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Selektion: Die Selektion in der Evolutionstheorie ist der Prozess, durch den Organismen mit vorteilhaften Merkmalen mit größerer Wahrscheinlichkeit überleben und sich fortpflanzen und diese Merkmale an ihre Nachkommen weitergeben. Dieser Prozess führt im Laufe der Zeit zu Veränderungen in der Population. Siehe auch Evolution, Darwinismus, Mutation, Fitness, Überleben.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Jay Gould über Selektion – Lexikon der Argumente

Gould I 52
Selektion/Darwin/Gould: Ich bin überzeugt, dass die natürliche Selektion das hauptsächliche aber nicht das einzige Mittel von Veränderung gewesen ist.
I 94
Selektion/GouldVsDawkins: Wenn die Selektion bei der Bevorzugung eines stärkeren Körpers direkt auf ein für Körperstärke zuständiges Gen einwirkte, dann ließe sich die Theorie von Dawkins rechtfertigen. Wenn Körper unzweideutige Lagepläne ihrer Gene wären, dann könnten die miteinander kämpfenden Teile der DNA nach außen hin Flagge zeigen und die Selektion könnten direkt auf sie einwirken. Aber Körper sind so nicht aufgebaut.
Es gibt kein Gen für so unzweideutige Teile der Morphologie wie die linke Kniescheibe oder einen Fingernagel. Hunderte von Genen tragen zum Aufbau der meisten Körperteile bei und ihr Vorgehen wird durch eine kaleidoskopartige Serie von Umwelteinflüssen kanalisiert, durch embryonale, postnatale, innere und äußere Einflüsse. Körperteile sind nicht einfach übertragene Gene, und die Selektion richtet sich nicht einmal direkt auf bestimmte Körperteile! Sie akzeptiert oder verwirft ganze Organismen.
- - -
II 19 ff
Selektion/Gould: Wenn die natürliche Auslese die Evolution vorantreibt, indem sie bevorzugte Varianten aus einem Spektrum am Leben hält, das zufällig um einen Durchschnittswert herum verteilt ist, dann bringt ein Mangel an Variationen diesen Prozess aus der Bahn. Denn natürliche Auslese erzeugt selber direkt nichts. Dagegen:
II 21
Sexuelle Fortpflanzung: Sex schafft ein riesiges Angebot an Variationen, indem das genetische Material zweier Individuen vermischt wird.
Frage: Warum müssen aber die Männchen fast genauso groß und komplex sein wie Weibchen?
Darwin hat gezeigt, dass die
Def Natürliche Auslese ein Kampf zwischen Individuen ist, möglichst viele Gene weiterzugeben.
Da Männchen wegen der sexuellen Fortpflanzung, die die Variation garantieren muss, unverzichtbar sind, werden sie zu eigenständigen Werkzeugen der Evolution, Sie sind nicht zum Nutzen ihrer Art geschaffen, als unabhängige Werkzeuge greifen sie auf ihre ureigenste Weise in den Kampf ein.
II 22
Beim Kampf um Weibchen haben Schwergewichtler einfach eine bessere Chance. Bei komplexen Lebewesen können Kampfvermeidungsstrategien hinzukommen.
II 51
Selektion/Gould: Gould richtet sich gegen die Annahme einer konsequenten Auslese, bzw. gegen die Annahme, es gebe ein Wirken der Selektion auf jeder Ebene gleichzeitig, bzw. die Theorie, dass jedes Detail das an einem Organismus aufzufinden ist, aus der Selektion resultiert.
Jedes Einzelverhalten mag eine wunderbare Adaption sein, aber es muss innerhalb einer vorherrschenden Beschränkung geformt sein.
II 173
Selektion/Gould: Gould schlägt vor, die Selektion (nicht Evolution) auf mehreren Ebenen anzuerkennen.
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III 172
Natürliche Selektion/Gould: Natürliche Selektion führt nur zu lokaler Anpassung.
>Evolution
, >Erklärung, >Darwinismus.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989

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