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Erklärung: Das Aufstellen einer Aussage über ein zuvor durch eine davon abweichende Aussage beschriebenes Ereignis, Zustand, Veränderung, oder Handlung. Die Erklärung wird oft Umstände, Vorgeschichte, logische Prämissen, Ursachen und Kausalität einzubeziehen versuchen. Siehe auch Beschreibung, Aussagen, Theorien, Verstehen, Buchstäbliche Wahrheit, Beste Erklärung, Kausalität, Ursachen, Verursachung, Vollständigkeit._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W. Dray über Erklärungen – Lexikon der Argumente
Wright I 35 Erklärung/Handlung/Dray/Wright, G. H.: Eine Handlung erklären heißt nach Dray zeigen, dass es unter den gegebenen Umständen angemessen und rational war, diese Handlung zu vollziehen. (W. Dray Laws and Explanation in History, 1957, Kap. V). Dies nennt Dray eine rationale Erklärung. G. H. WrightVsDray: Dray verunklart seine eigene These, wenn er die logischen Besonderheiten dieser Erklärung in einem Element der Wertun zu finden sucht und nicht in einem bestimmten Typ von Teleologie. Wright I 158 HempelVsDray: (C. G. Hempel „Deductive-Nomological vs. Statistical Explanation, in: Minnesota Studies in the Philosophy of Science (III), 1962.) Wright: In den verschiedenen Erwiderungen und Darstellung taucht ein Begriff der rationalen Handlung bzw. der „rationalistischen“ Interpretation der Geschichte auf, der etwas stärker ist als der, den Dray selbst tatsächlich intendiert. - - - Schurz I 234 Erklärung/Handlung/Geschichte/Dray/Schurz: (Dray: Philosoph der Geschichtswissenschaften)(1): Bsp Annahme: Herrscher, die ihr Land oft in Kriege verwickeln, sind meist unbeliebt. deduktiv: müsste man dann sagen: „Alle Herrscher, die ...werden unpopulär“ Jeder Historiker weiß aber, dass ein solches Gesetz nicht ausnahmslos gültig sein kann. Covering law/Hempel/Schurz: Hempels covering law kann man dann so begründen: „wann immer Historiker oder Hermeneutiker das Wörtchen „weil“ verwenden, so berufen sie sich implizit auf einen allgemeinen Zusammenhang“. I 235 Problem: Das kann man nicht numerisch fixieren. Lösung/Dray: These Historiker haben eine „Normalfallhypothese“ bzw. normische Hypothese: Bsp Herrscher, die die und die Bedingungen erfüllen, werden normalerweise unpopulär. VsDray: in den 50er Jahren dominierte die Einstellung, dass solche Verallgemeinerungen empirisch gehaltlos wären, weil sie durch kein Gegen Bsp widerlegbar sind. VsVs: Die Identifikation von Inhaltlichkeit mit Falsifizierbarkeit trifft hier gar nicht zu. Rationale Handlungserklärung/Dray/Schurz: beruht auf dem normischen Rationalitätsprinzip von Dray: Personen handeln normalerweise (zweck-) rational, d.h. wenn Akteur A Ziel Z hat, und glaubt, Handlung H sei ein geeignetes Mittel, dann wird er normalerweise H zu realisieren versuchen. >Rationalität, >Zwecke, >Handeln, >Zweckrationalität. 1. Dray, W. (1957). Laws and Explanation in History. Oxford: Oxford University Press._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Dray I W. Dray Laws and Explanation in History Westport 1979 Dray I W. H. Dray Perspectives on History Sydney 1980 WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 Schu I G. Schurz Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006 |