: ist konnotativ: Orientierung im kognitiven Bereich. - Kein Verweis auf Entitäten. >Referenz, >Operation/Maturana. I 58 Sprache dient nicht der Übertragung von Information. - Es wird gar nichts von einem Organismus auf eine anderen übertragen. - Stattdessen: Beeinflussung einer Orientierung. >Information, >Kommunikation. I 91 Sprache dient der Herstellung eines Bezugsrahmens. >Bezugssysteme. (I 59 >"Botschaft"Maturana: Es bleibt immer noch dem Hörer überlassen, wie er sich orientiert. - Bei Orientierungsverhalten ist keine Unterscheidung Semantik/Syntax möglich.) I 126 Sprache/Maturana: Sprache muss als Ergebnis von irgendetwas anderem entstehen! Der fundamentale Prozess ist die ontogenetische Koppelung von Strukturen, die zur Entwicklung eines konsensuellen Bereichs führt. >Strukturelle Koppelung. I 198 Sprache/Überdeckung/Überdecken/Maturana: Mit Handlungen macht man Unterscheidungen. - Damit wird die Handlung zum konsensuellen Zeichen. - Die Unterscheidung wird damit überdeckt. >Operation/Maturana. Bsp Objekt/Gegenstand: Das Objekt entsteht als konsensuelle Koordination von Handlungen. - Es überdeckt die Handlung und macht sie unsichtbar. - Gegenstände überdecken Handlungen. - Gegenstände sind nicht vor der Sprache gegeben. >Gegenstände, >Ontologie. I 199 Sprache/Maturana: Sprache ist nicht Abstraktion sondern körperlich. Übertragung/Symbolisierung/Bedeutung/Denotation: diese sind immer sekundär, beim Beobachter. >Beobachtung, >Symbole, >Zeichen, >Bedeutung, >Denotation. I 255 Sprache/Maturana: Außerhalb der Sprache können wir nichts unterscheiden; auch nicht uns selbst. >Welt/Denken, vgl. >Denken ohne Sprache. Sprache setzt Neurophysiologie voraus, ist also selbst kein neurophysiologisches Phänomen - Wörter: = Unterscheidungen. >Wörter, >Wortbedeutung. I 261 Sprache operiert nicht mit Symbolen - (diese beziehen sich auf etwas Unabhängiges). Zeichen/Laute/Bewegungen: Zeichen bzw. Laute konstituieren von sich aus keine Wörter - und Folgen von Zeichen konstituieren kein Sprachhandeln. Sprache: Koordination von Handlungen. I 282 Objektivität in Klammern: betrachtet Sprache als biologisches Phänomen. - Änderungen der Strukturdynamik sind beobachtbar. >Objektivität/Maturana. |
Maturana I Umberto Maturana Biologie der Realität Frankfurt 2000 |
Sprache | Nagel | I 57 NagelVs Primat der Sprache: Dieser führt zur Abwertung der Vernunft, er ist ein Verfallsprodukt der analytischen Philosophie. >Linguistic turn, >Analytische Philosophie. Abwendung von Frege. Denken ist oft nichtsprachlich. Die allgemeinsten Formen des Denkens hängen von keiner Einzelsprache ab. >Denken ohne Sprache. I 57 Wenn Sprache Denkprinzipien erkennen lässt, liegt das nicht daran, dass Logik Grammatik ist, sondern daran, dass Grammatik der Logik gehorcht. >Logik, >Grammatik, >Denken, >Gedanken. I 61 Dass »und« durch kontingente Umstände zum Wort für die Konjunktion geworden ist, hat überhaupt keine Konsequenzen für den Status der wahren Aussage, dass p von p und q impliziert wird. Was eine Menge von Sätzen bedeutet, ist von Konventionen abhängig. Was aus einer Menge von Prämissen folgt, ist nicht davon abhängig (formal.) Rorty VI 144 ff NagelVsDennett: Seine "Heterophänomenologie" ist nicht ausreichend. >Heterophänomenologie. Nagel These: die Quellen der Philosophie sind vorsprachlich, ihre Probleme nicht kulturabhängig. Rorty VI 144 ff NagelVsWittgenstein: (laut Rorty): Die Grenzen der Sprache sind nicht die Grenzen des Denkens! "Der Gehalt einiger Gedanken geht über jede Form hinaus, die sie im menschlichen Bewusstsein annehmen können." (Pro Unterscheidung Schema/Inhalt!). >Schema/Inhalt. |
NagE I E. Nagel The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979 Nagel I Th. Nagel Das letzte Wort Stuttgart 1999 Nagel II Thomas Nagel Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990 Nagel III Thomas Nagel Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991 NagelEr I Ernest Nagel Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Sprache | Papineau | I 284 Zweck-Mittel-Denken/Sprache/Tier/Papineau: (ebenfalls als "Spandrille", Nebeneffekt): These: Angeblich ist Zweck-Mittel-Denken Huckepack mit Sprache in der Evolution entstanden. >Evolution, >Zwecke, >Tiere, >Tiersprache, >Denken, >Welt/Denken. PapineauVs: Gefahr der Zirkularität: Der primäre biologische Zweck der Sprache könnte sein, den Informationsvorrat zu vergrößern, das würde aber nichts nützen, wenn das Zweck-Mittel-Denken nicht schon entwickelt wäre. >Zirkularität. Papineau: Sprache könnte sich auch zuerst als Instrument der Weitergabe von Information entwickelt haben. Bsp "Ein Tiger kommt". >Information. I 285 Problem/Papineau: Das letzte Stück zu erklären: worin besteht der zusätzliche biologische Druck, der zur Sprache führte, mit der allgemeine Informationen berichtet werden? >Selektion. a) Wenn zur Erleichterung des Zweck-Mittel-Denkens, dann ist das Zweck-Mittel-Denken doch kein Nebeneffekt. Es könnte von Sprache abhängig gewesen sein. b) Wenn andererseits die Sprache die Fähigkeit zur Repräsentation und Verarbeitung allgemeiner Information aus unabhängigem Grund entwickelte, gibt es weitere Probleme: 1. Warum sollte Sprache überhaupt für Bericht und Verarbeitung selektiert werden? 2. Fundamentaler: Wenn Sprache unabhängig vom Zweck-Mittel-Denken ist, dann brauchen wir eine Geschichte darüber, wie diese unabhängige Fähigkeit anschließend als Nebeneffekt zum Zweck-Mittel-Denken ausgebaut wird. Vgl. >Epiphänomenalismus. Der Punkt ist, dass das Zweck-Mittel-Denken eine Verhaltens-Kontrolle ausüben muss. >Verhalten, >Kontrollmechanismus, >Verhaltenskontrolle, vgl. >Selbstregulation. I 286 Die Fähigkeit zur allgemeinen Informationsverarbeitung muss imstande sein, der Menge der Dispositionen etwas hinzuzufügen: Bsp "Von jetzt an nur noch Fisch statt Fleisch", Bsp "Beim nächsten Briefkasten werfe ich den Brief ein". Ohne das macht das Zweck-Mittel-Denken keinen Unterschied für unser Tun. >Informationsverarbeitung, vgl. >Problemlösen. I 286 Sprache/Zweck-Mittel-Denken/Evolution/Papineau: Problem: Wie konnte eine neue Möglichkeit, unser Verhalten zu verändern, ohne grundlegende biologische Veränderung entstehen? Als Nebeneffekt? Das ist eine sinnlose Annahme. Es muss die Fähigkeit mitgebracht haben, neue Dispositionen zu entwickeln. >Evolution, >Dispositionen. Schwer vorstellbar, wie das ohne biologische Selektion geschehen sein sollte. I 287 Aber das ist noch kein Argument für einen ganz separaten Mechanismus für das Zweck-Mittel-Denken im menschlichen Hirn. Schwächer: Es könnte irgendeinen biologischen Mechanismus für das Zweck-Mittel-Denken geben, z.B. dass sich die Sprache unabhängig zur Verarbeitung und Berichterstattung entwickelt hat. Danach erlauben weitere Schritte, dass ihre Outputs das Verhalten beeinflussen. Vgl. >Stärke von Theorien, >Stärker/schwächer. I 290 Sprache/Evolution/Allgemeinheit/Papineau: Zuvor habe ich die Sprache für besondere Tatsachen von einer für allgemeine Tatsachen unterschieden. >Allgemeinheit/Papineau, >Verallgemeinerung. Vielleicht hat erstere sich für Kommunikation entwickelt, und letztere für das Zweck-Mittel-Denken. >Kommunikation. Oder Sprache für allgemeine Tatsachen hat sich unter dem ko-evolutionären Druck des Zweck-Mittel-Denkens und der Kommunikation entwickelt. Vorstellung/bildliche/Papineau: Wie konnten die Ergebnisse des bildlichen Vorstellens die Macht gewinnen, die bereits bestehenden Strukturen der Handlungskontrolle zu beeinflussen? >Vorstellung, >Denken ohne Sprache. I 291 Vielleicht aus Imitation komplexer Handlungsabfolgen anderer. >Imitation. |
Papineau I David Papineau "The Evolution of Means-End Reasoning" in: D. Papineau: The Roots of Reason, Oxford 2003, pp. 83-129 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Papineau II David Papineau The antipathetic fallacy and the boundaries of consciousness In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Papineau III D. Papineau Thinking about Consciousness Oxford 2004 |
Sprache | Proust | I 230 Tiere/Davidson: Da Tiere keine Sprache haben, haben sie auch keine Begriffe. >Begriffe, >Sprache, >Tiere, >Tiersprache, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache. ProustVsDavidson: Davidson bedient sich einer cartesianischen Strategie. >Cartesianismus. I 231 Triangulation: Triangulation scheint beim Tier unmöglich, weil das Fehlen einer geteilten symbolischen Sprache keinen Zugang zur Intersubjektivität ermöglicht. >Triangulation. Begriffe/Davidson: Begriffe sind normativ, weil jeder seine bestimmten Anwendungsbedingungen hat. Damit greift Davidson Descartes Grundidee auf. 1. Wenn ein Organismus den Begriff X besitzt, ist er zur Entscheidung disponiert, ob etwas X ist oder nicht. (Zutreffen). 2. Der Begriff kann dann auf neue Fälle angewendet werden 3. Begriffe bilden eine inferentielle Struktur (eine Theorie). >Prädikation, >Wahr-von (Zutreffen). I 232 Begriff/Tier/ProustVsDavidson: Es ist keine überspannte Annahme, dass gewisse Tiere Begriffe bilden können, die ihnen wichtige Aspekte ihrer Umgebung verständlich machen. Möglicherweise verfügen soziale Tiere (Hunde, Primaten usw.) über Theorien für die Organisation sozialer Beziehungen. Diese Theorien enthalten Begriffe für dominante Tiere, Junge, Feinde, Verbündete und auch die inferentielle und assoziativen Verknüpfungen zwischen diesen Kategorien für das Teilen von Nahrung, Schutz, Partnersuche usw. Vgl. >Theory of Mind. Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005 |
Proust I Joelle Proust "L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Sprache | Wright | I 280 Sprache/Wright: Sprache ist keine bloße Bekleidung des Denkens. Wir haben keinen wortlosen Kontakt mit dem Gedanken, dass P! Gedanken müssen symbolisch vermittelt werden. >Denken und Sprache, >Denken ohne Sprache, >Denken, >Gedanken, >Welt/Denken, >Symbole, >Kommunikation, >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft, >Verstehen. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Spracherwerb | Tomasello | Gärdenfors I 6 Spracherwerb/Tomasello/Gärdenfors: (Tomasello 2001)(1) These: Die Aufmerksamkeit des Kindes ist oft auf einen einzelnen Gegenstand gerichtet. >Aufmerksamkeit. 1. Tomasello, M. (2001). Perceiving intentions and learning words in thesecond year of life. In M. Bowerman & S. Levinson (Eds.),Language Acquisition and Conceptual Development. Cambridge: Cambridge University Press.Tomasello, M. (2003) Upton I 75 Spracherwerb/Tomasello/Upton: Tomasello (2006)(1) beschreibt einen ähnlichen Ansatz in seiner anwendungsorientierten Theorie, die argumentiert, dass das Wesen der Sprache ihre symbolische Dimension und nicht ihre grammatikalische Konstruktion ist. Sprache wird als spezifisches Werkzeug für Konversation und Kommunikation erlernt. Zunächst werden konkrete Wörter ohne jegliche grammatikalische Regeln erlernt. Alles, was das Kind hat, ist eine Sammlung nützlicher konkreter Spracheinheiten, die die grundlegenden Bausteine der Sprache bilden. Allmählich entsteht die Fähigkeit, längere und komplexere Äußerungen zu konstruieren. Zunächst verfügen Kinder nicht über die völlig abstrakten Kategorien und Schemata der Erwachsenengrammatik. Kinder konstruieren diese Abstraktionen nur allmählich und stückweise. >Entwicklungsphasen. Allgemeiner kognitiver Prozess/Tomasello: Deuten der Absicht (z.B. gemeinsame Aufmerksamkeit), mit dem sie versuchen, die kommunikative Bedeutung einer Äußerung zu verstehen; Erkennen von Mustern (Kategorisierung, Schemabildung), durch welches sie in der Lage sind, die abstrakteren Dimensionen der Sprachkompetenz zu schaffen. Upton: Das bedeutet, dass die Sprachentwicklung auf die Entwicklung unserer Denkprozesse folgt. >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache, >Denken, >Sprache. 1. Tomasello, M. (2006) Acquiring linguistic constructions, in Kuhn, D and Siegler, R (eds) Handbook of Child Psychology, Vol. 2: Cognition, perception, and language (6th edn). New York: Wiley. |
Tomasello I Michael Tomasello Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation Frankfurt/M. 2011 Upton I Penney Upton Developmental Psychology 2011 |
Tiere | Davidson | V 130 Tier/Denken/Überzeugungen/Davidson: nicht ohne Sprache, weil an dasselbe Ding gedacht werden können muss und Irrtum aufdeckbar sein muss; Überzeugung über Überzeugung. - Verschiedene Lebewesen müssen den gleichen Wahrheitsbegriff teilen. - (Grundlinie der Triangulation). >Triangulation. V 136 Denken/Sprache/Tier/Davidson: das Fehlen von Sprache macht beim Tier macht Denken unmöglich. SearleVsDavidson: wir wissen, dass Menschenkinder Bewusstsein lange vor der Sprache haben. >Tiersprache, >Denken ohne Sprache. V 139 Tier/propositionale Einstellungen/Denken/Davidson: Bsp der Hund glaubt, sein Herrchen sei zu Hause, aber nicht, der Bankdirektor sei zu Hause, obwohl beide identisch sind - Searle: nach diesem Argument gibt es keinen intentionalen Zustand ohne eine bestimmte Tatsache, die seinem propositionalen Gehalt entspräche. SearleVsDavidson: um eine unkorrekte Überzeugung zu erkennen, brauchen wir keine Sprache. >Gavagai. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Tiere | Dupré | Perler I 315 Tier/Sprache/Denken/Dupré: Es ist nicht ganz korrekt, von "Haustieren" zu sprechen, es ist eher eine Koevolution von Menschen und anderen Spezies die lange in einer symbiotischen Beziehung leben. "Domestizierung" und "Sozialisation" ist etwas ganz anderes! >Tiersprache, >Evolution. I 316 Tier/Kommunikation/Absicht/Dupré: Ein wichtiges Kriterium für beabsichtigte Kommunikation ist die Möglichkeit zur Täuschung. >Tiere, >Tiersprache, >Kommunikation, >Täuschung. I 318 Tier/Denken/Sprache/Descartes/Dupré: Sogar jene, die die kognitiven Fähigkeiten der Tiere am meisten verteidigen, akzeptieren häufig die cartesianische Annahme, dass es prinzipiell unmöglich sei, Denken oder sogar Bewusstsein von Tieren zu beweisen, weil dies vom Verhalten begrifflich abhängig sei. >Verhalten, >Sprache, >Denken ohne Sprache, >Sprache und Denken, >Gesten, >Verstehen. I 319 DupréVsDavidson: Wenn Davidson Recht hätte, stünde nicht nur die Frage auf dem Spiel, ob man Affen Sprechen beibringen kann, sondern ob man ihnen das Denken beibringen könnte. >Tiere/Davidson, >Sprache/Davidson, >Denken/Davidson. I 320 Tierethik/Dupré: Tierethik hängt in keiner Weise vom Erfolg des Projekts ab, Tieren Sprechen beizubringen! >Ethik. I 321 Sprache/Denken/Dupré: Es gibt viele Formen nicht sprachlichen Verhaltens, die Kommunikation ermöglichen, und viele nicht sprachliche Manifestationen von Denken. Tier/Dupré: Die Sprachforschung mit Affen kann uns über Affen und uns selbst viel sagen, was wir auf anderem Wege nicht erfahren können. John Dupré Gespräche mit Affen Reflexionen über die wissenschaftliche Erforschung der Sprache in D. Perler/M. Wild (Hg.) Der Geist der Tiere, Frankfurt 2005 |
Dupré I John Dupré "Conversations with Apes. Reflections on the Scientific Study of Language", in: Investigating Psychology. Sciences of the Mind after Wittgenstein, J. Hyman (Ed) London/New York 1991, pp. 95-116 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Perler I Dominik Perler Markus Wild Der Geist der Tiere Frankfurt 2005 |
Tiere | Evans | McDowell I 71 Tier/Evans: Gemeinsamkeit mit Mensch: Zustände des Informationssystems sind nichtbegrifflich. (McDowellVs). Zeugnissystem: Das Zeugnissystem ist Teil des Informationssystems, es ist primitiver als das Verstehen, vorsprachlich. Wir teilen das Zeugnissystem mit den Tieren. >Tiersprache, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache. |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Tiere | Mayr | I 309 Sprache/Tier/Mayr: Unter Tieren gibt es keine Sprache. Kommunikationssysteme bestehen hier im Austausch von Signalen. Syntax und Grammatik gibt es nicht. >Tiersprache, >Denken ohne Sprache, >Sprache, >Kommunikation, >Signale, >Signalsprache, >Syntax, >Grammatik. I 311 Geist: Es herrscht eine begriffliche Verwirrung: falsche Beschränkung auf die mentalen Aktivitäten des Menschen. >Geist, >Denken. Tier/Geist: Man hat nachgewiesen, dass zwischen den mentalen Aktivitäten bestimmter Tiere (Elephanten, Hunde, Wale, Primaten, Papageien) und denen des Menschen kein kategorialer Unterschied besteht. I 312 Bewusstsein/Tier: Gleiches gilt für das Bewusstsein, das in Ansätzen sogar bei Wirbellosen und möglicherweise Protozoen zu finden ist. Geist/Mayr: Es gab einfach keine plötzliche Emergenz des Geistes. >Bewusstsein, >Emergenz. |
Mayr I Ernst Mayr Das ist Biologie Heidelberg 1998 |
Tiere | Papineau | I 254 Denken/Wissen/Tier/Papineau: Ebenen: Zweck-Mittel-Denken//Papineau: Ebene 0: "Monomaten": Tue V Ebene 1: "Opportunisten": Wenn B, tue V I 248 Ebene 2: "Bedürftige": Wenn B und T, tue V Ebene 3: "Wähler": Wenn B1 und T1, tue V1, WENN T1 das dominierende Bedürfnis ist Ein vergleichender Mechanismus wird hier benötigt. Ebene 4: "Lerner": NACHDEM die Erfahrung gezeigt hat, dass B1, T1, und V1 zu einer Belohnung führen, dann...(wie 3). Ebene 0 4 treffen auf einfache Lebewesen zu. Nirgends sind allgemeine Information der Form "alle As oder Bs" oder generische, kausale Informationen "As verursachen Bs" I 255 oder sogar Konditionale über gegenwärtige Umstände, "Wenn A auftritt, wird auch B auftreten" präsent. >Allgemeinheit/Papineau, >Tiere, >Tiersprache, >Denken ohne Sprache, >Welt/Denken. |
Papineau I David Papineau "The Evolution of Means-End Reasoning" in: D. Papineau: The Roots of Reason, Oxford 2003, pp. 83-129 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Papineau II David Papineau The antipathetic fallacy and the boundaries of consciousness In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Papineau III D. Papineau Thinking about Consciousness Oxford 2004 |
Triebe | Papineau | I 250ff, I 254 Trieb/Gehalt/Papineau: Ebene 0: Monomaten: tue V Ebene 1 Opportunisten Wenn A, tue V Ebene 3: Wähler: wenn a und B, tue V1 oder V2, je nachdem, was stärker gewünscht wird. Durch diese Komplexität ist es unsicher, was der genaue Gehalt ist, den Triebe repräsentieren a) spezifische Ergebnisse b) unterschiedliche Wirkungen? Papineau pro b. >Komplexität, >Teile, >Ganzes, >Verhalten, >Tiere, >Tiersprache. I 276 Zweck-Mittel-Denken/nicht-egozentrisch/Tier/Dickinsons Ratten/Papineau: Welche Tiere haben nichtegozentrisches Gewahrsein kausaler Relationen? Menschenaffen, Primaten: nur sehr eingeschränkt. Neue Experimente von Dickinson. scheinen zu zeigen, dass Ratten nicht-egozentrisches Zweck-Mittel-Denken haben. >Egozentrismus, >Denken, >Denken ohne Sprache. I 279 Praktischer Syllogismus: ist ungleich Zweck-Mittel-Denken. >Praktischer Syllogismus, >Zwecke/Papineau. I 281 PapineauVsDickinson: (ad Heyes & Dickinson 1990(1)): Die Ratten sind immer noch kausal egozentrisch. Einzige kausale Information: aus ihrem eigenen Verhalten. 1. C. Heyes & A. Dickinson (1990). "The Intentionality of Animal Action". In: Mind and Language 1990, p. 87-104. |
Papineau I David Papineau "The Evolution of Means-End Reasoning" in: D. Papineau: The Roots of Reason, Oxford 2003, pp. 83-129 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Papineau II David Papineau The antipathetic fallacy and the boundaries of consciousness In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Papineau III D. Papineau Thinking about Consciousness Oxford 2004 |
Überzeugungen | Avramides | I 122 Begriff/Instantiation/Davidson: Man kann einen Begriff instantiieren (verwirklichen, Bsp schwimmen) ohne den Begriff zu haben. Davidson: Das geht aber nicht bei Überzeugungen. >Instantiation. I 122f Überzeugung/Glauben/Davidson: Bedingung: Ein Bewusstsein der Unterscheidung subjektiv/objektiv (wegen der notwendigen Bedingung, überrascht sein zu können). I 123 Bennett/AvramidesVsDavidson: Bei Tieren auch Lernfähigkeit (= Unterscheidung subjektiv/objektiv) statt Sprachfähigkeit. DavidsonVsVs: Es geht hier um Eigenschaften von Begriffen, nicht von Lebewesen. >Subjektivität, >Objektivität. Davidson: pro begriffliche Symmetrie zwischen dem Semantischen und dem Psychologischen. - Daher ist kein Denken ohne Sprache möglich. >Denken ohne Sprache. I 125 Reduktionismus/Antireduktionismus/Avramides: beide trennt nicht der Streit um ontologische Asymmetrie, beide könnten ontologische Symmetrie wie Asymmetrie akzeptieren - es geht tatsächlich um tiefe epistemische Asymmetrie. Zur Asymmetrie: >Terminologie/Avramides. |
Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 |
Vertragstheorie | Singer | I 63 Rechtfertigung/Ethik/Vertag/P. Singer: Eine Rechtfertigung der Ethik aufgrund geschlossener Verträge bringt Probleme: Nicht nur Tiere sondern auch Benachteiligte Menschen sind dann ausgeschlossen. Dasselbe gilt für kleine Kinder. >Rechtfertigung. Interesse: Eine Voraussetzung dafür, Verträge einzugehen, ist Eigeninteresse. Daraus entsteht ein weiteres Problem: Wenn wir keine Kompensation zu erwarten haben, warum sollten wir uns verpflichten, zukünftigen Generationen eine bessere Umwelt zu hinterlassen, bzw. irgendetwas zu tun, was ihr Leben besser macht? >Interesse. Ethik/P. Singer: Das zeigt, dass unsere gegenwärtige Ethik schon über diese Überlegungen in Bezug auf Reziprozität hinausgeht. >Reziprozität. Vertragstheorie/P. Singer: Daher argumentieren einige, dass wir alle diejenigen zur moralischen Gemeinschaft hinzuzählen sollten, die die Möglichkeit eines reziproken Einverständnisses haben, oder einmal haben werden I 64 ungeachtet der Frage wann sie sie jemals haben werden. >Verträge. P. SingerVsVertrag: Welche Gründe haben wir überhaupt, Moral auf diejenigen zu begrenzen, die wenigstens im Prinzip in der Lage sind, Verträge abzuschließen? >Moral, >Ethik. Wir sollten lieber untersuchen, welche Wesen aufgrund einer Universalisierung bzw. Verallgemeinerung in die Moralität einbezogen werden sollten. >Verallgemeinerung, >Normen, >Gesellschaft, >Geltungsansprüche. Die Auffassung, dass Menschen und Tiere absolut verschieden sind, wurde durch Darwin unterminiert. >Darwinismus. Tiere/Bentham/P. Singer: Bentham unterstrich, dass die Tatsache, dass Tiere keine Sprache sprechen kein Grund ist, ihr Leiden zu ignorieren. >Tiersprache, >Denken ohne Sprache, >Denken, >Leiden, >Schmerz, >Utilitarismus/Bentham. I 65 Tier/P. Singer: In der Tradition wurden Tiere als Lebewesen bezeichnet, die nur im Augenblick leben und sich daher nicht ihres Selbst bewusst sein können. Daher wurden sie aus Überlegungen im Zusammenhang mit etwas, das gegen ihre Interessen sein könnte, ausgenommen. >Selbstbewusstsein. Utilitarismus: Wollte man selbstbewusste Lebewesen als inhärent höherwertig betrachten, würde man sich aus dem Utilitarismus ((s) der hier vertreten wird) entfernen. >Utilitarismus, >Präferenzutilitarismus. I 66 Selbstbewusstsein/self-awareness/Ethik/P. Singer: Wenn es nicht um die Frage des Lebens oder Nichtlebens geht, ist die Frage, ob die Interessen nicht-selbstbewusster Lebewesen niederrangig sind, etwas anders gelagert. In diesem Fall ist aber nicht klar, warum wir die Frage des Selbstbewusstseins überhaupt ins Spiel bringen sollten. >Aufmerksamkeit/awareness. Mensch/Tier/P. Singer: Wenn wir überhaupt solche Fragen diskutieren, würden wir in die Nähe der Frage kommen, ob geistig stark behinderte Menschen nicht zu den Tieren gezählt werden sollten, was wir nicht wünschen. >Menschen, >Tiere. |
SingerP I Peter Singer Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011 SingerP II P. Singer The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015 |
Wahrheitsbedingungen | Putnam | I (e) 148f Wahrheitsbedingungen/WB/Dummett/Putnam: Wenn man vom Realismus ausgeht, hat weder Tarskis Wahrheitstheorie noch Davidsons Bedeutungstheorie irgendeine Relevanz für die Wahrheit der metaphysischen Korrespondenztheorie, die verlangt, dass Tatsachen Sätze wahr machen. >Wahrheitstheorie/Tarski, >Realismus, >Bedeutungstheorie/Davidson, >Korrespondenztheorie, Problem: Wie versteht man die eigenen Repräsentationen? Wenn es "Gedankenzeichen ohne Sprache" gäbe, dann müsste dem Verstehen schon ein "Erfassen der Wahrheitsbedingungen" vorausgehen - das wäre absurd. >Denken ohne Sprache. Lösung/Davidson: Das Verstehen der Wahrheitsbedingungen ist implizites Wissen der Sprache (ein Gebrauch der Wahrheitsbedingungen als "gute Übersetzungen"). Wenn man "Schnee ist weiß" versteht, weiß man, was der Fall sein muss. Dann sind die Wahrheitsbedingungen in verschiedenen Sprachen die gleichen. Unser Gebrauch konstituiert die Wahrheitsbedingungen. DummettVs: Das ist korrekt (eine Tautologie), aber keine Erklärung. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Wahrnehmung | Mayr | I 113 Wahrnehmung/Mayr: These: Für Wahrnehmen und Verstehen der Welt ist keine hochspezialisierte Gehirnstruktur notwendig. Die Evolution scheint hier nicht zu hochspezialisierten Strukturen, sondern zu allgemeiner Verbesserung zu führen. >Leben, >Welt/Denken, >Wissen, >Verhalten, >Tiere, >Denken ohne Sprache, >Tiersprache, >Erlebnisse, >Erscheinungen, >Unterscheidungen, >Verstehen. |
Mayr I Ernst Mayr Das ist Biologie Heidelberg 1998 |
Zuschreibung | Peacocke | Avramides I 92 Überzeugungen/Wünsche/Zuschreibung/Radikale Interpretation/Peacocke/Avramides: Angenommen, wir könnten Überzeugungen und Wünsche vor der Kenntnis der Sprache zuschreiben. - Dann wäre immer noch gleichzeitige Zuschreibung von propositionalen Einstellungen notwendig. >Propositionale Einstellungen, >Denken ohne Sprache, >Wünsche, >Überzeugungen. Aber nicht bestimmte propositionale Einstellungen vor der Sprache. >Sprache, >Verstehen, >Sprachgebrauch. PeacockeVs "actual language Relation": diese braucht angeblich kein semantisches Vokabular. >Referenz, vgl. >Primitive Referenz, >Semantik. Peacocke später: Gricesche Intentionen können nicht als Belege für die Radikale Interpretation gebraucht werden, aber das ist nicht VsGrice. >Intentionen, >P. Grice. Peacocke I 78f Propositionale Einstellungen/Zuschreibung/Peacocke: Problem: Statt einer Menge von propositionalen Einstellungen kann auch eine andere zugeschrieben werden. Lösung/Peacocke: Relation der Nähe/Enge. - Bsp Jemand, der etwas auf dem Tisch umarrangiert, reagiert normalerweise nicht auf die Himmelsrichtung. Die Begriffe können dann verschiedene Ausdrucksstärke haben. Pointe: wenn es ein Drehtisch ist, können sich die raum-relativen Begriffe ändern, während die tisch-relativen konstant bleiben. ((s) Die Begriffe ändern sich nicht, sondern die Wahrheitswerte.) Ausdrucksstärker: die raumrelativen Begriffe. Problem: Gebraucht man sie hier, lässt man eine Erklärungslücke zu. >Enge Erklärung/Peacocke. I 83 Wir sollten keine weiten Begriffe zuschreiben, wenn engere vorhanden sind. >Enger/weiter Begriff. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 |
Begriff/ Autor/Ismus |
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Literatur |
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Denken | Black, Max | II 94 Max Black These: Denken ohne Sprache ist möglich - Bsp Sich Schachstellungen vorzustellen. |
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