Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Kontinuität Physik Simons Vs Burke, Michael I 195
Unterbrochene Existenz/Simons: Unterbrochene Existenz begegnete uns im Zusammenhang mit zeitlichen Summen und Produkten und wird uns unten im Zusammenhang mit Superposition (zur selben Zeit am selben Ort sein) wieder begegnen. Jedenfalls ist es nicht klar zu entscheiden, ob sie vorliegt:
Bsp Ein Artefakt kann auseinandergenommen werden und wieder zusammengesetzt werden, z.B. zur Wartung oder Reparatur. Hier werden wir sagen, dass es erneut existiert, wenn es seine alte Funktion wieder aufnimmt.
I 197
Bsp Wenn einige Teile verstreut sind und vielleicht verloren sind und durch anderes ersetzt werden müssen, ist das eine Sache des Zufalls. Dann ist die Frage, ob ein Objekt in dem Zustand existiert, nicht bloß vom gegenwärtigen physikalischen Zustand abhängig, und von der Vorgeschichte, sondern auch von dem weiteren Verlauf der Entwicklung, und das scheint falsch. Artefakte/Simons: Natürlich sind die Bedingungen für das Weiterbestehen der Artefakte vage. Wir erlauben durchaus das Ersetzen von Teilen.
Bsp Eine Maschine, die mit irgendeinem Pulver sowie Wasser gefüttert wird, und daraus Mozart-Büsten backt: Nach einer Weile werden die Büsten zerdeppert und das Pulver erneut in die Maschine gefüllt. Dann entsteht wieder eine Mozart-Büste. Soll sie dieselbe sein? Nein, weil die Atome an anderen Stellen sind.
Bsp Variante: Es werden abwechselnd Mozart- und Beethoven-Büsten hergestellt. Dann wäre der Fall sowieso klar. Für den Verteidiger der Kontinuität: Es gibt jedes Mal eine neue Büste, trotz der vollständigen Kontinuität.
Stärkeres Bsp: Chisholms Spielzeugschloss: Hier sind die Bausteine immer wieder an derselben Stelle.
Bsp Michael Burke: Ein Tisch wird aus dreißig Bausteinen erstellt, dann auseinandergenommen und aus denselben Bausteinen ein Stuhl und ein Vogelhaus erstellt. Danach wieder ein Tisch.
I 198
Burke: 1. Der Tisch beendet seine Existenz beim Auseinandernehmen.
2. Derselbe Tisch entsteht erneut.
Simons: Dann sitzt der Kontinuitäts-Theoretiker in der Tinte, egal welche seiner Strategien er anwendet. Aber Burke lässt den Weg offen für ihn, Identität über die Lücke hinweg zu leugnen: Er kann immer noch behaupten, dass das Beispiel dem der Büsten entspricht, trotz der festgelegten Lokalisation der Teile. Es entstehe immer ein neuer Tisch aus altem Material.
BurkeVs: pro Identität.
SimonsVsBurke: Burkes Argumente für Identität sind weniger überzeugend als die für das Enden der Existenz des Tisches. Sein Punkt ist eher, dass so wohlgeregelte Unterbrechungen ontologisch harmlos sind und man nicht die Spuren der Teile über die Lücke hinweg suchen muss.
"Kontinuitäts-Theorie"/Terminologie/Simons: Die Kontinuitäts-Theorie beinhaltet die These, dass die "alte" Existenz nach der Unterbrechung wieder aufgenommen wird.
SimonsVs: Sie bezahlt einen Preis dafür: nämlich ein Aufbauschen von Objekten, die in ihre Teile zerlegt sind, oder die Vervielfältigung von Objekten, die gar nicht stattfindet.
Simons: Beide Sichtweisen scheinen aber gutartig und jede hat ihre Argumente. Das Problem ist nur, dass die beiden sich eben widersprechen. Das sieht man klar am Bsp Schiff des Theseus.
I 199
Schiff des Theseus/Simons: Problem: Es gibt widerstreitende Ansprüche zwischen: a) dem "Sammler" - er legt auf materiale Kontinuität Wert und
b) dem "Praktiker" - er will funktionale Kontinuität.
Problem: Beide Seiten haben komplementäre Dinge, die jeweils für sie sprechen.
Falsche Lösung: "relativierte Identität": Dann würden beide Seiten sich quasi nicht mehr "berühren", aber das würde nicht erklären, warum es überhaupt ein Problem gibt.
SimonsVsBurke: Dass die Art eines Gegenstands eine Funktion seiner Eigenschaften sei, ist unabhängig davon falsch: Bsp Objekte, die in einer Gemeinschaft gebraucht werden: Hier gibt es viele Paare von Objekten, die Physiko-chemisch genau gleich sind, aber zu verschiedenen Arten gehören: Bsp heiliges/normales Wasser, echte/perfekt gefälschte Banknoten, Originale/Repliken, Trauringe/andere Ringe, vielleicht auch Person/Körper.
Natürlich fällt jedes dieser Objekte unter ein höheres Sortal.
Burke: These: Verschiedene materiale Objekte können nicht gleichzeitig in ein und derselben Materie verkörpert sein.
SimonsVsBurke: Doch, Bsp (s.o.) verschiedene Gremien die dieselben Mitglieder haben.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Kontinuität Physik Quine Vs Goodman, N. Putnam I 259
QuineVsGoodman: von beiden wahren Versionen kann ich mal die eine und mal die andere nehmen, aber ich muss zu jedem Zeitpunkt sagen, dass die andere falsch ist, sonst droht Selbstwidersprüchlichkeit. Goodman: die beiden Versionen können eben nicht in derselben Welt wahr sein! Aber die gleiche Richtigkeit der Versionen zeigt eben, dass sie in verschiedenen Welten wahr sind.
Putnam I 260
QuineVsGoodman: das ist ein Verletzung des Prinzips der Sparsamkeit.
Quine II 123
Weisen der Welterzeugung/Goodman/Quine: kunterbuntes Allerlei. Zurzeit erleben wir eine Renaissance Leibniz’scher Gedanken, so dass die Philosophen in einem Kontinuum möglicher Welten schwelgen. Dass Goodman sich da raushält, gehört zu seinen Tugenden. Nach Goodmans Ansicht sollen alle Welten wirklich sein! Eher Versionen. Es gibt keine eine Welt deren Versionen sie wären. Er zöge es vor, sich mit Versionen zu begnügen und der Welt oder den Welten den Laufpass zugeben. Er weiß die schöpferische Komponente der Naturwissenschaften zu schätzen: selbst das einfachste Gesetz ist eine Verallgemeinerung, die über die Einzelfälle hinausgeht.
II 123/124
Auch die Beobachtung selbst enthält ein kreatives Element: Merkmale, die uns nicht interessieren, übersehen wir. Gestalten nehmen wir in groben Umrissen wahr und bemängeln Unstetigkeiten. Wir füllen aus und runden ab. Am entgegengesetzten Extrem, der theoretischen Physik ist die Kreativität ein Teil Beobachtung, neunundneunzig Teile Verbegrifflichung.
Kann es nicht eine radikal andere Begriffsstruktur geben, der sämtliche Beobachtungen entsprächen, die sich aber nicht in unser Schema übersetzen ließe? Unsere eigenen Theorie und jene andere wären zwei Weltversionen. Der Welt? Was wäre die Welt? Wir sollten beide anerkennen und es dabei belassen.
Quine: Das wird schon eine große Zahl von Lesern befremden, mich nicht! Doch er drängt weiter, wo ich nicht mehr mitkann:
Weitere Weltversion: die des gesunden Menschenverstandes, der keine Welt aus Atomen Kernteilchen usw. abbildet, sondern eine aus Stöcken, Steinen, Menschen und sonstigen grobschlächtigen Gegenständen.
Weitere, fragmentarische Weltversionen: Die Stile verschiedener Maler. Dementsprechend stellt er der Welt Rembrandts die Welt Rouaults oder Picassos gegenüber. Sogar in abstrakter Malerei und Musik gibt es Versionen. Wie geht das, wenn sie nichts abbilden?
Sie nehmen in anderer Weise Bezug. Sie dienen als Muster interessanter Merkmale und Qualitäten. Signifikante Kontinuität zwischen Exemplifizierung und Abbildung, sowie zwischen Abbildung und Beschreibung.
QuineVsGoodman: man hat den Eindruck, dass diese Reihe von Welten in Absurditäten versinkt.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Kontinuität Physik Rorty Vs Heidegger III 195
Dichtung/Philosophie/RortyVsHeidegger: Heidegger konnte als Philosoph kein Dichter werden, weil er sich selbst nicht als vorläufig ertragen konnte. Er wollte einen Schlusspunkt bilden.
III 197
Sprache/Heidegger: er glaubte, er kenne Worte, die Klang für alle hier im modernen Europa haben oder haben sollten. >Sprache/Heidegger. RortyVsHeidegger: man muss erkennen, dass es solche Wörter überhaupt nicht und zu keiner Zeit gibt. Sie wären vollkommen nutzlos für Leute, die seine Assoziationen nicht teilen oder andere Erfahrungen haben. ((s) >Urworte, Goethe).
Geschichte/Kontinuität/Rorty: die Vorstellung von einer Krise der Geschichte setzt voraus, was sie zerstören will: die Idee einer Kontinuität. (VsHeidegger).
III 198
Dichtung/Sprache/RortyVsHeidegger: er hat recht, wenn er sagt, dass Dichtung zeigt, was Sprache sein kann, wenn sie kein Mittel zum Zweck mehr ist, aber er irrte sich, als er dachte, es könne ein universelles Gedicht geben. Sprache/Klang/Sprachklang/RortyVsHeidegger: Phoneme sind wichtig, aber kein einziges Phonem ist für sehr viele Menschen sehr lange wichtig.
III 199
Geschick/Schicksal/RortyVsHeidegger: weder Europa noch die Menschen im allgemeinen haben ein Geschick.
III 204
RortyVsHeidegger: füllt in Sein und Zeit Nietzsche Wein in Kantische Schläuche. (Zu diskursiv, entgegen seinen eigenen Absichten). Er sagt Dinge, die von Nietzsche stammen, in einem Universitätsstil.
IV (c) 79
HeideggerVsNietzsche/Rorty: versucht ihn zu übertreffen, indem er ihn selbst als den Letzten der Metaphysiker liest. RortyVsHeidegger: gehört zu denen, die Nietzsche als »asketischer Priester« bezeichnet.
IV (c) 80
Heidegger versucht, das Abendland einzukapseln, sich etwas Ganz Anderem zuzuwenden. Nicht anders als Platon, wenn er versucht, eine übersinnliche Welt zu schaffen, von der aus der auf Athen herab blicken kann.
IV (d) 142
RortyVsHeidegger: falsche Sehnsucht nach einem Griechentum. Sinnlose Sehnsucht nach elementaren griechischen Worten. Wir müssen unsere eigenen Worte schaffen.
VI 140
Wissen/RortyVsHeidegger : trägt dazu bei, dass wir daran festhalten, unser Wissen "gründe" irgendwie in unseren nichtsprachlichen kausalen Interaktionen mit dem übrigen Universum, anstatt einfach zu sagen, dass diese Interaktionen zu den Ursachen unseres Wissens gehören. zuhanden/vorhanden/RortyVsHeidegger: (mit Brandom und Mark Okrent): das Vorhandene ist bloß eine Spezialfall des Zuhandenen, wie Wörter ein Spezialfall von Werkzeugen sind.

I 390
RortyVsHeidegger: seine Auswahl der Philosophen, mit denen er die "Geschichte des Seins" möblierte, stammte aus den Promotionsordnungen der damaligen Zeit. Es ist ein wenig verdächtig, dass sich das "Sein" so sehr nach dem Lehrplan gerichtet haben sollte.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Kontinuität Physik Saarinen Vs Hintikka, J. Hintikka I 80
Querwelteinidentität/Querwelteinidentifikation/Hintikka: normalerweise halten wir einen großen Teil der Welt fixiert, wenn wir zwei Individuen identifizieren. Vergleichbarkeit/Hintikka/(s): so werden Alternativen vergleichbar. Um Alternativen zu verschiedenen Teilen vergleichbar zu machen, dehnen wir sie aus. Die Erweiterungen sollten einen Teil gemeinsam haben.
Im Extremfall teilen sie ihre Geschichte.
identisch: sind zwei Objekte (Individuen) wenn ihre Geschichte zusammenfällt. Das führ dazu, dass Querwelteinidentifikation teilweise reduziert wird auf Re-Identifikation. D.h. es wird zu dem Problem. Wie die Raumzeit zu einer gemeinsamen Grundlage zurückverfolgt werden kann.
Vorteil: wir müssen nicht jede einzelne mögliche Welt (Möwe) berücksichtigen.
I 81
Querwelteinidentifikation/Querwelteinidentität/Locke/Kripke/Hintikka: These: Verursachung spielt eine wichtige Rolle. Ereignis/Hintikka: kann nicht in der Raumzeit bewegt werden. D.h. dass sie nur identifiziert werden können, wenn die MöWe eine gemeinsame Geschichte haben.
Ereignis/Querwelteinidentifikation/Hintikka: ist relativ zu einer prop Einst. Dazu brauchen wir noch eine bessere Fundierung der Theorie.
Identifikation/Raumzeit/KripkeVsHIntikka/QuineVsHintikka/Hintikka: beide wenden (aus verschiedenen Gründen) ein, dass raumzeitliche Kontinuität nicht immer einen präzisen Sinn hat.
SaarinenVsHintikka: die Identität von Individuen, die in mehreren Möwe auftreten, ist auch dann nicht immer für alle diese Möwe wohldefiniert.
Hintikka: dito: in Glaubenskontexten kann es sein, dass ein Individuum unter einer Beschreibung identifiziert wird, nicht aber unter einer anderen.
Das muss auch so sein, denn sonst wären wir wieder gewissermaßen allwissend.
MöWe: wir müssen auch vorsichtig sein, einen „gemeinsamen Grund“ von allen Möwe anzunehmen. Wir teilen sicher keinen Teil der Raumzeit, sondern einen Teil der Tatsachen. ((s) epistemisch statt ontologisch).
Welt/Tractatus/Wittgenstein/Substanz/Hintikka: bei Wittgenstein ist die Welt die Summe der Tatsachen, nicht der Gegenstände: zu einer geteilten Raumzeit würde das nur durch zusätzliche Annahmen.
Querwelteinidentität/Hintikka: scheint verloren, wenn wir es nur mit einer Menge von Tatsachen ((s) epistemisch) zu tun haben und uns eine gemeinsame Raumzeit fehlt.
I 82
Re-Identifikation: von physikalischen Objekten ist zunächst nötig, um danach zur Querwelteinidentifikation zu gelangen.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Kontinuität Physik Schwarz Vs Lewis, David Schwarz I 31
Personale Identität/SchwarzVsLewis: sein Kriterium ist nicht präzise und liefert in interessanten Fällen keine Antwort. Bsp Kontinuität nach Gehirnoperation usw. Aber das will Lewis auch nicht. Unser (vager) Alltagsbegriff soll nur explizit gemacht werden. Beamen/Teleportation/Verdopplung/Lewis: das alles wird von seiner Theorie erlaubt.

Schwarz I 60
Identität/Lewis/zentrierte Welt/MöWe/Schwarz: mein Wunsch, jemand anderer zu sein, bezieht sich vielleicht nicht auf die ganze Welt, sondern nur auf meine Lage in der Welt. Bsp Zwillingserde/Schwarz: einer von beiden Planeten wird morgen gesprengt, den beiden Möglichkeiten (dass wir auf dem einen oder dem anderen sind) entsprechen aber nicht zwei Welten! Detailkenntnis würde nicht helfen herauszufinden, wo wir sind, da beide gleich sind. ((s) also keine „zentrierte Welt“). Eigentlich wollen wir wissen, wo wir selbst uns in dieser Welt befinden. (1979a(1),1983b(2),1986e(3):231 233).
SchwarzVsLewis: sagt zu wenig über diese perspektivischen Möglichkeiten. Es reicht hier nicht, mehrere Gegenstücke (GS) in einer Welt zuzulassen. Es sollte nicht nur möglich sein, dass Humphrey genauso ist wie der tatsächliche Nixon, er sollte auch abweichen dürfen. Humphrey darf also kein GS von sich selbst sein. (>irreflexive GR, >S.u. Abschnitt 9.2. „doxastische GS“.
Ähnlichkeitsrelation. Egal welche Aspekte man beton: Nixon wird Humphrey nie ähnlicher sein als er sich selbst.

Schwarz I 100
fundamentale Eigenschaften/SchwarzVsLewis: dieser scheint zu schwanken, ob er die fE zur begrifflichen Basis für die Reduktion aller Prädikate und letztlich aller Wahrheiten bilden sollen, oder nur eine metaphysische Basis, auf der alle Wahrheiten supervenieren. (>Supervenienz, >Reduktion).
Schwarz I 102
Natürlichkeit/natürlich/Eigenschaft/Inhalt/Lewis: der tatsächliche Gehalt ist dann der natürlichste Kandidat, der zum Verhalten passt. „giftig“ ist keine perfekt natürliche Eigenschaft (PnE), aber natürlicher als „weiter als 3,78 Lichtjahre entfernt“ und gesund und weniger entfernt und giftig“. Natürlichkeit/Maß/Lewis: (1986e(3), 61,63,67 1984b(4), 66): die Natürlichkeit einer Eigenschaft ist durch die Komplexität oder Länge ihrer Definition durch perfekt natürliche Eigenschaften bestimmt.
PnE: sind immer intrinsisch und alle ihre Booleschen Kombinationen bleiben es.
Problem: extrinsische Eigenschafen drohen, unnatürlich zu wirken. Außerdem wäre Bsp „Rot oder Frühstück“ viel komplizierter zu erklären, als Bsp „Hat Ladung –1 oder eine Masse, dessen Wert in kg eine Primzahl ist. (Obwohl sie nach der Definition unnatürlicher zu sein scheint).
Natürlichkeit/Eigenschaft/Lewis: (1983c(5),49): eine Eigenschaft ist um so natürlicher, je mehr sie wohlumgrenzten Dingen zukommt. Vs: dann ist Bsp „Wolke“ weniger natürlich als Bsp „Tisch in der Umgebung eines Kernkraftwerks oder Uhr, die 7:23 anzeigt“.
Schw I 103
Natürlichkeit/Eigenschaften/Lewis: (1983c(5),13f): Natürlichkeit könnte auf Ähnlichkeit zwischen Eigenschaften zurückgeführt werden: Bsp eine Klasse ist umso natürlicher, je mehr die Eigenschaften ihrer Elemente sich ähneln. Ähnlichkeit: Lewis verweist auf Armstrong: Ähnlichkeit zwischen Universalien 1978b(6),§16.2,§21, 1989b(7): §5.111997 §4.1). Letztlich LewisVs.
Natürlichkeit/Lewis/Schwarz: (2001a(8),§4,§6): schlägt Test für Natürlichkeit vor, der auf Ähnlichkeit zwischen Einzeldingen beruht.: Koordinatensystem: „intrinsische“ und „extrinsische“ Achse. Eine Eigenschaft ist dann um so natürlicher, je dichter und kompakter die entsprechende Region ist.
Problem: 1. das setzt graduelle Ähnlichkeit voraus und kann daher auch nicht gut zur Definition gradueller Natürlichkeit verwendet werden.
2. die pnE kommen ziemlich unnatürlich heraus, denn die Instanzen gleichen einander oft nicht stark. Bsp wenn eine bestimmte Masse Eigenschaft perfekt natürlich ist, dann bilden alle Dinge mit dieser Masse eine perfekt natürliche Klasse, egal wie unähnlich sie einander sind.
SchwarzVsLewis: er zeigt Unterscheidungen zwischen natürlichen und weniger natürlichen Eigenschaften in verschiedenen Bereichen, zeigt aber nicht, dass die Unterscheidung immer dieselbe ist.
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: könnte auch von Interessen und biologischer Ausprägung abhängen. Und dennoch können die verschiedenen Arten von Natürlichkeit auf verschiedene Weise – durch perfekte Natürlichkeit bestimmt sein. Das heißt aber nicht viel, weil bei Lewis alles per definitionem durch die Verteilung der pnE bestimmt ist. ((s) >Mosaik).
Schwarz I 122
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: nicht sinnvoll anzunehmen, sie sei objektiv, unabhängig davon, wie natürlich sie uns erscheint. Lewis hat objektive Natürlichkeit als metaphysische Grundlage für qualitative, intrinsische Ähnlichkeit und Verschiedenheit eingeführt, dafür dass manche Dinge sich gleichen wie Eier und andere nicht. (s.o. 5.2). Intrinsische Ähnlichkeit: sowie qualitativer Charakter und Duplikation: diese Begriffe sollen nach Lewis unsere vertrauten Begriffe sein.
SchwarzVsLewis: wenn objektive Natürlichkeit aber zur Unterscheidung unserer Meinungen über Ähnlichkeit zu erklären, kann man nicht mehr sinnvoll in Frage stellen, ob die Unterscheidung eben dies leistet.
Also: zwar gibt es mögliche Wesen (oder Welten) deren Prädikate relativ unnatürliche Eigenschaften ausdrücken und sich deshalb über Naturgesetze irren, ohne dass sie den Irrtum entdecken können. Doch wir können a priori sicher sein, dass wir nicht zu ihnen gehören.
Problem: die anderen Wesen können ihrerseits glauben, a priori sicher zu sein, dass ihre Physikalischen Prädikate relativ natürlich sind.
Lösung: aber sie (und nicht wir) unterlägen dabei einem Irrtum, vorausgesetzt, „natürlich“ bedeutet in ihrem Mund dasselbe wie bei uns. ((s) aber genauso könnten wir bloß glauben, keinem Irrtum zu unterliegen. Bzw. wir wissen gar nicht ob wir „wir“ oder „die“ sind.).
Schwarz: hier zeigt sich eine Spannung in unserem Begriff der Naturgesetze (NG):
a) einerseits ist klar, dass wir sie empirisch erkennen können,
b) andererseits sollen sie in einem starken Sinn objektiv sein, unabhängig von unseren Standards und Begriffen.
Problem: Wesen mit anderen Standards können mit denselben empirischen Daten zu ganz anderen Urteilen über NG kommen.
Schwarz I 134
Ereignis/SchwarzVsLewis: vielleicht besser: Ereignisse doch als die Regionen selbst oder die Dinge in den Regionen: dann kann man Bsp den Flug von der Rotation des Balls unterscheiden. Dem scheint Lewis später auch zugeneigt gewesen zu sein. (2004d)(9). Lewis: Bsp der Tod eines Menschen der in einen völlig leeren Raum geworfen wird, wird nicht durch etwas verursacht, das in diesem Raum geschieht, weil da ja nichts ist. Wenn aber Ereignisse Klassen von Raumzeiten Regionen sind, könnte ein Ereignis auch eine leere Region enthalten.
Def Qua Ding/Lewis/Schwarz: spätere Theorie: “Qua-Dinge” (2003)(10): Bsp „Russell qua Philosoph“: (1986d(9a.),247): Klassen von Gegenstücken – dagegen:
LewisVsLewis: (2003)(10) Russell qua Philosoph und Russell qua Politiker und Russell sind identisch. Dann liegt der Unterschied in kontrafaktischen Kontexten an der durch die jeweilige Beschreibung bestimmte Gegenstück Relation. Das sind dann intensionale Kontexte. (ähnlich 1971(11)). kontrafaktische Asymmetrie/Lewis/Schwarz: Lewis’ Analyse setzt Ähnlichkeit zwischen MöWe voraus.
HorwichVsLewis: (1987(12),172) sollte erklären, warum er an dieser barocken Abhängigkeit interessiert ist.
Problem/SchwarzVsLewis: bisher liefert die Analyse immer noch falsche Ergebnisse Bsp Verursachung späterer durch frühere Ereignisse.

Schwarz I 139
Konjunktive Ereignisse/SchwarzVsLewis: er sieht nicht, dass dasselbe auch für konjunktive Ereignisse gilt. Bsp seien A,B,C,D beliebige Ereignisse, so dass A B verursacht und C D. Wenn es ein Ereignis B & C gibt, das genau dann eintritt, wenn sowohl B als auch C geschehen, dann ist A die Ursache von D: ohne A wäre B nicht geschehen, also auch nicht B & C. Ebenso wäre D nicht geschehen, ohne B & C. Da Verursachung transitiv ist, verursacht folglich jede beliebige Ursache jede beliebige Wirkung. Anmerkung: nach Voraussetzung wäre D ohne C nicht geschehen, aber vielleicht ist die nächste mögliche Welt (MöWe), in der B & C fehlt, eine, in der C trotzdem stattfindet? Nach Lewis soll die nächste MöWe aber eine sein, wo die fehlende Ursache völlig ausgelöscht ist.
Schwarz: man kann sicher nicht alle konjunktiven Ereignisse ausschließen. Bsp ein Gespräch oder Bsp ein Krieg setzt sich aus vielen Ereignissen zusammen und kann dennoch als Ganzes Ursache oder Wirkung sein. Lewis (2000a(13),193) gebraucht sogar ziemlich unnatürliche Konjunktionen von Ereignissen, um Einwänden zu entgehen: Bsp Konjunktion aus dem Gehirnzustand einer Person und einer Entscheidung einer anderen Person.
Abwesenheit/Lewis/Schwarz: weil Lewis keine harmlosen Entitäten findet, die als Abwesenheiten in Frage kommen, leugnet er ihre Existenz: sie sind keine Ereignisse, sie sind überhaupt nichts, da gibt es nichts relevantes. (2000a(13), 195).
SchwarzVsLewis: aber wie passt das mit den Mooreschen Tatsachen zusammen? Wie kann eine Relation instantiiert sein, deren Relata nicht existieren?
Mooresche Tatsachen/Schwarz: Bsp dass Abwesenheiten oft Ursachen und Wirkungen sind. Etwas, das zu bestreiten nur Philosophen in den Sinn kommt.
I 142
Einfluss/SchwarzVsLewis: Problem: Beeinflussung vergangener Ereignisse durch zukünftige. Bsp Hätte ich schon vor einer halben Minute aus der Tasse getrunken, dann wäre jetzt ein bisschen weniger Tee in der Tasse, und je nachdem, wie viel Tee ich vor einer halben Minute getrunken hätte, wie warm der Tee damals war, wohin ich die Tasse dann stellte, je nachdem wäre auch die jetzige Situation ein wenig anders. Nach Lewis’ Analyse ist mein zukünftiges Teetrinken daher eine Ursache dafür, wie der Tee jetzt vor mir steht. Da die Vorkommnisse des Trinkens einander wahrscheinlich sehr ähnlich sind, ist der Einfluss um so größer. Er ist aber im Gegensatz zum Mond nicht kausal.
Schwarz I 160
Wissen wie/SchwarzVsLewis: es ist nicht ganz korrekt, dass der phänomenale Charakter kausal wirkungslos sein muss, wenn die Mary und Zombie Argumente durchgehen. Für kausale Wirksamkeit reicht es aus, wenn Mary auf ein phänomenal anderes Erlebnis anders reagiert hätte ((s) >Kontrafaktisches Konditional, >kontrafaktisch). Dualismus/Schwarz: das kann man als Dualist akzeptieren. Dann kann man phänomenal Eigenschaften wie fundamentale Physikalische Eigenschaften verstehen. Dass es dann (wie oben Bsp Ladung 1 und Ladung 1 tauschen ihre Rollen in möglichen Welten (MöWe)): möglich ist, dass in verschiedenen MöWe die phänomenalen Eigenschaften ihre Rollen getauscht haben, bedeutet nicht, dass sie kausal irrelevant sind! Im Gegenteil: ein Teilchen mit getauschter Ladung würde sich anders verhalten.
Lösung: denn eine mögliche Welt (MöWe), in der das Teilchen eine andere Ladung hat und diese Ladung eine andere Rolle spielt, ist unserer wirklichen Welt sehr unähnlich! Weil dort andere Naturgesetze herrschen. ((s) Ist hier wesentlich, dass außer der geänderten Ladung auch noch zusätzlich die Rollen getauscht wurden? s.o.: >Quidditismus)
SchwarzVsLewis: dieser muss nur akzeptieren, dass Unterschiede in fundamentalen Eigenschaften sich nicht immer in kausalen Unterschieden wiederfinden. Mehr muss man auch nicht akzeptieren, um Mary den Erwerb neuer Information zuzugestehen.

Schwarz I 178
Gehalt/Individuation/Lösung/LewisVsStalnaker: (1983b(2),375,Fn 2, 1986e(3),34f) eine Person kann manchmal mehrere verschiedene Meinungssysteme haben! Bsp Split Brain Patienten: Zur Erklärung von Handbewegungen auf einen Gegenstand zu, den der Patient zu sehen leugnet. Dann kann man Rechnen und logische Folgerung als Zusammenführen getrennter Überzeugungsfragmente auffassen.
Wissen/Glauben/notwendige Wahrheit/Allwissenheit/SchwarzVsLewis/SchwarzVsFragmentierung: Problem: auch innerhalb von Lewis’ Theorie ist Fragmentierung nicht so leicht zu bekommen, weil die Alltagspsychologie sie nicht bevorzugt.
Schwarz I 179
Bsp bei inkonsequentem Verhalten oder bei Lüge nehmen wir nicht ein fragmentiertes Überzeugungssystem an. Wir nehmen eher an, dass jemand seine Überzeugungen ändert oder jemand absichtlich in die Irre führen will. Bsp wenn jemand nicht den besten Schachzug vollzieht, muss das nicht an Fragmentierung liegen. Man sollte echte Unkenntnis kontingenter Wahrheiten statt scheinbare Unkenntnis notwendiger Wahrheiten annehmen. Fragmentierung hilft auch nicht bei mathematischen Wahrheiten, die in jedem Fragment wahr sein müssen: Frieda lernt nichts neues, wenn sie endlich herausfindet, dass 34 die Wurzel aus 1156 ist. Dass sie den entsprechenden Satz vorher bestritt, lag an einer Beschränkung ihrer kognitiven Architektur.
Wissen/Schwarz: wie auch immer unser Gehirn funktioniert, ob in Form von Karten, Sätzen oder neuronalen Netzen – es bedarf gelegentlich einigen Aufwands, die gespeicherte Information abzurufen.
Allwissenheit/VsMöWe/Gehalt/VsLewis/Schwarz: der Einwand der logischen Allwissenheit ist der häufigste Einwand gegen die Modellierung mentalen und sprachlichen Gehalts durch MöWe bzw. mögliche Situationen.
SchwarzVsVs: hier tritt bloß ein Problem besonders hervor, das alle anderen Ansätze genauso betrifft.

Schwarz I 186
Wert/Moral/Ethik/VsLewis/Schwarz: größter Nachteil seiner Theorie: ihr latenter Relativismus. Was Leute unter Umständen wünschen, ist kontingent. Es gibt mögliche Wesen, die nicht Glück wünschen. Viele Autoren haben die Intuition, dass Werturteile objektiver sein sollten. Lösung/Lewis: nicht nur wir, sondern alle möglichen Personen sollten unter idealen Bedingungen dasselbe wertschätzen. Bsp wenn dann jemand Sklaverei gutheißt, sollte es daran liegen, dass ihm die Sache nicht wirklich klar vor Augen ist. Moralische Meinungsverschiedenheiten wären dann prinzipiell immer lösbar. ((s) >Kognitive Defizienz/Wright).
LewisVsLewis: das trifft unsere Intuitionen zwar besser, aber es gibt leider keine so definierten Werte,. Leute mit anderen Dispositionen sind möglich.
Analogie zur Situation bei objektiver Wschk (s.o. 6.5): es gibt nichts, was all unsere Annahmen über echte Werte erfüllt, aber es gibt etwas, was dem nahe kommt, und das ist gut genug. (1989b(14),90 94).
Wert/wirkliche Welt/WiWe/Lewis: es ist auch völlig offen, ob es in der WiWe Leute mit völlig anderen Wert Dispositionen gibt. D.h. aber nicht, dass wir sie nicht überzeugen könnten.
Relativismus/Werte/Moral/Ethik/Lewis/Schwarz: Lewis heißt eine andere Art Relativismus allerdings willkommen: Wunsch Inhalte können perspektivisch sein. Das Schicksal meiner Nächsten kann mir mehr am Herzen liegen als das von Fremden. (1989b(14), 73f).

Schwarz I 232
Wahrmacher Prinzip/ SchwarzVsLewis: hier ist etwas faul, das WP ist von Anfang an falsch formuliert: wir wollen nicht „die Welt wie sie ist“ als Wahrmacher, weil das keine Erklärung ist, wir wollen erklären, wie die Welt die Wahrheit macht, wie etwa die Gegenwart Sätze über die Vergangenheit wahr macht.
Schwarz I 233
Erklärung/Schwarz: sollte notwendige Implikation und Analyse auseinander halten. Für reduktive Metaphysik ist notwendige Implikation nur bedingt interessant. SchwarzVsLewis: das übersieht er, wenn er schreibt: „Eine Supervenienz-These ist im weiteren Sinne reduktionistisch“. (1983,29).
Anderswo sieht er den Unterschied: Bsp LewisVsArmstrong: dieser hat einen ungewöhnlichen Begriff von Analyse: für ihn ist sie nicht Suche nach Definitionen, sondern nach Wahrmachern“.


1. David Lewis [1979a]: “Attitudes De Dicto and De Se”. Philosophical Review, 88: 513–543.
2. David Lewis [1983b]: “Individuation by Acquaintance and by Stipulation”. Philosophical Review, 92:
3–32.
3. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell
4. David Lewis [1984b]: “Putnam’s Paradox”. Australasian Journal of Philosophy, 61: 343–377
5. David Lewis [1983c]: “New Work for a Theory of Universals”. Australasian Journal of Philosophy,
61: 343–377.
6. David M. Armstrong [1978b]: Universals and Scientific Realism II: A Theory of Universals. Cambridge: Cambridge University Press 7. David M. Armstrong [1989b]: Universals: An Opinionated Introduction. Boulder: Westview Press
8. David Lewis [2001a]: “Redefining ‘Intrinsic’ ”. Philosophy and Phenomenological Research, 63: 381-398
9. David Lewis [2004d]: “Void and Object”. In [Collins et al. 2004], 277–291
9a. David Lewis [1986d]: “Events”. In [Lewis 1986f]: 241–269
10. David Lewis [2003]: “Things qua Truthmakers”. Mit einem Postscript von David Lewis und Gideon
Rosen. In Hallvard Lillehammer und Gonzalo Rodriguez-Pereyra (Hg.), Real Metaphysics:
Essays in Honour of D.H. Mellor, London: Routledge, 25–38.
11. David Lewis [1971]: “Counterparts of Persons and Their Bodies”. Journal of Philosophy, 68: 203–211.
12. David Lewis [1987]: “The Punishment that Leaves Something to Chance”. Proceedings of the Russellian Society, 12: 81–97.
13. David Lewis [2000a]: “Causation as Influence”. Journal of Philosophy, 97: 182–197. Gekürzte Fassung von [Lewis 2004a]
14. David Lewis [1989b]: “Dispositional Theories of Value”. Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 63: 113-137.
15. Paul Horwich [1987]: Asymmetries in Time. Cambridge (Mass.): MIT Press

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Kontinuität Physik Quine Vs Locke, J. I 411 ff
Eigenschaften/Quine: Frage: ob Eigenschaften den (schon akzeptierten) Sinnesqualitäten analog sind (so wie die Elementarteilchen im common sense akzeptiert). Man kann sich hier analog zu den Teilchen auf Kontinuität berufen. Das zeigt die verbreitete Vorliebe für Eigenschaften. (QuineVsEigenschaften)
I 412
Aus Mangel an Neugierde projiziert man irgendwelche nichtsinnlichen Eigenschaften analog zu Sinnesqualitäten folglich als wiederkehrende Merkmale der subjektiven Szenen, die sich in unserem Geist abspielen. Weiterer Grund: Einige lassen sich von dem gegenstandsgerichteten Muster unseres Denkens dazu verleiten, den wesentlichen Inhalt jedes Satzes in den Dingen zu sehen, von denen der Satz handelt.
So wird ein prädikativer Satz von so jemand weniger als Satz über den Gegenstand als über den Gegenstand und eine Eigenschaft aufgefasst.
Locke: war der Auffassung, allgemeine Termini seien Namen allgemeiner Ideen
QuineVsLocke/QuineVsIdeen: Fehlschluss der Subtraktion: Tendenz, aus "über" bzw. "handelt von" zuviel herauszuholen.
So jemand wird der Auffassung sein, dass jeder allg Term für Physikal. Gegenstände z.B. "rund" und "Hund" gleichzeitig eine Eigenschaft symbolisiert. Dann aber (so wird er sich überlegen) muss jedes Argument für phys. Ggst., das von der Nützlichkeit ausgeht, noch stärker für Eigenschaften sprechen!
Denn diese Termini symbolisieren fein säuberlich eine einzige Eigenschaft, während sie mit den unbestimmt vielen Ggst. auf die sie zutreffen, nicht so nahtlos korrespondieren.

V 59
Sprache/Quine: Ideen mögen so oder so beschaffen sein, aber Wörter sind da draußen, wo man sie sehen und hören kann. Nominalismus/Quine: wendet sich von Ideen ab und den Wörtern zu.
Sprache/QuineVsLocke: dient nicht zur Übermittlung von Ideen! (> NominalismusVsLocke).
Quine: es ist wohl richtig, dass wir beim Sprachlernen lernen, wie Wörter mit gleichen Ideen zu verbinden sind (wenn man Ideen akzeptiert). Problem: woher weiß man, dass diese Ideen die gleichen sind?

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Kontinuität Physik Nagel Vs Metaphysik I 126
Moores Hände/NagelVsMoore: Moore begeht eine petitio principii, indem er sich auf die Realität seiner Hände beruft, denn wenn es keine materiellen Gegenstände gibt, gibt es auch seine Hände nicht, und er kann seinerseits nicht dazu beitragen, das zu klären.
III 105
Identität/Person/personale Identität/zeitliche/Objektivität/Subjektivität/Nagel: Problem: die Suche nach den Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um zwei zeitlich getrennte Erlebnisepisoden ein und derselben Person zugeschrieben werden können. Lösungsversuch: Kontinuitäten Physikalischer, mentaler, kausaler oder emotionaler Natur werden in Betracht gezogen.
Grundproblem: selbst wenn eine beliebige Menge von Bedingungen erfüllt ist, stellt sich die Frage erneut, ob wir es unter diesen Bedingungen immer noch mit demselben Subjekt zu tun haben!
(s) Bsp "Ist es dasselbe Subjekt, für das diese kausale Kontinuität gilt?" usw.).
Nagel: Bsp "Würde dieses künftige Erlebnis tatsächlich mein Erlebnis sein?"
III 106
Person/Identität/NagelVsMetaphysik: selbst die Annahme eines metaphysischen Ego lässt die Frage erneut aufkommen. Wenn auf der anderen Seite die zeitliche Identität allein dadurch gegeben wäre, dass es immer noch mein Ego ist, dann kann es nicht dasjenige Individuum sein, dessen Fortbestehen meine personale Identität garantiert.
Außenperspektive: hier scheint das Problem gar nicht mehr zu existieren: Personen entstehen und vergehen in der zeit und so müssen sie auch beschrieben werden!#
Subjektive Perspektive: hier scheint die Frage nach der Identität nun aber einen Gehalt zu haben, der aus keiner externen Beschreibung erfasst werden kann.
III 107
Man kann sich innerlich die Frage nach seiner Identität stellen, indem man sich einfach auf seine gegenwärtige Erlebnisse konzentriert und die zeitliche Ausdehnung ihres Subjekts bestimmt. Denn der Begriff des Selbst ist ein psychologischer.
III 124
NagelVsMetaphysik/Problem: sobald diese Dinge zur objektiven Realität gehören sollen, stellen sich die alten Probleme für sie aufs neue! Es hilft uns nicht, unser Bild der objektiven Welt um das zu bereichern, was uns die subjektive Perspektive aufdeckt, denn das Problem besteht nicht darin, dass irgendetwas ausgelassen worden ist.
Das gilt auch für die Prophezeiung ( der Hirnforschung), dass die mentalen Phänomene, sobald wir sie systematisch verstanden haben werden, zu den Physikalischen rechnen werden.
NagelVsPhysikalismus: wir können diese Probleme nicht dadurch lösen, dass wir der objektiven (oder auch nur der Physikalischen) Welt all das einverleiben, was nicht bereits in ihr enthalten ist.
Vielleicht führt Distanzierung und Transzendierung gar nicht zu einer besseren Weltbeschreibung.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Kontinuität Physik Verschiedene Vs Steady State Theory Kanitscheider I 359
SST/Bondi/Kanitscheider: These: Priorität der Kosmologie über die lokale Physik. Bondi These: die unübersichtliche Komplexität der Phänomenwelt ist nur eine Eigenschaft des Mesokosmos.
I 360
VsSST: unvereinbar mit unserer Empirie: ein statisches Universum befände sich längst im thermodynamischen Gleichgewicht. Alle Entwicklung hätte bereits ihren Endzustand erreicht. Es ließe sich keine Richtung des Zeitflusses mehr feststellen. Von den zwei vom VKP erlaubten Arten der Bewegung, Expansion und Kontraktion, wird die Kontraktion schon deswegen eliminiert, weil der dafür notwendige Überschuss an Strahlung im Verhältnis zur Materie fehlt.
Zur Expansion braucht nun aber die SST die Annahme ständiger zusätzlicher Materieerzeugung! Damit wird aber das wichtige Prinzip der hydrodynamischen Kontinuität außer Kraft gesetzt!
I 361
Allerdings betrüge die Materieentstehung bei den gegenwärtigen Werten für Dichte und Rezessionskonstante (Entfernungsbewegung der Galaxien voneinander) pro Liter lediglich alle 5x10 hoch 11 Jahre ein H Atom. Materieerhaltung/BondiVsVs: dieser glaubt sogar, die Materieerhaltung retten zu können! Er sagt, dass in einem bestimmten, beobachtbaren Bereich, global gesehen, die beobachtbare Menge an Materie sich nicht ändert, d.h. dass in einem konstanten Eigenvolumen die Materie erhalten bleibt, im Gegensatz zu den
relativistischen Modellen, wo die Erhaltung vielmehr für das Koordinatenvolumen gilt.
das
Def Eigenvolumen ist jener Raumteil, der durch eine feste Distanz vom Beobachter fixiert ist, während das
Def Koordinatenvolumen durch die Konstanz der komobilen Koordinaten gegeben ist.
I 362
SST: hier befindet sich in der Reichweite eines bestimmten Teleskops immer gleich viel Materie, während die RT hier eine Verdünnung annimmt, d.h. dass in dem expandierenden Volumen die Materie gleichbleibt. Bei der SST wird durch die Neuentstehung gewährleistet, dass die Gesamtmenge aller beobachtbaren Materie gleich bleibt.
Beobachter/SST: bei der Untersuchung der Bewegung kann jeder Beobachter abgesehen von lokalen Abweichungen, eine bevorzugte Bewegungsrichtung wahrnehmen, wobei er innerhalb eines kleinen Spielraums völlig symmetrisch die konstante Beziehung von Geschwindigkeit und Entfernung feststellt.
Das gab in der relativistischen Kosmologie den Ausgangspunkt für das Weyl-Prinzip.
Def Weyl-Prinzip: Postulat: die Teilchen eines Substrates (Galaxien) liegen in der Raumzeit auf einem Bündel von Geodäten, die von einem Punkt in der Vergangenheit (Urknall) ausgehen und sich außer in diesem Punkt niemals schneiden.
Daraus folgt die Existenz einer Familie von Hyperflächen (t = const) die orthogonal zu diesen Geodäten liegen und die als einzigen Parameter die kosmischer Zeit besitzen.
I 362/363
Bondi/SST: bezweifelt nun, dass angesichts der Streuung der Nebelbewegung diese Hyperflächen gesichert existieren. SST bedarf wegen des stationären Charakters gar nicht des Postulates von Weyl und kann die Homogenität auch ohne die kosmische Zeit definieren.
Thermodynamisches Ungleichgewicht/Universum/SST: Erklärung: ein Photon, das von einem Stern ausgeht, hat eine sehr lange freie Wegstrecke und gelangt dabei in Bereiche mit stark veränderter lokaler Bewegung. Dadurch wird seine Frequenz nach Rot verschoben.
Die thermische Energie, die es auf seinem Weg an die umliegende Materie abgibt, ist aber nur ein sehr kleiner Teil von der, die seinem Ursprungsstern verloren geht. So stellt das Universum eine Art kosmische Senke für Strahlungsenergie dar.
Nach dem Vollkommenen Kosmologischen Prinzip (VKP) müssen dann Quellen existieren, die den Verlust wettmachen.
VKP: ist logisch mit drei Typen von Universen vereinbar:
1. statisch, ohne Neuentstehung von Materie,
2. expandierend, mit Neuentstehung
I 364
3. kollabierend, mit Materievernichtung SST/Bondi: glaubt an die strenge Beziehung zwischen Entfernung und Geschwindigkeit
R’(t)/R(t) = 1/T. Dadurch ergibt sich R als Exponentialfunktion und die Metrik der SST nimmt die Form des Linienelements von de Sitter an. (s.o.).
Schon an der Selbstähnlichkeit der Skalenfunktion sieht man grundlegende metrische Eigenschaften dieses Modells. Es ist uns nicht möglich zu erkennen, an welchem Punkt der Kurve R = et/T wir uns befinden. Das Universum hat keinen Anfang und kein Ende.
I 365
Alter/Universum/SST: Vorteil gegenüber relativistischen Theorien, bei denen die inverse Hubble-Konstante zu einem zu geringen Alter führte. Metrik/SST: während die de Sitter-Metrik in Einsteins Darstellung unbrauchbar ist, weil sie nur mit verschwindender Materie in Einklang zu bringen ist, tritt dieses Problem in der SST nicht auf: hier gibt es keinen notwendigen Zusammenhang zwischen Physikalischer Geometrie und Materiegehalt des Raums!
Entsprechend der de Sitter-Struktur besitzt die Welt einen Ereignishorizont, d.h. dass jede Uhr auf einer sich entfernenden Galaxis derart nachgeht, dass es einen Zeitpunkt in ihrer Geschichte gibt, nach dem das abgestrahlte Licht einen entfernten Beobachter nicht mehr erreichen kann.
Wenn aber ein Teilchen innerhalb des Bereichs entstanden ist, der prinzipiell mit idealen Instrumenten zu erreichen ist, dann kann es niemals aus dessen Gesichtsfeld verschwinden.
I 367
VKP: Problem: liegt im statistischen Charakter, der zwar im kosmischen Maßstab streng gilt, aber nicht lokal, wobei die lokale Umgebung erst jenseits der Galaxienhaufen aufhört. SST/Hoyle: geht von den klassischen Feldgleichungen aus, verändert sie aber so stark, dass alle Ergebnisse von Bondi und Gold gültig bleiben, die diese aus dem VKP gezogen haben.
Hoyle/SST: These: in der Natur ist offenbar in den großräumigen Bewegungen eine Klasse bevorzugter Richtungen zu beobachten, die eine kovariante Behandlung unmöglich macht! Nur eine bevorzugte Klasse von Beobachtern sieht das Universum in derselben Weise.
I 368
Weyl-Prinzip/Postulat: legt eine eindeutige Beziehung jedes Ereignisses P zum Ursprung O fest. Es kann kein strenges Naturgesetz sein, da es ja im lokalen Bereich durch Eigenbewegungen ständig verletzt wird! Hoyle: (Formel, Tensoren, + I 368). Durch mehrfache Differentiation symmetrisches Tensorfeld, Energieerhaltung gilt nicht, Materie muss ständig neu entstehen.
Materieentstehung/SST/Hoyle: es gibt eine Interpretation der Materieentstehung die durch negativen Druck im Universum hervorgerufen wird. Sie wäre dann als Arbeit zu interpretieren, die dieser Druck bei der Expansion leistet!
VsSST: die Synchronisierung von Expansion und Entstehung ist aus der Theorie genauso wenig verständlich,) wie die Tatsache, dass es immer Materie und nicht Antimaterie ist, was entsteht.
(...+ Formel, andere Wahl der Kopplungskonstante I 371/72).
I 373
Negative Energie: es hat sich gezeigt, dass sie dazu führt, dass die Entstehungsrate von Teilchen-Paaren "wegläuft": unendliche Zahl in endlicher Region. VsSST/Empirie: viele Daten sprachen gegen die SST: Überschuss an entfernten und damit zeitlich frühen Radioquellen, Rotverschiebung der Quasare, die eine Verlangsamung der Expansion anzeigen, die Hintergrundstrahlung.





Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996