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Eltern-Kind-Beziehung: In der Psychologie ist die Eltern-Kind-Beziehung die dynamische Bindung, die für die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung eines Kindes entscheidend ist. Sie beeinflusst das Selbstwertgefühl, den Bindungsstil und die zukünftigen Beziehungen. Siehe auch Entwicklungsphasen, Entwicklungspsychologie, emotionale Bindung, Bindungstheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Psychologische Theorien über Eltern-Kind-Beziehung - Lexikon der Argumente

Slater I 18
Eltern-Kind-Beziehung/Psychologische Theorien: Ein großer Fortschritt sowohl in menschlichen als auch in tierischen Modellen der frühen sozialen Erfahrung war die Erkenntnis, dass es natürlich auftretende Variabilität im Betreuungsverhalten der Mütter gab. In ihren Beobachtungen von Müttern und ihren Säuglingen im häuslichen Umfeld entwickelte Mary Ainsworth Codes zur Unterscheidung zwischen sensiblem und unsensiblem Pflegeverhalten (Ainsworth et al., 1978)(1).
>M. Ainsworth
.
Säuglinge, die eine sensible Betreuung erfuhren, wurden anschließend in Labortests nach dem Paradigma der fremden Situation nach 12 und 18 Monaten als sicher eingestuft.
>Situation/Ainsworth, >Fremde Situation.
Die Sicherheit von Säuglingen in der Fremden Situation wiederum hat Aspekte der späteren Anpassung von Kindern in Vorschule, Kindheit und Jugend vorhergesagt (Sroufe et al., 2005)(2). Die Vorstellung, dass individuelle Unterschiede in der Qualität der von der Mutter erhaltenen Pflege langfristige Auswirkungen auf psychosoziale Ergebnisse haben können, wurde in der Regel in mehreren großen Längsschnittstudien bestätigt (Belsky & Fearon, 2002)(3).
Ein Nagetier-Modell zur Untersuchung der frühen mütterlichen Betreuung verwendet natürlich auftretende Variationen im mütterlichen Verhalten in den ersten acht Tagen nach der Geburt (Champagne & Meaney, 2007)(4).
Die direkte Beobachtung der Mutter-Welpen-Interaktionen bei normal aufgezogenen Tieren identifizierte zwei Formen des mütterlichen Verhaltens - diejenigen, die das Lecken/Pflegen von Welpen (LG) beinhalten, und eine weitere, die durch die Pflege mit gebogenem Rücken (ABN) gekennzeichnet ist, bei der eine Mutter ihre Welpen mit auffällig gewölbtem Rücken pflegt. Da die beiden Arten des mütterlichen Verhaltens tendenziell zusammen auftreten, könnten Mütter entweder als hoch oder niedrig LG-ABN klassifiziert werden.
Die Folgen für die Nachkommen des verschiedenen mütterlichen Verhaltens wurden durch die intergenerationelle Stabilität des mütterlichen Verhaltens festgestellt, wobei Mütter, die viel LB-ABN aufwiesen, ein ähnliches mütterliches Verhalten wie ihre Nachkommen zeigten, als sie später Mütter wurden. Außerdem zeigten sie eine erhöhte explorative Aktivität der Nachkommen und verringerte Schreckreaktionen als Erwachsene (Cameron, Champagne, & Parent, 2005)(5).
>Tiermodell, >Tierversuche, >Experimente, >Methode.
Die gekreuzte Aufzucht von hochrangigen LG-Müttern mit Rattenwelpen diente dazu, die genetische Übertragung von intergenerationellen Effekten auszuschließen. Nachkommen von Müttern mit niedrigem LG-Gehalt, die mit hohen LG-Pflegemüttern abgestimmt waren, zeigten ein hohes mütterliches Verhalten durch LG. Die frühe Exposition gegenüber Müttern mit hohem LG hat auch Auswirkungen auf das spätere sexuelle und reproduktive Verhalten weiblicher Nachkommen (Cameron et al., 2005(5); Curley, Champagne, & Bateson, 2008)(6).
>Umwelt/Entwicklungspsychologie.


1. Ainsworth, M. D. S., Blehar, M. C., Waters, E., & Wall, S. (1978). Patterns of attachment: A psychological study of the strange situation. Hillsdale, NJ: Erlbaum
2. Sroufe, L. A., Carlson, E., Egeland, B., & Collins, A. (2005). The development of the person: The Minnesota study of risk and adaptation from birth to adulthood. New York, NY: Guilford Press
3. Belsky, J., & Fearon, R. M. P. (2002). Early attachment security, subsequent maternal sensitivity, and later child development: Does continuity in development depend upon continuity of caregiving? Attachment & Human Development, 4, 361–387.
4. Champagne, F., & Meaney, M. (2007). Transgenerational effects of social environment on variations in maternal care and behavioral response to novelty. Behavioral Neuroscience, 121, 1353–1363.
5. Cameron, N., Champagne, F., & Parent, C. (2005). The programming of individual differences in defensive responses and reproductive strategies in the rat through variations in maternal care. Neuroscience & Biobehavioral Reviews, 29, 843–865
6. Curley, J., Champagne, F., & Bateson, P. (2008). Transgenerational effects of impaired maternal care on behaviour of offspring and grand offspring. Animal Behaviour, 75, 1551–1561


Roger Kobak, “Attachment and Early Social deprivation. Revisiting Harlow’s Monkey Studies”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Psychologische Theorien

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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