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Identität: Zwei Gegenstände sind niemals identisch. Bei Identität handelt es sich um einen einzigen Gegenstand, auf den unter Umständen mit zwei verschiedenen Bezeichnungen referiert wird. Die Tatsache, dass mit zwei Beschreibungen ein einziger Gegenstand gemeint ist, wird möglicherweise erst im Laufe einer Untersuchung entdeckt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

G.W. Leibniz über Identität – Lexikon der Argumente

Holz I 39
Identität/Leibniz: Identität A = A ist ein implizites Vernunftprinzip. Es ist in jedem Beweis vorausgesetzt. Das Prinzip selbst ist unbeweisbar.
>Beweisbarkeit/Leibniz
, >Beweis/Leibniz.
Holz I 42
Identitätsprinzip/Erkenntnis/Leibniz: damit das Identitätsprinzip nicht nur heuristisch ist, muss es anders fundiert werden:
durch den Rückgriff auf unmittelbare Sinneswahrnehmung.
"Einsichtigmachen" = "sehen lassen" = "zeigen" (faire voir). Das ist bei Leibniz der Oberbegriff für alle Beweisführung.
I 47
Identitätsprinzip/Leibniz: ist nicht aus den Sinnen abgeleitet, sondern mit den Sinnen gesetzt.
I 49
Def Identitätsprinzip/Leibniz: ist zu komprimieren in dem identischen Satz, dass alle möglichen Prädikate eines Subjekts in diesem enthalten sind, also jede einzelne Tatsache zureichend begründet erscheint, wenn sie als ein im Subjekt Welt eingeschlossenes Prädikat dargestellt werden kann.
>Prädikat/Leibniz, >Welt/Leibniz, >Ganzes/Leibniz.
I 62
Identitätsprinzip/objektive Erkenntnis/Leibniz: die objektive Einheit der Welt kann auch unabhängig von meiner Wahrnehmung gezeigt werden, sie liegt in der Gegebenheitsweise jedes Bewusstseinsinhalts an sich selbst evident zutage. (Alles erscheint als das, als was es erscheint).
Adäquatheit spielt hier keine Rolle.
"tantum est quantum est, tale est quale est". Vorprädikatives Seinsapriori.
Problem: Dann sind die Phänomene immer noch bloße Momente der einen und einzigen Substanz, wie bei Spinoza.
>Substanz/Spinoza.
Substanz/Spinoza: Kein Seiendes ist gegenüber dem All in seinem Eigensein zu begründen. Vielmehr würde die Reduktion identischer Sätze würde bei Spinoza zu einem "ens absolute infinitum" führen, woraus "folgt, dass es nur eine Substanz gibt und dass diese unendlich ist".
>Phänomen/Leibniz.
Diese Reduktion kann aber nur unter Verzicht auf die substantielle Existenz der vielen Einzelnen zu einem Anfang kommen.
>Existenz/Leibniz.
Holz I 131
Identität/Leibniz: Identität mit sich selbst ist kein Schein, wohl aber ist sie, da sie ein real Anderes ist als die Materie ein real anderes also als dasjenige, dessen Selbigkeit sie ist Ursprung des Scheins von Substantialität derselben: die Materie ist nicht Substanz.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994

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