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Einstellungen und Verhalten: Die Kluft zwischen Einstellung und Verhalten in der Psychologie entsteht durch Unstimmigkeiten zwischen den geäußerten Einstellungen und dem tatsächlichen Verhalten. Da Einstellungen von externen Faktoren, sozialem Kontext und individuellen Unterschieden beeinflusst werden, kann man aus ihnen das Verhalten nicht zuverlässig vorhersagen. Siehe auch Einstellungen, Überzeugungen, Verhalten, Sozialverhalten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Richard LaPiere über Einstellung und Verhalten – Lexikon der Argumente

Haslam I 27
Einstellungen und Verhalten/Hospitalitätsstudie/Gastfreundschaft/Fremdenfeindlichkeit/LaPiere: Zunächst gingen die Forscher einfach davon aus, dass es eine starke Übereinstimmung zwischen Einstellung und Handeln geben würde. Tatsächlich ist einer der Gründe, warum Einzelpersonen daran interessiert sind, die Einstellungen anderer zu kennen, genau diese Annahme: Wenn Sie wissen, wie eine Person zu einem Thema denkt, dann sollte dies eine gute Grundlage sein, um vorherzusagen (und vielleicht zu verstehen), wie sie sich in Bezug auf dieses Thema verhalten werden.
(...) eine einzelne Forschung (...) führte zu einer besonders dramatischen Widerlegung der Verbindung zwischen Einstellung und Verhalten: Richard LaPiere's (1934)(1) Hospitalitätsstudie. LaPiere fand eine starke Divergenz in der Ablehnung von Fremden, je nachdem, ob er Hotels schriftlich um Zimmer bat oder persönlich in Hotels in Begleitung von Chinesen sprach.
Def Einstellung/LaPiere: "Eine soziale Einstellung ist ein Verhaltensmuster [das als Reaktion auf]... bestimmte soziale Situationen gezeigt wird" (1934: S. 230).
Mit anderen Worten, er argumentierte, dass man nur bestimmen kann, wie ein Individuum über ein bestimmtes Einstellungsobjekt denkt, indem man die Reaktion des Individuums in relevanten sozialen Situationen beobachtet.
Haslam I 28
LaPiere begründete die Untersuchung der Hotelpolitik damit, dass Hotelbesitzer aus wirtschaftlichen Gründen motiviert sein könnten, die breitere Einstellung der damaligen Gesellschaft widerzuspiegeln - insbesondere, um sicherzustellen, dass ihre weiße Kundschaft nicht durch die Politik des Hotels, nicht-weiße Gäste aufzunehmen oder abzulehnen, beleidigt wurde.
>Einstellung und Verhalten/Psychologische Theorien
, >Einstellungen/Psychologische Theorien.

1. LaPiere, R.T. (1934) ‘Attitudes versus actions’, Social Forces, 13: 230–7.


Joanne R. Smith and Deborah J. Terry, “Attitudes and Behavior. Revisiting LaPiere’s hospitality study”, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
LaPiere, Richard

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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