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Modaler Realismus: Der modale Realismus ist die metaphysische Auffassung, dass es viele mögliche Welten gibt und dass diese möglichen Welten ebenso real sind wie die wirkliche Welt. Siehe auch Mögliche Welten, Wirkliche Welt, Möglichkeit, Ontologie, Modallogik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter van Inwagen über Modaler Realismus – Lexikon der Argumente

Schwarz I 42
Van InwagenVsModaler Realismus/InwagenVsLewis: „Konkretismus“/Stalnaker: „extremer modaler Realismus“.
>Möglichkeit
, >Mögliche Welten, >Possibilia, >Modalitäten.
Schwarz I 64
Modaler Realismus/Mögliche Welten/VsLewis/Schwarz: manche: Lewis’ mögliche Welten müssten Teil der Wirklichkeit sein, weil „Wirklichkeit“, „Welt“ und „Realität“ synonyme Ausdrücke für die Gesamtheit aller Dinge sind (Plantinga 1976(1), 256f Lycan 1979(2), 290). Die Idee von realen Dingen außerhalb der Welt ist einfach inkonsistent.
Realität/Welt/LewisVsVs: Lewis unterscheidet zwischen Welt und Realität: „wirkliche Welt“ bezeichnet nur einen kleinen Teil aller Dinge (Realität beinhaltet Welt; Welt nur Teil der Realität). Damit lösen sich die Widersprüche auf.
Schwarz: Das ist eine neutrale Formulierung des modalen Realismus. Frage: Was soll die Realität raumzeitlich maximaler Gegenstände mit Modalität zu tun haben?
Modalität/van InwagenVsLewis/Schwarz: Hier geht es doch darum, wie unsere Welt hätte sein können, nicht darum, wie irgendwelche von uns isolierten Dinge sind. (1985(3), 119, 1986(4), 226, Plantinga 1987(5)).
LewisVsVs: Modaloperatoren sind eben Quantoren über solche Dinge.
Van InwagenVsLewis: Der Einwand geht tiefer: Bsp Angenommen, es gibt genau 183 raumzeitlich maximale Gegenstände. Das ist nicht analytisch falsch. Es kommt auch kein starrer Designator vor.
>Modaloperatoren, >Starre Designatoren, >Starrheit.
Schwarz I 65
Es könnte also wahr sein oder auch nicht. Lewis scheint zu behaupten, dass es so viele raumzeitlich maximale Gegenstände geben kann wie es Mengen gibt.
VsLewis: Damit ist die Gesamtheit der Welten kontingent geworden!


1. Alvin Plantinga [1976]: “Actualism and Possible Worlds”. Theoria, 42: 139–160. In [Loux 1979].
2. William G. Lycan [1979]: “The Trouble with Possible Worlds”. In [Loux 1979]: 274-316.
3. Peter van Inwagen 1985]: “Plantinga on Trans-World Identity”. In James Tomberlin und Peter van Inwagen (ed.), Alvin Plantinga: A Profile, Dordrecht: Reidel.
4. Peter van Inwagen [1986]: “Two Concepts of Possible Worlds”. Midwest Studies in Philosophy, 9. In [van Inwagen 2001].
5. Alvin Plantinga [1987]: “Two Concepts of Modality: Modal Realism and Modal Reductionism”. Philosophical Perspectives, 1: 189–231.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Inwagen I
Peter van Inwagen
Metaphysics Fourth Edition

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

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