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Meme: Richard Dawkins prägte den Begriff "Mem" in seinem 1976 erschienenen Buch "The Selfish Gene" (Das egoistische Gen), um kulturelle Informationseinheiten zu beschreiben, die von einer Person an eine andere weitergegeben werden. Er argumentierte, dass Meme eine wichtige Rolle in der menschlichen Evolution spielen, da sie es uns ermöglichen, voneinander zu lernen und Wissen und Fähigkeiten zu teilen. Siehe auch Evolution, Gene, Selektion, Kultur, R. Dawkins._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Richard Dawkins über Meme – Lexikon der Argumente
I 307 Mem/Dawkins: These: Angesichts der großen kulturellen Unterschiede müssen wir uns von der Vorstellung frei machen, dass Gene die einzige Grundlage der Evolution sind. ((s)Vs: Dawkins beruft sich auf Margaret Meads Schilderung von sanften Arapesh-Indianern, die heute umstritten ist.) Dawkins These: Der Darwinismus ist eine zu gewaltige Theorie, als dass er auf den engen Rahmen des Gens beschränkt werden könnte. Das Gen werde ich als Analogon in meine These einbeziehen, nicht mehr. I 308 Mem/Dawkins: Seit kurzer Zeit gibt es auf unserem Planeten eine neue Art von Replikator. Die neue "Ursuppe" für seine Entstehung ist die menschliche Kultur. I 309 Findet ein Gedanke neue Anhänger, so vermehrt er sich, indem er sich von einem Gehirn zum anderen ausbreitet. N. K. Humphrey: Meme sollten als lebendige Strukturen verstanden werden, nicht nur im übertragenen, sondern im technischen Sinne. Dawkins: Meme sind Parasiten in menschlichen Gehirnen. Bsp Das Mem für den Glauben an das Leben nach dem Tod. Meme sind Vehikel für ihre eigene Verbreitung. I 313 Mem/Überlieferung/Replikation/Gen/Dawkins: Jeder wird doch die Idee ein wenig verändern, wenn er sie weiterträgt und in den seltensten Fällen die gleiche Wortwahl benutzen. Also scheinen Meme nicht die Partikelförmigkeit von Genen zu haben. I 314 Mem/Dawkins: Bsp Wenn ein Teil einer Melodie einem Rundfunksender als Pausenzeichen dient, verdient er die Bezeichnung Mem. I 318 Mem/Dawkins: Bestandteil des Gott-Mems ist der Glaube, der auf Beweise verzichtet. Nichts ist für manche Meme so tödlich wie die Suche nach Beweisen. Blinder Glaube ist ein starker Partner für die Verbreitung von Memen: Bsp Bürgerkrieg, religiöser Hass, Vergeltung, sich gegenseitig verstärkende Skrupellosigkeit. I 320 Gen/Vererbung/Dawkins: Königin Elisabeth II. ist ein direkter Nachfahre von Wilhelm dem Eroberer. Doch es ist ziemlich wahrscheinlich, dass sie nicht ein einziges Gen von ihm in sich trägt. Mem/Dawkins: dagegen sind noch viele Meme von Sokrates existent. Und zwar ungeschwächt! Vielleicht auch noch ein oder zwei Gene, aber wen interessieren in diesem Zusammenhang die Gene? Meme verbreiten sich, weil es für sie selbst von Nutzen ist! Dafür ist nichts weiter nötig, als Gehirne, die zur Imitation fähig sind. Dann werden sich Meme herausbilden, die diese Fähigkeit bis zum Äußersten ausnutzen werden. Vgl. >Gene/Dawkins._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Da I R. Dawkins Das egoistische Gen, Hamburg 1996 Da II M. St. Dawkins Die Entdeckung des tierischen Bewusstseins Hamburg 1993 |