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Kulturelle Überlieferung: Kulturelle Traditionen sind die Weitergabe von Bräuchen, Überzeugungen und Praktiken von einer Generation zur nächsten innerhalb einer Gesellschaft. Kulturelle Traditionen können Dinge wie Sprache, Religion, Essen, Kleidung, Musik und Tanz umfassen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Talcott Parsons über Kulturelle Überlieferung – Lexikon der Argumente

Habermas IV 322
Kulturelle Überlieferung/Parsons/Habermas: nachdem Parsons die Freudsche Persönlichkeitstheorie und die Kulturanthropologie von Malinowski kennengelernt hatte, verschob sich seine theoretische Perspektive: Handlungssysteme werden nicht mehr aus ihren Einheiten elementaristisch aufgebaut, sondern es wird mit ihnen begonnen. Ausgangspunkt wird für Parsons nun der Begriff der Kultur; Die Handlungssysteme Gesellschaft und Persönlichkeit werden als institutionelle Verkörperungen und motivationale Verankerungen von kulturellen Mustern erklärt. Elementare Einheiten sind nicht mehr Handlungseinheiten, sondern kulturelle Muster und symbolische Bedeutungen. Diese schließen sich zu Konfigurationen zusammen, zu überlieferungsfähigen kulturellen Wert- und Deutungssystemen.
Habermas IV 323
Der Teil der kulturellen Überlieferung, der für die Konstituierung von Handlungssystemen relevant ist, sind die Wertmuster. Diese werden durch Internalisierung zu persönlichen Motiven oder charakterbildenden Handlungsdispositionen verarbeitet. Dann sind Handlungssysteme einander ergänzende Kanäle, durch die kulturelle Werte in motivierte Handlungen umgesetzt werden.(1)
>Werte
, >Handlungssysteme.
Problem: 1. Wie soll die kulturelle Determination von Handlungssysteme gedacht werden?
2. Wie lassen sich die drei Ordnungsbegriffe des Kultur-, Sozial- und Persönlichkeitssystems mit dem Handlungskonzept, aus dem sie nicht aufgebaut werden konnte, zusammenschließen?
Habermas IV 326
Ad 1.: Lösung/Parsons: Wertstandards werden nicht mehr einzelnen Aktoren als subjektive Eigenschaften zugeschrieben; kulturell Wertmuster werden vielmehr von vornherein als intersubjektiver Besitz eingeführt. Allerdings gelten sie zunächst nur als Bestandteile der kulturellen Überlieferung und verfügen nicht schon von Haus aus über normative Verbindlichkeit.
Habermas IV 327
Ad 2.: Aus der begrifflichen Perspektive verständigungsorientierten Handelns stellt sich die interpretative Aneignung überlieferter kulturelle Gehalte als der Akt dar, über den sich die kulturelle Determination des Handelns vollzieht.
>Handlungstheorie, >Kommunikatives Handeln.
Habermas IV 328
HabermasVsParsons: diesen Weg der Analyse verbaut sich Parsons, weil er die Orientierung an Werten als eine Orientierung an Gegenständen auffasst.
>Gegenstand/Parsons.

1.Talcott Parsons, Toward a General Theory of Action, NY 1951, S. 54.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

ParCh I
Ch. Parsons
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014

ParTa I
T. Parsons
The Structure of Social Action, Vol. 1 1967

ParTe I
Ter. Parsons
Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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