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Souveränität: Souveränität bezieht sich auf die Autorität und Kontrolle eines Staates über sein eigenes Territorium, seine Regierung und seine Entscheidungsfindung ohne Einmischung von außen. Sie ist ein Schlüsselbegriff für das Verständnis der Autonomie und Unabhängigkeit einer Nation. Siehe auch Staat, Nationen, Autonomie, Interventionen, Interventionismus, Völkerrecht.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Giorgio Agamben über Souveränität – Lexikon der Argumente

Brocker I 821
Souveränität/Agamben: Agamben siedelt seinen Souveränitätsbegriff zwischen der klassischer Souveränitätstheorie und der Machtanalytik Michel Foucaults ein.
Agamben These: es gibt einen verborgenen Kern der souveränen Macht (1) zwischen dem juridisch-institutionellen Modell und dem biopolitischen Modell der Macht. Siehe Leben/Agamben
.
Die Beziehung zwischen diesen beiden Modellen hat ich Agamben die Form der Ausnahme.
Brocker I 822
Paradox der Souveränität/Agamben: (hier bezieht sich Agamben auf Carl Schmitts Theorie des Souveräns): „Der Souverän, der die legale Macht innehat, die Geltung des Rechts aufzuheben, setzt sich legal außerhalb des Rechts«. (2)
Brocker I 823
Die Souveränität betrifft die Beziehung zwischen Rechtlichem und Faktischem. Das Leben kann »nur durch die Voraussetzung seiner einschließenden Ausschließung, nur in der exceptio« (3) ins Recht einbezogen sein. Die Schwelle, wo sich das Leben zugleich außerhalb und innerhalb der Rechtsordnung befindet, und diese Schwelle ist der Ort der Souveränität«. (4)
Brocker I 826
Def Souverän/Agamben: »Souverän ist derjenige, dem gegenüber alle Menschen potentiell homines sacri sind;
Def homo sacer/Agamben: sacer ist derjenige, dem gegenüber alle Menschen als Souveräne handeln. (5)
Souveräne Macht/Agamben: ist eine »strukturelle Analogie« zwischen souveräner Ausnahme (siehe Terminologie/Agamben) und »sacratio«: Souverän und »homo sacer« stehen dabei als symmetrische Figuren an den äußersten Grenzen der politischen Ordnung.

1. Giorgio Agamben, Homo sacer. Il potere sovrano e la nuda vita, Torino 1995. Dt.: Giorgio Agamben, Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben, Frankfurt/M. 2002.
2. Ebenda S. 25
3. Ebenda S. 37
4. Ebenda.
5. Ebenda S. 94

Maria Muhle, „Giorgio Agamben, Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Agamben I
Giorgio Agamben
Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben Frankfurt 2002

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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