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Wahrscheinlichkeitskonditional, Wahrscheinlichkeitsimplikation: Verknüpfung von Antezedens und Konsequens, bei der die Wahrscheinlichkeit des Zutreffens des Vordersatzes Auswirkung hat auf den Wahrheitswert des Konsequens. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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David K. Lewis über Wahrscheinlichkeits- Konditional – Lexikon der Argumente
V 133f Konditionale Wahrscheinlichkeit/Lewis: Die Wahrscheinlichkeit von Konditionalen ist die konditionale Wahrscheinlichkeit (VsStalnaker). Logische Form: P(A -> C) und P(C I A). Aber nicht beim wahrheitsfunktionalen Konditional "⊃" (Hufeisen). Denn hier sind sie nur manchmal gleich. Daher ist der indikativische Konditional nicht wahrheitsfunktional. Wir nennen ihn "Wahrscheinlichkeits-Konditional". Problem: Dann wäre Wahrscheinlichkeit von Konditionalen ein Hinweis für die Relation von Wahrscheinlichkeiten von Nicht-Konditionalen. Das wäre inkorrekt. >Konditional, >Wahrscheinlichkeit/Lewis. Lösung: Behauptbarkeit geht nicht mit absoluter Wahrscheinlichkeit im Fall von indikativischen Konditionalen. >Behauptbarkeit. V 135 Konditionalisierung/Lewis/(s): Bsp Konditionalisierung auf B: aus P(A) wird P(A I B) die Wahrscheinlichkeit von A "gegeben B". Vgl. >Bayesianismus. V 135f Wahrscheinlichkeits-Konditional/Wahrscheinlichkeits-Konditional/Lewis: Hier muss die Wahrscheinlichkeit des Antezedens positiv sein. Ein Wahrscheinlichkeits-Konditional gilt für eine Klasse von Wahrscheinlichkeits-Funktionen. Universeller Wahrscheinlichkeits-Konditional: gilt für alle Wahrscheinlichkeits-Funktionen (Vs). >Wahrscheinlichkeitsfunktion. V 137 Richtig: C und ~C können beide positive Werte haben: Bsp C: "gerade Zahl", A: "die 6 erscheint". Dann haben AC und A~C beide eine positive Wahrscheinlichkeit. Pointe: A und C sind unabhängig voneinander. Allgemein: Mehrere Annahmen können jede positive Wahrscheinlichkeiten haben, wenn sie paarweise inkompatibel sind. Die Sprache muss stark genug sein, das auszudrücken. Sonst lässt sie universelle Wahrscheinlichkeits-Konditionale zu, die falsch sind. V 139 Indikativischer Konditional/iK/Wahrscheinlichkeit/konditionale Wahrscheinlichkeit/Lewis: Weil einige Wahrscheinlichkeits-Funktionen, die mögliche Glaubenssysteme repräsentieren, nicht trivial sind (d.h. positive Wahrscheinlichkeits-Werte zu mehr als zwei inkompatiblen Möglichkeiten zuweist), ist das indikative Konditional nicht das Wahrscheinlichkeits-Konditional für alle möglichen subjektiven Wahrscheinlichkeits-Funktionen. Das heißt aber nicht, dass es für alle möglichen subjektiven Wahrscheinlichkeits-Funktionen eine garantierte konditionalisierte Wahrscheinlichkeit gibt. D.h. die Behauptbarkeit von Indikativischen Konditionalen geht nicht mit absoluter Wahrscheinlichkeit zusammen. V 139 Behauptbarkeit geht normalerweise mit Wahrscheinlichkeiten einher, weil Sprecher meist aufrichtig sind. Aber nicht bei indikativischen Konditionalen. Indikativischer Konditional: hat gar keinen Wahrheitswert, keine Wahrheitsbedingungen und daher auch keine Wahrscheinlichkeit für Wahrheit. V 144 Konditional/Wahrscheinlichkeit/Lewis/(s): Die Wahrscheinlichkeit von Konditionalen ist messbar. Antezedens und Konsequens müssen wahrscheinlichkeitsmäßig unabhängig sein. Dann Bsp wenn jedes 0,9 hat, dann hat das Ganze 0,912. V 148 Wahrscheinlichkeit/Konditional/Lewis: a) Abbildung: Das Bild wird dadurch gewonnen, dass man die ursprüngliche Wahrscheinlichkeit jeder Welt W nach WA, der nächsten möglichen Welt verschiebt. (Abbildung hier: Summe über die Welten mit A (= 1) oder Nicht-A (= 0). Das ist die minimale Revision (keine grundlose Verschiebung). Dagegen umgekehrt: b) Konditionalisierung: Sie verzerrt nicht das Profil der Wahrscheinlichkeits-Verhältnisse (Gleichheit und Ungleichheit von Sätzen, die A implizieren). Beide Verfahren sollen das gleiche erreichen._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |