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Politik: Politik ist der Prozess der Entscheidungsfindung in Gruppen. Es geht darum, wie Menschen zusammenkommen, um Ressourcen zu verteilen, Streitigkeiten beizulegen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie zusammenleben wollen. Siehe auch Demokratie, Gesellschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Cass R. Sunstein über Politik – Lexikon der Argumente

I 42
Politik/Sunstein: sollte Politik nach Umfrageergebnissen gemacht werden? Das Theorem von Condorcet lässt die Frage weniger sinnlos erscheinen, als sie auf den ersten Blick ist.
>Entscheidungstheorie/Condorcet
.
Das gilt aber nur für Ja/Nein-Fragen innerhalb von Gruppen, deren Mitglieder höchstwahrscheinlich in ihrer Mehrheit richtig liegen. Das mag in Beratergremien in Unternehmen der Fall sein, oder in bestimmten Fachfragen, wenn ein Gremium von Experten befragt wird. Es würde aber nicht funktionieren, wenn man die Bevölkerung eines Landes, z.B. der USA fragen würde, ob das Kyoto-Protokoll unterzeichnet werden sollte.
I 44
In vielen Bereichen unterliegen Menschen systematischen Fehlern. Die Frage bleibt aber, ob Gruppendiskussionen helfen.
>Demokratie/Sunstein. Funktionierende Demokratien delegieren bestimmte Fragen an Expertengremien.
>MorozovVsJarvis und MorozovVsShirky.
I 45
In einem Experiment in Colorado im Sommer 2005 wurden liberale und konservative Gruppen zusammengemixt, die einige Fragen diskutieren sollten wie die, ob die Vereinigten Staaten ein Klimaabkommen unterzeichnen sollten, oder ob Gleichberechtigung (affirmative action) benachteiligten Gruppen zustehen sollte.(1)
Das Ergebnis war eindeutig: in fast jeder Gruppe waren die Positionen nach der Diskussionen extremer polarisiert, wobei die jeweiligen Ausgangspositionen der Gruppen in stärkerem Maße vertreten wurden.
I 46
Außerdem fanden die jeweiligen Lager zu größerer Homogenität.
I 49
Gruppendiskussion/John Rawls: These: Die Vorteile liegen in der Kombination von Information und der Vergrößerung der Reichweite von Argumenten.(2)
SunsteinVsRawls: siehe oben.

1. Siehe Reid Hastie, David Schkade, and Cass R. Sunstein, “What Really Happened on Deliberation Day?” (University of Chicago Law School, unpublished manuscript, 2006).
2. 8. John Rawls, A Theory of Justice (Cambridge, MA: Belknap Press, 1971), 358–59.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Sunstein I
Cass R. Sunstein
Infotopia: How Many Minds Produce Knowledge Oxford 2008

Sunstein II
Cass R. Sunstein
#Republic: Divided Democracy in the Age of Social Media Princeton 2017

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> Gegenargumente gegen Sunstein
> Gegenargumente zu Politik

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